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Traktor Classic Bestseller & Kultobjekt (Vorschau)

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Deutz F1M 414 Bauernschlepper | Klassiker bei der Weinlese<br />

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DAS MAGAZIN FÜR HISTORISCHE LANDMASCHINEN<br />

6/2014 OKT/NOV<br />

MAN 2F1<br />

Wie gut ist der<br />

„Patchwork“-Mini?<br />

Hanomag R 45:<br />

Technik, Einsatz<br />

und Geschichte<br />

<strong>Traktor</strong>-Check:<br />

HANOMAG R 45<br />

<strong>Bestseller</strong> und <strong>Kultobjekt</strong><br />

Die Erfolgsgeheimnisse des blauen Riesen<br />

Restaurierung<br />

Workshop Motor<br />

Kolben und Zylinder<br />

richtig montieren<br />

Profi-Tipps<br />

Alpen-Porsche<br />

Austro Junior<br />

Hürlimann D 210 A SYNC<br />

Schweizer Diesel-Diva gezähmt


EDITORIAL<br />

Von Ulf Kaack | Verantwortlicher Redakteur<br />

Vorschriften, Regeln,<br />

Paragrafen …<br />

Schrauben,<br />

Fahren,<br />

Träumen<br />

Liebe <strong>Traktor</strong>freunde,<br />

fast alles im Leben hat sich bestimmten Spielregeln zu unterwerfen – ob<br />

man nun will oder nicht. Das gilt auch für das ebenso schöne wie<br />

sinnvolle Hobby mit unseren Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en. Bei näherer Betrachtung<br />

sind es eine Vielzahl von Paragrafen, Verordnungen und Vertragsmodalitäten,<br />

mit denen wir uns auskennen sollten – nein: müssen! In<br />

diesem Heft zeigt Ihnen Dr. Marcel Schoch im zweiten Teil seiner Serie<br />

über die verschiedenen Arten der Zulassungen die Wege durch den<br />

behördlichen Schilderwald. Welches für Sie der richtige ist, müssen Sie<br />

entscheiden. Doch tun Sie das mit Bedacht: Oftmals ist die Nutzung<br />

durch eine bestimmte Zulassungsform nur noch eingeschränkt möglich.<br />

Bei Zuwiderhandlungen – auch wenn sie unbedacht oder aus mangelnder<br />

Sachkenntnis geschehen – kann dies nicht nur erhebliche Folgen bei<br />

Haftungs- und Versicherungsfragen nach sich ziehen, sondern auch<br />

empfindliche Strafen.<br />

Expertenrat ist fast immer kostenlos und<br />

kann eine Menge Geld und Ärger sparen.<br />

Doch das muss ja nicht sein. Meist reicht eine Mußestunde aus, um für<br />

sich zu definieren, was man will und was nicht nötig ist. Und wenn<br />

noch Fragen offen bleiben: Kontaktieren Sie einen Fachmann von der<br />

Zulassungsbehörde oder Ihrer Versicherung! Oder Sie holen den Expertenrat<br />

von TRAKTOR CLASSIC ein, wie es Helmut Bartjes im<br />

Zusammenhang mit seinen verschwundenen Fahrzeugpapieren getan hat.<br />

Doch lassen wir uns durch die eine oder andere administrative Notwendigkeit<br />

nicht die Freude an den klassischen <strong>Traktor</strong>en nehmen. Das Heft,<br />

das Sie in den Händen halten, zeigt mal wieder die große Vielfalt unserer<br />

Leidenschaft. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit der aktuellen<br />

Ausgabe von TRAKTOR CLASSIC.<br />

Ihr und euer<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Jetzt am<br />

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TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

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Foto: Iris Meyer<br />

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INHALT<br />

Heft 6/2014<br />

Hanomag R 45<br />

Gigant für Profis<br />

MIT POSTER<br />

AUF SEITE 50<br />

26<br />

Hürlimann D 210 A Sync<br />

Schweizer Premiumklasse<br />

Elfer-Deutz<br />

Kölner Bauernschlepper<br />

36<br />

42<br />

TRAKTOR<br />

CHECK<br />

PORTRÄT<br />

Der „Patchwork“-Mini<br />

TITEL<br />

MAN 2F1: Plattformstrategie anno 1957: Die MAN erweitert<br />

ihr Schlepperprogramm nach unten. Optisch<br />

setzt der 2F1 neue Akzente, aber hält er auch technisch<br />

das hohe Niveau des Hauses? 12<br />

Zähmung einer schweizer Diva<br />

Hürlimann D 210 A Sync: Einen Hürlimann zu besitzen,<br />

ist etwas ganz besonderes. Ihn zu restaurieren,<br />

erhebt seinen Eigner in den technischen Adelsstand. 26<br />

TITEL<br />

SERVICE<br />

Lesestoff<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en: Die Saison der Winzer<br />

ist naheliegender Weise die Lese. Klaus Tietgens<br />

war dabei – in Rheinhessen und Südafrika. 22<br />

Reine Kopfarbeit<br />

TITEL<br />

Motorinstandsetzung: Das Kurbelgehäuse unseres<br />

MWM-Motor vom Typ D 308-3 ist fertig zusammengebaut.<br />

Heute wird sich unser Maschinenbauexperte an<br />

die Montage der Zylinder machen. 66<br />

Blauer Riese<br />

TITEL<br />

Hanomag: Er zählte zu den <strong>Bestseller</strong>n der Hanomag:<br />

der R 45. Nicht nur bei Landwirten war er wegen seiner<br />

Robustheit und Wirtschaftlichkeit beliebt. 42<br />

Österreichischer Eintopf<br />

TITEL<br />

Hofherr-Schrantz Austro-Junior: Was tut ein<br />

Porsche-Sammler, wenn er nahezu alles in seinem<br />

Besitz hat? Genau, er sucht nach einem Exoten. Ekkehard<br />

Diez restaurierte den österreichischen Junior. 78<br />

Historisch oder saisonal<br />

<strong>Traktor</strong>kennzeichen: Heute wollen wir uns die H-Zulassung<br />

und das Saisonkennzeichen näher ansehen.<br />

Beide sind finanziell sehr interessant, da sich mit ihnen<br />

viel Geld sparen lässt. 74<br />

Scharf und gängig<br />

Restaurierung eines Mähwerks: Auch Anbaugeräte<br />

leiden unter dem Zahn der Zeit und bedürfen ebenfalls<br />

einer sachkundigen Restaurierung. 86<br />

4


MAN 2F1<br />

Gelungener „Patchwork“-Mini<br />

12<br />

GESCHICHTE<br />

Massenmotorisierung<br />

Deutz F1M 414: Bis in die 1930er-Jahre hinein war der<br />

Einsatz von <strong>Traktor</strong>en Großbauern vorbehalten. Das änderte<br />

sich 1936, als Deutz seinen „Bauernschlepper“<br />

präsentierte und so die Motorisierung vorantrieb. 36<br />

Masse und Rasse<br />

Chronik 1954: Der Herbst 1954 brachte interessante<br />

Neuerungen. Hatz leitete den Übergang auf<br />

luftgekühlte Viertakter ein, Lanz komplettierte seine<br />

Halbdiesel-Serie. 40<br />

Den Diesel formatiert<br />

Genialer Konstrukteur – Prosper L’Orange: Der deutsche<br />

Ingenieur stutzte den Selbstzünder auf Gardemaß und<br />

machte ihn in der Landwirtschaft hoffähig. 90<br />

Spezialisten unter sich<br />

Geräteträger: In dieser zehnten und letzten Folge<br />

zieht Klaus Tietgens die Bilanz aus der Artenvielfalt<br />

der Geräteträger-Konstruktionen. 32<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Der besondere Schlepper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Panorama . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8, 84<br />

Kleinanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Leser fragen – Experten antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .92<br />

Günther, der Treckerfahrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

Kommentar, Quiz, Leserbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

<strong>Vorschau</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98<br />

TRAKTOREN IN<br />

DIESER AUSGABE<br />

Bungartz T 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . 94<br />

Claas Huckepack . . . . . . . . . . . . . 96<br />

Deutz DX . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Deutz F1M 414 . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Deutz F4L 514 . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Fendt Farmer 250 V . . . . . . . . . . . 25<br />

Ferguson TO-35 . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Fiatagri 55-76 DT . . . . . . . . . . . . . 24<br />

FMR Kultimax . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Hanomag R 45 . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Hatz TL 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Hofmann Unitrac . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Hürlimann D 210 A Sync . . . . . . . 26<br />

IHC E 733. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

78 Hofherr-Schrantz Austro-Junior<br />

John Deere 4040, 5415 N. . . . . . . 25<br />

Kramer KL 22 . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Kramer KL 360 . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Landini 7860 . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Lanz D 4806, 4816, 5806, 5816. . . 40<br />

MAN 2F1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Schlüter AS 30. . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

Schmotzer Kombi-Record . . . . . . 33<br />

Steyr 8075 AS . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Valmet 565 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Zetor 6748 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

5


DER BESONDERE SCHLEPPER Zetor 6748<br />

TSCHECHISCHER AUSTERNFISCHER<br />

Aus den Augenwinkeln nahm der Fotograf diesen roten Eisenhaufen<br />

im zügigen Vorbeifahren wahr. „Das gibt’s nicht, ein fetter<br />

Schlüter mitten in der Bretagne“, dachte er. Rückwärtsgang<br />

rein und zurück ging es auf den Hof eines französischen Anwesens.<br />

Das bewirtschaftete allerdings kein Bauer, sondern ein bretonischer<br />

Fischer. Und aus dem Schlüter wurde auf den zweiten<br />

Blick ein Zetor 6748. Das Fahrzeug kommt bei der Bewirtschaftung<br />

der Muschelbänke zum Einsatz. Für den robusten Tschechen<br />

mit der doppelten Zwillingsbereifung und seinem Allradantrieb<br />

ein anspruchsvolles Revier, wenn es um die Pflege der Austernund<br />

Miesmuschelkulturen geht. Unter der Haube malochen 63<br />

Pferdestärken – mobilisiert aus einem 3.456 Kubikzentimeter<br />

großen Vierzylinder. In Deutschland wurden die Schlepper der<br />

Serie UR I bevorzugt ohne Kabine – und mit entsprechend abweichenden<br />

Bezeichnungen – verkauft. Von 1972 bis 1978 erreichten<br />

nur rund 1.000 Exemplare des 6748 und seines allradgetriebenen<br />

Gegenstückes 6745 den Markt.<br />

Ulf Kaack<br />

6


Foto: U. Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

7


PANORAMA<br />

Neuigkeiten und Wissenswertes<br />

Mit dem Deutz D 40 L gehts zur<br />

Betankung des Ackerwagens.<br />

Befüllt wird der<br />

mobile Pool aus<br />

dem Hydranten der<br />

Feuerwehr.<br />

Fotos: U. Kaack<br />

OLDTIMERTREFFEN<br />

Pool auf dem Gummiwagen<br />

Was tun, wenn auf dem Oldie-Treffen die<br />

Sonne gnadenlos brennt und ein kühlender<br />

Pool nicht in Reichweite ist? Ganz<br />

klar: Ein eigenes Schwimmbecken muss<br />

her. Und das ist schnell gebaut, wie einige<br />

<strong>Traktor</strong>freunde aus dem Hannoverschen<br />

den ungläubig Dreinblickenden<br />

auf dem Oldtimertreffen im niedersächsischen<br />

Wedehorn grinsend demonstrierten.<br />

Dazu nahmen sie einen soliden<br />

Ackerwagen, schlugen die Ladefläche<br />

mit wasserdichter Silofolie aus und<br />

schleppten die Fuhre mit dem Deutz D 40<br />

L vor das Feuerwehrhaus. Mit einem an<br />

den Hydranten gekuppelten C-Schlauch<br />

war das mobile Bassin binnen weniger<br />

Minuten gefüllt und fortan das Highlight<br />

im Fahrerlager. Stellt sich lediglich die<br />

Frage nach dem zulässigen Gesamtgewicht<br />

und vor allem nach der Sicherheit<br />

der abenteuerlichen Konstruktion.<br />

MASTER & MANAGER<br />

Ex-Porsche-Chef Wiedeking<br />

entspannt auf dem Kartoffelfeld<br />

Ex-Porsche-Chef<br />

Wendelin Wiedeking<br />

war einst<br />

Deutschlands<br />

Topmanager.<br />

„Indem ich meinen Kartoffelacker pflüge“, sagte Ex-Porsche-Chef Wendelin<br />

Wiedeking einmal auf die Frage, wie er es als vielbeschäftigter Topmanager<br />

schaffe, nicht abzuheben. Bis zu seinem tiefen Sturz 2009 nach der<br />

gescheiterten Übernahme von VW durch Porsche war er mit mehr als 70<br />

Millionen pro Jahr Deutschlands bestbezahlter Firmenchef und erfolgreich<br />

wie kein anderer.<br />

In Wiedekings heimischer Garage in Bietigheim-Bissingen zwischen<br />

Stuttgart und Heilbronn stehen gleich zwei klassische <strong>Traktor</strong>en, Porsche<br />

Diesel natürlich. Der eine glänzt, als wäre er gerade aus der Werkshalle<br />

gerollt – ein seltener Porsche „Master“, der Star jedes Oldtimertreffens.<br />

Mit seinem luftgekühlten Vierzylinder-50 PS-Motor war er ab Frühjahr<br />

1960 der stärkste Schlepper im Porsche-Programm.<br />

Vor ein paar Jahren kurvte Wiedeking mit ihm auf der Großglockner-<br />

Hochalpenstraße herum. Das Foto landete im Familienalbum, nicht aber<br />

in der Öffentlichkeit. „Das dürfen Sie auf gar keinen Fall bringen, dann<br />

reißt er mir den Kopf ab!“, bat Wiedeking damals Journalisten mit Blick<br />

auf den allmächtigen Porsche-Anteilseigner und VW-Aufsichtsratschef<br />

Ferdinand Piëch, der ihn schon gern mal öffentlich bloß stellte. Das Bild<br />

tauchte bislang nirgends auf.<br />

Wiedekings zweiter Porsche Diesel ist nicht zum Vergnügen da, sondern<br />

zum Arbeiten auf dem Acker, und zwar mit dem Pflug und dem Kartoffelroder.<br />

Danach sieht er denn auch aus. Wiedeking, der sich selbst gern<br />

Nebenerwerbslandwirt nennt, gibt sich oft leutselig und bekennt sich<br />

dazu: „Ich sitze oft mit Bauern zusammen. Beim Sommerfest auf Holzbänken<br />

unter alten Bäumen im Dorf genieße ich die Gespräche mit Menschen,<br />

die mit harter körperlicher Arbeit ihr täglich Brot verdienen. Ich<br />

will verstehen, was sie treibt. Wir diskutieren<br />

dann über die Ernte. Das schätze<br />

ich“, sagt Wiedeking.<br />

Seit seinem Rücktritt als Porsche-Lenker<br />

hat Wiedeking mehr Zeit denn je für seine<br />

Leidenschaft Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en – wenn<br />

er nicht gerade seine umfangreiche<br />

Sammlung von Auto- und Eisenbahnmodellen<br />

pflegt oder bei den mehr als zehn<br />

Firmen diverser Branchen nach dem<br />

Rechten sieht, an denen er beteiligt ist –<br />

von der Systemgastronomie bis zum Edelschuhmacher.<br />

Sein Lebensmotto lautet<br />

bis heute: „No risk – no fun.“<br />

Der Porsche Diesel Master gehörte<br />

mit seinem 50-PS-Vierzylindermotor<br />

zur Oberklasse.<br />

Fotos: Sammlung Focke<br />

8


Fundstücke<br />

aus dem Bildarchiv von<br />

Udo Paulitz<br />

Aufgespürt: Deutz-GT Unisuper G 4001<br />

Als Fotograf und Autor ist Udo Paulitz seit Jahrzehnten ein Urgestein der Szene. Zahlreiche Bücher<br />

über Nutzfahrzeuge hat er verfasst, sein Bildarchiv ist eine wahre Schatzkammer, die er immer an<br />

dieser Stelle für die Leser von TRAKTOR CLASSIC öffnet und einen besonderen Exoten vorstellt.<br />

Mit der Absicht, durch den Verkauf eines<br />

Geräteträgers eine Lücke im <strong>Traktor</strong>sortiment<br />

schließen zu können, ließ<br />

Deutz zwischen 1967 und 1968 von den<br />

Eicher-Werken den bewährten hauseigenen<br />

Geräteträger G 400 Unisuper mit<br />

dem luftgekühlten Dreizylinder-Deutz-<br />

Diesel F3L 812 D bauen. Wie bei manchen<br />

ähnlich gelagerten Fällen wurde<br />

dies als Deutz Unisuper angebotene<br />

Fahrzeug kein großer Erfolg, obwohl es<br />

für die Kölner eigentlich eine sehr interessante<br />

Programmerweiterung darstellte.<br />

Das lag hauptsächlich daran, dass<br />

sich die meisten Deutz-Händler viel zu<br />

wenig um den Verkauf dieses Fremdlings<br />

bemühten, sodass der Unisuper<br />

nach wenigen Dutzend Exemplaren<br />

schon nach kurzer Zeit wieder vom<br />

Markt verschwand. Dabei war das 1966<br />

vorgestellte Eicher-Basismodell G 400<br />

Unisuper nicht nur das Spitzenfahrzeug<br />

innerhalb der aus drei Typen bestehenden<br />

neuen Typenreihe, sondern hatte<br />

mit 40 PS auch in Sachen Motorleistung<br />

die Führung auf dem deutschen Markt<br />

inne. Mit den Unisuper-Typen hatte Eicher<br />

endlich das komplizierte und veraltete<br />

Kombi-Anbausystem zugunsten<br />

einer weitaus besseren Lösung aufgegeben.<br />

Jetzt wurde der Anbau der Zwischenachsgeräte<br />

durch einen mittig am<br />

Querträger des Zweiholmrahmens hinter<br />

der Vorderachse angeordneten Aushubzylinder<br />

bestimmt, der das ausgeklügelte<br />

System der langen Aushubketten<br />

und Umlenkrollen und<br />

-hebel entbehrlich machte. Dieses<br />

Schnellwechselsystem und die dadurch<br />

erzielte wesentlich geringere Baulänge<br />

von 3.980 anstelle von 5.020 mm waren<br />

die wichtigsten Neuerungen, mit denen<br />

der große Unisuper gegenüber seinem<br />

Vorgänger G 40 Kombi aufwarten konnte.<br />

Als Triebwerk gelangte das ZF-Gruppenschaltwerk<br />

A 210 mit 8/4 Gängen<br />

zum Einbau. Serienmäßig war der Geräteträger<br />

mit Motorzapfwelle und Doppelkupplung<br />

bestückt, während die Regelhydraulik<br />

mit 1.100 kg Hubvermögen<br />

zum aufpreispflichtigen Zubehör zählte.<br />

Leider waren auch bei Eicher die Verkaufszahlen<br />

mit ganzen 209 Maschinen,<br />

die bis 1968 die Werkstore verließen,<br />

mehr als enttäuschend. Und das, obwohl<br />

es im Hause Eicher eine eigenständige<br />

Verkaufsorganisation für Geräteträger<br />

gab und damit eigentlich eine<br />

wirkungsvolle Marktbearbeitung gegeben<br />

gewesen wäre. Dass sie sich dennoch<br />

nicht entsprechend auswirkte, lag<br />

nicht allein am hohen Preis, sondern vor<br />

allem daran, dass den Geräteträgern betriebsintern<br />

ein viel zu geringer Stellenwert<br />

beigemessen wurde. Die in dieser<br />

Zeit zutage tretenden finanziellen Engpässe<br />

sorgten zusätzlich dafür, den sangund<br />

klanglosen Niedergang der damals<br />

wahrscheinlich besten Geräteträgerreihe<br />

einzuleiten.<br />

Udo Paulitz<br />

IN EIGENER SACHE<br />

ePaper für TRAKTOR CLASSIC-<br />

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TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

9


PANORAMA<br />

Historisches und Wissenswertes<br />

MARKANTES AUS BRANCHE UND SZENE<br />

Meilensteine<br />

Jahrestage, Jubiläen, Ereignisse … Was geschah in der Branche, bei den Herstellern und in der Szene?<br />

Klaus Tietgens hat in seinem <strong>Traktor</strong>-Kalendarium rückwärts geblättert und erinnert an dieser Stelle<br />

an die wichtigsten Begebenheiten. Eine informative Reise in die Vergangenheit.<br />

Ausgehend vom<br />

F4L 514 starteten<br />

luftgekühlte<br />

Deutz-Diesel vor<br />

70 Jahren ihren<br />

Siegeszug.<br />

… war der weltweit erste luftgekühlte Dieselmotor<br />

serienreif. Der Deutz F4L 514 war als Sieger<br />

aus einer Ausschreibung der Wehrmacht hervorgegangen. Bis<br />

Kriegsende gelangten keine 1.000 Exemplare des neuen Antriebes<br />

im sogenannten „Raupenschlepper Ost“ zum Einsatz,<br />

doch weckte die Luftkühlung auch in friedlichem Umfeld Begehrlichkeiten.<br />

Mitte 1948 zog der vierzylindrige Erstling in<br />

die konzerneigenen Magirus-Deutz-Lastwagen ein. 1950/51<br />

wurde das Bauprogramm um ein- bis dreizylindrige Varianten<br />

ergänzt, und auch die Deutz-Schlepper profitierten von der<br />

Technik. Damit hatte das Kölner Werk zwar Eicher und Stihl<br />

den Vortritt gelassen, brachte dafür aber weitaus höhere<br />

Stückzahlen unters Volk. Knapp eine Million Deutz- und<br />

Deutz-Fahr-Schlepper wurden bis 2005, Erzeugnisse der Konkurrenz<br />

gar bis 2009 mit luftgekühlten Deutz-Motoren ausgerüstet.<br />

Bis heute halten sich hartnäckig die letzten luftgekühlten<br />

Baureihen im Fertigungsprogramm der Deutz AG.<br />

Vor 70 Jahren …<br />

… warb der finnische Staatskonzern Valmet mit<br />

dem Versprechen „Jetzt fahren Sie Ihren <strong>Traktor</strong><br />

wie Ihr Auto“. Wie sein Vorgänger – der in fast 15.000 Einheiten gebaute<br />

Valmet 361 D – verfügte der neue Typ 565 über ein Gruppengetriebe<br />

mit insgesamt sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgängen. Neu war hingegen<br />

die Synchronisierung der Gänge zwei und drei sowie – Ende<br />

1964 praktisch konkurrenzlos – der Gruppenschaltung. Ein zeitgenössischen<br />

Autos ähnlicher Bedienkomfort wurde zudem durch das nunmehr<br />

serienmäßige Gaspedal in Ergänzung zum Handgas realisiert. Für<br />

den Antrieb sorgte ein hauseigener Dreizylinder-Dieselmotor mit Direkteinspritzung,<br />

2,7 Litern Hubraum und 52 PS (SAE) bei 2.250 U/min,<br />

der fast acht Jahre nach seinem Debüt noch immer als hochmodern galt.<br />

Im Kühlergrill tauchte erstmals ein großes „V“ als Markenzeichen auf,<br />

das für die jüngsten Neuerscheinungen des heutzutage zum AGCO-Konzern<br />

gehörenden und auf den Namen „Valtra“ umgetauften Herstellers<br />

wiederbelebt wurde.<br />

Vor 50 Jahren …<br />

Der Valmet 565 verwöhnte seinen Fahrer schon 1964 mit<br />

synchronisierter Gang- und Gruppenschaltung.<br />

Vor 25 Jahren setzte die Kabine des Deutz DX 6.11 AgroStar<br />

Maßstäbe in Sachen Geräuschkomfort.<br />

… setzte noch einmal Klöckner-Humboldt-Deutz einen<br />

Meilenstein. Die Ende November 1989 auf der<br />

Agritechnica in Frankfurt präsentierten Deutz-Fahr-Schlepper der<br />

Serie „AgroStar“ basierten zwar auf der bekannten DX-Baureihe,<br />

machten jedoch mit einer konkurrenzlos leisen Kabine Furore.<br />

Das Werk nannte einen Schallpegel von nur 72,5 dB(A) unter Volllast<br />

am Fahrerohr, und in zeitgenössischen Tests setzten die Neulinge<br />

Bestmarken, die bis heute nicht wesentlich unterboten und<br />

von vielen Schleppern gar nicht erst erreicht wurden. Die „Agro-<br />

Star“-Familie umfasste zunächst fünf Modelle von 88 bis 143 PS.<br />

Ab 1993 waren zudem 165 und 190 PS starke Großschlepper mit<br />

der neuen Kabine erhältlich, die dort jedoch nicht ganz den von<br />

den kleineren Typen bekannten Geräuschkomfort bot. Nach nur<br />

sechs Jahren – nämlich anlässlich der Agritechnica 1995 in Hannover<br />

– wurde die Ablösung des AgroStar durch den komplett neu<br />

entwickelten Agrotron eingeleitet.<br />

Klaus Tietgens<br />

Vor 25 Jahren …<br />

Fotos: K. Tietgens; Archiv K. Tietgens<br />

10


PULLING FÜR DEN GUTEN ZWECK<br />

Trecker-Treck in<br />

Twistringen<br />

Zum zweiten Mal findet am 27. September 2014 im niedersächsischen<br />

Twistringen ein Trecker-Treck statt. Die Veranstaltung beginnt<br />

morgens um 8 Uhr mit dem Wiegen. Gestartet wird in sechs<br />

verschiedenen Gewichtsklassen. Das Startgeld beträgt 15 Euro,<br />

wovon ein Teil – ebenso wie aus dem gastronomischen Erlös –<br />

vom Veranstalter für die Kinderkrebshilfe gespendet wird.<br />

Abends gibt es eine zünftige Scheunenfete mit DJ. Stellplätze für<br />

Bau- und Wohnwagen zwecks Übernachtungen gibt es reichlich.<br />

Kontakt und Informationen gibt es bei Bernhard Diephaus unter<br />

landwirt2101@freenet.de oder Tel. 0175 273 22 74.<br />

KLEBER LANDWIRTSCHAFTSREIFEN<br />

BIS ZU 150 EURO<br />

TREUEBONUS<br />

Innerhalb des Aktionszeitraums vom 1. August bis zum 31. Oktober 2014<br />

erhalten Endkunden in Deutschland und Österreich beim Kauf von mindestens<br />

zwei Kleber Landwirtschaftsreifen bis zu 30 Zoll eine Treueprämie von<br />

75 Euro. Beim Kauf von zwei Reifen in den Dimensionen größer als 30 Zoll<br />

beträgt die Treueprämie sogar 150 Euro. Das Aktionsangebot bezieht sich<br />

ausschließlich auf Reifen und umfasst keine Schläuche. Alle Informationen<br />

zur Kleber-Treueaktion gibt es unter http://landwirtschaft.kleber-reifen.de<br />

im Internet.<br />

AKKUSCHRAUBER VON FEIN<br />

Gratis-Akku<br />

Das Akku-Programm von Fein ist<br />

auf dem neuesten Stand: In den<br />

letzten zwei Jahren hat der deutsche<br />

Premium-Hersteller 30 kabellose<br />

Elektrowerkzeuge auf den<br />

Markt gebracht. Das feiert Fein bis<br />

zum 31. Dezember 2014 mit einer<br />

Verkaufsaktion: Kunden erhalten<br />

beim Kauf eines Fein Akkuschraubers der Baureihen ASCM,<br />

ASB, ABS und ASCD einen dritten Lithium-Ionen-Akku-Pack<br />

kostenlos dazu und sparen so bis zu 139 Euro. Weitere Informationen<br />

unter: www.fein.de/schrauber<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

NEUERSCHEINUNG<br />

Kantige DDR-<br />

Typen aus<br />

Schönebeck<br />

Die Ingenieure im DDR-<strong>Traktor</strong>enwerk<br />

Schönebeck bei Magdeburg hatten ab<br />

1963 bei der Entwicklung eines<br />

leistungsstarken Großschleppers mehr<br />

Spielraum als sonst in der gegängelten<br />

Staatswirtschaft üblich. Sie orientierten<br />

sich selbstbewusst an der internationalen Spitzenklasse und schufen<br />

mit dem robusten ZT 300 ein Produkt, das ab September 1967 für einige<br />

Jahre ein Aushängeschild der gesamten DDR-Industrie wurde. Etwa<br />

86.000 Stück wurden gebaut. Die überlebenden Exemplare sind inzwischen<br />

mit allen vier Rädern in der Klassikerszene angekommen – Grund<br />

genug für Klaus Tietgens, die DDR-Schlepper in den Mittelpunkt seines<br />

neuesten Buches zu stellen.<br />

Tietgens schildert ausführlich, wie die <strong>Traktor</strong>enproduktion in der Sowjetischen<br />

Besatzungszone noch vor der Gründung der DDR 1949 mit Vorkriegstechnik<br />

wieder in Gang kam. Er beschreibt, was die erstaunlich vielfältigen<br />

Neukonstruktionen wie „Pionier“, „Aktivist“, „Rübezahl“ oder<br />

„Famulus“ seit den 1950er-Jahren kennzeichnete und welche Schlepper<br />

aus den „sozialistischen Bruderstaaten“ beim Aufbau der kollektivierten<br />

Großflächen-Landwirtschaft halfen. Bei der Vorstellung der DDR-Landtechnik<br />

beschränkt sich Tietgens nicht auf <strong>Traktor</strong>en, sondern bezieht die<br />

komplette Landtechnik vom Maishäcksler bis zum Mähdrescher mit ein.<br />

Die ZT-Serien sollten nicht nur der nach 1960 schwächelnden DDR-Landwirtschaft<br />

auf die Sprünge helfen, sondern zugleich – wie zahlreiche Fotos<br />

beweisen – auch auf fernen Märkten wie Äthiopien, Chile, China und Venezuela<br />

die überlegene Stärke der DDR-Technik beweisen. Ein eigenes<br />

Kapitel hat Tietgens dem Vierzylinder-Motor des ZT aus dem Werk Nordhausen<br />

gewidmet. Besonders interessant ist der umfassende Vergleich des<br />

damaligen DDR-Schlepper-Stars mit seinen europaweiten Konkurrenten<br />

aus Ost und West. Ein abschließendes Kapitel klärt, was aus dem <strong>Traktor</strong>enwerk<br />

Schönebeck nach der Wiedervereinigung wurde. Ausführliche<br />

Tabellen mit allen Daten, Exportziffern und technischen Veränderungen<br />

der ZT-Typen befriedigen den Wissensdurst selbst ausgewiesener Experten.<br />

Klaus Tietgens: Fortschritt ZT 300.Typengeschichte und Technik, 135<br />

Seiten, viele, meist farbige Abbildungen, GeraMond, München 2014,<br />

ISBN 978-3-86245-575-1, 19,99 Euro<br />

TYPENKOMPASS<br />

Mähdrescher von Claas<br />

Seit 1880 werden im westfälischen Harsewinkel<br />

Erntemaschinen aller Art hergestellt.<br />

Zum Global Player wurde Claas<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem<br />

durch den Bau von Mähdrescher, In seinem<br />

Typenkompass gibt Autor Manfred<br />

Arnold nach einer ausführlichen<br />

Beschreibung der Unternehmensgeschichte<br />

einen komprimierten Überblick<br />

über die seit 1936 gefertigten Maschinen<br />

– vom Mäh-Dresch-Binder über<br />

den legendären Columbus bis zum Tucano.<br />

Ergänzt werden die wenig ausführlichen<br />

Porträts durch entsprechende Datentabellen.<br />

Inhaltlich kratzt der<br />

Typenatlas lediglich an der Oberfläche<br />

der dargestellten Fahrzeuge, vermittelt<br />

aber in seiner Gesamtheit ein gutes und kompaktes Basiswissen.<br />

Manfred Arnold: Typenkompass Claas – Mähdrescher seit 1936,<br />

112 Seiten, viele, meist farbige Abbildungen, Motorbuch Verlag,<br />

ISBN 978-3-613-02939-2, 9,95 Euro<br />

11


PORTRÄT<br />

MAN 2F1<br />

ELEGANTER MINIMALISMUS: MAN 2F1<br />

Der „Patchwork“-<br />

Plattformstrategie anno 1957: Die MAN<br />

erweitert ihr Schlepperprogramm mit<br />

Hilfe von Fahr und Güldner nach unten.<br />

Optisch setzt der 2F1 neue Akzente,<br />

aber hält er auch technisch das bekannt<br />

hohe Niveau des Hauses?<br />

Klaus Tietgens untersucht es.<br />

12


Mini<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Klein – fein – mein:<br />

Von 1957 bis 1961<br />

verkaufte die MAN<br />

mehr als 6.000<br />

Exemplare des 2F1.<br />

Hans Siemer hält<br />

seinen Schlepper<br />

seit mehr als einem<br />

halben Jahrhundert<br />

in Ehren.<br />

München-Allach, Ende 1957: Die<br />

Jahresbilanz des MAN-Schlepperbaus<br />

hat zwei Gesichter. Der<br />

deutsche Markt zeigt seit 1955<br />

unübersehbare Bremsspuren, die Summe<br />

der Neuzulassungen ist von fast<br />

100.000 auf wenig mehr als 80.000 Einheiten<br />

zurückgegangen. Zufrieden sind<br />

die Verantwortlichen dennoch angesichts<br />

der Bilanz in der Leistungsklasse<br />

über 34 PS. 657 neu zugelassene MAN-<br />

Schlepper bedeuten hier einen Marktanteil<br />

von 16 Prozent und damit den zweiten<br />

Rang hinter der Hanomag. Allerdings<br />

spielen sich 95 Prozent des Marktes im<br />

Bereich bis 34 PS ab, in dem das Unternehmen<br />

vergleichsweise schwach vertreten<br />

ist. Insgesamt brachte es hierzulande<br />

2.181 neue Schlepper in Umlauf, was einem<br />

Marktanteil von 2,7 Prozent gleichkommt.<br />

Immerhin konnte die Produktion<br />

gegenüber dem Vorjahr dank guter<br />

Exportaufträge um ein Drittel auf 4.296<br />

Exemplare gesteigert werden.<br />

Auskommen in der Nische<br />

Im Programm des traditionsreichen Herstellers<br />

standen damals vier Grundtypen<br />

mit 18, 30, 40 und 50 PS, von denen ausgerechnet<br />

die beiden kleineren ausschließlich<br />

mit Allradantrieb erhältlich<br />

waren. Man suchte sein Auskommen<br />

also in einer durchaus lukrativen Marktnische<br />

– und erkannte doch die Vorteile<br />

einfacher ausgestatteter Schlepper. Diese<br />

würden sich zu günstigeren Preisen<br />

anbieten lassen und damit im Sog des guten<br />

Markenrufes neue Kunden anlocken.<br />

Außerdem würden Betriebe, die einen<br />

großen, technisch aufwändigen und einen<br />

kleineren, einfacheren Schlepper<br />

aus dem gleiche Hause beschaffen wollen,<br />

fortan auch bei der MAN fündig. Es<br />

bestand also die Aussicht auf größere<br />

Produktionszahlen in allen Leistungsklassen<br />

und somit auf eine bessere Auslastung<br />

des Werkes sowie eine rationellere<br />

Fertigung.<br />

Die neuen Kleinen<br />

Folglich standen drei neue Modelle mit<br />

13, 18 und 24 PS in den Startlöchern. Die<br />

beiden größeren waren als Standardschlepper<br />

mit kurzem und Tragschlepper<br />

mit langem Radstand sowie – ab 1959 –<br />

wahlweise mit Hinterrad- und Allradantrieb<br />

lieferbar. In dieser Hinsicht tanzte<br />

der 13er aus der Reihe. Es gab ihn bei Serienanlauf<br />

im Frühjahr 1958 nur in einer<br />

Ausführung, welche die Bezeichnung<br />

2F1 trug. Die „2“ stand dabei für die Zahl<br />

der angetriebenen Räder, das „F“ kennzeichnete<br />

die Leistungsklasse, die „1“<br />

13


PORTRÄT<br />

MAN 2F1<br />

Aus der Vogelperspektive wird die<br />

weitgehend unverbaute Sicht auf<br />

den Zwischenachsraum deutlich.<br />

14<br />

kühlten Antrieb verwendete. Die Begründung<br />

dafür liefert die – für die damalige<br />

Zeit – nicht ganz gewöhnliche Entstehungsgeschichte<br />

des 2F1.<br />

Die Geburtsstunde der Grundkonstruktion<br />

schlug bereits im Frühjahr<br />

1956, als Fahr und Güldner neue 11- und<br />

Der 2F1 war der erste und einzige MAN-<br />

Schlepper mit luftgekühltem Motor.<br />

die Ausführung. Allradantrieb stand also<br />

nicht zur Wahl – angesichts der bescheidenen<br />

Motorleistung folgerichtig, in der<br />

Tradition des Hauses dennoch ungewöhnlich.<br />

Der 2F1 war prinzipiell als<br />

Tragschlepper für den Geräteanbau zwischen<br />

den Achsen ausgelegt, aber dennoch<br />

ausgesprochen kompakt und handlich.<br />

Aufhorchen ließ auch, dass ein<br />

ansonsten auf wassergekühlte Motoren<br />

eingeschworenes Unternehmen in seinem<br />

kleinsten Schlepper einen luftge-<br />

Neuzulassungen in Deutschland<br />

Die drei neuen Typen mit 13, 18 und 24 PS trugen ab 1958 entscheidend zur<br />

Belebung des Geschäftes bei. Mit dem Debüt der letzten, 28 bis 45 PS starken<br />

Baureihe verlagerte sich das Interesse jedoch stark in Richtung höherer<br />

13-PS-Schlepper herausbrachten, die<br />

technisch komplett identisch waren und<br />

sich lediglich durch die Blechteile unterschieden.<br />

Während die Typen mit dem<br />

11 PS starken Einzylindermotor Randerscheinungen<br />

blieben, wurden ihre stärkeren<br />

Brüder Fahr D 88 und Güldner AK<br />

vom Markt gut aufgenommen. Dieser Erfolg<br />

ermutigte letztendlich auch Ritscher<br />

– als Motorenkunde und Geräteträgerlieferant<br />

ohnehin geschäftlich mit Güldner<br />

verbandelt –, den Schlepper mit wiederum<br />

geänderter Motorhaube gegen Ende<br />

1957 als Typ 613 ins Programm aufzunehmen.<br />

Etwa gleichzeitig trat auch die<br />

MAN auf den Plan und präsentierte im<br />

November 1957 erstmals ihr neues Einstiegsmodell<br />

2F1 in der Öffentlichkeit.<br />

Schlanke Linie<br />

Gegenüber dem betont kantigen Design<br />

der größeren Schlepper des Hauses und<br />

Leistungsklassen. Auch andere Hersteller nahmen ihre bisherigen<br />

Einstiegsmodelle bald aus dem Programm.<br />

* Platzierung in der Zulassungsstatistik in Deutschland<br />

Jahr bis 17 PS > 17 bis 24 PS > 24 bis 34 PS > 34 bis 60 PS über 60 PS MAN gesamt Markt Position MAN*<br />

1957 - 932 592 514 143 2.181 80.463 12.<br />

1958 1.604 2.018 541 422 5 4.590 89.250 7.<br />

1959 1.663 1.424 1.500 355 6 4.948 91.926 7.<br />

1960 1.157 789 1.872 365 2 4.185 88.864 8.<br />

1961 979 637 1.693 1.817 6 5.132 95.380 8.<br />

Fotos, wenn nicht anders angegeben: K. Tietgens


der seitlich geschlossenen, etwas unbeholfen<br />

wirkenden Motorhaube der 18-<br />

und 24-PS-Typen trug der 2F1 ein völlig<br />

neu gestaltetes, überaus elegantes Blechkleid<br />

zur Schau. Die einteilige Motorhaube<br />

zeigte das unverkennbare Markengesicht,<br />

gewährte dem Fahrer mit ihrer sich<br />

nach hinten verjüngenden Form einen<br />

weitgehend unverbauten Blick nach<br />

vorn und ließ das Fahrzeug gestreckter<br />

wirken als es mit 1.650 mm Radstand<br />

tatsächlich war. Schwungvoll gezeichnete<br />

Kotflügel setzten die fließende Linie<br />

fort und boten zugleich den Scheinwerfern<br />

eine geschützte Heimat. Zwischen<br />

den Achsen angebaute Gerätschaften<br />

konnten allerdings die Ausrüstung mit<br />

zusätzlichen Leuchteinheiten weiter<br />

vorn erfordern.<br />

Anders als bei den größeren MAN-<br />

Schleppern war der Aufstieg von der Seite<br />

möglich und dadurch speziell bei aufgebautem<br />

Kraftheber deutlich bequemer<br />

als vom Heck aus. Für Bequemlichkeit<br />

sorgten auch die Vorderachse mit Einzelradfederung<br />

und der sogenannte Sesselsitz<br />

mit großflächiger Polsterung auf<br />

Sitzfläche und Rückenlehne.<br />

So viel MAN wie nötig<br />

Die hübsche Fassade sollte bald auch die<br />

größeren Schlepper des Hauses zieren.<br />

Dahinter entlarven Kenner der Materie<br />

spätestens auf den zweiten Blick die<br />

Fahr- und Güldner-Gene. In geöffnetem<br />

Zustand gibt die Motorhaube den Blick<br />

auf einen luftgekühlten Zweizylinder<br />

frei, der äußerlich weitgehend dem bekannten<br />

Güldner 2LKN entspricht. Die in<br />

zwei Gleitlagern rotierende Kurbelwelle<br />

erzeugt einen Hub von 100 mm, was zusammen<br />

mit Kolben von 75 mm Durchmesser<br />

einem Hubraum von 884 Kubikzentimetern<br />

entspricht. Die relativ<br />

kleinen umlaufenden Massen gewährleisten<br />

einen relativ ruhigen Lauf, eine<br />

kleine Spezialität der MAN zudem eine<br />

weiche Verbrennung.<br />

Verantwortlich für die ungewöhnliche<br />

Laufkultur ist neben einer hohen Fertigungspräzision<br />

das von Siegfried Meurer<br />

entwickelte M-Verfahren, nach dem seit<br />

1953 die Lastwagenmotoren und seit<br />

dem Umzug der Fertigung nach München<br />

Allach im September 1955 die<br />

Schleppermotoren des Hauses arbeiteten.<br />

Als bedeutender Bestandteil der<br />

Markenidentität wurde es auch an die<br />

von der MAN verwendeten Güldner-<br />

Konstruktionen adaptiert. Als Folge einer<br />

ursprünglich geplanten, weitreichenden<br />

Kooperation bezog die MAN ab 1953<br />

immerhin die Motoren für ihre unter 25<br />

PS starken Schlepper von Güldner. Diese<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

