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Metaboliten: vorerst helfen freiwillige Massnahmen - SVGW

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Aktuell<br />

1 PSM-Rückstände im Grundwasser<br />

wasserspiegel<br />

Im Profil<br />

3 Kurt Seiler, Kantonschemiker<br />

Die blaue Seite<br />

6 Siegerprojekte PR-Award<br />

Eine Publikation des <strong>SVGW</strong><br />

SBV-Nachrichten<br />

7 Neue Vorstandsmitglieder<br />

03 2012<br />

Editorial<br />

Dialog der Akteure ermöglicht<br />

nachhaltigen Grundwasserschutz<br />

Was haben Landwirtschaftsbetriebe<br />

und Wasserversorgungen gemeinsam?<br />

Beide sind Lebensmittel produzierende<br />

Betriebe, die von intaktem<br />

Boden und naturnahen<br />

Wasservorkommen abhängig sind.<br />

Insbesondere das Grundwasser als<br />

bedeutender Teil des Wasserkreislaufs<br />

und des Ökosystems Boden ist<br />

für beide Akteure lebenswichtig.<br />

Entsprechend ist für Landwirt und<br />

Wasserversorger eine nachhaltige<br />

Bewirtschaftung der Produktionsgrundlagen<br />

Boden und Wasser unerlässlich,<br />

sollen die Ressourcen<br />

nicht irreversibel geschädigt werden.<br />

Nur mit einer schonenden landwirtschaftlichen<br />

Nutzung der Zuströmbereiche<br />

und Schutzzonen können<br />

die Wasserfassungen vor Verunreinigungen<br />

beispielsweise durch Pflanzenschutzmittel<br />

geschützt werden.<br />

Wie das Praxisbeispiel im Hauptartikel<br />

zeigt, kann ein konstruktiver<br />

Dialog zwischen Wasserversorgern<br />

und Landwirten <strong>helfen</strong>, alternative<br />

Pflanzenschutzmethoden zu fördern<br />

und Rückstände im Grundwasser zu<br />

verringern. Solche Lösungen ermöglichen<br />

einen partnerschaftlichen<br />

Schutz der lebenswichtigen Ressource<br />

Grundwasser.<br />

Markus Biner<br />

Aktuell<br />

<strong>Metaboliten</strong>: <strong>vorerst</strong> <strong>helfen</strong><br />

<strong>freiwillige</strong> <strong>Massnahmen</strong><br />

Wasserversorger und Landwirte im Berner Seeland haben eine partnerschaftliche<br />

