05.09.2014 Aufrufe

Podologie Multifaktorielles Geschehen mit Folgen (Vorschau)

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9September 2014 · 65. Jahrgang<br />

www.podologie.de<br />

Podo<br />

logie<br />

Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />

Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />

B 3113 E<br />

Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />

<strong>Multifaktorielles</strong> <strong>Geschehen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Folgen</strong><br />

Diabetiker und Fußprobleme/Teil I Seite 8<br />

Nagelteil- und -vollprothetik in der Übersicht<br />

Kosmetischer und medizinischer Nutzen Seite 17<br />

Warten <strong>mit</strong> Wohlgefühl!<br />

Auch Ihr Wartebereich sollte einladen Seite 36


Perfekt<br />

gepflegte<br />

Füße und Beine.<br />

Das gönn` ich mir.<br />

Mit Soft Feet<br />

der neuen Wohlfühlserie<br />

von GEHWOL.<br />

n<br />

GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet ist das neue Wohlfühl- und Verwöhnprogramm<br />

für gepfl egte Füße und Beine, das durch seine moderne Parfümierung zum<br />

sinnlichen Aromaerlebnis wird. Das Peeling entfernt Hautschuppen, massiert<br />

sanft und sorgt für eine erste Pfl egeportion. Die zarte Pfl ege der Creme verspricht<br />

samtweiche Füße und spendet viel Feuchtigkeit. Die neue, sofort einziehende<br />

Lotion schenkt Beinen und Füßen schließlich ein seidenglattes Aussehen.<br />

EDUARD GERLACH GmbH · Postfach 1249 · 32292 Lübbecke<br />

Telefon +49 (0)5741/330-0 · Fax +49 (0)5741/347300 · www.gehwol.de


Editorial<br />

Auch in Ihrem Wartebereich:<br />

Professionalität<br />

zeigt sich in allem!<br />

IHRE PRAXIS.<br />

IMMER<br />

DABEI.<br />

Sie sitzen im Wartezimmer eines<br />

Arztes und der Zeiger der Uhr<br />

scheint zu kriechen. Die wenigen<br />

ausliegenden Zeitschriften sind nicht nur<br />

alt, sondern offensichtlich auch schon<br />

durch etliche Hände gegangen. Ansonsten<br />

finden sich nur noch ein paar kostenlose<br />

Werbemagazine auf dem Tisch.<br />

Sie langweilen sich und zudem ist der<br />

Stuhl, auf dem Sie sitzen, auch noch unbequem.<br />

Ihr Blick schweift durch den<br />

Raum … In der Ecke steht ein Fikus, dessen<br />

braunfleckige Blätter ein tristes Dasein<br />

verraten, und die Stuhllehnen haben<br />

an den Wänden Abnutzungsspuren<br />

hinterlassen. Die Praxis suchen Sie das<br />

erste Mal auf. Sie beschleichen leise<br />

Zweifel, ob die medizinische Versorgung<br />

hier wirklich auf dem neuesten Stand<br />

und gut, weil interessiert und engagiert,<br />

ist. – Kommt Ihnen diese Situation bekannt<br />

vor? Sicherlich haben die meisten<br />

von uns schon einmal so ihre Wartezeit<br />

verbracht; und waren zumindest auf den<br />

ersten Blick von einer solchen Praxis weder<br />

angetan noch überzeugt.<br />

Aber jetzt einmal Hand aufs Herz: Wie<br />

erleben Ihre Kunden die Wartezeit bei<br />

Ihnen? Wenn Sie <strong>mit</strong> kritischem Blick<br />

den Wartebereich oder das Wartezimmer<br />

Ihrer Praxis anschauen – wie mögen<br />

sie sich fühlen?<br />

Selbst wenn das Zeitmanagement bei Ihnen<br />

perfekt läuft und kaum Wartezeiten<br />

anfallen, vermeiden lassen sich diese<br />

nicht immer. Und selbst ein nur kurzer<br />

Aufenthalt in Ihrem Wartebereich hinterlässt<br />

einen Eindruck! Um hier eine<br />

freundliche, ansprechende Atmosphäre<br />

zu schaffen, müssen<br />

Sie nicht unbedingt<br />

tief in<br />

Ihr Portemonnaie<br />

greifen. Schon <strong>mit</strong><br />

einem geringeren<br />

Budget können<br />

Sie diesen<br />

Bereich <strong>mit</strong>tels<br />

Farbe, ein paar<br />

geschmackvollen<br />

und farblich passenden<br />

Bildern<br />

sowie Pflanzen<br />

oder Trockenblumen<br />

(Vorsicht, hier<br />

sammelt sich schnell Staub an!) individuell<br />

und ansprechend gestalten. Selbst<br />

bunte oder elegante weiße Stühle (auf<br />

denen man gut sitzt) und Jalousien sind<br />

für kleines Geld erhältlich; aber natürlich<br />

gehört auch eine Lampe dazu, die<br />

für angenehme Helligkeit sorgt.<br />

Ein Zeitschriftenabo bei einem Lesezirkel<br />

schlägt wöchentlich <strong>mit</strong> rund zehn<br />

Euro zu Buche und ein Wasserspender<br />

oder zumindest ein Tablett <strong>mit</strong> Mineralwasserflaschen<br />

und hübschen Gläsern<br />

kostet ebenfalls nicht die Welt.<br />

Dies sind Ausgaben, die sich in jedem<br />

Fall rechnen. Denn all das zeigt, dass Sie<br />

sich Gedanken um Ihre Kunden und deren<br />

Wohlbefinden machen – und eine<br />

bessere Werbung in eigener Sache gibt<br />

es nicht. Besonders dann, wenn die Behandlungsräume<br />

ebenso wie die Behandlung<br />

selbst die positiven Erwartungen<br />

Ihrer Kunden dann noch erfüllen<br />

oder vielleicht sogar übertreffen.<br />

Zahlreiche Tipps und Informationen zur<br />

Gestaltung finden Sie in dieser Ausgabe<br />

in unserem Beitrag „Auch Ihr Wartebereich<br />

sollte einladen: Warten <strong>mit</strong><br />

Wohlgefühl!“ ab S. 36. Lassen Sie sich<br />

inspirieren und finden Sie Anregungen<br />

– vielleicht sogar für eine Neugestaltung<br />

–, die Ihre Kunden angenehm überraschen<br />

und auf den ersten Blick überzeugen!<br />

Barbara von Wirth M. A.,<br />

Redakteurin und Fachautorin<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wie<br />

immer eine informative Lektüre!<br />

Ihre<br />

BESUCHEN SIE UNS AUF DER FUSS IN<br />

KASSEL VOM 10. - 11. OKTOBER 2014<br />

HIER STECKT DIE<br />

GANZE TECHNIK DRIN<br />

TECHNIKEINHEIT<br />

FÜR NACHSCHUB<br />

IST IMMER GESORGT<br />

NACHSCHUBEINHEIT<br />

ALLES DABEI<br />

FÜR ALLE FÄLLE<br />

ARBEITSEINHEIT<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 3<br />

HELLMUT RUCK GmbH<br />

kontakt@hellmut-ruck.de<br />

www.hellmut-ruck.de


VNM<br />

AKADEMIE<br />

Kompetenzzentrum für podologische Weiterbildung<br />

<strong>Podologie</strong>-Seminare<br />

Herbst 2014<br />

Je Seminar 8 Fortbildungspunkte<br />

nach §125 Abs. 1 Nr. 2 SGB V <strong>mit</strong><br />

Zertifikat<br />

Seminar-Anmeldung<br />

per Fax an: (0 89) 31 89 05 53<br />

Ich melde mich/uns verbindlich an; das/die gewünschte(n)<br />

Seminar(e) habe ich angekreuzt z <br />

Teilnehmer<br />

1. Teilnehmer Name, Vorname<br />

X<br />

H<br />

H<br />

Grundlagen der Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss<br />

> 20.09.2014 Münster<br />

Mykose und Diabetiker<br />

Elvi Foss<br />

? 21.09.2014 Münster<br />

2. Teilnehmer Name, Vorname<br />

Firma / Einrichtung (falls Rechnungsanschrift)<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

H<br />

H<br />

Umgang <strong>mit</strong> chronisch Kranken<br />

Elvi Foss<br />

7 27.09.2014 Würzburg<br />

Grundlagen der Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss<br />

8 27.09.2014 Würzburg<br />

Tel. / Fax<br />

E-Mail<br />

Abo-Nr. (hier bitte auch Gutschein angeben, falls vorhanden – nachträgliche<br />

Einlösung leider nicht möglich)<br />

H<br />

H<br />

H<br />

Alle Seminare <strong>mit</strong><br />

vielen Patientenbeispielen<br />

aus der Praxis<br />

Mykosen am diabetischen Fuß<br />

Anke Niederau<br />

= 25.10.2014 Düsseldorf<br />

Diabetes Typ 1 und 2 bei Kindern/Jugendlichen<br />

und die podologische Prävention<br />

Elvi Foss<br />

9 25.10.2014 Weiskirchen/Saarland<br />

Grundlagen der Dermatologie<br />

Dr. med. Pierre Foss<br />

: 26.10.2014 Weiskirchen/Saarland<br />

Änderungen und Irrtümer vor behalten.<br />

Datum, Unterschrift<br />

Anmeldeschluss: 4 Wochen vor der Veranstaltung<br />

Gebühr: jeweils 119,– Euro zzgl. MwSt., inkl. Seminarunterlagen,<br />

-getränke und Mittagessen. Bei Buchung von mehreren Semi naren<br />

5% Rabatt auf das 2. Seminar und 10% Rabatt auf das 3. Seminar.<br />

Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE <strong>mit</strong> umfang reichem<br />

Seminarskript und 8 Weiterbildungspunkten.<br />

Teilnahmebedingungen: Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />

(per Post, Fax, E-Mail oder über das Online-Formular) erhalten<br />

Sie eine Bestätigung und nach Anmeldeschluss die Rechnung, die Sie<br />

bitte per Überweisung bezahlen. Eine Barzahlung am Tag der Veranstaltung<br />

ist nicht möglich.<br />

Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teil nahme stor nieren, müssen<br />

wir die gesamte Gebühr in Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre<br />

Teil nahme vor dem Anmelde schluss, müs sen wir 25,– Euro zzgl. MwSt.<br />

Bearbei tungs ge bühr erheben. Ihr Vorteil: Sie können in beiden<br />

Fällen eine Er satz per son als Vertretung schicken.<br />

Der Veranstalter Magical Media GmbH behält sich das Recht vor, die<br />

Se mi nare aus wichtigem Grund ab zusagen.<br />

Online-Anmeldung und weitere Informationen unter:<br />

http://www.podologie.de<br />

Ihre Ansprechpartnerin:<br />

Birgit Hemscheidt • Telefon 089/31 89 05-15<br />

VNM Akademie – Ein Unternehmensbereich der Magical Media GmbH<br />

Telefon: 089/31 89 05-15 • Fax: 089/31 89 05-53 • akademie@vnmonline.de • www.vnm-akademie.de


Inhalt<br />

Editorial<br />

Auch in Ihrem Wartebereich:<br />

Professionalität zeigt sich in allem! 3<br />

Aktuelles<br />

Termine 6<br />

<strong>Podologie</strong> Award 2014:<br />

Seien Sie dabei! 6<br />

Blick „hinter die Kulissen“:<br />

Schulbesuch in Meinerzhagen 6<br />

7. Radolfzeller Wundtag:<br />

Besondere Fälle im Blickpunkt 6<br />

Im kommenden Monat:<br />

Entdecken, erleben, profitieren … 7<br />

Im Fokus<br />

Diabetiker und Fußprobleme/Teil I:<br />

<strong>Multifaktorielles</strong> <strong>Geschehen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Folgen</strong> 8<br />

Viele Aspekte ergeben ein Gesamtbild/Teil V:<br />

Veränderungen von Nagelform und Nagelfalz 12<br />

Für die Praxis<br />

Kosmetischer und medizinischer Nutzen:<br />

Nagelteil- und -vollprothetik in der Übersicht 17<br />

Nagelprothetik in der Praxis:<br />

Infos und Tipps zur Anwendung 21<br />

Nagelersatz ist nicht nur aus kosmetischen Gründen<br />

sinnvoll. Grundlegendes und hilfreiche Tipps zur Nagelteil-<br />

und -vollprothetik finden Sie in den beiden Beiträgen<br />

auf den S. 17 bis 23.<br />

Dieser Ausgabe liegt jeweils eine Beilage des<br />

Verlages Health & Beauty, Karlsruhe, sowie<br />

des Verlages Neuer Merkur, München, bei. Wir<br />

bitten um freundliche Beachtung.<br />

Journal<br />

Gegen Krebserkrankungen:<br />

Regelmäßige Vorsorge und<br />

Früherkennung 24<br />

Vegetarier, Flexitarier und<br />

Co./Teil I:<br />

Mit „Messer und Gabel“<br />

für mehr Gesundheit! 27<br />

Recht & Geld<br />

Bei der Abrechnung von<br />

Heil<strong>mit</strong>telverordnungen:<br />

So ersparen Sie sich Ärger! 32<br />

Ausbildung & Job<br />

Auch Ihr Wartebereich sollte einladen:<br />

Warten <strong>mit</strong> Wohlgefühl! 36<br />

Produkte<br />

Zum Schutz vor Fußmykosen<br />

Fresh „Protect<br />

von RAUE GmbH 41<br />

Gut informiert!<br />

Patienten-Broschüren<br />

von 3TO GmbH 41<br />

Für perfekte Nagelprothetik<br />

Unguisan Classic<br />

von Greppmayr GmbH 41<br />

Perfekte Helfer<br />

T-Speed und T-Speed Plus<br />

von Busch & Co. KG 41<br />

Wirkungsvoll und schnell<br />

Laufwunder ® -Nagelhautentferner<br />

von Franz Lütticke GmbH 42<br />

Zwei Wochen zum Testen<br />

MediMobil ST 40<br />

von Becker Dentale und<br />

Medizinische Geräte 42<br />

Pflegender Frische-Kick<br />

GEHWOL ® Frische-Balsam<br />

von Eduard Gerlach GmbH 42<br />

Impressum 42<br />

Titelbild: © mariiya - Fotolia.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 5


Aktuelles<br />

Termine<br />

27.09.2014 Seminar: Der professionelle<br />

Würzburg Umgang <strong>mit</strong> chronisch Kranken<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

27.09.2014 Seminar: Grundlagen der<br />

Würzburg Dermatologier<br />

Referent: Dr. med. Pierre Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

10.10.–11.10.2014 Fuss 2014<br />

Kassel<br />

Fachmesse und Kongress für<br />

Podologen und Fußpfleger,<br />

Stadthalle Kassel<br />

Info: ZFD<br />

Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />

E-Mail m.geismann@zfd.de<br />

25.10.2014 Seminar: Mykosen am dia-<br />

Düsseldorf betsichen Fuß<br />

Referentin: Anke Niederau<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

25.10.2014 Seminar: Diabetes Typ 1 und 2<br />

Weiskirchen/ bei Kindern/Jugendlichen und<br />

Saarland<br />

die podologische Prävention<br />

Referentin: Elvi Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

25.10.–26.10.2014 Beauty Forum<br />

München Kosmetik-Fachmesse für<br />

professionelle Kosmetik<br />

Messe München<br />

Info: Health and Beauty Trade<br />

Fairs GmbH<br />

Telefon (07 21) 1 65–0<br />

E-Mail info@health-andbeauty.com<br />

26.10.2014 Seminar: Grundlagen der<br />

Weiskirchen/ Dermatologier<br />

Saarland<br />

Referent: Dr. med. Pierre Foss<br />

(8 Weiterbildungspunkte)<br />

Info: vnm-Akademie<br />

Birgit Hemscheidt<br />

Telefon (089) 31 89 05–15<br />

E-Mail birgit.hemscheidt@<br />

vnmonline.de<br />

15.11.–16.11.2014 COSMETICA<br />

Berlin<br />

Kosmetik-Fachmesse<br />

Messe Berlin<br />

Info: KOSMETIK international<br />

Messe GmbH, Gaggenau<br />

Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />

E-Mail messe@ki-verlag.de<br />

Seien Sie dabei!<br />

Am Samstag, dem 11. Oktober, ist es so weit! Dann wird auf der FUSS<br />

in Kassel der PODOLOGIE Award verliehen. Seien Sie um 12.00 Uhr<br />

im Gartensaal <strong>mit</strong> dabei, wenn besonderes Engagement in der Fortund<br />

Weiterbildung ausgezeichnet wird und es zum zweiten Mal<br />

heißt: „And the winner is …“! Feiern Sie diesen besonderen<br />

Moment <strong>mit</strong> uns, den Sponsoren und natürlich der Gewinnerin<br />

oder dem Gewinner bei einem Glas Sekt. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Sponsored by:<br />

Blick „hinter die Kulissen“:<br />

Schulbesuch in Meinerzhagen<br />

7. Radolfzeller Wundtag:<br />

Besondere Fälle im Blickpunkt<br />

Podo<br />

logie Award 2014<br />

Ihre Redaktion<br />

Einen Blick hinter<br />

die Kulissen werfen<br />

konnte der Fußpflegekurs<br />

der Kosmetikschule<br />

Schrammek,<br />

Essen. Die Schülerinnen<br />

waren zu Gast<br />

bei der Franz Lütticke<br />

GmbH. Hier konnten<br />

sie – von der Produktentstehung<br />

bis hin zum<br />

Verkauf – das Labor und die Produktion<br />

besichtigen sowie das<br />

Lager und den Versand. Im Rahmen<br />

einer Schulung lernten die<br />

Schülerinnen zudem die Laufwunder<br />

® und Mykored ® Fußpflegeprodukte<br />

kennen. Wichtige<br />

Bestandteile der Schulung sind<br />

dabei Wirkstoffkunde und Verkaufstipps,<br />

um angehenden Fußpflegern<br />

und Podologen für die<br />

spätere Tätigkeit zahlreiche Informationen<br />

zu geben. Die Schülerinnen<br />

ebenso wie ihr leitender Lehrer Marc-<br />

Andree Lewrandowski, waren <strong>mit</strong> dem<br />

informativen und interessanten Ausflug<br />

rundum zufrieden.<br />

Interessierte Berufsfachschulen können<br />

sich gerne <strong>mit</strong> dem Unternehmen für eine<br />

Terminabsprache in Verbindung setzen:<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen,<br />

Telefon (0 23 54) 90 99 0,<br />

www.luetticke.de. Ansprechpartnerin ist<br />

Sandra Lütticke.<br />

Am Samstag, dem 18. Oktober<br />

2014, lädt das Deutsche Institut<br />

für Wundheilung zum Radolfzeller<br />

Wundtag ein. An diesem<br />

Tag stehen „Die besonderen Fälle<br />

in der Versorgung von Problemwunden“<br />

im Fokus. Renommierte<br />

Referenten werden praxisnah ihre Erkenntnisse<br />

und Therapiestrategien zu<br />

außergewöhnlichen und seltenen Wundursachen<br />

ver<strong>mit</strong>teln. Dabei stehen unter<br />

anderem Themen wie „Schwere Hautreaktionen<br />

und Blasenbildung“, „Minimal-invasive<br />

Interventionen beim dia-<br />

6 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


etischen Fuß“ sowie „Neue<br />

Empfehlungen zur Schuhtechnischen<br />

Versorgung von<br />

akuten Läsionen beim diabetischen<br />

Fuß“ im Blickpunkt.<br />

Die umfangreiche Industrieausstellung<br />

der Branche bietet<br />

den Teilnehmern zudem<br />

die Gelegenheit, sich einen<br />

Überblick über Produkte zu<br />

verschaffen, Anregungen zu<br />

holen und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Podologen erhalten<br />

für die Teilnahme an der<br />

Veranstaltung sechs Fortbildungspunkte.<br />

Der Wundtag im Milchwerk<br />

in Radolfzell beginnt um 9.45<br />

Uhr (Einlass 9.00 Uhr). Veranstaltungsende<br />

ist gegen<br />

16.30 Uhr. Karten sind im Vorverkauf<br />

sowie an der Tageskasse<br />

erhältlich. Weitere Informationen<br />

und Anmeldung:<br />

Deutsches Institut für Wundheilung<br />

78315 Radolfzell<br />

Fritz-Reichle-Ring 2<br />

Telefon (0 77 32) 939-1525<br />

Telefax (0 77 32) 939-2525<br />

E-Mail: info@deutsches-wundinstitut.de<br />

red<br />

Von Kopf bis Fuß auf<br />

Wissen eingestellt<br />

Im kommenden Monat:<br />

Entdecken, erleben, profitieren …<br />

All das bietet am<br />

25. und 26. Oktober<br />

2014 die 29.<br />

BEAUTY FORUM<br />

MÜNCHEN auf dem<br />

Messegelände München<br />

International.<br />

Entdecken Sie die<br />

Produktneuheiten<br />

und neuen Behandlungsmethoden<br />

von<br />

mehr als 850 ausstellenden<br />

Firmen<br />

und Marken. Erleben<br />

Sie spannende<br />

Meisterschaften und charismatische<br />

Stars hautnah auf<br />

der Bühne. Und profitieren Sie<br />

von der großen Fülle sowie<br />

der hohen Qualität der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

in<br />

München.<br />

Am FUSS POINT steht in Kooperation<br />

<strong>mit</strong> dem Zentralverband<br />

der Podologen und<br />

Fußpfleger Deutschlands e.V.<br />

(ZFD), LV Bayern, ein attraktives<br />

Programm im Messekalender.<br />

Interessante Fachvorträge<br />

und Firmenpräsentationen<br />

wechseln sich ab und<br />

ergeben einen kompetenten<br />

Wissensaustausch rund um<br />

das Thema Fuß.<br />

Versierte Fachreferenten aus<br />

verschiedenen Bereichen informieren<br />

unter anderem über<br />

folgende Themen: „Informationen<br />

um den sektoralen<br />

Heilpraktiker in der <strong>Podologie</strong>“,<br />

„Hartmetall-, Keramikfräser<br />

& Co. – die passenden<br />

Fräser für Ihren Anspruch“,<br />

„Mit Orthosen hartnäckige<br />

Probleme lösen!“, „Wirksame<br />

Pflege in der Fußpflege – Cremes<br />

und Cremeschäume“,<br />

„Strategien zum gesunden<br />

Wiederaufbau von Problemnägeln<br />

auf Basis natürlicher<br />

Wirkstoffe“, „Fußpflege up-todate<br />

– frische Behandlungs-<br />

Ideen für die jüngere, trendorientierte<br />

Zielgruppe“ sowie<br />

„Mehr Umsatz für Podologen<br />

im Internet“ und vieles Weitere<br />

mehr. Alle detaillierten<br />

Informationen zu den Vorträgen<br />

und den Referenten finden<br />

Sie auf www.beauty-fairs.de/<br />

muenchen im Bereich Workshops<br />

& Vorträge.<br />

Der Kartenvorverkauf zur<br />

Messe läuft! Sichern Sie sich<br />

diese jetzt schon, und das lästige<br />

Schlangestehen entfällt.<br />

Zudem sparen Sie fünf Euro<br />

pro Eintritts- und Workshop-<br />

Ticket. Diese sind erhältlich<br />

unter: www.beauty-fairs.de/<br />

ticketshop.<br />

red<br />

Das breit gefächerte Ausstellungsangebot<br />

reicht von Fußpflege<strong>mit</strong>teln über Fußpflegegeräte<br />

bis hin zu Hygiene- und Desinfektionsartikel<br />

sowie Praxiseinrichtungen für die<br />

podologische Praxis und den kosmetischen<br />

Fußpfleger.<br />

Der Meeting Point befindet sich <strong>mit</strong>ten im<br />

Messegeschehen. Es geht um Themen, die<br />

Ihre tägliche Arbeit praktisch ergänzen und<br />

unterstützen. Komprimiert und informativ –<br />

das Vortragsprogramm der renommierten<br />

Referenten steht für Sie bereit. Gratis!<br />

Jetzt Ticket sichern!<br />

Sparen Sie 5,00 Euro<br />

Kein langes Anstehen an den Kassen!<br />

www.cosmetica.de<br />

0531708-8616<br />

Der Kartenvorverkauf endet am 03.11.2014<br />

Weitere Informationen auf www.cosmetica.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 7<br />

Veranstalter:


Im Fokus<br />

Diabetiker und Fußprobleme/Teil I:<br />

<strong>Multifaktorielles</strong><br />

<strong>Geschehen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Folgen</strong><br />