ELEGANTES BLECHKLEID<br />

Unvergessen: MAN und Fahrer genießen ihren wohlverdienten Ruhestand – und<br />

sind auf Oldtimertreffen gern gesehene Gäste.<br />

Fängt grobe Stöße ab: Vorderachse mit<br />

Einzelradfederung.<br />

In bester Gesellschaft: Ein aufwändiges<br />

Kühleremblem kennzeichnet den Bug eines<br />

jeden MAN-Schleppers.<br />

Kurz und bündig: Typenschild eines 2F1 von 1961.<br />

Charakteristisches Markengesicht: Grill<br />

mit markanter Umrahmung – und Aussparung<br />

für die Andrehkurbel.<br />

15


PORTRÄT<br />

MAN 2F1<br />

STARKES HERZ MIT LUFTKÜHLUNG<br />

Innen und außen MAN: Eigenes Verbrennungsverfahren, Markenschriftzüge auf den<br />

Zylinderkopfdeckeln.<br />

Auch den Kühlluftkanal des Zweizylinders<br />

ziert der stolze MAN-Schriftzug.<br />

Motor über der Vorderachse, Platz zwischen<br />

den Achsen auf kurzem Radstand.<br />

Schematische Darstellung des M-Verfahrens<br />

im D 7502 M mit Kugelbrennraum.<br />

„Zur Reinigung drehen“: Spaltfilter für<br />

das Motoröl.<br />

Zweizylinder tragen aufgrund ihrer technischen<br />

Besonderheit spezielle Bezeichnungen.<br />

Gemäß der üblichen MAN-Nomenklatur<br />

heißt das Herz des 2F1 „D<br />

7502 M 177“, wobei das „D“ für „Diesel“,<br />

die „75“ für die Zylinderbohrung in mm<br />

(bei größeren Motoren ohne Hunderterstelle),<br />

die „02“ für die Zylinderzahl, das<br />

„M“ für das gleichnamige Verbrennungsverfahren<br />

und die „177“ für die Ausführung<br />

stehen. Bei der „wandverteilenden“<br />

Einspritzung wird der Kraftstoff durch<br />

eine Einlochdüse tangential in eine kugelförmige<br />

Vertiefung im Kolben gespritzt.<br />

Nur eine kleine Menge verbrennt<br />

schlagartig und zündet dabei den größtenteils<br />

als Film auf der Wandoberfläche<br />

verteilten Rest, der erst während der Verbrennung<br />

verdampft und teilweise vom<br />

– durch entsprechend gestaltete Einlasskanäle<br />

erzeugten – Luftwirbel abgetragen<br />

wird.<br />

Genügsamer Zeitgenosse<br />

Damit wird ein selbst im Vergleich zu<br />

Vor- und Wirbelkammermotoren ruhiger<br />

Lauf bei einem äußerst günstigen Kraftstoffkonsum<br />

erreicht. Der Hersteller gab<br />

einen spezifischen Verbrauch von 170<br />

g/PSh an, womit sich die M-Motoren seinerzeit<br />

zusammen mit anderen Direkteinspritzern<br />

in die Spitzengruppe einreihten.<br />

Ein weiterer Vorteil des<br />

Verfahrens bestand darin, dass es ohne<br />

nennenswerte Leistungseinbußen die<br />

Verbrennung verschiedener Kraftstoffe<br />

von Motoröl bis Benzin gestattete. Dieser<br />

Vorteil ist in diesem Fall freilich eher<br />

theoretischer Natur, da Diesel zumeist<br />

der preisgünstigste und am besten verfügbare<br />

Betriebsstoff ist.<br />

Einen Nachteil bringt das seinerzeit<br />

gefeierte Verbrennungsverfahren leider<br />

mit sich: Sinkt die Umgebungstemperatur<br />

unter null Grad Celsius, starten verschlissene<br />

MAN-Motoren äußerst ungern.<br />

So sehr die vergleichsweise<br />

langsame Verbrennung des mittels Luftwirbel<br />

abgetragenen Kraftstofffilms einen<br />

ruhigen Motorlauf begünstigt, so<br />

sehr steht sie nämlich einem zuverlässigen<br />

Kaltstart im Weg. Schwacher Trost:<br />

Die mit anderer Brennraumform operierende<br />

Ausgangsbasis Güldner 2LKN gilt<br />

auch nicht als besonders startfreudig.<br />

Das kann im Winter zum Problem werden.<br />

Daher behelfen sich manche MAN-<br />

Fahrer bei leichtem Frost mit einem beliebten<br />

Trick und heizen die Ansaugluft<br />

mit einem handelsüblichen Haarfön vor.<br />

Neben der Verbrennungslust saugt der<br />

Motor im Betrieb auch Kühlluft an. Diese<br />

findet ihren Weg durch ein großes Gitter<br />

im Kurbelgehäuse zum ins Schwungrad<br />

16


Fahrgeschwindigkeiten (km/h)<br />

Bereifung 8-24 7-30<br />

Gruppe L H L H<br />

1. Gang 1,4 6,5 1,5 7,3<br />

2. Gang 2,3 10,8 2,5 11,8<br />

3. Gang 3,9 18,0 4,3 19,9<br />

R 1,0 4,6 1,1 5,1<br />

Die außermittige Lenksäule<br />

ist gewöhnungsbedürftig,<br />

aber der gepolsterte<br />

Sitz bürgt für Komfort.<br />

integrierten Radialgebläse und von dort<br />

über entsprechend geformte Kanäle zu<br />

den Kühlrippen der Zylinderrohre. Diese<br />

Bauart war einst bei kleineren Motoren<br />

beliebt, da sie ein externes Gebläse mit<br />

zusätzlichen Lagerungen und Keilriemen<br />

einsparte. Für den kurzen Güldner<br />

2LKN reichte die damit erzielte Kühlleistung<br />

vollkommen aus, beim artverwandten<br />

Dreizylinder 3LKN wurden jedoch<br />

die Grenzen des Prinzips erreicht.<br />

Die goldene Mitte<br />

Ein Kniff der Konstrukteure sollte den<br />

2F1 und seine ungleichen Brüder von<br />

Fahr, Güldner und Ritscher zu besonders<br />

vielseitigen Ackerschleppern machen.<br />

Das sogenannte Kupplungsgehäuse, also<br />

das Verbindungsstück zwischen Motor<br />

und Getriebe, ist in der Mitte so weit<br />

nach oben gewölbt, dass es dem Schlepper<br />

eine beträchtliche Bauchfreiheit verleiht.<br />

Befestigungslöcher ermöglichen<br />

den Anbau verschiedener Arbeitsgeräte<br />

zwischen den Achsen, also im direkten<br />

Blickfeld des Fahrers. Diese in den USA<br />

bereits seit den 1920er-Jahren beliebte<br />

Tragschlepperbauweise setzte sich in<br />

Deutschland jedoch nicht nachhaltig<br />

durch. Die finanziellen Reserven kleiner<br />

Betriebe waren in den 1950er-Jahren mit<br />

der – meist erstmaligen – Anschaffung<br />

eines Schleppers weitgehend erschöpft,<br />

so dass der Kauf speziell darauf abgestimmten<br />

Zubehörs auf mittlere Sicht<br />

nicht in Frage kam. Stattdessen wurden<br />

zuvor von Tieren gezogene Geräte oftmals<br />

umgearbeitet und fortan hinter dem<br />

Schlepper betrieben.<br />

Alles im Griff<br />

Als weitere Merkmale der speziellen<br />

Bauart bleiben dem 2F1 seine schlanke<br />

Taille und ein ausgesprochen langes<br />

Kupplungspedal, das direkt an der kurz<br />

hinter dem Motor befindlichen Kupplung<br />

angelenkt ist. So muss es beinahe<br />

senkrecht nach unten getreten werden,<br />

was sich angesichts geringer Bedienkräfte<br />

und passender Sitzposition jedoch erfreulich<br />

problemlos gestaltet. Leichtgängig<br />

arbeitet auch die ZF-Einfingerlenkung.<br />

Der Motor lastet zwar mittig auf<br />

der Vorderachse, ist mit 190 kg jedoch<br />

nicht übermäßig schwer geraten. Diese<br />

Bauweise hat darüber hinaus den Vorteil,<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Klare Aufteilung unter der Motorhaube: Vorne das Antriebsaggregat, dahinter Werkzeugkiste<br />

und Batterie, ganz hinten der Kraftstofftank.<br />

17


PORTRÄT<br />

MAN 2F1<br />

Schlanke Taille: Der 2F1<br />

ist als Tragschlepper für<br />

den Geräteanbau<br />

zwischen den Achsen<br />

ausgelegt.<br />

In der Praxis sollten sich<br />

damit mehrere Arbeitsgänge<br />

während einer Überfahrt<br />

erledigen lassen.<br />

dass der Radstand trotz des Zwischenachsanbauraumes<br />

auf die erwähnten<br />

1.650 mm beschränkt und der Wendekreis<br />

mit rund fünf Metern im Rahmen<br />

bleibt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allenfalls<br />

die leicht nach rechts versetzte<br />

Lenksäule. Nur die wichtigsten Bedienelemente<br />

und Anzeigeinstrumente – Betriebsstundenzähler<br />

und Ölthermometer<br />

– sind vorhanden und auf der sanft nach<br />

hinten hin gerundeten Verkleidung des<br />

Schlicht und ergreifend – der kleine<br />

MAN liegt gut in der Hand.<br />

Kraftstofftanks vom Fahrer stets ohne<br />

Akrobatik abzulesen. Die Schalthebel<br />

stehen zwar wie damals bei fast allen<br />

Schleppern mittig auf dem Getriebegehäuse,<br />

jedoch so nah vor dem Fahrersitz,<br />

dass sich die unvermeidbare Verbeugung<br />

und Drehung des Oberkörpers beim<br />

Gangwechsel in Grenzen hält.<br />

Die Kraftübertragung stammt wie in<br />

allen MAN-Schleppern ab 1947 von ZF.<br />

Das A-4 war bei dem Debüt der technischen<br />

Ausgangsbasis (Fahr D 88 und<br />

Güldner AK) brandneu und das erste<br />

Gruppengetriebe des Passauer Werks.<br />

Über die damals als Innovation gefeierte<br />

Klauenschaltung der MAN-Schlepper ab<br />

30 PS verfügt es noch nicht, zum Gangwechsel<br />

werden also komplette Zahnräder<br />

verschoben. Da diese aufgrund der<br />

geringen zu übertragenden Kräfte jedoch<br />

recht klein und leicht ausfallen, hält sich<br />

die dazu notwendige Kraft und Geschicklichkeit<br />

in Grenzen. In der schnellen<br />

Gruppe stehen drei Vorwärtsgänge<br />

bis etwa 7, 12 und 20 km/h und ein Rückwärtsgang<br />

bis etwa 5 km/h bereit. Die<br />

langsame Gruppe reduziert die Ge-<br />

18


Technische Daten<br />

Typ<br />

MAN 2F1 (2F1S)<br />

Produktionszeit 11/57 – 9/61<br />

Produktionszahl 2F1: 6.041 (2F1S: 50)<br />

Motor MAN D 7502 M 177; ab 11/58: M 178<br />

Zyl. / Bohrung x Hub (mm) /<br />

Hubraum (cm 3 ) 2 / 75 x 100 / 884<br />

Verdichtungsverhältnis 19:1<br />

Leistung (PS/bei U/min) 13 / 2.300; ab 11/58: 14 / 2.300<br />

Max. Drehmoment<br />

(Nm/bei U/min) 41 / 1.800; ab 11/58: 44 / 1.750<br />

Batterie<br />

12 V / 56 Ah<br />

Lichtmaschine<br />

12 V / 75 W<br />

Getriebe ZF A-4<br />

Gänge v/r 6/2<br />

Höchstgeschwindigkeit (km/h) 18 – 20<br />

Vorderachse<br />

pendelnd, mit Einzelradfederung<br />

Länge (mm) 2.715<br />

Breite (mm) 1.470 (2F1S: 1.042)<br />

Höhe über Lenkrad (mm) 1.450<br />

Höhe über Fahrerdach (mm) 2.150<br />

Radstand (mm) 1.650<br />

Bodenfreiheit (mm) 380 (2F1S: 345)<br />

Spurweite vorne (mm) 1.250 / 1.410 (2F1S: 860 – 1.310)<br />

Spurweite hinten (mm) 1.250 / 1.500 (2F1S: 832 – 1.332)<br />

Wendekreis ohne/<br />

mit Lenkbremse (mm) 5.400 / 5.000 (2F1S: 5.000 / 4.600)<br />

Eigengewicht (kg) 840 – 925<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg) 1.300<br />

Zul. Vorderachslast 500<br />

Zul. Hinterachslast 850<br />

Vorderachse<br />

starr, pendelnd aufgehängt,<br />

mit Einzelradfederung<br />

Vorderreifen 4.00-16<br />

Hinterreifen 8-24; 9-24; 8-28; 7-30<br />

Getriebe ZF A-4<br />

Gänge v/r 6/2<br />

Höchstgeschw. (km/h) 18 – 20<br />

Preis (DM) 1958: 5.460<br />

1961: 5.960<br />

Serienausstattung<br />

Zugmaul vorn, dreh- und höhenverstellbare<br />

Anhängekupplung hinten,<br />

Ackerschiene, Beifahrersitz (links),<br />

Differentialsperre, gummigefederter,<br />

gepolsterter und verstellbarer Sesselsitz,<br />

Öldruckkontrollleuchte, Werkzeugkasten<br />

mit Werkzeug, Getriebeund<br />

Wegzapfwelle, Mähantrieb<br />

Zusatzausstattung<br />

Mähwerk mit Hand- oder Hydraulikaushebung,<br />

Kraftheber (ZF/Bosch,<br />

Arbeitsvermögen 350 mkg), Seilwinde,<br />

Wetterdach, zweiter Beifahrersitz<br />

(rechts), Sitzkissen für Beifahrer, Radnabengewichte,<br />

Riemenscheibe (auf<br />

Zapfwelle aufsteckbar), Fernthermometer,<br />

Betriebsstundenzähler, vordere<br />

Kotflügel<br />

Die Anordnung des Motors über der Vorderachse schafft auf kurzem<br />

Radstand Platz für den mittigen Geräteanbau.<br />

Der Fahrer hat alles im Blick: Sparsam bestückte, aber übersichtliche<br />

Anordnung auf der Armaturentafel.<br />

Platzsparend konstruiert: Schalldämpfer zwischen der Vorderachse<br />

und der ZF-Einfingerlenkung.<br />

schwindigkeit auf ungefähr ein Fünftel.<br />

Zur Gewährleistung einer großen Bodenfreiheit<br />

auch mit kleiner Bereifung ist die<br />

Hinterachse in Portalbauweise mit Stirnradvorgelegen<br />

ausgeführt. Eine von der<br />

Fahrkupplung abhängige, wahlweise mit<br />

der Normdrehzahl von 540 U/min oder<br />

wegabhängig zu betreibende Zapfwelle<br />

gehörte zum Serienumfang, ein auf deren<br />

Stummel aufsteckbarer Riemenscheibenantrieb<br />

war optional.<br />

Die kompakte, zierliche Bauweise<br />

schlägt sich naturgemäß im Gewicht von<br />

nur 198 kg nieder, mit dem das ZF A-4<br />

zu den leichtesten Schleppergetrieben<br />

aller Zeiten zählt – und seinen Teil dazu<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

beiträgt, dass der MAN 2F1 je nach Ausstattung<br />

nur rund 900 kg auf die Waage<br />

bringt.<br />

Das Getriebe – zierlich, aber robust<br />

Mit mehr als 91.000 gebauten Exemplaren<br />

belegt es in der ewigen <strong>Bestseller</strong>liste<br />

der ZF-Triebwerke immerhin Platz<br />

zwei nach dem nächstgrößeren Typ A-5.<br />

Zu den wichtigsten Kunden zählten neben<br />

dem hier bereits aufgezählten Viergestirn<br />

aus Fahr, Güldner, MAN und Ritscher<br />

weitere einstige Branchengrößen<br />

wie Deutz, Eicher und Porsche-Diesel.<br />

Die genannten Hersteller sollten ihre<br />

Wahl nicht bereuen, denn mit den Anforderungen<br />

des Arbeitsalltags wurde das<br />

A-4 in der Regel gut fertig. Nennenswerte<br />

Schwachpunkte sind nicht überliefert.<br />

Das gleiche gilt für den hydraulischen<br />

Kraftheber, der gegen Aufpreis auf das<br />

Getriebegehäuse aufgesetzt wurde. Ölpumpe<br />

und Steuergeräte dafür bezog ZF<br />

von Bosch und fertigte die übrigen Komponenten<br />

im eigenen Haus. In den ausgehenden<br />

1950er-Jahren verlangten<br />

längst noch nicht alle Kunden nach diesem<br />

Zubehör, da die klamme Haushaltskasse<br />

weder das Geld dafür noch jenes<br />

für die dazu passenden Geräte hergab.<br />

Der auf diesen Seiten vorgestellte MAN<br />

2F1 hat den Kraftheber. Er wurde am 26.<br />

19


PORTRÄT<br />

MAN 2F1<br />

FEINE DETAILS, SOLIDE TECHNIK<br />

Mit diesem Kolben<br />

konnte<br />

Hans Siemer<br />

noch bis zum<br />

Dorfschmied<br />

fahren.<br />

Schöner Rücken:<br />

Sesselsitz und<br />

Beifahrerbügel<br />

waren Serie.<br />

Oben im Bild die Befestigungsplatte für das Seitenmähwerk, darunter<br />

der dazugehörige Antrieb.<br />

Die Vierkantrohre neben den Kotflügeln dienen als Aufnahmen<br />

für den später nachgerüsteten Umsturzbügel.<br />

Juni 1961 erstmals zugelassen und fand<br />

über zwei Vorbesitzer in der Nähe von<br />

Worpswede bzw. Riede bereits 1963 den<br />

Weg zu Hans Siemer in Weyhe bei Bremen,<br />

der ihn noch heute sein Eigen<br />

nennt. Er war der erste Schlepper auf<br />

dem Hof des Eisenbahners und Nebenerwerbslandwirtes<br />

im Ruhestand, der<br />

seine Ländereien zuvor von den Zugtieren<br />

eines Nachbarn beackern ließ. Neben<br />

einem Mähwerk beschaffte Hans später<br />

sogar eine Zwischenachs-Drillmaschine<br />

für seinen stählernen Helfer.<br />

In den 1970er-Jahren gab der heute<br />

81-jährige die Landwirtschaft auf. Die<br />

gepachteten Flächen wurden zu Bauland<br />

umgewidmet, Hans behielt 5.500<br />

Quadratmeter Weideland – und den<br />

MAN. Noch heute, 50 Jahre nach dem<br />

Kauf, findet er nur lobende Worte für<br />

seinen treuen Gefährten. „Der Zweizylinder<br />

ist einfach laufruhiger als die damals<br />

in anderen kleinen Schleppern verwendeten<br />

Einzylinder“, stellt er auf einer<br />

gemeinsamen Ausfahrt fest und<br />

muss seine Stimme dabei nicht zuletzt<br />

dank des weich verbrennenden M-Verfahrens<br />

nicht einmal sonderlich erheben.<br />

Ob es jemals Probleme gab, möchte<br />

ich wissen, als wir wieder in den Hof<br />

Zwei Zylinder und das M-Verfahren<br />

bürgen für eine beispielhafte Laufruhe.<br />

einbiegen. „Nur einmal“, kann Hans<br />

mich beruhigen und holt einen Kolben<br />

mit ausgebrochener Ringnut und eingerissenem<br />

Brennraum aus der Scheune.<br />

„Mit diesem Schaden konnte ich aber<br />

noch die drei Kilometer zum Dorfschmied<br />

fahren, der mir Kolben und Zylinderrohr<br />

binnen weniger Tage ersetzte.<br />

Als ich einmal den etwas<br />

„schwerzügigen“ McCormick eines<br />

Nachbarn abschleppen musste, wurde<br />

dem Motor zudem etwas warm ums<br />

Herz“, fügt er hinzu. „Beim Ackern und<br />

vor einem der bescheidenen Motorleistung<br />

angemessenen Anhänger reichte<br />

die Kühlung aber stets aus.“<br />

Modellkonstanz<br />

Gegenüber frühen Baujahren weist der<br />

MAN von Hans nur eine entscheidende<br />

Änderung auf: Ende 1958 wurde die Motorleistung<br />

von 13 auf 14 PS bei 2.300<br />

U/min gesteigert. Den im Sommer 1959<br />

am originalen Güldner-Motor durchgeführten<br />

weiteren Zuwachs auf 15 PS bei<br />

2.475 U/min machte die MAN nicht mit.<br />

1961 war das letzte Baujahr des 2F1. Die<br />

sich in Richtung höherer Klassen verlagernde<br />

Nachfrage bewog das Werk dazu,<br />

sich auf drei neu konstruierte Typen mit<br />

28, 35 und 45 PS zu beschränken. In nicht<br />

einmal vier Jahren Bauzeit war das Einstiegsmodell<br />

heimlich zum meistverkauften<br />

MAN-Schlepper aller Zeiten avanciert<br />

und hatte die Kasse mit mehr als 6.000 verkauften<br />

Exemplaren kräftig klingeln lassen.<br />

Dass fast 90 Prozent davon in<br />

Deutschland blieben, ist ein Beleg für das<br />

landestypische Phänomen der klein parzellierten<br />

Nebenerwerbslandwirtschaft –<br />

die in den 1960er-Jahren zunehmend inef-<br />

20


fizient und folglich aufgegeben<br />

wurde. Dass die Luft auch in den<br />

höheren Leistungsklassen dünner<br />

wurde, bekam nicht nur die<br />

MAN bald zu spüren und gab die<br />

Schlepperfertigung bereits im<br />

Februar 1963 komplett auf.<br />

Schlanker Spezialist<br />

Für besonders beengte Verhältnisse<br />

im Wein-, Obst- und Gartenbau<br />

führte die MAN ab<br />

1959 die Schmalspurversion<br />

2F1S im Programm. Verkürzte<br />

Achstrichter reduzierten die minimale<br />

Außenbreite auf wenig über einen Meter,<br />

dank hinterer Verstellfelgen und einer<br />

vorderen Teleskopachse war die Spurweite<br />

aber in feinen Stufen bis in den<br />

„normalen“ Bereich um 1,3 Meter verstellbar.<br />

Im Vergleich zu den wenig später<br />

erscheinenden, von vornherein auf<br />

Marktpreise<br />

klärten „Massenfabrikate“ setzten von ihren<br />

artverwandten Typen nicht viel mehr<br />

ab. Fahr brachte innerhalb von fünf Jahren<br />

rund 7.400 Exemplare seines D 88 unters<br />

Volk, Güldner benötigte volle zehn Jahre,<br />

um knapp 11.000 Einheiten der Typen AK,<br />

A2KS „Spessart“ und G 15 zu verkaufen.<br />

Vom 2F1 und seinen Verwandten konnten<br />

fast 25.000 Exemplare abgesetzt werden.<br />

Güldner Spessart, AK<br />

und G 15 brachten es<br />

zusammen auf knapp<br />

11.000 Exemplare.<br />

Die je nach Motorleistung „613“, „614“<br />

und „615“ getauften Ritscher-Schlepper<br />

taugten mit zusammen rund 50 Stück ohnehin<br />

kaum dazu, die Bilanzen ihres Anbieters<br />

nennenswert aufzufrischen. Der<br />

gute Markenruf mag zum erfreulichen Ergebnis<br />

der MAN beigetragen haben – aber<br />

auch der Umstand, dass die Verkaufspreise<br />

keinen „Luxuszuschlag“ enthielten. Der<br />

2F1 wurde stets ähnlich wohlfeil angeboten<br />

wie seine vorgenannten Konkurrenten,<br />

die entsprechenden Verwendungszwecke<br />

abgestimmten Schmalspurschleppern<br />

von Eicher und Krieger war der<br />

MAN mit seinem hoch liegenden<br />

Schwerpunkt und seiner knappen Motorleistung<br />

kompromissbehaftet und<br />

blieb auf dem Markt eine Randerscheinung.<br />

Bis 1961 wurden höchstens 50<br />

Exemplare abgesetzt.<br />

Den Erfolg des Ausflugs in die Welt der<br />

Liliputaner schmälerte das wenig. Die erso<br />

dass neben Händlersituation<br />

und persönlichem Geschmack<br />

allenfalls das Verbrennungsverfahren<br />

des Motors den Ausschlag<br />

zur Kaufentscheidung geben<br />

konnte.<br />

Nur ein „halber MAN“?<br />

Was dem kleinsten MAN in der<br />

Szene heute vielfach vorgehalten<br />

wird, interessierte damals offensichtlich<br />

nur wenige Kunden. Einen<br />

Vierzylindermotor wie in den<br />

größeren Schleppern des Hauses<br />

erwartete in dieser Leistungsklasse<br />

niemand. Er wäre nur unnötig teuer<br />

und ineffizient gewesen. Das gleiche gilt<br />

für den zur Übertragung von maximal 14<br />

PS unter üblichen Geländeverhältnissen<br />

unnötigen Allradantrieb. Dass bei der Entwicklung<br />

andere Unternehmen die Vorarbeit<br />

geleistet hatten, wurde ebenso wenig<br />

als störend empfunden. Fahr und Güldner<br />

hatten ein handliches, solides und zuverlässiges<br />

Arbeitsgerät geschaffen, mit<br />

den Vorteilen eines Tragschleppers, aber<br />

ohne dessen Nachteile wie überlangen<br />

Radstand und erhöhtes Gewicht. Die<br />

MAN hatte dem Fahrzeug schließlich ein<br />

gelungenes Markengesicht und das hauseigene,<br />

für Laufruhe und Wirtschaftlichkeit<br />

bürgende Verbrennungsverfahren<br />

übergestülpt. Das Ergebnis war überzeugend<br />

genug, um am Markt zu bestehen.<br />

Um so mehr Beachtung hat der 2F1 als<br />

Zeitzeuge turbulenter Umwälzungen auf<br />

dem deutschen Schleppermarkt heutzutage<br />

verdient.<br />

Klaus Tietgens<br />

Günstiger Einstieg<br />

Zum anerkannten „Vollwert-MAN“<br />

fehlen dem 2F1 zwei Zylinder und<br />

zwei angetriebene Räder. Das lässt<br />

ihn – ähnlich manch anderer Typen<br />

bis 25 PS – heutzutage etwas<br />

abseits des Sammlerinteresses<br />

stehen. Der Markenbonus, also<br />

der Preisaufschlag gegenüber den<br />

„Massenfabrikaten“ Fahr und<br />

Güldner hält sich daher in engen<br />

Grenzen. Recht gut ist es auch um<br />

die Ersatzteilversorgung bestellt,<br />

da viele Komponenten der<br />

Schwestermodelle von Fahr, Güldner<br />

und – selten – Ritscher passen,<br />

so dass man aus einem Fundus<br />

von rund 25.000 gebauten<br />

Schleppern schöpfen kann. Aufgrund<br />

der bald abklingenden Konjunktur<br />

der Nebenerwerbslandwirtschaft<br />

und dem allgemeinen<br />

Übergang auf<br />

stärkere Maschinen<br />

mussten<br />

viele Exemplare<br />

zudem nicht allzu hart bzw. nicht<br />

allzu lange hart arbeiten. Sofern<br />

der alteiserne Gefährte ein Mindestmaß<br />

an Pflege erfahren und<br />

einen trockenen Unterstand zur<br />

Verfügung hat, besteht daher die<br />

Chance, dass er sich noch heute in<br />

leidlichem Zustand befindet. Gut<br />

erhaltene Schlepper verdienen bei<br />

der Kaufentscheidung prinzipiell<br />

den Vorzug, da selbst deren Zeitwert<br />

von den Kosten einer Restaurierung<br />

schnell übertroffen wird.<br />

Nur Interessenten der Schmalspurversion<br />

2F1S sollten einfangen,<br />

was ihnen über den Weg<br />

läuft, denn hier ist die Auswahl<br />

denkbar klein.<br />

Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />

2F1 5.000 Euro 2.500 Euro 800 Euro<br />

2F1S 7.000 Euro 4.000 Euro 1.800 Euro<br />

Rarität aus dem Norden: Von den Modellen 613, 614 und 615<br />

verkaufte Ritscher nur rund 50 Stück.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

21


PORTRÄT<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

WEINLESE – MANUELL UND MASCHINELL<br />

Lesestoff<br />

Die Saison der Winzer ist naheliegender Weise die Lese. In<br />

Mitteleuropa findet sie im Spätsommer und Frühherbst<br />

statt, auf der Südhalbkugel bevorzugt in den ersten beiden<br />

Monaten des Jahres. Klaus Tietgens war dabei – in<br />

Rheinhessen und Südafrika.<br />

Heutzutage steht Wein zumindest<br />

als Genussmittel nach wie vor<br />

hoch im Kurs. Die Qualität des<br />

Endproduktes hängt von vielen<br />

Faktoren ab – beispielsweise Bodenbeschaffenheit,<br />

Witterung und dem sogenannten<br />

Ausbau während der Lagerung.<br />

Letzterer und auch die Art und Dauer der<br />

Lagerung sind nennenswerte Kostenfaktoren<br />

– was allerdings auch auf die Ernte<br />

22<br />

zutrifft. Hierbei stehen dem Winzer verschiedene<br />

Methoden zur Wahl.<br />

Manuell – langsam, aber schonend<br />

Die manuelle Lese ist erste Wahl, wenn<br />

man die Trauben möglichst unbeschädigt<br />

einbringen will. Bei gesundem, unbeschädigtem<br />

Lesegut kann die erforderliche<br />

Schwefelung des Weins stark reduziert<br />

werden. Die manuelle Lese ist im<br />

weiteren erforderlich, wenn während<br />

des Lesevorgangs bereits eine Auslese<br />

stattfinden soll. Bei edelfaulen Beeren<br />

können befallene Früchte einzeln und in<br />

mehreren Durchgängen in ausreichender<br />

Menge und bester Qualität eingeholt<br />

werden. Ein anderer Beweggrund für die<br />

Handarbeit kann darin bestehen, Beeren<br />

mit Stielen und Stielgerüst zu ernten. Ein<br />

gewisser Anteil von Stielen ist beim<br />

Fotos: K. Tietgens


In Südafrika ist dieser<br />

Grégoire-Vollernter<br />

mit Sonnendach<br />

anstelle der in<br />

Europa üblichen<br />

Kabine unterwegs.<br />

Pressen vorteilhaft, da sie den entstehenden<br />

Beerenbrei auflockern und der darin<br />

vorhandene Gerbstoff dem Endprodukt<br />

förderlich sein kann.<br />

Kehrseiten der Handlese<br />

Der Vorteil der schonenden Handlese<br />

wird hingegen aufgehoben, wenn die<br />

Trauben in den Erntebehältern mechanischem<br />

Druck ausgesetzt sind. In diesem<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Fall werden Beeren zerdrückt und der<br />

austretende Saft kann gären. Keine Wahl<br />

haben Winzer mit sehr kleinen Parzellen<br />

oder Steillagen. Ihnen bleibt nur die manuelle<br />

Lese. Ohne Frage ist dies eine sehr<br />

arbeits- und – zumindest in Hochlohnländern<br />

– kostenintensive Methode. Oftmals<br />

ist es nötig, externe Erntehelfer einzustellen,<br />

was den Betriebsgewinn<br />

empfindlich schmälern kann, wenn die<br />

Endprodukte sich nicht zu entsprechend<br />

hohen Preisen vermarkten lassen. In einigen<br />

Weinbaugebieten wie dem Beaujolais,<br />

der Champagne und bei den Mitgliedern<br />

von Vinea Wachau Nobilis<br />

Districtus in der Wachau ist die maschinelle<br />

Ernte verboten. In Deutschland<br />

kommt sie für die Mitgliedsbetriebe des<br />

Verbands Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter<br />

ab dem Prädikat Auslese<br />

23


PORTRÄT<br />

Arbeit mit klassischen <strong>Traktor</strong>en<br />

Buntes Team im Weinberg: Braud SB 64 und Steyr 8075 AS – heute beides<br />

Marken unter dem Konzerndach von CNH.<br />

Der ERO SF 200 mit seiner charakteristischen Seitenleerung belädt<br />

den von einem Kramer KL 360 gezogenen Traubenwagen.<br />

Kostengünstige Alternative zum Selbstfahrer: Fiatagri 55-76 DT<br />

mit Braud 524 RH.<br />

„E“ wie „étroit“ (schmal) und „Exot“: Von 1979 bis 1988 wurden in<br />

Neuss 352 Exemplare des IHC (ab 1985: CaseIH) E 733 gebaut.<br />

nicht in Frage. Der Einsatz eines Traubenvollernters<br />

ist oftmals eine wirtschaftliche<br />

Entscheidung. Derartige Maschinen<br />

haben erst in den 1970er-Jahren<br />

eine nennenswerte Verbreitung erlangt.<br />

24<br />

Sensibler Ernteeinsatz<br />

Sie können der Qualität dienlich sein,<br />

weil sie das Lesegut innerhalb kurzer<br />

Zeit und nah am optimalen Reifezeitpunkt<br />

einbringen können. Außerdem<br />

können die Trauben problemlos nachts<br />

oder in den frühen Morgenstunden bei<br />

sehr kühlen Temperaturen geerntet werden.<br />

Dadurch wird dem Verlust von Aromastoffen<br />

vorgebeugt, und die geringere<br />

Mosttemperatur verlangsamt den Start<br />

der Gärung. Nachteilig ist, dass sich nicht<br />

alle Rebsorten gleich gut mit der Maschine<br />

ernten lassen. Während Sorten wie<br />

Chardonnay und Cabernet Sauvignon<br />

sehr gut geeignet sind, kann der Spätburgunder<br />

nur unter Qualitätseinbußen mit<br />

dem Vollernter eingebracht werden.<br />

Eine maschinelle Lese erfordert zudem<br />

besondere Vorkehrungen im Weinkeller,<br />

der entsprechende bauliche Maßnahmen<br />

am Betrieb erfordert. Durch die<br />

hohe Ernteleistung der Maschinen werden<br />

in kurzen Zeitabschnitten große<br />

Mengen an Lesegut angeliefert. Zur<br />

Wahrung der Qualität darf zwischen<br />

Lese und Kelterung (im Fall von Weißwein)<br />

oder Maischung (im Fall von Rotwein)<br />

jedoch nur wenig Zeit vergehen.<br />

Die Infrastruktur im Keller muss demnach<br />

die hohe Ernteleistung abbilden.<br />

Eine Linderung eventueller Engpässe<br />

Kulturgut Wein<br />

Wein zählt zu den ältesten Kulturgütern der<br />

Menschheit. Als Ursprungsländer gelten Armenien<br />

und das heutige Georgien. Eine erhebliche<br />

Ausbreitung erfuhr der Anbau bereits<br />

in Altertum, also einige Jahrtausende vor<br />

Christi Geburt. Wein war und ist ein wesentlicher<br />

Bestandteil ritueller Praktiken in verschiedenen<br />

Kulturen. Die im Weingenuss gesuchte<br />

Ekstase galt als Mittel, Nähe zu<br />

Gottheiten zu schaffen.<br />

kann der überbetriebliche Einsatz des<br />

Vollernters bringen, der wegen des hohen<br />

Anschaffungspreises ohnehin häufig<br />

praktiziert wird.<br />

Nicht nur eine Preisfrage<br />

Der Anschaffungspreis ist auch ein<br />

Grund dafür, dass gezogene Vollernter<br />

heute noch angeboten werden – und bei<br />

vielen Kunden den Vorzug vor den teureren<br />

Selbstfahrern genießen. Der<br />

schmalspurige Schlepper fährt hierbei<br />

zwischen den Reben, die Erntemaschine<br />

portalartig über einer Reihe. Hydrostatische<br />

Radnabenmotoren gewährleisten<br />

eine mit Selbstfahrern vergleichbare<br />

Traktion, doch am Vorgewende erfordern<br />

derartige Gespanne trotz technischer<br />

Kniffe wie hydraulisch schwenkbarer<br />

Deichseln mitunter mehr Rangierarbeit.<br />

In der Kabine eines Selbstfahrers thront<br />

der Fahrer oberhalb der Reben – seitlich<br />

links bei Braud und Pellenc, mittig bei<br />

Grégoire und ERO. Weitere konzeptionelle<br />

Unterschiede bestehen in seitlicher


Hydraulikmulde und Geländestufe helfen beim Verladen. Vorne im Bild:<br />

Ein John Deere 4040.<br />

Handlese in Südafrika – vor einem John Deere 5415 N aus italienischer<br />

(Carraro-)Fertigung.<br />

<strong>Bestseller</strong> am Kap: Der Landini 7860 wurde fast ein<br />

Vierteljahrhundert lang angeboten.<br />

Schmal, kurz und vor allem stark: Der kompakte Fendt Farmer 250 V<br />

mit Heckanbaumähwerk im Einsatz.<br />

Leerung und einer optionalen Höchstgeschwindigkeit<br />

von 40 km/h bei ERO gegenüber<br />

der Heckleerung bei den anderen<br />

genannten Fabrikaten. Die<br />

französische Firma Braud hat seit 1975<br />

über 13.000 Vollernter gefertigt und gehört<br />

heutzutage zum CNH-Konzern. Ähnlich<br />

große Verbreitung genießen die Maschinen<br />

des 2011 von Same-Deutz-Fahr<br />

übernommenen, ebenfalls in Frankreich<br />

ansässigen Herstellers Grégoire. Dritter<br />

im Bunde der Franzosen ist die Pellenc<br />

S. A., während die ERO-Gerätebau GmbH<br />

im rheinland-pfälzischen Niederkumbd<br />

ansässig ist.<br />

Bergsteiger und Universalgenies<br />

Im Versuch befinden sich Maschinen, die<br />

in Steillagen bis 60 Prozent Gefälle<br />

abernten können. Eine noch recht junge<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Entwicklung sind zudem Geräteträger,<br />

die sich während der Lese zu Traubenvollerntern<br />

aufrüsten lassen, in der übrigen<br />

Zeit aber auch für Stock- und Laubarbeiten<br />

sowie Bodenbearbeitung und<br />

Pflanzenschutz über mehrere Zeilen hinweg<br />

taugen. Bei entsprechender Nutzung<br />

Als preisgünstige Alternative zu Selbstfahrern<br />

empfehlen sich gezogene Vollernter.<br />

amortisiert sich die Investition schneller<br />

als bei der Anschaffung einer Spezialmaschine,<br />

da das komplexe Grundgerät<br />

mehrfach genutzt und gegenüber der einzeiligen<br />

Arbeit mit Schlepper und Gerät<br />

wertvolle Zeit gespart wird.<br />

Nach wie vor werden aber die meisten<br />

Arbeiten im Weinberg mit dem Schlepper<br />

ausgeführt. Für die Erstmotorisierung<br />

sorgten in den 1950er-Jahren oftmals<br />

Einachser, doch setzten sich ab den<br />

1960er-Jahren Zweiachser auf breiter<br />

Front durch. Die vor allem in Deutschland<br />

und Italien bisweilen schwierigen<br />

Geländeverhältnisse verhalfen dem Allradantrieb<br />

in der zweiten Hälfte der<br />

1960er-Jahre zu einem Siegeszug.<br />

Konzerne und Spezialisten<br />

Damals waren minimale Außenbreiten<br />

von weit unter einem Meter üblich, doch<br />

erlauben großzügigere Neuanlagen heutzutage<br />

meist breitere Fahrzeuge. Noch<br />

immer tummeln sich zahlreiche Spezialhersteller<br />

wie Antonio Carraro und – aus<br />

den gleichen Wurzeln erwachsen – Carraro<br />

aus Italien sowie Dexheimer, Hieble,<br />

Holder und Krieger aus Deutschland auf<br />

dem Markt. Größere Stückzahlen setzen<br />

aber die bekannten Konzerne wie AGCO<br />

mit den Marken Fendt, Massey-Ferguson<br />

und Valtra, ARGO mit den Marken Landini,<br />

McCormick und Valpadana, CNH<br />

mit den Marken CaseIH und New Holland,<br />

John Deere sowie Same-Deutz-Fahr<br />

mit den Marken Deutz-Fahr, Lamborghini<br />

und Same ab.<br />

Klaus Tietgens<br />

25


PORTRÄT<br />

Hürlimann D 210 A Sync<br />

RESTAURIERT: HÜRLIMANN D 210 A SYNC<br />

Zähmung einer<br />

Schweizer Diva<br />

Einen Hürlimann zu besitzen, ist etwas ganz<br />

Besonderes. Ihn zu restaurieren, erhebt seinen<br />

Eigner in den technischen Adelsstand, nachdem<br />

ihm die Schweizer Dieseldiva zuvor jede Menge<br />

Zeit, Geld und Nerven geraubt hat.<br />

Vorher und nachher: Franz Holznienkemper restaurierte<br />

diesen Hürlimann D 210 A Sync, der 35 Jahre lang<br />

auf einem Klostergut in Österreich im Einsatz war.<br />

26


Franz Holznienkemper kennt sich<br />

aus mit den <strong>Traktor</strong>en des Schweizer<br />

Herstellers Hürlimann, besitzt<br />

drei vor 1960 gebaute Fahrzeuge.<br />

Nicht umsonst wird er in der Szene Hürlimann-Franz<br />

genannt. So war er scharf<br />

auf ein spätes Modell aus der letzten Dekade<br />

der Marke, als alle Register des seinerzeit<br />

technisch Machbaren gezogen<br />

wurden.<br />

Hürlimann gilt als Rolls-Royce unter<br />

den <strong>Traktor</strong>en. Der Ruf bezieht sich nicht<br />

nur auf das elegante Äußere. Neben dem<br />

gediegenen und edlen Design mit viel<br />

Chrom bestechen die „Hürlimänner“ mit<br />

hochwertiger Verarbeitung, luxuriöser<br />

Ausstattung und vor allem einem hohen<br />

technischen Aufwand. Seit 1966 boten<br />

die <strong>Traktor</strong>enbauer aus Wil auch Modelle<br />

mit Allradantrieb an. Dabei verwendeten<br />

sie erstmals zugekaufte Antriebsbaugruppen,<br />

setzten dabei aber die Ansprüche<br />

hoch an. So konnte die ZF-Vorderachse<br />

unter Last zugeschaltet werden.<br />

Selten und teuer<br />

„So einen Schlepper findet man nicht an<br />

jeder Ecke“, weiß Franz, der im westfälischen<br />

Oelde-Stromberg lebt. „Nur etwa<br />

250 Stück sind gebaut worden, und ich<br />

weiß auch, warum.“ Er hatte Gelegenheit,<br />

Hans Hürlimann jr. persönlich zu fragen<br />

und erfuhr dabei, dass die Preisdifferenz<br />

zwischen konventionell und Allrad<br />

schon 1972 rund 16.000 Franken betrug.<br />

Dazu boten die Schweizer auch noch ein<br />

synchronisiertes Schaltgetriebe an, die<br />

Synchromatic. Gerade einmal 55 <strong>Traktor</strong>en<br />

verließen das Werk mit beiden Techniken<br />

kombiniert.<br />

Franz Holznienkemper musste lange<br />

suchen, bis er seinen 1972 gebauten D<br />

210 A Sync fand. „So etwas geht eigentlich<br />

nur über Mundpropaganda“, weiß<br />

der 63-Jährige. Im Oktober 2007 machte<br />

er seinen Traumschlepper in Österreich<br />

aus. Von Hans Hürlimann jr. persönlich<br />

hat er erfahren, dass das Fahrzeug ab<br />

Werk an das Klostergut St. Georgen in<br />

Vorarlberg geliefert wurde. Der damalige<br />

Abt hatte den Kauf direkt mit Hürlimann<br />

verhandelt.<br />

„Auch im Werk selbst war der Verkauf<br />

eines so aufwändigen Modells etwas Besonderes,<br />

daran hat sich der Hans Hürlimann<br />

jr. tatsächlich noch erinnert“,<br />

meint Franz. „Am 3. Oktober 2007 habe<br />

ich die Anzahlung geleistet und noch im<br />

Einen Hürlimann zu besitzen, ist etwas Besonderes.<br />

Er gilt als Rolls-Royce unter den <strong>Traktor</strong>en.<br />

Für steiles Gelände geeignet: Die Erstbesitzer hatten an der Antriebswelle eine zusätzliche<br />