Lösung gefunden, um Rückstände von Pflanzenschutzmitteln<br />

im Grundwasser zu verringern. Wie das Problem national gelöst werden<br />

soll, ist aber noch offen.<br />

Der Blick ins Berner Seeland zeigt<br />

Felder und Wiesen, hier und da ein<br />

Gehöft und in der Ferne den Bielersee.<br />

Hier bestellen Landwirte bis zu<br />

einen Viertel der Ackerfläche mit Zuckerrüben.<br />

Die Rüben werden in der<br />

Fabrik in Aarberg verarbeitet, deren<br />

Dach in der Ferne leuchtet.<br />

Dass hier Rückstände von Pflanzenschutzmitteln<br />

(PSM) im Grundwasser<br />

aufgetaucht sind, sieht man der<br />

Idylle nicht an: Proben haben 2009<br />

ergeben, dass das Grundwasser Spuren<br />

von Desphenyl-Chloridazon enthält,<br />

«<strong>Metaboliten</strong>» genannte Abbauprodukte<br />

eines Rübenspritzmittels<br />

(siehe Kasten auf Seite 2).<br />

Uneins über Grenzwerte<br />

Seither ringen Wasserversorger,<br />

Kantone und Bundesämter um eine<br />

Lösung, die das Grundwasser nachhaltig<br />

schützt. «Die <strong>Metaboliten</strong><br />

sind gemäss Bundesamt für Gesundheit<br />

in den gemessenen Konzentrationen<br />

unbedenklich. Trotzdem belasten<br />

sie das Grundwasser und verlangen<br />

<strong>Massnahmen</strong>», sagt Roman<br />

Wiget, Geschäftsführer der Seeländischen<br />

Wasserversorgung (SWG).<br />

Die SWG und neun Wasserversorger<br />

der Region forderten, dass der Kanton<br />

Bern das Rübenspritzmittel einschränkt<br />

oder verbietet. Dieser<br />

lehnte ab mit der Begründung, die<br />

gesetzliche Grundlage, die Gewässerschutzverordnung,<br />

sei zu diffus.<br />

Die Verordnung legt zwar fest, dass<br />

Grundwasser keine künstlichen,<br />

langlebigen Stoffe enthalten darf<br />

und für PSM ein Grenzwert von 0,1<br />

Mikrogramm pro Liter gilt (Anhänge


<strong>Metaboliten</strong><br />

Nationale Grundwasserbeobachtung NAQUA, Bundesamt für Umwelt BAFU<br />

Pflanzenschutzmittel (PSM) verändern<br />

sich, wenn sie mit anderen Stoffen in<br />

Kontakt kommen. Es entstehen Abbauprodukte,<br />

sogenannte <strong>Metaboliten</strong>. Das<br />

Bundesamt für Landwirtschaft und dessen<br />

Zulassungsbehörde für PSM unterscheiden<br />

dabei zwischen relevanten<br />

(schädlichen) und nichtrelevanten<br />

(harmlosen) Substanzen. Gestützt auf<br />

die Praxis in EU-Ländern akzeptiert die<br />

Zulassungsbehörde für letztere bis zu<br />

100-mal höhere Konzentrationen. Die<br />

Branche kritisiert diese Unterwanderung<br />

der Gewässerschutzverordnung, da sich<br />

vermeintlich harmlose Substanzen<br />

schon oft als gefährlich entpuppt haben<br />

und weitgehend unbekannt ist, welche<br />

Wirkungen PSM langfristig und im Kontakt<br />

mit anderen Substanzen entwickeln<br />

können.<br />

2<br />

1 u. 2. GschV). Die PSM-<strong>Metaboliten</strong><br />

werden aber nicht erwähnt.<br />

Unklar ist, ob der Grenzwert von 0,1<br />

µg/l auch für <strong>Metaboliten</strong> gilt.<br />

Recht auf reines Trinkwasser<br />

Seit 2009 haben weitere Messungen<br />

gezeigt, dass es sich bei den PSM-<br />

Rückständen um ein schweizweites<br />

Problem handelt (siehe Grafik). Gemäss<br />

Bundesamt für Umwelt weisen<br />

70 Prozent der Grundwassermessstellen<br />

im landwirtschaftlich stark<br />

genutzten Mittelland PSM-Rückstände<br />

von über 0,1 µg/l auf: «Das<br />

ruft nach einer nationalen Lösung»,<br />

sagt Roman Wiget. Die Bundesämter<br />

für Landwirtschaft, Umwelt<br />

und Gesundheit nahmen sich der<br />

Frage an und verfassten ein Informationsschreiben,<br />

um die gesetzliche<br />

Unklarheit zu beseitigen.<br />

Das ist jedoch nicht gelungen, findet<br />

die Wasserversorgungsbranche: Zu<br />

unterschiedlich seien die Ansätze,<br />

Interessen und Gesetzesgrundlagen<br />

der beteiligten Bundesämter, meint<br />

Roman Wiget: «Eine Synthese und<br />

ein zielführender Lösungsansatz<br />

fehlen zurzeit noch», bedauert er.<br />

Der <strong>SVGW</strong> fordert, alle künstlichen<br />

Substanzen, also auch die <strong>Metaboliten</strong>,<br />

im Grundwasser auf maximal<br />

0,1 µg/l zu beschränken, den Einsatz<br />

von Pflanzenschutzmitteln auch in<br />

den Schutzzonen S2 und S3 zu verbieten<br />

und das Zulassungsverfahren<br />

für PSM zu verschärfen. Konsumenten<br />

haben ein Anrecht auf möglichst<br />

reines Trinkwasser, argumentiert<br />

der Verband. Künstliche Substanzen<br />

sollen gar nicht erst ins<br />

Grundwasser gelangen, damit sich<br />

auch künftig eine aufwendige und<br />

kostspielige Aufbereitung erübrigt.<br />

Freiwillige <strong>Massnahmen</strong> wirken<br />

Die Bundesämter überarbeiten derzeit<br />

ihr Informationsschreiben. Die<br />

Wasserversorger im Berner Seeland<br />

haben aber bereits gehandelt. Sie<br />

suchten das Gespräch mit der Fachstelle<br />

für Zuckerrübenbau, welche<br />

die Landwirte bei Bewirtschaftungsfragen<br />

unterstützt. «Der Austausch<br />

war ausgesprochen produktiv und<br />

lösungsorientiert», so Roman Wiget.<br />

Das bestätigt Simon van der Veer<br />

vom Verband der Zuckerrübenpflanzer.<br />

Er hat neben den Landwirten<br />

auch die PSM-Verkäufer für das<br />

Thema sensiblisiert. Das zeigt Wirkung:<br />

«2011 wurde in den betroffenen<br />

Gemeinden rund siebenmal<br />

weniger Chloridazon gekauft als zuvor»,<br />

sagt van der Veer. Heute wird<br />

das Produkt in Schutzzonen und Zuströmbereichen<br />

gar nicht oder nur<br />

sehr gezielt eingesetzt.<br />

Ohne nationale Lösung geht es<br />

langfristig nicht<br />

Dennoch hält Wiget eine nationale<br />

Lösung für unabdingbar: «Es ist unsicher,<br />

wie lange und wie konsequent<br />

<strong>freiwillige</strong> <strong>Massnahmen</strong> eingehalten<br />

werden. Sollten sie nicht<br />

zum Ziel führen, müssen die Kanone<br />

den Grundwasserschutz rechtlich<br />

durchsetzen.» Der Vollzug sollte<br />

deshalb möglichst rasch geregelt<br />

werden, fordert Wiget: «Selbst<br />

wenn Landwirte auf Chloridazon<br />

verzichten, werden dessen Rückstände<br />

noch jahrelang im Boden und<br />

im Grundwasser zu finden sein.»<br />

<br />

Julia Guran<br />

Blick auf das Berner Seeland mit der Zuckerfabrik Aarberg im Hintergrund.


