Katalog Auktion 10: "Basler Drucke" (PDF, niedrige Auflösung, 4 MB)
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<strong>Basler</strong> Drucke<br />
des 15. und 16. Jahrhunderts<br />
<strong>Auktion</strong> in Basel am 23. November 2013<br />
Moirandat Company AG · Basel
Nr. 30 Petrus Lombardus 1486
AUKTION <strong>10</strong><br />
<strong>Basler</strong> Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts<br />
aus der Sammlung<br />
Dr. Pierre-Louis Van der Haegen, Basel<br />
<strong>Auktion</strong><br />
in Basel<br />
Samstag, 23. November 2013, ab 15.00 Uhr<br />
im grossen Saal des »Schmiedenhofs«<br />
Eingang: Rümelinsplatz 4<br />
unter Leitung der Gantbeamtung der Stadt Basel<br />
Moirandat Company AG<br />
Rittergasse 33 - CH-4051 Basel<br />
Tel. 0041 61 273 36 65 - Fax. 0041 61 273 36 69<br />
e-mail: alain@moirandat.ch - www.moirandat.ch
Versteigerungs-Bedingungen<br />
1. Die Versteigerung erfolgt im Namen und auf Rechnung Dritter.<br />
2. Die Versteigerung erfolgt in Schweizer Franken. Nebst dem Zuschlagspreis ist vom Käufer auf den Zuschlags -<br />
preis ein Aufgeld von 16% zu entrichten.<br />
3. Der Käufer hat auf das Aufgeld die schweizerische Mehrwertsteuer («MWST») in Höhe von 2,5% (gedruckte<br />
Bücher) resp. 8% (graphische Blätter) zu entrichten. Anspruch auf nachträgliche Erstattung der MWST hat der<br />
Käufer einzig bei zollamtlich nachgewiesener Ausfuhr, wenn er binnen 4 Wochen nach der Versteigerung eine<br />
rechtsgültige abgestempelte Ausfuhrdeklaration beibringt. Erfolgt der Versand eines ersteigerten Objektes ins<br />
Ausland durch den Versteigerer gemäß Ziffer 9 nachfolgend, gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben und die<br />
MWST wird nicht in Rechnung gestellt.<br />
4. Die Abgabe eines Gebots anlässlich der Versteigerung bedeutet eine verbindliche Offerte. Der Zuschlag erfolgt<br />
nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden (den «Käufer»). Die Gantleitung entscheidet, ob und<br />
an wen ein Objekt zugeschlagen worden ist, und gegebenenfalls, ob ein neuer Aufruf stattzufinden hat.<br />
5. Der Versteigerer hat das Recht, von Personen, die im Auftrage von Dritten in fremden Namen bieten, den<br />
Nachweis der Vertretungsbefugnis zu verlangen. Der Dritte, der als Stellvertreter auftritt, haftet mit dem Vertretenen<br />
solidarisch für die Erfüllung sämtlicher Verbindlichkeiten.<br />
6. Für schriftliche Gebote erfolgt der Zuschlag eine Stufe höher als das letzte Gebot im Saal. Das schriftliche<br />
Gebot hat bei gleich hohem Gebot im Saal den Vorrang.<br />
7. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme des ersteigerten Objektes. Das Eigentum an einem ersteigerten Objekt<br />
geht auf den Käufer über, sobald der Zuschlagspreis und das Aufgeld (inkl. MWST) vollständig bezahlt<br />
sind. Die Gefahr an einem ersteigerten Objekt geht dagegen bereits mit dem Zuschlag auf den Käufer über.<br />
8. Die Rechnung aufgrund eines Zuschlages ist spätestens innert 7 Tagen nach Abschluss der Versteigerung zu<br />
bezahlen. Der Käufer haftet dem Versteigerer für allen aus der Nichtzahlung oder Zahlungsverzögerung entstehenden<br />
Schaden. Ist der Käufer in Zahlungsverzug, schuldet der Käufer auf den Rechnungsbetrag einen<br />
Verzugszins von 12% p.a.<br />
9. Ein Anspruch auf Auslieferung besteht erst nach vollständiger Bezahlung der Rechnung des Versteigerers.<br />
Ein eventueller Versand eines ersteigerten Objektes erfolgt so rasch als möglich auf Gefahr des Käufers. Alle<br />
mit dem Versand verbundenen Kosten für Verpackung, Transport, Zoll und Versicherung trägt der Käufer.<br />
<strong>10</strong>. Die Angaben im <strong>Auktion</strong>skatalog sind nach bestem Wissen und Gewissen und nach dem Stand der Forschung<br />
im Zeitraum der Abfassung der <strong>Katalog</strong>texte gemacht, stellen jedoch keine Echtheitsgarantie dar. Die angebotenen<br />
Objekte werden in dem Zustand versteigert, in dem sie sich im Augenblick des Zuschlags befinden.<br />
Jede Haftung für Rechts- und Sachmängel wird vom Versteigerer wegbedungen. Der Versteigerer setzt voraus,<br />
dass sich ein Kaufinteressent vor der Versteigerung, während der Ausstellung, selbst von der Echtheit<br />
und dem Zustand des Objektes überzeugt.<br />
11. Der Versteigerer hat, im Einverständnis mit der Gantleitung, das Recht, die Nummernfolge des <strong>Katalog</strong>es zu<br />
ändern, einzelne Nummern wegzulassen, zu vereinigen oder zu trennen, Objekte zurückzuziehen und Gebote<br />
abzulehnen.<br />
12. Dem Versteigerer unbekannte Bieter werden ersucht, sich vor der <strong>Auktion</strong> auszuweisen. Der Versteigerer hat<br />
das Recht, Sicherheiten und Referenzen von unbekannten Bietern zu verlangen.<br />
13. Wenn ein schriftliches Gebot einen Widerspruch zwischen Nummer und Stichwort des <strong>Katalog</strong>es enthält, erachtet<br />
der Versteigerer die angegebene Nummer als massgeblich. Schriftliche Gebote sind spätestens 24 Stunden<br />
vor dem Beginn der Versteigerung einzuliefern (persönlich, postalisch, per Fax oder per Mail), ansonsten<br />
der Versteigerer keine Gewähr für die ordnungsgemäße Bearbeitung und Berücksichtigung des schriftlichen<br />
Gebotes übernehmen kann.<br />
14. Gebote können nur mit einer Bieternummer abgegeben werden und müssen im Minimum 70% des im <strong>Auktion</strong>skatalog<br />
angegebenen Schätzwertes betragen. Telephonisches Bieten ist einzig nach schriftlicher Anmeldung<br />
des Bietwunsches möglich, wobei die Anmeldung spätestens 48 Stunden vor dem Beginn der Versteigerung<br />
zu erfolgen hat. Der Versteigerer haftet nicht für das Zustandekommen und/oder das<br />
Aufrechterhalten von Telekommunikationsverbindungen während der Versteigerung.<br />
15. Durch Abgabe eines Gebots anerkennt der Bieter explizit diese Versteigerungs-Bedingungen.<br />
16. Im Übrigen gelten die ortsüblichen Gantbedingungen. Die vorliegenden Versteigerungs-Bedingungen unterliegen<br />
Schweizer Recht. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstand ist Basel-Stadt. Der Versteigerer<br />
ist aber berechtigt, ein Verfahren vor jedem sonst zuständigen Gericht anhängig zu machen.<br />
4
Einteilung des <strong>Katalog</strong>es und der Versteigerung<br />
I. Drucke des 15. Jhs. Nrn. 1-48 S. 7<br />
II. Drucke des 16. Jhs. Nrn. 49-<strong>10</strong>6 S. 57<br />
III. Buchholzschnitte Nrn. <strong>10</strong>7-112 S. 92<br />
IV. Sekundärliteratur Nrn. 113-126 S. 93<br />
Namensregister S. 97<br />
Besichtigung am Geschäftsdomizil<br />
an der Rittergasse 33, CH-4051 Basel<br />
nach Vereinbarung vom 25. Oktober bis zum 20. November 2012<br />
Besichtigung im <strong>Auktion</strong>slokal<br />
Freitag, den 22. November 2013<br />
von 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
Versteigerung<br />
Samstag, den 23. November 2013 ab 15.00 Uhr Nrn.1-126<br />
Der »Schmiedenhof« liegt im Stadtzentrum in nächster Nähe<br />
der Hautpost und des Marktplatzes. Sie erreichen ihn vom<br />
Bahnhof SBB aus mit der Trambahn Nr. 8 und vom Badischen<br />
Bahnhof DB aus mit der Trambahn Nr. 6 (Haltestelle Marktplatz).<br />
Gerne sind wir Ihnen bei der Reservation eines Hotelzimmers<br />
behilflich.<br />
Die Abbildungen und Zitate dienen lediglich der Orientierung<br />
der Kaufinteressenten; sie stellen keine Veröffentlichungen im<br />
Sinne des Urheberrechts dar. Alle Rechte an den zitierten Texten<br />
und den Abbildungen bleiben den Inhabern der Urheberrechte<br />
vorbehalten. Nachdrucke sind in jedem Falle genehmigungspflichtig.<br />
Die meisten Abbildungen sind verkleinert.<br />
Photoarbeiten: Randall Cook, Basel<br />
<strong>Katalog</strong>druck: Druckhaus Müller GmbH, D-875305 Neuenbürg<br />
5
Zum Geleit<br />
Wir freuen uns, die Sammlung von <strong>Basler</strong> Wiegendrucken und Drucken des 16. Jhs. anbieten zu dürfen,<br />
die der <strong>Basler</strong> Volkswirtschaftler Dr. Pierre-Louis Van der Haegen (1932-2012) im Verlauf der letzten<br />
60 Jahre zusammengetragen hat.<br />
Seit der Jugend den Büchern verbunden, erhielt Pierre-Louis Van der Haegen entscheidende Anregungen,<br />
Sammler von alten Büchern zu werden, von seinem verehrten <strong>Basler</strong> Universitätslehrer Edgar Salin.<br />
Die ersten Erwerbungen - zumeist bei Adolf Seebass im <strong>Basler</strong> Erasmushaus getätigt - folgten noch keinem<br />
bestimmten Ziel: erschwingliche Klassikerausgaben, historische Oekonomie usw. Bald schälte sich<br />
die Entwicklung der Druckkunst in Basel als das bestimmende Sammelanliegen heraus und die Erwerbungen<br />
fokussierten sich seit 1970 auf <strong>Basler</strong> Inkunabeln und Drucke aus der ersten Hälfte des 16. Jhs.<br />
Auch hier waren die ersten Erwerbungen eher geprägt von der Verfügbarkeit der Drucke als zielgerichtet.<br />
Auch dürfte der geringe Preis manchen Stückes, Grund zu Erwerbung gewesen sein - Erwerbungen,<br />
die Pierre-Louis Van der Haegen in den letzten zwanzig Jahren nicht mehr getätigt hätte - unvollständige<br />
Exemplare, schlecht erhaltene Drucke.<br />
Aus dem begeisterten Liebhaber wurde über die Jahre ein versierter Wissenschafter, der - speziell in der<br />
Zeit eines beruflichen Otiums und nach seinem Rückzug aus dem Geschäftsleben - seine Studien nicht<br />
nur in der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek betrieb, sondern diese in den Dienst dieser Institution stellte.<br />
Diese Arbeiten kulminierten 1998 im Verzeichnis der <strong>Basler</strong> Wiegendrucke der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek,<br />
der als erster Band der "Schriften der Universitätsbibliothek" erschien. In der Folge bearbeitete<br />
Pierre-Louis Van der Haegen den gesamten Bestand an Wiegendrucken der <strong>Basler</strong> Bibliothek, der mit der<br />
baldigen Herausgabe des dritten Bandes im kommenden Jahr zum Abschluss kommen wird.<br />
Als kleine Hommage an Pierre-Louis Van der Haegens bewunderungswürdige Arbeit am <strong>Basler</strong> Inkunabelbestand<br />
haben wir die Wiegendrucke so angeordnet, wie er es in seinem <strong>Katalog</strong> getan hatte: nach<br />
Druckern geordnet und diese in vier "Generationen" abgeteilt: die Drucker der ersten Generation, die<br />
Wegbereiter des Aufschwungs, die Drucker der späteren 80er Jahre und die Drucker des letzten Jahrzehnts.<br />
Alle Bände weisen den Exlibrisstempel oder das gedruckte Exlibris von Pierre-Louis Van der Haegen auf<br />
(manchmal recht unbekümmert eingestempelt oder eingeklebt!); auf dieses ist nicht hingewiesen.<br />
6
I. Drucke des 15. Jahrhunderts<br />
Berthold Ruppel<br />
1 (Nider, Johannes, Ord.Pred.) [Praeceptorium divinae legis, sive Expositio decalogi]. Ohne Ort,<br />
Drucker und Jahr (=Basel, Berthold Ruppel, nicht nach dem 26.IX.1473). Fol. Gotische Type, 37 Zeilen<br />
und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt; durchgehend rubriziert. 330 unnumerierte Bl. (das letzte<br />
weiss; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a-b <strong>10</strong> , c 8 , d-q <strong>10</strong> , r 12 , s-z <strong>10</strong> , A-K <strong>10</strong> ). Moderner<br />
Schweinslederband auf fünf Bünden mit goldgeprägtem Rückenschildchen, Deckel mit Rollenstempelbordüren.<br />
(CHF 5’000.00)<br />
ISTC in00196000. BMC III, 715. Hain 11782. Goff N-196. VdH Basel 1.2.<br />
Eines der frühesten in Basel und in der Schweiz gedruckten Bücher, von grosser Seltenheit. Ruppel, der in<br />
Mainz einer der ältesten Gesellen Gutenbergs war, druckte in Basel einzig 16 Bücher.<br />
Johannes Nider (vor 1385 – 1438) trat nach einer Ausbildung bei den Benediktinern 1402 in das Colmarer Dominikanerkloster<br />
ein. Ab 1414 vertrat Nider seinen Orden am Konstanzer Konzil, wo er mit Hussiten in Kontakt<br />
kam. In den 1420er Jahren studierte Nider in Wien, wo er 1427 promovierte. Ab 1429 war er von seinem<br />
Orden beauftragt, den <strong>Basler</strong> Dominikanerkonvent zu reformieren. Am 27. Juli 1431 eröffnete Nider das <strong>Basler</strong><br />
Konzil mit einer Predigt im <strong>Basler</strong> Münster; Nider wurde zu einer der massgeblichen Persönlichkeiten des<br />