Von Barbara von Wirth, M.A., Fachjournalistin, Witten<br />

Falsches Schuhwerk und unpassende Fußbekleidung<br />

bei Diabetikern gehören in der fußpflegerischen/podologischen<br />

Praxis nahezu zum täglichen<br />

Bild. Unabhängig davon, ob aus „modischem<br />

Bewusstsein“, Bequemlichkeit oder einfach aus<br />

Unwissenheit – die <strong>Folgen</strong> für die Patienten können<br />

bis hin zur Amputation gehen und sind da<strong>mit</strong><br />

fatal. Deshalb kommt Ihnen als Fußprofi gerade<br />

bei dieser Patientengruppe eine wichtige Aufgabe<br />

zu: Aufklärung und Information selbst dann,<br />

wenn Sie immer wieder „auf taube Ohren stoßen“.<br />

Denn die richtige Schuhversorgung dient<br />

nicht nur der Prophylaxe von (schweren) Fußschäden,<br />

sondern ebenso deren Behandlung.<br />

Diabetiker erkranken im<br />

Durchschnitt 10 bis 20<br />

Jahre früher und häufiger<br />

als Stoffwechselgesunde<br />

an einer Arteriosklerose. Von<br />

einer Diabetes bedingten Nervenschädigung<br />

wiederum ist<br />

nach 20 Jahren Erkrankungszeit<br />

schätzungsweise jeder<br />

zweite Diabetiker betroffen.<br />

All das, und noch weitere Faktoren,<br />

wirken sich unter Umständen<br />

dramatisch auf die<br />

Fußgesundheit der Patienten<br />

aus. So leidet etwa jeder fünfte<br />

Diabetiker <strong>mit</strong> langer „Krankheitskarriere“<br />

an einem diabetischen<br />

Fußsyndrom (DFS).<br />

Risikofaktor Glykierung<br />

Ein langjähriger unerkannter<br />

oder schlecht eingestellter<br />

Diabetes mellitus hat <strong>Folgen</strong><br />

für den gesamten Körper. Denn<br />

durch die anhaltend zu hohen<br />

Zuckerwerte im Blut lagern<br />

sich Glukosebausteine an Eiweiße<br />

und Fettstrukturen an<br />

(sogenannte Glykosylierung<br />

oder Glykierung). Hierdurch<br />

entstehen Abbauprodukte, die<br />

„Advanced Glycation Endproducts“<br />

(AGEs). Aber auch<br />

wiederkehrende Blutzuckerspitzen,<br />

das heißt, der kurzzeitige<br />

starke Anstieg des Blutzuckers<br />

nach dem Essen, lässt<br />

vermehrt AGEs entstehen,<br />

und das selbst bei sehr guten<br />

Langzeit-Blutzuckerwerten<br />

(HbA1c-Werte).<br />

Der gesamte Körper<br />

ist betroffen<br />

Die Glukoseabbauprodukte<br />

aktivieren spezielle Rezeptoren<br />

der Makrophagen (Fresszellen<br />

des Immunsystems) und<br />

Endothelzellen. – Diese kleiden<br />

die Innenwände von Blutund<br />

Lymphgefäßen aus und<br />

spielen für das Immunsystem<br />

eine wichtige Rolle. – In der<br />

Folge sammeln sich AGEs in<br />

den Geweben an, wo sie entzündliche<br />

Prozesse fördern.<br />

(Fotos: © Dr. med. Norbert Scholz; Röntgenbild: © Hellehoff, Wikimedia Commons)<br />

Das Erscheinungsbild des<br />

diabetischen Fußsyndroms<br />

reicht von ausgeprägten<br />

Hyperkeratosen sowie geringen<br />

Zehendeformationen<br />

bis hin zur völligen Destruktion<br />

des Fußskelettes. Dieser<br />

sogenannte Charcot-<br />

Fuß, auch als „diabetischneuropathische<br />

Osteoarthropathie“<br />

(DNOAP) bezeichnet,<br />

ist eine schwere<br />

Komplikation des DFS. Je<br />

nach Stadium geht er <strong>mit</strong><br />

Rötung, Überwärmung<br />

und Ödemen einher. Durch<br />

die Neuropathie verläuft der<br />

belastungsunabhängige<br />

zerstörerische Prozess nahezu<br />

oder völlig schmerzfrei.<br />

Besonders wichtig ist hier<br />

die frühzeitige Diagnose.<br />

8 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


So hat man AGEs in arteriosklerotischen<br />

Plaques und Läsionen von Gefäßwänden<br />

gefunden ebenso wie in Lipidablagerungen<br />

der glatten Gefäßmuskulatur.<br />

Aber auch in den Makrophagen von Diabetikern<br />

lassen sich AGEs nachweisen.<br />

Zu den durch AGEs geförderten arteriosklerotischen<br />

Prozessen zählen auch:<br />

u eine Glykierung von LDL („schlechtes“<br />

Cholesterin, da hohe LDL-Werte als Risikofaktor<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

gelten) und<br />

Im Fokus<br />

u eine Hemmung der Lipolyse, die durch<br />

den Insulinmangel gefördert wird. (Mit<br />

dem Begriff der Lipolyse bezeichnet<br />

man die Aufspaltung von Triglyzeriden<br />

in freie Fettsäuren und Glyzerin. Diese<br />

aus dem Fettgewebe ins Blut freigesetzten<br />

Fettsäuren bremsen die Wirkung<br />

des Insulins.)<br />

Das durch die Lipolyse entstandene<br />

Glyzerin wiederum wird von der Leber<br />

genutzt, um Zucker zu bilden, wodurch<br />

sich der Blutzuckerspiegel erhöht.<br />

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vor Fuß- und Nagelpilz<br />

Stadieneinteilung des DFS nach Wagner<br />

Schöne Füße,<br />

gute Pflege!<br />

Abb. 1: Wagner 0 – Risikofuß <strong>mit</strong> Hyperkeratosen<br />

und Zehenfehlstellungen ohne<br />

offene Läsion.<br />

Abb. 2: Wagner I – Es zeigen sich Wunden,<br />

die nicht in die Tiefe gehen.<br />

Abb. 3: Wagner II a – Die Ulzeration reicht<br />

bis hin zu Gelenkkapsel und Sehnen. Im<br />

Stadium Wagner II b besteht zudem eine<br />

Infektion.<br />

Abb. 4: Wagner III – Das Malum perforans<br />

reicht bis hin zu Knochen und Gelenken.<br />

Abb. 5: Wagner IV – Vorfuß- oder Fersenbereich<br />

ist von einer Nekrose betroffen.<br />

Abb. 6: Wagner V – Der gesamte Fuß ist<br />

nekrotisch.<br />

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Sie Mykored noch nicht kennen.<br />

(Lieferung erfolgt nur an den Fachhandel.)<br />

Die Klassifikation des DFS erfolgt zudem nach Armstrong: Bei Stadium A besteht<br />

keine Infektion. In Stadium B liegt eine Infektion vor. In Stadium C zeigt sich eine<br />

Ischämie, und in Stadium D sind eine Infektion und Ischämie vorhanden.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 9<br />

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Im Fokus<br />

Neuropatisch und/oder ischämisch?<br />

Ganz entscheidend für die Prognose von Fußulzerationen<br />

ist, ob eine rein neuropathisch bedingte Läsion<br />

vorliegt, oder ob eine Ischämie (Mangeldurchblutung)<br />

zugrunde liegt. Bei Diabetikern liegen in der Regel<br />

eine Neuropathie und ischämische Komponente vor.<br />

Typisch bei einem neuropathischen Ulkus sind eine<br />

massive Hyperkeratose und Callositas (durch eine „Deckelung“<br />

des Malum perforans besteht hier auch immer<br />

die Gefahr einer Scheinheilung) sowie eine verminderte<br />

bis fehlende Sensibilität und Missempfindungen.<br />

Die Fußhaut ist warm, rosig, trocken, spröde<br />

und rissig und der Fußpuls tastbar. Außerdem<br />

Malum perforans<br />

zeigen sich ein diskretes Ödem (bei einer Infektion<br />

kommt es zu starker Ödembildung), eine Atrophie der<br />

Fußmuskulatur sowie Zehenfehlstellungen. Die Zehennägel<br />

sind häufig eingewachsen, und es kommt<br />

oftmals zu Mykosen.<br />

Das runde, randscharfe und schmerzfreie Malum perforans<br />

tritt an druckexponierten Stellen auf (etwa<br />

plantar, am Fußrand oder im Zehenzwischenraum).<br />

Erfolgt eine Infektion, verändert sich die gesundheitliche<br />

Situation des Patienten unter Umständen innerhalb<br />

weniger Tage dramatisch. Denn es kann sich eine<br />

Nekrose bilden, vor allem dann, wenn nicht nur eine<br />

Ischämisches Ulkus<br />

Nerven-, sondern auch eine Gefäßschädigung besteht.<br />

Handelt es sich um ein ischämisches Ulkus, steht eine<br />

pAVK im Vordergrund. Das Ulkus zeigt sich dann akral, das heißt an Zehen und Ferse. Die<br />

Fußhaut ist kalt, und es kommt zu heftigen Schmerzen. Die Fußhaut ist typischerweise blassbläulich<br />

(livide) verfärbt, atrophisch und trocken. Der Fußpuls lässt sich kaum oder gar nicht tasten.<br />

Die Fußnägel sind verdickt und deformiert, das Nagelwachstum ist vermindert.<br />

Fußsohlen. Auch das verändert<br />

den Abrollvorgang der<br />

Füße beim Gehen, was zu einer<br />

vermehrten Druckbelasung<br />

des Vorfußes führt.<br />

Doch ebenso die eingangs erwähnten<br />

AGEs beeinträchtigen<br />

das Gewebe. Denn die Zuckerabbauprodukte<br />

machen<br />

auch vor den kollagenen Fasern<br />

von Weichteil- und Knorpelgewebe<br />

sowie vor Sehnen<br />

und Bändern nicht halt und<br />

reichern sich dort im Laufe der<br />

Zeit an.<br />

Darüber hinaus wird die Fußhaut<br />

trocken und spröde, da<br />

die Schweißsekretion Nauropathie-bedingt<br />

abnimmt. Dadurch<br />

erhöht sich das Risiko<br />

einer Ulzeration ebenfalls.<br />

Besteht ein Fußulkus und infiziert<br />

sich dieses, sind eine<br />

Osteomyelitis (Knochenmarksentzündung),<br />

eine Gangrän<br />

bzw. Nekrose und da<strong>mit</strong> unter<br />

Umständen eine Amputation<br />

die Folge. Auch kann es<br />

zu einer Sepsis kommen.<br />

Die Therapie:<br />

gebündelte Maßnahmen<br />

Jeder zweite Patient <strong>mit</strong><br />

einem Diabetes vom Typ 2<br />

zeigt zum Zeitpunkt der<br />

Diagnosestellung Veränderungen<br />

in den<br />

großen Blutgefäßen<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Barbara von Wirth M. A.<br />

Fachjournalistin<br />

Rüsbergstr. 20c<br />

58456 Witten<br />

E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

All dies und weitere biochemische<br />

Prozesse lassen die „diabetische<br />

Angiopathie“ entstehen.<br />

Hierbei handelt es sich um<br />

eine arteriosklerotische Erkrankung<br />

der großen Arterien<br />

(„diabetische Makroangiopathie“)<br />

sowie eine Verdickung<br />

und Verschlüsse der Arteriolen<br />

und Kapillaren(„diabetische<br />

Mikroangiopathie“). Die<br />

durch Letztere verursachte<br />

Mangelversorgung führt zu<br />

Schäden an Netzhaut („diabetische<br />

Retinopathie“), Nieren<br />

(„diabetische Nephropathie“)<br />

und Nerven („diabetische<br />

Polyneuropathie“).<br />

<strong>Folgen</strong> der Makroangiopathie<br />

sind eine Verengung der Herzkranzgefäße<br />

bis hin zum Herzinfarkt,<br />

eine Arteriosklerose<br />

der Blutgefäße, die das Gehirn<br />

versorgen (zerebrovaskuläre<br />

Sklerose, <strong>mit</strong> der das Schlaganfallrisiko<br />

steigt) sowie die<br />

periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

– pAVK. Bei dieser<br />

werden die unteren Extre<strong>mit</strong>äten<br />

zunehmend schlechter <strong>mit</strong><br />

Blut versorgt, was das Zurücklegen<br />

längerer Gehstrecken<br />

immer mehr unmöglich macht;<br />

und auch die Wundheilung<br />

wird eingeschränkt, da dem<br />

Gewebe Sauerstoff und Nährstoffe<br />

fehlen.<br />

Verhängnisvolles<br />

Zusammenspiel<br />

Ein weiteres immenses Risiko<br />

für Diabetiker ist das Diabetische<br />

Fußsyndrom. An dessen<br />

Entstehung sind verschiedene<br />

Diabetes-bedingte<br />

Störungen beteiligt. So verursacht<br />

die Neuropathie eine<br />

„Amyotrophie“ (Schwund der<br />

Fußmuskulatur. Denn die reduzierte<br />

nervale Innervation<br />

lässt besonders die kleinen<br />

Fußmuskeln (Musculi interossei<br />

dorsales pedes und plantares<br />

pedes) verkümmern.<br />

Aber auch im Bereich der Sehnen<br />

atrophiert die Muskulatur,<br />

wodurch es zu Fehlstellungen<br />

wie Hammer- und Krallenzehen<br />

und dadurch zu<br />

Fehlbelastungen kommt.<br />

Die Amyotrophie begünstigt<br />

zudem eine Verkümmerung<br />

des Fettgewebepolsters der<br />

Die Optimierung der Blutzuckereinstellung,<br />

die Therapie<br />

eventueller internistischer Folgeerkrankungen<br />

ebenso wie<br />

die Verbesserung der Immunkompetenz<br />

sind eine Grundmaßnahme<br />

der Behandlung.<br />

Des Weiteren gehören die<br />

Verbesserung der Durchblutung<br />

(Mikrozirkulation) und<br />

eine lokale Wundbehandlung<br />

zu den erforderlichen Maßnahmen.<br />

Darüber hinaus ist<br />

bei der Behandlung des diabetischen<br />

Fußsyndroms aber<br />

auch die Versorgung <strong>mit</strong> dem<br />

richtigen Schuhwerk ganz<br />

entscheidend: Zum einen, um<br />

den Fuß zu entlasten und da<strong>mit</strong><br />

Druckstellen ebenso wie<br />

Zehenfehlstellungen vorzubeugen,<br />

zum anderen, um<br />

Druck von bestehenden Ulzerationen<br />

zu nehmen und auf<br />

diese Weise den Wundheilungsprozess<br />

zu fördern.<br />

Lesen Sie im zweiten Teil, welche<br />

Schuhe und orthopädische<br />

Schuhversorgung beim<br />

DFS und seinen verschiedenen<br />

Stadien wichtig sind. g<br />

10 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


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Im Fokus<br />

Viele Aspekte ergeben ein Gesamtbild/Teil V:<br />

Veränderungen von<br />

Nagelform und Nagelfalz<br />

Von Barbara von Wirth, M.A., Fachjournalistin, Witten<br />

Zu einer umfassenden Befunderhebung gehört<br />

nicht zuletzt die Untersuchung der Zehennägel.<br />

Der letzte Teil unserer Serie informiert Sie über<br />

mögliche Veränderungen der Nagelform sowie<br />

des die Nägel umgebenden Gewebes.<br />

Veränderungen der Nagelform<br />

können angeboren,<br />

erworben oder<br />

Zeichen einer Grunderkrankung<br />

sein. Aber auch das den<br />

Nagel umgebende Gewebe<br />

sowie das Nagelbett können<br />

in Mitleidenschaft gezogen<br />

werden bzw. Veränderungen<br />

aufweisen.<br />

Im <strong>Folgen</strong>den finden Sie eine<br />

Übersicht über die häufigsten<br />

Erscheinungsbilder in der<br />

podologischen/fußpflegeri-<br />

schen Praxis und ihre möglichen<br />

Ursachen.<br />

Veränderungen<br />

der Nagelform<br />

u Löffelnagel: Bei der „Koilonychie“<br />

handelt es sich um<br />

eine muldenförmige Einsenkung<br />

der Nagelplatte (Abb.<br />

1), die auch <strong>mit</strong> einer erhöhten<br />

Brüchigkeit des Nagels<br />

einhergeht. Meist tritt<br />

die Löffelnagelbildung nicht<br />

an allen, sondern nur an einzelnen<br />

Nägeln auf.<br />

Die auch als „Hohlnagel“ bezeichnete<br />

Veränderung, die<br />

vor allem die Fingernägel<br />

und nur selten die Fußnägel<br />

betrifft, kann erblich bedingt<br />

sein. Mögliche weitere Ursachen<br />

sind eine chronische Eisenmangelanämie,<br />

ein Eisenmangel<br />

anderer Ursache oder<br />

ein Mangel anVitamin B 2 bzw.<br />

C sowie Ekzeme und Psoriasis.<br />

Darüber hinaus kann ein<br />

Sauerstoffmangel infolge einer<br />

Durchblutungsstörung<br />

der Koilonychie zugrunde<br />

liegen, wie etwa bei einer<br />

pAVK oder einem Morbus<br />

Raynaud (eine Gefäßerkrankung<br />

der Finger und Zehen<br />

<strong>mit</strong> anfallsweiser, spastisch<br />

bedingter Engstellung).<br />

u Verdickter und verkrümmter<br />

Nagel: Diese sogenannte<br />

Onychogrypose (Abb. 2)<br />

kann sich zwar – erblich bedingt<br />

– bereits im Kindesal-<br />

(Fotos: Abb. 3 und 4 © Sybille Feindt, alle anderen © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

1 2 3<br />

4 5 6<br />

12 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Im Fokus<br />

ter zeigen, doch in der Regel<br />

sind meist ältere Menschen<br />

davon betroffen. Vor allem<br />

arteriell und venös bedingte<br />

Durchblutungsstörungen<br />

spielen für diese häufige Nagelveränderung<br />

besonders<br />

der Großzehen eine Rolle.<br />

Die Nägel sind dadurch in<br />

ihrem Wachstum verlang -<br />

samt. Sie verdicken, ver -<br />

krüm men und wachsen quer<br />

zur Achse der Zehen.<br />

Abhängig davon, welche<br />

Form der Nagel annimmt,<br />

spricht man auch von einem<br />

„Klauen-“ bzw. „Papageiennagel“.<br />

Typisch ist zudem<br />

eine gelblich-graubraune Verfärbung.<br />

Außerdem bilden<br />

sich durch die Wachs-tumsstörung<br />

auf der Nagel-oberfläche<br />

Querrillen und Wülste.<br />

Darüber hinaus ist die<br />

Onychogrypose durch vermehrte<br />

Hornhautbildung im<br />

Nagelbett gekennzeichnet<br />

(die für Pilze eine ideale Voraussetzung<br />

bietet).<br />

Werden die betroffenen Nägel<br />

nicht fachgerecht geschnitten,<br />

entwickeln sie sich<br />

krallenförmig. Da<strong>mit</strong> nimmt<br />

der Druck in den Schuhen zu,<br />

was nicht nur die Verformung<br />

weiter fördert, sondern unter<br />

Umständen ebenso zu<br />

Gewebeschäden – auch an<br />

den Nachbarzehen – führt.<br />

u Unguis inflexus und Unguis<br />

retroflexus: Bei einem Unguis<br />

inflexus ist der Zehennagel<br />

in Wachstumsrichtung<br />

plantarwärts – longitudinal –<br />

gekrümmt (Abb. 3). Bei einem<br />

Unguis retroflexus wölbt<br />

sich die Nagelplatte nach<br />

oben (Abb. 4).<br />

Der Unguis inflexus kann<br />

durch zu kurz geschnittene<br />

Nägel, eine Onychomykose<br />

oder ein verlangsamtes Nagelwachstum<br />

infolge einer<br />

pAVK begünstigt werden.<br />

So zeigt sich diese Krümmung<br />

der Nagelplatte auch<br />

bei einer Onychogrypose.<br />

Ursache für einen Unguis<br />

retroflexus können zu enge<br />

bzw. zu kleine Schuhe sein.<br />

u Uhrglasnagel: Bei einem<br />

„Unguis hippocratici“ ist der<br />

Nagel sowohl seitlich als<br />

auch in länglicher Richtung<br />

stark gewölbt (Abb. 5). Diese<br />

Veränderung zeigt sich<br />

auch an den Fingernägeln<br />

und ist meist erstes Zeichen<br />

eines Sauerstoffmangels infolge<br />

einer Herz-, Lungenoder<br />

Bronchialerkrankung.<br />

Weitere Grunderkrankungen<br />

können unter anderem<br />

ein Leberkarzinom oder eine<br />

Leberzirrhose sein. Typisch<br />

ist, dass Uhrglasnägel<br />

beidseitig auftreten.<br />

u Eingerollter Nagel: Der Rollnagel<br />

– Unguis convolutus –<br />

ist durch eine transversale<br />

Krümmung gekennzeichnet;<br />

das heißt, der Nagel rollt sich<br />

an einem oder an beiden<br />

seitlichen Rändern ein (Abb.<br />

6 und 7). Das Erscheinungsbild<br />

kann dabei tüten- oder<br />

ziegelförmig sein, bzw. sich<br />

in einer seitlichen Randfal-<br />

(Fotos: © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

7<br />

8


Im Fokus<br />

9 10 11<br />

Bei einem Zangennagel<br />

nimmt die Breite des<br />

Nagels zum freien Nagelrand<br />

hin ab<br />

Im Fall von Caro luxurians<br />

und einer daraus resultierenden<br />

Wundbehandlung<br />

ist die Konsultation eines<br />

Arztes erforderlich!<br />

u Nagelwallentzündung: Die<br />

Paronychie, auch als „Umlauf“<br />

bezeichnet, entsteht<br />

meist durch anhaltenden<br />

Druck oder eine Verletzung<br />

bei der Nagelpflege. Begüns-tigend<br />

wirken sich zudem<br />

Schuhe aus, die ein<br />

feuchtes Milieu fördern.<br />

Folge der Verletzung ist häufig<br />

eine Infektion durch Bakterien<br />

(oder auch durch Pilze).<br />

Hierdurch kommt es zu<br />

Schwellung, Rötung und ausgeprägten<br />

Schmerzen. Entwickelt<br />

sich eine eitrige Enttung<br />

zeigen. Unter Umständen<br />

reichen die Ränder bis<br />

tief in den Nagelfalz hinein.<br />

Bei einem sogenannten Röhrennagel<br />

(Abb. 8) ist der Nagel<br />

röhrenförmig eingerollt,<br />

wobei die Verformung bereits<br />

kurz hinter der Matrix<br />

beginnt und bis zum freien<br />

Nagelrand fortläuft. Hiervon<br />

können alle Nägel betroffen<br />

sein. Aus einem tütenförmigen<br />

Unguis convolutus kann<br />

sich auch ein „Zangennagel“<br />

(Pincer Nail) entwickeln.<br />

Dieser tritt lediglich<br />

an der Großzehe auf. Hierbei<br />

ist der Nagel zangenartig<br />

gebogen und quetscht <strong>mit</strong><br />

seinen seitlichen Rändern<br />

das subunguale Gewebe ein.<br />

Häufige Ursache der Verformung<br />

sind zu enge Schuhe<br />

ebenso wie Zehenfehlstellungen.<br />

Durch den Druck<br />

des Unguis convolutus im<br />

Nagelfalz kann es dort zu einer<br />

schmerzhaften Verhornung<br />

kommen. Oftmals sind<br />

der Rollnagel – ebenso wie<br />

auch der Uhrglas- und Zangennagel<br />

– Ursache für einen<br />

eingewachsenen Nagel<br />

(„Unguis incarnatus“).<br />

Veränderungen<br />

des Gewebes<br />

u Eingewachsener Nagel: Von<br />

dem extrem schmerzhaften<br />

Unguis incarnatus (Abb. 9)<br />

sind besonders häufig die<br />

Großzehen betroffen. Neben<br />

einer erblichen Veranlagung<br />

ist hier vor allem ein falscher<br />

Nagelschnitt, bei dem die<br />

Ecken ausgeschnitten wurden,<br />

häufig die Ursache<br />

ebenso wie Zehenfehlstellungen,<br />

zu enges, drücken-<br />

des, feuchtes Schuhwerk<br />

oder solches, das zu wenig<br />

Halt bietet. Aber auch ein zu<br />

schmales Nagelbett, das der<br />

Nagelplatte nicht genügend<br />

Platz bietet, kann einen Unguis<br />

incarnatus entstehen<br />

lassen. Weitere Ursachen<br />

sind eine Hyperhidrosis pedis<br />

sowie eine Onychomykose.<br />

Zudem tritt ein Unguis<br />

incarnatus gehäuft bei arteriellen<br />

Durchblutungsstörungen<br />

auf sowie bei einem Diabetes<br />

mellitus.<br />

Darüber hinaus können Medikamente<br />

wie Retinoide<br />

(gegen schwere Akne und<br />

Rosacea) oder Mittel zur<br />

Krebs- bzw. HIV-Behandlung<br />

(Chemo- bzw. antiretrovirale<br />

Therapie) das Einwachsen<br />

der Nägel fördern.<br />

Die Folge des Unguis incarnatus<br />

ist oftmals eine Nagelwallentzündung,<br />

die „Paronychie“<br />

(Abb. 10). Auch kann<br />

sich überschießendes Granulationsgewebe<br />

(„wildes<br />

Fleisch“ – „Caro luxurians“)<br />

bilden (Abb. 11). Dieses ist<br />

besonders gefäßreich, sezerniert<br />

stark und blutet schnell.<br />

zündung, kann diese auf das<br />

Nagelbett übergreifen.<br />

Im Fall einer nicht-infektiösen<br />

Paronychie kommen Medikamente<br />

als Ursache in Frage.<br />

Häufig sind dann mehrere<br />

Nägel betroffen.<br />

u Onychophosis: Hierbei handelt<br />

es sich um eine übermäßige,<br />

großflächige und harte<br />

Verhornung des Nagelfalzes<br />

und Nagelwalls (Abb. 12),<br />

die glasig erscheint. Schreitet<br />

diese fort, kommt es unter<br />

Umständen zu einer Rötung<br />

und Schwellung sowie<br />

zu Überempfindlichkeit und<br />

später zu Schmerzen. Auch<br />

können sich in diesem Zusammenhang<br />

Clavi im Nagelfalz<br />

bilden.<br />

Ursachen sind mechanische<br />

Verletzungen (etwa durch<br />

das Stehenlassen von Nagelecken)<br />

oder Reizungen<br />

durch ständige Anwendung<br />

keratolytischer Produkte<br />

(Salicylsäure, Harnstoff).<br />

Laugen, welche die Hornhaut<br />

aufquellen lassen, begünstigen<br />

ebenfalls die Entstehung.<br />

Unter Umständen<br />

kann aber auch eine Virusinfektion<br />

der Onychophosis<br />

zugrunde liegen.<br />

u Pachyonychie: Diese subunguale<br />

Hyperkeratose lässt<br />

die Nagelplatte verdickt erscheinen,<br />

obwohl diese normal<br />

dünn und glatt ist.<br />

Gleichzeitig sorgt die übermäßige<br />

Verhornung die von<br />

den Nagelbettpapillen ausgeht<br />

dafür, dass sich die Nagelplatte<br />

stark wölbt. Der dadurch<br />

entstehende Druck auf<br />

Fortsetzung auf S. 16<br />

(Fotos: Abb. 9 © Barbara von Wirth, Abb. 10 © Sybille Feindt, Abb. 11 © Dr. med. Norbert Scholz)<br />