Im Profil<br />

«Den Hebel an der Quelle<br />

ansetzen»<br />

Künstliche Stoffe sollten möglichst nicht in den Wasserkreislauf gelangen,<br />

meint Kurt Seiler, Kantonschemiker. Und wenn doch, möglichst früh daraus<br />

entfernt werden.<br />

3<br />

Herr Seiler, im Grundwasser werden<br />

immer häufiger künstliche Stoffe<br />

gefunden. Woran liegt das?<br />

Messgeräte sind empfindlicher geworden.<br />

Doch das ist nicht der alleinige<br />

Grund: Viele Stoffe sind seit einigen<br />

Jahren überhaupt erst zufriedenstellend<br />

nachweisbar.<br />

Die Wasserqualität hat sich also<br />

nicht verschlechtert?<br />

Nein, sie ist in den letzten Jahren sogar<br />

besser geworden. Aber wir wissen<br />

heute mehr. Teilweise gibt es<br />

auch Nachholbedarf, zum Beispiel<br />

bei gewissen Abbauprodukten von<br />

Pflanzenschutzmitteln. Im Fokus<br />

stehen derzeit neun solche Stoffe.<br />

Wie gravierend sind diese?<br />

Diese Stoffe bleiben für Jahre oder<br />

gar Jahrzehnte im Wasserkreislauf.<br />

Eine direkte Gesundheitsgefährdung<br />

besteht kaum, trotzdem widersprechen<br />

solche Verschmutzungen<br />

einem sorgfältigen Umgang mit unserer<br />

Natur. In der Schweiz sind wir<br />

in der glücklichen Lage, dass bei einer<br />

möglichen Gesundheitsgefährdung<br />

sehr schnell gehandelt wird. So<br />

können wir unser Trinkwasser auch<br />

stets sorgenfrei konsumieren.<br />

Der Druck auf Wasserversorger, ihr<br />

Rohwasser aufzubereiten, wächst,<br />

je mehr Spurenstoffe darin gefunden<br />

werden. Wie beurteilen Sie diese<br />

Entwicklung?<br />

Trinkwasser soll wenn immer möglich<br />

mit wenig Aufbereitung gewonnen<br />

werden. Damit das so bleibt,<br />

muss der Hebel an der Quelle angesetzt<br />

werden. Stoffe sollten möglichst<br />

nicht in den Wasserkreislauf<br />

gelangen und wenn doch, möglichst<br />

früh daraus entfernt werden. Kläranlagen<br />

mit einer Reinigungsstufe zur<br />

Elimination von Spurenstoffen auf-<br />

zurüsten ist ein Schritt in die richtige<br />

Richtung.<br />

Die Landwirtschaft fordert für Abbauprodukte<br />

von Pflanzenschutzmitteln<br />

im Grundwasser einen Toleranzwert<br />

von 10 µg/l.<br />

Dieser Wert liegt 100fach über dem<br />

derzeit geltenden Toleranzwert für<br />

Pflanzenschutzmittel. Mir sind keine<br />

überzeugenden Argumente bekannt,<br />

die eine solche Lockerung der<br />

Vorgaben rechtfertigen würden. Abbauprodukte<br />

weisen oftmals noch<br />

wichtige Strukturelemente der Muttersubstanz<br />

auf und sind langlebig.<br />

Der <strong>SVGW</strong> fordert für alle langlebigen<br />

Stoffe im Grundwasser eine<br />

Höchstmenge von 0,1 µg/l. Was<br />

meinen Sie dazu?<br />

Diese Forderung scheint mir berechtigt<br />

und angemessen. Die Schweiz<br />

hat als Wasserschloss Europas und<br />

Oberlieger eine besondere Verantwortung.<br />

Zudem ist die Landwirtschaft<br />

eine differenzierte Antwort<br />

schuldig geblieben, weshalb dies<br />

nicht möglich sein soll.<br />

Wie soll diese Antwort aussehen?<br />

In der Schweiz werden doppelt so<br />

viele Pflanzenschutzmittel wie in<br />

Deutschland oder Österreich ausgebracht.<br />

Der Fall Berner Seeland hat<br />

jedoch gezeigt, dass diese Menge<br />

auf Basis einer partnerschaftlichen<br />

Regelung reduziert werden kann.<br />

Das ist noch ein Einzelfall. Oft gelangen<br />

die relevanten Informationen<br />

gar nicht erst zu den Landwirten, so<br />

meine Vermutung. Die Landwirte<br />

brauchen also eine bessere Beratung,<br />

und die Landwirtschaft muss<br />

darlegen, was mit einer guten landwirtschaftlichen<br />

Praxis möglich ist.<br />

<br />

Interview: Julia Guran<br />

Kurt Seiler ist Amtsleiter des Interkantonalen<br />

Labors von Appenzell Innerrhoden<br />

und Ausserrhoden, Glarus<br />

und Schaffhausen und fungiert in diesen<br />

vier Kantonen auch als Kantonschemiker.<br />

Er ist zuständig für den Vollzug<br />

des Lebensmittel-, Gewässerschutz-<br />

und Umweltrechts, allerdings<br />

nur im Kanton Schaffhausen.<br />

Der 49-Jährige ist promovierter Chemiker<br />

ETH, diplomierter Lebensmittelchemiker<br />

und hat an der Universität<br />

St. Gallen ein Zusatzstudium als Führungskraft<br />

eines KMUs abgeschlossen.<br />

Als Leiter eines Amtes, das für das<br />

Trinkwasser und die Umwelt zuständig<br />

ist, sind ihm nach eigener Aussage<br />

ganzheitliche Betrachtungen besonders<br />

wichtig.<br />

Kurt Seiler wohnt in Hettlingen und hat<br />

drei Töchter.