<strong>Basler</strong> Konzils.<br />
Von Niders Schriften ist neben seinem „Formicarius“ vor allem das vorliegende „Praeceptorium“ populär geworden;<br />
es erschienen gegen 20 Inkunabel-Ausgaben. Es ist eine moraltheologische Abhandlung über die<br />
zehn Gebote, worin öfters von Hexen- und Zauberglauben, Träumen, Verwandlung der Menschen in Tiere<br />
durch Dämonen die Rede ist.<br />
Das letzte weisse Blatt vor das erste gebunden. Gewaschenes, breitrandiges Exemplar; in den unteren Rändern<br />
teils starke Feuchtigkeitsschäden, v.a. in den ersten 50 und den letzten 50 Blättern, teils mit fachgerechten<br />
Ergänzungen der Ecken.<br />
7
2 (Guilelmus Peraldus [Guillaume de Peyraut]). [Auf dem ersten Blatt:] Incipiunt capitula summe<br />
seu tractatus de viciis… Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel, um 1474/75). Fol.<br />
Gotische Type, 34 Zeilen; einspaltig gedruckt, durchgehend rubriziert. 352 unnum. Bl. (das letzte<br />
Blatt weiss; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 12 , b-d <strong>10</strong> , e-f 8 , g-i <strong>10</strong> , k 8 , l-r <strong>10</strong> , s-t 8 , v-x <strong>10</strong> , y-z 8 , A-<br />
D <strong>10</strong> , E 12 , F-L <strong>10</strong> , M 12 , N <strong>10</strong> ). Zeitgenössischer Holzdeckelband auf vier Bünden, die Deckel mit Streicheisendekor,<br />
mit zwei geprägten Messingbeschlägen (ohne die Schliessbänder). (CHF 5’000.00)<br />
ISTC ip00089000.GKW BMC III, 715. Goff P-89. VdH Basel 1.4.<br />
Editio princeps des „<strong>Katalog</strong>es der Laster“ des aus Peyraud in der Ardèche gebürtigen Dominikaners, der<br />
1271 gestorben ist. Die „Summa vitiorum“ ist ca. 1250 entstanden; zehn Jahre später verfasste Peraldus eine<br />
„Summa de virtutibus“, einen Tugendkatalog. Im „Lasterkatalog“ spricht Perladus ausführlich von den „Sünden<br />
der Zunge“, die er als wirkliche achte Todsünde sieht: das Fluchen, Schelten, falsch Schwören, lästerliche<br />
Reden, beständiges Klagen und die Gotteslästerung.<br />
Gutes, breitrandiges Exemplar. Bl. 184-188 mit etwa zeitgenössischen Marginalien. In den letzten vier Blättern<br />
kleine Wurmlöcher. Bl. 324r mit Abklatsch einer andern Seite.<br />
8
3 Bartholomaeus Anglicus, Ord. Frat. Min. De proprietate rerum. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=<br />
Basel, Berthold Ruppel, um 1479/80?). Fol. Gotische Type, 60 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 220<br />
unnum. Bl. (mit drei weissen Blättern; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 12 , b-g <strong>10</strong> , h 6 , i <strong>10</strong> , k-<br />
l 8 , m-q <strong>10</strong> , r 12 , s-y <strong>10</strong> , z 4 ). Holzdeckelband auf 5 Bünden mit Schweinslederbezug mit Hirsch-, Rosetten-<br />
und Palmettenstempeln (ohne die Schliesse, spätere Bibliotheksschilder, etwas zerkratzt<br />
und unbedeutend fleckig). (CHF 15’000.00)<br />
ISTC ib00132500. GKW 3402. BMC III, 714. Goff B-130. VdH Basel 1.8.<br />
Erste in Basel gedruckte Ausgabe der bedeutenden mittelalterlichen Enzyklopädie des Franziskanermönchs<br />
Bartholomäus, der aus England stammte und in Oxford, Paris und Magdeburg tätig war; Bartholomäus lebte<br />
im 13. Jh., sein Werk ist 1240 datiert.<br />
„Bartholomew’s encyclopedia was remarkably comprehensive and methodical. But on the whole it represented<br />
a state of knowledge which was already superseded … His geography and natural history were more advanced,<br />
and his descriptions of plants and animals contain touches which are exceedingly delightful. His herbal<br />
was by far the most notable work of its kind written by an Englishman in the Middle Ages. The political<br />
geography of Europe<br />
contains a quantity of information<br />
which had not<br />
been put together before.”<br />
(Sarton, Introduction<br />
to the History of Science).<br />
Das Werk enthält<br />
u.a. die Abschnitte «de<br />
dispositione membrum»,<br />
«de substantia<br />
corpore», «de infirmitatibus»,<br />
«de aetatibus»,<br />
«de mundo et corporibus<br />
caelestibus», «de<br />
tempore et partibus temporum»,<br />
«de arboribus»,<br />
«de animalibus», «de lapidibus<br />
preciosis», «de<br />
coloribus» etc. Die letzten<br />
Kapitel des 19.Buches<br />
über Musik: «de<br />
modulatione cantus»,<br />
«de simphonia», «de armoniaca»,<br />
«de tuba»,<br />
«cithara» etc.<br />
Auf dem Vorsatz<br />
Schenkungseintrag des<br />
15. Jhs.: «legatum a<br />
domino Johann Froedler<br />
Sacre theol. licenciato…»<br />
Ausserordentlich breitrandiges<br />
Exemplar. In<br />
den Rändern durchgehend<br />
einige, aber nicht<br />
wirklich störende Flekken<br />
und Feuchtigkeitsspuren.<br />
Ausgeschiedene Doublette<br />
der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek<br />
(Stempel<br />
auf dem Vorsatz).<br />
Von grosser Seltenheit.<br />
9
Berthold Ruppel & Michael Wenssler<br />
4 Caracciolus, Robertus. Ord. Frat. Min. Opus quadragesimale perutilissimu(m) q(uo)d de penitentia<br />
dictu(m) est. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel & Michael Wenssler, nicht<br />
nach 1479). Fol. Gotische Type, 44 Zeilen. 284 unnum. Bl. (mit einem leeren Blatt nach dem Register;<br />
Lagenzählung: a-b 8 , c-d <strong>10</strong> , e 8 , f-h <strong>10</strong> , i-s 8 , t-u <strong>10</strong> , x-y 8 , z 12 ; A 12 , B-C <strong>10</strong> , D 8 , E <strong>10</strong> , F 12 , G-H <strong>10</strong> ). ). Unrubriziert,<br />
aber mit eingemalten roten Initialen. Kalblederband über dicken Holzdeckeln, auf drei Bünden,<br />
Deckel mit Streicheisenfileten und Rollen- und Einzelstempeln (Engel, Lutherrose, Tanne)<br />
sowie dem Monogramm „LCV“ (Kapitale erneuert, Rückenbezug stark verwittert, ohne die<br />
Schliessen; Kanten berieben). (CHF 5’000.00)<br />
ISTC ic00179000. GKW 6073. BMC III 716. Goff C-179 (5 Exemplare). VdH Basel 3.2.<br />
Die Predigten des aus<br />
Lecce in Apulien gebürtigen<br />
Roberto Caracciolo<br />
(1425-1495)<br />
waren seinerzeit sehr<br />
populär und erlebten<br />
noch zu seinen Lebzeiten<br />
zahlreiche Ausgaben.<br />
Dies ist die erste<br />
<strong>Basler</strong> Ausgabe der<br />
„Sermones de penitentia“.<br />
Breitrandiges, sauberes<br />
Exemplar. Winzige<br />
Feuchtigkeitsspur in<br />
der oberen Aussenekke<br />
in einer Zahl von<br />
Blättern.<br />
Auf dem Innendeckel<br />
längerer zeitgenössischer<br />
Eintrag eines<br />
Vorbesitzers über<br />
seine Predigttätigkeit<br />
in Lindau, mit Aufzählung<br />
von 18 Predigten.<br />
Auf dem fliegenden<br />
Vorsatz Besitzeintrag<br />
des Franziskanerklosters<br />
Villingen. – Exemplar<br />
der Fürstlich<br />
Fürstenbergischen<br />
Hofbibliothek Donaueschingen.<br />
<strong>10</strong>
Bernhard Richel & Michael Wenssler<br />
5 Caracciolus, Robertus, Ord. Frat. Min. Quadragesimale de poenitentia. Basel, Bernhard Richel<br />
und Michael Wenssler, 1475. Fol. Gotische Type, 40 Zeilen und eine von Hand eingemalte Kopfzeile.<br />
360 unnum. Bl. (statt 361 Bl.; ohne das letzte Blatt [„Registrum quinternorum“]; ohne Lagenbezeichnung;<br />
Lagenzählung: a-v <strong>10</strong> , x 8 , y 6 , z <strong>10</strong> , A-E <strong>10</strong> , F 6 , G <strong>10</strong> , H 8 , I-K <strong>10</strong> , L-M 8 , N <strong>10</strong> , O-P 8 , Q 1 ). Durchgehend<br />
rubriziert und mit 9 Holzschnittinitialen. Restaurierter Halblederband d.18.Jhs. auf fünf<br />
Bünden mit rotem und grünem, goldgeprägten Rückenschildchen und etwas dekorativer Rückenvergoldung,<br />
Deckel mit Marmorpapier bezogen (neugebunden, alter Rücken aufgezogen; Kanten<br />
aufgeschürft). (CHF 3’500.00)<br />
ISTC ic00174000. BMC III, 736. GKW 6070. Goff C-174. VdH Basel 7.1.<br />
Einer der frühesten datierten <strong>Basler</strong> Drucke, eines von nur drei in Gemeinschaft von Wenssler und Richel herausgebrachten<br />
Werken. Die Sammlung von Fastenpredigten des aus Neapel stammenden Roberto Caracciolo<br />
(1425-1495) waren seit der Entstehung sehr beliebt. Die beinahe fünfzigjährige Predigttätigkeit Carraciolos<br />
erwarb ihm bei seinen Zeitgenossen den Ruf eines musterhaften Kanzelredners, seine Predigtweise wurde<br />
rasch imitiert. Papst Paul II. ernannte Caracciolo zum päpstlichen Kanzelredner in Ferrara, Sixtus V. ernannte<br />
ihn zum Bischof von Aquino und später von Lecce, seinem Geburtsort.<br />
Vermutlich ist das letzte Blatt mit dem „Registrum quinternorum“, das Hain erwähnt, nicht allen Exemplaren<br />
beigebunden worden oder es wurde nachträglich geliefert, es fehlt z.B. den Exemplaren des British Museums,<br />
aber auch den von Copinger, Stockmeyer und Pellechet erwähnten.<br />
Breitrandiges Exemplar, die Kopfzeile – die Kapitelnumerierung – von Hand mit roter Farbe eingemalt. Hin<br />
und wieder zeitgenössische Marginalien in brauner Tinte in den breiten Rändern. Nur unbedeutend stockoder<br />
schmutzfleckig. Der einzige wirkliche Schaden ist der Ausriss beim ersten Blatt; der Textverlust im Register<br />
ist alt (zeitgenössisch ?) handschriftlich ergänzt.<br />
Ausgeschiedene Doublette der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek (Stempel auf dem ersten Blatt).<br />
11
6 Augustinus, Aurelius. De Civitate Dei. Basel, Michael Wenssler und Bernhard Richel, 25.III.1479.<br />
Fol. Gotische Type, 56 Zeilen (für den Text) resp. 73 Zeilen (für den Kommentar). Incipit-Zeilen, das<br />
Kolophon und die Druckermarke in Rotdruck. 247 unnumerierte Blätter (statt 248 Bl.; ohne das<br />
erste weisse Bl; ohne Lagenbezeichnung; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b-g <strong>10</strong> , h 8 , i <strong>10</strong> , k 8 , l 6 , m <strong>10</strong> , n 8 , o <strong>10</strong> , p-q 8 , r-<br />
s <strong>10</strong> , t-x 8 , y <strong>10</strong> , z 8 , A-B 6 , C <strong>10</strong> , D 8 , E 6 , F 4 ). Grüner Schaflederband des 18. Jhs. auf sieben Bünden mit goldgeprägtem<br />
Rückentitel und reicher ornamentaler Rückenvergoldung, Deckel mit schmalen goldgeprägten<br />
Bordüren, Vorsätze mit Marmorpapierbezug, Goldschnitt (Kanten aufgeschürft, Deckel<br />
zerkratzt, Rücken mit einigen Wurmlöchern). (CHF 12’000.00)<br />
ISTC ia0124<strong>10</strong>00. BMC III, 726. GKW 2885. VdH Basel 7.3.<br />
Erste in Basel gedruckte<br />
Augustinus-Ausgabe,<br />
eines der monumentalsten<br />
Druckwerke von<br />
Wenssler und Richel, in<br />
einem ausgezeichneten,<br />
breitrandigen Exemplar.<br />
Nebst dem Text des grössten<br />
der vier christlichen<br />
Kirchenväter enthält der<br />
Band auch den ausführlichen<br />
Kommentar der beiden<br />
englischen Dominikanermönche<br />
Thomas<br />
Waleys und Nicholas Trivet.<br />
Neben den „Confessiones“<br />
ist die „Civitas Dei“<br />
das nachhaltigste, wirkungsmächtigste<br />
Werk<br />
Augustins (354-430). In<br />
ihr gibt Augustin die theologische<br />
und philosophische<br />
Antwort auf die<br />
Frage nach dem Wesen<br />
des christlichen Staates<br />
und dem Muster des<br />
christlichen Herrschers.<br />
Im Kolophon das schöne<br />
Lob Basels als Druckerstadt:<br />
„… in urbe Basiliense<br />
partium alemaniae<br />
quam non solum aeris clementia<br />
et fertilitatis agri<br />
sed verum etiam imprimentium<br />
subtilitas reddit<br />
famatissimam…“.<br />
Ohne das erste weisse<br />
Blatt. In den breiten Rändern<br />
hin und wieder,<br />
meist schwache Feuchtigkeitsspuren.<br />
Im Falz<br />
unten kleiner Wurmgang.<br />
Das letzte Blatt stärker<br />
schmutzfleckig.<br />
12
Berthold Ruppel, Bernhard Richel und Michael Wenssler<br />
7 Decisiones Rotae Romanae. Pars 1: Decisiones antiquae, und Pars 2: Decisiones novae (in 1 Band).<br />
Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Berthold Ruppel, B. Richel und Michael Wenssler, um 1477).<br />
Gr.-fol. Gotische Typen, 60 Zeilen, zweispaltig gedruckt. Pars I: 98 unnum. Bl. (Lagenzählung: a-<br />
e <strong>10</strong> , f-g 8 , h <strong>10</strong> , i 8 , k 6 , l 8 ; das erste Blatt weiss); Pars II: 144 unnum. Bl. (Lagenzählung: a <strong>10</strong> , b 8 , c 6 , d-l <strong>10</strong> ,<br />