Bremsscheibe angebracht. Das kleine Stützgestell will Franz noch entfernen.<br />

November – trotz aller Schneewarnungen<br />

– abgeholt“, fügt der Westfale hinzu.<br />

Er wollte nicht bis zum nächsten Frühjahr<br />

warten. Franz Holznienkemper lieh<br />

sich einen 7,5-Tonner und holte den D<br />

210 A Sync aus dem Kloster: „Aus dem<br />

EU-Land Österreich konnte der Umzug<br />

ohne Zollprobleme erledigt werden.“<br />

Zuerst Probefahren<br />

Daheim in Oelde kam der 210er erst mal<br />

in die Scheune – bis zum Frühjahr. Das<br />

<strong>Traktor</strong>meter zeigte knapp 5.000 Betriebsstunden<br />

an. Dem Hürlimann war<br />

unschwer anzusehen, dass ihm auf dem<br />

Klostergut einiges abverlangt worden<br />

war: Er war abgekämpft, aber fahrbereit.<br />

„In der Saison 2008 bin ich vorsichtig ein<br />

wenig gefahren, um zu sehen, wie der<br />

Hürlimann so läuft und wie es mit dem<br />

TÜV steht – immerhin war eine Neuabnahme<br />

fällig. Außerdem sollte man so<br />

ein komplexes Gerät erstmal ein wenig<br />

kennenlernen, bevor man es zerlegt“,<br />

meint der erfahrene Restaurierer. Für den<br />

gelernten Maschinenschlosser ist es<br />

schon der fünfte Schweizer, der durch<br />

seine Hände geht. Die TÜV-Prüfung wurde<br />

problemlos bestanden und im September<br />

des Jahres legte Franz los.<br />

Eins stand bereits nach den ersten Probefahrten<br />

fest: Die massive ZF-Achse<br />

Die Sitzaufnahme war von den Vorbesitzern<br />

irgendwann mal verändert worden.<br />

Hürlimann: kurz und kompakt<br />

1929 gründete Hans Hürlimann in Wil im Kanton<br />

St. Gallen seine <strong>Traktor</strong>enfabrik. Die ersten<br />

von ihm auf die Räder gestellten Fahrzeuge<br />

verfügten über 8 PS starke Einzylindermotoren<br />

des französischen Herstellers Camions<br />

Bernard. 1939 konnten die Schweizer mit der<br />

Präsentation des ersten Dieselschleppers mit<br />

Direkteinspritzung eine Weltneuheit vorstellen.<br />

Mitte der 1960er-Jahre überschritt Hürlimann<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

die Marke von 10.000 gebauten <strong>Traktor</strong>en, wobei<br />

großer Wert darauf gelegt wurde, möglichst<br />

viele Bauteile im eigenen Werk zu fertigen.<br />

Nicht zuletzt durch das hohe Qualitäts- und<br />

Preisniveau werden die Schlepper in Fachkreisen<br />

als Rolls-Royce der Landwirtschaft bezeichnet.<br />

Seit 1977 gehört Hürlimann zum SAME-<br />

Konzern und firmiert heute unter dem Dach von<br />

SAME Deutz-Fahr.<br />

Neben der Regelhydraulik gab es einen Extrakreislauf<br />

für einen Kipperanschluss.<br />

27


PORTRÄT<br />

Hürlimann D 210 A Sync<br />

Auch die Restaurierung der<br />

Fuchs-Kabine war mit hohem<br />

Aufwand verbunden.<br />

brauchte dringend neue Lenkungsdämpfer.<br />

Franz Holznienkemper: „Zuerst habe<br />

ich gehofft, die wären noch brauchbar.<br />

Doch schon bei Schleichfahrt gab es starke<br />

Schläge aus der Vorderachse, die bis<br />

in die Lenkung gingen. Da war mitunter<br />

kaum die Spur zu halten.“<br />

Lenkhilfe<br />

Die ZF-Spindellenkung verfügt über eine<br />

hydraulische Lenkunterstützung, die in<br />

der Lenksäule sitzt. Der sogenannte<br />

Lenkservostat (Orbitrol) kann Schläge<br />

von der Straße nicht abfangen und der<br />

Fahrer kann – anders als bei einer rein<br />

manuellen Lenkung – auch nicht dagegenhalten.<br />

Beim Ersatz zeigte sich, dass<br />

die Teileversorgung eines Hürlimann<br />

nicht einfach ist. Für die linke Seite<br />

konnte Franz aus der Schweiz ein gebrauchtes<br />

Teil für 140 Franken auftreiben.<br />

Den rechten Dämpfer gab es im MB-<br />

Sortiment für den Unimog. Die Kosten:<br />

350 Euro.<br />

Beim Zerlegen wurde der Motor auf<br />

dem berühmten Wannenchassis belassen<br />

und das Getriebe nicht demontiert – beides<br />

funktionierte. „Aber wir haben den<br />

Hydraulikblock abgenommen, auch um<br />

28<br />

Hürlimann im Internet<br />

www.huerlimann-tractors.com/de<br />

www.huerlimannclubschweiz.ch<br />

Gut angepasst: Besonders stolz ist Franz auf<br />

seine verstärkten Aufnahmen für die vorderen<br />

Kotflügel.<br />

zu kontrollieren, wie es um die Mechanik<br />

im Getriebe steht, etwa die Synchronringe.“<br />

Die waren aber unauffällig.<br />

Beim Anbau musste der Hydraulikblock<br />

neu abgedichtet werden. Auch das andere<br />

prägnante Merkmal des Modells erforderte<br />

keine Eingriffe: Die angetriebene<br />

ZF-Vorderachse wurde abgenommen<br />

und auf Geräusche sowie unzulässiges<br />

Spiel hin überprüft. Beim Ölablassen<br />

kam kein Abrieb mit. Der Allradantrieb<br />

war mit einer eingesetzten Bremsscheibe<br />

nachgerüstet worden, was für den<br />

schweren Schlepper ohne Vorderradbremsen<br />

für das Alpenterrain sinnvoll<br />

war. Sie wurde über die hydraulische<br />

Bremsunterstützung mit angesteuert. Für<br />

die Hobbyverwendung im flachen Münsterland<br />

hat Franz Holznienkemper sie<br />

still gelegt.<br />

Heimarbeit über den Winter<br />

Überhaupt wurden sämtliche Hebel und<br />

Hydraulikleitungen demontiert. Dabei<br />

fiel auf, dass am Hürlimann keine simplen<br />

Schläuche, sondern feste Leitungen<br />

verbaut sind. Insgesamt schätzt Franz,<br />

dass bestimmt fast dreimal so viele Teile<br />

abgenommen werden mussten wie bei<br />

Fotos: B. Wistinghausen


BLICK IN DIE WERKSTATT: DAS CHAOS IST ÜBERSCHAUBAR.<br />

Eindrucksvolles Triebwerk des Edelherstellers.<br />

Vorsichtige Hände: Teile wie die Kühlermaske sind rar und teuer.<br />

Die Edelteile wurden vom Profi lackiert.<br />

Die massive Vorderachse wurde am Trägerblock pendelnd befestigt.<br />

einem herkömmlichen <strong>Traktor</strong>: „Ich<br />

habe etliche Detailfotos vor dem Zerlegen<br />

gemacht, um nachher alles wieder<br />

richtig zusammenfügen zu können.<br />

Trotzdem hat die Halle ausgesehen wie<br />

ein Schlachtfeld.“ Der Kommentar eines<br />

Bekannten war lapidar: „Sieh bloß zu,<br />

dass Du keinen Herzinfarkt kriegst, da<br />

würde ja kein anderer jemals wieder<br />

durchfinden.“<br />

Besonders beim Lackieren der Kleinteile<br />

musste Franz Geduld aufbringen.<br />

„Bei 150 Einzelstücken habe ich aufgehört,<br />

zu zählen“, beschreibt er die Vielfalt.<br />

„Die habe ich über den Winter in der<br />

warmen Wohnung mit dem Pinsel lackiert“,<br />

ergänzt der Stromberger. Bei dem<br />

grauen Lack mit dem Hammerschlageffekt<br />

geht das. Franz weiß: „Da muss man<br />

das originale Hürlimann-Graumetallic<br />

nehmen. Wir haben versucht, die Farbe<br />

anmischen zu lassen, aber bei dem Zwei-<br />

Komponenten-Lack haben selbst die<br />

Spezialisten abgewunken.“<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Die großen grauen Teile wie Chassis,<br />

Motor und Getriebe wurden vorsichtig<br />

gestrahlt und in der Werkstatt grundiert<br />

und lackiert.<br />

Die roten Teile, also in erster Linie die<br />

Karosseriebleche, hat ein befreundeter<br />

Fachmann neu koloriert. Einige Teile<br />

Gefühlt sind an dem Hürlimann rund dreimal<br />

so viele Teile wie an einem normalen Trecker.<br />

wie die hinteren Kotflügel mussten<br />

nachgerichtet werden. Ein Problem kam<br />

bei der vorderen Achsaufhängung auf.<br />

Die Österreicher hatten eine Fronthydraulik<br />

zum Schneeschieben am Block<br />

angebracht. Die dafür erforderliche Anbauplatte<br />

war unsachgemäß angeschweißt<br />

und das vordere Zugmaul<br />

passte nicht mehr.<br />

Einige Arbeit machte auch die Kabine.<br />

Eigentlich war Franz froh, dass sie da<br />

war, denn sie macht Touren über Land<br />

deutlich angenehmer. In den österreichischen<br />

Zulassungspapieren musste<br />

ein Foto eingesetzt sein. Daher wusste<br />

Franz Holznienkemper, dass der Aufbau<br />

von Fuchs aus der Schweiz zur Originalausstattung<br />

gehörte. Wichtig waren dem<br />

Westfalen die vorderen Kotflügel. Die<br />

Halterungen hat der Maschinenschlosser<br />

selbst gefertigt und sogar noch mit<br />

zusätzlichen Stabilisatoren verbessert.<br />

„Die vibrieren jetzt nicht mehr so, was<br />

sich gerade bei den groben Reifen positiv<br />

auswirkt“, ist er mit dem Ergebnis zufrieden.<br />

Das gilt nicht für die Blinkergläser.<br />

Die alten Originalteile waren<br />

ausgeblichen und vor allem so spröde,<br />

dass sie beim Abbauen brachen, Die echten,<br />

halbrund geformten sind so selten,<br />

dass sich Franz erstmal mit Standardersatz<br />

zufrieden geben musste.<br />

Vor dem Wiedereinbau wurde auch<br />

das Kühlsystem des Motors intensiv gewartet.<br />

Franz wusste aus Erfahrung, dass<br />

die Maschinen früher mitunter nur mit<br />

Wasser befüllt wurden und deshalb oft<br />

verkalkt sind. Den Kühler hat er in einem<br />

Bad mit verdünnter Zitronensäure<br />

eingelegt und anschließend gut ausgespült.<br />

Er rät, nicht etwa Essigsäure zu<br />

verwenden, denn die greift Chrom und<br />

Kupfer an. Beim Einbau ist Fingerspitzengefühl<br />

und – im wahrsten Sinne des<br />

Wortes – Millimeterarbeit erforderlich:<br />

„Der Kühler lässt sich leicht hin und her<br />

29


PORTRÄT<br />

Hürlimann D 210 A Sync<br />

neigen. Damit der Stutzen durch die Öffnung<br />

der Haube passt, muss von der hinteren<br />

Öffnung für den Tank präzise ausgemessen<br />

werden.“<br />

Der Motor – die Diva<br />

Im April 2012 wurde der letzte Handgriff<br />

getätigt. Immerhin gut anderthalb Jahre<br />

waren da ins Land gegangen. Damit hätte<br />

die Sache gut und erfreulich abgeschlossen<br />

sein können, wenn nicht zu guter<br />

Letzt aus dem Lustspiel doch noch ein<br />

Drama geworden wäre.<br />

An einem Samstag schloss der Stromberger<br />

die Arbeiten ab, indem er die letzten<br />

Öle auffüllte und alle Aggregate überprüfte.<br />

Für den folgenden Sonntag freute<br />

er sich darauf, sein neues Schmuckstück<br />

bei einem kleinen Treffen im Ort erstmals<br />

zu präsentieren.<br />

Schon beim Starten stellte Franz fest,<br />

dass der Motor kräftig qualmte: „Ein Hürlimann<br />

tut das zwar manchmal, aber das<br />

war schon äußerst heftig.“ Schlimmer<br />

war, dass die Maschine schon auf der kurzen<br />

Strecke laute Geräusche machte, was<br />

Franz wegen der Ohrenschützer nur undeutlich<br />

wahrnehmen konnte. „Als ich<br />

nach drei Kilometern ankam, wurde ich<br />

schon von Bekannten darauf hingewiesen“,<br />

erinnert er sich mit Grauen. Aus<br />

dem mächtigen Vierzylinder krachte und<br />

klackerte es laut vernehmlich. „Wir haben<br />

dann nach einiger Zeit versucht, die Maschine<br />

wieder zu starten. Vergeblich, der<br />

Anlasser konnte den Motor kaum noch in<br />

Drehung versetzten.“<br />

Also wurde der Schweizer nach Hause<br />

geschleppt. Dort machte Franz Holznienkemper<br />

als allererstes die Ölablassschraube<br />

auf und – nichts kam raus. „Ich dachte<br />

In vielen Bereichen ist der Hürlimann<br />

unnötig aufwändig konstruiert.<br />

echt, ich wär‘ bekloppt“, fasst er zusammen,<br />

„da hätten immerhin neun Liter drin<br />

sein müssen.“ Und so stieß er mit dem<br />

Finger durch die Öffnung und fühlte eine<br />

weiche Masse. Nach einigem Pulen kam<br />

ein Alu-Ölschlamm-Pfropf von der Größe<br />

einer Zitrone zum Vorschein und eine Öl-<br />

Plörre, auf der große Mengen Aluspäne<br />

schwammen.<br />

Thermisch wenig belastbar<br />

Unbestritten ist der Motor des Hürlimann<br />

eine technische Meisterleistung –<br />

aber eben auch eine Diva mit manchmal<br />

skurrilen Macken und mitunter unnötig<br />

aufwendig, dabei schwer zu reparieren,<br />

in der Teilversorgung nicht einfach und<br />

zudem teuer. So ist die Wasserpumpe zu<br />

schwach dimensioniert, was sich in thermischen<br />

Problemen besonders beim dritten<br />

und vierten Zylinder bemerkbar machen<br />

kann. Franz wusste das und hatte<br />

dem 210er einen neuen Thermostaten<br />

spendiert. Dabei fiel ihm auf, dass der<br />

alte bei 79 Grad öffnete, obwohl eigentlich<br />

ein Modell vorgesehen war, dass<br />

schon bei 73 Grad reagieren sollte.<br />

Die Hitzeprobleme wurden quasi mit<br />

wachsender Leistung schlimmer, denn<br />

im Prinzip wurde aus demselben Block<br />

durch größere Bohrungen mehr Hubraum<br />

gewonnen. Der 210er-Motor<br />

schöpft 77 PS aus fast 4,5 Litern. Die<br />

Schweizer wussten um die Probleme<br />

und verpassten den großen Motoren einen<br />

zusätzlichen Spaltölfilter. Der liegt<br />

außen und hat – mit Kühlrippen versehen<br />

– eine zusätzliche Funktion als Ölkühler.<br />

Das komplizierte Durchströmsystem<br />

aus zwei Ventilen muss immer gut<br />

gewartet werden. Wenn sie verstopft<br />

sind, trägt das dazu bei, dass die Lager<br />

der Kurbelwelle heiß laufen. Die Hauptlager<br />

sind zudem aus Alu und eh ein wenig<br />

schwach dimensioniert.<br />

Genau die darauf fußenden Ahnungen<br />

bewahrheiteten sich. Am letzten Zylinder<br />

waren die Lager so eingelaufen, dass<br />

Technische Daten<br />

Technische<br />

Bezeichnung<br />

D 210 A Sync<br />

Bauzeit 1972 – 74<br />

Stückzahl 20*<br />

Motor Hürlimann D 210<br />

Verfahren<br />

Direkteinspritzer<br />

Kühlung<br />

Wasser<br />

Zylinderzahl 4<br />

Hubraum (cm 3 ) 4.433<br />

Bohrung x Hub (mm) 105 x 128<br />

Leistung 77 / 2.100<br />

(PS/bei U/min)<br />

Getriebe<br />

30<br />

Hürlimann<br />

Synchromatic<br />

Gänge v/r 12/6<br />

Höchstgeschw. (km/h) 25<br />

Vorderachse<br />

ZF AL-1550t<br />

Batterie (V/Ah) k. A.<br />

Leergewicht (kg) 3.400<br />

Zul. Gesamtgew. (kg) 4.900<br />

Länge (mm) 3.870<br />

Breite (mm) 1.880<br />

Höhe (mm) 1.510<br />

mit Kabine (mm) 2.230<br />

Radstand (mm) 2.430<br />

Bodenfreiheit (mm) k. A<br />

Wendekreis (m) 10,6<br />

Spurweite v/h (mm) 1.535 / 1.445 - 1.820<br />

Bereifung v/h 12.5-18 / 14-30<br />

oder 11-36<br />

Serienausstattung<br />

Sonderausstattung<br />

Kaufpreis (DM)<br />

*plus 15 D 210 und 111 D 210 Sync<br />

k. A<br />

k. A<br />

k. A<br />

Das Zugmaul wurde gerichtet und neue Lenkungsdämpfer<br />

montiert.<br />

Die alten Original-<br />

Blinker sind bei<br />

der Restaurierung<br />

zerbrochen.<br />

Auch die Restaurierung der<br />

Fuchs-Kabine war mit hohem<br />

Aufwand verbunden.


Hürlimann D 210<br />

Selten, sauteuer, saugut<br />

An dieser Stelle konkrete Preisempfehlungen<br />

abzugeben, wäre schlichtweg unseriös. Und<br />

darum lassen wir es auch. Viel zu selten und<br />

individuell sind die Fahrzeuge des Schweizer<br />

Premiumunternehmens. Hinzu kommen Markenbonus<br />

und das Image des Luxusgutes. Sicher<br />

ist nur: Unterhalb des fünfstelligen Bereiches<br />

spielt sich beim D 210 nichts ab – egal in<br />

welchem Zustand. Und bei den seltenen Synchro-<br />

und Allradmodellen sind ganz sicher<br />

auch ein paar Scheinchen mehr zu berappen.<br />

Kaufinteressenten sollten sich in der Schweiz<br />

und in Österreich auf die Suche machen. Wichtig<br />

sind dann ein gut gefülltes Portemonnaie<br />

und eine gehörige Portion Leidensfähigkeit<br />

vor dem Hintergrund der kaum ergiebigen<br />

Ersatzteilsituation und eventueller sich abzeichnender<br />

technischer Probleme. Eigentlich<br />

spricht nichts für die Hürlimänner außer der<br />

Tatsache, dass es so richtig geile und hübsche<br />

Meisterwerke der <strong>Traktor</strong>enbaukunst sind!<br />

Richtig komfortabel: Die Seitenfenster der Fuchs-Kabine lassen<br />

sich schließen, trotzdem sind Ohrenschützer Pflicht.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Kompliziert: Der D 210 hat eine unübersichtliche<br />

Vielfalt an Hebeln, Schaltern und<br />

Leitungen.<br />

der Motorenspezialist am letzten Lagerzapfen<br />

1,5 mm hätte abschleifen müssen,<br />

um die Riefen wegzukriegen. Ein Wiederaufbau<br />

mit Kaltaufschweißen wäre<br />

möglich gewesen, hätte aber 2.000 Euro<br />

gekostet.<br />

Über einen Schweizer Bekannten<br />

konnte Franz eine gebrauchte Kurbelwelle<br />

ergattern, die noch nie nachgeschliffen<br />

worden war. Damit war es aber nicht<br />

getan. Die alten Laufbuchsen waren angefressen.<br />

Franz hatte auch hier Recht<br />

behalten, als er den Kühler entkalkt hatte.<br />

Damals wurde noch mit blankem<br />

Wasser gefahren. Die nassen Buchsen<br />

sind aber nur noch für den Typ 310 zu<br />

bekommen und haben 111 statt 105 mm<br />

Bohrung.<br />

„Der Motorenbauer wollte für das<br />

Aufbohren keine Garantie übernehmen.<br />

Da kam ich so richtig in die Bredouille.<br />

Weitersuchen nach Teilen oder die Freigabe<br />

zum Aufbohren erteilen?“ erinnert<br />

sich Franz. Der Satz: ‚Macht euch keine<br />

Sorgen, in der Schweiz machen die das<br />

immer so‘, kam ihm nicht leicht über die<br />

Lippen. Neue Kolben waren natürlich<br />

auch fällig. Bevor der Motor wieder zusammengebaut<br />

werden konnte, mussten<br />

noch die Ventilteller nachgefräst werden,<br />

denn die neuen Sonderventile hatten<br />

einen Schaftdurchmesser von 11,1<br />

statt 11 mm. Leider waren sie nicht gehärtet.<br />

Schon nach einem kurzen Probelauf<br />

zeigten sich mechanische Spuren von<br />

den Kipphebeln. Franz Holznienkemper:<br />

„Ich hatte rein zur Sicherheit nochmal<br />

den Ventildeckel runter gemacht und<br />

nachgeschaut.“ Er hatte Glück im Unglück,<br />

denn die Ventile konnten nachgehärtet<br />

werden. Zum Schluss bereitete<br />

noch eine letzte Besonderheit Schwierigkeiten.<br />

Der Zylinderkopf wird von nicht<br />

weniger als 22 Stehbolzen gehalten, die<br />

durch M-14 Spezialhutmuttern auf den<br />

Block gepresst werden. Sie haben spezielle<br />

Kragen und werden ohne Kopfdichtung<br />

verbaut. Dafür sind sie gehärtet<br />

und speziell eingeschliffen. Für das Anziehen<br />

ist ein Drehmoment von 165 Nm<br />

erforderlich – zum Vergleich: moderne<br />

Autofelgen brauchen nur etwa 110 Nm.<br />

Drei davon waren weggeplatzt, weshalb<br />

die Maschine natürlich nicht dicht<br />

zu bekommen war. Nachdem alles wieder<br />

an seinem Platz war, wurde erneut<br />

ein Probelauf gemacht, der zunächst<br />

ohne Beanstandungen verlief. Nach kurzer<br />

Zeit zeigte sich aber Wasser im Öl.<br />

Zwei weitere Muttern waren abgeplatzt.<br />

Der Spaltölfilter war schon beim D100 von<br />

1948 verbaut, hat aber hier auch eine Funktion<br />

als Ölkühler.<br />

Sie wurden ersetzt und alles vorsichtig<br />

wieder angezogen.<br />

Die Motoreninstandsetzung dauerte<br />

fast 14 Monate und kostete insgesamt<br />

rund 9.000 Euro. Da ist es kein Wunder,<br />

Wer einen Hürlimann restauriert, darf über<br />

Zeit, Geld und Nerven nicht nachdenken.<br />

dass der Westfale diesen Teil der Restaurierung<br />

mit den Worten zusammenfasst:<br />

„Ich war zwischendurch so geladen, dass<br />

ich alles hinschmeißen wollte.“<br />

Am Ende zeigt sich Franz Holznienkemper<br />

versöhnlich. Schließlich machen<br />

gerade die Besonderheiten den Reiz eines<br />

Roten aus St. Gallen aus. Hürlimann-<br />

Franz kann jetzt, da alle Probleme der Vergangenheit<br />

angehören, seine Rarität genießen.<br />

Und der 63-Jährige kann sich der<br />

Aufmerksamkeit sicher sein, denn der<br />

stattliche Edelschlepper wird auf keinem<br />

Treffen übersehen.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

31


GESCHICHTE<br />

Geräteträger und Systemschlepper<br />

GERÄTETRÄGER: VIELSEITIG, ABER KAUM MASSENTAUGLICH<br />

Spezialisten unter sich<br />

In dieser zehnten und letzten Folge zieht Klaus Tietgens die Bilanz aus der Artenvielfalt der<br />

Geräteträger-Konstruktionen. Eine Vielzahl von Herstellern war auf diesem Gebiet aktiv –<br />

und einige wenige sind es sogar bis heute.<br />

Ein Weg zum Geräteträger bestand in<br />

der Ergänzung eines Einachsers um<br />

einen Geräterahmen. Auf diese<br />

Weise schuf der Hamburger Konstrukteur<br />

Walter Hofmann gegen Ende der<br />

1940er-Jahre seinen Unitrak, der von den<br />

Metallwerken Creussen bis 1954 in kleinerer<br />

Stückzahl hergestellt wurde.<br />

Exklusivität wider Willen<br />

Neben dem Lanz Alldog (s. TC 2/2014)<br />

war auf der DLG-Wanderausstellung in<br />

Hamburg 1951 die Ruhrstahl-Landmaschine<br />

mit nach oben gekröpftem Rahmen<br />

zu bewundern, die wegen ihres hohen<br />

Preises von 19.000 DM und des lückenhaften<br />

Händlernetzes kaum Käufer fand.<br />

Während der Motor bei den meisten Geräteträgern<br />

möglichst nah an der Hinterachse<br />

lag, ordnete Fahr diesen beim GT 130<br />

über der Vorderachse an. Der guten Sicht<br />

auf den Zwischenachsraum standen der<br />

"tote Winkel" vor dem luftgekühlten Zweizylinder<br />

(von Güldner) und das hohe Gewicht<br />

entgegen, so dass in den Jahren 1955<br />

und 1956 nur 14 Exemplare verkauft werden<br />

konnten. Steyr montierte den Motor –<br />

einen von Stihl zugelieferten Zweitakter –<br />

vor der Vorderachse seines 1956 gebauten<br />

80 w. Auf eine Serienfertigung wurde ver-<br />

zichtet. Der Anlauf der Firma Kirchner aus<br />

dem niederösterreichischen Anzenhof<br />

verlief etwas erfolgreicher. Das erste Modell<br />

war in beiden Richtungen gleichwertig<br />

einsetzbar, mit einem Grundpreis von<br />

80.000 Schilling (1957) aber doppelt so<br />

teuer wie vergleichbar starke Standardschlepper.<br />

Nur zehn Exemplare wurden<br />

verkauft. Daher bot Kirchner von 1956 bis<br />

1958 eine vereinfachte Ausführung an, die<br />

leider wiederum nur zehn Käufer fand.<br />

Kuriositäten und Spezialisten<br />

Dem ersten Kirchner G.T. ähnlich war<br />

der 1957 von Claas präsentierte „Hucke-<br />

Beim Hofmann Unitrac<br />

handelte es sich praktisch<br />

um einen Einachser<br />

mit angesetztem<br />

Geräterahmen.<br />

Fotos: K. Tietgens<br />

32


Der in knapp 900 Exemplaren gebaute Claas Huckepack ließ sich<br />

zum Selbstfahr-Mähdrescher aufrüsten.<br />

Die zweite Ausführung des Kirchner-Geräteträgers orientierte sich mit<br />

ausziehbarem Geräterahmen am Ritscher Multitrac (s. TC 3/2014).<br />

Ein Kuriosum stellt der ab Anfang der 1960er-Jahre gefertigte FMR<br />

Kultimax mit Zweitakt-Ottomotor und Mähdrescherachse dar.<br />

Die Ruhrstahl-Landmaschine war technisch interessant, jedoch teuer<br />

und nicht zuletzt deshalb wenig erfolgreich.<br />

pack“. Dieser ließ sich zu einem kompletten<br />

Mähdrescher aufrüsten. Bis 1960<br />

wurden 894 Exemplare verkauft, was für<br />

einen großen Hersteller wie Claas keinen<br />

übermäßigen Erfolg darstellte. Als Spezialisten<br />

unter den Spezialisten können<br />

das ab 1954 von der Firma Schmotzer angebotene<br />

Mehrzweckgerät „Kombi“ und<br />

dessen 1957 erschienener Nachfolger<br />

„Kombi-Record“ mit Spurweiten bis drei<br />

Meter gelten. Die Fahrzeuge konnten<br />

wahlweise von Sitzen auf der rechten<br />

oder auf der linken Seite sowie in letzterem<br />

Fall auch in der<br />

Mitte gesteuert werden.<br />

Zu Beginn der 1970er-<br />

Jahre wurde die Fertigung<br />

eingestellt.<br />

Ein Kuriosum stellte<br />

der vom durch den Messerschmitt-Kabinenroller<br />

bekannt gewordenen<br />

Konstrukteur Fritz Fend<br />

entwickelte Kultimax der<br />

Fahrzeug- und Maschinenbau<br />

GmbH Regensburg<br />

(FMR) dar. In der ab<br />

Anfang der 1960er-Jahre<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

den Schneider-Geräteträgern<br />

(s. TC 1/2014) zumindest<br />

ebenbürtige Flexibilität<br />

bot die von der Firma Hieble<br />

aus Tapfheim bei Donauwörth<br />

entwickelte Baureihe<br />

„Bergmeister Hydroverkauften<br />

Serienausführung verfügte er<br />

über die vom sportlichen Vierrad-Kabinenroller<br />

Tg 500 übernommene Antriebseinheit<br />

mit dem auf 15 PS gedrosselten<br />

Zweizylinder-Zweitakt-Ottomotor. Den<br />

wenig standfesten Zweitakter ersetzte<br />

Nur wenige Konstruktionen konnten<br />

sich auf dem Markt durchsetzen.<br />

man bald durch einen 30 bzw. später 34<br />

PS starken VW-Industriemotor.<br />

Engländer und Amerikaner<br />

Eine derart vielfältige Entwicklung war<br />

im englischsprachigen Ausland nicht zu<br />

beobachten. Nach dem Vorbild des<br />

Ab 1957 bot Schmotzer den Kombi-Record mit drei<br />

Bedienständen und luftgekühltem MWM-Motor an.<br />

Allis Chalmers G (s. TC 5/2013) baute<br />

der britische Hersteller David Brown<br />

von 1956 bis 1961 etwa 2.000 Exemplare<br />

des Geräteträgers 2 LD mit luftgekühltem<br />

Zweizylindermotor und pneumatischem<br />

Kraftheber. In den 1970er-Jahren<br />

erhoffte sich die amerikanische Firma<br />

Hefty einen erhöhten Ersatzbedarf für<br />

den Allis Chalmers G und stellte ihren<br />

gleichfalls Typ G genannten Geräteträger<br />

vor, der jedoch nur bescheidene Stückzahlen<br />

erreichte.<br />

Die 1980er-Jahre<br />

Die mit ihren Typen RS 08, RS 09 und<br />

GT 124 (s. TC 5/2014) überaus erfolgreiche<br />

DDR-Industrie unternahm in den<br />

1980er-Jahren einen weiteren<br />

Anlauf auf diesem Gebiet.<br />

Beim GTP 100 handelte es<br />

sich um einen kleinrädrigen<br />

Parzellen-Geräteträger. Dieser<br />

wurde vom VEB Zuchtund<br />

Versuchsfeldmechanisierung<br />

Nordhausen in rund<br />

80 Exemplaren gebaut. Eine<br />

33


GESCHICHTE<br />

Geräteträger und Systemschlepper<br />

Mit jeweils zwei An- und Aufbauräumen<br />

war der Fendt Xylon überaus<br />

vielseitig, auf dem Markt jedoch<br />

wenig erfolgreich.<br />

stat“ mit stufenloser hydrostatischer<br />

Kraftübertragung.<br />

Die Neuzeit<br />

Die mit Fendt kooperierende Firma Tünnissen<br />

plante gegen Ende der 1990er-Jahre<br />

die Fertigung des kompakten Geräteträgers<br />

GT 150 für die Marktoberdorfer Branchengröße.<br />

Nachdem Fendt sich aus dem gemeinsamen<br />

Projekt verabschiedete, vermarktete<br />

der Spezialhersteller aus<br />

Neukirchen-Vluyn seine 50 bis 80 PS starken<br />

Fahrzeuge in Eigenregie, ließ die Fertigung<br />

jedoch 2010 auslaufen. Bis heute angeboten<br />

wird der Mastertrac der Firma<br />

Rath aus dem österreichischen Maria Rojach.<br />

Die Systemschlepper<br />

Nach dem Geräteträger-Boom erschienen<br />

1972 bis 1974 mit dem Deutz Intrac, dem<br />

MB-trac und dem Kramer 1014 drei neuartige<br />

Systemschlepper auf dem Markt.<br />

Während sich Mercedes-Benz und Kramer<br />

für eine mittig aufgebaute Kabine entschieden<br />

hatten, montierte Deutz diese über der<br />

Vorderachse. Der Kramer 1014 verschwand<br />

1980 nach nur rund 200 verkauften<br />

Exemplaren vom Markt. Während sich<br />

die kleinen Intracs von Deutz recht gut verkauften,<br />

stieß eine Ende der 1980er-Jahre<br />

in Serie gegangene große Baureihe auf allzu<br />

bescheidenes Kundeninteresse. Erfolgreicher<br />

war der MB-trac. Als der von<br />

Deutz-Fahr entwickelte gemeinsame<br />

Nachfolger für Intrac und MB-trac nicht in<br />

Serie ging, sah Schlüter darin eine Chance<br />

34<br />

für seinen erstmals 1989 in der Öffentlichkeit<br />

gezeigten Euro Trac. Insgesamt entstanden<br />

nur wenig mehr als 100 Exemplare<br />

– davon 32 bei LTS in Schönebeck. LTS<br />

fertigte weiterhin den kleinen Systemschlepper<br />

Systra. Daneben griff man nach<br />

der Einstellung des Euro Trac die Idee des<br />

MB-trac auf und modernisierte das Konzept.<br />

Nach der 1999 erfolgten Übernahme<br />

Steyr baute 1956 nur wenige Versuchsmuster<br />

des 80 w mit von Stihl zugelieferten<br />

Zweitakt-Dieselmotoren.<br />

Der Parzellengeräteträger GTP 100 war<br />

der letzte Anlauf der DDR-Industrie auf<br />

diesem Gebiet.<br />

durch die Doppstadt GmbH versprach<br />

man sich von neuen Modellen steigende<br />

Produktionszahlen, doch setzte der Konkurs<br />

des Unternehmens dem Vorhaben<br />

2003 ein Ende. Nach dem Wechsel von<br />

Schlüter zu Fendt entwickelte der Konstrukteur<br />

Siegfried Leutner bei seinem<br />

neuen Arbeitgeber den Xylon zur Serienreife.<br />

Obwohl dieser während seiner gesamten<br />

Produktionszeit nur wenig Konkurrenz<br />

zu fürchten hatte, wurden von<br />

1995 bis 2004 nicht mehr als 2.223 Exemplare<br />

produziert.<br />

Die Schnellläufer<br />

Erreichte der Xylon ebenso wie die<br />

schnellsten Standardschlepper 50 km/h,<br />

gab es in der Landwirtschaft eine kleine<br />

Marktlücke für noch schnellere Schlepper.<br />

Diese wurde bereits seit der frühen Nachkriegszeit<br />

vom Unimog belegt. 1991 präsentierte<br />

der britische Baumaschinenhersteller<br />

JCB den bis zu 80 km/h schnellen<br />

Fastrac, der dem Unimog auf dem Feld<br />

den fest mit der Hinterachse montierten<br />

Kraftheber und die bessere Sicht voraus<br />

hatte. In die gleiche Lücke stieß Fendt<br />

1999 mit dem Prototypen 726 Evo und<br />

2001 mit dessen Weiterentwicklung 828<br />

Evo, scheute jedoch letztendlich die Investitionen<br />

in Fahrwerk und Bremsanlage –<br />

und beliefert JCB seit 2005 mit stufenlosen<br />

Getrieben. Heutzutage ist der Fastrac der<br />

weltweit einzige in nennenswerter Stückzahl<br />

gefertigte Systemschlepper. Drei Baureihen<br />

decken den Bereich von 155 bis<br />

310 PS ab. Klaus Tietgens


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GESCHICHTE Deutz F1M 414<br />