Die <strong>SVGW</strong>-Geschäftsstelle informiert<br />

«Aqua-expo» an der OLMA 2012<br />

Der <strong>SVGW</strong> stellt seine neue Wanderausstellung im Rahmen der Sonderschau<br />

Wasser an der OLMA 2012 erstmals der Öffentlichkeit vor. Er erwartet<br />

prominenten Besuch: Nationalratspräsident Hansjörg Walter ist<br />

Stargast einer Podiumsdiskussion zu Nutzungskonflikten.<br />

Überlebensgrosse Infrastruktur: eines der Ausstellungselemente im Rohbau. Die Besucher<br />

werden es an der OLMA 2012 erstmals begehen können.<br />

Die Schweizer Wasserversorger haben<br />

diesen Herbst eine einzigartige<br />

Gelegenheit, ihr Produkt und ihre<br />

Leistungen einem breiten Publikum<br />

vorzustellen: Trinkwasser ist das<br />

Thema der OLMA-Sonderschau (11.<br />

bis 21. Oktober 2012).<br />

Der <strong>SVGW</strong> hat dafür die Verantwortung<br />

bekommen und zeigt erstmals<br />

seine neue Wanderausstellung<br />

«Aqua-expo».<br />

Mitmachen und etwas erleben<br />

Die Ausstellung ist ganz aufs Erleben<br />

ausgerichtet. Kinder und Erwachsene<br />

können sehen, hören und fühlen, auf<br />

welchen Wegen unser Wasser von<br />

den Quellen, Seen und Grundwasservorkommen<br />

bis in unsere Haushalte<br />

gelangt: Da lockt zum Beispiel<br />

Podium mit Hansjörg Walter<br />

Konflikte um die Wassernutzung werden<br />

wegen des Klimawandels auch<br />

in der Schweiz häufiger. Hansjörg Walter,<br />

Autor eines Postulats, diskutiert am<br />

16. Oktober mit Behördenvertretern,<br />

Wasserversorgern und Forschern. Die<br />

Veranstaltung ist offen für alle.<br />

eine riesige Trinkwasserröhre mit<br />

Videos zur Entdeckungsreise in die<br />

Welt der Brunnenmeister, und am<br />

Drehflügelrad der begehbaren Wasseruhr<br />

erfahren Besucher, warum<br />

Trinkwasser so günstig ist. Ein vier<br />

auf vier Meter grosser Wasserwürfel<br />

zum Hineinschlüpfen verdeutlicht<br />

die Dimensionen unseres jährlichen<br />

Wasserverbrauchs. Neugierige testen<br />

ihr Wissen im Quiz zu den Wasserkosten<br />

und messen sich am<br />

Video clip-Wettbewerb mit der Konkurrenz.<br />

App für kluge Wassernutzer<br />

Dank einer neuen App lernen sie<br />

die Wasserhärte im eigenen Haushalt<br />

kennen und erfahren, wie man<br />

sich bei hartem Wasser klug verhält.<br />

Wer mehr wissen möchte, wendet<br />

sich an die Ausstellungsbetreuer der<br />

städtischen Werke St. Gallen, der<br />

beteilig ten Ostschweizer Kantone<br />

oder der Geschäftsstelle des <strong>SVGW</strong>.<br />

<br />

Julia Guran<br />

www.olma-messen.ch<br />

www.aquaexpo.ch<br />

Neue Geschäftsstelle in<br />

Bellinzona eröffnet<br />

Mit Raffaele<br />

Domeniconi<br />

haben<br />

die Tessiner<br />

Wasserversorger<br />

nun<br />

einen Ansprechpartner,<br />

an den sie sich in ihrer Muttersprache<br />

wenden können. Er<br />

leitet die neue <strong>SVGW</strong>-Aussenstelle<br />

in Bellinzona an der Piazza<br />

dell’Indipendenza.<br />

Domeniconi organisiert Veranstaltungen,<br />

konzipiert und realisiert<br />

Kurse und Lehrgänge auf Italienisch<br />

und berät Mitglieder. Als Bindeglied<br />

zwischen Zürich und der<br />

italienischen Schweiz koordiniert er<br />

Übersetzungen des Regelwerks.<br />

Domeniconi wird je etwa zur Hälfte<br />

für den <strong>SVGW</strong> und für den Verband<br />

Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute<br />

(VSA) tätig<br />

sein, den er in der italienischen<br />

Schweiz ebenfalls vertritt.<br />

Erfahrung in Nachhaltigkeit<br />

Nach dem Abschluss in Elektrotechnik<br />

an der ETH Zürich und<br />

einem Grundstudium in Forstwissenschaften<br />

arbeitete Domeniconi<br />

als Informatiker und Bildungsmanager.<br />

Die letzten zehn Jahre leitete<br />

