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unterwegs<br />

unterwegs<br />

Das EuroHopper-Projekt ist von<br />

seiner siebenten Reise zurückgekehrt!<br />

Wer das Projekt nicht<br />

kennt: Es handelt sich um ein Projekt für Jugendliche,<br />

ausgeschrieben vom Kreisjugendring<br />

Freising, das halbjährlich einwöchige<br />

EU-politische Bildungsreisen unternimmt,<br />

jeweils in das Land, das gerade die EU-Ratspräsidentschaft<br />

inne hat. Dabei haben die<br />

Jugendlichen in einigen Vortreffen in Freising<br />

selbst die Möglichkeit, das Programm<br />

der Woche mitzubestimmen, Workshops<br />

vorzubereiten und sich gegenseitig kennen<br />

zu lernen. Das Ziel der zweiten Jahreshälfte<br />

von 2012 war schließlich Zypern!<br />

Ein Ziel, bei dem man nicht lange zögert, die<br />

Anmeldung zu unterschreiben, wenn man<br />

die Wahl hat zwischen einer kalten, ungemütlichen<br />

Herbstwoche in Deutschland<br />

und einer sonnigen, aufregenden Projektwoche<br />

in dem östlichsten Land der EU. Das<br />

war übrigens das einzige, was ich von Zypern<br />

vor der Projektwoche wusste: Es ist warm<br />

dort und ein beliebtes Reiseziel deutscher<br />

Pauschalreisender, vor allem zum Überwintern.<br />

Umso gespannter war ich also auf das,<br />

was Zypern außerdem zu bieten hatte und<br />

ähnlich ging es wohl auch den anderen 11<br />

Teilnehmern und unseren drei Teamern. So<br />

stiegen wir also am 27.10. erwartungsvoll<br />

in unser Flugzeug, beobachteten ein letztes<br />

Mal wie der Regen malerisch das Rollfeld<br />

des Münchener Flughafens betröpfelte und<br />

betraten mehrere Stunden später, nach<br />

einem Zwischenhalt in Thessaloniki, bei<br />

circa 30° C und schönstem Sonnenschein<br />

zum ersten Mal zypriotischen Boden. Während<br />

der Taxifahrt zu unserem Hotel in Ayia<br />

Napa bot sich uns dann die erste Gelegenheit,<br />

die mediterrane Landschaft zu bewundern<br />

(Sträucher, tote Erde und ein paar Berge<br />

in der Ferne), bevor wir schließlich unsere<br />

Zimmer erobern durften. Diese teilten sich<br />

je zwei von uns mit zwei Projektteilnehmern<br />

aus einem anderen Land, denn EuroHopper<br />

wäre nicht EuroHopper, wenn es nicht<br />

noch andere internationale Teilnehmer geben<br />

würde. So waren neben uns Deutschen<br />

auch Jugendgruppen aus Ungarn, Lettland<br />

und aus Zypern selbst angereist, um mit uns<br />

die Woche zu verbringen, Erfahrungen auszutauschen<br />

und kulturelle Eigenheiten der<br />

anderen kennen zu lernen. Alles in allem<br />

waren wir dadurch ein großer, bunter Haufen<br />

von insgesamt 51 jungen Leuten und die<br />

Woche versprach spannend zu werden.<br />

Spannend wurde es dann auch: Nachdem<br />

Das EuroHopper-Projekt<br />

zurück aus Zypern<br />

Sonne,<br />

Strand,<br />

Europa und<br />

Backgammon<br />

wir erfuhren, dass Freising dabei war im<br />

Schnee zu versinken, machten wir uns beschwingt<br />

daran, in verschiedenen Workshops<br />

zum Thema EU zu arbeiten, meist in<br />

sehr origineller Form, wie etwa ein von uns<br />

vorbereiteter Workshop zum Aufbau der<br />

EU, den wir als Krimispiel auf Basis einer<br />

selbsterfundenen Black Story gestalteten,<br />

oder ein Workshop der Letten zum Thema<br />

„Sprache“, bei dem unsere Gesangskünste<br />

gefordert waren. Neben den Workshops<br />

waren ansonsten vor allem die National<br />

Evenings Highlights, bei denen pro Abend<br />

jeweils eine Nation die Gelegenheit hatte,<br />

sich und ihr Land vorzustellen. In diesem<br />

Sinne präsentierten wir als Deutsche einen<br />

typisch deutschen Fernsehabend mit einem<br />

Zusammenschnitt der beliebtesten Fernsehshows<br />

wie etwa Herzblatt, Germany’s<br />

Next Topmodel oder Popstars. Während<br />

des ungarischen Abends erlernten wir u.a.<br />

ein ungarisches Kinderlied und bei den Letten<br />

lernten wir einige Worte in der Landessprache.<br />

Die Zyprioten schließlich spielten<br />

eine Satire auf ihr eigenes Land und zeigten<br />

uns einige landestypische Tänze.<br />

Selbstverständlich hat Zypern jedoch mehr<br />