14 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Im Fokus<br />

12 13 14<br />

(Fotos: oben © Sybille Feindt; unten © Anke Niederau)<br />

Fortsetzung von S. 14<br />

die Papillen kann diese zerstören<br />

und so zu subungualen<br />

Blutungen oder auch Eiterbildung<br />

führen. Neben einer<br />

genetischen Disposition<br />

sind vor allem Drucktraumen<br />

die Ursache. In ersterem Fall<br />

sind meist alle Nägel betroffen,<br />

in letzterem besonders<br />

die Kleinzehennägel.<br />

u Pterygium: Hierbei wächst<br />

das Nagelhäutchen (Cuticu-<br />

la) über die Nagelplatte in<br />

Richtung des freien Nagelrandes.<br />

Zudem verhornt sie,<br />

wodurch das Häutchen verdickt<br />

und rissig wird. Unter<br />

Umständen liegt es dabei so<br />

fest auf, dass sich die darunter<br />

befindliche Nagelplatte<br />

zurückbildet (atrophiert).<br />

Außerdem kann es in der<br />

Folge zur teilweisen oder<br />

vollständigen Zerstörung der<br />

Nagelmatrix kommen. Oftmals<br />

tritt ein Pterygium in<br />

Zusammenhang <strong>mit</strong> einem<br />

Morbus Raynaud auf ebenso<br />

wie bei der „Knötchenflechte“<br />

(Lichen ruber planus). g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Barbara von Wirth M. A.<br />

Fachjournalistin<br />

Rüsbergstr. 20c<br />

58456 Witten<br />

E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fallbeispiel Unguis incarnatus<br />

Bei diesem 20-jährigen Patienten <strong>mit</strong> Neuroder<strong>mit</strong>is bestand an der rechten Großzehe<br />

ein Unguis incarnatus infolge falschen Nagelschnittes (Abb. 1). In solch einem<br />

Fall muss stets eine Wunddokumentation angelegt werden. (Fotos sind dabei<br />

nur als ergänzende Dokumentation anzusehen.)<br />

Die Erstversorgung bestand hier aus einer Entfernung der Nagelecke (Abb. 2), einer<br />

Tamponade <strong>mit</strong> Ligasano ® und einem Verband. Der Hausarzt stellte am nächsten<br />

Tag ein Privatrezept für eine Nagelkorrekturspange aus, die von der Krankenkasse<br />

übernommen wurde. Danach wurde die Nagelkorrekturspange gesetzt. Zudem erhielt<br />

der Patient die „Hausaufgabe“, alle seine Strümpfe und Schuhe auf ihre Passgenauigkeit<br />

hin zu kontrollieren, da diese beim Erstbesuch zu klein bzw. die getragenen<br />

Schuhe zu flach im Obermaterial waren. Des Weiteren war die Empfehlung,<br />

die neuroder<strong>mit</strong>isch gestörte Haut <strong>mit</strong> Spirularin Gel zu pflegen.<br />

Abb. 3 zeigt den Zustand des Unguis incarnatus nach der ersten Woche. Die gesamte<br />

Behandlung einschließlich der Nagelkorrektur dauerte ein halbes Jahr, wobei<br />

der Patient bereits nach drei Wochen beschwerdefrei war.<br />

Zur Beurteilung des Wundzustandes und den sich daraus für die Wundheilung ergebenden<br />

Konsequenzen sind dabei eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen:<br />

u Lokalisation der Wunde<br />

u Entstehung und Ausmaß der Schädigung<br />

u Zustand der Wundränder (sind diese glatt, zerklüftet oder nekrotisch?)<br />

u Zustand des Wundgrundes (sauber, schmierig belegt, sind Fremdkörper darauf befindlich?)<br />

u Beschaffenheit des Exsudats (blutig, eitrig?)<br />

u Ausmaß der Infektion und lnfektionszeichen (Rötung, Schwellung, Überhitzung?)<br />

u Seit wann besteht die Wunde?<br />

u Des Weiteren muss bei der Dokumentation die Erstversorgung aufgeführt werden<br />

– zum Beispiel Einsatz eines Desinfektions<strong>mit</strong>tels (wie Octenisept ® oder Prontoman<br />

® ), einer Tamponade, eines Verbandes. Auch der Hinweis an den Patienten,<br />

umgehend einen Arzt aufzusuchen, ist aufzuführen und das Ganze <strong>mit</strong> Datum und<br />

Handzeichen zu unterschreiben. Eine solche Dokumentation sollte vom Patienten<br />

auch gegengezeichnet werden.<br />

Anke Niederau<br />

1<br />

2<br />

3<br />

16 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Anzeige<br />

<strong>Podologie</strong> Report<br />

LAMISIL ® auf der FUSS 2014 –<br />

Fußmykosen in der podologischen Praxis<br />

Fußpilz ist ein Dauerthema im Podologenalltag: Etwa jeder<br />

dritte bis vierte Erwachsene in Europa ist von Fußpilz<br />

betroffen – viele von ihnen unbewusst. Podologen<br />

können durch ihre kompetente Beratung Fußpilz-Betroffene<br />

in allen Phasen der Erkrankung unterstützen: bei der frühzeitigen<br />

Erkennung, bei der Umsetzung der Therapie und auch<br />

bei der wirkungsvollen Prävention.<br />

Effektive Hilfe bei Tinea pedis interdigitalis bietet der pilzabtötende<br />

(fungizide) Wirkstoff Terbinafin in Lamisil ® : Er tötet<br />

den Fußpilz-Erreger gezielt ab. Zudem reichert sich Terbinafin<br />

in der Hornhaut an und bildet dort ein Wirkstoffdepot. So<br />

wirkt Terbinafin noch mehrere Tage über den Anwendungszeitraum<br />

hinaus. Lamisil ® Creme muss nur eine Woche lang<br />

einmal täglich angewendet werden. Die kurze Anwendungsdauer<br />

erleichtert Betroffenen das Durchhalten der Therapie.<br />

Zusätzlich hat Lamisil ® Creme einen pflegenden Effekt auf<br />

trockene, schuppige oder rissige Fußhaut.<br />

Sie wollen mehr erfahren über die effektive Behandlung von Fußpilz zwischen den<br />

Zehen und Lamisil ® ? Besuchen Sie unseren Stand auf der Messe FUSS in Kassel:<br />

Am 10. und 11. Oktober 2014 Stadthalle Kassel, Stand OG J9<br />

Lamisil® Creme 1 % (Wirkstoff: Terbinafinhydrochlorid)<br />

Zus.: 1 g Creme enth. 10 mg Terbinafinhydrochlorid als arzneil. wirks. Bestandt. Sonstige Bestandt.: Gerein. Wasser, Isopropylmyristat,<br />

Polysorbat 60, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Cetylpal<strong>mit</strong>at, Sorbitanstearat, Benzylalkohol, Natriumhydroxid. Ind.: Pilzinfektionen<br />

der Haut wie z.B. Tinea pedis, Tinea corporis, Tinea cruris, Hautcandidose, Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor), die durch<br />

Dermatophyten, Hefen od. andere Pilze (Pityrosporum orbiculare/Malassezia furfur) verursacht werden.Kontraind.: Absolut: Überempfindlkt.<br />

gegenüber einem der Inhaltsstoffe. Relativ: Anwendung im Mundbereich. Kdr. < 5 J., Säuglinge u. Kleinkdr. im Bereich d.<br />

behandelten Hautareale, einschließl. d. Brust. Schwangerschaft, Stillzeit. Cave: Nur äußerlich anwenden! Nebenw.: Häufig: Hautabschuppung,<br />

Pruritus. Gelegentl.: Hautläsion, Schorf, Hautveränderung, Pigmentierungsstörung, Erythem, Brennen. Schmerzen,<br />

Schmerzen oder Reizung an der Applikationsstelle. Selten: Augenreizung. Trockene Haut, Kontaktdermatitis, Ekzem. Verschlimmerung<br />

der Grunderkrankung. Nach Marktzulassung: Häufigk. nicht bekannt: Überempfindlichkeit. Hautausschlag oder Papeln.<br />

Warnhinw.: Enthält Cetylalkohol und Stearylalkohol. Handelsf.: 15 g; 30 g Creme. Apothekenpflichtig. Referenz: LAM1-F03<br />

Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München


Für die Praxis<br />

Kosmetischer und medizinischer Nutzen:<br />

Nagelteil- und -vollprothetik<br />

in der Übersicht<br />

Von Maren Bloß, Podologin, Hellingst<br />

Nagelprothetik kann kosmetisch sinnvoll und medizinisch<br />

notwendig sein, wobei sie in letzterem<br />

Fall dem Podologen vorbehalten ist. Materialien<br />

und Möglichkeiten gibt es einige. Welche dabei<br />

jedoch zur Anwendung kommen das entscheidet<br />

nicht nur die Präferenz des Anwenders, sondern<br />

auch der jeweilige Nagelbefund. In jedem Fall ist<br />

vorher allerdings genau abzuwägen, ob nicht eine<br />

Kontraindikation vorliegt.<br />

Abgesehen von einer Verbesserung<br />

der Optik,<br />

dient die Nagelprothetik<br />

der Reparatur und Stabilisierung<br />

des Nagels, dem<br />

Schutz des Nagelbettes sowie<br />

der Formerhaltung von<br />

Nagel, Nagelbett, Nagelfalz<br />

und auch Zehenkuppe.<br />

Indikationen und<br />

Kontraindikationen<br />

Unterschieden wird zwischen<br />

Nagelvoll- und -teilprothesen.<br />

Die Vollprothese findet beispielsweise<br />

ihren Einsatz nach<br />

einer Ablösung bzw. dem Verlust<br />

der Nagelplatte. Anwendungsgebiete<br />

für eine Teilprothetik<br />

sind:<br />

u Ausbesserung von Queroder<br />

Längsrillen in der Nagelplatte,<br />

u gerissene oder gesplitterte<br />

Nägel,<br />

u Defektauffüllungen bei Verlust<br />

eines Nagelteils – auch<br />

zur Vorbeugung eines Unguis<br />

incarnatus,<br />

u Unterstützung der Form und<br />

Richtung beim Wachsen des<br />

Nagels etwa bei Verhornungsstörungen.<br />

Darüber hinaus lässt sich die<br />

Nagelprothetik auch bei zu<br />

weichen Nägeln – etwa bei einer<br />

Spangentherapie – zur<br />

Verstärkung einsetzen.<br />

Im Fall einer Onychomykose<br />

sollte vorher in Betracht gezogen<br />

werden, dass eine Nagelprothetik<br />

die Infektion verschlimmern<br />

kann. Deshalb sollte<br />

diese nach Absprache <strong>mit</strong><br />

dem behandelnden Arzt zur<br />

Anwendung kommen und nur<br />

für wenige Wochen appliziert<br />

werden.<br />

Bei Risikopatienten wie zum<br />

Beispiel Menschen <strong>mit</strong> pAVK<br />

oder Diabetes/Neuropathie<br />

hängen Einsatz und Dauer<br />

einer Nagelprothetik von der<br />

Schwere der Störung ab. Zur<br />

Vermeidung möglicher Schäden<br />

ist hier zudem eine engmaschige<br />

Kontrolle erforderlich.<br />

Nicht zur Anwendung kommen<br />

darf die Nagelprothetik<br />

bei allen Formen offener Wunden<br />

in der Nagelumgebung<br />

sowieNagel- und Hautveränderungen<br />

unklarer Genese.<br />

(Weitere Kontraindikationen<br />

siehe Kasten nächste Seite.)<br />

Wann welches Material?<br />

Auf die Frage, aus welchem<br />

Material eine Nagelprothetik<br />

gefertigt werden soll, lässt sich<br />

keine Standardantwort geben.<br />

Die hauptsächlich genutzten<br />

Materialien/Verfahren sind:<br />

u Repair Nagelmasse,<br />

u Kaltpolymerisat (Zweikomponenten-Kunstharz<br />

aus kaltpolymerisierendem<br />

Kunststoff),<br />

(Foto: © VladGavriloff – Fotolia.com)<br />

Welches Material benutzt<br />

wird, entscheiden der Anwender<br />

und die Indikation<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 17


Für die Praxis<br />

u UV-härtendes Nagel-Gel aus<br />

Polymerisationsharz,<br />

u Kunststoffplatten/Kaltform-<br />

Technik sowie die<br />

u Tiefziehtechnik.<br />

Bei einer professionellen Nagelmodellage<br />

wird der künstliche<br />

Nagel schichtweise auf<br />

den natürlichen Nagel aufgebaut.<br />

Dieser kann ganz normal<br />

weiterwachsen und wird<br />

gleichzeitig vor äußeren Einwirkungen<br />

geschützt. Etwa<br />

Beispiele für Kontraindikationen einer Nagelprothetik:<br />

1 2<br />

Abb. 1: Entzündungen am Nagel oder unter der Platte, pathologische<br />

Veränderungen<br />

Abb. 2: Hypergranulationsgewebe (wildes Fleisch – Caro luxurians)<br />

3 4<br />

Abb. 3: Nässende Hohlräume und zum Teil auch subunguale Clavi,<br />

wie hier ein entzündetes Clavus <strong>mit</strong> Granulationsgewebe<br />

Abb. 4: Bakterielle Infektion<br />

5 6<br />

Abb. 5: Onychomykosen <strong>mit</strong> einem Befall des Großteils der Nagelplatte<br />

Abb. 6: Malum perforans/diabetisches Fußsyndrom und schwere arterielle<br />

Durchblutungsstörungen (pAVK)<br />

alle vier Wochen sind Korrekturen<br />

nötig, da der nachwachsende<br />

Nagel die Kunstharzschicht<br />

langsam nach<br />

vorn schiebt.<br />

Setzt man diese Behandlungsformen<br />

ein, empfiehlt es sich<br />

immer, eine Fotodokumentation<br />

zu erstellen. Sie dient der<br />

Kontrolle des Behandlungsverlaufs<br />

ebenso wie dem Verlauf<br />

von Erkrankungen und<br />

letztlich auch der eigenen Absicherung.<br />

Im <strong>Folgen</strong>den die gängigen<br />

Materialien im Überblick. Da<br />

die Nagelvollprothese nach<br />

Eckle (Tiefziehtechnik) sehr<br />

kostenintensiv und arbeitsaufwändig<br />

ist, wird diese hier<br />

nicht beschrieben.<br />

Repair-Nagelmasse<br />

Lufthärtende Nagelmasse wird<br />

nach Herstellerangaben wie<br />

folgt eingesetzt:<br />

u zum Ersatz abgefräster Nagelpartien,<br />

u nach der Entfernung von<br />

Clavi unter der Nagelplatte,<br />

u bei brüchigen, eingerissenen,<br />

scharfkantigen oder dünnen<br />

Nägeln,<br />

u bei zu kurzen oder verletzten<br />

Nägeln,<br />

u nach der apparativen Behandlung<br />

von Nagelpilz<br />

u sowie bei deformierten Nagelplatten.<br />

Repair-Nagelmasse eignet sich<br />

außerdem gut, um kleine Rillen<br />

aufzufüllen oder auch, um<br />

den Nagel zu verstärken. Zusätzlich<br />

darin enthaltene antimykotische<br />

Substanzen verhüten<br />

zudem Pilzbefall.<br />

Großflächig angewendet, löst<br />

sich das Material allerdings<br />

rasch ab. Gegebenenfalls kann<br />

die Haltbarkeit verlängert werden,<br />

indem man einen Vliesstreifen<br />

auf dem Nagel anbringt<br />

und die Masse darauf<br />

verstreicht.<br />

Bei leichten Pilzerkrankungen<br />

lässt sich das Material vorübergehend<br />

einsetzen, um den<br />

Nagel da<strong>mit</strong> zu glätten. Allerdings<br />

ist hier höchste Sorgfaltspflicht<br />

geboten.<br />

Bevor man <strong>mit</strong> der Applikation<br />

des Materials beginnt, ist<br />

die Nagelplatte von allen losen<br />

Nagelfragmenten zu befreien,<br />

zu glätten sowie <strong>mit</strong> Alkohol<br />

zu entfetten und zu desinfizieren.<br />

Die Repair-Nagelmasse<br />

wird dann wie Klebstoff<br />

in dünnen Schichten auf die<br />

trockene Nagelplatte aufgetragen,<br />

wobei die einzelnen<br />

Schichten jeweils zwei bis drei<br />

Minuten Austrocknungszeit<br />

benötigen. Bevor das Material<br />

vollständig getrocknet ist, lässt<br />

es sich <strong>mit</strong> einem Spatel vorsichtig<br />

glätten. Ausgehärtete<br />

elastische Korrekturmasse ist<br />

nicht beschleifbar, kann aber<br />

geschnitten, <strong>mit</strong> der Feile bearbeitet<br />

und überlackiert werden.<br />

UV-Gel lässt sich darauf<br />

allerdings nicht anwenden, da<br />

das Gel hier nicht haftet.<br />

Zweikomponenten-<br />

Kunstharz<br />

Dieses Acryl-Harz nutzt man<br />

in der medizinischen Fußpflege<br />

häufig, denn die Technik ist<br />

<strong>mit</strong> wenig Aufwand verbunden<br />

und überall einsetzbar.<br />

Die benötigte Menge des Acrylat-Pulvers<br />

(etwa eine Spatelspitze<br />

für einen Nagel) wird<br />

in ein Dappenglas gefüllt. Danach<br />

träufelt man die Härterflüssigkeit<br />

dazu und vermischt<br />

beides sorgfältig. Sobald sich<br />

eine zähe Masse ergibt, ist das<br />

Material gebrauchsfertig.<br />

Zweikomponenten-Kunstharz<br />

benötigt – wie Repair-Nagelmasse<br />

– kein UV-Licht zur Aushärtung;<br />

aber Achtung: Diese<br />

erfolgt sehr rasch. Denn sie<br />

geschieht durch eine chemische<br />

Reaktion zwischen den<br />

beiden Komponenten, sobald<br />

man sie mischt. Diese Vernetzung,<br />

bei der sich die Moleküle<br />

zu Ketten verbinden,<br />

bezeichnet man als „Kaltpolymerisation“.<br />

Dabei gehen<br />

die Ketten auch eine Verbindung<br />

<strong>mit</strong> dem Nagel ein. Ist<br />

das Acryl-Harz verunreinigt<br />

oder ungleichmäßig gemischt,<br />

wird es porös und bröckelt<br />

herunter. In diesem Fall muss<br />

man sämtliche Rückstände entfernen<br />

und das Material neu<br />

anmischen.<br />

Während der Trocknungsphase<br />

lässt sich die Nagelprothetik<br />

gut modellieren. Zudem<br />

kann man sie zur Nachbearbeitung<br />

beschleifen. Die Pro-<br />

(Fotos: © Maren Bloß)<br />

18 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Für die Praxis<br />

thetik zeichnet sich durch eine<br />

lange Haltbarkeit (von zum<br />

Teil sechs bis zehn Wochen)<br />

aus. Allerdings muss rund 1/3<br />

der Nagelplatte vorhanden<br />

sein, da<strong>mit</strong> das Material Halt<br />

findet (nur auf Haut haftet es<br />

nicht). Auch muss der Nagel<br />

trocken sowie fettfrei sein; lose<br />

Nagelfragmente sowie Verhornungen<br />

sind zu entfernen.<br />

Da Acryl-Harz im ausgehärteten<br />

Zustand fest ist, kommt<br />

es der natürlichen Nagelplatte<br />

sehr nah, auch was den<br />

Schutz anbelangt. Zweikomponenten-Kunstharz<br />

wird verwendet,<br />

um fehlende Nagelteile<br />

zu ersetzen, ganze Nagelplatten<br />

zu erneuern oder<br />

auch um Orthonyxiespangen<br />

zu befestigen. Eine Nagelprothetik<br />

<strong>mit</strong> diesem Material ist<br />

indiziert<br />

u nach traumatischem Verlust<br />

der Nagelplatte,<br />

u bei Onychoschisis (lamellenartiges<br />

Abblättern der dorsalen<br />

Nagelschicht),<br />

u bei Onychorrhexis (Nagelbrüchigkeit<br />

in Längsrichtung)<br />

sowie bei<br />

u Onychogryposis (Krallennägel/Klauennägel).<br />

Darüber hinaus kann es zu<br />

kosmetischen Zwecken verwendet<br />

werden.<br />

Auf einem mykotisch infizierten<br />

Grund sollte Acryl-Harz<br />

nicht zur Anwendung kommen,<br />

da sich die Infektion in<br />

den meisten Fällen dann verschlimmert.<br />

Keine Verwendung<br />

finden darf es auch, wenn<br />

es <strong>mit</strong> einer Wunde im Nagelbett<br />

oder im Gewebe, das den<br />

Nagel umgibt, in Kontakt kommen<br />

könnte.<br />

stoff für die Ausbildung von<br />

Polymerketten UV-A-Strahlen<br />

braucht („Photoinitiation“).<br />

Nagel-Gele sind in leichter,<br />

<strong>mit</strong>tlerer und starker Viskosität<br />

erhältlich. Zudem werden<br />

10 11<br />

12 13<br />

sie neben „Klar-Varianten“ auch<br />

in unterschiedlich zarten Tönungen<br />

wie „rosé“ oder „nude“<br />

angeboten. Neben der Nagelreparatur<br />

und dem Nagelaufbau<br />

kommen sie im kosmeti-<br />

Nagelprothesen aus Zweikomponenten-Kunstharz<br />

Abb. 10: Bevor die Nagelprothetik erfolgt, muss der Nagel gereinigt, von<br />

Nagelresten befreit und desinfiziert werden. Es dürfen keine Nagelfragmente<br />

stören.<br />

Abb. 11: Nun wird der Kunststoff auf die Fläche aufgebracht und <strong>mit</strong> einem<br />