er in Bellinzona ein Kompetenzzentrum<br />

für nachhaltige Mobilität<br />

und gestaltete Sendungen zu Energiethemen.<br />

Neue Mitglieder beim <strong>SVGW</strong><br />

Der <strong>SVGW</strong> freut sich, acht Mitglieder<br />

begrüssen zu dürfen:<br />

• Wasserverbund Seeland AG, Biel<br />

• Wasserversorgung Hausen am Albis<br />

• Wasserversorgung Oberägeri<br />

• DMG Armaturen GmbH, Brügg<br />

• Kocher Ingenieurbüro für Hochund<br />

Tiefbau, Bülach<br />

• SBB Infrastruktur I-AT-IU-IBA,Bern<br />

• René Buri, Gruner Ingenieure AG,<br />

Olten<br />

4


Ausbildung und Veranstaltungen<br />

5<br />

Oktober 2012<br />

2.–4. Oktober 2012 ¦ Lostorf (Anmeldefrist abgelaufen)<br />

Eidg.Berufsprüfung Brunnenmeister – (mündlich/praktisch)<br />

4. Oktober 2012 ¦ Zürich (ausgebucht)<br />

Management von Krisen in der Wasserversorgung<br />

9. Oktober 2012 ¦ Bern<br />

Wasserwart 2012/3 – 3. Block<br />

11. Oktober 2012 ¦ St. Gallen<br />

Vernissage Wanderausstellung Aqua-expo mit<br />

Bundesrats präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf<br />

16. Oktober 2012 ¦ St. Gallen<br />

Podiumsdiskussion mit Nationalratspräsident Hansjörg Walter<br />

23. Oktober 2012 ¦ Sissach<br />

Trinkwasserhygiene in Hausinstallationen<br />

23.–25. Oktober 2012 ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />

Wasserwart 2012/4 – 1. Block<br />

29. Oktober – 2. November 2012 ¦ Lostorf (ausgebucht)<br />

Lehrgang Teamleiter – 3. Block<br />

31. Oktober 2012 ¦ Zürich (Anmeldefrist abgelaufen)<br />

Eidg.Berufsprüfung Rohrnetzmonteur – (schriftlich)<br />

November 2012<br />

5.–9. November 2012 ¦ Zürich (Anmeldefrist abgelaufen)<br />

Eidg. Berufsprüfung Rohrnetzmonteur – (mündlich/praktisch)<br />

6. November 2012 ¦ Schaffhausen<br />

Trinkwasserhygiene in Hausinstallationen<br />

14.–15. November 2012 ¦ Schwerzenbach<br />

Rohrverleger-Kurs – 1. Block<br />

26.–30. November 2012 ¦ Zürich (ausgebucht)<br />

Lehrgang Rohrnetzmonteur – 1. Unterrichtswoche<br />

28.–30. November 2012 ¦ Basel<br />

Rohrverleger-Kurs – 2. Block<br />

29. November 2012 ¦ Zürich<br />

Finanzierung der Wasserversorgung<br />

<strong>SVGW</strong>-Fachtagung «Rohrnetz» für<br />

Gas- und Wasserfachleute<br />

Der <strong>SVGW</strong> startet mit einer fachübergreifenden<br />

Tagung zum Thema<br />

Rohrnetz ins Jahr 2013. Der Vormittag<br />

ist den Themen grabenloser Leitungsbau<br />

und Leitungssanierung,<br />

Zustandsbewertungen und Inspektionstechnologien<br />

gewidmet.<br />

Energierichtpläne und GIS-Systeme<br />

Am Nachmittag geht es mit den Themen<br />

Netzplanung und koordiniertes<br />

Bauen weiter. Im Fokus stehen unter<br />

anderem Energierichtpläne und ihre<br />

Folgen für das Gasnetz sowie die<br />

Geoinformationsgesetzgebung und<br />

ihre neuen Vorgaben für die Gasund<br />

Wasserversorger. Ausserdem<br />

stellen die Referenten die neue Richtlinie<br />

W4 «Wasserverteilung» vor.<br />

Ort und Datum: Kongress- und Kursaal<br />

Bern, 10. Januar 2013<br />

Information und Anmeldung (ab Mitte<br />

Oktober): www.svgw.ch/bildung<br />

Kurs «Management von Krisen in<br />

der Wasserversorgung»<br />

Der Pilotkurs «Management von<br />

Krisen in der Wasserversorgung» im<br />

Oktober war schnell ausgebucht.<br />

Daher bietet der <strong>SVGW</strong> im Februar<br />

in der Region Zürich einen weiteren<br />

Kurs an. Die Teilnehmer der eintägigen<br />

Schulung erwerben Kenntnisse<br />

im Umgang mit Krisen in der<br />

Wasserversorgung.<br />

Information und Anmeldung:<br />

www.svgw.ch/bildung oder bei<br />

Martina Lehn, m.lehn@svgw.ch<br />

Dezember 2012<br />

4. Dezember 2012 ¦ Schwerzenbach (ausgebucht)<br />

Wasserwart 2012/4 – 3. Block<br />

Auskunft zu allen <strong>SVGW</strong>-Veranstaltungen: Tel. 044 288 33 33,<br />