Vielfältig<br />

verwendbar:<br />

Deutz-Bauernschlepper<br />

als Stationärmotor<br />

beim Dreschen.<br />

DER BAUERNSCHLEPPER VON DEUTZ<br />

Massenmotorisierung<br />

auf dem Acker<br />

Bis in die 1930er-Jahre hinein war der Einsatz von <strong>Traktor</strong>en Gutsbesitzern und Großbauern<br />

vorbehalten. Das änderte sich 1936, als Deutz seinen „Bauernschlepper“ präsentierte und so<br />

die Motorisierung von kleinen und mittleren Höfen entscheidend vorantrieb.<br />

Humboldt-Deutz war nicht der Pionier<br />

auf dem Gebiet der kleinen<br />

Allzweckschlepper, aber die Kölner<br />

waren eines der wichtigsten<br />

Unternehmen der Branche – und wenn<br />

ein Deutz-Bauernschlepper auf den Markt<br />

kam, hatte dies eine größere Bedeutung<br />

als die Markteinführung eines Allesschaffers<br />

von Kramer. Für die Konstruktion des<br />

Kölner Bauernschleppers waren die Ingenieure<br />

Willli Schosnig, der bereits seit<br />

1910 bei der Gasmotoren-Fabrik Deutz arbeitete,<br />

und Otto Rothardt verantwortlich.<br />

Als Motor bekam der kleine Schlepper<br />

den F1M 414. Wie damals üblich, wurde<br />

der <strong>Traktor</strong> nach dem Motor benannt. Das<br />

F in der Typenbezeichnung stand für<br />

36<br />

„Fahrzeug“. Dies bedeutete, dass es sich<br />

um einen Fahrzeugdieselmotor handelte.<br />

Die Zahl hinter dem ersten Buchstaben<br />

gab die Anzahl der Zylinder wieder, nämlich<br />

in diesem Fall einen Zylinder. M bezeichnete<br />

die Wasserkühlung. Die erste<br />

Ziffer der folgenden Zahl stand für die 4.<br />

Baureihe. Die beiden anderen Ziffern gaben<br />

den Kolbenhub an, der bei 14 Zentimetern<br />

lag. Die Höchstdauerleistung des<br />

Motors wurde mit elf PS bei einer Drehzahl<br />

von 1.550 Umdrehungen pro Minute<br />

angegeben. Verglichen mit den anderen<br />

Deutz-Modellen war dies nicht viel, war<br />

aber für die Landwirte, die damit ein oder<br />

zwei Zugtiere ersetzen mussten, ausreichend.<br />

Laut Herstellerangaben verrichtete der<br />

Schlepper die Arbeit von zwei bis drei<br />

Pferden.<br />

„Bauern-Deutz“<br />

Aufgrund der Leistung und seiner Zielgruppe<br />

wurde der kleine Schlepper auch<br />

„Elfer-Deutz“ und „Bauern-Deutz“ genannt.<br />

Dies waren Namen, die sicherlich<br />

dem Marketing zugutekamen und leichter<br />

einzuprägen waren als die offizielle<br />

Bezeichnung F1M 414. Der Bauern-Deutz<br />

war in der Grundausführung für 2.300<br />

Reichsmark erhältlich und lag damit in<br />

der finanziellen Reichweite vieler kleiner<br />

Betriebe. Vor allem die stets auf die Kosten<br />

schauenden Landwirte wussten natür-<br />

Fotos: U. Viehts


Genügend<br />

Kraft, geringe<br />

Betriebskosten.<br />

lich, dass es nicht nur auf den<br />

Kaufpreis ankam, falls sich die<br />

Anschaffung rentieren sollte.<br />

Wichtig waren auch die Betriebskosten.<br />

Der Kraftstoffverbrauch<br />

wurde von Deutz mit 215<br />

Gramm pro PS-Stunde bei Volllast<br />

angegeben. Im Durchschnitt<br />

verbrauchte der Schlepper in<br />

zehn Stunden auf der Straße<br />

zehn bis zwölf Kilogramm und<br />

beim Pflügen 14 bis 16 Kilogramm<br />

Kraftstoff. Der Schmierölverbrauch<br />

betrug in zehn Arbeitsstunden ungefähr<br />

500 Gramm. Innerhalb von zehn<br />

Stunden konnten laut Deutz etwa vier<br />

Morgen (circa ein Hektar) mit einer Arbeitstiefe<br />

von 22 bis 25 Zentimetern gepflügt<br />

werden. Auf ebener und trockener<br />

Straße konnte der Elfer-Deutz 120 bis 160<br />

Zentner Anhängelast ziehen.<br />

Der Elfer-Deutz war, wie auch die anderen<br />

Modelle aus Köln, in Blockbauweise<br />

gebaut. Dies bedeutete, dass der Motor,<br />

das Getriebe und der Vorderachsblock zusammengeflanscht<br />

waren, also einen<br />

Block bildeten. Das Getriebe bot drei Gänge.<br />

Im höchsten Gang konnte bei Leerfahrt<br />

eine maximale Geschwindigkeit von acht<br />

Stundenkilometern erreicht werden.<br />

Vielfältig einsetzbar<br />

Eine wesentliche Voraussetzung für den<br />

Erfolg des <strong>Traktor</strong>s war dessen Vielseitigkeit,<br />

die sich nicht nur bei der Feldarbeit<br />

und bei Zugaufgaben, sondern auch beim<br />

Ernteeinsatz und auf dem Hof zeigen<br />

musste. Dank des integrierten, mit einer<br />

Sicherheits-Rutschkupplung versehenen<br />

Mähantriebs konnte man nun die Sense<br />

oder die von einem Pferd gezogene Mähmaschine<br />

zur Seite stellen. Die<br />

Antriebswelle drehte sich mit<br />

800 Umdrehungen in der Minute.<br />

Allerdings musste für den<br />

Mähbalken extra bezahlt werden.<br />

In einer Stunde konnten damit<br />

ungefähr drei bis vier Morgen<br />

Gras gemäht werden. Die serienmäßige<br />

Riemenscheibe mit einem<br />

Durchmesser von 225 Millimetern<br />

und einer Breite von 100 Millimetern<br />

ermöglichte den Antrieb von<br />

Dreschmaschinen und anderer stationärer<br />

Geräte. Die Drehzahl der<br />

Riemenscheibe lag bei 1.120 Umdrehungen<br />

pro Minute. Zur Sonderausstattung<br />

gehörten neben dem Mähbalken die Zapfwelle,<br />

Ballastgewichte, Greiferkränze, ein<br />

zweiter Sitz sowie eine elektrische Beleuchtung<br />

mit einer Batterie, zwei Scheinwerfern<br />

und einem Schlusslicht.<br />

Günstig und verlässlich<br />

Dem niedrigen Verkaufspreis und der verhältnismäßig<br />

hohen Qualität des Schleppers<br />

war es zu verdanken, dass bis 1942<br />

über 10.000 Exemplare verkauft wurden.<br />

Zapfwellengetriebene<br />

Arbeitsgeräte verbreiteten<br />

sich nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg immer<br />

mehr. Der Zapfwellenantrieb<br />

gehörte<br />

zum Sonderzubehör.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

37


GESCHICHTE Deutz F1M 414<br />

Vor und nach dem Zweiten Weltkrieg war der Elfer-Deutz das<br />

Nonplusultra auf den kleineren Höfen.<br />

Dieser in Perfektion restaurierte Deutz-Bauernschlepper ist bei<br />

jedem Oldie-Treffen ein Hingucker.<br />

Zuverlässigkeit<br />

macht auch<br />

heute noch den<br />

guten Ruf des<br />

Deutz-Bauernschleppers<br />

aus.<br />

Dies war zwar nicht vergleichbar mit der<br />

Zahl, die sich die Regierung vom Volksschlepper<br />

erträumte, sie trug aber erheblich<br />

zur Mechanisierung der Landwirtschaft<br />

in Deutschland bei.<br />

Deutz rief mit dem „Elfer“ Nachahmer<br />

auf den Plan. Mehrere andere Hersteller<br />

machten sich daran, eigene Bauernschlepper<br />

mit in ihr Produktionsprogramm<br />

aufzunehmen. Dazu gehörten der<br />

Hanomag RL 20, der ebenfalls als „Bauernschlepper“<br />

bezeichnet wurde, aber einen<br />

Vierzylindermotor mit 20 PS Leistung<br />

besaß, und der HE-Bulldog D 4506<br />

von Lanz, der mit seinem zwölf PS starken<br />

Glühkopfmotor eher eine Konkurrenz<br />

für den Deutz Bauernschlepper dargestellt<br />

hätte, jedoch zu spät kam, da im<br />

Jahr seines Stapellaufs der Zweite Weltkrieg<br />

ausbrach und die Industrie zunehmend<br />

auf den Bau von Rüstungsgütern<br />

umstellen musste. Auch die Produktion<br />

der Bauernschlepper musste 1942 eingestellt<br />

werden.<br />

Doch schon 1946 wurde trotz der<br />

schweren Bombenschäden in der Kölner<br />

Fabrik wieder mit dem Bau des F1M 414<br />

begonnen. Zunächst fertigte man mit den<br />

38<br />

vorhandenen Einzelteilen noch 81<br />

Exemplare der ursprünglichen Ausführung,<br />

die es jedoch nur über Bezugsschein<br />

zu erwerben gab. Doch bereits im<br />

gleichen Jahr ging Klöckner-Humboldt-<br />

Deutz daran, das Modell zu überarbeiten.<br />

Das Ergebnis war der F1M 414/46, also<br />

der Modelltyp von 1946 des Einzylindertraktors.<br />

Die wichtigste Änderung war sicherlich<br />

das verbesserte Getriebe, das wie<br />

Buchtipp<br />

Mit seinem aktuell im<br />

GeraMond Verlag erschienenen<br />

Buch „Deutz Bauern-schlepper<br />

– Typengeschichte<br />

und Technik<br />

des Elfer-Deutz und der<br />

luftgekühlten Einzylinderversionen“<br />

hat Albert<br />

Mößmer das Standardwerk<br />

über die Kölner Erfolgsgeschichte auf<br />

vier Rädern publiziert. Auf 144 Seiten mit<br />

rund 130 Abbildungen erfährt der Leser alles<br />

über den Bauernschlepper, der einst in der<br />

Landwirtschaft neue Maßstäbe setzte. Der<br />

Titel ist zum Preis von 22,99 Euro im Buchhandel<br />

oder unter www.verlagshaus24.de<br />

erhältlich.<br />

üblich aus eigener Herstellung stammte.<br />

Es wies nun vier Vorwärtsgänge auf, wobei<br />

mit dem obersten Gang auf der Straße<br />

eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern<br />

erreicht werden konnte.<br />

Dies war gegenüber der vorherigen Version<br />

eine bedeutende Verbesserung.<br />

Verlässlich und bewährt<br />

Die früher nur gegen Aufpreis erhältliche<br />

Fahrzeugelektrik mit Lichtmaschine und<br />

Anlasser war nun im Basispaket enthalten.<br />

Ansonsten waren die Konstruktion und die<br />

Abmessungen identisch zum Vorgänger.<br />

Auch die neue Generation des Bauern-<br />

Deutz bewährte sich bei den anfallenden<br />

Arbeiten in den kleineren und mittleren<br />

landwirtschaftlichen Betrieben, was sich in<br />

den Verkaufszahlen ausdrückte.<br />

1950 wurde die Leistung des F1M<br />

414/46 von elf auf zwölf PS geringfügig<br />

angehoben. Doch schon im gleichen Jahr<br />

konnte der Nachfolger präsentiert werden,<br />

der nun mit einem luftgekühlten<br />

Motor ausgestattet war. Insgesamt wurden<br />

in diesen vier Jahren um die 9.000<br />

Exemplare dieses Typs verkauft.<br />

Albert Mößmer


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1


GESCHICHTE Chronik 1954<br />

CHRONIK – VOR 60 JAHREN<br />

Masse und<br />

Rasse<br />

Der Herbst 1954 brachte interessante<br />

Neuerungen. Hatz leitete den Übergang<br />

auf luftgekühlte Viertakter ein, Lanz<br />

komplettierte seine Halbdiesel-Serie.<br />

Frühe Ferguson TO-35 waren<br />

grau/grün lackiert, später erfolgte<br />

die Umstellung auf das<br />

Farbschema rot/grau.<br />

In Europa hatte der überaus handliche,<br />

serienmäßig mit Regelhydraulik<br />

ausgestattete Ferguson die Konkurrenz<br />

längst das Fürchten gelehrt. In<br />

den USA tat er sich vor allem gegen den<br />

Erzrivalen Ford ungleich schwerer. Nicht<br />

zuletzt deshalb schritt die Weiterentwicklung<br />

dort etwas zügiger voran.<br />

Ferguson legt nach<br />

Nachdem seit Oktober 1948 insgesamt<br />

140.000 Exemplare der Typen TO-20 und<br />

TO-30 das Werk in Detroit verlassen hatten,<br />

erblickte Ende 1954 der neue TO-35<br />

das Licht der Welt. Optisch war er in erster<br />

Linie durch entsprechende Schriftzüge<br />

und den grün statt zuvor blau lackierten<br />

Rumpf von seinen Vorgängern zu unterscheiden.<br />

Auch unter der Motorhaube beließ<br />

man es bei Feintuning. Der Hubraum<br />

des von der Firma Continental zugelieferten<br />

Vierzylinder-Ottomotors war von<br />

knapp zwei Litern im TO-20 über 2,1 Liter<br />

im TO-30 auf nunmehr 2,2 Liter vergrößert<br />

worden. Die Leistung betrug rund 35<br />

Der TL 10 war zugleich<br />

der erste<br />

luftgekühlte, der<br />

kleinste und der<br />

erfolgreichste-<br />

Hatz-Schlepper.<br />

PS und konnte dank eines neuen Getriebes<br />

effizienter in Vortrieb umgesetzt werden.<br />

Statt 4/1 Gängen standen in zwei<br />

Gruppen insgesamt 6/2 Gänge zur Verfügung.<br />

Auch die Hydraulik zeigte sich<br />

deutlich verstärkt. In Europa war der TO-<br />

35 nicht erhältlich, bildete jedoch die<br />

technische Basis für den ab Oktober 1956<br />

im britischen Coventry gebauten FE-35.<br />

Hatz taktet um<br />

Bereits seit den 1930er-Jahren hatte Hatz<br />

verschiedene Hersteller mit seinen wassergekühlten<br />

Zweitakt-Dieselmotoren beliefert<br />

und setzte die bewährten Antriebe seit<br />

Ende 1953 auch in seinen hauseigenen<br />

Schleppern ein. Nur ein Jahr nach dem Debüt<br />

auf dem Landtechnikmarkt vollzog das<br />

niederbayerische Unternehmen einen radikalen<br />

Kurswechsel. Neue Schlepper<br />

wurden fortan von luftgekühlten Viertaktern<br />

angetrieben. Erste Vertreter dieser Generation<br />

waren das neue Einstiegsmodell<br />

TL 10 und der TL 22. Verfügte ersterer über<br />

einen Einzylindermotor mit ins Schwungrad<br />

integriertem Radial-Kühlgebläse, wurden<br />

die beiden Zylinder des letzteren –<br />

ähnlich wie später bei Eicher – von zwei<br />

separaten Radialgebläsen gekühlt. Die Getriebe<br />

stammten von Hurth. In seiner<br />

Preis- und Leistungsklasse stieß der TL 10<br />

auf wenig Konkurrenz und avancierte mit<br />

1.514 innerhalb von etwa sechseinhalb<br />

Ferguson verfeinerte das Konzept, Hatz<br />

und Hela entwickelten neue Motoren.<br />

Jahren gebauten Exemplaren zum erfolgreichsten<br />

Hatz-Schlepper. Der TL 22 fand<br />

in knapp fünf Jahren 235 Käufer.<br />

Hela treibt an<br />

Den umgekehrten Weg wie Hatz – Ergänzung<br />

der Schlepperfertigung um einen eigenen<br />

Motorenbau – ging Hermann Lanz<br />

in Aulendorf. Wurden die unter der Marke<br />

„Hela“ vermarkteten Erzeugnisse bislang<br />

großenteils von MWM-Motoren angetrieben,<br />

stand mit dem Typ AE nun ein<br />

Einzylinder eigener Konstruktion zur Verfügung.<br />

Das nach dem Wirbelkammerverfahren<br />

arbeitende Aggregat kam mit 12,5<br />

PS alternativ zu 12 PS starken MWM-Motoren<br />

im seit Juni 1952 angebotenen D 12<br />

S zum Einsatz. Dieser wurde bis Juni 1958<br />

in knapp 2.000 Exemplaren gefertigt – von<br />

denen 326 mit hauseigenen Motoren ausgerüstet<br />

wurden.<br />

Großkalibrige Halbdiesel<br />

Der große Namensvetter – die in Mannheim<br />

ansässige Heinrich Lanz AG – hatte<br />

in der Oberklasse wertvolle Marktanteile<br />

verloren, weil die einst gefeierten Groß-<br />

Fotos: Archiv K. Tietgens<br />

40


Mit der Ablösung des Schlüter DS 25 durch den AS 30 komplettierte<br />

der Freisinger <strong>Traktor</strong>enhersteller seine AS-Serie.<br />

Mit dem D 4816 und dem D 5816 vollendete Lanz den Übergang vom<br />

Glühkopfmotor auf den „Halbdiesel“.<br />

bulldogs mit ihren Glühkopfmotoren<br />

mittlerweile hoffnungslos veraltet waren.<br />

Erst zwei Jahre nach den kleineren<br />

Schleppern wurden nun auch die imageträchtigen<br />

Flaggschiffe des Hauses auf das<br />

bedienungsfreundichere und zugleich effizientere<br />

Halbdieselverfahren umgestellt.<br />

Ungeachtet des von 10,3 auf 7,3 Liter verkleinerten<br />

Hubraumes und nur geringfügig<br />

erhöhter Nenndrehzahlen waren die<br />

neuen Typen D 4806 und D 5806 jeweils<br />

drei PS stärker als ihre Vorgänger D 9506<br />

und D 1506. Unter den Bezeichnungen D<br />

4816 und D 5816 wurden sie mit zusätzlicher<br />

Kriechgruppe und insgesamt 9/3<br />

Gängen angeboten. Nach wenigen Monaten<br />

und zusammen nur rund 30 Exemplaren<br />

räumte das Viergestirn das Feld bereits<br />

für nochmals zwei PS stärkere, im Detail<br />

verfeinerte Nachfolger – die sich bis 1962<br />

im Programm halten konnten.<br />

Ablösungen bei Kramer und Schlüter<br />

Neben einigen wassergekühlten Schleppern<br />

bot Kramer seit Beginn des Jahres<br />

eine lückenlose Palette luftgekühlter Typen<br />

an. Auf den kurzlebigen KB 25 L mit<br />

MWM-Motor folgte nun der KL 22 mit<br />

dem ebenfalls zweizylindrigen Deutz-Motor<br />

F2L 612. Er hängte den gleichstarken<br />

KB 22 W mit wassergekühltem Güldner-<br />

Motor in der Käufergunst vom Stand weg<br />

ab und brachte es bis Mai 1958 inklusive<br />

seines weitgehend baugleichen Nachfolgers<br />

KL 220 auf über 2.000 Exemplare.<br />

Kaum mehr als eine Modellpflege war der<br />

Übergang vom Schlüter DS 25 auf den AS<br />

30 mit geliftetem Blechkleid, dem hauseigenen<br />

Baukastensystem angepasstem Motor<br />

und um zwei PS gesteigerter Leistung.<br />

Bis zum Frühjahr 1957 wurden knapp 600<br />

Exemplare verkauft. Damit wurde das Ergebnis<br />

des Vorgängers deutlich verfehlt,<br />

da inzwischen häufig schwächere Schlepper<br />

den Vorzug genossen. Klaus Tietgens<br />

Der Kramer KL 22 und sein<br />

Nachfolger KL 220 waren die<br />

luftgekühlten Alternativen<br />

zum KB 22 W bzw. KB 220.<br />

Mit dem wassergekühlten AE 1 stieg<br />

Hela in die Motorenfertigung ein.<br />

Technische Daten der beschriebenen Schlepper<br />

Modell Ferguson TO-35 Hatz TL 10 Kramer KL 22 Lanz D 4806, 4816 Lanz D 5806, 5816 Schlüter AS 30<br />

Zyl.; Arbeitsverfahren 4; 4-Takt 1; 4-Takt 2; 4-Takt 1; 2-Takt 1; 2-Takt 2; 4-Takt<br />

Hubraum (cm 3 ) 2.189 567 1.527 7.372 7.372 3.116<br />

Leistung (PS/bei U/min) 35 / 2.000 10 / 2.500 22 / 2.000 48 / 650 58 / 800 30 / 1.500<br />

Getriebe: Gänge v/r 6/2 4/1 5/1; 10/2 6/2; 9/3 6/2; 9/3 5/1 – 7/2<br />

Höchstgeschw. (km/h) 23,5 16 20 20 20 20 – 32<br />

Gewicht (kg) 1.450 715 1.350 – 1.385 3.230 3.330 2.050 – 2.100<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

41


TRAKTOR-CHECK<br />

Hanomag R 45<br />

42


NICHTS FÜR ANFÄNGER: HANOMAG R 45<br />

Blauer Riese<br />

Er zählte zu den <strong>Bestseller</strong>n der Hanomag: der R 45. Nicht nur bei<br />

Landwirten war er wegen seiner Robustheit und Wirtschaftlichkeit<br />

beliebt. Bodo Wistinghausen untersucht die Technik und den Status<br />

des Hannoveraners in der Klassikerszene.<br />

Der eindrucksvolle R 45<br />

sah bei seiner Einführung<br />

richtig modern aus.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

43


TRAKTOR-CHECK Hanomag R 45<br />

Die Seilwinde ist über einen Hebel<br />

vom Fahrersitz aus zu bedienen.<br />

Die großen Schlepper der Hanomag-R-Serie<br />

waren ab den 1940er-<br />

Jahren unverwüstliche Begleiter<br />

bei der Motorisierung in der Landwirtschaft.<br />

Nicht umsonst verdienten sich<br />

die – zumeist blauen – Fahrzeuge Spitznamen<br />

wie „Lokomotive auf Rädern“.<br />

Heute nehmen wir für Sie den R 45 unter<br />

die Lupe, der mit fast 9.000 Exemplaren<br />

in sechs Jahren Bauzeit ein echtes Erfolgsmodell<br />

darstellte.<br />

Nachdem die Kriegsschäden einigermaßen<br />

beseitigt waren, machten sich die<br />

Hannoveraner daran, eines ihrer Erfolgsmodelle<br />

abzulösen. Der seit 1942 gebaute<br />

R 40 wurde Ende 1950 zum R 45 weiter<br />

entwickelt. Bis zur 1957 erfolgten Ablösung<br />

durch den nur wenig veränderten R<br />

445 gehörte dieses Modell zu den beliebtesten<br />

Vertretern seiner Leistungsklasse.<br />

Technisch nur moderat modernisiert,<br />

knüpfte der R 45 nahtlos an seinen Vorgänger<br />

an.<br />

Allzweckwaffe<br />

Der R 45 ist nur eingeschränkt als Ackerschlepper<br />

anzusehen. Sein Einsatzgebiet<br />

lag eher im land- und forstwirtschaftlichen<br />

Transportgewerbe sowie als Antrieb<br />

(halb-)stationärer Landmaschinen, wie<br />

etwa die damals noch üblichen Dreschkästen<br />

ohne eigenen Motor. Die Käufer<br />

der mächtigen Geräte waren nur selten<br />

einfache Landwirte, sondern vielfach Besitzer<br />

größerer Ländereien, wo der R 45 als<br />

Der R 45 kam als Zugmaschine in vielen<br />

verschiedenen Bereichen zum Einsatz.<br />

sogenannter Gutsschlepper eingesetzt<br />

wurde. Auch als Zugmaschine für Schausteller<br />

war er im Gebrauch. Sogar im Regional-<br />

und Fernverkehr war das Fahrzeug<br />

anzutreffen. Hierfür konnte es mit<br />

einer geschlossenen Fahrerkabine von<br />

Benze ausgestattet werden. Geschätzt<br />

wurde seine Arbeit auch bei den Betreibern<br />

von Sägewerken und bei Lohnunternehmern.<br />

Entsprechend der Einsatzbedingungen<br />

konnte der R 45 in verschiedenen Grundkonstellationen<br />

bestellt werden. So gab es<br />

eine Eisenradversion, bei der zur Reduzierung<br />

der Höchstgeschwindigkeit auf gut 8<br />

km/h die letzten beiden Gänge gesperrt<br />

waren. Diese wurde R 45 B genannt und<br />

ist heute in Deutschland genauso vergessen<br />

wie die AE-Exportversion. Eine Rolle<br />

spielen hierzulande lediglich die landwirtschaftliche<br />

A-Variante mit Luftreifen<br />

und 17 km/h Höchstgeschwindigkeit und<br />

die C-Version, die als straßentaugliche<br />

Zugmaschine mit länger übersetztem Getriebe<br />

rund 25 km/h herauskitzeln konnte.<br />

Franz Josef Berning aus dem münsterländischen<br />

Laer findet die Getriebeabstufung<br />

wenig gelungen: „Zwischen viertem<br />

und fünftem Gang liegt ein unnötig hoher<br />

Sprung von 15 auf 25 km/h.“ In der bäuer-<br />

lichen Verwendung sind alle Gänge um<br />

etwa ein Drittel langsamer, so dass die<br />

oberen beiden Gänge bei 10 respektive 17<br />

km/h angesiedelt sind. Bei den Getrieben<br />

zeitgenössischer Konkurrenten sah das<br />

kaum anders aus, denn nur so ließ sich bei<br />

beschränkter Gangzahl eine für die Feldarbeit<br />

ausreichende Abstufung erzielen.<br />

Bei Straßenfahrt mit hoher Anhängelast<br />

waren dann entsprechende Leistungsreserven<br />

vonnöten, die der Motor des R 45<br />

glücklicherweise hat. Erst in den Nachfolgemodellen<br />

stand ein Kriechgangvorgelege<br />

zur Wahl, und die schnelle Ausführung<br />

erreichte volle 30 km/h.<br />

Bei hohen Belastungen traten mitunter<br />

Probleme mit der Differentialsperre auf,<br />

die von Hand eingelegt und ebenso manuell<br />

wieder rausgenommen werden musste.<br />

An der groben Verzahnung brachen die<br />

Nocken der Schaltmuffe. Nicht selten<br />

wurden dann Achse und Schiebemuffe<br />

(Klaue) einfach ausgebaut und der Hebel<br />

entfernt.<br />

Es geht auch schneller<br />

Durch relativ einfache Eingriffe lässt sich<br />

beim R 45 die Höchstgeschwindigkeit erheblich<br />

steigern. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

Ein Austausch von Stirnrad<br />

Fotos: B. Wistinghausen<br />

44


Technische Daten<br />

Typ R 45<br />

Vorgänger Bauzeit über einen Ende einfachen 1950 – 1957 Kartuschenfilter<br />

gereinigt wird. Im R 45 leistet<br />

Stückzahl 8.933<br />

Motor<br />

Typ D 57 (anfangs<br />

er 45 PS bei nur 1.200 U/min teilweise und D 52) erreicht<br />

sein Verfahren höchstes Drehmoment Vorkammer von 280 Nm<br />

bei Kühlung 1.000 U/min. Die Kurbelwelle Wasser ist lediglich<br />

Zylinderzahl dreifach gelagert. 4 Die Lager sind<br />

Hubraum (cm<br />

aus einer Maschinenbronze 3 ) 5.702 (D 52: 5.195)<br />

Bohrung x Hub (mm) 110 x 150 (Rotguss) gefertigt.<br />

Das mittlere ist das (D 52: Passlager. 105 x 150) Lässt<br />

sich Leistung beim (PS/bei Kuppeln U/min) ein 45 leichtes bei 1.200 Rucken<br />

mit Drehmoment einem entsprechenden Geräusch vernehmen,<br />

kündigt dies Verschleiß an. Dann<br />

(Nm/bei U/min) 280 bei 1.000<br />

Getriebe<br />

Hanomag<br />

macht Gänge die v/r Kurbelwelle 5 / eine 1 winzige Be-<br />

Höchstgeschw. (km/h) 17 – 25<br />

Vorderachse<br />

starre Faustachse<br />

mit Querblattfeder,<br />

pendelnd aufgehängt<br />

Batterie (V/Ah) 2 x 12/75<br />

Leergewicht (kg) 3.200 – 3.270;<br />

mit Kabine 3.445<br />

Zul. Gesamtgewicht (kg)4.000 – 5.400<br />

L x B x H (mm) 3.535 x 1.730 –<br />

1.820 x 1.750 –<br />

1.820<br />

Radstand (mm) 2.080<br />

Bodenfreiheit (mm) 325<br />

Wendekreis (m) 8,8;<br />

mit Lenkbremse: 7,2<br />

Spurweite v/h (mm) 1.380 / 1.362-1.450<br />

Bereifung vorne/hinten 6.50-20 / 12.75-28;<br />

13-30<br />

Serienausstattung Beleuchtungsanlage,<br />

Anlasser, Öldruckmesser, Fernthermometer,<br />

Zapfwelle, Differentialsperre, vordere<br />

Kotflügel (R 45 A und C), vordere und hintere<br />

Anhängevorrichtung<br />

Sonderausstattung Seilwinde, Bergstütze,<br />

Polstersitz, Winkelgetriebe mit Riemenscheibe,<br />

Frontlader, hydraulischer Kraftheber,<br />

Druckluftbremsanlage für Anhänger,<br />

Wetterdach, geschlossenes Fahrerhaus,<br />

Auspuff nach unten, 25-km/h-Getriebe<br />

Kaufpreis (DM) 14.245 (1952) /<br />

14.960 (1956)<br />

und Vorgelegewelle macht alle Gänge<br />

schneller. Es lassen sich aber auch nur die<br />

beiden großen Gänge über eine höhere<br />

Übersetzung verändern. Keinesfalls sollte<br />

allerdings die Drehzahl des Motors angehoben<br />

werden, denn das mag die Maschine<br />

gar nicht. Fachleute warnen vor<br />

Schäden an den Kurbelwellenlagern, die<br />

spätestens ab 1.500 U/min auftreten.<br />

Gegenüber seinem Vorläufer war der<br />

wassergekühlte Reihenvierzylinder noch<br />

einmal um 507 cm3 gewachsen und<br />

brachte es auf 5,7 Liter Hubraum. Die Bezeichnung<br />

lautete folgerichtig D 57.<br />

Schon im R 40 gab es diese Hubraumvariante,<br />

allerdings für den Betrieb mit Holzgas.<br />

Umgekehrt sollen ganz am Anfang einige<br />

R 45 mit dem 5,2 Liter großen D 52<br />

ausgeliefert worden sein.<br />

Neben einer von 105 auf 110 Millimeter<br />

erweiterten Bohrung gibt es ohnehin<br />

nur einen wichtigen Unterschied: Der D<br />

57 hat auf der rechten Seite einen mächtigen<br />

Spaltölfilter, während der kleinere<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Wenn man wie Florian mit dem R 45 aufgewachsen<br />

ist, ist das Fahren kinderleicht.<br />

wegung in Längsrichtung. Das muss nicht<br />

schlimm sein, denn eine gewisse Toleranz<br />

ist durchaus verträglich.<br />

Maschine mit Tücken<br />

Franz Josef Berning hat seinen R 45 C vor<br />

zehn Jahren ergattert – und dann über sieben<br />

Jahre lang restauriert. Der Motor wurde<br />

dabei komplett zerlegt. Eines der<br />

Hauptprobleme ergab sich im Zusammenhang<br />

mit den nassen Zylinderlaufbuchsen.<br />

Im Prinzip sind diese von Vorteil, da<br />

sie sich auswechseln lassen. Doch ist das<br />

System bisweilen Ursache für Lochfraß<br />

in den Laufbuchsen und im Block. Die<br />

Korrosion kann soweit führen, dass es zu<br />

regelrechten Rissen kommt. Besonders<br />

perfide ist, dass die Schäden mitunter<br />

nicht von außen sichtbar sind: Durchrostungen<br />

zwischen Laufbuchsen und Zylinderkopf<br />

sind oft erst erkennbar, wenn<br />

der Kopf runter ist. Gefährlich wird es,<br />

wenn sich Wasser im Öl zeigt. Der 50-Jährige<br />

rät dennoch, den Motor nicht ohne<br />

Das Armaturenbrett hat unter<br />

anderem einen Tachometer,<br />

der damals schon für<br />

Geschwindigkeiten von 25<br />

km/h Pflicht war.<br />

Der Spaltölfilter wird durch ein Gestänge<br />

über die Kupplung betätigt.<br />

konkreten Anlass auseinander zu nehmen<br />

und zudem beim Zerlegen sehr umsichtig<br />

vorzugehen, denn: „So einen Zylinderkopf<br />

plant nicht jede Werkstatt.“<br />

Auf die richtige Temperatur kommt es an<br />

Auch was den täglichen Betrieb als Oldtimer<br />

angeht, sollte der R 45 mit Augenmaß<br />

behandelt werden. Besonders thermisch<br />

kann der mächtige Motor<br />

Schwächen zeigen. Bei den frühen Baujahren<br />

liegt die Wasserpumpe links unten<br />

am Block. Sie wird über eine Welle<br />

angetrieben. Die am Übergang der Antriebswelle<br />

zur Pumpe befindliche Hartgummischeibe<br />

kann abreißen, wodurch<br />

es zu einer unbemerkten Überhitzung<br />

kommen kann.<br />

1955 reagierten die Hannoveraner: Die<br />

fortan direkt angetriebene Wasserpumpe<br />

wanderte nach oben unmittelbar hinter<br />

den Kühler. Die beste Betriebstemperatur<br />

liegt zwischen 70 und 80 Grad. Nicht<br />

selten erreicht der Motor diese Tempera-<br />

45


TRAKTOR-CHECK Hanomag R 45<br />

GIGANT UNTER DER HAUBE<br />

Schon gut erhaltene Seitenbleche sind bei Scheunenfunden rar.<br />

Der mächtige D-57 Motor.<br />

In der ursprünglichen Version saß die Wasserpumpe unten am Motor.<br />

Die späteren Motoren hatten die Wasserpumpe hinter dem Lüfter.<br />

tur nicht und bleibt zu kalt, eben weil er<br />

heute nicht mehr bis an seine Belastungsgrenze<br />

arbeiten muss. Werksseitig war ein<br />

Kühlervorhang vorgesehen, der heute oft<br />

nicht mehr vorhanden ist. Über eine simple<br />

Pappe vor dem Kühler sollte dann bei<br />

Bedarf eine Betriebstemperatur von deutlich<br />

über 50 Grad sichergestellt werden.<br />

Kalt und heiß<br />

Der Kühlkreislauf hatte ab Werk keinen<br />

Thermostat, wurde aber häufig nachgerüstet.<br />

Thermische Probleme waren damit<br />

aber nicht gänzlich behoben.<br />

Franz Josef Berning hat noch<br />

einmal nachgearbeitet und den<br />

Durchmesser des Bypass-<br />

Durchgangs von drei auf sechs<br />

Millimeter aufgebohrt. In jedem<br />

Fall ist das Fernthermometer<br />

beileibe kein Gimmick, sondern<br />

ein unverzichtbares Kontrollinstrument.<br />

Ebenso wichtig ist die Dieselversorgung.<br />

Zeitgenössisch wurden<br />

am R 45 ausschließlich die<br />

Hanomag-Einspritzpumpen verbaut.<br />

Erst am Ende der Produktion<br />

kamen Pumpen von Bosch<br />

46<br />

zum Einsatz, die allerdings von vielen R<br />

45-Besitzern nachgerüstet wurden. Franz<br />

Josef Berning sieht das zwiespältig: „Die<br />

Bosch-Pumpen sind sogar objektiv besser.<br />

Der Motor läuft erkennbar kultivierter und<br />

ist zudem noch sparsamer, aber sie sind<br />

bei frühen Baujahren eben nicht original.“<br />

Die fehlende Laufruhe führt der 50-Jährige<br />

darauf zurück, dass sich die Hanomag-<br />

Pumpe nicht präzise einstellen lässt.<br />

Schon die Hardyscheibe an der Antriebswelle<br />

ist verschleißanfällig und oftmals<br />

MERKZETTEL<br />

1. Ein solcher Koloss ist nichts für Garagenbastler.<br />

Einen 800 Kilogramm<br />

schweren Motor baut man nicht mit<br />

einem kleinen Flaschenzug aus.<br />

2. Der R 45 ist kein günstiges Vergnügen,<br />

gute Exemplare gehen in den<br />

mittleren fünfstelligen Bereich.<br />

3. Schlepper dieser Dimensionen<br />

brauchen eine starke Hand. Ohne<br />

Servolenkung und dergleichen will das<br />

Fahren durchaus geübt sein.<br />

4. Für die optimale Wartung und Einstellung<br />

des Motors sollte ein Fachmann<br />

hinzugezogen werden.<br />

5. Die klassischen Scheunenfunde als<br />

Ausgang für eine eigene Restaurierung<br />

werden kaum noch zu finden sein.<br />

6. Auch wenn die Variationsbreite<br />

beim R 45 gering ist, sollten die<br />

Details bei der Teilesuche bekannt<br />

sein.<br />

7. Der Motor ist robust, aber nicht<br />

ohne Tücken. Vor dem Kauf sollte er<br />

sorgsam geprüft werden.<br />

8. Oft vernachlässigte Teile wie die<br />

Vorderachse können durch regelmäßige<br />

Wartung und Pflege ewig halten.<br />

9. Besonders Puristen mit einem<br />

Sinn für das Originale sollten beim<br />

Kauf ein großes Augenmerk auf die<br />

Vollständigkeit legen.<br />

10. Ein großer Hanomag: Nichts für<br />

Anfänger, aber für Fortgeschrittene<br />

ein Freund für die Ewigkeit.<br />

die Ursache für eine schlechtere Einspritzung.<br />

Auch Verschleiß am Nockenring<br />

führt zu unsauberem Lauf. Besonders bei<br />

der Wartung und Einstellung dieser Aggregate<br />

sollte ein Spezialist ran. Franz Josef<br />

Berning warnt: „Hier sind fix auch grobe<br />

Fehler gemacht. Wenn der Motor auch nur<br />

kurzfristig deutlich höher dreht, kann der<br />

Fliehkraftregler in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden.“<br />

Das Starten des Schleppers beginnt mit<br />

dem Vorpumpen des Kraftstoffes mit einem<br />

Fußpedal. Ein geübtes Ohr<br />

kann dabei bereits eine eventuelle<br />

Fehlerquelle lokalisieren: Im<br />

Normalfall sollte ein schnarrendes<br />

Geräusch zu vernehmen<br />

sein, andernfalls zerstäuben die<br />

Einspritzdüsen nicht korrekt,<br />

sondern sie „pinkeln“, wie der<br />

Fachmann dazu sagt. Dazu wird<br />

die an der Kraftstoffpumpe angebrachte<br />

Entlüfterschraube<br />

aus Kunststoff schon einmal<br />

undicht. Der technisch auf die<br />

frühen 1930er-Jahre zurückgehende<br />

Motor wiegt wegen seiner<br />

großzügigen Dimensionierung<br />

und seiner Funktion als


tragender Bestandteil des Schlepperrumpfes<br />

rund 800 Kilogramm. Franz Josef Berning<br />

rät deshalb: „Wenn der Schlepper<br />

einmal getrennt ist, sollte auf jeden Fall<br />

auch die Kupplung gleich komplett mit gemacht<br />

werden.“ Das Zerlegen ist nämlich<br />

Arbeit für mehrere Leute und viele Stunden.<br />

Außerdem platzt erfahrungsgemäß jedes<br />

Mal ordentlich Lackierung dabei ab.<br />

Und noch ein Tipp vom Experten: Wenn<br />

bei der Restaurierung auch die Elektrik<br />

überarbeitet werden muss, sollte ein Verteilerkasten<br />

mit Steckverbindungen verbaut<br />

werden. Der ist gut und unauffällig<br />

im Verborgenen installierbar. Spätestens<br />

wenn der Hanomag erneut getrennt werden<br />

muss, wird jeder Eigentümer dankbar<br />

sein, nicht auch noch an den Kabeln herumfummeln<br />

zu müssen.<br />

Die Hanomag-Einspritzpumpe<br />

hat<br />

durchaus ihre Tücken.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Eine Verteilerbox mit Steckverbindungen<br />