Spatel leicht geglättet. Sobald der Härtungsprozess beginnt, trocknen lassen<br />

(zwischen drei und zehn Minuten, je nachdem wie viel Masse man aufträgt).<br />

Durch leichtes Klopfen auf den Kunststoff lässt sich feststellen, ob<br />

dieser hart ist.<br />

Abb. 12: Nach dem Aushärten wird die Fläche geschliffen, modelliert und<br />

gegebenenfalls geglättet. Dieses kann <strong>mit</strong> rotierenden Schleifern (Korund)<br />

oder auch <strong>mit</strong> Feilen (manuell) erfolgen. Im Anschluss nimmt man einen<br />

weißen Schleifblock (Buffer) und glättet die Platte. Nun ist die Nagelprothetik<br />

fertiggestellt.<br />

Abb. 13: Nach Bedarf kann sie lackiert oder <strong>mit</strong> UV-Gel überzogen werden.<br />

Hier hat die Patientin sich für einen Frenchlook entschieden. Beide Materialen<br />

vertragen sich.<br />

Nagel-Gele aus<br />

Polymerisationsharz<br />

Diese sind als Ein-, Zwei- oder<br />

Drei-Phasen-Kunststoffe erhältlich.<br />

Ihnen allen liegt ein<br />

Polymerisationsharz zugrunde,<br />

das besonders elastisch ist<br />

und gut haftet.<br />

Aufgebracht werden Nagel-<br />

Gele <strong>mit</strong>tels Pinsel und Schablone.<br />

Außerdem werden ein<br />

Cleaner und ein Haftver<strong>mit</strong>tler<br />

benötigt. Zum Aushärten<br />

des Gel-Systems ist ein UV-<br />

Gerät erforderlich, da der Kunst-<br />

14 15<br />

Abb. 14: Dieser Zustand entstand nach einer Emmert-Plastik. Die Patientin<br />

klagte über einen empfindlichen Nagelfalz, der zu Entzündungen neigte. Der<br />

Nagelfalz wurde austamponiert und <strong>mit</strong> Unguisan Classic anmodelliert.<br />

Abb. 15: Nach dem Einsatz der Nagelprothetik beruhigte sich der Nagelfalz.<br />

Die Patientin erhält seit rund drei Jahren diese Nagelteilprothese, und<br />

sie ist seitdem beschwerdefrei.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 19


Für die Praxis<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Maren Bloß<br />

Podologin<br />

Dorfstr. 16<br />

27729 Hellingst<br />

E-Mail Info@<br />

podologie-holste.de<br />

schen Bereich für „French-Pedicure“<br />

zur Anwendung.<br />

Kaltform-Technik<br />

Benötigt wird dazu nicht nur<br />

eine Platte aus durchsichtigem<br />

Kunststoff, sondern auch Zweikomponenten-Kunstharz.<br />

Aus<br />

der formbaren Kunststoffplatte<br />

modelliert man <strong>mit</strong>tels Handinstrumenten<br />

und Schleifer eine<br />

passende Nagelplatte und<br />

befestigt diese <strong>mit</strong> dem Nagel-<br />

Gel auf dem vorhandenen Restnagel.<br />

Eine solche Nagelvollprothese<br />

ist nicht nur sehr widerstandsfähig<br />

und sorgt für<br />

ein korrektes Nagelbett, sondern<br />

sie ist auch erneut verwendbar.<br />

Allerdings benötigt<br />

man für die Herstellung relativ<br />

viel Zeit und das Material<br />

ist eher teuer.<br />

g<br />

Abb. 16: Ebenfalls Zustand nach einer Emmert-<br />

Plastik. Das Nagelfragment wuchs immer wieder<br />

in den Falz ein. Er wurde tamponiert und<br />

anschließend <strong>mit</strong> einer Prothetik abgedeckt.<br />

Abb. 17: Das Nagelfragment wächst nicht<br />

mehr unkontrolliert weiter und stört deshalb<br />

nicht. Zudem schützt die Prothetik den Nagelfalz.<br />

Die Platte wird nur hinten bei Bedarf<br />

erneuert. Das Kürzen des Nagels erfolgt <strong>mit</strong>tels<br />

eines Schleifers, da eine Zange die Platte<br />

absprengen würde.<br />

16 17<br />

Abb. 18: Bei diesem Patienten zeigte sich eine<br />

irreparable Nagelschädigung und ein empfindliches<br />

Nagelbett.<br />

Abb. 19: Nach Abschleifen des Nagelfragmentes<br />

wurde <strong>mit</strong> Unguisan Classic eine Nagelplatte<br />

modelliert. Diese wächst heraus und<br />

wird bei der Fußversorgung regelmäßig nur<br />

im hinteren Teil aufgefüllt.<br />

18 19<br />

Abb. 20: Bei dieser Patientin hatte sich die Nagelplatte<br />

nach einem Wanderurlaub abgelöst.<br />

Obwohl die Nagelplatte stark dystrophisch war,<br />

ließ sich doch eine Nagelprothetik anbringen.<br />

Abb. 21: Zustand nach dem Aufbau der Prothetik.<br />

Diese hielt fast fünf Wochen und wurde<br />

dann bis zum vollständigen Herauswachsen<br />

des Nagels immer wieder erneuert.<br />

20 21<br />

22 23<br />

Abb. 22: Hier handelt es sich um ein subunguales<br />

Hämatom. Aus kosmetischen Gründen<br />

wünschte die Patientin eine Nagelprothetik.<br />

Beschwerden hatte sie keine. Da der<br />

Nagel nicht zum Einwachsen neigte, ließ sich<br />

das machen. Die abgestorbenen Nagelbereiche<br />

wurden vorsichtig entfernt, das Areal<br />

desinfiziert und gereinigt und die Ecken <strong>mit</strong><br />

Vlies tamponiert.<br />

Abb. 23: Die Prothetik wurde ebenfalls <strong>mit</strong><br />

Unguisan ® modelliert und im Anschluss geschliffen<br />

sowie poliert. Nach rund einem Jahr<br />

war der Nagel gesund nachgewachsen.<br />

20 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Für die Praxis<br />

Nagelprothetik in der Praxis:<br />

Infos und Tipps zur<br />

Anwendung<br />

Von Elvi Foss, Podologin, Wundtherapeutin WaCert, Wadern<br />

Vieles ist bei den verschiedenen Techniken zur<br />

Nageltprothetik zu beachten. Wichtig ist zudem<br />

auch die Aufklärung der Patienten. Hierbei muss<br />

darauf hingewiesen werden, dass die Chancen,<br />

das Nagelbett oder die Verwulstung zurückzudrängen<br />

umso schlechter sind, je länger die Deformation<br />

besteht. Ohne die Zusage, die Prothetik<br />

hygienisch zu pflegen oder pflegen zu lassen,<br />

sollte darauf verzichtet werden.<br />

Zu den absoluten Kontraindikationen<br />

der Nagelprothetik<br />

zählen alle Art<br />

von Wunden und akuten Infektionen<br />

sowie Verletzungen<br />

am Nagelbett, den Sulci und<br />

auch gegebenenfalls der Zehenkuppe.<br />

Denn das Material<br />

kann insbesondere auf defekter<br />

Haut zu Allergien und<br />

Unverträglichkeitsreaktionen<br />

führen. Gelangt das Material<br />

an eine schlecht einsehbare<br />

Stelle wie zum Beispiel Sulci,<br />

kann hier eine Reizung entstehen<br />

und die Masse in der<br />

Regel nur unter aufwändigem<br />

und schmerzhaftem Ausschaben<br />

wieder entfernt werden.<br />

Unter einer Prothetik können<br />

sich zudem Keime sammeln<br />

und zu Infektionen führen. Eine<br />

Versiegelung von Wunden<br />

durch Prothetikmaterial kann<br />

zur Verschlimmerung von bakteriellen<br />

Infektionen führen.<br />

Vorsicht, Nagelpilz!<br />

An einer totalen dystrophen<br />

Onychomykose kann keine Prothetik<br />

anhaften. Hier macht es<br />

also keinen Sinn, eine Nagelprothetik<br />

durchzuführen und<br />

andere Methoden sind gefragt.<br />

Teilinfektionen können kurzfristig<br />

zur optischen „Über-<br />

brückung“, etwa für einen Urlaub,<br />

<strong>mit</strong> einer Nagelprothetik<br />

bearbeitet werden.<br />

Dazu muss der infizierte Nagelteil<br />

so weit wie möglich abgefräst<br />

werden. Dies sollte nur<br />

bei gleichzeitiger gründlicher<br />

Desinfektion und antimykotischer<br />

Behandlung des Nagels<br />

sowie des Nagelbettes erfolgen.<br />

Geeignet sind alle Tinkturen<br />

und Aqualacke. Ölige<br />

Substanzen hingegen beeinträchtigen<br />

die Anhaftung der<br />

Prothetik. Antimykotische<br />

Acryllacke sind grundsätzlich<br />

ungeeignet, da sie nicht auf<br />

die Haut aufgebracht werden<br />

dürfen.<br />

Lufttrocknendes<br />

Repair-Gel<br />

Wie bei allen anderen Prothetikmaterialien<br />

auch, muss<br />

bei der Anwendung von Repair-Gel<br />

das zu bearbeitende<br />

Areal trocken und fettfrei sein,<br />

und die jeweiligen Schichten<br />

der Nagelmasse sollten dünn<br />

aufgetragen werden. Denn<br />

sonst bilden sich möglicherweise<br />

Blasen, was die Optik<br />

der Prothetik beeinträchtigt.<br />

Zur Verstärkung lässt sich Copoline<br />

einarbeiten. Diese muss<br />

von dem Material ganz durchfeuchtet<br />

sein, da<strong>mit</strong> sie gut anhaftet.<br />

Eine solche Variante<br />

hält sehr lange, auch am Hautgewebe.<br />

Daher kann hier eine<br />

Nagellücke gut überbrückt<br />

und so das Nagelbett in Form<br />

gehalten werden.<br />

Prothetik <strong>mit</strong><br />

Nagel-Gelen<br />

Für die Nagelprothetik am Fuß<br />

kommen spezielle Ein- oder<br />

Mehrphasen-Gele zum Einsatz.<br />

Fingernagel-Gele finden<br />

Wichtig: Die Patienteninformation zur Pflege<br />

für alle Nagelersatzmethoden<br />

v Die Kunden müssen stets die Nägel gut trocknen und<br />

diese gegebenenfalls <strong>mit</strong> einem Föhn nachtrocknen.<br />

v Grobes Anstoßen der Zehe oder Hängenbleiben <strong>mit</strong><br />

dem Nagel an Kleidung ist zu vermeiden. Diese Belastung<br />

hält ein Kunstnagel ebenso wenig aus wie ein Naturnagel.<br />

v Hygienische Pflege ist erforderlich. Die Kunden sollten<br />

deshalb die Nägel bzw. das Nagelbett <strong>mit</strong> fettfreien Antiseptika<br />

behandeln. Das Nagelbett muss hier<strong>mit</strong> umspült<br />

werden, auch um Mikrofremdkörper zu entfernen.<br />

Dies gilt umso mehr, wenn ein mykotischer Nagel versorgt<br />

wurde. In diesem Fall muss nach spätestens drei<br />

bis vier Wochen eine Neuauflage <strong>mit</strong> Kontrolle erfolgen.<br />

Bei einer Mykose sollte eine Nagelprothetik generell am<br />

besten nur kurzfristig eingesetzt werden.<br />

v Eine Grünfärbung des Nagels kann auf einen Bakterienbefall<br />

hinweisen. Hier muss die Prothetik umgehend abgenommen<br />

werden.<br />

Es muss also auch vom Kunden zu erwarten sein, dass<br />

er dem Nagelersatz besondere Aufmerksamkeit widmet.<br />

Im Zweifelsfall ist es besser darauf zu verzichten, um<br />

Komplikationen zu vermeiden.<br />

Für eine Nagelprothetik kann auch eine Garantie gegeben<br />

werden: Sollte sich der Kunstnagel innerhalb einer<br />

Woche lösen oder gar abfallen, so erhält der Kunde kostenlosen<br />

Ersatz. Alle Defekte, die später auftreten, fallen<br />

allerdings nicht mehr unter Garantie. (Bei Anruf des Kunden<br />

wegen Garantieleistung immer das Datum der Reklamation<br />

in der Kartei vermerken!)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 21


Für die Praxis<br />

Arbeiten <strong>mit</strong> lichthärtendem Nagel-Gel<br />

1 2<br />

3 4<br />

5 6<br />

7 8<br />

9 10<br />

Abb. 1: Hier handelt es sich<br />

um einen Unguis convolutus<br />

und Unguis incarnatus<br />

<strong>mit</strong> tief liegenden Sulci.<br />

Abb. 2: Die Ecken wurden<br />

<strong>mit</strong> Smig unterlegt,<br />

um diese etwas anzuheben<br />

und das Darunterlaufen<br />

und Anhaften des<br />

Gels zu verhindern.<br />

Abb. 3: Die Nagelplatte<br />

<strong>mit</strong> Cleaner entfetten.<br />

Abb. 4: Die Schablone<br />

wird um den Nagel gelegt<br />

und leicht eckig (entsprechend<br />

der Form der Zehennägel)<br />

geschnitten.<br />

Vor dem Auftragen des<br />

Gels streicht man einen<br />

Haftver<strong>mit</strong>tler (Bonder)<br />

dünn <strong>mit</strong> dem Pinsel auf<br />

den Nagel und lässt diesen<br />

kurz antrocknen.<br />

Abb. 5 und 6: Auftragen<br />

des Gels (hier das Einphasen-Gel<br />

„Wilde-Pedique<br />

Plus Natural Beige“).<br />

Die kleine Menge wird<br />

nicht aufgepinselt, sondern<br />

in der Masse so modelliert,<br />

dass der Pinsel<br />

nicht die Nagelplatte berührt.<br />

Nun lässt man das<br />

Gel kurz antrocknen.<br />

Abb. 7: Mit UV-Licht erfolgt<br />

in wenigen Minuten<br />

die Aushärtung des Gels<br />

Schicht für Schicht.<br />

Abb. 8: Je weniger Masse<br />

auf die Schablone gelangt,<br />

desto besser lässt<br />

sich diese anschließend<br />

abziehen.<br />

Abb. 9 und 10: Nachdem<br />

der feuchte Gelfilm<br />

auf dem Nagel <strong>mit</strong> einem<br />

Zellstofftupfer entfernt<br />

wurde, erhält der Nagel<br />

abschließend <strong>mit</strong> einer<br />

Hautzange und einem<br />

feinkörnigen Fräser seine<br />

Form.<br />

hier keine Anwendung. Denn<br />

diese sind unelastisch und bewegen<br />

sich deshalb beim Abrollvorgang<br />

des Fußes nicht <strong>mit</strong><br />

den Zehen <strong>mit</strong>, was zu Traumen<br />

führen kann. Elastische<br />

Zehennagelgele hingegen lösen<br />

sich bei einem Trauma von<br />

selbst ab.<br />

Zur Fußnagelkorrektur stehen<br />

Produkte <strong>mit</strong> und ohne antimykotischer<br />

Komponente zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus<br />

gibt es Spezialgele für defekte<br />

oder empfindliche Nägel, wie<br />

zum Beispiel bei Psoriasis.<br />

Diese Gele enthalten in der<br />

Regel weniger Lösungs<strong>mit</strong>tel<br />

(wie zum Beispiel „Dermique“<br />

von LCN Wilde). Entsprechende<br />

Produkte sind natürlich<br />

auch bei einem defekten Nagel<br />

zum Aufbau geeignet.<br />

Bei allen Nagelgelen muss<br />

wenigsten 1/3 Naturnagel vorhanden<br />

sein, da ansonsten die<br />

Anhaftung nicht gewährleistet<br />

ist. Die Fläche der vom Nagelbett<br />

abgelösten Prothetik<br />

sollte zudem nicht größer als<br />

die Naturnagelplatte sein. Bei<br />

vorhandenen, aber defekten<br />

Nagelfragmenten – beispielsweise<br />

bei einem Psoriasisnagel<br />

– kann die ganze Nagelfläche<br />

überzogen werden.<br />

Nachbearbeitung<br />

und Entfernung der<br />

Nagelmodellage<br />

Ein Nachfüllen am Ansatz <strong>mit</strong><br />

einem Nagelgel ist nur bedingt<br />

zu empfehlen. Es müssen<br />

hierzu wenigstens noch<br />

zwei Drittel der Nagelprothetik<br />

vorhanden sein. Aus diesem<br />

Grund muss der Kunde<br />

rechtzeitig zur Nachbehandlung<br />

kommen.<br />

Das Vorgehen dabei: Anschleifen,<br />

entfetten, in mehreren<br />

Schichten auffüllen – je nach<br />

Dicke bis zum vorhandenen<br />

Nagel. Die letzte Schicht Gel<br />

dann über die komplette Prothetik<br />

überziehen. Zum Schluss<br />

dann den Dispersionsfilm abwischen.<br />

Soll die Nagelprothetik ganz<br />

gelöst werden, so kann man<br />

<strong>mit</strong> der Nagelzange ein sanftes<br />

Lifting über die Ränder erzeugen<br />

und dann die Reste<br />

abfräsen.<br />

(Fotos: © Elvi Foss)<br />

22 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Für die Praxis<br />

Auch darauf achten<br />

Tipps für die Praxis<br />

v Nagel-Gele haften nicht an der Haut, daher<br />

entstehen <strong>mit</strong> der Zeit dort, wo der Nagel ersetzt<br />

wurde, minimale Hohlräume zwischen<br />

Nagelplatte und Nagelbett. Hier ist es wichtig,<br />

regelmäßig eine antiseptische Pflege<br />

durchzuführen, da<strong>mit</strong> Infektionen aber auch<br />

Verfärbungen vorgebeugt wird. Dies muss<br />

dem Kunden zuvor erklärt und das entsprechende<br />

Produkt – je nach Ausgangssituation<br />

– dazu verkauft werden. (Verwendet<br />

man ein silberhaltiges Mittel, können bei<br />

deren Anreicherungen gräuliche Verfärbungen<br />

entstehen. Es lassen sich aber auch<br />

Desinfektions<strong>mit</strong>tel auf alkoholischer Basis<br />

nutzen.) Lehnt der Patient dies ab, wird ein<br />

Vermerk in die Kundenkartei eingetragen. In<br />

diesem Fall können Sie als Podologin/Podologe<br />

keine Garantie für Anhaftung und Hygiene<br />

geben.<br />

v Nach spätestens drei Monaten müssen die<br />

Nagelprothetik abgelöst und das Nagelbett<br />

sowie der Restnagel einer Kontrolle unterzogen<br />

werden.<br />

v Bei Verdacht auf eine Mykose oder im Fall<br />

von deren Nachbehandlung erfolgt eine tägliche<br />

Pflege zum Beispiel <strong>mit</strong> antimykotischen<br />

Aqualacken. Diese verteilen sich komplett<br />

unter der Nagelplatte und Prothetik.<br />

v Zum Kürzen des Kunstnagels werden spezielle<br />

Feilen verwendet. Diese sollten einen<br />

groben und <strong>mit</strong>tleren Grit haben ( je höher<br />

die Zahl, desto feiner die Körnung).<br />

v Buffer <strong>mit</strong> feinem Grit eignen sich zum<br />

Glätten des Überganges vom Natur- zum<br />

Gelnagel. Hierbei muss darauf geachtet<br />

werden, dass man keine Haut verletzt.<br />

v Diamantfräser können sich <strong>mit</strong> dem feinen<br />

Gelpartikel vollsetzen. Deshalb lieber Edelmetallfräser<br />

oder Papierfräser nutzen. Es<br />

gibt auch spezielle Papieraufsätze zum Befeilen<br />

von Gelnägeln. Das Abfräsen kann <strong>mit</strong><br />

Trockentechnik erfolgen.<br />

v Bei der Entfernung von Nagellack muss<br />

acetonfreier Nagellackentferner benutzt<br />

werden, da sich sonst der Kunstnagel anlöst<br />

und dadurch dessen Oberfläche aufweicht.<br />

u Steht der Termin für die Applikation<br />

einer Nagelprothetik<br />

an, sollten zuvor keine<br />

feuchten Behandlungen wie<br />

Fußbäder oder ähnliches erfolgen.<br />

Denn Nägel sind hydrophyl,<br />

das heißt, sie ziehen<br />

Feuchtigkeit an und<br />

können dadurch aufquellen.<br />

Dieses Wasser muss nachher<br />

wieder ausziehen. Dadurch<br />

kann die Anhaftung der Prothetik<br />

instabil werden und<br />

sich ablösen. Eine Fußpflege<br />

sollte daher spätestens einen<br />

Tag vorher erfolgt sein.<br />

u Der Nagel muss <strong>mit</strong> speziellem<br />

Cleaner abgerieben werden,<br />

um Fette zu entfernen.<br />

Auch sollte man danach nicht<br />

mehr <strong>mit</strong> den Fingern auf die<br />

Nagelplatte fassen.<br />

u Bei Einkomponenten-Gel benötigt<br />

man nur ein Gel für<br />

alle Schichten. Bei Mehrkomponenten-Gel<br />

sind neben<br />

eigentlichem Gel noch<br />

ein Haftver<strong>mit</strong>tler (Bonder)<br />

sowie ein Versiegler erforderlich.<br />

Diese Schichten müssen<br />

dünn aufgetragen und<br />

stets in allen Komponenten<br />

angewendet werden. Andernfalls<br />

würde der Nagel<br />

nicht haften.<br />

Das Gel wird <strong>mit</strong> Pinseltechnik<br />

aufgetragen. Hierbei ist<br />

darauf zu achten, dass man<br />

die Masse nicht <strong>mit</strong> dem Pinsel<br />

auf dem Nagel ausstreicht,<br />

sondern eher die Gelmasse<br />

auf dem Nagel selbst formt<br />

(s. Abb. 5 und 6 linke Seite).<br />

Der Pinsel sollte dabei die<br />

Nagelplatte nicht berühren.<br />

Das verhindert Lufteinschlüsse<br />

und da<strong>mit</strong> Löcher in der<br />

Prothetik.<br />

Es lohnt sich außerdem auch,<br />

den Kunstnagel jeweils von<br />

der Seite zu betrachten, da<strong>mit</strong><br />

man die Masse gleichmäßig<br />

aufträgt. Denn der<br />

Kunstnagel soll dem Naturnagel<br />

der Gegenseite in Form<br />

und Dicke entsprechen. Das<br />

erspart hinterher das Abfeilen<br />

auf eine Höhe.<br />

u Bei Nagel-Gelen wird stets<br />

ein UV-Licht-Gerät für die<br />

Aushärtung benötigt. Hier ist<br />

es ratsam, eine Lampe <strong>mit</strong><br />

umlaufenden Röhren zu benutzen,<br />

da<strong>mit</strong> die Zehe von<br />

allen Seiten gleichmäßig bestrahlt<br />

wird. So entsteht eine<br />

einheitliche Härtung. Die<br />

Mindestzeit pro Schicht beträgt<br />

dabei zwei Minuten.<br />

Auch sind diese Nägel immer<br />

schichtweise aufzubauen<br />

und zu trocknen. Nie sollte<br />

man den Nagel auf einmal<br />

<strong>mit</strong> der Enddicke auftragen.<br />

Denn das Material muss ganz<br />

auspolymerisieren und dabei<br />

entsteht Hitze. Ist die Prothetik<br />

zu dick, entsteht ein<br />

schmerzhafter Hitzepeak,<br />

und es kann zu einer Verbrennung<br />

kommen.<br />

Wichtig ist zudem, dass der<br />

bei der Aushärtung entstehende<br />

Dispersionsfilm da-rauf<br />

belassen wird. Erst wenn die<br />

letzte Gelschicht aufgetragen<br />

und ausgehärtet ist, darf er<br />

entfernt werden. Denn der<br />

Film verbindet die Schichten<br />

<strong>mit</strong>einander, und das erhöht<br />

die Stabilität der Nagelprothetik.<br />

u Nach der letzten Aushärtung<br />

und Entfernen des Dispersionsfilms<br />

ist der Nagel in<br />

Form zu bringen. Der Zehennagel<br />

sollte dabei nicht abgerundet<br />

werden, da dies<br />

nicht seiner natürlichen Form<br />

entspricht. Deshalb empfiehlt<br />

es sich auch, die Schablone<br />

etwas eckig zu schneiden.<br />

Bei der Formgebung ist außerdem<br />

zu beachten, dass<br />

die Nagelprothese nicht an<br />

den Nachbarzehen reibt oder<br />

drückt.<br />

u Ist eine Wachstumslücke aufzufüllen,<br />

so wird der Nagel<br />

<strong>mit</strong> Fräsern und Feilen zunächst<br />

in die gewünschte<br />

Form gebracht. Nun erfolgt<br />

die Anwendung des Cleaners<br />

und dann das Auftragen<br />

der Auffüllmasse.<br />

Tipp: Sollte das Nagelbett sehr<br />

deformiert und durch Vertiefungen<br />

uneben sein, kann<br />

man diese <strong>mit</strong> einer Unterlage<br />

aus Smig vorformen und<br />

dann darüber das Gel auftragen.<br />

Diese Vorgehensweise<br />

eignet sich auch für die Sulci.<br />

Denn da<strong>mit</strong> kann das Material<br />

nicht in die Sulci einlaufen<br />

und dort scharfe Kanten bilden.<br />

Smig ist inert (wenig reaktionsfreudig).<br />

So<strong>mit</strong> entsteht<br />

hier auch keine höhere<br />

Keimbesiedlung.<br />

Kommt Copoline unter der<br />

Prothetik zum Einsatz, sollte<br />

diese vorher <strong>mit</strong> Nagelmasse<br />

durchtränkt werden, da sie ansonsten<br />

Wasser aufnimmt und<br />

so verkeimen kann. (Das sollte<br />

übrigens immer <strong>mit</strong> Copoline<br />

geschehen, wenn sie nicht<br />

als Medikamententräger genutzt<br />

wird.)<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Elvi Foss<br />

Podologin<br />

Kräwigstr. 8–10<br />

66687 Wadern<br />

Telefon (0 68 71) 83 14<br />

E-Mail degezet@aol.com<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 23


<strong>Podologie</strong> Report<br />

Früherkennung der diabetischen Neuropathie<br />

Der Podologe ist gefragt!<br />

Von Sabine Heybach, München<br />

Die Zahlen sind alarmierend: Etwa jeder dritte Diabetiker<br />

entwickelt im Verlauf seiner Erkrankung eine<br />

diabetische Neuropathie. Experten wiesen auf<br />

einer Pressekonferenz anlässlich der 49. Jahrestagung<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft, die im<br />