info@svgw.ch oder www.svgw.ch/bildung<br />

Rohrverleger-Kurs<br />

Der <strong>SVGW</strong> bietet 2012 wieder einen<br />

Einsteigerkurs für Mitarbeitende im<br />

Bereich Rohrnetz an. Die Kursteilnehmer<br />

lernen, Störungen zu beheben<br />

und das Netz instand zu halten.<br />

Materialien und Werkstoffe sind<br />

ebenso ein Thema wie Hygiene und<br />

Gesundheitsschutz.<br />

Kosten: Mitglieder 1900 Franken,<br />

Nichtmitglieder 2200 Franken.<br />

Daten: 14./15. und 28.–30. November<br />

Anmeldung: www.svgw.ch/bildung oder<br />

bei Heinz Hekele, h.hekele@svgw.ch


Die blaue Seite<br />

Drei PR-Projekte preisgekrönt<br />

Die regionalen Sieger des ersten PR-Awards stehen fest: eauservice Lausanne,<br />

die Wasserversorgung Balerna und die Wasserversorgung Zürich.<br />

Ihre Trinkwasserprojekte zum Weltwassertag haben eines gemeinsam: sie<br />

wirken langfristig.<br />

Wirksame PR-Aktionen sind nicht<br />

nur den grossen Wasserversorgern<br />

vorbehalten, ist Paul Sicher, Leiter<br />

Kommunikation des <strong>SVGW</strong> und Jurymitglied<br />

des PR-Awards, überzeugt:<br />

«Wichtig ist, dass möglichst<br />

viele Versorger im Rahmen ihrer<br />

Möglichkeiten Aktionen umsetzen.»<br />

Dass sich bereits mit wenig Aufwand<br />

viel fürs Trinkwasser erreichen lässt,<br />

hat die Siegerin des PR-Awards aus<br />

der italienischen Schweiz bewiesen:<br />

In 16 Arbeitsstunden und mit einem<br />

Budget von 1000 Franken hat die<br />

Wasserversorgung Balerna eine PR-<br />

Aktion umgesetzt, um Schülern den<br />

Wert der Ressource Trinkwasser bewusst<br />

zu machen.<br />

Balerna: Schüler bekommen<br />

gewünschten Brunnen<br />

Zusammen mit der Primarschule organisierte<br />

sie Führungen durch die<br />

Wasserversorgung. In der Schule besprachen<br />

die Kinder die <strong>SVGW</strong>-Publikation<br />

«Wunderfitz». Ihre Eindrücke<br />

konnten sie in einem Zeichenwettbewerb<br />

umsetzen. Rund 70<br />

Zeichnungen waren im Gemeindehaus<br />

ausgestellt und fanden viel Beachtung.<br />

Und den Trinkwasserbrunnen,<br />

den sich die Schüler für ihren<br />

Pausenplatz gewünscht haben, werden<br />

sie auch bekommen. Die Aktion<br />

wird künftig jährlich durchgeführt.<br />

mit dem Praktischen Umweltschutz<br />

Schweiz (PUSCH) zusammen und<br />

kann dadurch kommunikative Synergien<br />

nutzen. Die Aktion kostet 3000<br />

Franken, einschliesslich Einweihungsfeier<br />

und Erinnerungsgeschenk am<br />

Weltwassertag, Beiträge an Klassenund<br />

Vereinskassen. Auch sie soll<br />

künftig jährlich stattfinden.<br />

Lausanne: Ein Projekt, drei Ziele<br />

International und lokal zu gleich ist<br />

der Ansatz von «eauservice» Lausanne.<br />

Die siegreiche Wasserversorgung<br />

der französischen Schweiz hat<br />

mit ihrer «carafe solidaire» ein Objekt<br />

geschaffen, das auf den Tischen<br />

der Lausanner Restaurants und in<br />

den Haushalten für Trinkwasser<br />

wirbt. Lokale Designer haben eine<br />

Karaffe mit einem Verschluss kreiert,<br />

der gleichzeitig als Becher dient.<br />

Lausanner Restaurateure servieren<br />

darin für zwei Franken lokales Trinkwasser.<br />

Das «pac solidaire», eine Karaffe<br />

in kunstvoll gestalteter Verpackung,<br />

können Konsumenten für 30<br />

Franken erwerben.<br />

Mit dem Erlös finanziert «eauservice»<br />

den Aufbau eines Wasserversorgungssystems<br />

in Mauretanien.<br />

Der Lausanner Wasserversorger verfolgt<br />

mit seiner Aktion mehrere<br />

Ziele: Sein Hilfsprojekt bekannter<br />

machen und dafür zusätzliche Mittel<br />

gewinnen, das weltweite Wasserproblem<br />

thematisieren und auf die<br />

ausgezeichnete Dienstleistung der<br />

Schweizer Wasserversorger hinweisen.<br />

Die Kosten belaufen sich auf<br />

84 000 Franken. Die Stadt Lausanne<br />

steuert 64 000 bei, 20 000 soll der<br />

Verkauf der Karaffen einbringen.<br />

Julia Guran<br />

Spezialpreis für das Kinderbuch «Ein feines Tröpfchen»<br />

Das Kinderbuch «Ein feines Tröpfchen» erhielt den Spezialpreis der Jury<br />

für besondere Kreativität und Liebe zum Detail. Es erzählt in einfachen<br />

Reimen und farbenprächtigen Bildern vom Wassertröpfchen und seinem<br />

Weg im Wasserkreislauf. Geschaffen haben es Matthias Zellweger (Idee),<br />

Tina Limbach (Geschichte) und Jwan Reber (Illustration) vom Label Traritrara<br />