m 8 , n-o <strong>10</strong> , p 12 ; das letzte Blatt weiss). Durchgehend rot regliert und rubriziert. Reich blindgeprägter<br />
Lederband d.Z. über dicken Holzdeckeln, auf 5 Bünden mit Streicheisenprägung, die Deckel mit<br />
Streicheisenfileten, floralen Stempeln und gotischen Rankenmotiven, mit den alten Schliessen (einige<br />
Fehlstellen im Lederbezug, berieben, Wurmlöcher). (CHF 12’000.00)<br />
ISTC id00<strong>10</strong>9000. GKW 8202. Goff D-<strong>10</strong>9 (4 Exemplare). VdH Basel 4.1. Nicht im BM.<br />
Monumentaler Druck der im 14. und 15. Jahrhundert angelegten Sammlung von Entscheidungen des päpstlichen<br />
Auditorengerichts, des höchsten Gerichts der römischen Kurie. Die Sammlung enthält die Entscheide<br />
der Rota bis ins Jahr 1381 in systematischer Ordnung; sie wurde von Guillelmus Gallici, Guillelmus Horborch<br />
und Bonaguida Cremonensis angelegt. Anfangs war die Rota nur Gerichtshof für Zivil- und Strafsachen der<br />
Kirche, im Verlauf der Jahre wurde sie auch Berufungsgericht für bürgerliche Rechtsstreitigkeiten; heute ist<br />
sie zumeist mit Eheannulationen beschäftigt.<br />
Ausserordentlich breitrandiges, gutes Exemplar, sauber mit Ausnahme einiger Wischspuren und Fingerflekken.<br />
Durchgehend Wurmlöcher vornehmlich in den breiten weissen Rändern. Einige Lagen leicht gebräunt.<br />
Aus der Universitätsbibliothek Basel ausgeschiedene Doublette (Stempel auf dem ersten bedruckten Blatt).<br />
Von grosser Seltenheit; wir können nur ein Exemplar im Handel nachweisen: dasjenige aus <strong>Katalog</strong> 695 der<br />
Firma Joseph Baer (damals 750 Schweizer Franken).<br />
13
Michael Wenssler<br />
8 [Arnoldi, Henricus, de Saxonia, Ord. Carth.]. Tractatus de modo p(er)veniendi ad vera(m) et<br />
P(er)fecta(m) dei et p(ro)ximi dilectionem. Habens fu(n)damentu(m) ex theologia mistica. Ohne<br />
Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Michael Wenssler, nicht nach dem 1.XII.1472). 4°. Gotische Type, 25<br />
Zeilen. 124 unnum. Bl. (ohne das erste und letzte weisse; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b-e 8 , f <strong>10</strong> , h-o 8 , p 1-7 ).<br />
Titel und Kapitelüberschriften in Rot gedruckt. Durchgehend rubriziert. Mit 2 grossen eingemalten<br />
Initialen in Blau und Rot, mit weit ausschlagenden Federzügen. Lagenbezeichnung mit roter<br />
Tinte am Unterrand. Moderner Pergamentband mit Schliessen. (CHF 5’000.00)<br />
ISTC ia0<strong>10</strong>6<strong>10</strong>00. GKW 2511. BMC III 719. Goff A-<strong>10</strong>61 (3 Exemplare). VdH Basel 5.1.<br />
Erste und einzige Inkunabel-Ausgabe dieses Werks, noch zu Lebzeiten des Verfassers erschienen. Dies ist der<br />
erste Druck Wensslers in Basel, zudem eines der ersten in Basel gedruckten Bücher. Die Datierung auf „nicht<br />
nach dem 1.XII.1472“ ergibt sich aus einem datierten Kaufvermerk in einem der Exemplare der UB Basel.<br />
Beachtenswertes mystisches Werk, abgefasst in Dialogform, beeinflusst von den Schriften von Bernard de<br />
Clairvaux und der Schule von St. Victor in Paris.<br />
Henricus Arnoldi (1405-1497) ist in Alfeld bei Hildesheim geboren; zuerst wirkte er als Notar an der päpstlichen<br />
Kurie und wurde von dieser an das <strong>Basler</strong> Konzil als Konzilsnotar entsandt. Hier trat er 1435 in die Kartause<br />
ein, deren Prior er 1449 wurde. Arnoldi trat 1480 aus Gesundheitsgründen vom Priorsamt zurück. Arnoldi<br />
gelang es, trotz beschränkter Möglichkeiten, die Kartause baulich zu erweitern und die Bibliothek zu<br />
mehren, was dem Kloster hohes Ansehen eintrug. Nebst diesem sind noch zwei weitere Werke von Arnoldi<br />
im 15. Jh. gedruckt worden; die meisten seiner Schriften sind ungedruckt, so auch die im Ruhestand geschriebene<br />
erste Chronik der <strong>Basler</strong> Kartause.<br />
Im Ganzen gutes, sauberes Exemplar. Zeitgenössische Marginalien im weissen Rand. Das erste Blatt etwas angestaubt<br />
und fleckig, seitlich einige Einrisse. Sporflecken im weissen Rand in der zweiten Hälfte des Bandes.<br />
14
9 [Pseudo-] Albertus Magnus. Liber de laudib(us) gloriossime die genitricis marie semper virginis<br />
famosissimi sacre pagine interp(re)tis d(omi)ni alb(er)ti magni de laugingen…Ohne Ort, Drucker<br />
und Jahr (= Basel, Michael Wenssler, nicht nach 1474). Fol. Gotische Type, 34 Z. 190 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />
a–k <strong>10</strong> , l 8, m 2 , n–u <strong>10</strong> ). Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Das<br />
letzte Blatt aller Lagen mit handschriftlich eingemalten Reklamanten, das erste Blatt der Lage mit<br />
der Lagenzählung (entweder vom Buchbinder oder von einem Druckgesellen?). Schöner Kalbsledereinband<br />
d.Z. über dicken Holzdeckeln, auf fünf Bünden; Deckel mit Streicheisendekor in Rautenmuster<br />
(Rücken und Vorsätze erneuert; Ecken abgeschafft, Kanten berieben, einige Wurmlöcher;<br />
ohne die Schliessen). (CHF 7’500.00)<br />
ISTC ia00273000. GKW 679. BMC III 721. Goff A-273 (5 Exemplare). VdH Basel 5.12.<br />
Schöne Ausgabe des Mariale, einem Lob auf die geistigen und körperlichen Vorzüge der Jungfrau Maria in<br />
275 Kapiteln, das früher Albertus Magnus zugeschrieben wurde, das jedoch eine Kompilation von Texten verschiedener<br />
Autoren darstellt, dabei auch wissenschaftliche, etwa „de astronomia“, „de arithmetica“, „de physica“.<br />
Möglicherweise ist Albertus Magnus der Kompilator. Die Datierung des Drucks geht auf einen Rubrikatorenvermerk<br />
in einem Exemplar der Kartause Buxheim zurück.<br />
Dies ist vermutlich ein Nachdruck der Erstausgabe von 1473 (Köln, Zell), mit der sie textlich übereinstimmt.<br />
Sehr schönes, breitrandiges Exemplar. Reizvolles Exemplar mit den original eingemalten Reklamanten und<br />
Lagenzählungen durch den Buchbinder oder einen Druckgesellen.<br />
Auf dem ersten Blatt am Kopf Handschriftlicher Besitzeintrag des Franziskanerklosters in Zabern im Unterelsass.<br />
15
<strong>10</strong> S. Thomas Aquinas. Catena aurea super quattuor Evangelistas. Ohne Ort und Drucker (Basel, Michael<br />
Wenssler) 1476. Gr.fol. Gotische Type, 62 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 435 unnum. Bl. (ohne<br />
das erste und letzte weisse Blatt und ohne das letzte bedruckte Blatt mit der Druckermarke und<br />
dem Datum: Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b–c <strong>10</strong> , d–e 8 , f <strong>10</strong> , g–h 8 , i 6 , k 8 , l–p <strong>10</strong> , q–r 8 , s 6 , t–y <strong>10</strong> , z 12 ; A–H <strong>10</strong> , I 8 , K 6 ,<br />
L–X <strong>10</strong> , Y 8 , Z <strong>10</strong> , aa1-4). Mit einer grossen, weitausschlagenden Initiale „S“ auf Goldgrund auf dem<br />
ersten Blatt, mit Blumen- und Früchtefestons, durchgehend rubriziert und mit eingemalten roten<br />
Initialen, drei Initialen in Rot und Blau. Moderner Lederband über Holzdeckeln. (CHF 5’000.00)<br />
ISTC it00229000. GKW M46089. BMC III 723. Goff T-229 (7 Exemplare). VdH Basel 5.23.<br />
Thomas Aquinas’ „Catena aurea“ ist einer der bekanntesten Bibelkommentare des Mittelalters, für welche<br />
Thomas mehr als 80 Bibelkommentare von griechischen und lateinischen Kirchenvätern exzerptierte und<br />
übersetzte. Thomas schuf das Werk seit 1263 im Auftrag Papst Urbans IV. Das Werk ist ein beredtes Zeugnis<br />
für Thomas’ hervorragende Kenntnis der patristischen Literatur des Mittelalters.<br />
Gutes, wenngleich<br />
inkomplettes Exemplar.<br />
Bis auf eine<br />
schwache Feuchtigkeitsspur<br />
am Oberrand<br />
sehr sauber<br />
und frisch erhaltenes<br />
Exemplar, einige<br />
Blätter mit Abklatschspuren<br />
von<br />
noch feuchten<br />
Druckbögen.<br />
Auf dem ersten Blatt<br />
zwei handschriftliche<br />
Besitzeinträger<br />
der Franziskanerklöster<br />
in Zabern und<br />
Rastatt sowie drei Bibliotheksstempel:<br />
Dom-Priorat Feldkirch,<br />
Jesuitenkloster<br />
Domus Gorheim<br />
und Jesuiten-Provinz<br />
Helvetia<br />
(durchgestrichen).<br />
16
11 Carcano, Michael de, Ord. Frat. Min. Sermonarium de peccatis per adventum et perduas quadragesimas.<br />
Partes I et II (in einem Band). Basel, Michael Wenssler, 29.V.1479. Gr.-fol. Gotische Type,<br />
60 Zeilen, zweispaltig gedruckt. Pars I: 173 unnum. Bl. (ohne das erste weisse Blatt; Lagenzählung:<br />
a 2-<strong>10</strong> , b <strong>10</strong> , c-d <strong>10</strong> , e-f 8 , g 6 , h–k <strong>10</strong> , l-m 6 , n–q <strong>10</strong> , r–u 8 ); Pars II: 99 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Blatt;<br />
Lagenzählung: A <strong>10</strong> , B 8 , C <strong>10</strong> , D 8 , E-F <strong>10</strong> , G-H 8 , I <strong>10</strong> , K 8 , L 1-9 ). Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten<br />
Initialen; zwei grosse blau-rot gemalte Initiale zu Beginn des Textes beider Teile. Lagenbezeichnung<br />
mit roter Tinte am Unterrand. Einband des späten 16. Jhs. auf vier Bünden über Kartondeckeln,<br />
Schweinslederrücken, die Deckel mit Fragmenten einer Pergamenthandschrift des 14. Jhs.<br />
bezogen, übergreifende Kanten (etwas berieben). (CHF 12’000.00)<br />
ISTC ic00195000. GKW 6130. BMC III 726. Goff C-195 (5 Exemplare). VdH Basel 5.31.<br />
Zweite Ausgabe, nach der Erstausgabe 1476 in Venedig bei Renner – die einzigen Ausgaben dieser Predigtsammlung<br />
in der Inkunabelzeit.<br />
Michele de Carcano<br />
(1427-1484) war einer<br />
der angesehensten<br />
Prediger seiner Zeit;<br />
er entstammte einer<br />
Milaneser Patrizierfamilie.<br />
Vermutlich auf<br />
Grund der Predigttätigkeit<br />
von St. Bernardino<br />
von Siena in<br />
Mailand (1442/43)<br />
trat er ins Franziskanerkloster<br />
S. Croce in<br />
Boscaglia in Como<br />
ein. Bald bereiste er<br />
ganz Oberitalien und<br />
predigte in den<br />
hauptsächlichsten<br />
Kirchen: Mantua, Florenz,<br />
Mailand, Perugia,<br />
Bologna, Rieti,<br />
L’Aquila, Venedig,<br />
Crema und Terrasanta.<br />
Gefördert wurde<br />
er durch Bianca Maria<br />
Visconti und Bona di<br />
Savoia. Carcano starb<br />
während einer Predigt<br />
in Lodi auf der<br />
Kanzel an einem<br />
Schwächeanfall.<br />
Feuchtigkeitsränder<br />
am Ober- und Aussenrand<br />
in der zweiten<br />
Hälfte des Bandes,<br />
im Übrigen<br />
gutes, sauberes Exemplar<br />
auf herrlich<br />
festem Papier. Gegen<br />
Ende Wurmlöcher.<br />
Prachtvoller Druck<br />
aus Wensslers Glanzzeit.<br />
17
12 Gratianus, Ord. Camald. Decretum cum apparatu Bartholomaei Brixiensis. Basel, Michael Wenssler,<br />
19.8.1481. Gr.-fol. Gotische Type, 70 resp. 76 Zeilen; zweispaltig gedruckt. Registerblatt und 379<br />
(statt 381) Bl. (ohne das erste weisse Blatt und das zehnte Blatt der ersten Lage; Lagenzählung: Registerblatt,<br />
a 2-9 , b–c <strong>10</strong> , d 8 , e 6 , f–i <strong>10</strong> , k 8 , l–p <strong>10</strong> , q–s 8 , t–z <strong>10</strong> , aa–bb <strong>10</strong> ,cc 12 , dd-ee <strong>10</strong> , ff 12 , gg-hh <strong>10</strong> , ii 12 , kk–ll <strong>10</strong> ,<br />
mm 8+1 , nn–qq <strong>10</strong> ). Durchgehende gedruckte Rubrizierung, mit eingemalten grösseren blauen und<br />
roten Initialen. Auf dem ersten Textblatt grosse eingemalte und mit Gold gehöhte Initiale „N“. Am<br />
Fuss Wappenmalerei mit schönen ausschlagenden Blumenranken, die aus grotesken Masken herausspriessen.<br />
Holzdeckelband d.Z. auf fünf Bünden mit Schaflederbezug, Deckel mit Streicheisendekor<br />
(stark berieben und fleckig, Ecken abgeschafft; ohne die Schliessen). (CHF 7’500.00)<br />
ISTC GKW 11362. Brit. Library IC 37<strong>10</strong>4 (nicht mehr im BMC). Goff G-370. VdH Basel 5.40.<br />
Erste bei Wenssler erschienene Ausgabe des bedeutenden Rechtsbuches des Kamaldulenser Mönchs Gratian<br />
aus dem 12. Jh., von dessen<br />
Leben so gut wie<br />
nichts bekannt ist. Er<br />
lebte im Kloster San Felice<br />
in Bologna, wo er auch<br />
Recht unterrichtete. Sein<br />
Decretum – er selbst<br />
nannte es Concordia Discordantium<br />
Canonum –<br />
gehört zu einer Sammlung<br />
von sechs Rechtsbüchern,<br />
die im Corpus<br />
iuris canonici zusammengefasst<br />
sind, ähnlich wie<br />