Mai diesen Jahres in Berlin stattfand, auf die verheerenden<br />

<strong>Folgen</strong> einer zu spät erkannten diabetischen<br />

Neuropathie hin. Der Podologe spielt im<br />

Hinblick auf die Früherkennung, Aufklärung und<br />

Prävention eine extrem wichtige Rolle.<br />

„Alle 15 Minuten erfolgt in<br />

Deutschland eine diabetes -<br />

assoziierte Amputation.“<br />

Auf der Pressekonferenz<br />

wurde auch ein Punkt<br />

diskutiert, der bisher unterschätzt<br />

wird: Die diabetische<br />

Neuropathie ist nicht nur<br />

eine häufige Folgeerkrankung<br />

des Diabetes, sondern entsteht<br />

gar nicht so selten bereits im<br />

prädiabetischen Stadium, also<br />

ehe die Diagnose „Diabetes“<br />

überhaupt erst gestellt wird.<br />

Oftmals wird sie aber nicht<br />

rechtzeitig erkannt, so Prof.<br />

Oliver Schnell, München. Eine<br />

aktuelle Auswertung von<br />

Daten der KORA-F4-Studie<br />

[1], einer Bevölkerungsstudie<br />

in der Region um Augsburg,<br />

machte deutlich, dass 77 Prozent<br />

der Patienten <strong>mit</strong> einem<br />

bekannten Diabetes und einer<br />

distal-symmetrischen sensiblen<br />

Neuropathie nichts von<br />

ihrer Nervenerkrankung wussten.<br />

Unter den Neuropathie-<br />

Patienten <strong>mit</strong> neu diagnostiziertem<br />

Diabetes war der Anteil<br />

noch höher: Hier war sich<br />

keiner der Betroffenen seiner<br />

Neuropathie bewusst, die die<br />

Wissenschaftler durch einfache<br />

Standarduntersuchungen<br />

feststellten. Zu einer ähnlichen<br />

Erkenntnis kam die bundesweite<br />

Aufklärungsinitiative<br />

zur diabetischen Neuropathie<br />

„Diabetes! Hören Sie auf Ihre<br />

Durch Überprüfung der Nervenfunktion <strong>mit</strong> der Stimmgabel kann<br />

eine Neuropathie frühzeitig erkannt werden<br />

Füße?“ (siehe auch weiter unten),<br />

bei der interessierte Besucher<br />

ihre Nervenfunktion in<br />

den Füßen von einem Podologen<br />

untersuchen lassen können.<br />

Die Ergebnisse der Auswertung<br />

von mehr als 700 Fuß-<br />

Untersuchungen präsentierte<br />

Prof. Schnell bei der Pressekonferenz:<br />

Bei etwa jedem<br />

zweiten Untersuchten ergaben<br />

sich Hinweise auf eine<br />

Neuropathie, von der die Betroffenen<br />

zumeist nichts wussten.<br />

Je früher die Krankheit<br />

aber erkannt wird, desto größer<br />

sind die Chancen für den Patienten<br />

auf Heilung bzw. Besserung.<br />

Deshalb ist die Arbeit der Podologen<br />

so immens wichtig.<br />

Durch gezielte Fragen kann<br />

der Podologe das Risiko einschätzen;<br />

Untersuchungen der<br />

Nervenfunktion in den Füßen<br />

können – je nach Ergebnis –<br />

eine frühzeitige Therapie zum<br />

Wohle des Patienten einleiten.<br />

Wird dies versäumt, schreitet<br />

die Nervenschädigung schleichend<br />

fort, die therapeutischen<br />

Möglichkeiten verringern sich<br />

dramatisch. Die möglichen <strong>Folgen</strong><br />

können schwerwiegend,<br />

ja sogar lebensbedrohlich sein<br />

– sie reichen vom diabetischen<br />

Fußsyndrom und da<strong>mit</strong> einhergehenden<br />

Amputationen<br />

24 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Anzeige<br />

<strong>Podologie</strong> Report<br />

bis hin zum stummen Myokardinfarkt.<br />

„Alle 15 Minuten“,<br />

so Prof. Ralf Lobmann,<br />

Stuttgart, „erfolgt in Deutschland<br />

eine diabetesassoziierte<br />

Amputation.“<br />

Am Anfang steht<br />

die Aufklärung<br />

Diese Zahlen ließen sich durch<br />

Prävention und Therapie im<br />

Frühstadium reduzieren. Wichtig<br />

ist, dass Sie Ihre Diabetes-<br />

Patienten für das Thema sensibilisieren.<br />

Dazu gehören Aufklärung,<br />

Beratung und gutes<br />

weiterführendes Info-Material,<br />

das Sie Ihren Kunden <strong>mit</strong>geben<br />

können. Die Wörwag<br />

Pharma führt in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> der Deutschen Diabetes<br />

Stiftung und einem wissenschaftlichen<br />

Beirat seit Mai<br />

2013 die vielbeachtete bundesweite<br />

Aufklärungskampagne<br />

„Diabetes! Hören Sie auf<br />

Ihre Füße?“ durch. Darauf<br />

fußend stellt Wörwag Podologen<br />

kostenfrei ein spezielles<br />

Info-Service-Paket zur Verfügung<br />

(siehe Kasten).<br />

Erfolg durch<br />

Drei-Säulen-Therapie<br />

Auf der Pressekonferenz in<br />

Berlin stellte Professor Karlheinz<br />

Reiners, Würzburg, die<br />

effiziente Therapie der diabetischen<br />

Neuropathie vor, die<br />

aus drei Säulen besteht:<br />

u Säule 1: Optimale Einstellung<br />

des Blutzuckers.<br />

u Säule 2: Begrenzung der<br />

schä digenden Wirkung des<br />

zu hohen Blutzuckers. Re-<br />

Durch eine Untersuchung <strong>mit</strong> dem Tip-Therm wird das Warm-Kalt-Empfinden des Patienten überprüft<br />

zeptfreie Prä parate aus der<br />

Apotheke <strong>mit</strong> gut verträglichen<br />

Wirkstoffen wie etwa<br />

Benfotiamin (milgamma ®<br />

protekt) sind hier eine sinnvolle<br />

Option. Die sehr gut bioverfügbare<br />

Vitamin-B1-Vorstufe<br />

Benfotiamin kann zelltoxische<br />

Auswirkungen des<br />

erhöhten Blutzuckers hemmen,<br />

so den Nerven- und Gefäßschäden<br />

entgegenwirken<br />

und die Symptome der diabetischen<br />

Neuropathie wie<br />

Kribbeln, Brennen, Schmerzen,<br />

übermäßige Schmerzempfindlichkeit<br />

und Taubheit<br />

in den Füßen lindern.<br />

[2-4]<br />

u Säule 3: Werden die neuropathischen<br />

Beschwerden so<br />

stark, dass sie die Lebensqualität<br />

beeinträchtigen,<br />

kann der Arzt noch eine rein<br />

symptomatische Therapie<br />

<strong>mit</strong> verschreibungspflichtigen<br />

Schmerz<strong>mit</strong>teln verordnen,<br />

die allerdings <strong>mit</strong> möglichen<br />

Nebenwirkungen<br />

verbunden ist.<br />

Deshalb: Früherkennung ist<br />

das A und O!<br />

u<br />

Weitere Infos unter<br />

www.hoerensieaufihrefuesse.de<br />

und www.milgamma.de<br />

Literaturangaben:<br />

[1] Bongaerts BWC et al.: Diabetes<br />

Care 2013; 36: 1141-46<br />

[2] Hammes HP et al.: Nat Med 2003;<br />

9: 294-9.<br />

[3] Haupt E et al.: Int J Clin Pharmacol<br />

Ther 2005; 43: 71-77<br />

[4] Stracke H et al.: Exp Clin Endocrinol<br />

Diabetes 2008; 116: 600-605<br />

Früherkennung: Das sollten Sie tun!<br />

u Nutzen Sie als Podologe Ihr fundiertes Beratungspotential<br />

u Achten Sie grundsätzlich bei jedem Patienten auf Hinweise,<br />

welche auf die Diagnose diabetische Neuropathie schließen<br />

lassen<br />

u Führen Sie entsprechende podologische Untersuchungen<br />

systematisch durch<br />

u Geben Sie Ihren Patienten einschlägiges Info-Material <strong>mit</strong><br />

nach Hause<br />

u Informieren Sie Ihre Patienten über nebenwirkungsfreie,<br />

effektive und in Apotheken frei verkäufliche Präparate (z.B.<br />

milgamma ® protekt); der Wirkstoff Benfotiamin kann nicht nur<br />

Beschwerden lindern, sondern auch die Nervenfunktion positiv<br />

beeinflussen.<br />

Kostenloses Info-Material für Sie<br />

und Ihre Kunden<br />

Wörwag Pharma unterstützt Podologen<br />

bei der Aufklärung zur diabetischen Neuropathie.<br />

Nützliches Info-Material für Sie<br />

und Ihre Patienten (vom Wartezimmer-<br />

Plakat bis hin zu Patienten-Broschüren<br />

<strong>mit</strong> umfassenden Informationen zur<br />

diabetischen Neuropathie und zur richtigen<br />

Fußpflege) kann kostenfrei unter<br />

dem Stichwort „<strong>Podologie</strong>“ angefordert<br />

werden bei:<br />

Wörwag Pharma GmbH & Co. KG,<br />

Telefon (07031) 6204-0, Mail: info@woerwagpharma.com.<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 25


Journal<br />

Gegen Krebserkrankungen:<br />

Regelmäßige Vorsorge<br />

und Früherkennung<br />

Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />

Beim Thema Krebsfrüherkennung gibt es eine<br />

gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte<br />

zuerst: Von den vielen Krebsarten, die auftreten<br />

können, lassen sich nur wenige in einem ausreichend<br />

frühen Stadium feststellen. Und nun die<br />

gute Nachricht: Gerade für die häufigsten Tumorarten<br />

existiert eine Möglichkeit der Früherkennung.<br />

Lesen Sie, was Sie als Podologen<br />

Ihren Patienten dazu sagen können.<br />

Die Zahl der Patienten <strong>mit</strong> Hautkrebs<br />

nimmt jährlich zu. Jedes<br />

Jahr erkranken in Deutschland<br />

etwa 234.000 Menschen neu an<br />

Hautkrebs, davon mindestens<br />

206.000 an weißem Basalzelloder<br />

Stachelzellkrebs. Von dem<br />

besonders gefährlichen schwarzen<br />

Hautkrebs (malignes Melanom)<br />

sind jährlich 28.000 Menschen<br />

neu betroffen. Deshalb<br />

ist der regelmäßige Hautcheck<br />

beim Arzt so wichtig.<br />

Allein in Deutschland<br />

erkranken jedes Jahr<br />

Hunderttausende an<br />

einer bösartigen Tumorerkrankung;<br />

und der neue Weltkrebsbericht<br />

der Vereinten<br />

Nationen erbrachte kürzlich<br />

Alarmierendes: Von derzeit 14<br />

Millionen jährlichen Neuerkrankungen<br />

werde die Zahl<br />

in den kommenden Jahren auf<br />

20 Millionen jährlich steigen.<br />

Woran liegt das? Sind Umweltgifte<br />

daran schuld? Oder<br />

Atomkraftwerke, Abgase, das<br />

Ozonloch?<br />

Ein Großteil des Anstiegs der<br />

Krebserkrankungen ist ganz<br />

einfach zu erklären: Die Menschen<br />

werden in vielen Ländern<br />

der Erde immer älter, und<br />

immer mehr von ihnen bekommen<br />

eine angemessene<br />

medizinische Versorgung. Mit<br />

dem Alter aber steigt das<br />

Krebsrisiko steil an, weil körpereigene<br />

Reparaturmechanismen<br />

nachlassen. Dank moderner<br />

Diagnosemethoden<br />

werden außerdem immer häufiger<br />

Tumore entdeckt, bevor<br />

der Krebs sich im Körper ausbreiten<br />

kann.<br />

Krebs ist bedrohlich<br />

Obwohl die Liste der Todesursachen<br />

von den Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

angeführt<br />

wird, haben die meisten Menschen<br />

wesentlich mehr Angst<br />

vor dem zweitplatzierten Krebs.<br />

Bei dem Wort „Krebs“ befällt<br />

wohl die meisten eine gewisse<br />

Beklommenheit. Fast jede/r<br />

kennt jemanden, der daran erkrankt<br />

oder gestorben ist. Und<br />

viele haben <strong>mit</strong>erleben müssen,<br />

welche lange Leidenszeit<br />

eine Krebserkrankung bedeuten<br />

kann.<br />

Krebs ist unheimlich. Denn es<br />

wächst etwas unkontrolliert<br />

im Körper, das sich manchmal<br />

trotz aggressiver Therapien<br />

unaufhaltsam ausbreitet und<br />

jegliche Lebenskraft nimmt.<br />

Die Liste, wovon man vermeintlich<br />

Krebs bekommt, ist<br />

lang: vom Rauchen, falscher<br />

Ernährung, Elektrosmog, zu<br />

viel Stress, von negativen Gedanken<br />

… Doch so einfach ist<br />

es nicht. Zwar ist erwiesen,<br />

dass Rauchen und radioaktive<br />

Strahlung das Krebsrisiko<br />

um ein Vielfaches erhöhen,<br />

doch es gilt hier nicht das Ursache-Wirkungs-Prinzip.<br />

Nicht<br />

jeder Raucher erkrankt an einem<br />

Bronchial- oder Lungenkarzinom,<br />

und nicht jeder<br />

Arbeiter eines havarierten<br />

Atomkraftwerks stirbt an einem<br />

Tumor. Auch der Zusammenhang<br />

zwischen Krebs und der<br />

Ernährung ist – allen Studienergebnissen<br />

zum Trotz – mehr<br />

als vage; alle seriösen Wissenschaftler<br />

bestätigen dies.<br />

(Was man wohl sagen kann:<br />

Menschen, die viel rotes Fleisch<br />

verzehren, haben ein erhöhtes<br />

Risiko, an Darmkrebs zu<br />

erkranken.)<br />

Ungehemmte Teilung<br />

Täglich entstehen in unserem<br />

Körper Zellen, aus denen sich<br />

(Foto: © goodluz - Fotolia.com)<br />

26 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Journal<br />

Komplizierte Tumorentstehung<br />

„Sie können davon ausgehen, dass in einer<br />

einzigen Tumorentität Tausende von<br />

genetischen Mutationen existieren“, ließ<br />

Prof. Dr. Richard Greil, Vorstand der<br />

3. Universitätsklinik für Innere Medizin<br />

in Salzburg, auf dem Kongress der deutschen,<br />

österreichischen und schweizerischen<br />

Krebsgesellschaften 2013 in Wien<br />

seine Zuhörer wissen. Was bedeutet das?<br />

Ein Tumor besteht aus zahllosen genetisch<br />

unterschiedlichen Zellen, die ihren<br />

eigenen Gesetzen folgen. Tumor ist also<br />

nicht gleich Tumor, auch wenn sich bestimmte<br />

Karzinome histologisch (= geweblich)<br />

nicht voneinander unterscheiden.<br />

Je älter die Patienten sind, umso größer sind genetische Vielfalt und Variation von Patient<br />

zu Patient. Deshalb entwickeln sich anscheinend gleiche Tumoren bei Betroffenen<br />

sehr unterschiedlich.<br />

(Foto: © fotoliaxrender - Fotolia.com)<br />

Gefährliche Absiedelungen<br />

Viele Patienten sterben an ihrer Krebserkrankung, weil die Tumoren Tochtergeschwülste<br />

(Metastasen) bilden. Während gesunde Körperzellen hinsichtlich Funktion und Teilung<br />

streng vom Organismus überwacht werden, sind Krebszellen „anarchistisch“. Sie<br />

halten sich an keine Regeln. Einige werden sogar autonom, verlassen den Tumor, um<br />

in das umgebende Gewebe einzudringen oder sich von Blut und Lymphe <strong>mit</strong>nehmen<br />

zu lassen und an anderen Stellen des Körpers Tochtergeschwülste zu bilden. Dieser<br />

als Metastasierung bezeichnete Vorgang ist ein Prozess, an dessen Steuerung eine<br />

Vielzahl von Zellkomponenten beteiligt ist.<br />

Forscher auf der ganzen Welt suchen nach den entscheidenden Mechanismen, welche<br />

die Zellen dazu bringen, sich ungehemmt zu teilen. Inzwischen hat sich gezeigt,<br />

dass hier unüberschaubar viele aktivierende und hemmende Faktoren am Werk sind.<br />

Es wird also noch lange dauern, bis man den Krebs wirklich besiegen kann.<br />

ein Tumor entwickeln kann, und zwar<br />

dann, wenn sich diese nicht nach den<br />

bestehenden Regeln teilen. Glücklicherweise<br />

haben fast alle von uns ein wachsames<br />

Immunsystem, das rund um die<br />

Uhr dafür sorgt, solche Zellen zu eliminieren.<br />

So gelangen die meisten Menschen<br />

ohne Tumorerkrankung in ein<br />

höheres Lebensalter oder gar durchs<br />

ganze Leben.<br />

Früherkennung ist nicht Vorsorge!<br />

Die Annahme, dass der regelmäßige<br />

Gang zur Früherkennungs-Untersuchung<br />

vor Krebs schützt, ist leider ein<br />

Irrtum. Auch die Vorstellung, dass rechtzeitiges<br />

Entdecken eines Tumors immer<br />

Heilung bedeutet, entspricht nicht der<br />

Realität. So gibt es besonders aggressive<br />

Tumorarten, die fast immer schon metastasiert<br />

haben, wenn man sie entdeckt.<br />

Dennoch ist es sinnvoll, das Angebot zu<br />

regelmäßigen Untersuchungen zu nutzen.<br />

Derzeit zahlen die gesetzlichen Krankenkassen<br />

(GKV´en):<br />

u Hautkrebs-Früherkennung: ab 35 Jahren<br />

alle zwei Jahre. Experten sind sich<br />

einig, dass die Hautkrebs-Früherkennung<br />

die Heilungschancen des bösartigen<br />

malignen Melanoms deutlich erhöht.<br />

Es kommt allerdings auch immer<br />

wieder zu „Überdiagnosen“. Das bedeutet:<br />

Es wird ein eher harmloser Hauttumor<br />

behandelt, der dem Patienten<br />

möglicherweise keine Probleme bereitet<br />

hätte. Weil aber das maligne Melanom<br />

die Hautkrankheit ist, welche<br />

am häufigsten tödlich verläuft, sollte<br />

das Früherkennungs-Angebot genutzt<br />

werden.<br />

u Darmkrebs-Früherkennung: ab 50 Jahren<br />

bis zur Vollendung des 55. Lebensjahres<br />

einmal jährlich ein Test auf verborgenes<br />

Blut im Stuhl sowie ab 55 Jahren<br />

eine Darmspiegelung (Koloskopie)<br />

und Wiederholung dieser Vorsorgeuntersuchung<br />

zehn Jahre nach der ersten<br />

Untersuchung. Wer die Darmspiegelung<br />

nicht in Anspruch nehmen möchte, kann<br />

weiterhin alle zwei Jahre einen Stuhlblut-Test<br />

machen.<br />

u Gynäkologische Untersuchung: Gesetzlich<br />

versicherten Frauen zahlen die<br />

Krankenkassen ab 20 Jahren eine jährliche<br />

Untersuchung der inneren und<br />

äußeren Geschlechtsorgane <strong>mit</strong> Abstrich-Untersuchung<br />

des Gebärmutterhalses.<br />

Mit diesem „PAP-Test” lassen<br />

sich auch Krebsvorstufen beurtei-<br />

Fusspflege<br />

natürlich basisch<br />

Basische Körperpflege <strong>mit</strong> einem<br />

pH-Wert von 8,5 verschafft ein<br />

einzigartiges Hautgefühl <strong>mit</strong> dem<br />

Ergebnis zart gepflegter und wunderbar<br />

regenerierter Füße. Erleben<br />

Sie die Faszination dieser verwöhnenden<br />

Ursprünglichkeit in Form<br />

von Fußbädern, Peelings, Stulpen,<br />

Strümpfen und vielen weiteren<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 27<br />

11:54


Journal<br />

8 Lesetipp<br />

Bluttest zum frühzeitigen Krebsnachweis<br />

Je eher die Diagnose gestellt werden kann, umso<br />

größer ist die Aussicht auf Heilung. Manche<br />

etablierten Krebstests lassen allerdings in ihrer<br />

Treffsicherheit und Zuverlässigkeit noch immer<br />

zu wünschen übrig. So führen etwa der<br />

PSA-Bluttest zur Früherkennung von Prostatakrebs<br />

oder die Mammographie bei einem<br />

Teil der Patienten zu positiven Testergebnissen,<br />

ohne dass tatsächlich eine Krebserkrankung<br />

vorliegt. Bei anderen Tumorerkrankungen<br />

wiederum – wie beispielsweise bei Karzinomen<br />

in der Mundhöhle – besteht bisher gar keine<br />

Möglichkeit, einen Hinweis auf die Erkrankung durch eine Blutuntersuchung zu erhalten.<br />

In einer gemeinsamen Studie haben das Universitätsklinikum Tübingen, das Deutsche<br />

Krebsforschungszentrum in Heidelberg und das Clemenshospital der Universität Münster<br />

einen neuartigen Bluttest zum Nachweis von Krebs klinisch überprüft. Der Test<br />

nutzt das Immunsystem und die Aktivität von im Blut zirkulierenden „Fresszellen“, die<br />