in Thun. Ziel ist es, junge Leser für den Wert des lokalen Trinkwassers<br />

zu sensibilisieren.<br />

6<br />

Zürich: Quartierbrunnen als<br />

Botschafter<br />

Star des Deutschschweizer Siegerprojekts<br />

ist ein öffentlicher Brunnen<br />

in der Zürcher Altstadt. Die Wasserversorgung<br />

Zürich hat ihn für sechs<br />

Monate zum Botschafter des Trinkwassers<br />

erkoren. Klassen aus Schulhäusern<br />

des Quartiers dekorierten<br />

ihn mit Blumen und Plakaten zum<br />

Trinkwasser. Die Wasserversorgung<br />

Zürich arbeitet bei diesem Projekt


Die SBV-Nachrichten<br />

Seite des Brunnenmeister-Verbandes SBV<br />

GV in Solothurn<br />

Der SBV lud am 29. Juni 2012 zu seiner 63. Generalversammlung nach<br />

Solothurn ein. Das letzte Verbandsjahr konnte nahtlos an die erfolgreichen<br />

vorangehenden Jahre anknüpfen.<br />

7<br />

Der SBV<br />

steht finanziell<br />

gut da.<br />

Es konnte<br />

ein kleiner Gewinn von 5 858.65<br />

Franken erwirtschaftet werden, so<br />

dass das Verbandsvermögen neu<br />

119 271.82 Franken beträgt. Die<br />

Mitgliederzahl konnte auf neu 1352<br />

Mitglieder gesteigert werden. Die<br />

Mitgliederbeiträge bleiben 2013 unverändert.<br />

Zeit für Veränderungen<br />

An der GV sind zwei verdiente Mitglieder<br />

aus dem Vorstand ausgetreten:<br />

Josef Wanner, Buchrain, seit<br />

1991 im Vorstand, und Josef Schibig,<br />

Pfeffingen, seit 1999 im Vorstand.<br />

Beide wurden von der GV zu<br />

Ehrenmitgliedern ernannt.<br />

Als neues Mitglied wurde Arthur<br />

Tobler aus Alt St. Johann von der<br />

Versammlung einstimmig gewählt.<br />

Arthur Tobler ist seit 2009 Mitglied<br />

der Kontrollstelle. Er hat den Brunnenmeister-Lehrgang<br />

2007 erfolgreich<br />

absolviert, ist Brunnenmeister<br />

von Alt St. Johann-Unterwasser im<br />

Nebenamt und Inhaber eines Sanitär-,<br />

Heizungs- und Metallbaugeschäftes.<br />

Die restlichen Vorstandsmitglieder<br />

stellen sich für eine weitere<br />

Amtsperiode zur Verfügung<br />

und wurden einstimmig wiedergewählt.<br />

Der SBV wird in den nächsten<br />

drei Jahren von Ueli Hugi (Oberdiessbach),<br />

Martin Trepp (Seuzach),<br />

Roland Schild (Brienzwiler), Leo<br />

Zberg (Sarnen), Konrad Schmid<br />

(Turtmann), Christoph Müller (Unterägeri)<br />

und Arthur Tobler (Alt St.<br />

Johann) geführt.<br />

Wieder über 1000 Teilnehmer<br />

Die wichtigste Veranstaltung 2011<br />

waren die Weiterbildungskurse in<br />

Sursee mit wiederum über 1000<br />

Teilnehmern. Ergänzt wurden sie<br />

durch die Herbsttagung bei der von-<br />

Roll casting in Emmenbrücke.<br />

Der SBV war im letzten Jahr erneut<br />

an der Messe «Suisse public» in Bern<br />

präsent und wird es auch im nächsten<br />

Jahr sein.<br />

Konrad Schmid<br />

Josef Schibig ist aus dem SBV-Vorstand<br />

zurückgetreten und ist jetzt Ehrenmitglied.<br />

Josef Wanner ist ebenfalls aus dem Vorstand<br />

zurückgetreten. Auch ihn hat die GV<br />

zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

28 von 40 Kandidaten haben die Brunnenmeisterprüfung 2011 bestanden (in alphabetischer Reihenfolge): Andreas Bachmann, Ruedi<br />

Berger, Salvatore Berti, Manuel Bircher, Urs Bütikofer, Markus Casagrande, Jürg Feuz, Michael Gehri, Micha Habegger, Beat Hiltebrand,<br />

Pascal Hofmann, Kai Hübscher, Stefan Inauen, Hansruedi John, Marcel Kaiser, Bruno Knecht, Urs Kriemler, Nicola Leone,<br />

Christian Mar thaler, Thomas Martin, Matthias Mosimann, Carlos Pighin, Patrick Rothermann, Christoph Ruckstuhl, Stefan Ryser,<br />

Johannes Studer, Markus Wiesendanger, Peter Wigger.