das Corpus iuris civilis.<br />
Das zu Anfang eingebundene<br />
Registerblatt ist separat<br />
gedruckt und<br />
wurde den Buchbindern<br />
geliefert. Dort werden für<br />
die erste Lage a nur vier<br />
Textanfänge genannt;<br />
vielleicht deswegen –<br />
und wegen der verwirrenden<br />
Lagenbezeichnung<br />
und Seitennumerierung<br />
– wurde<br />
möglicherweise versehentlich<br />
das erste weisse<br />
Blatt der ersten Lage und<br />
das letzte Blatt vom<br />
Buchbinder entfernt.<br />
Feuchtigkeitsspuren in<br />
einer Anzahl der Blätter,<br />
hin und wieder etwas<br />
schmutzfleckig. Staubspuren<br />
an den Blatträndern.<br />
Die Ränder teilweise<br />
unbeschnitten.<br />
Das Wappen verweist auf<br />
ein Mitglied der Familie<br />
Wolffurth aus Schwaben,<br />
deren Stammschloss<br />
Wolffurth oberhalb Bregenz<br />
steht.<br />
18
13 Gregorius IX Papa. Decretales.[Mit der Glossa ordinaria des Bernardus Parmensis]. Basel, Michael<br />
Wenssler, 1486. Fol. Gotische Type, 68 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 1 weisses Bl., 419 foliierte Bl.<br />
(Lagenzählung: a-z 8 , [a-c 8 ], A-Z 8 , aa-bb 8 , cc 12 ). Durchgehend rot rubriziert, sowohl mit der Hand als<br />
auch gedruckt. Mit rot eingedruckten und blau eingemalten Initialen. Auf dem ersten Textblatt mit<br />
Gold ausgemalte Initiale. Holzdeckelband d.Z. mit (im 20. Jh.) erneuertem Kalblederbezug, die Innendeckel<br />
mit Pergament bezogen. (CHF <strong>10</strong>’000.00)<br />
GKW11472. BMC III 730. Goff G-460. VdH Basel 5.51.<br />
Dritte bei Wenssler erschienene Ausgabe der Dekretalen; dieses sind die päpstlichen Erlasse in Briefform, die<br />
Gregor IX. vom katalanischen Dominikaner Raymund von Penaforte im 13.Jh. zusammenstellen liess. Die<br />
„Glossa“ wurde von Bernardus de Botone gen. Parmensis im Jahr 1263 verfasst.<br />
Ausserordentlich reich annotiertes Exemplar. Laut Besitzeintrag auf den Innendeckeln – vorne: „Petrus loiff<br />
presbiter h(uius) libri possessor“, auf dem Rückdeckel: „p(er)tinet ad pet(rum) loiff p(res)biter liber iste“ – Exemplar<br />
eines Priesters; ein Peter Loiff ist Anfangs des 16. Jh. Rektor am Sakramentsaltar von St. Aposteln in<br />
Köln, möglicherweise ist er der Vorbesitzer. Das Exemplar weist beinahe auf allen Seiten am Kopf und zum<br />
Teil in den Seitenrändern teils sehr umfangreiche Annotationen von seiner Hand auf. Auf dem vorderen Innendeckel<br />
ist ein Inhaltsverzeichnis notiert.<br />
Gutes, nur wenig fleckiges Exemplar. Mit einigen wenigen Wurmlöchern. Eine Initiale auf fol. VII ungeschickt<br />
nachgezeichnet. Auf dem fliegenden Vorsatz und dem ersten weissen Blatt alte Stempel: Dominikanerbibliothek<br />
Feldkirch, und Jesuitenbibliothek der Provinz Helvetia.<br />
19
14 [Missale Romanum. Basel, Michael Wenssler, 1487]. Fol. Gotische Type, 30 und 15 Zeilen; zweispaltig<br />
gedruckt. Fragment von 218 (statt 342) foliierten Blättern. In Rot und Schwarz gedruckt.<br />
Halblederband des 19.Jhs. (Rücken und Kanten stark berieben). (CHF 1’800.00)<br />
GKW M23918. BSB Ink M-468. Weale-Bohatta 901. VdH Basel Anhang E: in Basel nicht vorhandene Drucke,<br />
Nr. 17.<br />
Das erste auf dem Gebiet der jetzigen Schweiz gedruckte Missale Romanum, von grosser Seltenheit. Kein Exemplar<br />
in der Schweiz. Der British Library Incunabula Short Title Catalogue verzeichnet einzig 11 Exemplare<br />
in Bibliotheken in Deutschland und Österreich, von denen drei unvollständig sind.<br />
Ein vollständiges Exemplar würde die folgende Lagenzählung aufweisen: [ζ 8 ], a–y 8 , z 6 , [114], aa–mm 8 , nn <strong>10</strong> ,<br />
oo–rr 8 . Unserm Fragment fehlen Blätter in beinahe allen Lagen. Ein detailliertes Verzeichnis der vorhandenen<br />
Blätter liegt vor. Notabene fehlen auch die beiden Holzschnitte.<br />
Durchgehend mit Feuchtigkeitsspuren, teils stark fleckig. Sporflecken.<br />
20
15 Missale Basiliense. [Basel, Michael Wenssler, um 1488/1490?]. Fol. Gotische Type, 28 resp. 14<br />
Zeilen. 259 (statt 260) teils foliierte Bl. (es fehlt das Blatt mit dem Kanonholzschnitt; Lagenzählung:<br />
i <strong>10</strong> , aa-bb 6 , a-i 8 , k 6 , l 8 , i 2-14 , m-z 8 , A 8 , B-C 6 , D 8 , E 6 , F 8 ). In Rot und Schwarz gedruckt. Mit einer grossen,<br />
rotgrundigen Holzschnittinitiale zu Beginn des Kanons. Schweinslederband d.Z. über dicken<br />
Holzdeckeln und auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten und Einzelstempeldekor<br />
(Rhombus mit Lilie, Maria-Banderole) (ohne die zehn Beschläge und die Schliessen; Wurmlöcher,<br />
fleckig). (CHF 12’000.00)<br />
ISTC im0065<strong>10</strong>00. GKW M24866. Goff M-651 (2 Exemplare: Pierpont Morgan und Huntington Library). VdH<br />
Basel 5.55. Weale-Bohatta 159. Nicht in der British Library. Der Incunabula Short Title Catalogue verzeichnet<br />
nur 17 Exemplare.<br />
Bis auf den Kanonholzschnitt vollständiges Exemplar von Wensslers letztem in Basel gedruckten Missale. Die<br />
Datierung ist umstritten, sie variiert zwischen „um 1486“ bis „anfangs der 90er Jahre“, siehe dazu ausführlich<br />
VdH Basel 5.55. Wenssler musste Basel 1491 fluchtartig verlassen, da er sich mit seinen Drucken, die er nur<br />
schwer absetzen konnte, hoch verschuldet hatte. Eine Datierung auf 1491 scheint daher eher unwahrscheinlich.<br />
Der fehlende Kanonholzschnitt ist auf altes Papier kopiert und mit einem Falz einmontiert.<br />
Leichter Wasserrand am Schluss an den Aussenkanten und im Bug. Anfang und Schluss mit vereinzelten<br />
Wurmspuren. Einige Fehlstellen im Papier. Exemplar mit sämtlichen weissen Blättern und den alten ledernen<br />
Blattweisern.<br />
21
16 Magistris, Johannes de (Jean de Maître). Questiones sup(er) totu(m) cursum logice. [Basel,<br />
Michael Wenssler, nicht nach dem 25.V.1490]. Kl.-4°. Gotische Type, 50 Zeilen ; zweispaltig<br />
gedruckt. 200 foliierte Bl. (Lagenzählung: a-z 8 , [1-28]). Mit 1 blattgrossen und 12 kleineren<br />
Holzschnittdiagrammen. Restaurierter englischer Kalblederband d.Z. auf drei Bünden und über<br />
dicken Holzdeckeln; Deckel mit Streicheisen in Kompartimente abgeteilt, diese mit Einzelstempeln<br />
dekoriert (Tudor-Rose, Rhombenstempel mit floralem Dekor) (Rücken erneuert, Deckelbezug ausgebessert,<br />
Ecken berieben, einige Wurmlöcher). (CHF 2’500.00)<br />
ISTC im00032000. GKW M19829. BMC III 733. Goff M-32 (einzig 1 Exemplar in der Library of Congress). VdH<br />
Basel 5.63.<br />
Einzige in Basel gedruckte Ausgabe des Werks über Logik des in Paris lehrenden Jean de Maître. Wenssler publizierte<br />
gleichzeitig ein weiteres Werk Le Maîtres, nämlich dessen „Quaestiones perutiles super tota philosophia<br />
naturalis“.<br />
Unrubriziertes Exemplar, ohne eingemalte Initialen. Zahlreiche Marginalien mit vielen Weiserhändchen<br />
durch den ganzen Band. Die ersten und letzten Lagen am Rand ausgefranst und mit einigen Wurmlöchern<br />
(Textverlust in den ersten fünf Blättern), im übrigen angenehm sauberes Exemplar.<br />
Auf dem Innendeckel gestochenes Exlibris Kloster Lanherne (Diözese Plymouth), auf dem fliegenden Blatt<br />
E.F.Bosanquet.<br />
22
17 Armandus de Bellovisu. De declaratione difficilium terminorum tam theologiae quam philosophiae<br />
ac logicae. Basel, Michael Wenssler, 1.III.1491. 8°. Gotische Type, 33 Zeilen und Kopfzeile. 191<br />
foliierte Bl. (ohne das letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a-y 8 , [A 8 , B 1-7 ]). Durchgehend rubriziert<br />
und mit hübschen, ausschlagenden Initialen. Pergamentband des späten 16. Jhs. (Vorsätze erneuert).<br />
(CHF 1’500.00)<br />
ISTC ia0<strong>10</strong>55000. GKW 2501. BMC III, 733. Goff A-<strong>10</strong>85. VdH Basel 5.68.<br />
Das letzte von Wenssler in Basel gedruckte Buch; merkwürdigerweise brachte er den Text einen Monat später<br />
erneut heraus und zwar in einer Sedezausgabe, als Taschenbuch.<br />
Das Exemplar weist auf dem Titel zahlreiche Besitzeinträge des 16. und 17. Jhs. auf sowie im Text viele Marginalien.<br />
An den Schluss sind 15 Blätter mit handschriftlichen Einträgen ebenfalls von verschiedenen Händen<br />
angebunden.<br />
Gutes, sauberes Exemplar.<br />
23
Bernhard Richel<br />
18 [Martyrologium] – Viola sanctorum. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Bernhard Richel, nicht<br />
nach dem 28.IV.1475). Fol. Gotische Type, 33 Zeilen und Kopfzeile. 92 unnum. Bl. (das erste weiss;<br />
Lagenzählung: a-h <strong>10</strong> , i-k 6 ).Durchgehend rubriziert, auf dem ersten Blatt Holzschnittinitiale. Halbpergamentband<br />
d.19.Jhs. mit handgeschriebenem Rückentitel, Deckel mit Marmorpapier bezogen<br />
(Ecken und Kanten berieben; Vorsätze mit Klebestreifenspuren). (CHF 7’500.00)<br />
ISTC im00333000. GKW M21477. BMC III 736. Goff M-333 (5 Exemplare). VdH Basel 9.4.<br />
Erste Ausgabe des unter dem Titel „Viola Sanctorum” gesetzten Martyrologiums, dem kalendarischen Verzeichnis<br />
der Heiligen der Kirche. Bis zum zweiten Vatikanischen Konzil wurde der entsprechende Martyrologiumseintrag<br />
in der täglichen Andacht zur Prim vorgetragen. Die Martyrologien waren entscheidend bei<br />
der Entwicklung des Kalenders, wie er in der zweiten Hälfte des 15. Jhs. erstmals auftritt. Es brauchte den<br />
Buchdruck, um den Kalender populär zu machen!<br />
Die Aufzählung beginnt mit dem Januar, am Rand sind die Tage in einer laufenden Zählung festgehalten,<br />
wobei 363 Tage gezählt werden – Pfingsten und Weihnachten sind ausgelassen. Anders als der Kalender, der<br />
nur den Tagesheiligen festhält, gibt das Martyrologium häufig einen Abriss des Lebens und Leidens der Märtyrer.<br />
Die vorliegende „Viola sanctorum“ dürfte ein im Hinblick auf den Vertrieb im oberrheinischen Raum gedrucktes<br />
Partikular-Martyrologium sein, den es nennt mit Nachdruck alle jene Heiligen, die auf dem Gebiet<br />
der Schweiz, in Süddeutschland und im Elsass speziell verehrt wurden.<br />
Mit zahlreichen Marginalien in Tusche in einer zeitgenössischen Hand im Text – meist Wiederholung der Heiligennamen<br />
– und auf dem ersten weissen Blatt. Gutes, sauberes Exemplar.<br />
Zahlreiche Exemplare in Bibliotheken, im Handel aber von grosser Seltenheit.<br />
24
Martin Flach<br />
19 Andreae, Johannes. Tractatulus seu summa brevis de sponsalibus et matrimoniis. Ohne Ort, Drukker<br />
und Jahr (= Basel, Martin Flach, um 1473/75). Fol. Gotische Type, 34 Zeilen. 9 unnum. Bl. (ohne<br />
das letzte weisse; ohne Lagenbezeichnung). Durchgehend rubriziert. Stummer Kartonband des 19.<br />
Jhs. (lädiert; Rücken behelfsmässig mit Klebeband fixiert). (CHF 1’500.00)<br />
ISTC V. GKW 1751. BMC III 740. Goff A-640 (3 Exemplare). VdH Basel <strong>10</strong>.4.<br />
Erste Ausgabe der erweiterten Fassung von Andreaes Tractat über das Eherecht. Eine kürzere Fassung war<br />
zuvor in Rom erschienen. Giovanni d’Andrea war ein im 13. Jh. geborener, aus Bologna stammender Jurist;<br />
sein Hauptwerk ist die grosse Abhandlung über die Blutsverwandtschaft. Er starb 1348 während der grossen<br />
Pest.<br />
Martin Flach war<br />
der einzige gebürtige<br />
<strong>Basler</strong><br />
unter den <strong>Basler</strong><br />
Buchdruckern<br />
des 15. Jhs.<br />
Durchgehend<br />
etwas gebräunt<br />
und fleckig. Breitrandiges<br />
Exemplar.<br />
Auf dem<br />
fliegenden Vorsatz<br />
handschriftliches<br />
Exlibris<br />
„Ex libris Gilbert<br />
R. Redgrave London<br />
1892“, darunter<br />
die Bemerkung<br />
„Note this<br />
work by J. Andrea<br />
was probably<br />
printed by<br />
S.M. Flach at<br />
Strassburg about<br />
1480 GRR“. Auf<br />
dem Innendeckel<br />
gedrucktes Exlibris<br />
Redgrave.<br />
25
Johann Meister & Peter Koelliker<br />
20 Brack, Wenceslaus. Vocabularius rerum (Lateinisch und Deutsch). – Daran: Isidorus Hispalensis.<br />
Etymologiae (Auszüge). – sowie: Wenceslaus Brack. De verbis & De modo epistolandi. – und:<br />
Hugo de Sancto Victore. Didascalion. Ohne Ort und Drucker (= Basel, Johann Meister & Peter<br />
Koellicker) 27.X.1483. Fol. Gotische Type, 49 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 98 unnum. Bl. (das letzte<br />