kann an versteckter Stelle verbaut werden.<br />

bers benutzt werden konnte. Bei dieser<br />

Ausführung saß ein großer Hydrauliktank<br />

im hinteren Fußraum rechts unter dem<br />

Sitz. Zum Betrieb war zusätzlich vorne<br />

ein Ölkühler angebracht. Die am häufigsten<br />

gekaufte Ausrüstung stellte die kräftige<br />

Seilwinde dar, die von den Hannoveranern<br />

selbst beigesteuert wurde. Sie hat<br />

eine Zugkraft von gut fünf Tonnen und ist<br />

über einen Hebel vom Fahrersitz aus zu<br />

bedienen. Besonders in Verbindung mit<br />

der Bergstütze waren die schweren<br />

Ein Restaurierungsobjekt mit Anspruch:<br />

Der R 45 ist nichts für technische Laien.<br />

Zusatzausrüstung<br />

Weil die bewegten Massen nicht nur beschleunigt,<br />

sondern auch angehalten<br />

werden mussten, konnte ein Druckluftkreislauf<br />

ausgerüstet werden. Links vorne<br />

am Motor saß in diesem Fall ein Kompressor<br />

vom US-Spezialausrüster<br />

Westinghouse, der über ein Einkreissystem<br />

druckluftgebremste Anhänger ansteuern<br />

konnte. Der R 45 selbst bremste<br />

ausschließlich mechanisch mit den Hinterrädern.<br />

Hier sollte auf die Felgen geachtet<br />

werden, denn es gab mehrere Versionen:<br />

Die eine Variante besteht aus<br />

Guss mit der Eigenheit, das hier die<br />

Bremstrommel Teil des Rades ist. Im Gegensatz<br />

dazu gibt es Stahlfelgen, bei denen<br />

dies nicht der Fall ist. Das Problem<br />

liegt auf der Hand: Beim Wechsel von<br />

Guss auf Stahl müsste die Anschaffung<br />

der separaten Trommeln zusätzlich einkalkuliert<br />

werden. Die Gussfelgen waren<br />

mit je 350 Kilogramm deutlich schwerer.<br />

Das sorgte für Traktion und ersetzte die<br />

Radgewichte.<br />

War kein Kompressor installiert, wurde<br />

der Platz häufig für eine bei Bosch zugekaufte<br />

Hydraulikpumpe genutzt. An<br />

gleicher Stelle angebaut und ebenfalls<br />

über einen Keilriemen angetrieben, bedeutete<br />

dies aber, dass beide Funktionen<br />

einander ausschlossen. Die landwirtschaftliche<br />

Ausführung mit Hydraulik ist<br />

ein Exot geblieben – noch seltener als der<br />

Kompressor – denn für die Feldarbeit war<br />

der R 45 zu schwer und unhandlich.<br />

Das galt ebenso für den Betrieb des<br />

Frontladers, der mit der Hydraulik zusätzlich<br />

zum oder anstelle des Krafthe-<br />

Schlepper leistungsfähige Geräte. Abgerundet<br />

wurde die Standardausrüstung<br />

des R 45 von einer Zapfwelle sowie einer<br />

(teilweise optionalen) Riemenscheibe.<br />

Der 1956 erstmals zugelassene Hanomag<br />

von Franz Josef Berning ist die gängige<br />

Ausführung mit einfachem Wetterschutzdach<br />

sowie den großen, geschwungenen<br />

Kotflügeln. Deutlich seltener sind Modelle<br />

mit kleinen, treckertypischen Schutzblechen<br />

vorn. Häufig gingen diese auch<br />

über die Jahrzehnte verloren.<br />

Die Dieselpumpe ist direkt angetrieben. Die<br />

Entlüfterschraube kann undicht werden.<br />

Auch die hinteren Kotflügel haben von<br />

der Konstruktion her mit gewissen Mängeln<br />

zu kämpfen. Zwischen den Stabilisierungsträgern<br />

und den eigentlichen Kotflügelblechen<br />

befinden sich Hohlräume, in<br />

denen sich Schmutz und Feuchtigkeit ansammeln.<br />

Als Folge rostet das massive Metall<br />

unbemerkt von innen nach außen.<br />

Wenn die Schäden sichtbar werden, ist<br />

eine umfangreiche Sanierung oder gar ein<br />

Ersatz unabdingbar. Hier rät Berning dazu,<br />

die Träger auf jeden Fall mit Hohlraumversiegelung<br />

zu behandeln. Eine andere Lösung<br />

hat der Münsterländer parat: „Bei<br />

Nachfertigungen gibt es billigen und teuren<br />

Ersatz. Die guten sind so konstruiert,<br />

dass sie ohne Stabilisierungsträger auskommen,<br />

also entstehen auch keine Rostnester.“<br />

Er bekennt sich eindeutig zur besseren<br />

Qualität. In diesem Zusammenhang<br />

können – wenn ohnehin nötig – auch die<br />

Stehbleche der Seitenwände optimiert<br />

werden. Beim R 45 in Laer mussten sie im<br />

Zuge der Restaurierung erneuert werden.<br />

Der 50-Jährige ersetzte die ohnehin schon<br />

massigen zwei Millimeter starken Wände<br />

durch eine Variante aus drei Millimetern<br />

und erklärt das Vorgehen: „Das gibt erheblich<br />

weniger Vibrationen in den Kotflü-<br />

47


TRAKTOR-CHECK<br />

Hanomag R 45<br />

Seilwinde und<br />

Bergstütze waren<br />

eine häufige Ausstattung<br />

und wurden<br />

von Hanomag<br />

selbst hergestellt.<br />

Auf der Anbauplatte konnten Kompressor<br />

oder Hydraulikpumpe aufgesetzt werden.<br />

geln, die angepunktet werden.“ Es gab<br />

auch Exportversionen, die allerdings häufig<br />

orangefarben daherkommen und mit<br />

den hierzulande äußerst unbeliebten Muschelkotflügeln<br />

versehen sind.<br />

Ein besonders Augenmerk ist auf die<br />

Vorderachse zu richten. Die Lenkung<br />

Ersatzteilpreise<br />

Vorderradbolzen<br />

15,90 Euro<br />

Seitenblech<br />

464,- Euro<br />

Wasserpumpe (AT)<br />

485,- Euro<br />

Federlager mit Buchse<br />

(Vorderachse)<br />

46,50 Euro<br />

Achsschenkel<br />

290,- Euro<br />

Bremsbeläge<br />

175,- Euro<br />

Kipphebelwelle<br />

55,- Euro<br />

Laufbuchse<br />

115 - 195,- Euro<br />

Kurbelwellenpasslager 265,- Euro<br />

Einspritzpumpe (Hanomag, AT) 1.925,- Euro<br />

Dichtsatz Motor<br />

245,- Euro<br />

Quelle: www.munk-hanomag.de<br />

alle Preise ohne Gewähr<br />

48<br />

Die Gussfelgen sind schwer und mit den<br />

Bremstrommeln fest verbunden.<br />

kommt an den Rädern noch mit simplen<br />

Messingbuchsen aus. Hier führt die Abnutzung<br />

auf Dauer unweigerlich zu Spiel<br />

in der Lenkung, was kein TÜV durchgehen<br />

lässt. Auch der querliegenden Blattfeder<br />

setzen die Bewegungen langfristig<br />

zu. Besonders das untere Blatt leidet unter<br />

dem Verschleiß. Die reibenden Kräfte, denen<br />

das Metall an den seitlichen Aufhängungen<br />

ausgesetzt ist, führen zu einem<br />

sichtbaren Ausdünnen. Das kann zunächst<br />

mit einer dickeren Buchse ausgeglichen<br />

werden, die über Schmiernippel<br />

beweglich rollend ausgelegt werden kann.<br />

Irgendwann ist ein Ersatz unerlässlich.<br />

Wichtig ist es, die Blattfeder regelmäßig<br />

von außen zu reinigen und zu fetten sowie<br />

die Kegelrollenlager in den Vorderrädern<br />

über den Nippel zu schmieren.<br />

Insgesamt sollte die Anschaffung eines<br />

solchen Schleppers gut durchdacht<br />

Der Auspuff des Hanomag R 45 verfügte<br />

werksseitig über einen Zyklon.<br />

sein. Die Technik ist zwar solide, einfach<br />

und langlebig, aber eben im Ganzen fernab<br />

vom Aufwand eines ‚normalen’ Treckers.<br />

Kann noch ein unrestauriertes Altfahrzeug<br />

aufgetrieben werden, sollte der<br />

Käufer auf jeden Fall aufpassen, dass der<br />

Hanomag komplett ist.<br />

Ersatzteile<br />

Die Ersatzteilversorgung ist relativ entspannt.<br />

Was mit dem R 40 im Jahr 1942<br />

begann, sollte erst mehr als zwei Dekaden<br />

später mit der Einstellung des R 460<br />

enden. Bis dahin wurde zumindest derselbe<br />

Motor verwendet, das Getriebe sogar<br />

bis zum Robust 800. Selbst die originalen<br />

Hanomag-Einspritzpumpen sind<br />

mittlerweile wieder instandsetzbar. Doch<br />

Achtung, es gibt Tücken. Die in späteren<br />

Jahren gegen Mehrpreis erhältliche fahrunabhängige<br />

Zapfwelle verfügt über eine


Marktpreise<br />

Hanomag R 45<br />

Komplex und nicht<br />

ganz billig<br />

Ganz sicher ist der Hanomag R 45 auf den Oldietreffen<br />

dem traktoristischen Oberhaus<br />

zuzuordnen. Den Klassiker-Status hat das<br />

Modell schon lange inne und sich längst aus<br />

der Arbeitswelt verabschiedet. Die Nachfrage<br />

übersteigt das Angebot – trotz nahezu 9.000<br />

gebauten Einheiten – spürbar. Entsprechend<br />

weit oben ist das Preisniveau anzusiedeln.<br />

Aufgrund der Marktsituation gibt es relativ<br />

viele Fahrzeuge im restaurierten und gut erhaltenen<br />

Zustand, richtiger Schrott ist da<br />

schon eher die Ausnahme. Dabei ist eine aufwändige<br />

Restaurierung vor dem Hintergrund<br />

teurer Ersatzteile und der anspruchsvollen<br />

Technik des R 45 genauestens zu durchdenken.<br />

Meist schont ein fertiges Fahrzeug die<br />

Nerven und das Portemonnaie des Besitzers.<br />

Nur über eines muss sich der potentielle Käufer<br />

im Klaren sein: billiger wird der R 45 nicht<br />

mehr werden!<br />

Zustand fast gebraucht stark verneuwertig<br />

schlissen<br />

Preis (Euro) 18.000 13.500 7.000<br />

BLECH UND KAROSSERIE<br />

Die Träger der Kotflügel bilden über Jahre<br />

Feuchtigkeitsfallen und rosten häufig.<br />

Die hochwertigen Ersatzkotflügel kommen<br />

ohne Stabilisatoren aus.<br />

spezielle Mechanik. In der als Hohlwelle<br />

ausgebildeten Antriebswelle läuft die<br />

dünnere Zapfwelle, bei anderen Hanomag-Modellen<br />

ist das umgekehrt. Erkennbar<br />

ist die Variante durch das Fehlen<br />

des Schalters im Fußraum vor dem<br />

Sitz, denn die Zapfwelle wird über eine<br />

Lamellenkupplung am Heck geschaltet.<br />

Zwischen den beiden Versionen des R 45<br />

sind die Getriebe nicht ohne weiteres<br />

austauschbar.<br />

Dickere Stechbleche geben weniger Vibrationen<br />

an die angepunkteten Kotflügel.<br />

FAHRWERK UND BLATTFEDERN<br />

Wenn der Rost nach außen durchgedrungen<br />

ist, sind Reparaturen aufwändig.<br />

Profijob<br />

Als Klassiker taugt der R 45 wie alle<br />

Schlepper der großen Reihe von Hanomag<br />

nur für Fortgeschrittene. Der Aufwand<br />

für eine Restaurierung ist immens.<br />

Selbst eine fachgemäße Instandhaltung<br />

bleibt vergleichsweise aufwendig. Eine<br />

Menge Hebeleien müssen gängig gehalten<br />

werden, der Serviceplan mit vielen<br />

Schmiernippeln ist ebenso zu befolgen.<br />

Dazu ist so ein R 45 nicht ganz einfach<br />

zu chauffieren. Neben seinen unübersichtlichen<br />

Dimensionen macht sich das<br />

Fehlen einer Servolenkung beim Rangieren<br />

deutlich bemerkbar. Auch das außermittig<br />

angebrachte Lenkrad ist gewöhnungsbedürftig.<br />

Das Getriebe ist<br />

natürlich unsynchronisiert. Abseits der<br />

Straße ist das Fahren mit ein wenig<br />

Übung im wahrsten Sinne kinderleicht,<br />

wie Bernings zehnjähriger Sohn Florian<br />

Bernhard beweist. Aber der ist wie sein<br />

Vater mit solch „schweren Jungs“ aus<br />

Hannover aufgewachsen.<br />

Bodo Wistinghausen<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

In den filigran gebauten Achsschenkel<br />

sind simple Metallbuchsen verbaut.<br />

Die Vorderachse mit der Blattfeder braucht<br />

immer wieder ein wenig Pflege.<br />

Die Hanomag-typische Vorderachse stützt<br />

sich über eine Strebe nach hinten ab.<br />

Die Seitenführungen der Blattfeder werden<br />

durch Verschleiß dünner.<br />

49


Hanomag R 45


Faszination Technik<br />

... in der Luft<br />

... im Feld<br />

... auf hoher See<br />

... auf Schienen<br />

... im Kleinen<br />

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80702 München, Fax: (089) 13 06 99-100,<br />

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Anzeigenschluss für die Ausgabe 1/2015 ist der 09.10.2014<br />

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Vorname (ausgeschrieben)<br />

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Zustand 2:<br />

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einem sehr schönen originalen Zustand,<br />

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Ferguson TEA 20, Bj. 1954 incl. TÜV. Sehr<br />

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0152 - 5316 2958, Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

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Deutz 6006, Bj. 1969, Kupplung neu, alle<br />

Lampen neu , teil lackiert , Leitungen neu,<br />

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Fahr D12 N Bj. 1954, Wasserkühlung 12 PS<br />

TÜV 02/2016, Motor Güldner Typ 1DA Guter<br />

Ferguson TEA20 Pit Bull, Bj. 1954 mit<br />

Straßenbereifung incl. TÜV. Sehr schöne<br />

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Petrol Major, 50 PS, 40 km/h, Bj 1952,<br />

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<strong>Traktor</strong> Fordson Major 4-Zylinder,<br />

50/55PS, Baujahr 1955, ohne Papiere,<br />

fahrbereit, Motor und Getriebe ok, Selbstabholung,<br />

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Schlepper AP 22 und 15er Deutz fahrbereit,<br />

sowie div. Mopeds und 1Achs Umzugshänger<br />

für Oldtimer-oder Festumzüge, mit<br />

Tisch und Bänken, fest montiert. Kontakt:<br />

(0711) 873317, gh.unfried@t-online.de<br />

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Deutz F1L 514 /51Bj. 1955, mit TÜV abzugeben.<br />

Sehr schöne Restaurierung. PLZ 4.<br />

Kontakt: 0152 - 5316 2958716,<br />

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Rückstrahler, Reflektoren Ø105 mm und Ø130 mm, Tanksiebe, 4fach Kontrollleuchten,<br />

Anzeigeleuchten, Signalschalter, Zündfix, Sicherungsdosen, Faltenbalg, Lenkräder, Schaltknöpfe,<br />

Kugelknöpfe, Fixlenker, Metallschutzschläuche, Panzerkabel, Glühstartschalter, Fernthermometer,<br />

Öldruckmanometer, Typenschilder, Zündschlösser, Tankdeckel, Kühlerdeckel, Haupt-scheinwerfer<br />

für Deutz, Porsche, Hanomag, Lanz usw., <strong>Traktor</strong>meter, Zeituhren, Kombiinstrumente, Chromringe,<br />

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Fax: 05772-935564<br />

HANOMAG<br />

Hanomag Granit R 332 Baujahr 1967, mit<br />

Frontlader und Mähwerk, leicht reparaturbedürftig.<br />

3.000 Euro Festpreis. PLZ 7.<br />

Kontakt: (06261) 5264<br />

Verk. Hanomag, Deutz, Lanz: Hanomag<br />

Brillant 600, 50Ps, Bj 61,mit Frontl., Hanomag<br />

Speichenräder 12.4x36 u.Radgewichte<br />

vorne. 15er Deutz, Bj 54, Orig. Brief, zum<br />

restr. Lanz 2416 grün, Bj 59, orig. Brief,<br />

Kriechgang, Gewichte vorne. PLZ 6. Kon-<br />

54


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Porsche Standard Diesel 218 H<br />

Bj. 1959, komplett restauriert, Zustand 1,<br />

neue Reifen, neuer Lack etc. Wertgutachten.<br />

Gegen Gebot zu verkaufen. PLZ 7.<br />

Kontakt: (0157) 72055313<br />

takt: (06257) 84733 od. 0176-70226463<br />

(nach 17 Uhr), hb.ludwig@gmx.de<br />

Hanomag Granit 500/1S: Ich Verkaufe hier<br />

meinen Hanomag Granit 500/1S, BJ: 1966,<br />

PS: 40, KmH: 32. Er besitzt einen LFE Frontlader,<br />

dazu gehört die Forkel! PLZ 2. Kontakt:<br />

(01520) 4997426, hinz.syke@web.de<br />

HÜRLIMANN<br />

Porsche Trecker, Diesel L318<br />

Modellreihe: Super; 40 PS; Bj. 1960;<br />

247 ccm; Mit Frontlader Schaufel + Gabel;<br />

Erbstück, ist noch letzes Jahr gefahren.<br />

Preis VHS, PLZ 2.<br />

Kontakt: vs28 2000@yahoo.de<br />

UNIMOG<br />

Verk. Unimog und Kramer: Unimog 406,<br />

Bj 68, Cabrio zum restr. Kramer Verdampfer<br />

12 Ps, Bj 51. Und: alter Holzleiterwagen,<br />

Holzpflug, Wingertskarre, Fahr Gabelheuwender,<br />

Heurechen. PLZ 6. Kontakt:<br />

(06257) 84733 od. 0176-70226463 (nach<br />

17 Uhr), hb.ludwig@gmx.de<br />

Hürlimann H12 Benziner, Bj. 1951 incl.<br />

TÜV, aus Sammlung abzugeben.<br />

Sehr schöne Restaurierung. PLZ 4.<br />

Kontakt: 0152 - 5316 2958,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

Lanz Allzw., Bj. 41, Pap. + Primus P 22,<br />

Bj. 42, ohne Pap. Zur Rest., zusammen FP<br />

15.000 Euro. PLZ 1. Kontakt: (01522)<br />

3726025<br />

Lanz Bulldog 4016 zu verk., BJ 57, technisch<br />

i.O., Orig.-zustand, Hydr., Kriechg.,<br />

Lamellenkupplung, PLZ 2. Kontakt: (0151)<br />

17075423, fam.Ottersberg@t-online.de<br />

Unimog 406, Ackerschlepper, Bj. 80, alles<br />

außer Frontzapfwelle. Tüv auf wunsch neu,<br />

noch zugelassen. VB 12.900 Euro. PLZ 2.<br />

Kontakt: (0160) 90362473,<br />

ferdinand.prang@eb.de<br />

SONSTIGE<br />

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Hürlimann D60 Diesel, Bj. 1954 aus<br />

Sammlung abzugeben. TÜV vorhanden.<br />

Standort NRW. Kontakt: 0152 -5316 2958,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

Hürlimann D95 Bj. 1970, 2,7 Liter , 45 PS.<br />

Sehr schöne Restaurierung. PLZ 4.<br />

Kontakt: 0152 - 5316 2958<br />

Hürlimann D210 Synchr. Zu Verkaufen:<br />

Jahrgang 1974, mit Fahrzeugausweis, sehr<br />

wenig Betriebsstunden. Preis: 12.500 Euro.<br />

Region Basel/CH.<br />

Kontakt: grauwiler-frey@bluewin.ch<br />

LANZ<br />

Lanz Bulldog 4016, Baujahr 1957. Hydraulik,<br />

Kriechgang, Lamellenkupplung, Verdeck,<br />

unrestauriert, nicht verbastelt. PLZ 2.<br />

Kontakt: (0151) 17075423,<br />

fam.Ottersberg@t-online.de<br />

Lanz Bulli 1106, Bj.58, aus gesundheitl.<br />

Gründen abzugeben. Motor überholt, Lack<br />

ca. 75% grundiert, ca. 90% rollfähig, VHB<br />

2.000 Euro. oder Tausch gegen Simson!<br />

PLZ 2. Kontakt: (0162) 7551925<br />

MAN<br />

MAN 4R2 Allrad Top Zustand Motor neu mit<br />

Rechnung, sehr gepflegt, mit Kraftheber,<br />

VHB 13.500 Euro. PLZ 8. Kontakt: (0170)<br />

342 3377, tobi1971@gmail.com<br />

MAN 4 R 2 B<br />

Allrad mit Schnellgang und Frontlader im<br />

unrestaurierten Zustand. Brief vorhanden.<br />

PLZ 4. Kontakt: arndt-wesel@t-online.de,<br />

0171-3112906<br />

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Schmalspurschlepper Bungartz T8-PK, Bj.<br />

67, 30 PS, Dieselmotor defekt (ausgebaut<br />

u. zerlegt aber kompl.) erst 1500 Btr.-Std.<br />

gelaufen, Fzg.-Brief vorh., Schlepper nur<br />

koml. zu verk., FP 1900.- Euro. PLZ 6.<br />

Kontakt: (0151) 55775243,<br />

monika kalbfuss@t-online.de<br />

<strong>Traktor</strong> Marke Eigenbau mit Deutzmotor.<br />

Ohne Papiere. PLZ 0. Kontakt: (0176)<br />

70793870, nlindau6@googlemail.com<br />

Massey Ferguson MF 135 Bj 71, totalrestauriert,<br />

5500 Stunden, Hängeranschluss,<br />

Reifen neu, HU 07/15, VB 6.800 Euro.<br />

PLZ 2. Kontakt: (04754) 8089838,<br />

gotti.geisler@t-online.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

55


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

Kombi-Rekord, Schmotzer Spezialgeräteträger,<br />

3 Steuerplätze, Bj. 1967, 20 PS,<br />

MWM Motor mit Hacksatz, 950 Euro VHS.<br />

PLZ 7. Kontakt: (07268) 212, Fax: 8433<br />

Gutbrod: Einachs-<strong>Traktor</strong> mit Triebachs-<br />

Anhänger, Bj. 1964, mit Fräse, Schneeketten.<br />

VB 1.250 Euro. PLZ 0. Kontakt:<br />

(03741) 595575, Fax: 595576<br />

Röhr R15, Baujahr 1951. Der Oldtimer ist in<br />

einem guten Zustand. Der <strong>Traktor</strong> ist sehr<br />

selten! Motor springt sehr gut an, auch bei<br />

niedrigen Temperaturen. Getriebe in super<br />

Zustand. Brief vorhanden. PLZ 9. Kontakt:<br />

(0177) 4950174, haraldanita1@web.de<br />

Fendt Farmer 3S Bj. 1967, Teilrestaurierter<br />

Fendt Farmer 3S Bj. 67 zu verkaufen.<br />

Kontakt: Heinrich.Lehr@t-online.de<br />

Bautz AS122 Bj 1956, 12 PS, luftgekühlt,<br />

TÜV 9/14, Reifen vorne/hinten neu, mit<br />

Papieren. VB 2.750 Euro. PLZ 5. Kontakt:<br />

(0271) 9399060 oder 0171 2866052,<br />

katrin.schoeler@t-online.de<br />

ZUBEHÖR/<br />

ERSATZTEILE<br />

Zweiachser Rolle, guter Zustand, Gesamtlänge<br />

5,70 m, Ladefläche L 4,00 m x B 2,00<br />

m x H 0,5 m, Preis 950,00 Euro VHB. Kontakt:<br />

(0171) 1778762,<br />

davinaschubert@googlemail.com<br />

Lindner BF 320N: Der <strong>Traktor</strong> ist BJ. 69,<br />

hat 35 PS und 2 Zylinder. Motor tropft<br />

nicht, läuft sauber und Getriebe ist auch in<br />

Ordnung. Klingt super. Kein Frostschaden.<br />

<strong>Traktor</strong> wurde von Fachleuten restauriert.<br />

PLZ 9. Kontakt: (0177) 4950174,<br />

haraldanita1@web.de<br />

David Brown 996, Bj. 1981, 6500 Betriebsstunden.<br />

Teilkabine, hydraulische Lenkung.<br />

PLZ 2. Kontakt: (0174) 2929223,<br />

famfen@t-online.de<br />

IH International Pick-up, Bj. 72, sehr<br />

selten, 6,4 L, V8, 235 PS, orig. Zustand, Ex-<br />

Camper, ungeschweißt, H-Zul., vieles neu,<br />

hat außen Patina. VB 8.900 Euro. PLZ 8.<br />

Kontakt: (0179) 6828528, ZZ383@gmx.de<br />

Massey Harris 820 VD Weinberg 2-Takt-<br />

Hanomag Diesel, 18 PS, Weinbergtraktor,<br />

mit Hydraulik und Welle, läuft gut, sollte<br />

jedoch mal Service bekommen, da er in<br />

Frankreich lange stand. VB 1800 Euro. PLZ<br />

6. Bilder bei ebay- kleinanz.<br />

Kontakt: (0172 ) 1412905,<br />

meischdanigel@t-online.de<br />

Zweiseitenkipper 4,4t mit Holzboden,<br />

einsatzbereit. Kontakt: (0152) 38585117,<br />

daniellanger@osnanet.de<br />

HANOMAG<br />

Bruns Kipper, 3,4 to neu aufgebaut, Reifen<br />

und Elektrik gut Bj. 1961 Vb. 1480 Euro.<br />

PLZ 2. Kontakt: (04168) 8481, thomasfroehling@aol.com<br />

Anhänger für Trecker Einachser (alter<br />

Miststreuer ) /1,70m x3,40m L-fläche / mit<br />

Schwenkarm für Kettenzug oder Aufzug<br />

Schwenkarm abbaubar, Beleuchtung vorh.,<br />

gut f. Brennholztransp. Kontakt: (0170)<br />

4268938, Monika.Josef.Koenig@web.de<br />

Holder E14, Diesel, 12 PS, E-Starter, Baujahr<br />

1975, Anhänger, Standort: Raum PLZ<br />

21423. Preis: 2.600 Euro VB. Kontakt:<br />

(01520) 1494745<br />

Mulag M5 mit ILO Motor 660 DL, Karosserie<br />

rostfrei und neu lackiert. Elektrik u Bremse<br />

neu. Getriebe und Motor neu gelagert und<br />

abgedichtet. Ladepritsche neu. Bei Interesse<br />

weitere Bilder und Info. VHS 5300 Euro.<br />

PLZ 7. Kontakt: (07629) 908984,<br />

f.fricker@gmx.de<br />

ZT 300-D, BJ 82, Schmuckstück wg. Platzmangel<br />

zu verkaufen. Reifen 60%, nicht<br />

porös, TÜV bei Kauf neu, techn. und opt.<br />

guter Zust., AHK, Zugpendel, Druckluft,<br />

Batterien 10/12 neu, vollhyd. Lenkung,<br />

100PS, Exportausf., vieles neu. PLZ 0.<br />

Kontakt: (0162) 4313770,<br />

frank eichler2000@yahoo.de<br />

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Lamborghini, Bj. 1965 incl. TÜV, aus<br />

Sammlung abzugeben. PLZ 4. Kontakt:<br />

0152 - 5316 2958,<br />

Friseur Reinicke Suchomel@t-online.de<br />

56


Schlüter Hinterradgewichte abzugeben<br />

sind sehr seltene, schwere Hinterradgewichte,<br />

waren auf Super 500 (siehe Bild).<br />

Zur Zeit rot lackiert. PLZ 7. Bitte nur ernst<br />

gemeinte Anrufe! Kontakt: (0173)<br />

3550981, detlevbruechmann@aol.com<br />

PRIVATE KLEINANZEIGEN<br />

KOSTENLOS<br />

Anzeigenschluss für die<br />

Ausgabe 1/2015: 09.10.2014<br />

Deutz Handbremstrommel passend für<br />

Baureihe D-Serie 05, 06. Guter Zustand, 80<br />

Euro. PLZ 3. Kontakt: (05675) 1615,<br />

horst-toelle@web.de<br />

Venzki 2-Schar-Grenzpflug, 2-teilige<br />

Egge, Dreipunktaufn. PLZ 7. Kontakt:<br />

(07151) 62777, dieter.woern@web.de<br />

2 IHC-Hinterräder mit Gitterrädern passend,<br />

beides im Original für D-Baureihe,<br />

z.B. D-324, in der Größe 9.5/9-36, Bereifung<br />

70%. 350 Euro. PLZ 3. Kontakt: (0521)<br />

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Walther Eisenberg<br />

…der Mützenmacher seit 1892<br />

Inhaber: Lars Küntzel<br />

Fachgeschäft für Herrenhüte und Mützen<br />

Mützenherstellung<br />

20095 Hamburg, Steinstraße 21<br />

Telefon: 040-33 57 03, Telefax: 040-98 76 05 15<br />

Internet: www.muetzenmacher.de<br />

E-Mail: L.Kuentzel@muetzenmacher.com<br />

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zum Transport von Futter oder Holz. Das<br />

zulässige Gesamtgewicht beträgt 5,7 Tonnen.<br />

Bei Fragen gerne anrufen. Preis 420<br />

Euro. PLZ 6. Kontakt: (0152) 04362623,<br />

a.mueller-wadern@gmx.de<br />

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und Zwillingsbereifung. PLZ 7.<br />

Kontakt: (06261) 5264<br />

Kompletträder 9.5-36 ein Reifen hat ca. 70<br />

% und keine Risse, der andere hat ca. 10 %<br />

und ist rissig. Die Räder kommen vom Deutz<br />

D30, passen aber für viele andere! PLZ 4.<br />

Kontakt: (0152) 38585117,<br />

daniellanger@osnanet.de<br />

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Fendt GT F 230 und F 231 GTS. Bis auf den<br />

Mähwerksaufzug komplett und gut erhalten!<br />

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gepackt werden. VHB 260 Euro. PLZ<br />

7. Kontakt: manuel.genz@gmx.de<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

57


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

Tieflader: Biete einen Maschinentransporter<br />

mit Laderampe EZ 1980 mit Fahrzeugbrief<br />

und Abmeldebescheinigung an. Die<br />

Ladefläche wird mit einer Zahnstangenkurbel<br />

betätigt. Das Leergewicht beträgt<br />

520kg. Kontakt: (0176) 44739612,<br />

T.pastwa@web.de<br />

Deutz-Kupplung D20, 25, 30, 40. Zustand<br />

gut. 190 Euro VB. PLZ 2. Kontakt:<br />

(04143)6342. Kontakt:<br />

petra.eylmann@gmx.de<br />

Schlepper-Reifen: Kompletträder 11-36<br />

auf 8-Loch Verstellfelge/ Goodyear Neureifen<br />

7.50-18, sowie Fulda Reifen 4.00-16<br />

mit Schlauch (70 %). Kontakt: (0711)<br />

873317, gh.unfried@t-oinline.de<br />

Verk. Deutz-Motor: Typ F4l 812D, 550<br />

Euro. Mercedes-Motor, Typ OM 314 (4 Zyl.,<br />

85 PS), 550 Euro. Wegen Hobbyaufgabe von<br />

privat abzugeben. PLZ 1.<br />

Kontakt: (0160) 2187310<br />

Verk. für Hanomag Rundhauber Baas<br />

Frontlader (schwere Ausführung), Schwinge<br />

und Konsolen. 400 Euro. PLZ 1.<br />

Kontakt: (0151) 55711996<br />

Bosch-Pumpe zu Hanomag, revidierte<br />

Bosch pumpe pe4a65b310 ls531/11 passend<br />

zu Hanomag D28kd motor. 450,00<br />

Euro. Standort NL. Kontakt: (00316)<br />

23228546, info@tractomania.eu<br />

1 Bruns 4to Anhänger, 1 Becker Federzi.-<br />

Grubber + Nachl., 1 Rau Spritze 600 Liter 12<br />

m AB, M38A1 Mot.-Block + Vo.-Achse, 1<br />

Wasserwagen mit Chemo-Fass, MD Claas<br />

Haspel. PLZ 3. Kontakt: (05346) 1602 (bitte<br />

öfter versuchen)<br />

Verkaufe Zubehör und Tiere <strong>Traktor</strong>teile,<br />

<strong>Traktor</strong>, Hühner, Kühe. PLZ 8. Kontakt:<br />

(08076) 8974<br />

Verk. für Sammler: GR Notstromaggregat,<br />

Benzin DDR/NVA. Mechan. Kettenzug mit<br />

Fahrwerk, 2 To., DDR für Doppel T-Träger<br />

neu; Ersatzteile für RS 09/T157, Famulus.<br />

Lima, 500 W Gleichstr. Staplerreif. 6-9,<br />

Preis VS! PLZ 0. Kontakt: (035973) 26523<br />

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Stck. 10 Euro. PLZ 2.<br />

Kontakt: (04556) 285<br />

Dreibein Bock: Biete 2 Stück Dreibeinböcke.<br />

Höhe ca 1,00m. Unbenutzt. Stück<br />

75,00 Euro. PLZ 7.<br />

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MAN Rundhauber, versand möglich.<br />

Standort NL. Kontakt: (00316) 27447018,<br />

info@tractomania.eu<br />

Fahr D160H/D180H, Güldner: Verkaufe<br />

versch. Teile von Fahr D160H/D180H wie<br />

Getriebe, Hydraulikpumpe, Felgen, Mähwerk,<br />

Tank, usw., vom Güldner Burgund<br />

hintere Kotflügel, Vorderachse, Lenkgetriebe,<br />

Tank, Einspritzpumpe. Kontakt: (0175)<br />

1585128 , februar86@gmx.net<br />

Verkaufe für Fendt GT F220GT, F225GT,<br />

F230GT oder F231GT/S Frontlader mit Anbaubock,<br />

für Fendt F220GT Motorblock,<br />

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ab 18 Uhr Tel. 0175/1585128.<br />

Kontakt: (0175) 1585128 ,<br />

februar86@gmx.net<br />

Hanomag Mähbalken mit Antrieb<br />

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Standort 33161. Kontakt: (05257) 1522,<br />

0151 46647157, a.ringkamp@web.de<br />

Tandem-Hydraulikpumpe mit DBV und<br />

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nr. wird ersetzt durch 0510465394<br />

11+8ccm passend für IHC 523, 624, 724,<br />

Bausätze<br />

Modelle<br />

DVDs<br />

Spiele<br />

Kinderartikel<br />

Bücher Fan-Artikel<br />

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58


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

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(05675) 1615, horst-toelle@web.de<br />

Hanomag Fritzmeier Verdeck für Granit<br />

500, Bauj. 68, 150 Euro. Standort 33161.<br />

Kontakt: (05257) 1522 oder 0151<br />

46647157, a.ringkamp@web.de<br />

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nutzbar; Fass- Volumen von 660 l; inkl.<br />

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60


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Ausgabe 1/2015: 09.10.2014<br />

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Franz-Josef.Schrecklinger@t-online.de<br />

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GW 20, so wie er auf dem KRAMER-<br />

Verdampfer verbaut ist. Zwischen den<br />

Ventilen ist ein ganz kleiner Haarriß,<br />

kein Frostschaden. VB 450,- Euro. PLZ 9.<br />

Kontakt: (0151) 52187968,<br />

akr100@yahoo.de<br />

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Kontakt: (04488) 77687 AB,<br />

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20 und 25cm, Standardlänge 93cm.<br />

Versand 10 bis 15 Euro. Kontakt: (00316)<br />

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Kontakt: (0174) 2766466<br />

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TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

61


MARKT<br />

Kleinanzeigen<br />

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Hummel Frontmähwerk: Suche für Hummel<br />

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Kontakt: (0172) 8908426,<br />

info@freisinger-schlueter-museum.de<br />

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Kontakt: (07404) 470, ernstkopf@gmx.net<br />

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Gebrauchten Schlepperreifen<br />

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Kontakt: (05424) 3513<br />

Mähwerk für IHC 433 gesucht. Getriebe für<br />

Hanomag 401 S, 28 km/h gesucht.<br />

Kontakt: (09426) 2643<br />

Suche Ersatzteile oder Spender Mc Cormick<br />

D214 u. Anbaumähwerk, Busatis BM Heckmäher,<br />

Kreiselheuer Kuhn GF oder Fahr<br />

KH45, Heupresse Kleine Bund (Fortschr.<br />

defekt) oder anderes Fabrikat.<br />

Kontakt: (035973) 26523<br />

Suche für Fendt Grammer-Sitz DS-44/6<br />

meines Fendt Farmer 200 S einen gut erhaltenen<br />

bzw. neuen Schaumstoffblock, da<br />

meiner total fleckig und bröselig ist. Eine<br />

komplett neue Sitzschale mit original<br />

1a-Bezug wäre mir natürlich noch lieber.<br />

Kontakt: (05641) 740702,<br />

Patrick.Stanelle@web.de<br />

Original Fendt-Werkzeugkasten gesucht<br />

für Fendt Farmer 200 S im absoluten Topzustand.<br />

Die 100er Farmer-Serie von Fendt<br />

hatte so einen ähnlichen Werkzeugkasten<br />

seitlich dran, der sogar abnehmbar war.<br />

Dieser wäre auch okay für mich. Kontakt:<br />

(05641) 740702, Patrick.Stanelle@web.de<br />

Suche älteren Kreiselheuer mit Drei Punkt.<br />

Bis ca. 500 Euro. Sie können mich gerne<br />

anrufen unter. Vielen Dank im Voraus. Kontakt:<br />

(0157) 35451461<br />

MOTOR-<br />

INSTANDSETZUNG<br />

LITERATUR<br />

62


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TERMINE<br />

Veranstaltungsübersicht<br />

PLZ 0<br />

14.09.2014<br />

07646 Rattelsdorf<br />

3. Schleppertreffen der Schlepperfreunde<br />

Kevin Rosenkranz<br />

kevin rosenkranz@web.de<br />

14.09.2014<br />

08527 Plauen-Straßberg<br />

Technik-Teilemarkt von A bis Z<br />

Rene Daßler, Tel. 0172 175 78 02<br />

mario-seeling@web.de<br />

27.09.2014<br />

06686 Lützen-Nellschütz<br />

3. Oldtimertreffen<br />

auf dem Sportplatz<br />

Mario Steingraf, Tel. (034441) 937 33<br />

mario-steingraf@t-online.de<br />

PLZ 1<br />

13.09.–14.09.2014<br />

15518 Steinhöfel, OT Demnitz<br />

10. Oldtimertreffen<br />

Enrico Sturm, Tel. 0172 627 91 57,<br />

Frank Schütze, Tel. 0162 451 97 33<br />

oldtimerfreunde-demnitz@web.de<br />

www.oldtimerfreunde-demnitz.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

19217 Schlagresdorf<br />

Trecker-Treck und Truckpulling<br />

Tel. 0171 186 52 79 oder 0172 666 48 82<br />

14.09.2014<br />

16845 Blankenburg<br />

Treckertreffen<br />

Ete Schulte,<br />

Tel. 0151 15 62 37 72<br />

10.10.–12.10.2014<br />

16775 Grüneberg<br />

Trecker-Treck<br />

S. Fehlow, Tel. 0172 315 54 74<br />

www.grueneberger-trecker-treck.de<br />

PLZ 2<br />

13.09.–14.09.2014<br />

21224 Rosengarten-Ehestorf<br />

Dampf- und <strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Freilichtmuseum am Kiekeberg<br />

Marion Junker, Tel. (040) 790 17 60<br />

presse@kiekeberg-musuem.de<br />

www.kiekeberg-museum.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

26899 Neurhede<br />

9. Oldtimertreffen<br />

Gerd Mersmann, Tel. (04964) 886<br />

vorstand@oldtimer-kollegen.de<br />

www.oldtimer-kollegen.de<br />

14.09.2014<br />

22959 Linau<br />

L.O.G – Museumsöffnung<br />

Linau-Busch 1c<br />

Andreas Stolt<br />

info@log-linau.de<br />

www.log-linau.de<br />

64<br />

14.09.2014<br />

24994 Medelby<br />

12. Oldtimertreffen und Bauernmarkt<br />

Paul Christiansen, Tel. (04605) 369<br />

paulmaiholm@t-online.de<br />

14.09.2014<br />

27793 Wildeshausen-Lüerte<br />

6. Treckertreffen<br />

im Ortskern<br />

Hans-Hermann Brengelmann,<br />

Tel. (04431) 42 25<br />

brengelmann@online.de<br />

14.09.2014<br />

29591 Römstedt-Niendorf<br />

5. Alttreckertreffen<br />

Jürgen Scharnhop, Tel. (05807) 248<br />

juergen@hof-scharnhop.de<br />

27.09.2014<br />

27232 Sulingen<br />

Privater Unimog-Teilemarkt<br />

Leipziger Str. 5, Gerhard Wetzel<br />

gerhardwetzel@t-online.de<br />

28.09.2014<br />

24888 Loit<br />

10. Oldtimer- und Landmaschinenschau<br />

Manfred Steenbuck, Tel. (04641) 461<br />

04.10.2014<br />

29399 Wahrenholz<br />

Oldtimertreffen und Preispflügen<br />

Olaf Balke, Tel. 0152 53 59 06 46<br />

obvfl@gmx.de<br />

www.schlepperfreunde-wahrenholz.de<br />

05.10.2014<br />

22959 Linau<br />

L.O.G – Abglühen 2014<br />

Linau-Busch 1c<br />

Andreas Stolt<br />

info@log-linau.de<br />

www.log-linau.de<br />

PLZ 3<br />

13.09.2014<br />

38836 Dedeleben<br />

2. Oldtimer- und Techniktreffen<br />

Tim Baronat, Tel. 0173 774 11 08<br />

oldtimer-baronat@web.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

39112 Magdeburg<br />

Stationärmotortreffen hist.<br />

Verbrennungskraftmaschinen<br />

Technikmuseum, Dodendorfer Str. 65<br />

Wolfgang Schäfer, Tel. (0391) 622 39 06<br />

info@technikmuseum-magdeburg.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

32423 Minden-Dankersen<br />

Alttraktorentreffen ohne Fahrerlager<br />

R. Pabst, Tel. (0571) 326 84<br />

13.09.–14.09.2014<br />

39345 Satuelle<br />

13. Schlepper- und Oldtimertreffen<br />

auf Gut Detzel<br />

Lutz Ebeling, Tel. 0170 206 87 49<br />

lutz-ebeling@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-kolbenglueckeichenbarleben.de<br />

14.09.2014<br />

31603 Essern<br />

4. Oldtimerfrühschoppen<br />

Esserner Dorfstr. 8-14<br />

B. Dönecke<br />

b.doenecke@web.de<br />

www.oldtimerfrühschoppen.de<br />

14.09.2014<br />

31559 Hohnhorst<br />

10 Jahre Treckerclub Samtgemeinde<br />

Nenndorf e.V.<br />

Zur Bradtmühle 1, Ohndorf<br />

Heinz Otto Witte<br />

otti-witte@web.de<br />

www.trecker-club.de<br />

19.09.–21.09.2014<br />

36272 Niederjossa<br />

<strong>Traktor</strong>treffen<br />

Heinz Dietz, Tel. 0170 300 49 60<br />

20.09.–21.09.2014<br />

32278 Kirchlengern<br />

4. Feldtag mit Schlüter-<strong>Traktor</strong>en<br />

Hof Schlüter<br />

Hartmut Lindenschmidt, Tel. (05731) 848 91<br />

info@schlueterfreunde-owl.de<br />

www.schlueterfreunde-owl.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

33415 Kaunitz<br />

Oldtimer- und Teilemarkt<br />

Ostwestfalenhalle<br />

Christa Schalkowski, Tel. (0202) 30 08 48,<br />

Fax (0202) 31 39 02<br />

20.09.–21.09.2014<br />

35116 Hatzfeld/Eder<br />

Oldtimertreffen<br />

Klaus Wenzel, Tel. (06467) 793 oder<br />

0174 761 21 99<br />

vorstand@oldtimerfreunde-hatzfeld.de<br />

www.oldtimerfreunde-hatzfeld.de<br />

21.09.2014<br />

38486 Winterfeld<br />

13. Oldtimerpreispflügen<br />

Dirk Wotapek, Tel. 0171 491 17 26<br />

a doege@web.de<br />

27.09.–28.09.2014<br />

31311 Hänigsen<br />

30 Jahre Selbstzünder<br />

Helmuth Schnieber, Tel. (0511) 437 87 01,<br />

Fax: 642 55 27<br />

helmuth.schnieber@arcor.de<br />

www.dieselbstzuender.de<br />

03.10.–05.10.2014<br />

32108 Bad Salzuflen-Wüsten<br />

4. Trecker- und Oldtimertreffen<br />

Nicole Mügge, Tel. (05222) 152 13 oder<br />

0171 377 01 03<br />

nicolemuegge@web.de<br />

www.mc-wuesten.de<br />

PLZ 4<br />

14.09.2014<br />

49219 Glandorf<br />

Aktionstag historische Landtechnik<br />

Antonius Recker, Tel. (05426) 32 07<br />

antonius.recker@t-online.de<br />

www.vhlt.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

48531 Nordhorn<br />

MB trac- und Unimog-Treffen und Feldtage<br />

Eschweg 99<br />

Hartmut Diekmann, Tel. 0176 22 65 46 45<br />

Hartmut@trac-technik.de<br />

www.trac-technik.de<br />

20.09.2014<br />

45133 Essen<br />

Treckertreffen mit Hoffest<br />

Bauer Kammesheidt, Kamisheide 50<br />

Alfons Bellendorf, Tel. 0172 583 79 48<br />

alfons.bellendorf@gmx.de<br />

05.10.2014<br />

48599 Gronau-Epe<br />

Oldtimerhäckseln 2014<br />

Christoph Hörmann<br />

Info@schlepperfreunde-epe.de<br />

www.schlepperfreunde-epe.de<br />

11.10.–12.10.2014<br />

49196 Bad Laer Remsede<br />

13. Schlepper- und Oldtimertreffen<br />

Christoph Rosemann<br />

christoph.rosemann@gmx.de<br />

PLZ 5<br />

12.09.–14.09.2014<br />

59964 Medebach<br />

17. Oldtimertreffen für A + M + T + L<br />

Kerstin Müller, Tel. 0170 247 29 50<br />

www.oldtimerclub-medebach.de<br />

12.09.–14.09.2014<br />

56579 Rengsdorf<br />

17. <strong>Traktor</strong>- und Veteranentreffen<br />

Waldfestplatz<br />

Dagmar Boden<br />

rockfreunde@gmx.net<br />

www.rockfreunde.de<br />

12.09.–14.09.2014<br />

52441 Linnich-Körrenzig<br />

6. Treckertreffen und Feuerwehrfest<br />

Wolfgang Krahe, Tel. (02462) 20 22 17<br />

treckerfreunde koerrenzig@t-online.de<br />

www.treckerfreunde-koerrenzig.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

56575 Weißenthurm<br />

350 Jahre Marktrechte<br />

Ludwig Klein<br />

Lubens@gmx.de<br />

www.weissenthurm.de<br />

14.09.2014<br />

56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Wald u. Forst mit Oldtimer-Motorsägen -<br />

ausstellung<br />

Eckhard Kilian, Tel. (02624) 25 90 oder<br />

0151 53 80 85 10<br />

ekilian@rz-online.de<br />

www.traktorfreunde.de<br />

21.09.2014<br />

57439 Attendorn<br />

Oldtimertreff<br />

auf Burg Schnellenberg<br />

Karl Wolbeck, Tel. (02722) 65 70 70<br />

info@oldtimertreff-attendorn.de<br />

www.oldtimertreff-attendorn.de


Veranstaltungsübersicht<br />

TERMINE<br />

03.10.2014<br />

53783 Eitorf-Mühleip<br />

7. Oldtimer-Schleppertreffen<br />

Sportplatz<br />

Manfred Keuenhof, Tel. (02243) 61 67<br />

www.schlepperfreunde-muehleip.de<br />

18.10.2014<br />

50999 Köln-Weiß<br />

7. Almabtrieb mit Schleppertreffen<br />

Am Treidelweg 1<br />

Bernd Lorbach, Tel. 0173 948 82 62<br />

bernd.lorbach@t-online.de<br />

www.hof-lorbach.de<br />

PLZ 6<br />

12.09.–14.09.2014<br />

66265 Heusweiler-Numborn<br />

8. Bauernfest mit Bauernmarkt<br />

Roland Wark, Tel. (06806) 8056 19<br />

info@bauernverein-numborn.de<br />

www.bauernverein-numborn.de<br />

13.09.–14.09.2014<br />

64832 Babenhausen<br />

12. Oldtimertraktortreffen<br />

hinter der hist. Stadtmühle<br />

Reinhard Geißler, Tel. (06073) 26 85,<br />

Fax: 72 52 53<br />

geruestbau-geissler@t-online.de<br />

www.traktorfreunde-babenhausen.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