Fragen aus der Praxis<br />

TV-Tipp<br />

Was hat sich beim<br />

Durchleitungsrecht geändert?<br />

Wer eine Wasserleitung auf privatem Grund verlegt, muss Durchleitungsdienstbarkeiten<br />

neu öffentlich beurkunden lassen. Beim nachbarlichen<br />

Durchleitungsrecht können Grundeigentümer einen Eintrag ins Grundbuch<br />

verlangen.<br />

Welche rechtlichen Schritte sind<br />

nötig, um eine Leitung auf<br />

privatem Grund zu verlegen?<br />

Damit eine Wasserversorgung die<br />

nötigen Durchleitungsrechte erwerben<br />

kann, muss sie eine sogenannte<br />

Dienstbarkeit errichten. Dabei verpflichtet<br />

sich der Grundeigentümer,<br />

den Leitungsbau und -unterhalt der<br />

Wasserversorgung zu dulden.<br />

Wie wird die Dienstbarkeit<br />

festgehalten?<br />

Sofern nicht das nachbarliche Durchleitungsrecht<br />

(vgl. unten) oder öffentliches<br />

Recht (z.B. Nutzungsplan)<br />

gilt, wird die Dienstbarkeit im<br />

Grundbuch eingetragen (Art. 676<br />

Zivilgesetzbuch ZGB). Neu bedarf es<br />

dazu der öffentlichen Beurkundung<br />

(Art. 732 ZGB), d. h. des Besuchs<br />

beim Notar, und allenfalls einer<br />

zeichnerischen Darstellung. Bislang<br />

war nur die Schriftlichkeit verlangt.<br />

Darf ein Grundeigentümer<br />

Leitungen auf seinem Grundstück<br />

umplatzieren?<br />

Will der Grundeigentümer eine Leitung<br />

innerhalb seines Grundstückes<br />

anders verlegen, so kann er dies gemäss<br />

neuem Recht verlangen (Art.<br />

742 ZGB). Er muss allerdings die Kosten<br />

übernehmen.<br />

Wer darf einen Eintrag ins<br />

Grundbuch fordern?<br />

Beim nachbarlichen Durchleitungsrecht<br />

(Art. 691 ZGB) ist der Grundeigentümer<br />

verpflichtet, die Durchleitung<br />

von Röhren und Leitungen zu<br />

gestatten. Er wird dafür voll entschädigt.<br />

Laut der neuen Grundbuchverordnung<br />

genügt in diesem<br />

Fall grundsätzlich die Schriftform zur<br />

Errichtung einer Dienstbarkeit, d.h.<br />

die öffentliche Beurkundung ist hier<br />

nicht nötig.<br />

Wie bis anhin kann der Berechtigte<br />

(die Wasserversorgung) den Eintrag<br />

ins Grundbuch verlangen. Neu steht<br />

dieses Recht auch dem Belasteten<br />

(Grundeigentümer) zu. Die Kosten<br />

für den Eintrag trägt der Berechtigte.<br />

Kommt Art. 691 ZGB zur Anwendung,<br />

so kann der Grundeigentümer<br />

bei geänderten Verhältnissen verlangen,<br />

dass die Leitungen umplatziert<br />

werden (Art. 693 ZGB). Die<br />

Kos ten trägt in diesem Fall grundsätzlich<br />

der Berechtigte, d. h. die<br />

Wasserversorgung.<br />

<br />

Urs Manser<br />

Burgunderblutalge<br />

breitet sich aus<br />

Das Überdüngungsproblem der<br />

Schweizer Seen gilt als teilweise gelöst.<br />

Doch nun breitet sich ein giftiger<br />

Organismus immer mehr aus:<br />

die Burgunderblutalge.<br />

Schuld ist der Klimawandel: die Seen<br />

kühlen sich im Winter nicht mehr<br />

richtig ab. Im Frühling mischen sich<br />

die Wassermassen schlecht und es<br />

gelangt zu wenig Sauerstoff in die<br />

Tiefen.<br />

Die Universität Zürich hat zum Phänomen<br />

eine neue Studie herausgegeben.<br />

http://www.drs4news.ch/www/de/<br />

drs4/sendungen/drs4aktuell/5728.<br />

sh10233676.html<br />

Herausgeber<br />

Schweizerischer Verein<br />

des Gas- und Wasserfaches <strong>SVGW</strong><br />

Grütlistrasse 44, Postfach 2110<br />

CH-8027 Zürich<br />

Tel. +41 (0)44 288 33 33<br />

Fax +41 (0)44 202 16 33<br />

info@svgw.ch, www.svgw.ch<br />

Redaktion<br />

Julia Guran, <strong>SVGW</strong><br />

Paul Sicher, <strong>SVGW</strong><br />

Mitarbeit an dieser Nummer<br />

Urs Manser, <strong>SVGW</strong><br />

Konrad Schmid, SBV<br />

Markus Biner, <strong>SVGW</strong><br />

Cartoon<br />

Johann H. Sonderegger<br />

Copyright<br />

©<strong>SVGW</strong>/SSIGE 2012<br />

Erscheint vierteljährlich<br />

Auflage: 3000 Exemplare<br />

Gestaltung: medialink, Zürich<br />

Druck: Zofinger Tagblatt AG,<br />

Medien- und Printunternehmen<br />

Jahresabonnementspreis<br />

Mitglieder <strong>SVGW</strong> und SBV: gratis<br />

Nichtmitglieder: CHF 24.–<br />

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