zu bieten als griechische Tänze, Sonne und<br />

gutes Essen (mal abgesehen vom Brot, aber<br />

an deutsches Brot kommt ohnehin niemand<br />

heran) und das erfuhren wir auf einem Ausflug<br />

in die Hauptstadt Nicosia. Diese ist die<br />

letzte geteilte Hauptstadt der Welt und teilt<br />

Zypern in den südlichen, zypriotischen und<br />

in den türkisch besetzten Teil. Direkt an der<br />

Grenze entdeckten wir ein Cafe mit dem<br />

Namen „Berlin Wall No 2“, was doch einen<br />

recht tiefen Eindruck auf uns machte. Abgesehen<br />

von der bedrückenden militärischen<br />

Pufferzone trifft auf Nicosia wohl am besten<br />

der Spruch „klein aber fein“ zu. Es ist keine<br />

Stadt in der man ewig herumlaufen könnte<br />

(schon gar nicht in praller Sonne) und sich<br />

eine Sehenswürdigkeit nach der anderen<br />

vor einem auftäte, aber das, was man in der<br />

Altstadt zu sehen bekommt, ist trotzdem<br />

faszinierend. Besonders hängen geblieben<br />

ist bei mir das Bild mehrerer alter Herren<br />

im Schatten einiger Bäume, die mit einer<br />

Seelenruhe in ihr Backgammonspiel vertieft<br />

waren, wie es eben nur alten Herren in<br />

einem sonnenverwöhnten Mittelmeerstaat<br />

möglich ist.<br />

Übrigens waren auch der Besuch des Präsidentenpalastes<br />

und des zypriotischen Parlaments<br />

eine spannende Angelegenheit (abgesehen<br />

davon, dass wir kein Wort verstanden<br />

haben), aber was EU-Politik anbelangt, bekamen<br />

wir innerhalb der Woche noch eine<br />

andere Gelegenheit, uns mit dem Thema<br />

auseinanderzusetzen. So zog sich ein Rollenspiel<br />

über die gesamte Woche, bei denen vier<br />

Teilnehmer, unter anderem ich, in die Rolle<br />

von vier Lobbyisten schlüpften, die das<br />

EU-Parlament (die anderen Projektteilnehmer)<br />

von ihren Themen überzeugen sollten.<br />

Mein Thema lautete „education“, aber die<br />

Wähler waren scheinbar nicht gebildet genug,<br />

um sich von mir überzeugen zu lassen.<br />

So gewann am Ende (aus unerfindlichen<br />

Gründen) die Energielobby, auf Grund<br />

eines raffinierten Planes gelang es aber auch<br />

uns anderen dreien, uns gewisse Anteile des<br />

Geldes zu sichern.<br />

Zum Schluss möchte ich noch einen kleinen<br />

Absatz für die besorgten Eltern und Großeltern<br />

potentieller zukünftiger Teilnehmer<br />

verfassen: Die Unterbringung erfolgte in<br />

einem Hotel in Strandnähe, in dem wir<br />

sehr sicher aufgehoben waren. Es gab auch<br />

(meistens) ausreichend zu Essen, wobei das<br />

Essen (meistens) sehr gut war (manchmal<br />

war es zugegebenermaßen auch nicht ganz<br />

so gut, aber nur, weil es dann sehr trocken<br />

war und wir Bayern wohl einfach wahnsinnig<br />

saucenversessen sind). Insgesamt darf<br />

man sich darüber aber nun wirklich nicht<br />

beschweren, da die Woche ansonsten überaus<br />

interessant und lehrreich war und unsere<br />

Englischkenntnisse sich in der Zeit immens<br />

verbessert haben. Und außerdem: wo sonst<br />

bekommt man eine Zypernreise mit Vollverpflegung<br />

und Rundumorganisation für<br />

333€? Dass sich der Preis so niedrig halten<br />

ließ, lag nicht zuletzt daran, dass das Projekt<br />

auch von dem EU-Programm „Jugend in<br />

Aktion“ finanziell gefördert wurde.<br />

Wer mehr wissen will (und es gäbe noch<br />

furchtbar viel zu erzählen, aber dafür reicht<br />

der Platz hier dummerweise einfach nicht),<br />

ist herzlich eingeladen, einen Blick auf den<br />

EuroHopper-Blog zu werfen (zu finden<br />

unter www.eurohopper.eu), der Infos zu<br />

anderen Projektreisen, Videotagebücher,<br />

Blogeinträge und viele, viele Bilder enthält,<br />

die auf begeisterte Leser warten. Außerdem<br />

werden sich dort brandheiße (!) Informationen<br />

zur kommenden Projektreise im Frühjahr<br />

2013 nach Irland abrufen lassen und<br />

deshalb: Klickt einfach rein! (Nina Kremser)<br />

34 Von hier von dort und anderen guten Dingen fink Das Freisinger Stadtmagazin<br />

Januar 2013<br />

Von hier von dort und anderen guten Dingen 35

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