Bl. weiss; Lagenzählung: [2], a-c 8 , d-e <strong>10</strong> , f 8 , g <strong>10</strong> , h-l 6 , m <strong>10</strong> ). Restaurierter Holzdeckelband, der<br />
Rücken und die Hälfte der Deckel mit blindgeprägtem Schweinslederbezug (Streicheisenfileten,<br />
runde Stempel mit Adler und Rosette, florale Ranken), Vorderdeckel mit dem eingeprägten Monogramm<br />
„LCV“ (ohne die Schliesse; Kapitale ausgebessert und ergänzt). (CHF 7’500.00)<br />
ISTC ib0<strong>10</strong>58000. GKW 4984. BMC III 762. Goff B-<strong>10</strong>58 (5 Exemplare). VdH Basel 13.1.<br />
Erste Ausgabe des nach<br />
Sachgebieten geordneten<br />
Wörterbuches des<br />
aus dem sächsischen<br />
Liebenswerder stammenden<br />
Wenceslaus<br />
Brack, der damals Rektor<br />
der Konstanzer<br />
Stadtschule war.<br />
Dies ist vermutlich das<br />
erste Druckwerk von<br />
Koelliker; mit Johann<br />
Meister zusammen gab<br />
er noch zwei weitere<br />
Drucke heraus.<br />
Nicht rubriziert und<br />
ohne eingemalte Initialen.<br />
Handschriftliche<br />
Foliation am Kopf.<br />
Feuchtigkeitsspuren in<br />
den weissen Rändern.<br />
Durchgehend etwas gebräunt.<br />
Das letzte weisse<br />
Blatt zur Hälfte fehlend.<br />
Die letzten ca. <strong>10</strong><br />
Blätter stärker ausgefranst<br />
und mit Randeinrissen,<br />
das letzte bedruckte<br />
Blatt mit drei<br />
Löchern.<br />
Handschriftlicher Besitzvermerk<br />
des Franziskanerkloster<br />
Villingen<br />
am Kopf des ersten<br />
Blattes; aus der Fürstlich<br />
Fürstenbergischen<br />
Sammlung Donaueschingen.<br />
26
Johann Besicken<br />
21 Panormitanus de Tudeschis, Nicolaus. Lectura super V libros Decretalium. (2. und 3. Teils des 2.<br />
Buches [von insgesamt 5 Büchern). Basel, ohne Drucker (= Johann Besicken) 1480/81. Fol. Gotische<br />
Type, 52 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 201 Bl. (statt 202; ohne das erste weisse Blatt;<br />
Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , b 8 , c-e <strong>10</strong> , f 8 , g <strong>10</strong> , h-i 8 , k <strong>10</strong> , l 8 , m-n <strong>10</strong> , o 8 , p-r <strong>10</strong> , ζ 8 , s <strong>10</strong> , t-v 8 , x <strong>10</strong> ); 178 Bl. (statt 180 Bl.,<br />
ohne das erste und letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a 2-<strong>10</strong> , B 8 , C <strong>10</strong> , D 8 , E-F <strong>10</strong> , H 8 , h 8 , J 8 , k <strong>10</strong> , L 8 , M <strong>10</strong> ,<br />
N 8 , O <strong>10</strong> , P 12 , Q-T 8 , V 1-9 ). Restaurationsbedürftiger Holzdeckelband mit reich blindgeprägtem Lederbezug<br />
(Gelenk behelfsmässig ausgebessert, ohne die Schliessen; einige Wurmlöcher).<br />
(CHF 300.00)<br />
ISTC ip00048000. GKW M47800. Goff P-48. VdH Basel 15.1. Nicht im BMC.<br />
Einzig der<br />
zweite und<br />
dritte Teil des 2.<br />
Buches des auf<br />
5 Bücher angelegten<br />
Hauptwerks<br />
des aus<br />
Catania gebürtigen<br />
Juristen<br />
Panormitanus<br />
de Tudeschis,<br />
dem Kommentar<br />
zu den Dekretalien<br />
Papst<br />
Gregors IX. Panormitanus<br />
de<br />
Tudeschis hatte<br />
als Abgesandter<br />
Papst Eugens<br />
IV. am<br />
<strong>Basler</strong> Konzil<br />
teilgenommen.<br />
Durchgehend<br />
Feuchtigkeitsspuren,<br />
teils<br />
stärker, zahlreiche<br />
Blätter gebräunt.<br />
Das<br />
erste Blatt zerrissen<br />
und geklebt.<br />
Einige<br />
Wurmspuren.<br />
27
Johann Amerbach<br />
22 Johannes de Bromyard. Summa praedicantium, Pars prima ( ohne Pars secunda). Ohne Ort, Drukker<br />
und Jahr (= Basel, Johann Amerbach, nicht nach 1484). Fol. Gotische Type, 53 Zeilen und Kopfzeile;<br />
zweispaltig gedruckt. 34 unnum. Bl. Register (statt 36 Blätter, ohne das erste leere und ohne<br />
Blatt 7; Lagenzählung: * 2-6 und 8 , ** <strong>10</strong> , *** 8 , **** <strong>10</strong> ), 326 unnum. Bl. (ohne das erste und letzte weisse<br />
Blatt; Lagenzählung: a 2-12 , b-z 8 , A-O 8 , P 6 , Q 8 , R 6 , S 1-7 ). Durchgehend rubriziert. Auf dem ersten Textblatt<br />
(a 2 ) grosse Initiale auf Goldgrund mit über das ganze Blatt ausschlagenden floralen Ranken;<br />
auf dem zweiten Textblatt grosse Goldgrundinitiale mit groteskem Gesicht, sowie 9 grosse, in Blau<br />
und Rot eingemalte Initialen mit Filigranornamenten und ausschlagenden Ranken. Lederband des<br />
17. Jhs. auf vier Bünden mit reicher Rückenvergoldung und Rückenschildchen, Deckel mit goldgeprägtem<br />
Wappensupralibros (Johann Georg Baron von Pichelstein und Altenburg) (berieben und<br />
etwas fleckig, Kapitalen ausgerissen, einige Wurmspuren). (CHF 1’500.00)<br />
ISTC ij00260000. GKW M13114. BMC III 347. Goff J-260. VdH Basel 16.16.<br />
Erste Ausgabe des ersten Bandes<br />
der gesammelten Predigten des<br />
englischen Predigers John Bromyard,<br />
über dessen Leben<br />
wenig Gesichertes bekannt ist.<br />
Lange Zeit wirkte er in Hereford,<br />
später offenbar als Theologe<br />
an der Oxforder Universität.<br />
Am Londoner Konzil von 1382<br />
soll John Bromyard ein entschiedener<br />
Gegner Wicliffs gewesen<br />
sein.<br />
Die „Summa praedicantium“,<br />
deren erster Teil hier vorliegt mit<br />
der Sammlung seiner Predigten<br />
(alphabetisch geordnet, von<br />
„Abiecto“ bis „Luxuria“), wurde<br />
bis ins 17. Jh. nachgedruckt.<br />
Gutes, wenngleich nicht perfektes<br />
Exemplar. Es fehlen die drei<br />
weissen Blätter sowie das siebente<br />
Blatt des Registers zu Beginn.<br />
Vom ersten Registerblatt<br />
ist der untere Teil abgeschnitten<br />
und durch einen weissen Papierstreifen<br />
alt ersetzt. Das Register<br />
am Kopf stärker feuchtigkeitsfleckig,<br />
ebenso die letzten<br />
beiden Lagen, im übrigen hin<br />
und wieder kleinere Feuchtigkeitsspuren<br />
am Oberrand. Einige<br />
Blätter stärker gebräunt.<br />
Etwas Wurmfrass in den ersten<br />
Lagen. Einige Blätter mit kurzen,<br />
alt geklebten Randeinrissen,<br />
ein Blatt mit Randeinriss.<br />
Im Übrigen sehr gutes, auf kräftiges<br />
Papier gedrucktes Exemplar<br />
mit schöner zeitgenössischen<br />
Illuminierung.<br />
28
23 Bernardinus Senensis, Ord. Frat. Min. Sermones de evangelio eterno. Ohne Ort, Drucker und Jahr<br />
(= Basel, Amerbach, nicht nach 1489). Fol. Gotische Type, 54 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt.<br />
Titelblatt, 14 unnum. Bl. Register, 316 Bl. (das erste und letzte weiss; Lagenzählung: [1 8 ],<br />
[2 6 ], a-z 8/6 , aa-xx 8/6 , yy 6 , zz 8 ). Durchgehend rubriziert in Rot und Gelb und mit zahlreichen eingemalten<br />
Initialen in Rot. Kalblederband des 17. Jhs. auf fünf Bünden mit reicher Rückenvergoldung<br />
und goldgeprägtem Rückenschildchen, goldgeprägte Stehkantenvergoldung (Ecken und Rückenkanten<br />
geschickt restauriert, berieben). (CHF 2’800.00)<br />
ISTC ib00349000. GKW 3886. BMC III 752. Goff B-349. VdH Basel 16.51.<br />
Erste <strong>Basler</strong> Ausgabe der Predigten des Heiligen Bernardinus von Siena (1380-1444), der aus dem Geschlecht<br />
der uradligen Familie der Albiceschi stammte und der kurz nach 1400 in den Franziskanerorden eintrat. Unter<br />
Papst Eugen IV. wurde er 1438 Generalvikar des Franziskanerordens und als dieses verantwortlich für die<br />
strenge Reformbewegung.<br />
Als Prediger war<br />
Bernardinus äusserst<br />
populär; seine Predigten<br />
wurden auf dem<br />
<strong>Basler</strong> Konzil als häretisch<br />
angeklagt, die<br />
Klage wurde aber zurückgewiesen.<br />
Bemerkenswerter<br />
Weise sind<br />
die Predigten Bernardinus’<br />
auch für die Geschichte<br />
der Oekonomie<br />
interessant<br />
(speziell sermones<br />
XXXIII-XLII); Bernardinus<br />
arbeitet als erster<br />
den Begriff der „raritas“<br />
als Faktor für die<br />
Preisfestsetzung heraus,<br />
den Begriff der<br />
„industria“, der schöpferischen<br />
Tätigkeit, als<br />
Preisbestandteil und<br />
das „periculum“, die<br />
Risikoprämie als Preissteigerungsfaktor.<br />
Sehr gutes, sauberes<br />
Exemplar. Einzig das<br />
Titelblatt und das erste<br />
Blatt angestaubt und<br />
etwas fleckig, die ausgerissene<br />
untere Ecke<br />
des Titelblattes alt ergänzt.<br />
Das letzte weisse<br />
Blatt seitlich mit<br />
Randeinriss. Einige<br />
wenige etwa zeitgenössische<br />
Marginalien<br />
im weissen Rand.<br />
29
24 [Bertholdus (Huenlen), Ord. Pred.]. Horologium devotionis circa vitam Christi. Ohne Ort, Drukker<br />
und Jahr (= Basel, Johann Amerbach, nicht nach 1489). 8°. Gotische Type, 30 Zeilen, einspaltig<br />
gedruckt. 65 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Blatt; Lagenzählung: a-g 8 , h 1-9 ). Durchgehend rubriziert<br />
und mit eingemalten Initialen in Blau, Grün und Rot. Mit 36 Holzschnitten. Neuerer Pergamentband<br />
mit durchgezogenen Bünden und mit Schliessbändern. (CHF 12’000.00)<br />
ISTC ib00512000. GKW 4175. BMC III 753. Goff B-506. VdH Basel 16.46.<br />
Erste lateinische <strong>Basler</strong> Ausgabe des Andachtsbuches des aus Freiburg im Breisgau stammenden Dominikaners<br />
Bertholdus, der um 1300 dort als Lesemeister tätig war. Er hat sein Andachtsbuch zuerst in Deutsch verfasst<br />
und darauf – auf Wunsch der gebildeten Elite – ins Lateinische übersetzt. Zuerst gedruckt wurde die lateinische<br />
Fassung in Paris 1484, dann 1488 in Köln. Bertholdus schrieb sein Andachtsbuch in der Form eines<br />
Gesprächs mit Christus.<br />
Die vorliegende Illustrationsfolge stammt laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 44, vom sog.<br />
„Meister der Bereittung“ und vom „Meister des Haintz Narr“.<br />
Der am reichsten und einer der hübschesten illustrierten Inkunabeldrucke Amerbachs; er brachte es 1492 auch<br />
in deutscher Sprache heraus („Zeitglöcklein“).<br />
Vor dem „Explicit” Datierungsvermerk des Rubrikators „1491”, darunter unleserlicher Eintrag.<br />
Gutes, sauberes Exemplar. Blatt d 5 mit angesetzter Ecke.<br />
30
25 S. Ambrosius. Opera, partes II et III (ohne I). Basel, Johann Amerbach, 1492. Fol. Römische und gotische<br />
Typen, 52 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. Pars II: 302 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />
a-s 8/6 ); Pars III: 285 unnum. Bl. (statt 290 Bl.; Lagenzählung: a 1 und 7-8 , b-k 8/6 , l-o 6 , a 8 , b 6 , c-h 8 , i 6 ,<br />
J 6 , k 6 , l-n 8 , a-d 8/6 , e-f 6 , a-f 8/6 , g <strong>10</strong> ). Teilweise rubriziert. Schöne zeitgenössische Holzdeckelbände auf<br />
vier Bünden mit reich blindgeprägtem Schweinslederbezug: Deckel mit Streicheisenfileten, Rhomben-<br />
und Tropfenstempeln (ein Band ohne die alten Schliessen, beim andern die Schliessen erneuert;<br />
ein Kapital unten ausgerissen; etwas berieben und bestossen, gebräunt, Wurmlöcher).<br />
(CHF 5’000.00)<br />
ISTC ia0055<strong>10</strong>00. GKW 1599. BMC III 753. Goff A-551. VdH Basel 16.57.<br />
Zwei Teile der Editio princeps der Werke des Heiligen Ambrosius, einer der grossen editorischen Leistungen<br />
des Frühhumanisten Johann Heynlin von Stein (um 1430-1496), der damals als Mönch in der <strong>Basler</strong> Kartause<br />
wirkte. Johann Heynlin stammte aus Stein; Heynlin hatte in Erfurt, Leipzig und Löwen studiert, ab 1455 lebte<br />
er in Paris, wo er seit 1462 der theologischen Körperschaft der Sorbonne angehörte. 1464-1467 lernte er in Basel<br />
das Druckerhandwerk. 1467 kehrte er nach Paris zurück, wo er 1469 Rektor der Sorbonne wurde. Er war der<br />
erste Deutsche, der in Paris einen Doktortitel erwarb. 1474 kehrte er nach Basel zurück als Prediger an St. Leonhard<br />
und später am<br />
Münster. 1477 zählte er<br />
zu den Gründern der Tübinger<br />
Universität, deren<br />
Rektor er 1480<br />
wurde.1484 ist er erneut<br />
in Basel am Münster, 1487<br />
trat er in die Kartause ein.<br />
Heynlin besass eine bedeutende<br />
Bibliothek, die<br />
in die Bestände der Universitätsbibliothek<br />
übergegangen<br />
ist.<br />
Die vorliegenden beiden<br />
Bände der Werke des Kirchenvaters<br />
Ambrosius<br />
enthalten die Kommentare<br />
zum 118. Psalm, zum<br />
Lukas-Evangelium und<br />
zu den Briefen des Apostel<br />
Paulus (Pars II), zehn<br />
Bücher Briefe (in Antiqua<br />