69502 Hemsbach<br />

19. Bergsträßer Schleppertreffen<br />

Volker Eberle, Tel. (06201) 757 65,<br />

Fax: 470 99 68<br />

21.09.2014<br />

63897 Miltenberg<br />

2. Breitendieler Schlepper- und <strong>Traktor</strong> -<br />

treffen<br />

Festplatz Breitendiel<br />

Benjamin Grimm<br />

benjamin.grimm@web.de<br />

21.09.2014<br />

69436 Schwanheim<br />

Historisches Dreschfest mit Schleppertreffen<br />

Torsten Martin, Tel. (06262) 91 86 70,<br />

Fax: 91 86 71<br />

info@martin-torsten.de<br />

27.09.–28.09.2014<br />

61267 Neu-Aspach<br />

Treckertreff<br />

Lucas Wald, Tel. (06081) 58 81 95<br />

lucas.wald@hessenpark.de<br />

www.hessenpark.de<br />

27.09.–28.09.2014<br />

63867 Johannesberg-Rückersbach<br />

7. Historisches Erntefest mit Ausstellung<br />

David Hock, Tel. 0160 94 85 77 44<br />

info@dieselschlucker.de<br />

www.dieselschlucker.de<br />

05.10.2014<br />

67346 Speyer<br />

Benzingespräch beim Frühschoppen<br />

Technik Museum Speyer,<br />

Am Technik Museum 1<br />

Corinna Handrich, Tel. (06232) 67 08 68<br />

handrich@technik-museum.de<br />

www.technik-museum.de<br />

12.04.2015<br />

64665 Alsbach-Hähnlein<br />

7. Alles, was brummt<br />

Marktplatz<br />

Tel. 0151 11 96 60 79<br />

flauaus@pro-modul.de<br />

www.alles-was-brummt.com<br />

PLZ 7<br />

14.09.2014<br />

73333 Gingen an der Fils<br />

Oldtimertreffen<br />

Gerhard Alber, Tel. (07162) 30 53 14<br />

oder 0179 107 71 39<br />

gerhard.alber@oldtimerfreunde-gingen.de<br />

www.oldtimerfreunde-gingen.de<br />

14.09.2014<br />

74670 Sindringen<br />

5. Schleppertreffen<br />

an der alten Turnhalle<br />

Burkhard Schirrmacher,<br />

Tel. 0172 624 61 90<br />

19.09.–21.09.2014<br />

72160 Horb-Grünmettstetten<br />

6. Oldtimertreffen<br />

Walter Saier, Tel. 0174 415 06 27<br />

w-r-saier@t-online.de<br />

www.freunde-alter-fahrzeugewaldachtal.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

73104 Börtlingen-Breech<br />

Schleppertreff<br />

Martin Groneberg, Tel. und<br />

Fax: (07172) 52 54<br />

21.09.2014<br />

75328 Schömberg-Oberlengenhardt<br />

7. Oldtimer und Schleppertreffen<br />

Jürgen Kalb, Tel. (07084) 16 86<br />

juergenkalb@gmx.net<br />

27.09.–28.09.2014<br />

74343 Hohenhaslach<br />

9. Schleppertreffen<br />

Dieter Mollenkopf, Tel. 0172 637 40 82<br />

dieter.mollenkopf@t-online.de<br />

www.schlepperfreunde-hohenhaslach.de.tl<br />

28.09.2014<br />

75449 Wurmberg<br />

8. Herbstfest mit Oldtimer <strong>Traktor</strong>entreffen<br />

Feldscheune Baral<br />

Bernhard Ast, Tel. 01520 466 88 14<br />

PLZ 8<br />

14.09.2014<br />

82178 Puchheim<br />

19. Bulldogtreffen<br />

Feuerwehrstadel<br />

Puchheimer Bulldogfreunde e.V.,<br />

Tel. (08142) 448 76 74<br />

bulldogfreunde-puchheim@t-online.de<br />

14.09.2014<br />

83324 Ruhpolding<br />

Bulldog- und Oldtimertreffen<br />

Petra Angerer, Tel. (08663) 648<br />

bulldogfreunde-ruhpolding@t-online.de<br />

14.09.2014<br />

89143 Blaubeuren-Asch<br />

Schleppertreffen bis Bj. 65<br />

Reinhold Schnetzer, Tel. (07344) 57 21<br />

oder 0160 94 74 29 61<br />

rschnetzer@gmx.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

86669 Ludwigsmoos<br />

12. <strong>Traktor</strong>en- und Oldtimertreffen<br />

Manfred Franzke<br />

unitec medienvertrieb@web.de<br />

www.oldtimerfreunde-koenigsmoos.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

87755 Kirchhaslach<br />

Süddeutschlands größtes Oldtimertreffen<br />

Jürgen Reiser, Tel. 0172 985 09 71<br />

juergen.reiser@gmx.de<br />

www.oldtimerfreunde-unterallgaeu.de<br />

28.09.2014<br />

86830 Schwabmünchen<br />

Oldtimertreffen für A + M + T<br />

Fuggerstr.<br />

Sebastian Burkart<br />

sebastian@freunde-alter-fahrzeuge.de<br />

www.freunde-alter-fahrzeuge.de<br />

28.09.2014<br />

88085 Langenargen-Oberdorf<br />

8. Eichertreffen mit Apfelmarkt<br />

Gabriel Kugel, Tel. (07543) 28 07<br />

info@adler-oberdorf.de<br />

www.adler-oberdorf.de<br />

www.traktorhof.com<br />

05.10.2014<br />

88427 Bad Schussenried<br />

Traditionelles <strong>Traktor</strong>treffen<br />

Oktoberfest, am Festzelt<br />

Sandra Ott<br />

sandra.ott@schussenrieder.de<br />

www.schussenrieder.de<br />

PLZ 9<br />

14.09.2014<br />

97659 Burgwallbach<br />

Erntedankfest mit Oldtimertraktortreffen<br />

und Ausstellung moderner Landtechnik<br />

Hotelrestaurant Waldesruh mit Brauerei<br />

Liesbach Bräu<br />

www.liesbachbraeu.de<br />

20.09.–21.09.2014<br />

96482 Ahorn bei Coburg<br />

Museumsfest mit Oldtimertraktoren<br />

Walter Lehnert, Tel. u. Fax: (09535) 10 49<br />

oder 0171 642 92 01<br />

27.09.–28.09.2014<br />

91126 Kammerstein-Oberreichenbach<br />

Ackerfest<br />

Friedrichstr.<br />

Detlef Wagner<br />

vorstand@schlepperfreundeoberreichenbach.de<br />

www.schlepperfreunde-oberreichenbach.de<br />

ÖSTERREICH<br />

13.09.–14.09.2014<br />

A-6341 Ebbs bei Kufstein<br />

<strong>Traktor</strong>treffen mit Bergzeitfahren<br />

Franz Hörhager, Tel. +43(0)5372 626 77<br />

oder +43(0)664 534 59 82<br />

info@hoednerhof.at<br />

www.dieselroesser.at<br />

14.09.2014<br />

A-6364 Brixen im Thale<br />

Oldtimertreffen<br />

Hans Straif, Tel. +43(0)664 138 42 24<br />

johannstraif@msn.com<br />

03.10.–05.10.2014<br />

A-6212 Maurach/Achensee<br />

20. Oldtimer <strong>Traktor</strong>fest<br />

Richard Lindner, Tel. +43(0)664 926 19 00<br />

oder +43(0)52 43 53 32<br />

info@traktorverein-achensee.at<br />

www.traktorverein-achensee.at<br />

Neue Termine<br />

online eintragen unter<br />

www.traktorclassic.de<br />

traktorclassic.de 6|2014<br />

65


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

Viel technische Kenntnis<br />

und Sorgfalt sind bei der<br />

Montage der Zylinder und<br />

Zylinderköpfe nötig.<br />

PROFESSIONELLE KOMPLETTÜBERHOLUNG EINES MWM-D 308-3<br />

Reine Kopfarbeit<br />

Motoreninstandsetzung<br />

mit dem Profi<br />

In dieser Folge:<br />

- Montage der Zylinder<br />

- Einpassen der Kolben<br />

- Einsetzen der Stoßstangen<br />

Das Kurbelgehäuse unseres MWM-Motors vom Typ D 308-3 ist fertig zusammengebaut.<br />

Heute wird sich unser Maschinenbauexperte Dean Rosenplänter an die Montage der<br />

Zylinder machen. Was einfach klingt, erfordert viel Erfahrung und Geschick.<br />

Kolben und Zylinder hat Dean bereits<br />

vor einigen Tagen zusammengesteckt.<br />

Die drei Zylinder<br />

stehen auf seiner Werkbank und<br />

warten auf die Montage. „Um Kolben und<br />

Zylinder in einem Arbeitsgang montieren<br />

zu können, ziehe ich den Kolben in Richtung<br />

Zylinderfuß so weit heraus, dass die<br />

Kolbenbolzenbohrung frei ist“, erklärt<br />

Dean, Maschinenbauer-Geselle bei der<br />

Firma Ganslmeier in Ingolstadt, und<br />

66<br />

tropft Motoröl in die Bohrung, das er anschließend<br />

mit dem Finger verstreicht.<br />

Das erleichtert das Durchstecken des<br />

strengsitzenden Kolbenbolzens. Vor der<br />

Montage prüft er noch, ob sich der Kolbenbolzen<br />

auch in die Kolbenbolzenbohrung<br />

stecken lässt. „Hier kommt es auf<br />

hundertstel Millimeter an“, sagt Dean.<br />

„Würde der Kolbenbolzen sich zu leicht<br />

reinstecken lassen, stimmen die Maße<br />

nicht, und Folgeschäden wären program-<br />

miert.“. Der Bolzen lässt sich aber, wie es<br />

sein soll, satt-saugend in den Kolben stecken<br />

und kann später montiert werden.<br />

Präzision erforderlich<br />

Vorher muss Dean jedoch noch die Höhe<br />

des Zylinders durch spezielle Unterlegringe<br />

ausgleichen, damit der Motor später<br />

die richtige Kompression hat. Das abgefräste<br />

Maß hat sein Kollege Stefan<br />

Wiedmann ihm auf das Kurbelgehäuse<br />

Fotos: M.Schoch


VORBEREITUNG KOLBENBOLZEN UND ZYLINDERMONTAGE<br />

1. Vor der Montage des Kolbenbolzens ölt Dean die Kolbenbolzenbohrung.<br />

Das Öl verstreicht er dünn mit dem Finger.<br />

2. Vor dem Einbau des Kolbenbolzens muss geprüft werden, ob er<br />

sich satt-saugend durch die Aufnahme im Kolben schieben lässt.<br />

3. Auch das Pleuelauge muss vor der Montage des Kolbenbolzens<br />

mit Öl eingestrichen werden.<br />

4. Zum Höhenausgleich der Zylinder müssen Unterlegringe verbaut<br />

werden. Hier misst Dean ihre Stärke.<br />

geschrieben, als er vor ein paar Wochen<br />

die Auflageflächen der Zylinderbuchsen<br />

bearbeitet hatte. Obwohl das jeweilige<br />

Maß auf den Unterlegringen steht, misst<br />

Dean es noch einmal mit dem Mikrometer<br />

nach. Anschließend sucht er die passenden<br />

Ringe aus und schiebt sie auf den<br />

Zylinderfuß. „Es sollten möglichst wenige<br />

Ringe das Maß ausgleichen, da sonst<br />

Undichtheiten hier auftreten können“, so<br />

Dean. Um den Kolben mitsamt dem Zylinder<br />

bequem montieren zu können,<br />

dreht unser Motoren-Profi den ersten<br />

Pleuel des Motors auf den oberen Totpunkt<br />

(OT). Um hierzu die Kurbelwelle<br />

besser drehen zu können, hat er am Kurbelwellenflansch<br />

zwei Schrauben hineingedreht,<br />

die ihm als Drehhilfe dienen.<br />

Damit der Pleuel beim Aufsetzen<br />

des Zylinders nicht zur Seite fällt und<br />

senkrecht stehenbleibt, hat Dean mehrere<br />

Werkstattlumpen in die Zylinderbohrung<br />

gesteckt: „Sie halten nicht nur den<br />

Pleuel senkrecht, sondern verhindern<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Montage den ersten Seegerring auf der<br />

schwerer zugänglichen Kolbenseite vormontiert.<br />

Den zweiten konnte er von der<br />

Frontseite des Motors montieren, ohne<br />

dass ihn die Stehbolzen des mittleren<br />

Zylinders dabei behindern. „Mit der geraden<br />

Seegeringzange lässt es sich sicherer<br />

arbeiten“, sagt Dean. „Die gekröpfte<br />

Zange werde ich lediglich für die Sicherung<br />

des Kolbenbolzens des mittleren<br />

Zylinders benötigen.“<br />

Nachdem der Kolbenbolzen montiert<br />

und gesichert ist, kann Dean den Zylinder<br />

nach unten schieben. Damit dies leicht<br />

geht, hat er vor der Montage die Zylinderlaufbahn<br />

mit Motoröl eingestrichen. Dennoch<br />

muss er den Zylinder mit der flachen<br />

Hand nach unten klopfen, da der<br />

Kolben streng im Zylinder sitzt.<br />

„Beim Aufschieben des Zylinders<br />

muss man darauf achten, dass sich der<br />

Kolben, solange er noch nicht vollständig<br />

im Zylinder ist, keinesfalls verkantet und<br />

am Kolbenschaft durch den Zylinderfußauch,<br />

dass beim Sichern des Kolbenbolzens<br />

der Seegerring in das Kurbelgehäuse<br />

fallen kann, falls er beim Einsetzen<br />

wegspringen sollte.“<br />

Das Aufsetzen des Zylinders muss mit<br />

viel Gefühl erfolgen, damit der Kolben<br />

nicht wieder in den Zylinder rutscht,<br />

denn zum Einsetzen des Kolbenbolzens<br />

muss das Pleuelauge auf der richtigen<br />

Höhe sein. Hierzu ist etwas Augenmaß<br />

notwendig, da es um hundertstel Millimeter<br />

geht. Dean gelingt es jedoch auf Anhieb,<br />

den Kolbenbolzen einzuführen. Da<br />

er vor der Montage bereits auf der Gegenseite<br />

des Kolbens den ersten Seegerring<br />

eingesetzt hat, kann er jetzt den Kolbenbolzen<br />

durch Kolben und Pleuelauge bis<br />

zum Anschlag durchschieben und ihn<br />

dann mit dem zweiten Seegerring sichern.<br />

Akribische Vorbereitung<br />

Dass Dean ein Profi ist, zeigt sich hier<br />

deutlich an seiner Vorgehensweise. Er<br />

hat nämlich bei der Vorbereitung der<br />

67


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

ZYLINDERMONTAGE UND KOLBENBOLZENSICHERUNG<br />

1. Vier Unterlegringe auf dem Zylinderfuß entsprechen dem Maß,<br />

das vom Kurbelgehäuse abgefräst wurde.<br />

2. Dean dreht vorsichtig die Kurbelwelle, um den Pleuel auf den<br />

oberen Totpunkt zu bringen.<br />

3. Ein Lumpen hält den Pleuel gerade und<br />

verhindert, dass etwas in den Motor fallen<br />

kann.<br />

4. Vorsichtig schiebt Dean Zylinder und Kolben<br />

über die Stehbolzen und richtet das<br />

Pleuelauge aus.<br />

5. Der Kolbenbolzen wird gegen seitliches<br />

Verrutschen von zwei Seegerringen in Position<br />

gehalten.<br />

6. Mit leichten Handschlägen klopft Dean den Zylinder, ohne den<br />

Kolbenschaft zu beschädigen, auf das Kurbelgehäuse.<br />

7. Die Markierung (Pfeil) muss in Richtung Schwungrad weisen,<br />

dann ist der Kolben richtig herum eingebaut.<br />

68


SPALTMASS-MESSUNG<br />

1. Profi-Trick: Kurze Lötdrahtstücke, die mit Fett gesichert auf den<br />

Kolben gelegt werden.<br />

2. Zur Messung des Spaltmaßes wird der Zylinderkopf<br />

provisorisch montiert.<br />

3. Dean dreht den Motor mit der Hand einmal<br />

kräftig durch. Dabei werden die Lötdrahtstücke<br />

vom Kolben gequetscht.<br />

4. Nur zwei der drei Lötdrahtstücke sind<br />

deutlich gequetscht. Grund ist das Kolbenkipp-Moment<br />

im Zylinder.<br />

5. Zum Abgleichen des Ist- und Soll-Wertes<br />

misst Dean mit dem Mikrometer die Dicke<br />

der gequetschten Lötdrahtstücke.<br />

rand beschädigt wird“, ergänzt Dean.<br />

„Beim Klopfen auf den Zylinder können<br />

die Unterlegringe verrutschen und sich<br />

verklemmen. Auch hierauf sollte man aufpassen,<br />

denn sonst muss man sie gleich<br />

wieder wechseln.“ Nachdem der Zylinder<br />

auf dem Kurbelgehäuse sitzt, überprüft<br />

Dean nochmals seinen korrekten Einbau:<br />

„Der Kolben muss richtig herum montiert<br />

sein, da sonst die Einspritzdüse am Kolbenboden<br />

anstoßen kann. Auf dem Kolben<br />

ist hierzu ein Pfeil eingeschlagen, der<br />

in Richtung Schwungradseite weisen<br />

muss.“<br />

Profitrick<br />

Obwohl Dean bisher alles richtig gemacht<br />

hat, muss er im nächsten Arbeitsschritt<br />

das Spaltmaß zwischen Kolben im OT<br />

und Zylinderkopf kontrollieren. Dazu<br />

wendet er einen Profitrick an und schneidet<br />

sich von einem dünnen Lötdraht drei<br />

kurze Stücke ab, die er anschließend mit<br />

Fett auf dem Kolbenboden gleichmäßig<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

befestigt. Nachdem er die Zylinderkopfdichtung<br />

aufgelegt hat, setzt er den Zylinderkopf<br />

auf den Zylinder und verschraubt<br />

ihn. Danach dreht er den Motor durch, um<br />

gleich wieder den Zylinderkopf zu demontieren.<br />

Die drei kurzen Lötdrähte sind<br />

nun gequetscht.<br />

Dean muss jetzt nur die Dicke des gequetschten<br />

Lötdrahtes messen und mit<br />

den Angaben des Herstellers vergleichen,<br />

um zu erfahren, ob das Spaltmaß beziehungsweise<br />

die sich hieraus ergebende<br />

Verdichtung im Sollmaß liegt. Das Ergebnis<br />

merkt er sich, da auch die beiden anderen<br />

Zylinder das gleiche Maß aufweisen<br />

müssen. „Es ist sehr wichtig für einen<br />

runden, verschleißfreien und vibrationsarmen<br />

Lauf des Motors, dass alle drei Zylinder<br />

die gleiche Kompression aufweisen“,<br />

so Dean. „Würde die Kompression<br />

nicht stimmen, müsste ich versuchen, sie<br />

mit Unterlegscheiben am Zylinderfuß auszugleichen.“<br />

Da der erste Zylinder im<br />

Sollmaß liegt, macht sich Dean sofort daran,<br />

den zweiten Zylinder zu montieren.<br />

Die Vorgehensweise ist die gleiche wie bei<br />

der Montage des ersten Zylinders. Lediglich<br />

beim Drehen der Kurbelwelle, um<br />

den mittleren Pleuel auf OT zu stellen,<br />

muss er darauf achten, dass der erste Zylinder<br />

nicht durch den Hub des Kolbens<br />

nach oben geschoben wird. Dean hält daher<br />

den ersten Zylinder während des Drehens<br />

mit der Hand fest.<br />

Richtige Reihenfolge<br />

Jetzt kommt auch, wie Dean es schon angekündigt<br />

hat, zum Einsetzen des Seegerrings<br />

die gekröpfte Seegeringzange zum<br />

Einsatz, um den Kolbenbolzen zu sichern.<br />

Auch hier hat er bereits den ersten<br />

Seegerring vormontiert, da er ihn<br />

sonst nicht mehr wegen des ersten Zylinders,<br />

der im Weg steht, hätte einbauen<br />

können. Nachdem der zweite Zylinder<br />

montiert ist, muss hier ebenfalls das<br />

Spaltmaß gemessen werden. Wie präzise<br />

Deans Kollege Stefan Wiedmann die<br />

69


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

Auflageflächen der Zylinderbuchsen abgefräst<br />

hat, zeigt sich spätestens jetzt,<br />

denn auch hier stimmt das Spaltmaß auf<br />

Anhieb.<br />

Bevor sich Dean an die Montage des<br />

letzten Zylinders macht, will er vorher<br />

aber noch die Stoßstangenrohre in die<br />

Zylinderköpfe schrauben. Dean: „Dazu<br />

muss ich jeden Kopf einzeln in einen<br />

Schraubstock spannen, da sich die Stoßstangenrohre<br />

nur mit einem 19er-Gabelschlüssel<br />

in den Kopf eindrehen lassen.“<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite ist<br />

zum Längenausgleich der Stoßstangenrohre<br />

eine Feder montiert, auf die er einen<br />

kleinen Ring auflegt, der wiederum<br />

den O-Ring in die Stoßstangenaufnahme<br />

am Kurbelgehäuse drückt. Zusätzlich<br />

streicht er die O-Ringe noch mit Montagepaste<br />

ein, damit sie besser in ihren Sitz<br />

gleiten.<br />

Vor der Montage des dritten Zylinders<br />

setzt er die ersten zwei Zylinderköpfe<br />

noch auf ihre Zylinder und verschraubt<br />

sie. „Damit sind die beiden Zylinder fest<br />

und können nicht bei der Montage des<br />

dritten Zylinders durch die Drehung der<br />

Kurbelwelle vom Kurbelgehäuse abheben“,<br />

erklärt Dean seine Vorgehensweise.<br />

Schließlich kommt der letzte Zylinder<br />

dran. Hier achtet er wieder darauf,<br />

dass der Seegerring, der zuletzt montiert<br />

werden muss, diesmal nach hinten in<br />

Richtung Kupplungsglocke zeigt. Selbstverständlich<br />

prüft Dean hier auch das<br />

Spaltmaß, bevor er den letzen Zylinderkopf<br />

montiert.<br />

MONTAGE DES MITTLEREN ZYLINDERS<br />

1. Der vormontierte Seegerring des Kolbenbolzens<br />

weist zum bereits montierten<br />

Zylinder.<br />

3. Mit der gekröpften Seegeringzange<br />

montiert<br />

Dean den zweiten Seegerring<br />

des Kolbenbolzens.<br />

4. Die Kopfdichtung bestimmt<br />

das Maß der<br />

Kompression und damit<br />

des Spaltmaßes mit.<br />

EINBAU DER STOSSSTANGENROHRE<br />

2. Bei der Montage des zweiten Zylinders<br />

darf der erste Zylinder nicht hoch gedrückt<br />

werden.<br />

5. Die gequetschten Lötdrahtstücke<br />

haben das<br />

gleiche Maß wie im ersten<br />

Zylinder.<br />

Perfekt ausgerichtet<br />

Die Zylinderköpfe hat er wissentlich noch<br />

nicht mit dem Drehmomentschlüssel angezogen,<br />

da er noch die Zylinder und Zylinderköpfe<br />

zueinander ausrichten muss.<br />

Hierfür benötigt er eine möglichst gerade<br />

Vierkantstange aus Metall, die er zunächst<br />

an die Seite der Zylinder legt. Da die Zylinder<br />

noch nicht ganz parallel zueinander<br />

stehen, muss er sie mit einem Nylonhammer<br />

mit vorsichtigen Schlägen ausrichten.<br />

Dazu öffnet er mit einem T-Schlüssel jeweils<br />

leicht ihre Verschraubung, um sie sofort<br />

wieder nach dem Ausrichten anzuziehen.<br />

Auch bei den Köpfen geht er so vor.<br />

„Hier ist das Ausrichten besonders wichtig,<br />

da sonst der Auslasskrümmer nicht<br />

perfekt an den Auslasskanälen der Zylinderköpfe<br />

aufliegt und dann irgendwann<br />

einmal undicht werden kann, wenn die<br />

Auslass-Dichtung an der weitesten Stelle<br />

nachgeben sollte“, sagt Dean. Erst wenn<br />

die Zylinder und die Köpfe perfekt ausgerichtet<br />

sind, dürfen sie mit dem Drehmomentschlüssel<br />

angezogen werden. Im Anschluss<br />

hieran testet Dean, ob sich der<br />

70<br />

1. Vor der Montage der Stoßstangenrohre<br />

streicht Dean die Dichtfläche mit Silikondichtmittel<br />

ein.<br />

3. Zum Höhenausgleich der Stoßstangenrohre<br />

drückt eine Feder über einen Ring<br />

den O-Ring in die Stoßstangenaufnahme.<br />

2. Zum Eindrehen der Stoßstangenrohre<br />

muss der Zylinderkopf in einen Schraubstock<br />

eingespannt werden.<br />

4. Die O-Ringe müssen vor der Montage mit<br />

Montagepaste eingestrichen werden, damit<br />

sie in ihren Sitz gleiten.


AUSRICHTEN DER ZYLINDER UND KÖPFE<br />

1. Das Spaltmaß stimmt. Dean kann jetzt auch den letzten Zylinderkopf<br />

montieren.<br />

2. Nach der Montage aller Zylinder und Köpfe dreht Dean den Motor<br />

durch, um die einwandfreie Funktion zu testen.<br />

3. Die Zylinder müssen absolut parallel<br />

stehen, damit später Anbauteile wie Lüftungsbleche<br />

einwandfrei passen.<br />

4. Auch die Köpfe müssen parallel sein,<br />

sonst wird der Auslasskrümmer nicht dicht.<br />

Korrigiert wird mit dem Nylonhammer.<br />

5. Ist alles parallel, zieht Dean zunächst<br />

die Zylinder mit dem T-Schlüssel an<br />

und prüft dabei nochmals die Parallelität.<br />

6. Im letzten Arbeitsschritt zieht Dean jeden Zylinder jeweils über<br />

Kreuz mit dem Drehmomentschlüssel an.<br />

7. Nach dem letzten Anziehen der Schrauben muss der Motor zum<br />

Test noch einmal mit der Hand durchgedreht werden.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

71


SERVICE<br />

Motoreninstandsetzung<br />

ABSCHLIESSNDE MONTAGE DER ZYLINDER UND KÖPFE<br />

1. Bei Montage der Zylinderköpfe müssen<br />

vorsichtig die Stoßstangenrohre in ihre<br />

untere Aufnahme geschoben werden.<br />

3. Der mittlere Zylinderkopf<br />

wird von Dean ebenfalls<br />

gleich zur Sicherung<br />

leicht verschraubt.<br />

4. Nach der Montage der<br />

Nachbar-Zylinder kann der<br />

dritte problemlos<br />

aufgeschoben werden.<br />

2. Damit der erste Zylinder bei der Montage<br />

des dritten nicht abheben kann, wird er<br />

zur Sicherung leicht verschraubt.<br />

5. Auch beim letzten Zylinder<br />

misst Dean zur Sicherheit<br />

das Spaltmaß mit<br />

Lötdrahtstücken.<br />

Motor leicht durchdrehen lässt und nirgends<br />

ein Widerstand zu spüren ist.<br />

Alles ist hier jedoch im grünen Bereich,<br />

und unser Motoren-Profi kann<br />

heute noch die Stoßstangen für den Ventiltrieb<br />

in den Motor stecken. „Hier sollte<br />

immer etwas Motorenöl von oben in<br />

die Stoßstangenrohre geträufelt werden,<br />

damit sie beim ersten Start des Motors<br />

nicht gleich trocken laufen“, so Dean.<br />

Als letzte Arbeit für heute wird er noch<br />

die sechs Stoßstangen in den Motor stecken.<br />

Auch die Halbkugel-Aufnahmen<br />

für die Pfannen der Ventileinstellschrauben<br />

sowie die Ventilschaftenden müssen<br />

vor der Montage der Kipphebel noch etwas<br />

geölt werden. Dean wird dies jedoch<br />

erst machen, wenn er wieder an dem<br />

MWM-Motor weiter arbeiten kann. Heute<br />

muss er sich noch um einen kapitalen<br />

Motorschaden an einem modernen Lkw-<br />

Motor kümmern. Beim nächsten Mal<br />

geht es allmählich in den Endspurt beim<br />

Zusammenbau des MWM-Motors. Doch<br />

bevor er auf den Prüfstand kann, müssen<br />

noch der Ventiltrieb komplettiert und die<br />

gesamte Luftkühlung und diverse Kleinteile<br />

und Abdeckungen montiert werden.<br />

Wir bleiben für Sie am Ball, denn<br />

schließlich wollen wir den Motor endlich<br />

wieder laufen hören. M. Schoch<br />

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LESER FRAGEN –<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Experten von TRAKTOR CLASSIC stehen Rede und Antwort zu<br />

Themen rund um klassische <strong>Traktor</strong>en. Heute gehts um<br />

verschwundene Fahrzeugpapiere.<br />

Fragen Sie die Experten<br />

von TRAKTOR CLASSIC!<br />

Sie haben eine Frage zum Thema Wartung,<br />

Pflege, Reparatur, Restaurierung, Zulassung,<br />

Kauf oder Verkauf von historischen Schleppern<br />

oder benötigen weiterführende Infos zu Artikeln<br />

in TRAKTOR CLASSIC? Dann schreiben Sie<br />

uns einfach Ihr Anliegen an:<br />

TRAKTOR CLASSIC, Leserfragen,<br />

Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />

oder schicken Sie uns eine E-Mail an:<br />

redaktion@traktorclassic.de<br />

Unsere Experten freuen sich auf Ihre Post!<br />

WENN DIE PAPIERE<br />

VERSCHWUNDEN SIND<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich habe mir kürzlich einen Hanomag<br />

Perfekt 300 (Rundhaube) gekauft. Leider<br />

hatte der Vorbesitzer keine Fahrzeugpapiere.<br />

Aus diesem Grund habe ich zwei<br />

Fragen:<br />

1. Wie kann man das Baujahr bestimmen?<br />

Ich habe nur die Fahrgestellnummer.<br />

2. Was muss man unternehmen, um nach<br />

der Restaurierung eine Straßenzulassung<br />

zu erhalten?<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Helmut Bartjes<br />

warten während des laufenden Aufgebots,<br />

müssen diese unverzüglich bei der<br />

Zulassungsstelle abgegeben werden, da<br />

sonst ein Bußgeld droht. Weigert sich die<br />

Zulassungsstelle nach diesem Verfahren<br />

immer noch, die ZB II auszustellen, sollte<br />

ein schriftlicher Bescheid verlangt werden.<br />

Da die HU abgelaufen ist und die Papiere<br />

fehlen, müssen Sie ein Vollgutachten<br />

bei einer der Prüforganisationen machen<br />

lassen. Hilfreich kann hier ein alter Fahrzeugbrief<br />

sein, der von einem typgleichen<br />

Hanomag stammt. Auch die Zulassungsbescheinigung,<br />

Teilelisten oder Prospekte<br />

können weiterhelfen, die nötigen Daten<br />

zu ermitteln. Fragen Sie hierzu vorab,<br />

welche Dokumente akzeptiert werden.<br />

Das führt uns zu Ihrer zweiten Frage:<br />

Auch wenn das Wissen um das Baujahr<br />

Ihres <strong>Traktor</strong>s nützlich ist, wird zum Vollgutachten<br />

der Tag der ersten Zulassung<br />

benötigt. Da Ihre Papiere jedoch nicht<br />

mehr auffindbar sind und damit auch der<br />

Tag der ersten Zulassung unbekannt ist,<br />

müssen Sie zuerst das Baujahr Ihres <strong>Traktor</strong>s<br />

herausfinden. Das Eruieren des Baujahres<br />

kann schwierig werden. Normaler-<br />

Sehr geehrter Herr Bartjes,<br />

Fehlt der alte Fahrzeugbrief oder die ZB II,<br />

muss nach § 12 (FZV) eine neue beantragt<br />

werden. Um die Verfügungsberechtigung<br />

nachzuweisen, sind zunächst ein Besitznachweis<br />

in Form eines Kaufvertrages,<br />

ausländischer Papiere, von Originalrechnungen<br />

oder Zollquittungen hilfreich.<br />

Seit dem 01.03.2007 wird die bis dahin<br />

notwendige Auskunft aus dem zentralen<br />

Fahrzeugregister zur Klärung eventueller<br />

Besitzverhältnisse („Unbedenklichkeitsbescheinigung“)<br />

von der Zulassungsstelle<br />

bei Bedarf selbst eingeholt.<br />

Falls zum Fahrzeug nachweislich schon<br />

einmal ein Fahrzeugbrief vorhanden war,<br />

muss zusätzlich Folgendes beachtet werden:<br />

Nach § 12, Abs. 4 (FZV) muss im Verkehrsblatt<br />

die verlorene ZB II („alter<br />

Brief“) mit genauer Nennung einer Frist<br />

zur Vorlage bei der Zulassungsbehörde<br />

aufgeboten werden. Die Frist umfasst in<br />

der Regel 14 Tage. Macht innerhalb dieser<br />

Frist niemand eventuelle Rechte am Fahrzeug<br />

geltend, kann von der Zulassungsbehörde<br />

Ersatz ausgestellt werden. Da das<br />

Verkehrsblatt jedoch nur alle zwei Wochen<br />

erscheint, können für dieses Verfahren<br />

beziehungsweise für das Aufgebot bis<br />

zu acht Wochen vergehen. Darüber hinaus<br />

hat die Zulassungsbehörde das Recht,<br />

dass sie eine eidesstattliche Versicherung<br />

über den Verbleib der Fahrzeugpapiere<br />

und über die Verfügungsberechtigung verlangt.<br />

Finden sich die Papiere wider Erweise<br />

steht es auf dem Typenschild, das<br />

am Rahmen oder einem anderen Kernbauteil<br />

befestigt ist. Wenn da nichts steht,<br />

kann unter Umständen die Ihnen bekannte<br />

Fahrgestellnummer weiter helfen. So<br />

könnten Sie bei der Komatsu Deutschland<br />

GmbH – sie hält heute die Markenrechte<br />

von Hanomag – nachfragen, ob zu Ihrem<br />

<strong>Traktor</strong> dort noch Unterlagen existieren.<br />

Zumindest sollten sich dort im Firmenarchiv<br />

Unterlagen finden. Bringt Sie das<br />

nicht weiter, fragen Sie doch mal beim<br />

Kraftfahrt-Bundesamt nach, ob zu Ihrem<br />

Fahrzeug dort noch etwas bekannt ist.<br />

Letztlich können Sie sich auch an ausgewiesene<br />

Hanomag-Experten wenden. Diese<br />

kennen die verschiedenen Typen und<br />

ihre Modellpflegemaßnahmen meist so<br />

gut, dass sich das genaue Baujahr eingrenzen<br />

lassen müsste. Egal was Sie machen,<br />

sammeln Sie dabei möglichst viele Informationen<br />

und bringen Sie diese zur Vollbegutachtung<br />

mit. Jetzt bleibt mir noch,<br />

Ihnen viel Erfolg beim Recherchieren zu<br />

wünschen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr Marcel Schoch<br />

Das Typenschild – üblicherweise am Rahmen oder einem anderen Kernbauteil befestigt –<br />

verrät die Individualdaten des <strong>Traktor</strong>s.<br />

Foto: M. Schoch<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

73


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

AMTLICHE KENNZEICHEN – TEIL II<br />

Historisch oder<br />

doch saisonal?<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

In Teil I unserer Serie über<br />

Kennzeichen für klassische<br />

<strong>Traktor</strong>en haben wir das<br />

amtliche schwarze Kennzeichen<br />

sowie die rote 07er-<br />

Nummer vorgestellt. Heute<br />

geht es um die Saison- und<br />

die H-Zulassung.<br />

Jede Art von Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr hat ihre Vor- und Nachteile.<br />