Tumorzellen in sich aufnehmen. Dazu genügt eine kleine Blutprobe. In der Studie konnte<br />

der EDIM-Test frühzeitig Patienten <strong>mit</strong> Mundhöhlenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs<br />

identifizieren sowie Rezidive nachweisen. Weitere Untersuchungen müssen zeigen,<br />

ob dieser Test praxistauglich ist und sich flächendeckend anwenden lässt.<br />

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e. V. (idw), Bayreuth<br />

Informative<br />

Broschüren zum Thema<br />

Früherkennung bei Haut-,<br />

Brust- und Darmkrebs sowie<br />

Gebärmutterhalskrebs/HPV-Impfung<br />

bietet<br />

beispielsweise die Techniker<br />

Krankenkasse (TKK).<br />

Die Broschüren können Sie<br />

kostenlos im Internet downloaden<br />

unter:<br />

www.tk.de/tk/online-filiale/<br />

broschueren-und-mehr/<br />

krebs-frueherkennung/<br />

163766<br />

len. Da Gebärmutter-halskrebs<br />

fast immer durch eine<br />

Infektion <strong>mit</strong> Humanen<br />

Papillom-Viren (HPV) beim<br />

Geschlechtsverkehr ausgelöst<br />

wird, empfiehlt die Ständige<br />

Impfkommission am<br />

Robert Koch-Institut (STI-<br />

KO) die HPV-Impfung für<br />

junge Frauen vor dem ersten<br />

sexuellen Kontakt.<br />

u Tastuntersuchung der Brust:<br />

zusätzlich ab 30 Jahren einmal<br />

im Jahr. Experten mahnen<br />

jedoch, dass Frauen lernen<br />

sollten, selbst ihre Brust<br />

abzutasten. Denn die jährlichen<br />

Abstände seien zu<br />

groß. Außerdem kenne jede<br />

Frau ihre Brust am besten,<br />

sofern sie sie regelmäßig abtastet.<br />

Insgesamt sei diese<br />

Früherkennungsmethode allerdings<br />

nicht sehr genau,<br />

warnen andere.<br />

Frauen <strong>mit</strong> einer erblichen<br />

Belastung für Brustkrebs<br />

(Mutter, Schwester oder andere<br />

weibliche Blutsverwandte<br />

sind an Brustkrebs<br />

erkrankt oder verstorben)<br />

können engmaschiger überwacht<br />

werden.<br />

u Mammographie-Screening:<br />

ab 50 Jahren alle zwei Jahre<br />

die Röntgenuntersuchung<br />

der Brüste. Was die Strahlenbelastung<br />

durch die modernen<br />

Mammographie-Geräte<br />

anbelangt, so soll der<br />

Nutzen für die Frauen den<br />

möglichen Schaden bei weitem<br />

überragen.<br />

Versicherten Männern zahlen<br />

die GKV´en die<br />

u Tastuntersuchung der Prostata:<br />

ab 45 Jahren einmal<br />

jährlich. Weil bei dieser rektalen<br />

Untersuchung jedoch<br />

oft erst ein bereits fortgeschrittener<br />

Tumor entdeckt<br />

wird, bieten viele Ärzte auch<br />

einen sogenannten PSA-<br />

Test an. Hierbei wird im Blut<br />

ein spezieller Eiweißstoff bestimmt.<br />

Dieser Wert ist allerdings<br />

nicht nur bei Prostatakrebs<br />

erhöht, sondern auch<br />

bei einer gutartigen Prostatavergrößerung<br />

oder bei einer<br />

Entzündung der Vorsteherdrüse.<br />

Zur weiteren Abklärung<br />

ist dann eine Biopsie<br />

notwendig.<br />

Da der PSA-Test nicht im gesetzlichen<br />

Früherkennungsprogramm<br />

enthalten ist, muss<br />

er privat bezahlt werden.<br />

Sonderfall Darmkrebsfrüherkennung<br />

Etwa 65.000 Menschen in<br />

Deutschland erkranken pro<br />

Jahr neu an Darmkrebs, rund<br />

26.000 sterben daran. Darmkrebs<br />

ist bei Frauen und Männern<br />

in Deutschland die zweithäufigste<br />

Tumorerkrankung.<br />

Dabei geht es hier um eine<br />

Krebsart, die wirklich gut in<br />

einem frühen Stadium erkannt<br />

und behandelt werden kann.<br />

Das Problem: Noch immer gehen<br />

zu wenig Menschen zur<br />

Darmspiegelung, auf die gesetzlich<br />

Versicherte ab 55 Jahren<br />

seit 2002 Anspruch haben<br />

(nur 20 Prozent der Berechtigten!).<br />

Während der Untersuchung<br />

können bereits Polypen,<br />

das sind Vorstufen von<br />

Krebs, entfernt werden. Rechtzeitig<br />

entdeckt, kann Darmkrebs<br />

in 95 Prozent der Fälle<br />

geheilt werden.<br />

Die Bereitschaft, einen einfachen<br />

Labortest durchführen<br />

zu lassen, ist deutlich höher.<br />

So machen rund vier Millionen<br />

Menschen jährlich den<br />

Guajak-basierten Stuhltest<br />

(gFOBT), der verborgenes Blut<br />

im Stuhl aufzeigt, was auf eine<br />

Darmkrebserkrankung hinweisen<br />

kann. Leider ist die<br />

Aussagekraft dieser Methode<br />

begrenzt.<br />

Dagegen können immunologische<br />

Tests (iFOBT), die den<br />

roten Blutfarbstoff Hämoglobin<br />

im Stuhl über Antikörper<br />

nachweisen, sehr viel mehr<br />

Diagnose-Sicherheit bieten.<br />

Sowohl beim Guajak- wie<br />

auch bei immunologischen<br />

Tests trägt der Patient Proben<br />

aus drei aufeinander folgenden<br />

Stuhlgängen auf je einen<br />

Teststreifen auf. Diese werden<br />

dann im Labor ausgewertet.<br />

Patienten, die zur weiteren<br />

Abklärung eine Darmspiegelung<br />

wahrnehmen sollten,<br />

werden benachrichtigt.<br />

Der immunologische Stuhltest<br />

ist zwar teurer, aber sensitiver<br />

und spezifischer als der Guajak-basierte<br />

Stuhltest. Allerdings<br />

haben nur wenige Krankenkassen<br />

den iFOBT bisher<br />

in ihren Leistungskatalog aufgenommen.<br />

Deshalb sollten<br />

sich Patienten zunächst bei ihrer<br />

GKV erkundigen.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Dorothea Kammerer<br />

Lerchenstr. 27c<br />

82284 Grafrath<br />

E-Mail doro_kammerer@<br />

web.de<br />

(Foto: © luchschen_shutter - Fotolia.com)<br />

28 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Journal<br />

Vegetarier, Flexitarier und Co./Teil I:<br />

Mit „Messer und Gabel“<br />

für mehr Gesundheit!<br />

Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />

Viel Gemüse und Obst, wenig Fleisch – so lassen<br />

sich Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht<br />

oder Typ-2-Diabetes vermeiden oder angehen.<br />

Weil diese Erkrankungen unter Umständen auch<br />

zu ernsthaften Problemen an den Füßen führen,<br />

sind sie deshalb häufig auch Thema in der fußpflegerischen/podologischen<br />

Praxis. Da<strong>mit</strong> betroffene<br />

Patienten aber das präventive Potential<br />

einer vegetarischen Ernährung nutzen können,<br />

kommt es darauf an, den Unterschied zwischen<br />

den Formen der vegetarischen Ernährung und<br />

Orientierungen sowie die aktuellen Empfehlungen<br />

für eine vegetarische Ernährungsweise zu kennen.<br />

Denn vegetarisch ist nicht gleich vegetarisch.<br />

(Foto: © marcus_hofmann - Fotolia.com)<br />

Einer aktuellen Forsa-<br />

Umfrage zufolge verzichten<br />

<strong>mit</strong>tlerweile 52<br />

Prozent der Deutschen, das<br />

heißt 42 Millionen Menschen,<br />

an drei Tagen und mehr pro<br />

Woche auf Fleisch. Sieben<br />

Millionen Menschen hierzulande<br />

ernähren sich vegetarisch<br />

und 1,2 Millionen vegan,<br />

so Schätzungen des Vegetarierbundes<br />

Deutschland e. V.<br />

(VEBU). Ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein<br />

spielt<br />

dabei eine wichtige Rolle als<br />

Motiv.<br />

Wurden bis vor wenigen Jahren<br />

Vegetarier noch „kritisch“<br />

beäugt und bei ihnen gemeinhin<br />

ernährungsbedingte Mangelzustände<br />

vermutet, erfreut<br />

sich die vegetarische Ernährungsweise<br />

inzwischen wachsender<br />

gesellschaftlicher Akzeptanz;<br />

und nicht zuletzt wird<br />

eine lakto-ovo-vegetabile<br />

Kostform heute von Seiten der<br />

Gesundheitswissenschaften<br />

ausdrücklich empfohlen, um<br />

ernährungsassoziierten Ge-<br />

sundheitsproblemen und<br />

Krankheiten vorzubeugen.<br />

Einfluss auf Ernährungsund<br />

Lebensweise<br />

Kein Zweifel – Vegetarisches<br />

ist „in“ und boomt. Warum<br />

Menschen ihren Fleischkonsum<br />

reduzieren oder ganz darauf<br />

verzichten und Vegetarier<br />

werden, dafür gibt es eine<br />

Vielzahl von Beweggründen:<br />

An erster Stelle stehen hier<br />

ethisch-moralische Motive<br />

wie zum Beispiel Ablehnung<br />

des Tötens von Tieren, Kritik<br />

an Massen-/Intensivtierhaltung<br />

oder die Problematik des<br />

Welthungers, gefolgt von gesundheitlichen<br />

Aspekten.<br />

Neben einer allgemeinen Gesunderhaltung<br />

spielen hier die<br />

Abnahme von Körpergewicht<br />

oder der Wunsch, bestimmten<br />

Erkrankungen vorzubeugen<br />

bzw. diese zu heilen eine Rolle<br />

sowie die körperliche und/<br />

oder geistige Leistungsfähigkeit<br />

zu steigern.<br />

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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 29


Journal<br />

An dritter Stelle kommen ökologische<br />

Überlegungen wie<br />

etwa die Absicht, einen Beitrag<br />

zum Klima- und Umweltschutz<br />

leisten zu wollen.<br />

Daneben gibt es auch religiöse<br />

Gründe. So vertreten zum<br />

Beispiel Buddhisten eine vegetarische<br />

Lebensweise. Aber<br />

auch bei bestimmten Weltanschauungen<br />

wie zum Beispiel<br />

der Anthroposophie, Makrobiotik<br />

oder im Ayurveda ist<br />

die Ernährung überwiegend<br />

vegetarisch orientiert.<br />

Welche vegetarischen<br />

Ansätze gibt es?<br />

Vegetarismus ist allerdings<br />

keine einheitliche Ernährungsweise,<br />

vielmehr haben sich verschiedene<br />

Formen herausgebildet.<br />

Entscheidendes Kriterium<br />

für die Einteilung der<br />

hauptsächlichen vegetarischen<br />

Ob „vegetarisch“ …<br />

… „Vegetarier“ und „Vegetarismus“ – all diese Bezeichnungen<br />

leiten sich vom englischen Wort „vegetarian“ ab. Es handelt<br />

sich um eine Wortschöpfung aus „vegetable = pflanzlich“ und<br />

der Endung „-arian“, die um 1840 im Angelsächsischem gebräuchlich<br />

wurde. Die sprachlichen Wurzeln des Begriffs liegen<br />

im Lateinischen: vegetare = wachsen, beleben, vegetus =<br />

lebendig sowie vegere = beleben, beseelen.<br />

Die Ernährungswissenschaftler Prof. em. Dr. rer. nat. Claus<br />

Leitzmann und Dr. oec. troph. Markus Keller definieren in ihrem<br />

Buch „Vegetarische Ernährung” Vegetarismus als eine Ernährungsweise,<br />

„bei der ausschließlich oder überwiegend pflanzliche<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel wie Getreide, Gemüse und Obst, Hülsenfrüchte,<br />

Nüsse und Samen verzehrt werden. Je nach Form des<br />

Vegetarismus können auch Produkte von lebenden Tieren, wie<br />

Milch, Eier und Honig sowie alle daraus hergestellten Erzeugnisse<br />

enthalten sein. Ausgeschlossen sind Lebens<strong>mit</strong>tel, die von<br />

toten Tieren stammen, wie Fleisch, Fisch (einschließlich anderer<br />

aquatischer Tiere) sowie alle daraus hergestellten Produkte.“<br />

Kostformen ist die Lebens<strong>mit</strong>telauswahl:<br />

u Lakto-Vegetarier: Bei ihnen<br />

kommen neben pflanzlichen<br />

Produkten zusätzlich auch<br />

keine Milch und Milchprodukte<br />

auf den Tisch.<br />

u Ovo-Lakto-Vegetarier:Sie verzichten<br />

zusätzlich auf Eier.<br />

u Veganer: Sie sind am konsequentesten<br />

und ernähren<br />

sich ausschließlich <strong>mit</strong> Pflanzenkost,<br />

weshalb sie auch<br />

strikte oder strenge Vegetarier<br />

genannt werden. Veganer<br />

meiden aber nicht nur sämtliche<br />

tierischen Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

inklusive Honig, sondern<br />

lehnen auch alle Gebrauchsgegenstände<br />

und Konsumgüter<br />

ab, die vom Tier stammen<br />

wie beispielsweise Wolle,<br />

Fell und Leder.<br />

Weitere Formen<br />

und Varianten<br />

Einen Schritt weiter gehen die<br />

„Rohköstler”, die keine erhitzte<br />

Nahrung verzehren. (Allerdings<br />

gibt es hier Vertreter, die<br />

auch Fleisch und Fisch, manche<br />

sogar Insekten essen;<br />

hauptsache ist, dass die Nahrung<br />

nicht erhitzt, sondern roh<br />

verzehrt wird. Diese Rohköstler<br />

zählen dann jedoch nicht<br />

zu den Vegetariern.)<br />

Eine noch außergewöhnlichere<br />

Ernährungsweise praktizieren<br />

die „Frutarier“, auch<br />

„Fructarier“ oder „Frutaner“<br />

genannt. Sie lehnen nicht nur<br />

tierische Lebens<strong>mit</strong>tel ab, sondern<br />

auch Knollen, Wurzeln<br />

und Blätter. Der Grund: Sie<br />

wollen nicht, dass Pflanzen<br />

ihretwegen leiden müssen<br />

und verzehren deshalb nur<br />

pflanzliche Produkte, bei deren<br />

Ernte die Pflanze nicht beschädigt<br />

wird bzw. sterben<br />

muss. Deshalb stehen vor allem<br />

Obst, Samen und Nüsse<br />

auf ihrem Speiseplan. Manche<br />

lassen auch Honig zu. Besonders<br />

radikale Vertreter essen<br />

nur Obst, das bereits vom<br />

Baum gefallen ist.<br />

Etwas spöttisch als „Pudding-<br />

Vegetarier“ werden vegetarisch<br />

lebende Menschen bezeichnet,<br />

die zwar Fleisch,<br />

Fisch, Meerestiere und daraus<br />

hergestellte Produkte weglassen,<br />

sich aber in der Regel<br />

<strong>mit</strong> viel Süßigkeiten und Fertigprodukten<br />

zu fett und zu<br />

zuckerhaltig ernähren. Der Gesundheitsaspekt<br />

spielt für sie<br />

weniger eine Rolle. Ihnen ist<br />

nur wichtig, dass kein Tier zu<br />

Schaden kommt. Nährstoffmängel<br />

und Gesundheitsprobleme<br />

treten bei dieser Gruppe<br />

am häufigsten auf.<br />

Darüber hinaus gibt es Menschen,<br />

die sich zwar überwiegend<br />

vegetarisch ernähren,<br />

aber zusätzlich „tierische“ Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

verzehren. So ergänzen<br />

„Pesco-Vegetarier“<br />

die Pflanzenkost <strong>mit</strong> Fisch und<br />

Meeresfrüchten. „Semi-Vegetarier“<br />

wiederum streichen<br />

rotes Fleisch von ihrem Speiseplan,<br />

verzehren aber Geflügelfleisch<br />

und Fisch.<br />

Und schließlich gibt es noch<br />

die „Flexitarier“ oder „flexiblen<br />

Vegetarier“. Sie essen im<br />

Prinzip alles, orientieren sich<br />

aber an der vegetarischen Ernährung.<br />

Fleisch kommt hier<br />

nur ab und zu auf den Tisch.<br />

Flexitariern ist artgerechte<br />

Tierhaltung und die Qualität<br />

der Nahrung wichtig. Allerdings<br />

gibt es keine strenge Regel<br />

oder gar Verbote – der Genuss<br />

steht im Vordergrund.<br />

Der Begriff „Flexitarier“ ist eine<br />

Wortschöpfung aus „flexible“<br />

und „vegetarian“. Die<br />

Bewegung stammt aus den<br />

USA, wo bereits im Jahr 2003<br />

die American Dialect Society<br />

„flexitarian“ zum nützlichsten<br />

Begriff des Jahres gewählt hat.<br />

Eine repräsentative Umfrage<br />

der Universitäten Göttingen<br />

und Hohenheim hat gezeigt,<br />

dass rund jeder zehnte Deutsche<br />

ganz bewusst nur bestimmte<br />

Fleischarten isst und<br />

diese nur zu bestimmten Gelegenheiten<br />

oder nur in geringen<br />

Mengen.<br />

Betrachten Vegetarier und Veganer<br />

den Flexitarismus kritisch<br />

als „Aufweichen“ der vegetarischen<br />

Lebensform, sieht<br />

die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung (DGE) die Bewegung<br />

positiv. Denn möglicherweise<br />

trage diese Entwicklung<br />

dazu bei, die Empfehlungen<br />

der DGE zu „einem maßvollen<br />

Verzehr von nicht mehr als<br />

300 bis 600 Gramm Fleisch<br />

(Foto: © Mara Zemgaliete - Fotolia.com)<br />

30 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Journal<br />

und Wurstwaren pro Woche<br />

auf lange Sicht zu erreichen“<br />

(DGE-Info, Oktober 2013).<br />

Gesundheit „vom Teller“<br />

Rund ein Drittel aller Kosten<br />

im Gesundheitswesen – und<br />

da<strong>mit</strong> mehr als 70 Milliarden<br />

Euro pro Jahr – sind hierzulande<br />

durch Krankheiten verursacht,<br />

die durch die Ernährung<br />

begünstigt werden.<br />

Studien zeigen jedoch, dass<br />

Vegetarier von einer Reihe<br />

von Zivilisationskrankheiten<br />

deutlich seltener betroffen<br />

sind und da<strong>mit</strong> gesundheitliche<br />

Pluspunkte haben; das gilt<br />

zum Beispiel für Übergewicht<br />

und Adipositas (= Fettsucht).<br />

Aktuellen Zahlen des Robert<br />

Koch Institutes zufolge sind bei<br />

uns zwei Drittel der Männer<br />

und über die Hälfte der Frauen<br />

übergewichtig und haben<br />

da<strong>mit</strong> einen Body Mass Index<br />

(BMI) von über 25 kg/m 2 .<br />

Rund ein Viertel der Bevölkerung<br />

ist sogar fettleibig oder<br />

adipös <strong>mit</strong> einem BMI von<br />

30 kg/m 2 und mehr.<br />

Übergewicht selbst ist ein Risikofaktor<br />

für eine Vielzahl<br />

von Gesundheitsproblemen<br />

wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />

koronare<br />

Herzkrankheit, Diabetes mellitus<br />

Typ 2, Gicht (Hyperurikämie)<br />

sowie für Arthrose. Bevölkerungsstudien<br />

zeigen,<br />

dass bei Vegetariern das Körpergewicht<br />

im Durchschnitt<br />

niedriger ist als in der Allgemeinbevölkerung.<br />

Vorteile für Diabetiker<br />

Vorteile hat vegetarische Ernährung<br />

offenbar auch in der<br />

Vorbeugung und Therapie des<br />

Diabetes mellitus. Übergewicht<br />

und Bewegungsmangel sind<br />

wichtige Risikofaktoren für die<br />

Entstehung von Diabetes mellitus<br />

Typ 2. Im Gegensatz zum<br />

Diabetes mellitus Typ 1, der<br />

sich als Autoimmunerkrankung<br />

unabhängig von der Ernährung<br />

entwickelt, wird Typ-<br />

2-Diabetes als Wohlstandserkrankung<br />

angesehen.<br />

Zu kalorienreiches Essen und<br />

Trinken kombiniert <strong>mit</strong> einer<br />

gestörten Insulinwirkung treibt<br />

den Blutzucker in die Höhe,<br />

wodurch die Bauchspeicheldrüse<br />

verstärkt Insulin produzieren<br />

muss. Auf Dauer wird<br />

aber das Organ davon überfordert,<br />

was <strong>mit</strong> einer „Erschöpfung“<br />

der Insulinausschüttung<br />

bis hin zum Versagen<br />

der Insulinbildung einhergeht.<br />

Bevölkerungsstudien zeigen,<br />

dass Vegetarier nicht nur<br />

seltener von Diabetes Typ 2<br />

betroffen sind, sondern dass<br />

Vegetarier im Vergleich zu<br />

Mischköstlern auch niedrigere<br />

Blutzucker- und Insulinspiegel<br />

im Nüchternblut haben.<br />

Darüber hinaus weisen<br />

sie eine höhere Insulinempfindlichkeit<br />

auf. Zum einen<br />

wird dies auf die schützende<br />

Wirkung vor Übergewicht<br />

durch die vegetarische Ernährung<br />

zurückgeführt. Zum anderen<br />

werden die positiven<br />

Wirkungen einer höheren Ballaststoffzufuhr<br />

aus pflanzlichen<br />

Lebens<strong>mit</strong>teln, insbesondere<br />

aus Vollkorngetreide, zugeschrieben,<br />

aber auch der geringeren<br />

Zufuhr an Gesamtfett<br />

und gesättigten Fettsäuren.<br />

Letztere gelten als Risikofaktor<br />

für überhöhte Insulinkonzentrationen<br />

im Blut. Zahlreiche<br />

Studien zeigen zudem, dass<br />

<strong>mit</strong> dem Verzehr von Fleisch,<br />

Fisch und daraus hergestellten<br />

Produkten das Risiko für<br />

Diabetes Typ 2 ansteigt. Als<br />

eine der möglichen Ursachen<br />

wird der hohe Gehalt an gesättigten<br />

Fettsäuren in diesen<br />

Lebens<strong>mit</strong>teln angeführt.<br />

Ein weiterer Vorteil vegetarischer<br />

Ernährung ist außerdem,<br />

dass sich die Anforderungen<br />

einer Diabetes-gerechten<br />

Ernährung leichter<br />

umsetzen lassen; das heißt,<br />

mäßige Fett- und Cholesterinaufnahme<br />

sowie reichliche Zufuhr<br />

an ballaststoffreichen Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

wie Vollkornprodukte,<br />

Hülsenfrüchte und Gemüse.<br />

Denn diese lassen den<br />

Blutzuckerspiegel nur langsam<br />

ansteigen.<br />

Lesen Sie im zweiten Teil wie<br />

vegetarische Kost bei Gicht<br />

und rheumatoider Arthritis hilft<br />

und worauf es bei vegetarischer<br />

Ernährung ankommt. g<br />

Gesünder <strong>mit</strong> Gemüse und Obst: Vegetarische<br />

Ernährung enthält aufgrund ihres hohen<br />

Anteils an pflanzlichen Lebens<strong>mit</strong>teln meist<br />

mehr komplexe Kohlenhydrate und Ballaststoffe<br />

sowie weniger Fett. Hinzu kommt, dass<br />

sie in der Regel auch weniger Kalorien liefert<br />

als die übliche Mischkost, aber dennoch<br />

schneller und lang anhaltender satt macht.<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Dipl. oec. troph.<br />

Susanne Ahrndt<br />

Fachjournalistin<br />

Nockherstraße 52<br />

81541 München<br />

E-Mail susanne.ahrndt@<br />

t-online.de<br />

(Foto: © Yuriy Shevtsov - Fotolia.com)<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 31