gedruckt), die beiden<br />
Briefe „De Fide“ und „De<br />
spiritu sancto“ an Gratianus,<br />
die acht Bücher „De<br />
virginibus“ sowie Predigten<br />
(Pars III).<br />
Auf den Titeln zwei ältere<br />
handschriftliche Besitzeinträge<br />
eines Georgius<br />
Pontius und Leonhard<br />
Saltzmann, auf den Innendeckeln<br />
neuerer Besitzeintrag<br />
Eugène Gerny.<br />
Durchgehend kleinere<br />
Wurmspuren und –löcher.<br />
Ränder etwas gebräunt.<br />
Feuchtigkeitsspuren<br />
am Oberrand. Im<br />
zweiten Band fehlen fünf<br />
Blätter der ersten Lage.<br />
31
26 (Pseudo-) Bernardus Claravallensis. Liber meditationu(m) beati Bernardi. Ohne Ort und Drucker<br />
(=Basel, Johann Amerbach) 1492. Kl.-8°. Gotische Type, 27 Zeilen und Kopfzeile; einspaltig gedruckt.<br />
32 unnum. Bl. (Lagenzählung: a-d 8 ). Durchgehend rubriziert. Moderner Pappband, mit Inkunabelpapier<br />
bezogen. (CHF 2’500.00)<br />
ISTC ib00404000. GKW 4032. BMC III 754. Goff B-404. VdH Basel 16.58.<br />
Dem Heiligen Bernard de Clairvaux (<strong>10</strong>90-1153), dem ersten Abt des Cisterzienserklosters Clairvaux, wurden<br />
mehrfach mystische Traktate fälschlicherweise zugeschrieben, so auch der vorliegende.<br />
Aus einem Sammelband ausgebunden; auf dem Titel handschriftlich die Titel der ehemals nachgebundenen<br />
Bände notiert. Über dem Titel verblasster Besitzvermerk. – Etwas knapp beschnitten (Kopfzeile manchmal<br />
touchiert). Grössere Bräunung in den ersten drei Blättern, im Übrigen recht sauberes Exemplar.<br />
32
27 Petrarca, Francesco. Opera latina, [edita per Sebastianum Brant] (Fragment). Basel, Johann Amerbach,<br />
1496. Kl.-fol. Römische Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; einspaltig gedruckt. Fragment von 221<br />
Bl. (statt 389 unnum. Bl.; vorliegende Lagen: a 8 , b-c 6 , F 4 , a 4 , a 7 +1 Falz , b 6 ,c 8 ,d 6 ,e 6 ,f 8 , g 8 , bb <strong>10</strong> , A-L 8/6 , M <strong>10</strong> ,<br />
a 6 , b <strong>10</strong> , A 8 , B 6 , C 8 ). Durchgehend rubriziert und mit eingemalten Initialen. Reich blindgeprägter Kalblederband<br />
d.Z. auf vier Bünden; der Rücken mit Streicheisenfileten, die Deckel mit Streicheisenfileten<br />
und verschiedenen Rollen- und Plattenstempeln (Salvator/Petrus/Johannes-Rolle, florale<br />
Rollen, Wappenschilde mit Phönixen und dem Phönix als Wappenhalter etc.) (Kapital eingerissen;<br />
ohne die alten Schliessen und die Eckbeschläge; berieben, fleckig). (CHF 500.00)<br />
ISTC ip00365000. GKW M31505. BMC III, 757. Goff P-365. VdH Basel 16.76.<br />
Enthält in etwa vollständig den zweiten Teil der lateinischen Werke Petrarcas, die hier erstmals im Druck erscheinen,<br />
herausgegeben von Sebastian Brant, der damals als Lehrer an der <strong>Basler</strong> Universität wirkte. Brant<br />
edierte zahlreiche Texte, so war er auch als Herausgeber am ersten Versuch einer vollständigen Werkausgabe<br />
der Werke Petrarcas beteiligt. Die Texte wurden mehrheitlich aus anderen Drucken übernommen, für vier<br />
Texte standen Handschriften zur Verfügung. Bei der Ausgabe fungierte Brant als Korrektor und betreute die<br />
Druckvorlagen.<br />
Vorliegendes Fragment enthält die folgenden Teile, alle mit eigenen Titeln: Liber Secretum (Lagen a-c); De<br />
vera sapientia (Lage F); De rebus memorandis (Lagen a –g); Contra medicum obiurgantem (Lagen aa und bb);<br />
Opus epistolarum<br />
(Lagen A-M). Es fehlen:<br />
Carmen bucolicum;<br />
De vita solitaria<br />
und De remediis<br />
utriusque fortunae.<br />
Bei den meisten Exemplaren<br />
ist die Reihenfolge<br />
der Texte<br />
verschieden.<br />
Einige wenige zeitgenössische<br />
handschriftliche<br />
Marginalien<br />
in den an den<br />
Schluss gebundenen<br />
„Principaliu(m) sententiaru(m)<br />
ex libris<br />
Francisci Petrarchae<br />
collectaru(m) summaria<br />
Annotatio“.<br />
Kein gutes Exemplar.<br />
Durchgehend<br />
stark feuchtigkeitsspurig<br />
und gebräunt.<br />
Die ersten<br />
drei Blätter löchrig,<br />
das erste Titelblatt<br />
zum Teil unterlegt.<br />
33
28 (Guilelmus Peraldus [Guillaume de Peyraut]). Su(m)mariu(m) Su(m)me virtutum et vitiorum per<br />
figuras. Basel, Johann Amerbach, 1497. 8°. Gotische Type, 60 Zeilen und Kopfzeile ; zweispaltig gedruckt.<br />
342 teilweise foliierte Bl. (Lagenzählung: [1] 14 , aa 8 , bb 4 , a-x 8 , y 6 , A-R 8 , S 6 ). Holzdeckelband<br />
d.Z., der Rücken mit Schweinsleder bezogen; die Deckelbezüge mit Streicheisenfileten und Rollenund<br />
Plattenstempelprägung (ohne die alte Schliesse; einige Wurmlöcher). (CHF 2’000.00)<br />
GKW 12055.BMC III 758. Goff P-86. VdH Basel 16.82.<br />
Guillaume de Peyraut war etwa seit 1235 Mönch im Dominikanerkloster von Lyon, von 1261 bis 1266 war er<br />
dessen Prior. Die „Summa vitiorum“ schrieb er circa 1250, die „Summa virtutibus“ etwa 1260. Beide gehörten<br />
zu den erfolgreichsten Werken ihrer Gattung bis ins 15. Jh. und wurden Grundlage mancher seelsorgerischer<br />
Anleitungen.<br />
In Amerbachs kleinster Type gedrucktes Werk.<br />
Unrubriziertes, im Ganzen gutes Exemplar. In einigen Lagen zeitgenössische handschriftliche Marginalien.<br />
Das letzte Blatt eingerissen (mit etwas Buchstabenverlust). Handschriftliche Einträge auf dem Innendeckel<br />
und auf der Rückseite des letzten Blattes.<br />
34
Nicolaus Kessler<br />
29 Meffreth. Sermones [de tempore et de sanctis], Pars Hyemalis (ohne Pars aestivalis und ohne De<br />
sanctis). Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Nicolaus Kessler, nicht nach 1483). Fol. Gotische<br />
Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 232 unnumerierte Bl. (statt 746 Bl.; Lagenzählung:<br />
aa 12 , b <strong>10</strong> , c-r 8 , (s) 8 , s-v 8 , w-z 8 , ζ 8 , σ 8 , φ 1-9 ). Durchgehend rubriziert und mit rot und blau eingemalten<br />
Initialen. Moderner Lederband auf vier Bünden mit goldgeprägtem Rückenschildchen.<br />
(CHF 1’500.00)<br />
ISTC im00440000. GKW M22646. Goff M-440. VdH Basel 18.1. Nicht im British Museum.<br />
Das erste von Kessler gedruckte Werk. Der „Pars aestivalis“ mit 316 Bl. und „De sanctis“ mit 198 Bl. erschienen<br />
gleichzeitig; die Datierung geht auf einen handschriftlichen Vermerk in einem der <strong>Basler</strong> Exemplare zurück.<br />
Erste Ausgabe dieser Predigtsammlung, deren Verfasser Prediger in Meissen war, über dessen Leben jedoch<br />
nichts bekannt ist. Johann Heynlin von Stein attackierte Meffreth mehrfach wegen Haeresie, da dieser die<br />
Muttergottes nicht als frei von der Erbsünde gehalten hat.<br />
Kessler stammt aus dem Württembergischen; 1471 erhielt er den Baccalaureus der kurz zuvor gegründeten<br />
<strong>Basler</strong> Universität. 1480 wurde er ins <strong>Basler</strong> Bürgerrecht aufgenommen. Seit 1475 war er mit einer Tochter des<br />
<strong>Basler</strong> Erstdrucker Bernhard Richel verheiratet; nach dessen Tod übernahm Kessler die Offizin.<br />
Der untere Teil des Titelblatts weggeschnitten (der Titel vorhanden). Das erste Textblatt angeschmutzt. Feuchtigkeitsspuren<br />
in zahlreichen Lagen.<br />
35
30 Petrus Lombardus. Textus sententiarum libri IV. Basel, Nicolaus Kessler, 2.III.1486. Fol. Gotische<br />
Type, 54 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 232 Bl. (Lagenzählung: a-h 8/6 , i 8 , k-p 8/6 , q-r 6 ,<br />
s-x 8 , y-z 6 , A-F 8/6 , G 6 , H-I 8 , K <strong>10</strong> ). Durchgehend rubriziert und mit rot und blau eingemalten Initialen<br />
und einer hübschen Holzschnittdruckermarke unter dem Impressum. Schöner Holzdeckelband<br />
d.Z. mit weissem Schweinsleder(?)bezug auf drei Bünden, Ecken mit Messingkanten verstärkt, mit<br />
den alten gegossenen Messingschliessen; der Bezug mit reichstem Dekor mit Streicheisen und<br />
Stempeln: Bünde mit Streicheisenverzierung, Rückenkompartimente mit dreifachen gekreuzten<br />
Streicheisenlinien und kleinen runden Stempeln mit Vögeln und Stempel mit floralen Motiven; die<br />
Deckel mit neun weiteren Stempeln mit Drachen, Palmetten, Blütenmotive etc. (unbedeutend flekkig,<br />
Deckel mit Wurmloch; Spuren einer alten Klosterübermalung am Rücken). (CHF 15’000.00)<br />
ISTC ip00484000. GKW M32461. BMC III 763. Goff P-484. VdH Basel18.3.<br />
Die dritte „Textus”-Ausgabe in Basel, die erste von Kessler und einer seiner frühesten Drucke, mit allen weissen<br />
Blättern.<br />
Der „Textus sententiarum“ ist das am häufigsten kopierte und im 15. Jh. sehr oft aufgelegte Werk des aus<br />
Oberitalien stammenden Theologen Petrus Lombardus, von dessen Leben man nur wenig weiss. 1159 wurde<br />
er Bischof von Paris, 1160 verstarb er. Seine Sentenzen wurden das offizielle theologische Lehrbuch des Mittelalters,<br />
sie wurden von Hunderten von Theologen kommentiert. Das Werk erschien 1468 erstmals in Strassburg<br />
im Druck. Kessler selbst veröffentlichte noch fünf weitere Ausgaben des Textes.<br />
Ausnahmeexemplar, sehr breitrandig, teilweise unbeschnitten, im ersten, sehr reich dekorierten Einband.<br />
Durchgehende Rubrizierung in Blau und Rot, sehr sorgfältig gemacht.<br />
Auf dem Innendeckel verblasster handschriftlicher Besitzeintrag.<br />
Wurmspuren im Falz der ersten Blätter, im Übrigen jedoch sehr schönes und sauberes Exemplar.<br />
Siehe auch die Abbildung als Frontispiz.<br />
36
31 Biblia latina. Basel, Nicolaus Kessler, 9.X.1487. Fol. Gotische Type, 56Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig<br />
gedruckt. 435 unnumerierte Blätter (statt 436; ohne das Titelblatt [nur das gedruckte Wort<br />
„Biblia“ ist erhalten]; Lagenzählung: a 2-8 , b-h 8 , i 6 , k-m 8 , n 6 , o-[s] 8 , s-z 8 , ζ 8 , 6 8 , ζ 8 , ζ 8 , A-G 8 , H 6 , I-L 8 , M 6 ,<br />
N-O 8 , P 6 , Q 8 , R-V 6 , X 8 , Y-Z 6 , Aa 8 , Bb-Dd 6 , Ee-Ff 8 , Gg 6 , a 6 , b-c 8 ). Durchgehend rubriziert und mit rot<br />
und blau eingemalten Initialen, die grösseren mit ausschlagenden Ornamenten. Am Ende der Apokalypse<br />
die rubrizierte Holzschnittdruckermarke. Lederband d.17.Jhs. auf fünf Bünden mit reicher<br />
Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückentitel, Deckel mit goldgeprägten Fileten, goldgeprägten<br />
schmalen floralen Bordüren und Palmettenzweigen als Mittelstücke; mit den alten Messingschliessen<br />
(Kapitale unten eingerissen, Bezug an den Ecken abgeschafft, Kanten berieben).<br />
(CHF 2’500.00)<br />
ISTC ib00585000. GKW 4262. BMC III 765. Goff B-585. VdH Basel 18.<strong>10</strong>.<br />
Erster Bibeldruck<br />
von Kessler, bis auf<br />
das Titelblatt vollständig.<br />
Vom Titelblatt<br />
ist einzig das<br />
Wort „Biblia“, auf<br />
ein weisses Blatt aufgeklebt,<br />
vorhanden.<br />
Ausserdem fehlt ein<br />
Doppelblatt, das<br />
laut GKW und British<br />
Museum zwischen<br />
Titelblatt und<br />
Blatt a2 nachträglich<br />
beigebunden wurde.<br />
Im Text einige Unterstreichungen.<br />
Blatt C 4 im weissen<br />
Aussenrand mit<br />
einer kleinen Überklebung.<br />
Alter handschriftlicher<br />
Eintrag<br />
neben der Druckermarke<br />
gelöscht.<br />
Durchgehend etwas<br />
fleckig, speziell der<br />
weisse Oberrand.<br />
37
32 Bernardus Claravallensis, Ord. Cist. Melliflui devotissimique beati Bernardi Claravalle(n)sis insigne<br />
opus Sermonum de temp(or)e precipuisque festivitatibus ac quibusdam specialibus materiis<br />
Feliciter incipit. Basel, Nicolaus Kessler, 1495. Fol. Gotische Type, 55 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig<br />
gedruckt. 214 unnumerierte Bl. (das letzte weiss; Lagenzählung: a-c 8 , d-z 6 , A-I 6 , K 8 , j 8 ). Mit<br />
Holzschnittdruckermarke am Ende des Haupttextes. Restaurationsbedürftiger alter Holzdeckelband<br />
mit Kalblederbezug am Rücken (dieser verloren, Gelenke geplatzt, Deckel im 19. Jh. mit weissem<br />
Papier bezogen, dieses verfleckt). (CHF 2’400.00)<br />
ISTC ib00439000.GKW 3944. BMC III 771. Goff B-439. VdH Basel 18.36.<br />
Erste in Basel erschienene Ausgabe der Predigten des Heiligen Bernhard von Clairvaux, einem der charismatischsten<br />
Prediger seiner Zeit. Im Jahr zuvor hatte Kessler dessen Opus epistolicum herausgebracht.<br />
Nur die ersten sieben Blätter rubriziert. Handschriftliche Marginalien des 16. Jhs. auf einigen Blättern. Oberrand<br />