Heute wollen wir uns die H-Zulassung und das Saisonkennzeichen näher ansehen. Beide sind<br />

finanziell sehr interessant, da sich mit ihnen viel Geld sparen lässt. Doch wo viel Licht ist,<br />

ist auch viel Schatten! Gleich haben Sie den totalen Überblick.<br />

Fotos: M. Schoch<br />

74


H-Kennzeichen im normalen Pkw-Format passen stilistisch nicht zu Oldtimer-<strong>Traktor</strong>en. Es<br />

kann bei der Zulassungsstelle gegen eines im „<strong>Traktor</strong>-Format“ getauscht werden.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Auf <strong>Traktor</strong>-Treffen sieht<br />

man H-Kennzeichen immer<br />

öfter. Mit ihnen kann der<br />

historische <strong>Traktor</strong> ganzjährig<br />

gefahren werden.<br />

Für viele Schrauber ist das H-Kennzeichen<br />

das Sahnehäubchen auf ihrem <strong>Traktor</strong>.<br />

In den letzten Jahren sieht man auf<br />

Treffen immer mehr <strong>Traktor</strong>en mit<br />

einem so genannten H-Kennzeichen.<br />

Es ist besonders beliebt bei<br />

Originalitäts-Fanatikern, denn das der<br />

Nummer auf dem Kennzeichen nachgestellte<br />

„H“ dokumentiert, dass der <strong>Traktor</strong><br />

sich im originalen Zustand befindet.<br />

Es wundert einen daher nicht, dass viele<br />

H-Kennzeichen-Besitzer sich quasi amtlich<br />

geadelt fühlen und es mit einem gewissen<br />

Stolz präsentieren.<br />

Es soll sogar <strong>Traktor</strong>-Fans geben, die<br />

ihre selbst durchgeführte Restaurierung<br />

erst als abgeschlossen ansehen, wenn sie<br />

endlich das heißbegehrte H-Kennzeichen<br />

an ihren <strong>Traktor</strong> schrauben können.<br />

Es spricht also viel für ein H-Kennzeichen.<br />

Um es zu bekommen, müssen<br />

jedoch einige Hürden genommen werden.<br />

Bitte folgen: Nun geht es in den amtlichen<br />

Dschungel aus Paragrafen und<br />

Vorschriften.<br />

H-Kennzeichen<br />

Das H-Kennzeichen – auch Oldtimer-<br />

Kennzeichen genannt – kann für jedes<br />

Fahrzeug ab einem Mindestalter von 30<br />

Jahren beantragt werden. Für die Zuteilung<br />

eines H-Kennzeichens ist jedoch<br />

nicht das Baujahr ausschlaggebend, sondern<br />

der Tag der Erstzulassung. (Achtung!<br />

Das Erreichen der 30 Jahres-Grenze<br />

wird in Bayern taggenau, in anderen<br />

Bundesländern zum Teil nur jahrgenau<br />

bemessen.) Als Nachweis über den Oldtimerstatus<br />

muss der Zulassungsstelle<br />

stets ein Gutachten nach § 23 StVZO vorgelegt<br />

werden.<br />

Dieses Gutachten hat es in sich, denn<br />

der Gesetzgeber schreibt für eine positive<br />

Begutachtung durch einen amtlichen<br />

<strong>Traktor</strong>en mit H-Kennzeichen erzielen<br />

deutlich höhere Marktpreise.<br />

Kfz-Sachverständigen (TÜV, Dekra u.a.)<br />

zur Erlangung eines H-Kennzeichens<br />

eine ganze Reihe von Kriterien vor. Das<br />

Fahrzeug muss sich in einem guten bzw.<br />

sehr guten Originalzustand befinden,<br />

wobei Karosserie-, Ausstattungs- und<br />

Technikteile durch Nachbildungen<br />

und/oder durch angepasste Austauschteile<br />

ergänzt bzw. instand gesetzt worden<br />

sein können. Nicht original dürfen die<br />

Auspuffanlage, Bereifung, Bremsbeläge,<br />

Elektrik, Ketten (Riemen), Lampen (und<br />

Leuchteinrichtungen), Verglasung und<br />

Zündkerzen sein. Veränderungen, die<br />

dem Umweltschutz dienen (z.B. Katalysator,<br />

Bleifreiumbauten u.a.) sind, vorausgesetzt<br />

sie schränken den bisherigen<br />

Zustand nicht zu sehr ein, zulässig. Der<br />

Verkehrssicherheit dienende Eingriffe<br />

(zum Beispiel Stahlflex-Bremsleitungen,<br />

H-4- Lampeneinsätze u.a.) sind, soweit<br />

75


SERVICE<br />

<strong>Traktor</strong>-Kennzeichen<br />

Nichtoriginale Scheinwerfer müssen bei der<br />

H-Begutachtung stilistisch zum <strong>Traktor</strong> passen.<br />

Neben den großen Prüforganisationen,<br />

wie TÜV oder Dekra, können auch auf<br />

Oldtimer spezialisierte freie Kfz-Sachverständige<br />

H-Gutachten erstellen.<br />

Neue Auspuffanlagen sind bei<br />

einer H-Begutachtung, sofern sie<br />

der alten Form folgen, zulässig.<br />

Dokumente für die Zulassung mit H-Kennzeichen<br />

■ (EU)-Zulassungsbescheinigung Teil II (ZB<br />

II; seit 1.10.2005) oder „alter“ (nationaler)<br />

Fahrzeugbrief (nach § 6, Abs. 2 Fahrzeug-<br />

Zulassungsverordnung (FZV)). Gegebenenfalls<br />

noch die alte Abmeldebescheidung.<br />

■ Bei Ummeldung: zusätzlich (EU)-<br />

Zulassungsbescheinigung Teil I (seit<br />

1.10.2005) oder „alter“ (nationaler) Fahrzeugschein.<br />

■ die bisher zugeteilten Kennzeichen (auch<br />

bei Ummeldung eines angemeldeten Fahrzeugs).<br />

sie den Originalzustand nicht zu stark<br />

beeinträchtigen, ebenfalls zulässig. Moderne<br />

Ausrüstungen (Nebelscheinwerfer<br />

u.a) und Ausstattungen (CD-Player, Navigationsgerät<br />

u.a.) dürfen den Originaleindruck<br />

des Fahrzeugs nicht beeinträchtigen.<br />

Experten-Tipp: Damit die Begutachtung<br />

gleich klappt, sollte vorher immer<br />

mit dem zuständigen Sachverständigen<br />

bei der Prüfstelle des Vertrauens gesprochen<br />

werden, denn er muss sich auch<br />

erstmal mit ihrem <strong>Traktor</strong> vertraut machen!<br />

Hat man das H-Gutachten und eine<br />

Oldie-Versicherung gefunden, kann es zur<br />

Zulassungsstelle gehen. Hier besteht die<br />

Möglichkeit, die Zulassung von einer Vertrauensperson<br />

vornehmen zu lassen.<br />

Dazu muss der Ausweis des Bevollmächtigten<br />

sowie eine schriftliche Vollmacht<br />

des Halters vorgelegt werden. Ebenso der<br />

Ausweis jener Person, auf die der <strong>Traktor</strong><br />

zugelassen werden soll.<br />

Für und Wider<br />

Als H-Kennzeichen werden nur Euro-<br />

Kennzeichen ausgegeben. Am Ende der<br />

Buchstaben-Ziffernkombination steht das<br />

„H“ (Historisches Fahrzeug). Für das H-<br />

Kennzeichen gilt pauschal jährlich der<br />

„Oldtimer-Steuersatz“ von 191,73 Euro.<br />

Mit einer H-Zulassung kann ein Oldtimer-<br />

<strong>Traktor</strong> uneingeschränkt ganzjährig am<br />

Straßenverkehr teilnehmen. Auch sind<br />

■ Nachweis einer gültigen HU (Bericht der<br />

letzten Hauptuntersuchung).<br />

■ wenn Pflicht zur Abgasuntersuchung (AU)<br />

besteht, ist auch der Nachweis über eine<br />

gültige AU zu erbringen (Benziner ab dem<br />

01.07.1969, Diesel ab dem 01.01.1977).<br />

■ Personalausweis.<br />

■ eVB-Nummer (elektronische Versicherungsbestätigung<br />

mit „H“-Vermerk).<br />

■ H-Begutachtung nach §23 StVZO.<br />

■ Nachweis über ein Girokonto (EC-Karte u.a.)<br />

für die Abbuchung der Kfz-Steuer.<br />

Fahrten ins Ausland zulässig. Eine gewerbliche<br />

Vermietung des Fahrzeuges<br />

oder - im Falle von <strong>Traktor</strong>en - eine gewerbliche<br />

Nutzung ist jedoch nicht gestattet.<br />

Auch sollte bei der Versicherung nachgefragt<br />

werden, welche Bedingungen sie<br />

an ihre Oldtimer-Versicherung knüpft.<br />

Nicht selten werden Garagenstellplätze<br />

gefordert und die Jahresfahrleistung auf<br />

wenige tausend Kilometer beschränkt.<br />

Alte Papiere sichern<br />

Bei einer Ummeldung auf H-Kennzeichen<br />

oder auch bei einer regulären Um- oder<br />

Wiederanmeldung verlieren die bisherigen<br />

nationalen Fahrzeugpapiere ihre Gültigkeit<br />

und werden durch die neuen Zulassungsbescheinigungen<br />

Teil I und Teil II<br />

ersetzt. Damit die Historie des Fahrzeugs<br />

lückenlos erhalten bleibt, sollte immer die<br />

Herausgabe der alten entwerteten Papiere<br />

eingefordert werden. Da zudem in den<br />

neuen Zulassungsbescheinigungen nicht<br />

mehr alle technischen Daten aufgeführt<br />

sind – so fehlen zum Beispiel oft die Eintragungen<br />

von alternativen Reifengrößen<br />

– können diese Papiere unter anderem<br />

zum Nachweis anderer Reifendimensionen<br />

bei Polizeikontrollen oder<br />

bei der HU sehr hilfreich sein. Und sie<br />

76


sind natürlich wertvolle Zeitdokumente<br />

für die individuelle Fahrzeuggeschichte<br />

des Schleppers.<br />

Saisonkennzeichen<br />

Wer seinen <strong>Traktor</strong> ausschließlich in der<br />

warmen (oder kalten?) Jahrzeit fahren<br />

möchte, kann auch über ein Saisonkennzeichen<br />

nachdenken. Voraussetzung hierfür<br />

ist zunächst wieder, dass der <strong>Traktor</strong><br />

der StVZO entspricht.<br />

Hauptvorteil des Saisonkennzeichens<br />

ist, dass man den <strong>Traktor</strong> für einen bestimmten<br />

Zeitraum zulassen kann, ohne<br />

dass er ständig an- und abgemeldet werden<br />

muss. Das An- und Abmelden geschieht<br />

nach der Erstanmeldung automatisch<br />

und erspart dem Halter somit<br />

neuerliche Gänge zur Zulassungsstelle,<br />

ohne dass weitere Gebühren erhoben werden.<br />

Der in Monaten bemessene Zulassungszeitraum<br />

wird vom Fahrzeughalter<br />

einmalig festgelegt und auf dem Kennzeichen<br />

dokumentiert. Die Abrechnung der<br />

Kfz-Steuer erfolgt tageweise und berechnet<br />

sich nach den Sätzen, die für die jeweilige<br />

Fahrzeugart gilt.<br />

Die Voraussetzungen zur Zulassung eines<br />

Fahrzeugs mit einem Saisonkennzeichen<br />

sind identisch mit der einer regulären<br />

Zulassung mit einem schwarzen<br />

Kennzeichen (siehe TRAKTOR CLASSIC<br />

5/2014 „Wegweiser durch den Schilderwald“).<br />

Jedoch gibt es kleine Unterschiede,<br />

die es zu beachten gilt:<br />

Ist der Zulassungszeitraum nicht auf<br />

dem Kennzeichen vermerkt (z.B. Ummeldung),<br />

benötigt man grundsätzlich neue.<br />

Je nach vorhandenen Ziffern/Buchstaben<br />

und damit Platz kann die Zuteilung<br />

eines neuen Kennzeichens mit anderer<br />

Ziffernfolge notwendig werden.<br />

Die Deckungszusage der Versicherung<br />

muss den Bestimmungen des Saisonkennzeichens<br />

entsprechen (eVB-Nummer für<br />

das Saisonkennzeichen muss mit der Angabe<br />

des jeweiligen Nutzungszeitraums<br />

übereinstimmen).<br />

Der Zulassungszeitraum ist am rechten<br />

Rand des Kennzeichens ersichtlich (bei<br />

Nfz und Kfz am vorderen und hinteren<br />

Kennzeichen). Die obere Ziffer bezeichnet<br />

den Anfangsmonat, die untere den Endmonat<br />

des Nutzungszeitraums.<br />

Die Mindestzulassungsdauer beträgt<br />

zwei Monate, die Maximaldauer elf Monate,<br />

wobei das Saisonkennzeichen nicht mit<br />

einer H-Zulassung oder einen 07-Kennzeichen<br />

kombiniert werden kann.<br />

Wichtig: Vor dem Marsch durch die Instanzen exakt<br />

definieren, was das Kennzeichen können soll.<br />

Pro und Contra<br />

Grundsätzlich gilt für diese Zulassungsform<br />

das gleiche wie für das reguläre<br />

schwarze Kennzeichen. Außerhalb des<br />

festgelegten Zulassungszeitraums ist das<br />

Fahrzeug jedoch automatisch abgemeldet<br />

und darf nicht auf öffentlicheM<br />

Grund abgestellt oder bewegt werden. Erlaubt<br />

ist nur die Unterbringung auf privatem<br />

Grund, in Garagen, Hallen oder<br />

Tiefgaragen, auf einem privaten Parkplatz,<br />

der nicht öffentlich zugänglich ist<br />

oder auf einem gemieteten Stellplatz in<br />

einem Parkhaus.<br />

Saison- oder H-Kennzeichen? Die richtige<br />

Entscheidung kann Geld sparen.<br />

Das Fahrzeug ist außerhalb des Zulassungszeitraumes<br />

im Rahmen der Teilkasko<br />

versichert.<br />

Noch stärker als bei der Zulassung mit<br />

einem regulären Kennzeichen rechnet sich<br />

das Saisonkennzeichen gegenüber einer<br />

H-Zulassung, da aufgrund des kürzeren<br />

Zulassungszeitraumes die Kfz-Steuer viel<br />

günstiger ausfallen kann.<br />

H- oder Saison-Kennzeichen sind in der<br />

Oldtimerszene die beliebtesten Zulassungsformen.<br />

Mit Recht – denn einerseits<br />

lässt sich mit beiden viel Geld sparen, anderseits<br />

entsprechen beide Zulassungsformen<br />

dem Oldtimerstatus unserer <strong>Traktor</strong>en<br />

beziehungsweise ihrer Nutzung als<br />

rollendes Kulturgut.<br />

In der nächsten Ausgabe liegt der<br />

Schwerpunkt bei den Kurzzeit- und Ausfuhrkennzeichen.<br />

Marcel Schoch<br />

Auch Saison-Kennzeichen gibt es für <strong>Traktor</strong>en im „<strong>Traktor</strong>-<br />

Format“. Das Pkw-Format muss nicht sein!<br />

<strong>Traktor</strong>en mit Saison-Kennzeichen dürfen im Abmeldezeitraum<br />

nicht auf öffentlichem Grund abgestellt werden.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

77


PORTRÄT<br />

Hofherr-Schrantz Austro-Junior<br />

Wie aus dem Ei gepellt steht der<br />

Lizenz-Porsche aus Österreich<br />

nach der Restaurierung dar.<br />

SYSTEM PORSCHE, GEBAUT IN WIEN<br />

Österreichischer Eintopf<br />

Was tut ein Porsche-Sammler, wenn er bereits nahezu alles in seinem Besitz hat? Genau, er<br />

sucht nach einem Exoten. Ekkehard Diez erkor einen Hofherr-Schrantz zum Objekt seiner<br />

Begierde und restaurierte den österreichischen Junior.<br />

Nach dem Vorbild des KdF-Wagens,<br />

dem VW Käfer, plante die<br />

NS-Regierung ab 1937 den Bau<br />

eines Volksschleppers zur Massenmotorisierung<br />

der Landwirtschaft im<br />

Deutschen Reich. Den Entwicklungsauftrag<br />

erhielt Dr. Ing. h. c. Ferdinand Porsche,<br />

der sich bereits für das Pkw-Projekt<br />

federführend verantwortlich zeigte. Ähnlich<br />

wie in Wolfsburg, sollte in Waldbröl<br />

nahe Köln eine riesige Fabrik zum Bau<br />

von jährlich 300.000 Volksschleppern<br />

78<br />

entstehen. Porsche lieferte verschiedene<br />

Konstruktionen und Prototypen ab, doch<br />

der Zweite Weltkrieg ließ das Projekt<br />

schließlich scheitern.<br />

Nach dem Krieg suchte Porsche im Inund<br />

Ausland nach einem Partner für die<br />

Serienfertigung des recht ausgereiften<br />

Volksschleppers. Fündig wurde er 1949:<br />

Unter der Bezeichnung „System Porsche“<br />

baute Allgaier ab 1950 insgesamt<br />

acht verschiedene Typen mit ein, zwei,<br />

drei und vier Zylindern. Trotz rund<br />

40.000 zunächst in Uhingen und dann im<br />

ehemaligen Dornier-Werk am Bodensee<br />

hergestellten Fahrzeugen trennte sich<br />

Allgaier Ende 1955 von seiner erfolgreichen<br />

Schlepperbausparte. Die Produktion<br />

wurde am gleichen Standort weitergeführt<br />

von der neu gegründeten<br />

Porsche-Diesel-Motorenbau GmbH, einer<br />

Tochter des Mannesmann-Konzerns.<br />

Zeitgleich verhandelte das in Wien beheimatete<br />

Unternehmen Hofherr-<br />

Schrantz erfolgreich mit Porsche um die


Auf den Anbau der Hydraulik hat Ekkehard<br />

Diez nach der Restaurierung verzichtet.<br />

Optisch und technisch<br />

lässt der Austro-Junior<br />

keine Wünsche offen.<br />

Aufnahme einer Lizenzfertigung in direkter<br />

Kooperation mit dem Stammwerk<br />

in Friedrichshafen.<br />

Verkaufsschlager Junior<br />

Wichtigstes Modell war dabei der kleine<br />

Einzylinder-Schlepper. Allgaier bot ihn<br />

unter der Bezeichnung A 111 mit 12 PS<br />

an, bei Porsche-Diesel hieß er zunächst P<br />

111. Nachfolger wurden die Typen Junior<br />

108 und Junior 109 mit 14 bzw. 15 PS –<br />

die österreichischen Varianten hießen<br />

Hofherr-Schrantz A 111 und Austro-Junior,<br />

versehen mit dem Zusatz „System<br />

Porsche“. Insgesamt sollen mehr als<br />

4.000 Lizenz-Porsche in Wien montiert<br />

und an österreichische Bauern verkauft<br />

worden sein – und das bis 1965, also<br />

noch zwei Jahre über das Produktionsende<br />

in Friedrichshafen hinaus.<br />

Den einzylindrigen Anfang markierte<br />

der A 111, dessen Motorleistung gegenüber<br />

dem deutschen Vorbild von 12 PS<br />

bei 2.200 U/min auf 11 PS bei 2.100<br />

U/min reduziert wurde. Durch die herabgesetzte<br />

Drehzahl blieb die Höchstgeschwindigkeit<br />

unter 16 km/h, so dass die<br />

österreichischen Behörden dem Schlepper<br />

keine jährliche technische Überprüfung<br />

verordneten. Im Frühjahr 1958 wurde<br />

der A 111 durch den Austro-Junior<br />

abgelöst. Dieser entsprach mit dem überarbeiteten,<br />

nunmehr 14 PS starken Motor<br />

und dem beibehaltenen 4/4-Gang-Wendegetriebe<br />

von Getrag dem in Deutschland<br />

nur kurzzeitig angebotenen Einstiegsmodell<br />

„Junior 4“. Die meisten<br />

deutschen „Junioren“ verfügten über das<br />

ZF-Getriebe A4 und erreichten eine – für<br />

den österreichischen Markt unvorteilhafte<br />

– Höchstgeschwindigkeit von 20<br />

km/h. 1961 erfolgte die Einführung des<br />

Motors F 109 mit erweiterter Bohrung<br />

und 15 PS.<br />

Leicht modifiziert<br />

Eine landesspezifische Sonderausführung<br />

war der sogenannte Gebirgstraktor.<br />

Durch nach hinten gedrehte Hinterachstrichter<br />

verlängerte sich der Radstand<br />

um 135 mm, und die Bodenfreiheit ver-<br />

Seit vier Jahrzehnten sammelt Ekkehard Diez alles, was den Markennamen<br />

Porsche auch nur im Entferntesten trägt.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Die eindrucksvolle Sammlung wird in zwei Hallen mit 330 Quadratmetern<br />

präsentiert.<br />

79


PORTRÄT<br />

Hofherr-Schrantz Austro-Junior<br />

Der Hofherr-Schrantz nach<br />

der Intensivwäsche.<br />

Anlasser und Elektrik wurden komplett<br />

durch Neuware ersetzt.<br />

ringerte sich um 85 mm. Entsprechend<br />

größere Schräglagen vertrug der Schlepper<br />

bei Arbeiten an steilen Abhängen.<br />

Anfangs wurden übrigens die meisten<br />

Baugruppen aus Friedrichshafen nach<br />

Wien geliefert, wo lediglich die Endmontage<br />

erfolgte. Nach und nach steigerte<br />

Hofherr-Schrantz aber die Fertigungstiefe<br />

im eigenen Haus, bis praktisch nur<br />

noch die Motoren vom Lizenzgeber beigesteuert<br />

wurden.<br />

Der Porsche Junior ist auf <strong>Traktor</strong>treffen<br />

in Deutschland wahrlich keine Seltenheit.<br />

Kein Wunder, bei den Produktionszahlen:<br />

Allgaier und Porsche haben<br />

bis zur Produktionseinstellung mehr als<br />

80<br />

Die Holzbretter der Notsitze wurden im<br />

Zuge der Restaurierung erneuert.<br />

30.000 Einzylinder-Schlepper auf die Räder<br />

gestellt. Dazu kommen rund 500<br />

Fahrzeuge in der Schmalspurversion.<br />

Genaue Produktionszahlen des Austro-<br />

Junior sind hingegen nicht bekannt.<br />

Hoch im Kurs<br />

Allein der Markenname macht den Porsche<br />

Junior für <strong>Traktor</strong>freunde interessant.<br />

Hinzu kommen das gefällige rundlich-geschwungene<br />

Design, die<br />

unkomplizierte Technik und eine unproblematische<br />

Ersatzteilversorgung. Argumente,<br />

die auch Ekkehard Diez aus Ammerbuch<br />

in Baden-Württemberg<br />

überzeugten.<br />

Das Blech war beim Kauf in einem beklagenswerten<br />

Zustand.<br />

Der 57-Jährige ist seit über vier Jahrzehnten<br />

Sammler von allen nur denkbaren<br />

Devotionalien rund um die Marke<br />

Porsche. Was einst mit einem einfachen<br />

Modellauto begann, füllt heute zwei Industriehallen<br />

mit einer Gesamtfläche<br />

von 330 Quadratmetern: Prospekte,<br />

Fachliteratur, Pins, Schlüsselanhänger …<br />

es gibt kaum etwas mit dem Porsche-<br />

Schriftzug, das Ekkehard Diez seiner<br />

Sammlung noch nicht einverleiben<br />

konnte. Sieben Sportwagen aus Zuffenhausener<br />

Produktion zieren den Showroom,<br />

den er vorsichtig als sein kleines<br />

privates Porsche-Museum bezeichnet.<br />

Zwangsläufig stieß er in seiner Lei-


Technische Daten<br />

Technische<br />

Bezeichnung<br />

denschaft auch auf die landwirtschaftlichen<br />

Fahrzeuge, die den klangvollen Namen<br />

auf der Haube und in den Papieren<br />

tragen. „Es ist mir natürlich klar, dass die<br />

Zuffenhausener Edelsportwagen so gut<br />

wie nichts mit den <strong>Traktor</strong>en der Porsche-Diesel<br />

GmbH zu tun haben“,<br />

schmunzelt Ekkehard Diez. „Aber das<br />

hat mich als ,radikalen‘ Porschefan überhaupt<br />

nicht gestört. Außerdem obliegt es<br />

ja mir, die Grenzen meiner eigenen Kollektion<br />

festzulegen.“<br />

Jagd in Österreich<br />

Vor zwölf Jahren erwarb der Tübinger<br />

seinen ersten Junior, die mit einem K bezeichnete<br />

kurze Variante. Es folgten das<br />

abgespeckte V-Modell und ein Schmalspurschlepper.<br />

Ziel war es nun, ein<br />

Exemplar jeder Baureihe anzuschaffen.<br />

Der 57-Jährige schoss weit darüber hinaus:<br />

Mittlerweile besitzt er außerdem<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Austro-Junior,<br />

System Porsche<br />

Bauzeit Frühjahr 1958<br />

bis 1965<br />

Stückzahl ca. 3.000<br />

Motor F 108; ab 1961: F 109<br />

Verfahren<br />

Viertakt/<br />

Wirbelkammer<br />

Kühlung<br />

Luft (Radialgebläse)<br />

Zylinderzahl 1<br />

Hubraum (cm 3 ) 822; ab 1961: 875<br />

Bohrung x Hub (mm) 95 x 116;<br />

ab 1961: 98 x 116<br />

Leistung 14 / 2.250;<br />

(PS/bei U/min) ab 1961: 15 / 2.250<br />

Drehmoment 47 / 1.900;<br />

(Nm/bei U/min) ab 1961: 50 / 1.800<br />

Getriebe<br />

Getrag<br />

Gänge v/r 4/4<br />

Höchstgeschw. (km/h) 16<br />

Batterie (V/Ah) 12 / 56<br />

Leergewicht (kg) 890 – 940<br />

Zul. Gesamtgew. (kg) 1.580<br />

Länge (mm) 2.700<br />

Breite (mm) 1.460 – 1.700<br />

Höhe (mm)<br />

Radstand (mm)<br />

Bodenfreiheit (mm)<br />

1.570 (Gebirgstraktor:<br />

1.480)<br />

1.700 (Gebirgstraktor:<br />

1.835)<br />

405 (Gebirgstraktor:<br />

320)<br />

5,7 (mit Lenkbremse)<br />

Wendekreis (m)<br />

Spurweite v/h (mm) 1.028-1.488 /<br />

1.000-1.600<br />

Bereifung v/h 4.00-15 / 8-24; 9-24<br />

Serienausstattung Elektrische Anlage<br />

inklusive Vorglüheinrichtung, Anlasser und<br />

Beleuchtung, Verstellfelgen, Norm- und Wegzapfwelle,<br />

Mähantrieb, Anhängekupplung,<br />

vorderes Zugmaul, feste Ackerschiene<br />

Sonderausstattung Mähwerk, Riemenscheibe,<br />

zusätzliches Frontgewicht,<br />

Radgewichte, hydraulischer Kraftheber<br />

Kaufpreis (öS) 1961: 36.800<br />

(Gebirgstraktor:<br />

37.300)<br />

KAROSSERIEARBEITEN<br />

Kleinteile sind zum Lackieren vorbereitet …<br />

Gestrahlt und grundiert.<br />

einen Standard AP 22, einen Super Export<br />

329, einen Super B 308 Industrieschlepper<br />

als Baubagger, einen Master<br />

419, zwei AP 17 der ersten und zweiten<br />

Version sowie einen Allgaier A 111.<br />

„Hübsch, rot aber wenig exotisch war<br />

mein <strong>Traktor</strong>enfuhrpark“, meint der gelernte<br />

Bankkaufmann. „Also musste noch<br />

ein richtig seltenes Stück her, praktisch<br />

ein exklusives Sahnehäubchen. Und das<br />

habe ich in der österreichischen Lizenzfertigung<br />

des Porsche Junior von Hofherr-<br />

Schrantz ausgemacht.“<br />

Die Suche nach einem Austro-Junior<br />

gestaltete sich unerwartet einfach, führte<br />

aber geradezu zwangsläufig über die Alpen<br />

ins Nachbarland. Diez kontaktierte<br />

Gerhard Lackner, der in Hitzendorf nahe<br />

Graz ein <strong>Traktor</strong>museum mit zwei Dutzend<br />

Porsche- und Allgaier-Schleppern in<br />

der Ausstellung betreibt. Die Frage, ob der<br />

Experte von einem käuflich erwerbbaren<br />

Hofherr-Schrantz wüsste, blieb nicht lange<br />

unbeantwortet. Faxe und Fotos wurden<br />

hin und her geschickt. Schließlich machte<br />

sich Diez mit einem Anhänger auf die 650<br />

Kilometer lange Reise zum Standort. Vor<br />

Ort wurde er sich schnell einig mit dem<br />

Besitzer, blätterte 2.700 Euro auf den Tisch<br />

und kutschierte seinen Neuerwerb stolz<br />

… ebenso Haube und Kotflügel.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen!<br />

wie Bolle heim nach Ammerbuch. Er war<br />

der fünfte Besitzer und hatte die original<br />

Fahrzeugpapiere in der Tasche.<br />

Die Optik war beklagenswert, dafür<br />

lief der Motor wie eine Eins!<br />

Noch zu retten?<br />

„Eine Tonne Schrott hast du dir da angelacht,<br />

was willst du bloß mit diesem<br />

Wrack“, fragte sein Schrauberspezi Friedrich<br />

Bühler. Viele Jahre hat er als Landmaschinenmechaniker<br />

gearbeitet und sogar<br />

an Werksschulungen bei Porsche in Friedrichshafen<br />

teilgenommen. Er restauriert<br />

selbst klassische <strong>Traktor</strong>en und steht Ekkehard<br />

Diez immer dann zur Seite, wenn<br />

dessen Fähigkeiten als Schrauber und<br />

Handwerker an ihre Grenzen stoßen.<br />

Doch im Falle des Austro-Junior lag der<br />

Experte nur bedingt richtig. Der Motor<br />

entpuppte sich als kerngesund. Mit ein<br />

wenig Starthilfe sprang er sofort an. Eine<br />

Messung der Kompression ergab einen<br />

Druck von 25 kg/cm 2 . Fast schon sensationell,<br />

denn der am 26. Juli 1961 erstmals<br />

zugelassene Hofherr-Schrantz verfügt<br />

noch über den ersten Motor, der offensichtlich<br />

auch nie überholt worden ist.<br />

Wegen seines rundherum positiven Eindrucks<br />

und der voll verfügbaren Leistung<br />

blieb der Einzylinder-Diesel unangetastet.<br />

Lediglich das Öl wurde gewechselt, eben-<br />

81


PORTRÄT<br />

Hofherr-Schrantz Austro-Junior<br />

so der Schmierstoff im tadellos funktionierenden<br />

Getriebe. Außerdem verweigerte<br />

der Anlasser die für den Startvorgang<br />

so wichtigen Umdrehungen. Kurzerhand<br />

wurde er durch Neuware ersetzt.<br />

Der Austro-Junior ist<br />

als Tragschlepper für<br />

Anbaugeräte in der<br />

Fahrzeugmitte konzipiert.<br />

Rumpf und Motor<br />

glänzen nach der<br />

Neukolorierung.<br />

halterungen bedurften des schweißkundigen<br />

Experten.<br />

Bevor der Lackierer seine Spraypistole<br />

mit Farbe aufmunitionieren konnte,<br />

war ein kompletter Neuaufbau der überschaubaren<br />

Elektrik notwendig. Ekkehard<br />

Diez: „Das ganze alte Stromgelumpe<br />

habe ich brutal rausgerissen. Anschließend<br />

war Strippenziehen ohne<br />

Ende angesagt. Für die Vorschriften der<br />

deutschen Straßenverkehrsordnung<br />

musste die bislang fehlende Warnblinkanlage<br />

installiert werden.“<br />

Zur Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft<br />

war eine Warnblinkanlage nötig.<br />

Rost und Beulen<br />

Es folgte das Einstellen von Kupplung,<br />

Fuß- und Handbremse. Anschließend<br />

machte sich Ekkehard Diez ans Zerlegen<br />

des Oldies. Die Hydraulik hat er komplett<br />

entfernt und am Ende der Restaurierung<br />

mangels einer zukünftigen sinnvollen Verwendung<br />

nicht mehr angebaut. „Der Zustand<br />

von Lack und Blech war neben der<br />

desolaten Elektrik die größte Baustelle“,<br />

erinnert sich der Porsche-Liebhaber. „Ich<br />

habe den Austro-Junior in all seine Bestandteile<br />

seziert und mehrfach intensiv<br />

gereinigt – mit Wasser und Bürste, da, wo<br />

es nötig war auch mit chemischem<br />

Zeugs.“<br />

Alle vier Felgen, der Auspuff, beide<br />

Sitzbänke, Scheinwerfer, Kotflügel und<br />

Schutzbleche kamen zum Sandstrahlen in<br />

einen Fachbetrieb. Die großen Blecharbeiten<br />

hat ebenfalls ein Profi erledigt: Grobe<br />

Beulen und großflächige Rostlöcher<br />

mussten an der Haube und den Kotflügeln<br />

entfernt werden. Auch die Halterungen<br />

für die Blinker und die vorderen Lampen-<br />

Blechkosmetik<br />

Den Motor und den Rumpf des gestrippten<br />

Hofherr-Schrantz hat sein Besitzer<br />

nach der Intensivreinigung mit dem Segen<br />

der örtlichen Polizei auf eigener<br />

Achse zu einem Lackierbetrieb ins benachbarte<br />

Entringen gebracht. Hier warteten<br />

bereits die großen Karosserieteile<br />

auf den passgenauen Anbau. Zuvor waren<br />

sie zum Teil mehrfach entlackt, ge-<br />

82


LENKRAD UND ARMATURENBRETT<br />

Vorher und nachher: Das spartanische Porsche-Cockpit sorgt beim Piloten nur äußerst selten für Irritationen.<br />

schliffen, gestrahlt, grundiert und mit einem<br />

neuen Farbauftrag versehen worden.<br />

Die Spezialfarbe des Auspuffes<br />

wurde dabei mit 600 Grad eingebrannt.<br />

Vor allem die filigranen Feinarbeiten<br />

liegen Ekkehard Diez am Herzen. Mit<br />

Akribie und ruhiger Hand hat er sämtliche<br />

Schriftzüge, Zierleisten, das Armaturenbrett,<br />

den Hupenknopf und den<br />

Schaltknauf in einen geradezu neuwertigen<br />

Zustand versetzt. Lediglich die beiden<br />

Hofherr-Schrantz-Schriftzüge links<br />

und rechts auf der Haube hat er fertig gekauft.<br />

Begonnen hatte die Restaurierung des<br />

betagten Österreichers im Sommer 2010.<br />

In der Weihnachtszeit machten sich Ekkehard<br />

Diez und sein Kumpel Friedrich<br />

Bühler wieder an den Zusammenbau.<br />

Doch gab es hierbei noch einige Detailarbeiten<br />

zu erledigen. Zunächst spendierten<br />

sie dem Schlepper einen neuen<br />

Satz Reifen. Die Holzbretter der beiden<br />

Sitzbänke hat er neu angefertigt und vor<br />

der Montage mehrfach lasiert. Der Auspuff<br />

bekam neue Dichtungen, und das<br />

Armaturenbrett wurde mit Filigranarbeit<br />

auf Hochglanz gebracht.<br />

Wenig Ersatzteile<br />

Die Liste der verbauten Neuteile ist relativ<br />

kurz: Neben dem erwähnten Anlasser<br />

und den Hersteller-Schriftzügen mussten<br />

die Haubengriffe, die hinteren Lampenhalterungen<br />

samt Leuchten, die vorderen<br />

Blinker, das Massekabel für die<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Batterie sowie jede Menge Schraubverbindungen<br />

erstanden werden. Außerdem<br />

natürlich die komplette Warnblinkanlage.<br />

Makelloser Zustand<br />

Anfang Februar 2011 bekam Diez mit seinem<br />

österreichischen Porsche Besuch von<br />

Das Wertgutachten liegt nach der Restaurierung<br />

deutlich über den Investitionen.<br />

einem Prüfer zur amtlichen Hauptuntersuchung<br />

und zur Übernahme der „Deutschen<br />

Staatsbürgerschaft“. Ein Termin,<br />

der wenig Zeit in Anspruch nahm. Ohne<br />

Mängel durchlief der 14 PS-Schlepper das<br />

behördliche Abnahmeprocedere und<br />

hinterließ bei den Herren im grauen Kittel<br />

einen nachhaltig positiven Eindruck.<br />

Ebenso beim vereidigten Sachverständigen,<br />

der nach Abschluss aller Arbeiten ein<br />

Wertgutachten über den Hofherr-Schrantz<br />

erstellte.<br />

Was das Finanzielle angeht, so hat Ekkehard<br />

Diez nichts zu verbergen: „Gekauft<br />

habe ich meinen Lizenz-Porsche für 2.700<br />

Euro. Aus heutiger Sicht möglicherweise<br />

ein wenig überbezahlt. Doch da der tadellos<br />

laufende Dieselmotor keine Investitionen<br />

erforderlich machte, geht der Preis für<br />

mich völlig in Ordnung. 5.600 Euro habe<br />

ich an Ersatzteilen und Fremdleistungen<br />

reingesteckt. Meine Arbeitszeit kann und<br />

will ich natürlich nicht beziffern. Das<br />

amtliche Wertgutachten attestiert dem<br />

Hofherr-Schrantz die Bestnote 1 und setzt<br />

einen Marktwert von 12.500 Euro an.“<br />

Doch darum geht es Ekkehard Diez gar<br />

nicht. Er ist bekennender Sammler. Arbeiten<br />

müssen alle seine elf <strong>Traktor</strong>en nicht<br />

mehr. Und bei Regen bleiben sie in der<br />

Halle. Ab und zu fährt er auf ein Oldtimer-<br />

Treffen in der Nähe seines Heimatortes.<br />

Nach Lust und Laune holt er dann einen<br />

seiner Porsche-Diesel aus dem Showroom.<br />

„Klar, dass der Master oder der<br />

308er dann gewaltig was her machen“,<br />

grinst er. „Doch die meisten Zuschauer<br />

umringen den kleinen Österreicher. Der<br />

Austro-Junior ist halt was ganz Besonderes!<br />

Allerdings markiert er nicht das Ende<br />

meiner Sammelleidenschaft für Porsche.<br />

Mal sehen, was als nächstes kommt.“<br />

Ulf Kaack<br />

Marktwert Hofherr-<br />

Schrantz Austro-Junior<br />

Nun wird es schwierig! Trotz<br />

ihrer hohen Produktionszahlen<br />

und der recht leistungsarmen<br />

Motorisierung sind die einzylindrigen<br />

<strong>Traktor</strong>en nach dem<br />

System Porsche ziemlich hochpreisig. Kritische<br />

Stimmen sagen auch: völlig überbewertet.<br />

Es ist der Markenname, der Preise und<br />

Nachfrage in die Höhe treibt. Naja, und<br />

hübsch sind die Kleinen zudem. Die Lizenzbauten<br />

aus Wien sind in deutschen Landen<br />

eine extreme Seltenheit. Wenn vorhanden,<br />

dann von Hardcore-Sammlern importiert. Wer<br />

also einen Austro-Junior sein Eigen nennen<br />

will, kommt um eine Suche in Österreich kaum<br />

herum. Dienlich sind dann sicher private Kontakte<br />

in die Szene des Nachbarlandes, um ein<br />

möglichst optimales Preis-Leistungsverhältnis<br />

zu erzielen. Unmöglich ist das keinesfalls,<br />

aber ein wenig Geduld und eine gute Spürnase<br />

können ganz eindeutig das Budget schonen.<br />

Zustand fast neuwertig gebraucht stark verschlissen<br />

Preis (€ ) 12.000 5.000<br />

1.000<br />

83


PANORAMA<br />

Dampf- und Treckertreffen in Lindlar<br />

Hans-Werner Dörich<br />

aus Hanau ist der größte<br />

private Sammler von<br />

Dampfmaschinen in<br />

Deutschland.<br />

HISTORISCHE LANDTECHNIK<br />

Voll unter Dampf<br />

Es zischte und schnaufte, es dampfte und qualmte beim Freilichtmuseum in<br />

Lindlar. 7.500 Fans von <strong>Traktor</strong>en und Dampfmaschinen zog es zu einem der<br />

größten Treffen seiner Art. Birthe Rosenau mischte sich darunter .<br />

Der Schweiß rinnt Florian Kienz an<br />

Gesicht und Armen herunter. Das<br />

liegt nicht allein an der Hitze, die<br />

an diesem Sommertag über das<br />

Gelände des LVR-Freilichtmuseums wabert.<br />

Sondern vor allem an der großen<br />

Kraftanstrengung, mit der er den 8,5 Tonnen<br />

schweren Dampftraktor durch die Zuschauermenge<br />

lenkt. Auch sein Vater Gerhard<br />

Kienz schwitzt, er steht neben ihm<br />

auf der John Fowler & Co, 1896 in Magdeburg<br />

gebaut. Um den 25 PS starken Motor<br />

am Laufen zu halten, schaufelt er<br />

Kohlen nach, reguliert das Feuer<br />

und speist den Wasserkessel. Es<br />

qualmt und raucht gewaltig, als sich die<br />

Maschine gemächlich den Hang hinauf<br />

schiebt. „Die Hitze geht zum Glück eher<br />

nach vorne“, sagt Kienz. Und immerhin<br />

sei da ja noch der Fahrtwind, fügt er augenzwinkernd<br />

hinzu.<br />

Beim großen Dampf- und Treckertreffen<br />

wird das oberbergische Lindlar alle<br />

zwei Jahre zur Schaubühne für alles, was<br />

schnauft, knattert, tuckert und dampft.<br />

Am 19. und 20. Juli war es wieder so weit,<br />

7.500 Besucher bewunderten die technischen<br />

Raritäten. Auf den Wiesenflächen<br />

waren 250 <strong>Traktor</strong>en zu sehen, dazu eine<br />

Handvoll Originaldampfmaschinen und<br />

etwa 50 Modelle, die unter Dampf vorgeführt<br />

wurden. Viele der Aussteller kamen<br />

aus der Region. „Einige reisten aber auch<br />

mehrere Hundert Kilometer auf eigener<br />

Achse zum Treffen an“, betont Petra Dittmar<br />

vom LVR-Freilichtmuseum. Sie liebt<br />

die einzigartige Atmosphäre der Veranstaltung.<br />

Überschaubare Technik<br />

Großen Anteil hat daran auch der Förderverein<br />

Dampfmaschinenmuseum Hanau-Großauheim,<br />

der neben dem Fowler-<br />

Dampftraktor noch mit einer Dampfwalze<br />

der Firma Ohl, Baujahr 1909, ange-<br />

Vater und Sohn fahren die John Fowler & Co gemeinsam: Florian<br />

Kienz lenkt, Gerhard Kienz schaufelt Kohlen nach.<br />

Artenvielfalt bei der Deutz-Ausstellung. Die gesamte Modellpalette<br />

der giftgrünen Kölner gab es zu sehen.<br />

Fotos: N. Hertgen<br />

84


Fendt Dieselross,<br />

Baujahr<br />

1956, als<br />

Zweisitzer<br />

und mit Kindersitz.<br />

reist war. Eigentümer beider Fahrzeuge<br />

ist Hans-Werner Dörich, größter privater<br />

Sammler von Dampfmaschinen in<br />

Deutschland. Wie sich so ein Koloss<br />

fährt, verrät schon der Blick auf die muskulösen<br />

Oberarme von Florian Kienz:<br />

„Servolenkung gab es damals ja leider<br />

noch nicht“, sagt er lachend, „es ist jedenfalls<br />

deutlich bequemer, den <strong>Traktor</strong><br />

zu zweit zu fahren.“ Maximal acht Kilometer<br />

pro Stunde erreicht das Gefährt<br />

mit Zwei-Gang-Getriebe. „Das ist wenigstens<br />

noch Technik, die man begreift.<br />

Wenn bei alten Landmaschinen etwas<br />

kaputt geht, sieht man sofort, was los<br />

ist“, schwärmt Gerhard Kienz.<br />

Viele staunende Blicke zieht an diesem<br />

Tag auch die Kirmes-Zugmaschine<br />

„Hendrina“ auf sich. Das Prachtstück der<br />

Dampfgeschichte wurde 1913 von der<br />

britischen Firma Garrett & Sons gebaut<br />

und für den Betrieb und die Beleuchtung<br />

von Karussells genutzt. 1997 kaufte es<br />

Familie Linders aus den Niederlanden<br />

und restaurierte es drei Jahre lang. Ebenfalls<br />

aus den Niederlanden kam ein Kemna-Dampftraktor.<br />

Er wurde 1916 im Ersten<br />

Weltkrieg gebaut, um Kanonen zu<br />

schleppen. Nach dem Anfeuern dauert es<br />

eineinhalb Stunden, bis sich der Dampf<br />

entwickelt.<br />

Auch die fahrbaren Dampfmodelle begeisterten:<br />

Sechs Jahre lang baute Rein-<br />

Details der John<br />

Fowler & Co, 1896.<br />

hard Hampel aus Bielefeld vom Freundeskreis<br />

„Straßendampf Paderborn“ an<br />

seinem McLaren Dampftraktor mit Langholzwaren<br />

im Maßstab 1:3. Die Originalmaschine<br />

hat gerade den 101. Geburtstag<br />

gefeiert. Dass es noch eine Nummer kleiner<br />

geht, zeigt Tobias Porschen von JT-<br />

Modelle aus Hürtgenwald. Sein Landini<br />

Veranstaltungstipp<br />

Großauheimer Dampftage in Hanau (Hessen),<br />

27. und 28. September, 10 bis 17 Uhr, 40 Jahre<br />

Förderverein Dampfmaschinenmuseum,<br />

Eintritt: Erwachsene 4 Euro, Kinder 2 Euro,<br />

Familien 8 Euro, www.fdm-hanau.de<br />

SL 50 ist ein Modell im Maßstab 1:6,7,<br />

kann alles, was auch sein großer Bruder<br />

kann. Im Miniformat lassen sich die drei<br />

Vorwärts- und der Rückwärtsgang bedienen,<br />

auch Handbremse und Kupplung<br />

sind voll funktionstüchtig.<br />

Deutz im Fokus<br />

Erstmals zeigte Petra Dittmar eine thematische<br />

Ausstellung für die Freunde von<br />

Dieselmotoren aus Anlass des 150-jährigen<br />

Bestehens von Deutz. Besonders begehrt<br />

waren im Bergischen Land nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg die bis zu 25 PS<br />

starken Bauernschlepper. Ein Beispiel<br />

dafür ist der F2M 315 mit Wasserkühlung<br />

und 30 PS, Baujahr 1935, den Markus<br />

Hachenberg aus Lindlar ausstellte.<br />

Das Freilichtmuseum Lindlar zeigte sein<br />

Exemplar eines Elfer-Deutz (1938), inklusive<br />

der damals serienmäßigen Riemenscheibe<br />

und dem Mähantrieb. Gleich<br />

zweimal zu sehen gab es den großen<br />

Stahlschlepper F3M 317 – einmal im unrestaurierten<br />

Orginalzustand von 1943.<br />

Ebenfalls unrestauriert zeigte Roland<br />

Schmitz aus Unterschwarzen den großen<br />

Radschlepper von Deutz, den F4L 514<br />

mit 60 PS (1956).<br />

Eine bunte Mischung gab es auf den<br />

Wiesenflächen des Hofes zum Eigen: Eicher,<br />

Lanz, Hanomag, Fendt, Fahr und<br />

Allgaier so weit das Auge blickte. Mit einem<br />

ungewöhnlichen Schlepper war<br />

Tom Krampe von den Treckerfreunden<br />

Remscheid dabei: Seit 2009 ist der 19-<br />

Jährige stolzer Besitzer eines Einachsers,<br />

einem Holder E 6 mit Benzinmotor. Ergänzt<br />

wurde die <strong>Traktor</strong>enausstellung<br />

durch die Präsentation zahlreicher Unimogs<br />

und Stationärmotoren sowie Verkaufsständen<br />

für Ersatzteile, Bücher und<br />

mehr aus dem Bereich der Landtechnik.<br />

Birthe Rosenau<br />

Die Kirmes-Zugmaschine „Hendrina“ wurde 1913 von der<br />

britischen Firma Garrett & Sons gebaut.<br />

TRAKTOR CLASSIC 4|2014<br />

„Gott zum Gruße“ – ein äußerst freundlicher Zeitgenosse am Steuer<br />

seines Eicher beim Oldie-Korso.<br />

85


SERVICE<br />

Restaurierung eines Mähwerks<br />

Tobias Gieseke hat sich Zeit<br />

gelassen: Rund ein Jahr lang<br />

hat er immer mal wieder an<br />

dem Mähwerk gearbeitet,<br />

ohne dass die Restaurierung<br />

in Stress ausartete.<br />

BUSATIS BM 120 204-MÄHBALKEN<br />

Scharf und gängig<br />

Auch Anbaugeräte leiden unter dem Zahn der Zeit. Oftmals sind sie Bestandteil des <strong>Traktor</strong>s und<br />

bedürfen ebenfalls einer sachkundigen Restaurierung. Tobias Gieseke hat einen Busatis-<br />