Recht & Geld<br />

Bei der Abrechnung von Heil<strong>mit</strong>telverordnungen:<br />

So ersparen Sie<br />

sich Ärger!<br />

Von Sylvia Hotes, Podologin, Krefeld<br />

Das große Thema Heil<strong>mit</strong>telverordnung beschäftigt<br />

Podologen <strong>mit</strong> Kassenzulassung immer wieder.<br />

Spätestens wenn eine Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

von einer Krankenkasse oder einem Abrechnungszentrum<br />

<strong>mit</strong> dem Vermerk: „Betrag konnte nicht<br />

erstattet werden“ zurückkommt, fällt auf, was<br />

übersehen wurde. In diesem Artikel erfahren Sie,<br />

auf welche Dinge besonders zu achten ist – auch<br />

in Bezug auf die einzelnen Krankenkassen.<br />

Im Zuge der Gesundheitsreform<br />

gibt es immer wieder<br />

neue Regelungen, die in vielen<br />

Arztpraxen zu Verwirrungen<br />

führen. Dies gilt auch für<br />

das Ausstellen von Heil<strong>mit</strong>telverordnungen<br />

(HMV) für<br />

podologische Praxen. Zwar<br />

existiert ein Katalog zur Verordnung<br />

von Heil<strong>mit</strong>teln, in<br />

dem alle Richtlinien zur Ausstellung<br />

der Verordnungen<br />

aufgeführt sind, erfahrungsgemäß<br />

weiß man in vielen<br />

Hilfreich ist es, fehlerhaft ausgestellte<br />

Heil<strong>mit</strong>telverordnungen immer<br />

<strong>mit</strong> einer Helferin der jeweiligen<br />

Arztpraxis in Ruhe durchzugehen<br />

– auch wenn das etwas<br />

Zeit in Anspruch nimmt.<br />

Arztpraxen jedoch nicht, dass<br />

auf den hinteren Seiten die erforderlichen<br />

Angaben zur Verordnung<br />

der podologischen<br />

Behandlungen zu finden sind.<br />

Auch gibt es einige Softwareprogramme<br />

für Arztpraxen, in<br />

denen der Heil<strong>mit</strong>telkatalog<br />

angelegt ist und der über einen<br />

bestimmten Befehl zur<br />

Verordnung von Heil<strong>mit</strong>teln<br />

aufgerufen werden kann.<br />

Doch die Daten der podologischen<br />

Behandlungen in diesen<br />

Programmen sind in der<br />

Regel eher unvollständig und<br />

nicht so anzuwählen wie zum<br />

Beispiel die der physikalischen<br />

Therapie. So<strong>mit</strong> bleibt<br />

dem ärztlichen Praxispersonal<br />

oftmals nur die Möglichkeit,<br />

die Verordnungen manuell<br />

auszustellen; und hier<br />

schleichen sich schnell Fehler<br />

ein. Deshalb sollte in der podologischen<br />

Praxis die HMV<br />

vor Beginn der Behandlung<br />

grundsätzlich auf „Herz und<br />

Nieren“ geprüft werden. Hierbei<br />

kann zunächst eine Checkliste<br />

helfen; die Routine kommt<br />

dann <strong>mit</strong> der Zeit.<br />

Auf <strong>Folgen</strong>des ist bei HMV’s<br />

grundsätzlich zu achten:<br />

u Jede Änderung und Ergänzung<br />

auf der Originalverordnung<br />

muss vom verordnenden<br />

Arzt abgestempelt<br />

und <strong>mit</strong> seiner Unterschrift<br />

gegengezeichnet werden.<br />

Die AOK Rheinland akzeptiert,<br />

wenn eine HMV zur<br />

Abstemplung und Gegenzeichnung<br />

einer Änderung<br />

an die jeweilige Arztpraxis<br />

gefaxt wird. Auf dem Fax<br />

muss die aufgeführte Änderung<br />

bzw. Ergänzung gekennzeichnet<br />

sein. Die zurückgefaxte<br />

HMV ist dann<br />

an die Originalverordnung<br />

anzuheften, und der Patient<br />

bestätigt die jeweilige Behandlung<br />

auf dem Original.<br />

(Diese Regelung der Faxüber<strong>mit</strong>tlung<br />

gilt nach Wissen<br />

der Autorin nur für die<br />

AOK Rheinland.) Die Faxüber<strong>mit</strong>tlung<br />

hat den Vorteil,<br />

dass das Original in der<br />

Patientenkartei bleibt und<br />

auf dem Postweg nicht verloren<br />

geht.<br />

u Fehlt auf der Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

der Vermerk Erst-/<br />

Folge-Verordnung oder fehlt<br />

die Angabe der Frequenz,<br />

dürfen diese Angaben bei<br />

Versicherten der AOK Rheinland<br />

auf der Rückseite der<br />

HMV ergänzt werden, jedoch<br />

nicht auf der Vorderseite<br />

– natürlich erst nach<br />

vorheriger Rücksprache <strong>mit</strong><br />

der verordnenden Arztpraxis.<br />

Zusätzlich muss auf der<br />

Rückseite vermerkt werden,<br />

wann <strong>mit</strong> der Arztpraxis ge-<br />

(Foto: ©Junaoli – Fotolia.com)<br />

32 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


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Recht & Geld<br />

Wünscht der Patient eine<br />

umgehende podologische<br />

Behandlung, ohne dass<br />

die Genehmigung der Krankenkasse<br />

bereits vorliegt,<br />

muss er die Kosten hierfür<br />

selbst tragen<br />

Genaue Angaben bei der<br />

Diagnose sind wichtig<br />

sprochen wurde. (Die AOK<br />

und einige Ersatzkassen beanstanden<br />

das Fehlen der<br />

Frequenz nicht, wenn sie<br />

den Heil<strong>mit</strong>telrichtlinien<br />

entspricht.)<br />

u Die Frequenz der Heil<strong>mit</strong>telverordnungen<br />

sollte genaustens<br />

eingehalten und<br />

möglichst nicht überschritten<br />

werden. Pausiert beispielsweise<br />

ein Patient nach<br />

Abschluss der letzten Behandlung<br />

länger als drei Monate<br />

(weil er beispielsweise<br />

erkrankt ist), besteht ein<br />

neuer Regelfall. Das heißt,<br />

wird nach dieser Zeit eine<br />

HMV ausgestellt, ist diese<br />

wieder eine Erstverordnung<br />

und keine Folgeverordnung.<br />

Wird „Folgeverordnung“ vermerkt,kann<br />

es passieren, dass<br />

diese zurückgesandt wird.<br />

Die Bundesknappschaft zum<br />

Beispiel prüft in ihrem Programm,<br />

wann der Patient die<br />

letzte podologische Behandlung<br />

erhalten hat und berechnet<br />

das Intervall bzw. die<br />

behandlungsfreie Zeitspanne.<br />

Die übrigen Krankenkassen<br />

verfolgen dies nicht so<br />

peinlich genau. Jedoch ist<br />

grundsätzlich darauf zu achtet,<br />

wenn ein Patient längere<br />

Zeit nicht zur Behandlung<br />

vorstellig wurde.<br />

u Im Feld „Diagnose“ sollte<br />

darauf geachtet werden, dass<br />

nicht „V. a. (Verdacht auf)<br />

PNP“ aufgeführt ist. Dies<br />

wird schnell übersehen. Die<br />

Neuropathie muss fachärztlich<br />

gesichert sein. Auch die<br />

Rechtzeitig erinnern<br />

Wird eine weitere Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

erforderlich, ist<br />

es sinnvoll den Patienten zu<br />

bitten, zehn Tage vor dem<br />

nächsten podologischen<br />

Termin seinen Diabetologen<br />

oder Hausarzt aufzusuchen,<br />

um eine weitere HVO zu besorgen.<br />

So werden Überschreitungen<br />

in Hinblick auf<br />

das Ausstellungsdatum auf<br />

jeden Fall vermieden und<br />

der verordnende Arzt hat die<br />

Möglichkeit – falls er es für<br />

erforderlich hält – die Füße<br />

des Patienten anzusehen.<br />

Frequenzüberschreitungen<br />

Sind die Frequenzen einer Behandlung vom Arzt verordnet, muss<br />

der Patient diese einhalten. Überschreitungen sind hier grundsätzlich<br />

auf der Rückseite der HVO sowie in der Patientenkarte<br />

zu vermerken. Zur Vereinfachung kann der Buchstabe „K“ für<br />

„Krankheit“ und „A“ für „sonstige Absage“ vermerkt werden.<br />

Weicht die überwiegende Zahl der durchgeführten Behandlungen<br />

von der Frequenz ab, so wird die HMV ab dem Tag nach<br />

der überwiegenden Abweichung abgesetzt. Ein Nachtrag ist<br />

hier nicht mehr zulässig!<br />

Leitsymptomatik (pathologisches<br />

Nagelwachstum und/<br />

oder Hyperkeratose) muss angegeben<br />

sein; selbst wenn<br />

dies aus dem Indikationsschlüssel<br />

hervorgeht. Der Vermerk<br />

zur Leitsymptomatik<br />

„gleichzeitige Schädigung<br />

a“ (Hyperkeratose) und „b“<br />

(pathologisches Nagelwachstum)<br />

wird auch akzeptiert.<br />

u Für die digitale Abrechnung<br />

der Leistungen müssen die<br />

Betriebsstättennummer und<br />

die lebenslange Arztnummer<br />

des Arztes ihre Richtigkeit<br />

haben.<br />

u Ebenso müssen die seit einiger<br />

Zeit neuen Versichertennummern<br />

<strong>mit</strong> einem Großbuchstaben<br />

am Anfang korrekt<br />

sein. Deshalb sollten die<br />

Stammdaten der Patienten<br />

<strong>mit</strong>tels Einlesen der Versichertenkarte<br />

stets aktualisiert<br />

werden.<br />

Verordnung außerhalb<br />

des Regelfalles<br />

Der Vermerk „Verordnung außerhalb<br />

des Regelfalles“ führt<br />

immer wieder zu Verwirrungen.<br />

Gemäß Heil<strong>mit</strong>telkatalog<br />

gilt eine Verordnung als außerhalb<br />

des Regelfalles, wenn<br />

die Anzahl der für eine bestimmte<br />

Erkrankung erforderlichen<br />

Behandlungen gemäß<br />

Heil<strong>mit</strong>telkatalog überschritten<br />

wird (in der Regel sind<br />

dies 18 Behandlungen). Werden<br />

weitere Behandlungen<br />

erforderlich, muss das über<br />

den Vermerk „Verordnung<br />

außerhalb des Regelfalles“ von<br />

der jeweiligen Krankenkasse<br />

genehmigt werden.<br />

In der <strong>Podologie</strong> jedoch gibt<br />

es keine Verordnung außerhalb<br />

des Regelfalles bezogen<br />

auf die Anzahl der bereits erfolgten<br />

Behandlungen. Diese<br />

ist nicht begrenzt, da die Anzahl<br />

der Gesamtverordnungsmenge<br />

hier nicht festgelegt<br />

ist. Eine Verordnung außerhalb<br />

des Regelfalles gilt in der<br />

<strong>Podologie</strong> nur wenn der Patient<br />

nicht unter einem Diabetes<br />

mellitus leidet, jedoch<br />

schwere ausgeprägte Fußund<br />

Zehendefor<strong>mit</strong>äten bestehen,<br />

die beispielsweise<br />

durch folgende Erkrankungen<br />

entstanden sind und die einer<br />

podologischen Behandlung<br />

bedürfen:<br />

u eine nicht Diabetes-bedingte<br />

periphere Polyneuropathie<br />

oder Angiopathie,<br />

u eine Akromegalie <strong>mit</strong> Metatarsalgien,<br />

u schwere Formen der rheumatoiden<br />

Arthritis <strong>mit</strong> Zehenfehlstellungen.<br />

Meist werden diese Heil<strong>mit</strong>telverordnungen<br />

von Orthopäden<br />

oder Gefäßchirurgen<br />

ausgestellt. Dies sind allerdings<br />

Einzelfallentscheidungen<br />

der jeweiligen Ärzte und<br />

nicht grundsätzlich automatisch<br />

Heil<strong>mit</strong>telverordnungen<br />

zur podologischen Komplexbehandlung.<br />

Ein positiver Bescheid<br />

hängt dann zum größten<br />

Teil vom jeweiligen Sachbearbeiter<br />

der Krankenkasse<br />

ab. In diesen Fällen empfiehlt<br />

es sich, einen ausführlichen<br />

Befundbericht, sowie eine fotografische<br />

Dokumentation<br />

der zu genehmigenden Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

beizulegen.<br />

Auf diese Weise kann sich der<br />

Sachbearbeiter ein besseres<br />

Bild verschaffen. Der Patient<br />

erhält erst einen Termin zur<br />

podologischen Behandlung,<br />

wenn die Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

genehmigt ist. Den diese<br />

darf erst dann erfolgen,<br />

wenn die HMV von der Kran-<br />

34 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Recht & Geld<br />

kenkasse auf der Rückseite<br />

genehmigt worden ist. Die Frist<br />

für den Behandlungsbeginn<br />

läuft hier ab <strong>mit</strong> dem Genehmigungszeitpunkt.<br />

Jede Folgeverordnung für diesen<br />

Patienten muss vor Behandlungsbeginn<br />

genehmigt<br />

werden – es sei denn, die Behandlung<br />

wird für einen längeren<br />

Zeitraum bewilligt. Eine<br />

Kopie dieser Genehmigung<br />

ist dann bei jeder Abrechnung<br />

der HMV beizulegen.<br />

Diabetisches<br />

Fußsyndrom<br />

Im Fall eines diabetischen Fußsyndroms<br />

sind genaue Angaben<br />

erforderlich; das heißt, im<br />

Diagnosefeld muss dessen Art<br />

aufgeführt sein, also ob es sich<br />

um eine Neuropathie, eine Angiopathie<br />

oder um eine Mischform<br />

handelt.<br />

Die Bundesknappschaft zum<br />

Beispiel schickt HMV ohne<br />

diese Angaben grundsätzlich<br />

zurück und der Rechnungsbetrag<br />

wird erst nach Ergänzung<br />

der fehlenden Angaben<br />

durch den verordnenden Arzt<br />

erstattet. Die Angabe des Wagner<br />

Stadiums im Diagnosefeld<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Ist ein Stadium Wagner größer<br />

0 auf der Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

vermerkt, beispielsweise Wagner<br />

Stadium I rechts, ist auf der<br />

Verordnung klarzustellen, welche<br />

Teile des Fußes im Stadium<br />

Wagner 0 podologisch behandelt<br />

werden. Im Feld „Medizinische<br />

Begründung“ kann<br />

dies nachgetragen werden <strong>mit</strong><br />

dem Vermerk „Zusatz zum<br />

Diabetischen Fußsyndrom“.<br />

Die Ergänzung sollte vom verordnenden<br />

Arzt abgestempelt<br />

8 Internettipp<br />

Auf der Website der AOK<br />

finden sich ein Muster zur<br />

„Heil<strong>mit</strong>telverordnung: Maßnahmen<br />

der Physikalischen<br />

Therapie/Podologischen<br />

Therapie“ sowie die notwendigen<br />

Angaben auf podologischen<br />

Verordnungen:<br />

www.aok-gesundheitspartner.de/bund/heilberufe/<br />

verordnung/index.html<br />

Heil<strong>mit</strong>telverordnung 13<br />

Für Podologen <strong>mit</strong> Kassenzulassung<br />

lässt sich die<br />

Heil<strong>mit</strong>telverordnung 13, die<br />

vom behandelnden Arzt<br />

ausgestellt wird, direkt <strong>mit</strong><br />

den Krankenkassen abrechnen.<br />

Berechtigt für die HVO<br />

13 sind Patienten <strong>mit</strong> Diabetes<br />

mellitus, die an einem<br />

diabetischem Fußsyndrom<br />

leiden.<br />

und <strong>mit</strong> seiner Unterschrift gegengezeichnet<br />

werden. Die<br />

Behandlung des Wagner Stadiums<br />

1 bis 5 ist eine ärztliche<br />

Leistung.<br />

ICD-CODES<br />

zur Verschlüsselung<br />

Seit einiger Zeit sind auf den<br />

HMV’s unter dem Feld „Indikationsschlüssel“<br />

sogenannte<br />

ICD-CODES zu finden. Sie dienen<br />

der Diagnoseverschlüsselung<br />

und der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

des Arztes, denn<br />

sie geben Informationen über<br />

das Budget solcher Verordnungen.<br />

Der ICD-CODE muss<br />

nicht – wie beispielsweise der<br />

Indikationsschlüssel – zwingend<br />

auf der Verordnung aufgeführt<br />

sein, um diese abrechnen<br />

zu können. Ist jedoch<br />

ein ICD-CODE aufgeführt und<br />

wird digital abgerechnet, muss<br />

dieser in das Abrechnungsprogramm<br />

aufgenommen bzw.<br />

digital übertragen werden. Ansonsten<br />

besteht die Gefahr,<br />

dass die Heil<strong>mit</strong>telverordnung<br />

zurückgesandt wird.<br />

Bei der Terminvergabe:<br />

Das ist zu beachten<br />

Patienten sind meist nicht darüber<br />

informiert, dass die HMV<br />

nur eine Gültigkeit von 28 Tagen<br />

hat. Und auch die Bedeutung<br />

des Feldes „spätester Behandlungsbeginn“<br />

ist ihnen in<br />

der Regel nicht bekannt. Deshalb<br />

kommt es häufig bei der<br />

Terminvereinbarung in der podologischen<br />

Praxis zu Problemen.<br />

Von Nutzen ist es hier,<br />

die Patienten darüber aufzuklären,<br />

da<strong>mit</strong> sie bei der Ausstellung<br />

der HVO darauf achten.<br />

Bei der Terminvereinbarung in<br />

der Praxis ist von Seiten des<br />

Podologen aber auch an <strong>Folgen</strong>des<br />

zu denken:<br />

u Es sollte nach dem Datum<br />

bzw. dem spätesten Behandlungstermin<br />

der Verordnung<br />

gefragt werden. Nach einem<br />

eingetragenen Datum <strong>mit</strong> einer<br />

verordneten Behandlung<br />

zu beginnen, ist unzulässig.<br />

u Ein neuer Patienten muss gebeten<br />

werden, seine Krankenversichertenkarte<br />

<strong>mit</strong>zubringen.<br />

u Ist der Patient von allen gesetzlichen<br />

Zuzahlungen befreit,<br />

muss er auch seinen Befreiungsausweis<br />

<strong>mit</strong>bringen.<br />

Für den Fall, dass eine Gebührenpflicht<br />

auf einer Verordnung<br />

vermerkt ist, der Patient<br />

jedoch keine Zuzahlung<br />

leisten muss, empfiehlt es<br />

sich, für das Abrechnungszentrum<br />

eine Kopie des Ausweises<br />

an die Verordnung zu<br />

heften.<br />

u Ist der Patient gebührenpflichtig,<br />

sollte er über seinen<br />

Eigenanteil informiert werden.<br />

Viele Patienten sind der<br />

Annahme, dass die Verordnungsgebühr<br />

für die HVO<br />

von 10 Euro ebenso wegfällt<br />

wie die Praxisgebühr, was jedoch<br />

bekanntlich nicht der<br />

Fall ist.<br />

u Wichtig im Fall digitaler Abrechnung<br />

ist, die Patientendaten<br />

regelmäßig über die<br />

Krankenversichertenkarte<br />

abzugleichen.<br />

g<br />

<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Sylvia Hotes<br />

vom-Bruck-Platz 24<br />

47805 Krefeld<br />

E-Mail sylvia.hotes@web.de<br />

<br />

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Podologen und Fußpfleger<br />

Einfach mal reinschauen unter<br />

www.psc-ug.de<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 35


Ausbildung & Job<br />

Auch Ihr Wartebereich sollte einladen:<br />

Warten <strong>mit</strong> Wohlgefühl!<br />

Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />

Ein ansprechender Wartebereich, in dem Kunden<br />

zur Ruhe kommen können, hat vor allem eines:<br />

eine positive Stimmung. In einem schmucklosen<br />

Raum hingegen <strong>mit</strong> kahlen Wänden und unbequemen<br />

Stühlen entsteht kaum eine angenehme<br />

Atmosphäre. Bei der Gestaltung des Warteraums<br />

sind also Kreativität und Einfühlungsvermögen in<br />

die Bedürfnisse Ihrer Kunden gefragt. Ob schick<br />

oder gemütlich, Wohlfühlflair zu schaffen ist keine<br />

Kunst. Mit ein paar guten Ideen lässt sich selbst<br />

bei kleinem Budget ein Warteraum einrichten, der<br />

Emotionalität und Wärme ausstrahlt.<br />

Podologische oder fußpflegerische<br />

Praxen sind<br />

meist nicht sehr groß,<br />

Empfang und Wartebereich<br />

sind daher meist offen gestaltet<br />

und gehen fließend ineinander<br />

über. Das klassische, separate<br />

Wartezimmer ist eher<br />

die Ausnahme. Die offene Wartezone<br />

freilich liegt quasi „auf<br />

dem Präsentierteller“ vor dem<br />

Kunden und ist genau deshalb<br />

von großer Bedeutung: Neben<br />

Da<strong>mit</strong> Kunden sich in Ihrer Praxis<br />

wohlfühlen muss auch die Optik<br />

stimmen! Das gilt nicht nur für Ihre<br />

Praxisräume, sondern bereits im<br />

Eingangs- und erst recht im Wartebereich.<br />

Denn hier verbringen Kunden<br />

unter Umständen einige Zeit<br />

und die Atmosphäre stimmt sie auf<br />

die Behandlung ein!<br />

dem Empfang ist sie der erste<br />

Berührungspunkt <strong>mit</strong> der Praxis<br />

und repräsentiert deren Atmosphäre.<br />

Und auch hier gilt:<br />

Der erste Eindruck zählt!<br />

Während der Kunde auf die<br />

Behandlung wartet, kann er alles<br />

auf sich wirken lassen; das<br />

heißt, er macht sich ein Bild.<br />

Jetzt entscheidet sich, ob er<br />

die Praxis als angenehm, einladend<br />

und Vertrauen erweckend<br />

empfindet oder eher<br />

nicht <strong>mit</strong> ihr „warm wird“.<br />

Da<strong>mit</strong> der Kunde sich wohl<br />

und willkommen fühlt, ist es<br />

also wichtig, die Gestaltung<br />

der Wartezone bestens zu planen.<br />

Oberstes Gebot: Dieser<br />

Bereich muss freundlich und<br />

hell sein. Denn in einem wohltuenden<br />

Ambiente wird das<br />

an sich lästige Warten als angenehmer<br />

empfunden. Das<br />

„Gesamtpaket“ Warteraum<br />

entscheidet also darüber, ob<br />

sich der Kunde hier in einer<br />

nervigen, langweiligen Warteschleife<br />

sieht oder ob er eine<br />

entspannende kleine Auszeit<br />

genießt.<br />

Zeit zum Lesen<br />

Was also wünschen sich<br />

Kunden im Wartebereich?<br />

Sicher nicht auf<br />

harten Stühlen bei trister<br />

Beleuchtung die Zeit<br />

abzusitzen. Die Wartezone<br />

sollte vielmehr einer<br />

Lounge ähneln, in<br />

der eine kleine, bequeme<br />

Sitzgruppe und interessante,<br />

aktuelle Zeitschriften<br />

zum Verweilen<br />

und Lesen einladen. Alte,<br />

abgegriffene, speckige<br />

Magazine oder zerfledderte<br />

Tageszeitungen<br />

haben hier nichts zu<br />

suchen. Wichtig ist, dass<br />

die Zeitschriftenauswahl<br />

jedem etwas bietet. Hierzu<br />

zählt ein Mix aus aktuellen<br />

Frauen- und Wohnzeitschriften,<br />

Nachrichten- und Automagazinen.<br />

Aber auch Informationsmaterial<br />

zur Praxis<br />

oder Broschüren von Produktanbietern<br />

gehören ins Sortiment.<br />

So kann sich der Kunde<br />

<strong>mit</strong> Themen rund um <strong>Podologie</strong><br />

und Fußpflege oder<br />

über das Leistungsspektrum<br />

der Praxis informieren.<br />

Das A und O – die<br />

Beleuchtung!<br />

Eine entspannte Lektüre erfordert<br />

natürlich das richtige<br />

Licht – die Beleuchtung der<br />

Wartezone ist also ein wichtiger<br />

Aspekt bei der Planung<br />

des Warteraums! Sie muss einerseits<br />

für wohltuende Stimmung<br />

sorgen und andererseits<br />

ausreichend Helligkeit zum<br />

Lesen bieten. Reicht die Deckenbeleuchtung<br />

hierfür nicht<br />

aus, kann eine zusätzliche<br />

Stehlampe die Lichtverhältnisse<br />

verbessern. Auf keinen<br />

Fall sollten Sie an der Beleuchtung<br />

sparen!<br />

Aber auch die Garderobe verdient<br />

Beachtung. Bitte nicht<br />

einfach ein paar spartanische<br />

Haken in die Wand, einen<br />

Schirmständer darunter und<br />

fertig! Wohnlicher und da<strong>mit</strong><br />

sympathischer ist ein hübscher<br />

Garderobenständer oder<br />

ein separater Garderobenbereich,<br />

der sich gestalterisch<br />

oder farblich abhebt.<br />

Farben im Warteraum<br />

wirken!<br />

Überhaupt hat die farbliche<br />

Gestaltung der Wartezone erheblichen<br />

Einfluss auf deren<br />

Fortsetzung auf S. 38<br />

(Foto: © Patrizia Tilly - Fotolia.com; Fotomontage: Barbara von Wirth)<br />

36 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


[Das aktuelle Buch]<br />

Komplementäre Anwendungen am Fuß<br />

Immer mehr Menschen <strong>mit</strong> funktionellen Beschwerden oder vorübergehenden Beeinträchtigungen ihrer Füße<br />

suchen Hilfe bei Podologen, die Fachkompetenz auf den Gebieten der naturheilkundlichen Behandlungsmethoden<br />

besitzen. Komplementär – oder ergänzend – zu den schulmedizinischen Maßnahmen haben sich diese Methoden<br />

oft als hilfreich erwiesen.<br />

Die vorliegenden Erläuterungen zu komplementären Anwendungen am Fuß leisten einen Beitrag zum zunehmenden<br />