des Titels weggeschnitten und das Titelblatt gelockert; Eckausrisse bei den ersten drei Blättern (ohne<br />
Textverlust). Im Übrigen anständiges Exemplar, nur gering fleckig oder gebräunt.<br />
38
33 Homiliarius Doctorum de tempore et de sanctis a Paulo Diacono collectus. Ed: Johann Ulrich Surgant.<br />
2 Teile (in 1 Band). Basel, Nicolaus Kessler, «decimo nonas Augusti» 1498. Fol. Gotische Type,<br />
66 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 248 unnum. Blätter (Lagenzählung: a-z 6 , aa-cc 6 , ddee<br />
8 , A-L 6 , M <strong>10</strong> ). Mit grossem Titelholzschnitt (wiederholt zu Beginn des zweiten Teils) und Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem letzten Blatt. Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen.<br />
Flexibler Pergamentband d.Z. (Manuskriptfragment des 13. Jhs.; etwas fleckig).<br />
(CHF 4’000.00)<br />
ISTC ih00319000. GKW 12931. BMC III 773. Goff H-319 (5 Exemplare). VdH Anhang E 15 (in Basel fehlend).<br />
Zweite bei Kessler erschienene Ausgabe (zuerst 1493, ebenfalls von Surgant herausgegeben und mit demselben<br />
Titelholzschnitt). Das Homiliarium ist eine Sammlung von bibelerklärenden Predigten, nach den in den<br />
Perikopen für die einzelnen Tage festgesetzten Textstellen.<br />
Der Titelholzschnitt<br />
wird von Hieronymus,<br />
Oberrheinische<br />
Buchillustration, Nr.<br />
<strong>10</strong>2 (zur Erstausgabe<br />
von 1493) dem „Meister<br />
des Verardus“<br />
zugewiesen: „Der<br />
Holzschnitt, einen<br />
Flügelaltar nachbildend,<br />
zeigt im Mittelfeld<br />
Kirche und<br />
Papst mit Gefolge, in<br />
einer abbreviaturhaft<br />
dargestellten Kirche,<br />
die durch die beiden<br />
Wappen als das <strong>Basler</strong><br />
Münster bezeichnet<br />
ist. Durch die<br />
Taube des Heiligen<br />
Geistes darüber wird<br />
das Zusammentreffen<br />
wohl als ein höheres<br />
Friedenskonzil<br />
in seinem Geiste dargestellt“.<br />
Am Kopf beschnitten<br />
(die Kopfzeile häufig<br />
tangiert). Der erste<br />
Titel stark verschmutzt<br />
und flekkig.<br />
Feuchtigkeitsspur<br />
im zweiten Teil.<br />
Durchgehend einige<br />
Bräunungen und<br />
Flecken. Blatt r 6 mit<br />
Eckausriss. Das letzte<br />
Blatt alt aufgezogen.<br />
Nur wenige handschriftliche<br />
Marginalien.<br />
39
Michael Furter<br />
34 Piccolomini, Aeneas Sylvius (Pius II. Papa). Historia bohemica. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=<br />
Basel, Michael Furter, um 1489). 8°. Gotische Type, 38 Zeilen; zweispaltig gedruckt. 60 unnum. Blätter<br />
(das letzte weiss; Lagenzählung: a-f 8 , g 4 , h 8 ). Mit einer Goldgrundinitiale und einer in Blau eingemalten<br />
Initiale, im Übrigen unrubriziert und ohne eingemalte Initialen. Moderner Pergamentband<br />
mit durchgezogenen Bünden. (CHF 4’500.00)<br />
ISTC ip00729000. GKW M33748. BMC III 789. Goff P-729 (<strong>10</strong> Exemplare). VdH Basel 22.5.<br />
Zweite Ausgabe (nach der Erstausgabe von Rom 1475); es erschienen im 15. Jh. nur diese beiden Ausgaben!<br />
Der humanistisch gebildete Jurist und Dichter Aeneas Sylvius Piccolomini (1405-1464), der von 1432 bis 1439<br />
als Begleiter von Kardinal Capranica am <strong>Basler</strong> Konzil teilgenommen hatte, wo er erstmals in Kontakt mit<br />
böhmischen Hussiten kam, diente seit 1443 König Friedrich III. und lebte zumeist an dessen Wiener Hof. In<br />
dieser Zeit entstand seine „Historia Bohemica“, auf Grund der von ihm unternommenen Mission zum Hussitenführer<br />
Georg Podebrady. Darin macht Piccolomini deutlich, dass für ihn die Gefahr für das Reich vom<br />
Osten, genauer gesagt von den tschechischen Hussiten, ausging. Die Geschichte Böhmens, abgeschlossen im<br />
Frühsommer 1458, ist das letzte literarische Werk von Aeneas Sylvius Piccolomini, bevor er zum Papst gewählt<br />
wurde; sie gilt als die wichtigste Quelle zur Geschichte Böhmens im 15. Jh.<br />
Auf den Titel eine Holzschnittbordüre des 16. Jhs. aufgeklebt. Im Text zahlreiche Unterstreichungen, jedoch<br />
nur wenige Marginalien. Handschriftliche Einträge in Kopierstift in tschechischer Sprache auf dem letzten<br />
Blatt und dem Innendeckel, von derselben Hand eine handschriftliche Foliation am Unterrand. – Durchgehend<br />
etwas gebräunt oder fleckig, speziell das Titelblatt.<br />
40
35 Johannes Chrysostomos. De Cordis Compunctione [und] Augustinus. De Contritione cordis.<br />
Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel, Michael Furter, nicht nach dem 28.VIII.1491). 8°. Gotische<br />
Type, 26 Zeilen und Kopfzeile. 70 unnum. Blätter (das letzte Blatt weiss; Lagenzählung: [*] 8 , a-f 8 , g 6 ,<br />
h 8 ). Moderner Pergamentband. (CHF 1’800.00)<br />
ISTC ij00279000. GKW M13260. BMC III 786. Goff J-279 (5 Exemplare). VdH Basel 22.<strong>10</strong>.<br />
Zweite Ausgabe dieses Devotionaltraktats von Johannes Chrysostomos (nach der Erstausgabe Urach, Fyner,<br />
1483/5). Der Heilige Johannes von Antiochia (344 oder 349-407), Erzbischof von Konstantinopel, der Schutzpatron<br />
der Beter, Redner und Prediger, wird in der Ostkirche seit dem zehnten Jh. als einer der drei Hierarchen<br />
verehrt und gilt als einer der grössten Prediger seiner Zeit. Den Beinamen Chrysostomos („Goldmund“)<br />
erhielt er postum. – Daran ein Werk von Augustinus, Bischof von Hippo (345-430).<br />
Durchgehend leichte Stockflecken und einige Lagen mit Feuchtigkeitsspuren. Besitzeintrag eines Carl Joseph<br />
Anthon Montfort datiert 1740.<br />
41
36 (Werner von Küssenberg, Abt von St. Blasien ?). Deflorationes Patrum. Basel (Michael Furter ? Johann<br />
Amerbach ?) 1494. Fol. Gotische Type, 53 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 259<br />
unnum. Bl. (statt 260 Bl., ohne das weisses Blatt [2 8 ], aber mit dem letzten weissen Blatt; Lagenzählung:<br />
[1 8 ], [2 1-7 ], a 8 , b-v 6 , x 4 , y 6 , ζ 6 ). Mit einem blattgrossen Holzschnitt gegenüber dem Textanfang.<br />
Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Halbpergamentband d.19. Jhs, Deckel<br />
mit Marmorpapier bezogen (Ecken und Kanten berieben und bestossen, Deckel berieben).<br />
(CHF 7’500.00)<br />
ISTC iw00012000. GKW 8247. BMC III 788. Goff W-12. VdH Basel 22.15.<br />
Einzige Inkunabelausgabe dieser für den Klerus geschriebenen Predigtvorlagen, einer „Blütenlese aus der honigsüss<br />
fliessenden Lehre der verschiedenen Kirchenväter“: Texte von Augustin, Hieronymus, Ambrosius,<br />
Gregorius, Hilarius, Johannes Chrysostomos, Maximus, Origenes, Cassiodorus, Beda Venerabilis u.a. Wer der<br />
Kompilator des Werks ist, ist nicht wirklich klar; GKW: „Diese Sammlung …wird wohl zu Unrecht u.a. Werner<br />
von Ellerbach oder Werner II. von Küssenberg, Abt von St. Blasien, zugeschrieben“. Ebenso ist nicht ausschliesslich<br />
gesichert, ob es sich um einen Druck Furters, Kesslers oder Amerbachs handelt.<br />
Der sehr schöne Holzschnitt wurde eigens für dieses Werk geschaffen; nach Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration, Nr. <strong>10</strong>5, ist er dem „Meister des Haintz Narr“ zuzuweisen. Der Holzschnitt zeigt oben dreigesichtrig<br />
die Heilige Trinität zwischen den vier Evangelisten, darunter den seligen Blasius, den Schutzpatron<br />
des angenommenen Verfassers, und der Jungfrau Maria, darunter die Äbte Wernherus, der sein Buch dem<br />
Himmelskönig übergibt, und Georg, darunter ‚die Lehrer aller Kirchen’, die im Titel aufgeführt sind.<br />
Ausnehmend gutes Exemplar, sauber und breitrandig. Selten.<br />
42
37 Meder, Johannes, Ord. Frat. Min. Quadragesimale novum editum ac praedicatum a quodam fratre<br />
minore de observantia in inclita ciuitate Basilien(se), de filio prodigo et de angeli ipsius ammonit(i)one<br />
salubri p(er) sermones divisu(m). Basel, Michael Furter, 1495. 8°. Gotische Type, 34 Zeilen;<br />
zweispaltig gedruckt. 231 unnum. Blätter (statt 232 Blätter, ohne das letzte weisse Blatt: Lagenzählung:<br />
a-z 8 , ? 8 , ? 8 , A-C 8 , a 8 ). Mit 18 etwa blattgrossen Textholzschnitten (davon 2 wiederholt) und<br />
einer Holzschnittdruckermarke. Restaurierter Holzdeckelband d.Z. auf zwei Bünden mit blindgeprägtem<br />
Kalbslederbezug, Rücken mit tropfenförmigen Stempeln, Deckel mit ornamentalen Stempeln<br />
und (unleserlicher) Titelprägung, Messingbeschläge (Schliessbänder erneuert; Ecken und<br />
Rücken erneuert, berieben). (CHF <strong>10</strong>’000.00)<br />
ISTC im0042<strong>10</strong>00. GKW M22498. BMC III 783. Goff M-421. VdH Basel 22.21.<br />
Erste bei Furter erschienene Ausgabe, der das Werk zwei Jahre danach – offenbar war es ein Erfolg – erneut<br />
herausgab. Dies sind die einzigen Inkunabelausgaben dieses Andachtsbuches. Furter liess 15<strong>10</strong> noch eine dritte<br />
Ausgabe folgen. Sammlung von 50 Predigten für die vierzigtägige Fastenzeit des <strong>Basler</strong> Barfüssermönchs<br />
Johannes Meder. Mitbeteiligt an der Ausgabe war Sebastian Brant.<br />
Die schönen Holzschnitte zeigen teils Szenen aus dem Leben des verlorenen Sohnes, teils aus der Passion<br />
Christi. Nach Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 59, sind die Holzschnitte dem „Meister des<br />
Haintz Narr“ zuzuweisen: „Am Gleichnis vom verlorenen Sohn und seiner Rückführung durch den Engel<br />
wird in Verknüpfung mit der Leidensgeschichte Christi die Bekehrung des Sünders zu Gott durch die Busse<br />
dargestellt und die ewige Seligkeit verheissen“.<br />
Durchgehend Feuchtigkeitsspuren, vor allem am Oberrand, teils auch über das ganze Blatt. Blätter gewellt.<br />
Auf dem Innendeckel handschriftlicher Besitzeintrag eines Andreas Ts[c]hiegkh.<br />
43
38 Gregorius I. Papa. Homiliae in Ezechielem prophetam. Ohne Ort und Drucker (= Basel, Michael<br />
Furter), 1496. Kl.-4°. Gotische Type, 47 Zeilen und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. <strong>10</strong>2 unnum.<br />
Blätter (Lagenzählung: A-Q 8/4 , R 6 ). Moderner Pappband mit goldgeprägtem Rückenschildchen.<br />
(CHF 3’000.00)<br />
ISTC ig00425000. GKW 11427. BMC III 784. Goff G-425. VdH Basel 22.29.<br />
Teil einer geplanten Gregorius-Gesamtausgabe, deren Teile wohl einzeln abgegeben wurden.<br />
Gregor I. der Grosse (geb. um 540 – 604) war ein schwerreicher und viel gebildeter Mann. Mit seinem Erbe<br />
stiftete er sechs Benediktinerklöster in Sizilien sowie eines in seinem Haus in Rom, in das er selbst eintrat. 579<br />
wurde er von Papst Pelagius II. nach Konstantinopel berufen, wo er mit Erfolg für die Aussöhnung zwischen<br />
Kaiser und Papst tätig war. Zum Papst wurde Gregorius 590 gewählt. Mit seinen Schriften hatte er durch das<br />
ganze Mittelalter grossen Einfluss, in den vorliegenden Homilien interpretiert er Ezechiels Prophezeiungen<br />
sowohl allegorisch<br />
als auch moralisch.<br />
Unrubriziertes Exemplar,<br />
mit einigen<br />
wenigen zeitgenössischen<br />
Marginalien.<br />
Breitrandig und<br />
recht sauber. Das Titelblatt<br />
etwas angestaubt.<br />
Am Kopf und<br />
Fuss des Titels blinder<br />
Stichsatz. Aus<br />
einem Sammelband<br />
ausgelöst.<br />
44
39 Hymni. – Hymnorum expositio cum notabili comme(n)to quod semper implicat historias. Basel,<br />
Michael Furter. 1497. Kl.-8°. Gotische Type, 51 Zeilen (für den Kommentar) und Kopfzeile; zweispaltig<br />
gedruckt. 54 foliierte Blätter (Lagenzählung: a 8 , b-g 6 , h 4 , i 6 ). Mit einem schönen Kreuzigungsholzschnitt<br />
auf dem Titel. Moderner Halbpergamentband. (CHF 2’400.00)<br />
ISTC ie00157000. GW n0390. BMC III 785. Goff E-157 (2 Exemplare). VdH Basel 22.37.<br />
Erste in Basel gedruckte Ausgabe, dies eine der letzten des 15. Jhs.; es sind sehr zahlreiche Ausgaben erschienen.<br />
Die „Expositio hymnorum“ ist die Auslegung der im vierten Jh. von den Kirchenvätern Gregorius, Ambrosius,<br />
Prudentius und Sedulius geschriebenen Choräle.<br />
Fleckenfreies, unrubriziertes Exemplar, knapp beschnitten.<br />
45
40 Statuta synodalia Eystettensia cum statutis provincialibus Moguntinis. Ohne Ort, Drucker und<br />
Jahr (= Basel, Michael Furter, nicht nach 1496). Kl.-4°. Gotische Type, 37 Zeilen und Kopfzeile. 88<br />