Mähbalken auf Vordermann gebracht. Er war beim Kauf seines Güldner Multitrac montiert und<br />

gehört für ihn fest zu seinem Geräteträger.<br />

Fotos: Gieseke und Kaack<br />

86


ZERLEGEN UND REINIGEN<br />

Der Zustand des Mähwerkes vor der Restaurierung.<br />

Das Treibholz fungiert als Sollbruchstelle<br />

zwischen Antrieb und Mähwerk.<br />

Ersatz hat Tobias aus Eichenholz selbst<br />

gefertigt.<br />

Zunächst wurde der Antrieb des Busatis<br />

BM 120 204 demontiert …<br />

… und anschließend zerlegt für das Grundieren<br />

vorbereitet.<br />

Schraubverbindungen ließen sich nur mit<br />

Hitze lösen.<br />

In unserer Erstausgabe in diesem Jahr<br />

berichteten wir über die Restaurierung<br />

eines seltenen Güldner Multitrac.<br />

Beim Kauf bekam der neue Eigentümer<br />

Tobias Gieseke seinerzeit ein<br />

passendes Mähwerk dazu, das aber nicht<br />

funktionsfähig war. Zwischenzeitlich hat<br />

sich der 28-Jährige auch über das Anbauteil<br />

für die Grasmahd hergemacht.<br />

aller Komponenten: „Nach einer Radikalkur<br />

mit dem Dampfstrahler habe ich den<br />

Antrieb zerlegt und mit Benzin gereinigt.<br />

Das Schneidwerk wurde mit der Drahtbürste<br />

intensiv bearbeitet, der Mähbalken<br />

Der Mähbalken war beim Kauf am Multitrac,<br />

also ist er für mich Teil der Fahrzeughistorie.<br />

Reinigen und entrosten<br />

Dabei handelt es sich um einen Mähbalken<br />

des Herstellers Busatis, der seit 1888<br />

im niederösterreichischen Purgstall<br />

Schneidwerke für die Landwirtschaft und<br />

Industrie fertigt. Noch heute ist das Unternehmen<br />

weltweit im Geschäft. Bei der<br />

Restaurierung des Busatis BM 120 204 begann<br />

Tobias klassisch mit der Reinigung<br />

sowie diverse Kleinteile erhielten mit dem<br />

Sandstrahler eine saubere Oberfläche.“<br />

Die offenen Lager des Antriebs waren<br />

durch die Bank defekt. Tobias Gieseke hat<br />

sie durch geschlossene und damit wartungsarme<br />

Lager ersetzt. Die Kupplung erwies<br />

sich hingegen als gesund und blieb<br />

unangetastet. Erneuert hat er außerdem<br />

den Antriebsriemen und den dazugehörigen<br />

Spanner. Bei der Überholung des zum<br />

Teil zahnlosen Messerwerks kam ihm seine<br />

Erfahrung mit Mähdreschern zugute.<br />

„Schon als Jugendlicher habe ich zur Erntezeit<br />

für einen benachbarten Bauern regelmäßig<br />

mit einem Claas Mercator 75 gearbeitet“,<br />

sagt Tobias Gieseke. „Da waren<br />

Schäden an der Mähmechanik beinah an<br />

der Tagesordnung.“ Die defekten Stahlzähne<br />

beim Busatis-Messer hat er ganz<br />

simpel ausgebohrt. Ersatz gab es beim<br />

Claas-Händler, der noch passende Restbestände<br />

vom Mercator auf Lager hatte. Die<br />

hat Tobias – wie einst der Dorfschmied –<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

87


SERVICE<br />

Restaurierung eines Mähwerks<br />

LACKIEREN UND MONTIEREN<br />

Die offenen Lager waren defekt.<br />

Geschlossen Lager wurden eingepresst.<br />

Die Montage klappte problemlos.<br />

Lackiert wurde bei gutem Wetter im Garten. Der fertige Antrieb ist am Multitrac montiert. Der gereinigte, grundierte Mähbalken ...<br />

… wird anschließend schwarz lackiert. Die defekten Messer werden ausgemeißelt … …und anschließend neu aufgenietet.<br />

ganz konventionell aufgenietet. Nachdem<br />

die Mechanik wieder einwandfrei funktionierte,<br />

war erst einmal Schleifen,<br />

Spachteln und Lackieren angesagt. Auch<br />

der mit Ketten kombinierte Kippmechanismus<br />

erhielt einen neuen Farbauftrag –<br />

und zwar im Hellgrün des Güldner Multitrac.<br />

Für den Spannarm hat Tobias<br />

einen neuen Befestigungsbolzen<br />

gedreht und auch hier neue Lager<br />

eingebaut.<br />

Wartungsarmes Mähwerk<br />

Auch das sogenannte Treibholz<br />

zwischen Antrieb und Mähbalken<br />

hat er erneuert: „Im Betrieb hat dieses<br />

schmale Holzstück die Funktion<br />

einer Sollbruchstelle, sollte mal ein<br />

Stein oder ein harter Fremdkörper<br />

in die Messer geraten. Man kann die<br />

Treibhölzer problemlos im Fachhandel<br />

kaufen, aber ich habe meins aus Eiche einfach<br />

selbst gefertigt.“ Vor dem Zusammenbau<br />

reparierte Tobias mit dem<br />

Schweißgerät die Abdeckung des Riemenantriebs<br />

und baute bei dieser Gelegenheit<br />

auch gleich das Führungsblech am oberen<br />

Die Kippmechanik<br />

funktioniert tadellos<br />

und bedarf nur<br />

minimaler Pflege.<br />

Ende des Mähbalkens neu. Keine große<br />

Herausforderung für den gelernten Kfz-<br />

Mechaniker, der sich rund ein Jahr ohne<br />

Zeitdruck und immer mal wieder am Wochenende,<br />

wie er sagt, mit dem Busatis-<br />

Anbaugerät seines Güldners auseinander<br />

gesetzt hat.<br />

Das fertige Mähwerk arbeitet unter<br />

mechanischem Rasseln einwandfrei.<br />

„Ab und Schleifen,<br />

Spachteln und Lackieren bedarf es<br />

ein bisschen Pflege“, sagt sein Besitzer.<br />

„Vier Schmiernippel wollen<br />

regelmäßig gefettet werden, und bei<br />

der Gelegenheit gehe ich mit Sprühöl<br />

am Messerwerk und den beweglichen<br />

Teilen entlang. Hin und<br />

wieder ein Blick und ein Ohr auf<br />

die Kupplung – das war es schon!“<br />

Ulf Kaack<br />

88


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GESCHICHTE<br />

Dieselpionier Prosper L’Orange<br />

GENIALER KONSTRUKTEUR: PROSPER L’ORANGE<br />

Den Diesel<br />

formatiert<br />

Sein Name ist ungewöhnlich, sein Wirken in<br />

der Diesel-Technologie nachhaltig: Der<br />

deutsche Ingenieur Prosper L’Orange stutzte<br />

den Selbstzünder auf Gardemaß und machte<br />

ihn in der Landwirtschaft hoffähig. Harald<br />

Focke war auf Spurensuche.<br />

rade erfundene Verbrennungsmotor. Nach<br />

dem Abitur 1896 zieht es L‘Orange an die<br />

Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg.<br />

Sein Diplom als Ingenieur macht<br />

er mit Auszeichnung. 1900 wird er Assistent<br />

im gerade gegründeten „Maschinenlaboratorium“<br />

der TH.<br />

Auf nach Köln<br />

Nach dem Dienst in der kaiserlichen Armee<br />

kehrt L’Orange nicht in die Wissen-<br />

Eugen Diesel bringt seinen „Gleichdruckmotor<br />

mit Eigenzündung“<br />

zwar verlässlich zum Laufen. Doch<br />

die „innere Gemischbildung“ erfordert<br />

einen klobigen Kompressor, der den<br />

Kraftstoff mit Druckluft in den Brennraum<br />

einbläst. Die frühen Diesel sind deshalb<br />

Giganten. Platz für sie ist nur in Fabrikhallen<br />

oder auf Schiffen. In Fahrzeuge<br />

passen sie nicht. So sehr unzählige Techniker<br />

nach Ablauf der Diesel-Patente 1907<br />

daran tüfteln, den Kompressor vom Motor<br />

zu trennen, sie kriegen die gusseisernen<br />

Monster einfach nicht klein. Das gelingt<br />

erst einem deutschen Ingenieur,<br />

dessen Begabung so ungewöhnlich ist<br />

wie sein Name: Prosper L’Orange. Seine<br />

Arbeiten führen 1922 zum ersten Landfahrzeug<br />

mit Dieselmotor, dem Benz-<br />

Sendling Ackerschlepper.<br />

Geboren wird Prosper L‘Orange 1876<br />

in Beirut im damaligen Osmanischen<br />

Reich. Sein Vater, ein Deutscher mit französischen<br />

Ahnen, arbeitet dort als Chefarzt<br />

in einem Krankenhaus. 1890 kehrt er<br />

nach Deutschland zurück. Der junge Prosper<br />

besucht in Königsberg das Gymnasium.<br />

Mehr noch als die Schule interessiert<br />

ihn moderne Technik, besonders der geschaft<br />

zurück, sondern wechselt 1906 zur<br />

Gasmotoren-Fabrik Deutz nach Köln. Sie<br />

will einen kleinen Diesel bauen und sucht<br />

einen Leiter der Versuchsabteilung. Der<br />

ehrgeizige, junge Ingenieur aus Berlin will<br />

am Rhein dem Diesel die „Zügellosigkeit<br />

der Brennstoffeinführung“ abgewöhnen.<br />

L‘Orange tüftelt an einem Verfahren mit einer<br />

„heißen Kammer, durch die der flüssige<br />

Brennstoff gespritzt werden, teilweise<br />

verbrennen, sich zersetzen und verdampfen<br />

soll.“ 1907 ersinnt er einen geteilten<br />

Brennraum – einen über dem Kolben und<br />

einen mit ihm verbundenen Nebenraum,<br />

Patentschrift für eine der vielen bedeutenden<br />

Erfindungen Prosper L’Oranges.<br />

90


der Nachkammer. Ohne Kolbenkompressor<br />

will er dort die Luft zerstäuben und mit<br />

dem Kraftstoff verbinden. Seine Erfindung<br />

meldet er als Patent an. Deutz aber verfolgt<br />

die Idee nicht, sondern setzt auf die Direkteinspritzung.<br />

Benz & Cie. werben ihn nach Mannheim<br />

ab. Die Firma will Dieselmotoren<br />

entwickeln, da deren Patente ablaufen.<br />

L’Orange leitet den Motorenversuch. Er<br />

will den Verbrennungsvorgang weiter verbessern,<br />

experimentiert mit neuen Formen<br />

der Zylinderköpfe und denkt sich eine<br />

Einspritzpumpe aus, die den Motor bestmöglich<br />

mit komprimierter Luft und<br />

Treibstoff-Sprühnebel versorgt. Doch noch<br />

klappt die Zerstäubung nicht wie sie soll.<br />

Da hat L’Orange eine neue Idee: Er verlegt<br />

die Nachkammer zwischen Einspritzdüse<br />

und Verbrennungsraum und macht sie so<br />

zur Vorkammer. Nach dem Einspritzen<br />

entzündet sich in ihr eine kleine Portion<br />

Diesel. Das restliche Öl verwirbelt in der<br />

Druckluft des eigentlichen Brennraums.<br />

1909 läuft L’Oranges erster Vorkammer-<br />

Versuchsmotor acht Tage lang. Doch Öl<br />

verkokt die Düse und verstopft sie allmählich.<br />

Der Motor stottert. L‘Orange zweifelt<br />

an seinem Einfall. Die Vorkammer wird<br />

trotzdem 1909 patentiert. Benz & Cie. machen<br />

L‘Orange 1910 zum Prokuristen. Der<br />

Krieg stoppt die Entwicklung der Dieseltechnik.<br />

1915 geben die Mannheimer das<br />

Vorkammer-Patent sogar vorläufig auf.<br />

Trichterverfahren<br />

Als L’Orange nach Kriegsende die Arbeit<br />

am Diesel wieder aufnimmt, erfindet er einen<br />

trichterförmigen Einsatz zwischen<br />

Vorkammer und Brennraum, damit der<br />

Motor sicherer zündet und das Öl gleichmäßig<br />

verdampft und weniger verschwelt.<br />

Im März 1919 meldet L’Orange auch dieses<br />

L’Oranges bei Benz & Cie. konstruierter Zweizylinder-Dieselmotor mit Vorkammer für den<br />

Benz-Sendling Motorpflug von 1922.<br />

Verfahren zum Patent an. Im selben Jahr<br />

stellt er eine Nadel-Einspritzdüse vor. Sie<br />

zerstäubt den Kraftstoff feiner als bisher,<br />

der Motor läuft rund und zuverlässig.<br />

1921 lässt der unermüdliche L‘Orange<br />

eine rückdruckfreie Einspritzpumpe folgen.<br />

Mit ihr lässt sich nun auch die Kraftstoffmenge<br />

stufenlos regeln. Gegenüber<br />

den Motoren mit Kompressor-Einblasung<br />

kann L’Oranges Vorkammer-Diesel höher<br />

drehen, vor allem fällt er wesentlich kleiner<br />

aus. Endlich ist er am Ziel. Nun drängt<br />

er darauf, seinen Motor in ein Fahrzeug<br />

einzubauen.<br />

Durchbruch<br />

Im August 1921 ist es soweit,<br />

der Diesel wird mobil. Seinen<br />

ersten Einsatz hat er in einem <strong>Traktor</strong> des<br />

Münchener Herstellers Sendling. Die Erprobung<br />

verläuft erfolgreich. Auf der Ausstellung<br />

der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft<br />

in Königsberg im Juni 1923<br />

wird der bahnbrechende Benz-Sendling S<br />

6 öffentlich vorgestellt. Er hat einen 25 PS<br />

starken, wassergekühlten Zweizylinder-<br />

Viertakt-Motor. Bohrung und Hub betragen<br />

135 x 200 Millimeter. Um Gewicht zu<br />

sparen, ist der Motorblock nicht mehr aus<br />

Gusseisen, sondern aus Leichtmetall.<br />

Der Benz-Sendling wird wie ein Benziner<br />

mit einer Handkurbel angelassen.<br />

Prospektwerbung für den Benz-Sendling-Ackerschlepper.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

Schnittzeichnung des Dieselmotors mit<br />

Vorkammer für das Trichterpatent von 1919.<br />

(Archiv: Daimler-Benz)<br />

91


GESCHICHTE<br />

Dieselpionier Prosper L’Orange<br />

<strong>Traktor</strong> nichts mehr im Wege steht. Benz<br />

& Cie. wollen nur 100 Motoren für Sendlings<br />

Schlepper und Motorpflüge bauen,<br />

doch Ende 1924 sind bereits 36 verkauft.<br />

Bis 1931 produzieren die Mannheimer<br />

fast 1.200 Stück.<br />

Der nahezu gleichzeitig entwickelte<br />

Vierrad-Dieselschlepper Benz-Sendling<br />

BK bleibt dagegen ein Ladenhüter. Nach<br />

der Fusion von Daimler und Benz wird<br />

aus ihm der Mercedes-Benz Typ OE. Obwohl<br />

er in der Praxis überzeugt, bleibt<br />

der Absatz schwach. Daimler-Benz zieht<br />

sich 1933 für fast vierzig Jahre aus dem<br />

<strong>Traktor</strong>enbau zurück.<br />

Der Benz-Sendling S 6 von 1922.<br />

Zuvor muss allerdings eine Lunte aus nitriertem<br />

Fließpapier angezündet und in<br />

die Zündkammer gesteckt werden. Anschließend<br />

ist die Dekompressionseinrichtung<br />

zu betätigen, weil die Verdichtungswärme<br />

des Motors für die erste<br />

Zündung nicht ausreicht.<br />

Innovativ und ökonomisch<br />

Der Diesel im Benz-Sendling-Schlepper<br />

läuft mit Braunkohlenteeröl, das billiger<br />

ist als Benzin. Auch „mit Gasöl, Petroleum,<br />

Texas-Öl sowie gelbem oder braunem<br />

Paraffin-Öl“ funktioniere der Diesel-Motor<br />

im <strong>Traktor</strong>, verspricht Benz in<br />

einer zeitgenössischen Werbebroschüre.<br />

Für ihn spricht auch, dass er anders als<br />

ein Benziner ohne anfällige Teile wie<br />

Zündmaschine, Zündkerze und Vergaser<br />

auskommt.<br />

Noch auf der Messe in Königsberg<br />

wird der Prototyp des ersten Diesel-<br />

<strong>Traktor</strong>s verkauft, zwei weitere Vorserien-Exemplare<br />

folgen. Als Benz-Sendling-Eintriebrad-Schlepper<br />

geht der<br />

Dreirad-<strong>Traktor</strong> noch 1923 in Serie.<br />

Die Kombination von Leistung und Wirtschaftlichkeit<br />

brachte den Diesel an die Spitze.<br />

Trotz Rudolf Diesels Idee, den Treibstoff<br />

unter hohem Druck selbst zu zünden,<br />

ist es nach 25 Jahren so weit, dass<br />

dem Übergang zum Dieselmotor im<br />

Motorpferd gesattelt<br />

1922 verlässt der ehrgeizige L'Orange<br />

Benz & Cie. Künftig leitet er die Motoren-<br />

Werke Mannheim (MWM). Sein Zwei-<br />

Zylinder-Diesel treibt ab 1924 auch den<br />

Straßenschlepper „Motorpferd“ seiner<br />

neuen Firma an. Die einfache Zugmaschine<br />

ohne Elektrik, Steuergeräte, Kraftheber<br />

oder Zapfwelle bleibt der einzige<br />

MWM-Schlepper. 1926 bringt auch<br />

L’Oranges frühere Firma Deutz mit der<br />

Baureihe MTH die erste Generation serienmäßig<br />

in Köln gebauter Dieselschlepper<br />

auf den Markt.<br />

Prosper L‘Orange ist es zu verdanken,<br />

dass der Diesel dank seiner grundlegenden<br />

Innovationen zum fahrzeugtauglichen<br />

Schnellläufer wird, dem wechselnde<br />

Drehzahlen nichts ausmachen. Die<br />

Technische Hochschule Karlsruhe ernennt<br />

L’Orange 1939 zum Dr.-Ingenieur<br />

e. h. Er stirbt noch im selben Jahr. Der<br />

kompakte, wartungsfreundliche und<br />

wirtschaftliche Diesel überzeugt in der<br />

Landwirtschaft bis heute.<br />

Harald Focke<br />

Der erste Vorkammer-Dieselmotor<br />

im Benz-Sendling Motorpflug<br />

S 6 von 1922.<br />

Das „Motorpferd“<br />

der Motorenwerke<br />

Mannheim (MWM)<br />

von 1924.<br />

Fotos: Archiv Daimler-Benz; Sammlung Focke; Sammlung Niemann<br />

92


DIE GESCHICHTE DES TRECKERS – ELFTER TEIL<br />

Die Gewinner des<br />

Markteinbruchs<br />

Im Hintergrund läuft der Lanz im Standgas, Ferkel quietschen.<br />

Was folgt, ist ein ungebremster Redeschwall voller Bauern -<br />

schläue, Witz und Ironie. Günther, der Treckerfahrer – hell -<br />

wacher Ferkelzüchter und Gülleproduzent aus Leidenschaft –<br />

nimmt die <strong>Traktor</strong>-Szene mit frecher Zunge aufs Korn.<br />

Foto: Sammlung Kaack<br />

Moin. Nachdem Anfang der siebziger<br />

Jahre die meisten Treckerhersteller<br />

in Deutschland die Kimme<br />

zugekniffen<br />

hatten, begann der Aufstieg<br />

der Geier. Wer hätte in den<br />

Fünfzigern gedacht, dass<br />

ausgerechnet die kleine<br />

Muckelbude in Marktoberndorf<br />

zu einem der ganz Großen werden<br />

würde. Fendt hatte zwar<br />

ganz anständige Dieselrösser<br />

zusammengebraten, aber die<br />

Karriere als Global Player hatte<br />

da unten im Allgäu keiner<br />

aufm Zettel. Die späten Sechziger<br />

spülten aber ordentlich<br />

Moneten in die Kasse und da<br />

dachten sich die Inhaber, da<br />

kaufen wir doch mal die Pleitebude<br />

Dechentreiter-Lely in<br />

Donauwörth. Das war damals<br />

ein großer Landmaschinenfritze<br />

und baute aber auch Wohnwagen.<br />

Aufe anderen Seite<br />

war gerade Hanomag von den<br />

Banken in die Pleite gejagt<br />

worden. Da zeigte sich der<br />

Vorteil eines Familienunternehmens:<br />

Fendt nahm den Platz von Hanomag<br />

ein, rein optisch aber vor allem in<br />

den Köppen der Bauern. „Wer Fendt fährt<br />

führt“, hieß es damals in den Dorfkneipen,<br />

wo vorher die Treckerfahrer noch gesagt<br />

hatten: „Einen Hanomag kriegste nie<br />

kaputt, einen Ferguson nie dicht.“ So ändert<br />

sich die Welt, heute sind die Fendt-<br />

Maschinen immer noch ganz weit vorne,<br />

sogar die Wohnwagen stehen weltweit an<br />

der Spitze, nur hat sich auch der Nachteil<br />

eines Familienunternehmens gezeigt: die<br />

Erben haben die Allgäuer Bude verbimmelt<br />

an den amerikanischen AGCO-Konzern,<br />

das spricht sich „Ekko“, das zeigt<br />

schon, wie bescheuert der Laden is. Eine<br />

andere Gewinnergeschichte is die von<br />

Dietmar Wischmeyers<br />

garstige Trecker-<br />

Kolumne – Teil 11<br />

Claas, auch nen Familienunternehmen im<br />

Weltzentrum Harsewinkel. Die Firma hat<br />

sich über den Mähdrescher hochgearbeitet<br />

bis hin zum Trecker.<br />

Trotz Geleitschutz eidgenössischer Milizionäre schaffte es selbst<br />

Hürlimann nicht gegen die Großen auf dem deutschen Markt.<br />

Die Claas-Drescher vom Matador bis zum<br />

Dominator waren in den Siebzigern der<br />

feuchte Traum eines jeden Landmannes.<br />

Da schielte der Fahrer vom Ködel und<br />

Böhm neidisch zum Produkt aus Westfalen.<br />

Jedenfalls war da auch Geld genug und<br />

so dachte sich der alte Claas: Komm, wir<br />

kaufen uns ne Treckerbude dazu. Zu dem<br />

Zeitpunkt war gerade Renault zu kriegen<br />

und dadrin schlummerte ganz tief deutsche<br />

Technik von MAN. Is auch egal, jedenfalls<br />

hatten aufm Dorf nur krankhaft<br />

frankophile Bauern einen Renault-Schlepper,<br />

solche fraßen auch Schnecken und trugen<br />

ne Baskenmütze. Also kam Claas auf<br />

den Trick, die Renaults hellgrün anzustreichen<br />

und nen Claas-Aufkleber draufzupappen,<br />

zack und der Trick gelang, die Dinger<br />

gingen weg wie Doppelkorn in Haselünne.<br />

Der dritte große Gewinner wohnt in<br />

Mannheim. Dort hatte John Deere in den<br />

Fünfzigern das lebende Treckermuseum<br />

Heinrich Lanz übernommen und von da<br />

aus haben sich die Gelbgrünen langsam<br />

aber stetig in den Treckermarkt vorgekämpft.<br />

Die Konkurrenz behauptet schon,<br />

das ganze Werk besteht nur aus eine Lackiererei<br />

für gelbe und grüne Farbe, damit<br />

pinseln die Amis alles an vom Rasenmäher<br />

bis zum Maishäcksler und verdröhnen<br />

es als John Deere. Warum auch nich,<br />

wenns die Leute kaufen..<br />

Was in der nächsten Folge kommt,<br />

weiß ich noch nich, is einfach noch zu<br />

lange hin und in der Erntezeit hab ich<br />

auch keinen Kopp dafür.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

93


PANORAMA<br />

Quiz/Meinung<br />

Das große<strong>Traktor</strong>-Quiz<br />

Was haben wir denn hier?<br />

Raten Sie mal!<br />

Das ist doch mal eine harte Nuss, liebe Leser.<br />

Von einer filigranen Konstruktion kann man<br />

hier sicherlich nicht sprechen. Auch stammt<br />

das Karosseriedesign mit seinen klaren und<br />

kantigen Linien wohl kaum aus der Zeichenfeder<br />

von Luigi Colani. Wer kann den Ackerschlepper<br />

identifizieren?<br />

Unter den Einsendern des<br />

richtigen Herstellers und<br />

Typs verlosen wir fünfmal<br />

das Buch „DEUTZ Bauernschlepper“.<br />

Einsendeschluss:<br />

Sonntag, 12.10.2014<br />

Schicken Sie Ihre Lösung samt voll stän diger<br />

Anschrift per Post an: GeraMond Verlag, Stichwort<br />

<strong>Traktor</strong>-Quiz, Postfach 40 02 09, 80702<br />

München. Oder schicken Sie uns eine E-Mail an<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

!<br />

P. S.: Haben Sie selbst einen seltenen<br />

<strong>Traktor</strong>, der nicht so leicht zu erraten ist?<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail mit Bild und<br />

Angaben zu Hersteller, Typ und Baujahr an:<br />

traktorquiz@geramond.de<br />

Foto: M. Miserok<br />

Die Gewinner des Hanomag-Typenbuchs aus der<br />

letzten Ausgabe heißen:<br />

Ulrich M., Steyerberg; Michael F., Pfaffenhofen;<br />

Manfred K., Anrode; Markus L., Sulzheim;<br />

Arne C., Langballig<br />

*Ihre Daten werden zum Zwecke der Gewinnerbenachrichtigung erfasst und gespeichert. Die<br />

Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Sie erhalten künftig per Post oder E-Mail News<br />

aus dem Verlag (bei Nichtinteresse vermerken Sie dies bitte auf Ihrer Postkarte).<br />

AUFLÖSUNG TRAKTOR-QUIZ 5/2014<br />

Schlankes Kraftpaket – Bungartz T7<br />

Foto: Julian Herrmann<br />

Unser letztes Ratebild zeigt einen<br />

Schmalspurschlepper der 1960er-Jahre.<br />

Mit dem T 7 etablierte die Münchener<br />

Maschinenfabrik Bungartz & Co. sich in<br />

höheren Leistungsklassen und perfektionierte<br />

das hauseigene Baukastensystem.<br />

Von der Fräse zum Schlepper<br />

Zu den ersten Erzeugnissen der 1934 gegründeten<br />

Firma Bungartz & Co. zählten<br />

auf Konstruktionen des Ingenieurs Josef<br />

Fey zurückgehende Bodenfräsen. Im August<br />

1935 übernahm Bungartz das<br />

Fräsenprogramm des Konkurrenten<br />

Siemens & Halske. Eigenentwicklungen<br />

und handliche Motorhacken<br />

folgten, und nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg ergänzten Einachsschlepper<br />

das Angebot. Zum<br />

Dauerbrenner entwickelte sich der<br />

von 1953 bis 1969 gefertigte Typ<br />

L 5. Auf der gleichen Basis entstanden<br />

1953 die ersten Vierradschlepper.<br />

Die Typen T 1 und T 2<br />

blieben Versuchsmuster, der T 3<br />

fand bis 1955 immerhin rund 100<br />

Käufer. Für den Antrieb sorgten wahlweise<br />

ein hauseigener Viertakt-Ottooder<br />

ein von Stihl zugelieferter Zweitakt-<br />

Dieselmotor. Weitaus erfolgreicher war<br />

der ab 1956 in rund 3.000 Exemplaren<br />

gebaute Nachfolger T 5 mit zunächst 12<br />

bzw. später 13 PS starkem Hatz-Viertakt-<br />

Diesel und 7/3-Gang-Getriebe. Anlässlich<br />

der Frankfurter DLG-Ausstellung<br />

stellte Bungartz diesem im Mai 1959 den<br />

T 6 mit 20 PS starkem MWM-Motor und<br />

Hurth-Getriebe G 819 zur Seite.<br />

Mit dessen Nachfolger T 7 wurde ab<br />

1962 die Standardisierung der Produktpalette<br />

vorangetrieben. Für Vortrieb sorgte der<br />

luftgekühlte MWM-Zweizylindermotor<br />

AKD 10 Z aus dem T 6, der aus einem Liter<br />

Hubraum 20 PS bei 3.000 U/min bereitstellte.<br />

Das Getriebe entsprach dem des parallel<br />

weitergebauten T 5. Dem Hurth G 819<br />

hatte es eine feinere Gangabstufung und<br />

eine vielfältiger schaltbare Zapfwelle mit<br />

der Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen<br />

Profilen voraus. Das Höchsttempo<br />

betrug knapp 18 km/h, das Eigengewicht<br />

über 900 kg. 1963 ergänzte<br />

eine Variante mit 34 PS starkem VW-<br />

Industriemotor das Angebot, und bis<br />

1967 wurden insgesamt rund 800<br />

Exemplare der T 7-Serie ausgeliefert.<br />

Die Nachfolge trat der bereits<br />

unter Regie der 1966 gemeinsam mit<br />

Karl Peschke gegründeten Firma<br />

Burgartz & Peschke präsentierte T 8<br />

an. Mit dem 1974 getätigten Verkauf<br />

des Geschäftszweiges an Gutbrod<br />

endete die Ära Bungartz im Schlepperbau.<br />

Klaus Tietgens<br />

94


Zeitreise<br />

Eine ausgedehnte Radtour durch das ländliche<br />

Niedersachsen geriet jüngst zu einer Reise in<br />

die Vergangenheit. In den vergangenen drei<br />

Jahrzehnten sind offensichtlich nur ganz wenige<br />

Wirtschaftswege der Flurbereinigung zum<br />

Opfer gefallen – erfreulich für Naherholungssuchende.<br />

Schwergewichtige Vierbeiner drücken<br />

nachgiebigem Untergrund allerdings bisweilen<br />

ihren Stempel auf, der leichtgewichtige Zweiräder<br />

im Extremfall ungewollte Luftsprünge vollführen<br />

lässt. Im Kontrast zur Vermehrung freizeitlich<br />

genutzter Fortbewegungsmittel ist die<br />

Zahl professionell genutzter Fahrzeuge auf dem<br />

Land eher gesunken. Wo einst ein IHC 624 die<br />

Welger-Hochdruckpresse über das Stoppelfeld<br />

zog, mindestens zwei Familienmitglieder die<br />

Quaderballen akkurat auf dem Ackerwagen<br />

stapelten und sich die 26 PS des IHC 323 beim<br />

Abtransport desselben kräftig ins Zeug legen<br />

müssen, zieht jetzt ein New Holland TVT 135 mit<br />

tandemachsiger Krone-Rundballenpresse einsam<br />

seinen Bahnen. Ein Großteil der eingesetzten<br />

Landtechnik hat – heute wie damals – weniger<br />

als zwei Jahrzehnte auf dem Buckel.<br />

Deshalb drücken wir fleißig auf den Auslöser,<br />

um flüchtige Momente für die Ewigkeit festzuhalten<br />

...<br />

... und erfreuen uns prompt an einem traumhaften<br />

Panorama: Im Windschatten eines kleinen<br />

Wäldchens frisst sich ein Fahr-Mähdrescher des<br />

Typs M 900 durch das Getreide. Vor dem Getrei-<br />

PFLUGBLATT<br />

DER AKTUELLE<br />

KOMMENTAR<br />

dewagenpaar wartet ein Deutz D 8006, daneben<br />

kommt ein Mercedes 200 D der Baureihe W 123<br />

zum Stehen und wird von der hinterhergezogenen<br />

Staubfahne eingehüllt. Heraus steigt eine<br />

junge, im dezenten Cowgirl-Stil gekleidete<br />

Dame und überreicht dem Mähdrescherfahrer<br />

sein Abendessen nebst Heißgetränk. Dessen<br />

blauer Overall trägt anstelle aufdringlicher Markenlogos<br />

unübersehbare Arbeitsspuren. Kein<br />

Boxenlaufstall, kein Windrad und keine Biogasanlage<br />

trüben den Blick in die Ferne. An dieser<br />

Stelle sollen keinesfalls die Errungenschaften<br />

moderner Technik in Frage gestellt werden. Wer<br />

in der Lage ist, ein an die Vergangenheit ermahnendes<br />

Stimmungsbild zu inszenieren und dabei<br />

beiläufig sein Tagwerk zu verrichten, ist<br />

dennoch jederzeit herzlich eingeladen, diese<br />

Chance zu nutzen.<br />

Klaus Tietgens<br />

Der Autor zahl reicher <strong>Traktor</strong>-Bücher<br />

bildet das technische Rück grat unserer Redaktion.<br />

Impressum<br />

Nummer 39 | 6/2014 | Okt./Nov. | 7. Jahrgang<br />

Internet: www.traktorclassic.de<br />

Redaktionsanschrift<br />

TRAKTOR CLASSIC, Infanteriestraße 11a, D-80797 München<br />

Tel.: +49 (0) 89.13 06 99-720, Fax: +49 (0) 89.13 06 99-700<br />

E-Mail: redaktion@traktorclassic.de<br />

Redaktion<br />

Ulf Kaack (Verantwortlicher Redakteur), Alexandra Wurl (CvD)<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Peter Böhlke, Harald Focke, Marco Homrighausen,<br />

Bernhard Kramer, Jens Meyer, Iris Meyer,<br />

Marcel Schoch, Klaus Tietgens, Bodo Wistinghausen<br />

Chefredakteur Michael Krische<br />

Redaktionsassistenz Brigitte Stuiber<br />

Layout Sven Kretzer<br />

Leserservice<br />

Kundenservice, GeraMond-Programm<br />

Tel.: 0180 – 532 16 17 (14 ct/min)<br />

Fax: 0180 – 532 16 20 (14 ct/min)<br />

E-Mail: leserservice@traktorclassic.de<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

Rudolf Gruber,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-527, rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Helmut Gassner,<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-520, helmut.gassner@verlagshaus.de<br />

Medienberatung<br />

MedienAgentur Peter Fabich,<br />

Tel. +49 (0) 6433.94 93 10, peter.fabich@t-online.de<br />

Anzeigenverkauf und Disposition<br />

Johanna Eppert<br />

Tel. +49 (0) 89.13 06 99-130, johanna.eppert@verlagshaus.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 vom 1.1.2014<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Druckvorstufe Cromika, Verona<br />

Druck Stürtz, Würzburg<br />

Verlag<br />

POSTkasten<br />

Schreiben Sie uns!<br />

Agria 4000 restauriert<br />

Da ich ein großer Leser eurer Zeitschrift bin,<br />

wollte ich euch nun auch einmal ein Bild<br />

von meinem kleinen Veteranen zeigen. Nach<br />

der Restauration und Zulassung rollt der<br />

Agria 4000 nun über die Straßen des Weserberglandes.<br />

Macht weiter so!!!<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

M. Garve, per Email<br />

Redaktion TRAKTOR CLASSIC<br />

Postfach 40 02 09, 80702 München<br />

Fax: +49 (0) 89.13 06 99 700<br />

E-Mail: leserbriefe@traktorclassic.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.<br />

Hitch am Eicher<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

auf Seite 47 in der Ausgabe 4 zum Eicher<br />

EM 300 schreiben Sie: „Eine weitere – und<br />

unterschätzte, weil wenig bekannte – Einrichtung<br />

stellt das Zugpendel, auch Hitch<br />

genannt, dar." Bei einem Zugpendel und<br />

einer Hitch handelt es sich aber um zwei<br />

verschiedene Dinge. Das Zugpendel haben<br />

Sie schon beschrieben. Aber eine Hitch ist<br />

doch ein Haken, der mit dem Hubwerk abgesenkt<br />

und angehoben wird, um z. B. einen<br />

Einachsanhänger mit tiefliegender<br />

Deichsel und Zugöse automatisch anzukuppeln.<br />

Und warum das Zugpendel nicht mit<br />

der Ackerschiene kompatibel sein soll, ist<br />

mir auch nicht klar geworden. Die meisten<br />

Zugpendel sind doch längenverstellbar<br />

oder nur so lang, dass sie nicht bis zur<br />

Ackerschiene reichen.<br />

Ansonsten finde ich die TRAKTOR CLAS-<br />

SIC immer wieder gelungen. Tolle Fotos,<br />

tolle Texte und tolle Hintergrundinformationen.<br />

Alles bestens!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Erwin Krebbing, per Email<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

www.geramond.de<br />

Geschäftsführung Clemens Hahn<br />

Herstellungsleitung Sandra Kho<br />

Leitung Marketing und Sales Zeitschriften<br />

Andreas Thorey<br />

Vertriebsleitung Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung<br />

Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriftenhandel:<br />

MZV, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

Preise: Einzelheft EUR 5,50 (D), EUR 6,30 (A), sFr 11,00 (CH)<br />

(bei Einzelversand zzgl. Versandkosten); Jahresabopreis (6 Hefte):<br />

Inland: EUR 29,70 inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

Ausland: EUR 29,70 inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten<br />

Die Abogebühren werden unter der Gläubiger-Identifikationsnummer<br />

DE63ZZZ00000314764 des GeraNova Bruckmann Verlagshauses eingezogen.<br />

Der Einzug erfolgt jeweils zum Erscheinungstermin der Ausgabe, der mit der<br />

Vorausgabe ankündigt wird. Den aktuellen Abopreis findet der Abonnent<br />

immer hier im Impressum. Die Mandatsreferenznummer ist die auf dem<br />

Adressetikett eingedruckte Kundennummer.<br />

ISSN 1867-9846<br />

Erscheinen und Bezug: TRAKTOR CLASSIC erscheint sechsmal jährlich.<br />

Sie erhalten TRAKTOR CLASSIC in Deutschland, in Österreich<br />

und in der Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten<br />

Zeitschriftenkiosken sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2014 by GeraMond Verlag<br />

SCHIFF<strong>Classic</strong><br />

MODELLFAN MILITÄR & GESCHICHTE CLAUSEWITZ<br />

FLUGMODELL SCHIFFSMODELL<br />

BAHN EXTRA LOK MAGAZIN STRASSENBAHN MAGAZIN<br />

Die Zeitschrift und alle ihre enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt<br />

der Verlag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Fotos und Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Gerichtsstand ist München. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:<br />

Ulf Kaack; verantwortlich für Anzeigen: Rudolf Gruber,<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014


GESCHICHTE<br />

Schatztruhe<br />

96


Die Schatztruhe<br />

Bilder, Prospekte, Dokumente aus vergangener<br />

Zeit – Fundstücke aus unserem Archiv<br />

Das soll ein Geräteträger sein? In der Tat, ein Claas<br />

Huckepack. 1956 wartete der Landmaschinenhersteller<br />

aus Harsewinkel in Nordrhein-Westfalen mit einem innovativen<br />

Konzept auf: Kunden monierten, dass ihre Mähdrescher<br />

elf Monate lang im Jahr als totes Kapital in der<br />

Scheune standen. Daraufhin konstruierten die Claas-Ingenieure<br />

einen Geräteträger konventioneller Bauart, der<br />

sich durch einen Spezialaufbau für die Getreideernte<br />

zum Mähdrescher hochrüsten ließ. Die Idee funktionierte,<br />

kam aber bei den Kunden nicht gut an. Nach zwei<br />

Jahren und lediglich 900 verkauften Huckepack stellte<br />

Claas die Fertigung wieder ein.<br />

Foto: Sammlung Kaack<br />

TRAKTOR CLASSIC 6|2014<br />

97


VORSCHAU<br />

SCHLÜTER DS 25 UND AS 30<br />

Freisinger Urbären<br />

1947 wandelte sich Schlüters Holzgasschlepper GZA 25 zum<br />

Dieselschlepper DSU 25, der wenig später mit neuem Motor<br />

zum DS 25 mutierte. Mit mehr als 4.000 innerhalb von sechs<br />

Jahren verkauften Exemplaren half dieser dem traditionsreichen<br />

Freisinger Motorenwerk, sich endgültig auf dem<br />

Schleppermarkt zu etablieren. Wir nehmen den kräftigen<br />

Zweizylinder zusammen mit seinem Nachfolger AS 30 unter<br />

die Lupe und entschlüsseln die vielfältigen Varianten.<br />

TRAKTOR<br />

CHECK<br />

FENDT FARMER 3 S<br />

Trendsetter<br />

Der Farmer 3 S schloss 1966 eine wichtige Lücke im<br />

Fendt-Programm und bestach durch moderne, ausgefeilte<br />

Technik. Das im eigenen Hause entwickelte Getriebe<br />

überzeugte mit feiner Abstufung und guter Bedienbarkeit<br />

– und legte den Grundstein für folgende Schleppergenerationen<br />

bis weit in das 21. Jahrhundert hinein. Wir<br />

analysieren den anfangs mit runder und ab 1968 mit<br />

eckiger Motorhaube gelieferten Mittelklässler.<br />

NICHT VERPASSEN!<br />

TRAKTOR CLASSIC1/2015 erscheint am 10. November 2014 …<br />

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