Interesse von Podologen an diesen Behandlungen und widmen sich den ältesten der ergänzenden naturheilkundlichen<br />

Anwendungen: der Akupressur, den Heilpflanzen und der Fußreflexzonenmassage.<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN: 978-3-937346-87-8<br />

19,90 Euro<br />

158 Seiten, broschiert<br />

1. Auflage 2014<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 88 36 91 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

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Ausbildung & Job<br />

Fortsetzung von S. 36<br />

„Wohlfühlfaktor“. Natürlich<br />

wirken viele Faktoren auf die<br />

Psyche und da<strong>mit</strong> auf das<br />

Wohlbefinden, zum Beispiel<br />

neben dem Licht auch der Einrichtungsstil<br />

oder sanfte Hintergrundmusik<br />

(bitte nicht immer<br />

dieselbe CD laufen lassen!).<br />

Wie der Kunde die Praxis<br />

gefühlsmäßig bewertet,<br />

wird jedoch am intensivsten<br />

vom Farbdesign des Wartebereichs<br />

bestimmt. Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen<br />

zeigen, dass die Wirkung von<br />

Farben sogar in biochemische<br />

und biophysikalische Prozesse<br />

des menschlichen Körpers<br />

eingreift und Organfunktionen<br />

genauso beeinflusst wie<br />

das seelische Befinden. Eine<br />

bewusste Farbgestaltung von<br />

Wänden und Interieur kann<br />

daher große Wirkung haben,<br />

selbst wenn die gewählten<br />

Farben dezent sind.<br />

Farblich aufeinander abgestimmte<br />

Wände, Einrichtung,<br />

Jalousien und Böden schaffen<br />

eine Atmosphäre von Harmonie<br />

und Ruhe, die sich auf den<br />

Kunden überträgt. Ideal sind<br />

hier zum Beispiel sanfte Gelbtöne.<br />

Sie machen selbst wenig<br />

belichtete Räume „sonnig“<br />

und für unser subjektives Empfinden<br />

wärmer. Frisches, helles<br />

Grün wiederum hat eine<br />

belebende, energetisierende<br />

und harmonisierende Wirkung,<br />

und erdige Farbtöne entfalten<br />

eine beruhigende Wirkung. In<br />

Kombination <strong>mit</strong> Grünpflanzen,<br />

Bildern und anderen dekorativen<br />

Elementen wie etwa<br />

einem Zimmerbrunnen sorgen<br />

sie dafür, dass sich Ihre<br />

Kunden wohlfühlen.<br />

(Fotos: © concept w - Fotolia.com; Fotomontage: Barbara von Wirth)<br />

Erfrischungen, gutes<br />

Raumklima und mehr<br />

Perfekte Verwandlung <strong>mit</strong> wenigen Mitteln: Farbe gibt einem Raum im<br />

wahrsten Sinne des Wortes einen ansprechenden „Anstrich“. Ein passendes<br />

Bild und Blumen oder eine Pflanze runden das Ganze ab und sorgen für eine<br />

harmonische, ansprechende Atmosphäre!<br />

Ideal ist es, wenn sich der Wartebereich<br />

vom Empfangsthresen<br />

aus überblicken lässt. Umgekehrt<br />

sollte auch der Empfang<br />

vom Wartebereich aus<br />

sichtbar sein, da dort Pflegeprodukte<br />

präsentiert und verkauft<br />

werden können. Der<br />

Kunde kann sich so schon einen<br />

Überblick vom Verkaufsangebot<br />

verschaffen, während<br />

er auf die Behandlung wartet,<br />

und auch seine Aufmerksamkeit<br />

und Neugier auf die Produkte<br />

werden möglicherweise<br />

geweckt.<br />

Auch ein Mini-Serviceangebot<br />

bereichert die Wartezone<br />

und macht die Wartezeit kurzweiliger.<br />

Dazu gehören Getränke<br />

wie Mineralwasser, Tee<br />

oder Kaffee aus der Thermoskanne<br />

inklusive sauberer Gläser<br />

oder Wegwerfbecher – alles<br />

ansprechend präsentiert,<br />

Fortsetzung auf S. 40<br />

38 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


»Morgens beim Rasieren sieht Leo Petermann<br />

in das liebenswürdig lächelnde Gesicht eines<br />

Mörders…«<br />

Herrn Petermanns<br />

unbedingter Wunsch<br />

nach Ruhe<br />

Michael Böhm<br />

Edition 211<br />

ISBN 978-3-937357-80-5<br />

176 Seiten, gebunden<br />

14,80 Euro<br />

www.bookspot.de


Ausbildung & Job<br />

Auch Kleinkinder können schon an einem eingewachsenen Zehennagel<br />

leiden. Eine Spielecke verkürzt ihnen nicht nur die Wartezeit, sondern<br />

lenkt sie ab und nimmt ihnen da<strong>mit</strong> die Angst.<br />

versteht sich. Ein Kaffeeautomat<br />

kommt bei den Kunden<br />

ebenfalls gut an.<br />

Wesentliches Kriterium für eine<br />

behagliche Stimmung im<br />

Wartebereich ist im Übrigen<br />

ein gutes Raumklima. Der<br />

Warteraum muss ausreichend<br />

<strong>mit</strong> frischer Luft versorgt, also<br />

gut gelüftet werden – am<br />

besten morgens vor Praxisbeginn,<br />

während der Mittagspause<br />

und abends nach Praxisschluss.<br />

Die Raumtemperatur<br />

muss angemessen sein,<br />

ideal wäre hier eine Klimaanlage<br />

zur Regulierung.<br />

Für Abwechslung während<br />

des Wartens sorgt auch ein<br />

WLAN im Warteraum (gerade<br />

für jüngere Kunden). Ein<br />

Flachbildschirm für Naturfilme,<br />

Nachrichten oder informative<br />

Beiträge zu Gesundheitsthemen<br />

trägt ebenfalls zur<br />

Verkürzung der Wartezeit bei.<br />

Kurzweil für die Kleinen<br />

Neben allem Engagement für<br />

das Ambiente darf im Wartebereich<br />

selbstverständlich die<br />

Kinderspielecke nicht fehlen.<br />

Nicht jede Mutter, die zur Fußpflege<br />

in die Praxis kommt,<br />

kann den Nachwuchs während<br />

der Behandlung irgendwo<br />

„abgeben“. Oder vielleicht<br />

kommt der Nachwuchs sogar<br />

selbst zur Behandlung. Die<br />

Kleinen brauchen in diesem<br />

Fall ihr eigenes „Unterhaltungsprogramm“.<br />

Zu diesem<br />

gehört in erster Linie natürlich<br />

Spielzeug in gutem und<br />

unbedenklichem Zustand,<br />

Malbücher, Stifte und sonstiges<br />

Material zum Kritzeln,<br />

Krakeln und Kreativsein.<br />

Aber auch Kinderbücher für<br />

unterschiedliche Altersklassen<br />

sind in einer Spielecke zu<br />

Hause, eventuell auch eine<br />

Kiste <strong>mit</strong> bunten Klötzchen.<br />

(Kleinkinder haben allerdings<br />

viel Spaß daran, die Klötzchen<br />

lautstark auf den Boden zu<br />

werfen – dies könnte lärmempfindliche<br />

Kunden allerdings<br />

stören.)<br />

Foto: © Dron - Fotolia.com)<br />

Checkliste für Ihren Wartebereich<br />

Statistisch gesehen halten sich Kunden oder Patienten im Warteraum am<br />

längsten auf. Es ist daher besonders auf folgende Punkte zu achten:<br />

v Raumtemperatur: Die Wohlfühltemperatur liegt zwischen 21 °C und 25 °C.<br />

v Direkte und indirekte Lichtquellen: Optimale Lichtverhältnisse lassen sich<br />

<strong>mit</strong> Tageslicht oder integrierten Deckenleuchten erzielen. Durch Akzentbeleuchtungen<br />

wie etwa Leselicht wird der entspannende Effekt des Lesens<br />

zusätzlich erhöht.<br />

v Bequeme Sitzmöbel: Empfehlenswert sind strapazierfähige Sitzgruppen<br />

oder Stühle <strong>mit</strong> pflegeleichtem (Polster-)Material.<br />

v Grünpflanzen: Blumen und Pflanzen fördern eine freundliche Atmosphäre<br />

und da<strong>mit</strong> das Wohlbefinden. Darüber hinaus können Pflanzen das Raumklima<br />

verbessern.<br />

v Bilder und Fotos: Panoramabilder vom Urlaub, Kunstdrucke oder Gemälde<br />

schmücken die Wände und wirken einladend. Hier bietet sich zum Beispiel<br />

ein Mietservice für Wand- und Wechselbilder an. Der Wartebereich eignet sich<br />

unter Umständen auch für kleine, wechselnde Kunstausstellungen.<br />

v Technik und Medien: Eine Audioanlage sorgt für leise, entspannende Musik.<br />

Ein Flachbildschirm bringt Abwechslung <strong>mit</strong> TV-Informationen oder entspannenden<br />

Bildern von einer DVD. Er lässt sich zudem – ganz exklusiv –<br />

auch zur Präsentation der eigenen Praxis und Behandlungen nutzen.<br />

v Klimatisierung, Lüftung und Frischluft: Eine Lüftungsanlage ist zwar<br />

ebenfalls eine Investition, versorgt aber den Raum <strong>mit</strong> Frischluft. Luftveredelungssysteme<br />

reinigen die Luft, neutralisieren schlechte Gerüche und beduften<br />

dezent.<br />

Fazit<br />

Mit etwas Fantasie, Geschmack<br />

und Engagement lassen sich<br />

auch ein unscheinbarer Raum<br />

oder Wartebereich in einen<br />

Wartebereich verwandeln, in<br />

dem der Kunde sich gerne aufhält.<br />

Mit anderen Worten: Hier<br />

wird der Grundstein für Vertrauensbildung<br />

und Kundenbindung<br />

gelegt. Wenn Sie eine<br />

podologische/fußpflegerische<br />

Praxis führen, sollten Sie<br />

sich darüber im Klaren sein,<br />

dass die Gesamtbewertung Ihrer<br />

Praxis durch den Kunden<br />

entscheidend auch davon abhängt,<br />

wie dieser die Wartezeit<br />

erlebt.<br />

g<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Christine Preiherr<br />

Fachjournalistin, Autorin<br />

80636 München<br />

E-Mail preiherr@t-online.de<br />

40 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


Produkte<br />

Zum Schutz vor Fußmykosen<br />

Fresh „Protect“: Dieser Schaum-Balsam <strong>mit</strong><br />

Pilzschutz bietet die ideale Pflege für pilzempfindliche<br />

Haut. Durch seine umfassenden Schutzfunktionen<br />

ist Fresh „Protect“ sehr gut geeignet für die<br />

tägliche Pflege von Füßen, die besonderen Belastungen<br />

ausgesetzt sind, wie zum Beispiel bei<br />

Sportlern, Wanderern und Menschen, die im Beruf<br />

lange stehen oder Schutzschuhe tragen müssen.<br />

Der Schaum-Balsam <strong>mit</strong> Farnesol vermindert<br />

Schweißbildung, beseitigt Fußgeruch, beugt Fußpilz<br />

vor und pflegt angenehm frisch. Mit 10 Prozent<br />

Urea und Shea Butter reduziert der intensiv<br />

pflegende Balsam bei regelmäßiger Anwendung die Hornhautbildung<br />

und schützt auf diese Weise vor rauen und rissigen<br />

Hautpartien.<br />

Neben Fresh „Protect“ ist der Schaum-Balsam in vier weiteren<br />

Varianten erhältlich: als „Basic“ für die normale Haut <strong>mit</strong><br />

2 Prozent Urea, als „Sensitive“ für trockene und empfindliche<br />

Haut <strong>mit</strong> 5 Prozent Urea und Echium-Öl, als „Hydro“ für sehr<br />

trockene Haut <strong>mit</strong> 10 Prozent Urea und Aloe-vera-Gel sowie als<br />

„Intense“ für Schrunden und Hornhaut <strong>mit</strong> 15 Prozent Urea und<br />

Shea Butter.<br />

Alle Schaum-Balsame enthalten <strong>mit</strong> dem FRESHup-Komplex<br />

eine Wirkstoff-Kombination aus Kamillen-Öl, Bisabolol, Glyzerin,<br />

Panthenol und Traubenkern-Öl, welche die Fußhaut perfekt<br />

pflegt. Der mikrofeine Schaum zieht besonders gut ein und hinterlässt<br />

keinen störenden Fettfilm, so dass Strümpfe kurz nach<br />

der Anwendung angezogen werden können. Auch lässt sich der<br />

seidenweiche Schaum einfach und bequem anwenden.<br />

Zitronengras sowie die frisch-fruchtigen Öle aus Grapefruit und<br />

Orange geben dem Schaum seinen einzigartigen Duft und verleihen<br />

der Fußhaut ein angenehmes Frischegefühl.<br />

g<br />

RAUE GmbH, Berkhopstraße 12, 30938 Burgwedel, Telefon<br />

(0 51 39) 98 14-0, Telefax (0 51 39) 98 14-20, www.raue-shop.de,<br />

E-Mail info@raue-kosmetik.de<br />

Gut informiert!<br />

Für eine optimale Patientenberatung<br />

und<br />

-information bietet die<br />

3TO GmbH ihren Kunden<br />

drei neue Broschüren<br />

an, die kostenlos<br />

<strong>mit</strong> der Bestellung angefordert<br />

werden können.<br />

In dem jeweiligen<br />

Faltblatt finden Patienten<br />

nicht nur Informationen rund um die Behandlung<br />

<strong>mit</strong> Nagelkorrekturspangen, sondern es werden auch wichtige<br />

Hinweise zur Compliance während des Behandlungszeitraumes<br />

gegeben.<br />

Zusätzlich können Anwender der 3TO-Spangensysteme<br />

im Kundenportal auf www.3to.de einen ausführlichen Aufklärungsbogen<br />

für Patienten herunterladen.<br />

3TO GmbH, 82041 Deisenhofen, Birkenstraße 8, Telefon (0 89)<br />

20 35 34 44, Telefax (0 89) 20 35 34 45, www.spangenspezialist.de,<br />

E-Mail info@3to-gmbh.de<br />

Für perfekte<br />

Nagelprothetik<br />

Unguisan Classic: Dieses<br />

Starterset aus dem Hause<br />

Greppmayr ist seit 1953 und<br />

da<strong>mit</strong> die erste und bestens<br />

bewährte Methode in der Nagelprothetik.<br />

Unguisan Classic bietet größte Vielseitigkeit durch zwei verschiedene<br />

Verfahren. So besteht die Möglichkeit, Nägel im Aufgussverfahren<br />

oder aber durch eine Plattenprothese zu erneuern, bzw. auszubessern.<br />

Mit Hilfe von Unguisan Classic wird in einer einzigartigen<br />

Behandlung das gesamte Nagelorgan und nicht nur die Nagelplatte<br />

einfach und kostengünstig in der Anwendung therapiert. Da<strong>mit</strong> werden<br />

Fußnägel sowohl in ihrem Erscheinungsbild als auch in ihrer<br />

Funktionalität dem natürlichen Zustand entsprechend rekonstruiert.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.unguisan.de.<br />

g<br />

Greppmayr GmbH, 82061 Neuried, Gautinger Straße 40 a, Telefon<br />

(0 89) 7 59 69 69-0, Telefax (0 89) 7 59 69 69-69, www.greppmayr.de,<br />

E-Mail info@greppmayr.de<br />

Perfekte Helfer<br />

T-Speed und T-Speed Plus: Die Hartmetall-Fräser-<br />

Serie T-SPEED <strong>mit</strong> revolutionärer Verzahnung, glatter<br />

innovativer Arbeitsteilkuppe und goldfarbener Titan-<br />

Nitrid-Beschichtung wurde jetzt vom Hersteller um<br />

die Variante T-SPEED PLUS <strong>mit</strong> grober Verzahnung<br />

erweitert. Ebenso hat man im Hause BUSCH das Programm um weitere<br />

Formen ergänzt, so dass Ihnen jetzt eine anwendungsorientierte<br />

Auswahl von zehn Fräserformen <strong>mit</strong> T-SPEED-Verzahnung und fünf<br />

<strong>mit</strong> T-SPEED PLUS Verzahnung zur Verfügung stehen. Neu sind:<br />

T424SPEED 060, T425SPEED 040 und T425SPEED PLUS 060.<br />

Ob es um die podologische Behandlung mykotischer oder grypotischer<br />

Naturnägel geht, diese Fräser sind die perfekten Helfer. Dank<br />

der Spezialverzahnung sowie der glatten Arbeitsteilkuppen arbeiten<br />

sie schnell und sicher. Weichere mykotische Nagel sub stanz können<br />

Sie <strong>mit</strong> der <strong>mit</strong>tleren T-SPEED Verzahnung dosiert be schleifen,<br />

grypotisch verholzte Nägel schneller <strong>mit</strong> der T-SPEED PLUS – <strong>mit</strong><br />

dem nötigen Plus an Abtragsleistung.<br />

Wie alle BUSCH Hartmetall-Fräser für die <strong>Podologie</strong> sind auch die<br />

T-SPEED-Fräser Medizinprodukte und tragen das CE-Zeichen auf der<br />

Packung. Für Ihre Sicherheit und die Ihrer Patienten. Unter Beachtung<br />

der jeweiligen Herstellerangaben sind die Fräser für alle gängigen<br />

Desinfektions-, Reinigungs- und Sterilisationsmethoden geeignet. g<br />

Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach 17–27,<br />

Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www. busch.eu,<br />

E-Mail mail@busch.eu<br />

Praxisangebot/Stellenangebot<br />

an der schönen neuwertige Räume.<br />

In Varel, größte Stadt im Landkreis Friesland. Ab Herbst 2014 zu vermieten.<br />

rolfpeter.filmer@am-tannenkamp.de · Tel. (0 44 51)70 77 oder (01 72)9 56 70 86<br />

Suche dringend Podologin in Sachsen-Anhalt, Altlandkreis Köthen, zur Verstärkung<br />

meines Teams und als Geschäftsnachfolge. Tel.: (01 57) 36 36 91 37<br />

Angebote erbeten unter Chiffre 8027539 an Verlag Neuer Merkur GmbH,<br />

Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014 41


Wirkungsvoll und schnell<br />

Laufwunder ® -Nagelhautentferner: Auf vielfachen<br />

Kundenwunsch ist der Nagelhautentferner aus dem<br />

Hause Lütticke jetzt auch in der Kabinettgröße <strong>mit</strong><br />

250 ml lieferbar. Ein Preisvorteil, den Sie in Ihrer Praxis<br />

unbedingt nutzen sollten!<br />

Laufwunder ® Nagelhautentferner löst schnell und wirkungsvoll<br />

überstehende und verhärtete Nagelhaut.<br />

Mit der Behandlung kann sofort nach dem Auftragen<br />

begonnen werden. Weitere Informationen erhalten<br />

Sie beim Hersteller.<br />

Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße<br />

14, Telefon (0 23 54) 90990, Telefax (0 23 54) 13434, www.<br />

luetticke.de, E-Mail: info@luetticke.de<br />

Zwei Wochen zum Testen<br />

MediMobil ST 40: Wenn Sie<br />

die Nass-Turbinentechnik erst<br />

noch kennenlernen möchten, so<br />

bietet Ihnen Becker Dentale und<br />

Medizinische Geräte kostenlos<br />

für zwei Wochen das mobile<br />

Gerät an, <strong>mit</strong> welchem Sie sich<br />

von den Vorzügen der Becker-<br />

Technik überzeugen können.<br />

Schnelles und präzises Arbeiten sowie die mögliche Sterilisation<br />

der Endgeräte sind nur einige Vorzüge der innovativen Technologie.<br />

Nutzen Sie daher die Gelegenheit und melden Sie sich<br />

bei dem Unternehmen! Dort wird für Sie nach Verfügbarkeit das<br />

MediMobil ST 40 bereitgehalten.<br />

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Becker Dentale und Medizinische Geräte, 73061 Ebersbach,<br />

Karlstraße 2 + 4, Telefon (0 71 63) 53 49 00, Telefax (0 71 63)<br />

5 34 90-74, www.becker-medi.de, E-Mail info@becker-medi.de<br />

Pflegender Frische-Kick<br />

GEHWOL ® Frische-Balsam: Für eine erfrischende<br />

Abkühlung sorgt der GEHWOL ®<br />

Frische-Balsam. Die kühlende Creme lindert<br />

bereits beim Auftragen Schmerzen, Juckreiz<br />

und Fußbrennen spürbar. Natürliches Pfefferminzöl<br />

und Menthol verleihen dem Produkt<br />

seine wohltuenden Eigenschaften. So wird<br />

Fußgeruch und Fußpilz wirksam vorgebeugt.<br />

Pflegende Substanzen<br />

wie Harnstoff regulieren die Feuchtigkeit<br />

der Haut und machen verhärtete<br />

Hautpartien wieder elastisch.<br />

Stecken die Füße – zum Beispiel berufsbedingt – den ganzen<br />

Tag über in geschlossenen Schuhen, werden sie <strong>mit</strong> GEHWOL ®<br />

Frische-Balsam am besten schon morgens auf ihren hitzigen<br />

Einsatz vorbereitet. Ein kleiner Tipp: Für den absoluten Frische-<br />

Kick kann der Balsam vor der Anwendung für einige Minuten in<br />

das Gefrierfach gelegt werden. Das Produkt ist dermatologisch<br />

geprüft und auch für Diabetiker geeignet.<br />

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Eduard Gerlach GmbH, 32312 Lübbecke, Bäckerstraße 4–8,<br />

Telefon (0 57 41) 3 30–0, Telefax (0 57 41) 34 73–00, www.<br />

gehwol.de, E-Mail info@gehwol.de<br />

g<br />

Podo<br />

logie<br />

9<br />

65. Jahrgang<br />

Journal für die professionelle<br />

medizinische Fußpflege<br />

Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />

Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />

E-Mail: angelika.schaller@vnmonline.de<br />

Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />

Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />

Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />

Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />

Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />

Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />

Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />

Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />

Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />

Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 41a vom 1. 10. 2013<br />

Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />

Telefon: (0 89) 31 89 05-15 (Birgit Hemscheidt), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />

<strong>Podologie</strong> erscheint 10× im Jahr. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />

Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />

51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />

Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />

wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />

Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089) 31 89 05-54, Telefax (089) 31 89 05-53<br />

E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />

BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel. (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />

D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />

E-Mail: info@vnmonline.de, Internet: http://www.vnmonline.de<br />

(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />

Druck: Bosch Druck GmbH, Festplatzstraße 6, 84030 Ergolding<br />

ISSN 1430-8886<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />

keine Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />

das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />

Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />

Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />

Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />

Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-<br />

Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />

Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />

Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für<br />

Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />

durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />

unzulässig. Alle in dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />

von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag <strong>mit</strong> größtmöglicher<br />

Sorgfalt überprüft. Gleichwohl sind inhaltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen.<br />

Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des<br />

Verlages oder der Autoren. Sie garantieren oder haften nicht für etwaige inhaltliche<br />

Unrichtigkeiten (Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

Verlagskonten:<br />

HypoVereinsbank München IBAN DE50700202700000 2078 88, BIC HYVEDEMMXXX;<br />

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Stadt sparkasse München IBAN DE65701500000042173823, BIC SSKMDEMM.<br />

Schweizer Postfinance AG IBAN CH8209000000400135116, BIC POFICHBEXXX.<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München IBAN DE79700202700002738775, BIC HYVEDEMMXXX<br />

Gerichtsstand: München<br />

42 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 9/2014


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