foliierte Blätter (statt 96 Blätter, ohne die acht Blätter „Tabula“ am Schluss; Lagenzählung: a-l 8 ). Mit<br />
einem etwa halbseitengrossen Titelholzschnitt (wiederholt auf dem letzten Blatt). Flexibler Pergamentband<br />
d.Z. (Manuskriptfragment mit Neumen; eingerissen, Rücken fehlt, fleckig, stark berieben).<br />
(CHF 1’800.00)<br />
ISTC is00735000. BMC III 784. Goff S-735 (3 Exemplare). VdH Basel 22.34.<br />
Vorher einzig 1484 bei Reyser in Eichstätt erschienen, dies ist die zweite und letzte Ausgabe im 15. Jh.<br />
Bl. 33-36 mit einer Predigt in Deutsch. Es fehlt die letzte Lage mit dem Register.<br />
Vorgebunden sind 14 Blätter, von denen die letzten vier dicht mit Einträgen von verschiedenen Händen, alle<br />
aus der ersten Hälfte des 16. Jhs., beschrieben sind: Nebst den Evangelienanfängen finden sich Gebete – möglicherweise<br />
im Zusammenhang mit den Stationen eines Passionsweges; auf den letzten drei Seiten findet sich<br />
eine Anleitung zur Durchführung einer ehelichen Trauung in Deutsch und Latein, wobei die Instruktionen für<br />
den Priester auf Lateinisch geschrieben sind, die Fragen an die Eheleute auf Deutsch. Auf der Rückseite des<br />
letzten Blattes Auszüge aus Schriften Martin Luthers ebenfalls in einer Hand des frühen 16. Jhs.<br />
Gutes, breitrandiges Exemplar, nur wenig fleckig. Einige wenige handschriftliche Marginalien des 19. Jhs.<br />
Verblasster Bibliotheksstempel auf dem ersten Blatt („Bischöfliche Diözesan…“).<br />
46
Jakob Wolff<br />
41 Alanus de Insulis (Alain de Lille). De maximis theologie. Ohne Ort, Drucker und Jahr (= Basel,<br />
Jakob Wolff, nicht nach 1492). Kl.-4°. Gotische Type, 34 bis 36 Zeilen. 40 unnum. Bl. (Lagenzählung:<br />
a-e 8 ). Am Textbeginn grosse, bunt eingemalte Initiale. Durchgehend rubriziert. Halbpergamentband<br />
des 19. Jhs. (etwas berieben) (CHF 5’000.00)<br />
ISTC ia0018<strong>10</strong>00. GKW 5<strong>10</strong>. BMC III 776. Goff A-181 (9 Exemplare). VdH Basel 23.3.<br />
Editio princeps des bedeutenden philosophischen Traktats des zwischen 1114 und 1128 in Lille geborenen Philosophen,<br />
Theologen und Dichters Alanus. Ähnlich den im Vorwort aufgeführten Regeln, die für die Musik,<br />
Astronomie, Geometrie und die Sprachen gelten, meint der Verfasser, dass auch die theologische Wissenschaft<br />
ihre Grundsätze habe und fasst diese in 134 Maximen zusammen. „Die Schrift zeigt eine starke Hinneigung<br />
zum Platonismus und enthält z.T. sehr eigenthümliche Gedanken, wie z.B. den gewöhnlich dem Nikolaus von<br />
Kues zugeschriebenen Satz, dass Gott ein Kreis sei, dessen Zentrum überall, dessen Peripherie nirgends ist“<br />
(Herzog-Hauck 1, 284).<br />
GKW und Goff weisen den Druck Amerbach zu.<br />
Gutes, sauberes Exemplar.<br />
Ein Wurmloch<br />
durch die ersten beiden<br />
Lagen. – Auf dem Titel<br />
handschriftlicher Besitzeintrag<br />
des Prämonstratenserkloster<br />
Windberg in Bayern.<br />
47
42 Mayronis, Franciscus de. Sermones de sanctis. Basel, Jakob Wolff, 1498. 4°. Gotische Type, 48 Zeilen<br />
und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. <strong>10</strong> unnum. Bl., 258 römisch foliierte Bl. (falsch foliiert<br />
CCLIX; Lagenzählung: a <strong>10</strong> , a-z 8 , A-H 8 , I <strong>10</strong> ). Der Titel und die grosse Maiblumeninitiale auf dem ersten<br />
Textblatt in Rot gedruckt. Durchgehend rubriziert und mit rot eingemalten Initialen. Schöner<br />
Kalblederband des 18. Jhs. mit reicher floraler Rückenvergoldung und goldgeprägtem Rückenschildchen<br />
(einige wenige Wurmlöcher, geringfügig berieben). (CHF 1’800.00)<br />
ISTC im00094000. GKW M22461. BMC III 777. Goff M-94 (3 Exemplare). VdH Basel 23.13.<br />
Zweite Inkunabelausgabe, die einzige, die nördlich der Alpen gedruckt wurde; die Erstausgabe erschien 1493<br />
in Venedig; der <strong>Basler</strong> Druck dürfte ein getreuer Nachdruck des Venezianer Erstdrucks sein, enthält er doch<br />
auch nebst den Predigten weitere Traktate über die Sakramente, das Vaterunser, das Magnificat und anderes.<br />
Er behandelt auch Fragen der Astronomie, Medizin, Physik und Philosophie.<br />
Der in Meyronne in der Provence geborene und nach 1328 verstorbene Franciscus Mayronis (oder Maioranis)<br />
zählte zu den herausragenden Studenten von Duns Scotus. Er lehrte an der Sorbonne und gilt als einer der eigenständigsten<br />
Denker der Scholastik.<br />
Mit zahlreichen handschriftlichen Marginalien von verschiedenen zeitgenössischen Händen. Beim Neubinden<br />
beschnitten, mit Verlust bei den Marginalien. Auf dem Titelblatt Besitzeintrag „Ex Bibliotheca Bellelagiensi“<br />
und Fr. Jo. Grosjean, datiert 1585.<br />
Kleiner Wurmgang in den ersten vier Blättern, im Übrigen gutes Exemplar, nur wenig fleckig.<br />
48
Leonhard Ysenhut<br />
43 (Pseudo-)Franciscus de Retza. Defensorium inviolatae perpetueque virginitatis castitissime dei<br />
genitricis Marie. Ohne Ort, Drucker und Jahr (=Basel, Leonhard Ysenhut, 1487/88 ? um 1489 ?). Kl.-<br />
4°. Gotische Type, 28 Zeilen. 26 unnum. Blätter (statt 30; Lagenzählung: a 2-8 , b 1-3 und 6-8 , c 8 , d 1-5 ). Mit<br />
48 Textholzschnitten (statt 53), davon einer blattgross. Durchgehend rubriziert und regliert. Dunkelrotes<br />
Halbmaroquinbändchen (sign. Lortic) auf fünf Bünden mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />
(Deckel berieben). (CHF 12’000.00)<br />
ISTC ir00153000. GKW <strong>10</strong>275. BMC III 780. Goff R-153 (6 Exemplare) VdH Basel 25.1.<br />
Eines der schönsten <strong>Basler</strong> Holzschnittbücher des 15. Jhs., von allergrösster Seltenheit, wie alle Drucke von<br />
Leonhard Ysenhut, dessen erstes Druckwerk dies ist. Leider ist es nicht vollständig: Vier Blätter (a 1 , b 4 und 5 und<br />
d 6 ) sind in der Absicht der Täuschung durch Faksimilia auf altes Papier ersetzt!<br />
Die dritte Ausgabe dieses merkwürdigen Textes, in welchem der aus dem niederösterreichischen Retz stammende<br />
Autor versucht, Mariens Unbeflecktheit zu beweisen. Dazu greift er zu abstrusen Vergleichsbeispielen,<br />
die er aus Quellen wie Isidorus, Albertus Magnus, Plinius, Ovid, Valerius Maximus etc. bezieht und in<br />
seiner eigenen Sprache präsentiert. Jede Episode wird von Dystichen in Deutsch und Latein begleitet. Jede<br />
Episode wird mit einem Holzschnitt illustriert. Diese stammen vom „Meister des Haintz Narr“. Diese scheinen<br />
nach Illustrationen aus zwei Blockbüchern von 1470 und 1471 kopiert zu sein, die zu den ältesten Buchillustrationen<br />
zählen.<br />
Untere Ecke des ersten Textblattes ergänzt, Blatt b 5 mit geflicktem Einriss und Knickspur. Eine ganze Zahl<br />
Blätter mit sehr geschickt gemachten Ausbesserungen am Oberrand. Durchgehend fingerfleckig.<br />
49
Johannes Froben<br />
44 Bonifazius VIII. Papa. Liber sextus decretalium. – Daran: Clemens V. Papa. Constitutiones. [Ed.<br />
Sebastianus Brant]. [2 Teile in 1 Band]. Basel, Johann Froben, 1.IX.1494. Kl.-4°. Gotische Type, 55<br />
Zeilen resp. 67 und Kopfzeile; zweispaltig gedruckt. 288 unnum. Bl. (Lagenzählung: I 6 , a-e 8 , F 8 ,<br />
G/g 8 , h-y 8 , z 4 , ? 8 ; AA-KK 8 , LL 6 , MM 8 ). Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. Mit gedruckter<br />
Rubrizierung und eingedruckten roten Initialen sowie 2 blau eingemalten Initialen. Mit einem<br />
halbseitengrossen Holzschnitt sowie einigen Diagrammen. Holzdeckelband d.Z. auf vier Bünden,<br />
die Deckel mit Streicheisenfileten, floralen Stempeln und Ranken (der Rücken im 18. Jh. neu überzogen<br />
mit reichster ornamentaler Rückenvergoldung; ohne die Schliessen; ein Stück des Deckelbezugs<br />
abgerissen; fleckig und berieben). (CHF 3’000.00)<br />
ISTC ib0<strong>10</strong>08000. GKW 4890. BMC III 791. Goff B-<strong>10</strong>08. VdH Basel 26.6.<br />
Von Sebastian Brant besorgte Ausgabe der Decretalen Bonifaz´ VIII. und der Constitutiones von Clemens V.,<br />
als Teil der Frobenschen Ausgabe des „Corpus Juris“ erschienen; Brant hatte bereits 1493/4 die andern Teile<br />
des Corpus Juris ediert. Der vorliegende Band enthält zudem von Johann Andreae „Super arboribus consanguinitatis<br />
et affinitatis“, die „Summaria“ und „Decisiones“ von Andreae, Dominicus de Sancto Geminiano<br />
und andern sowie die „Decretales extravagantes communes selectae“.<br />
Nach Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. <strong>10</strong>4, stammt der Holzschnitt vom „Meister des Verardus“;<br />
er zeigt Raymund von Pennafort, der Papst Gregor sein Werk übergibt (der Holzschnitt war zuerst in<br />
den Decretalen von Gregor IX. von 1494 abgedruckt worden).<br />
Eckausriss vom Titelblatt alt geflickt (mit etwas Buchstabenverlust auf der Rückseite; Fehlstellen im zweiten<br />
Blatt (mit etwas Textverlust). Im Übrigen anständiges, recht sauberes Exemplar mit nur wenigen Fingerflekken.<br />
Auf dem Titelblatt Besitzeintrag der „Bibliotheca S.P. Francisci Min. Conventus Ponti“.<br />
50
Johann Bergmann von Olpe<br />
45 Brant, Sebastian. Das Narren schyff. (Auf dem letzten Textblatt:) Basel, Johann Bergmann von<br />
Olpe, „vff die Vasenaht / die man der narren Kirchweich ne(n)net“ (= 11. Februar) 1494. 4°. Gotische<br />
Type,30 Zeilen; einspaltig gedruckt. 130 (statt 158) unnum. Bl. (Lagenzählung: a 1 , b 3 und 7 , c 2-6 , d 8 , e 1-<br />
7 , f 8 , g 1-3 , h 1-2 und 4-7 , i 8 , k 1-6 und 8 , l 8 , m 2-8 , n 8 , o 1-7 , p-t 8 , v 2-5 ). Mit Titelholzschnitt und 89 Textholzschnitten<br />
(davon einer ganzseitig, statt 112 Textholzschnitten) und Holzschnittdruckermarke. Alle Textseiten<br />
seitlich mit zwei Holzschnittbordüren mit verschiedenen Motiven (florale Bordüren, Vögel,<br />
Bogenschützen, Ritter, Narren, Fabelwesen, etc.) gerahmt. Zeitgenössischer, rotgefärbter Lederumschlag<br />
(Schaf? Ziege?) auf drei Bünden (Einband ohne feste Holzdeckel, die Deckel flexibel; stark<br />
fleckig und geknittert und abgerieben, Kanten lädiert, einige Löcher). (CHF 40’000.00)<br />
ISTC ib0<strong>10</strong>80000. GKW 5041. BM VdH 28.1. Goff B-<strong>10</strong>80. VdH Basel 28.1. Wilhelmi 170. Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration I, S. 1<strong>10</strong>ff. und Nr. 192.<br />
Überaus seltene erste Ausgabe von Sebastian Brants literarischem Hauptwerk, einem der grössten literarischen<br />
Welterfolge des ausgehenden 15. Jhs., einem Meilenstein des deutschsprachigen Humanismus.<br />
Bereits im Jahr des Erstdrucks erschienen vier Nachdrucke in Augsburg, Nürnberg und Reutlingen, 1495 folgte<br />
die zweite <strong>Basler</strong> Ausgabe in Deutsch und weitere Ausgaben in Augsburg und Strassburg, 1497 in Basel bei<br />
Bergmann dann die von Brant selbst besorgte lateinische Übersetzung, die für die Wirkungsgeschichte von<br />
grösster Bedeutung<br />
wurde. Bearbeitungen in<br />
Französisch, Englisch und<br />
Niederländisch folgten<br />
rasch, bis ins 17. Jh. hinein<br />
erschienen mehrere Hundert<br />
Editionen.<br />
Zum Erfolg des „Narrenschiff“<br />
trug auch die Illustration<br />
bei; diese stammt<br />
von vier verschiedenen<br />
Reissern, darunter der<br />
junge Albrecht Dürer, der<br />
etwa zwei Drittel der Illustrationen<br />
zeichnete und<br />
dessen erste eigenständigen<br />
Buchillustrationen<br />
dies sind.<br />
Dies ist auch das erste von<br />
Johann Bergmann von<br />
Olpe (geb. zwischen 1455<br />
und 1460 in Olpe – vor<br />
1532 Basel), edierte Werk,<br />
der nicht Drucker, sondern<br />
Verleger war – Bergmann<br />
war Priester und<br />
Dekan des <strong>Basler</strong> Chorstiftes<br />
und kann wohl<br />
nicht selbst eine Offizin<br />
geführt haben. Ob es Michael<br />
Furter war, bei dem<br />
Bergmann in der Folge<br />
mehrfach drucken liess,<br />
der das „Narrenschiff“<br />
gedruckt hat, ist nicht bekannt.<br />
„Dass Brant das Leben<br />
der Menschen im Bilde<br />
eines permanenten Nar-<br />
51
enzuges sah, ist wohl auch der <strong>Basler</strong> Fasnacht geschuldet, die er Jahr um Jahr vor Augen hatte. Er hat den<br />
Fasnachtsnarren in seinem Buch ein ganzes Kapitel gewidmet (1<strong>10</strong>b), und nicht von ungefähr ist sein Narrenschiff<br />
‚uff die vasenaht’ herausgekommen. Sein Unmut schlägt sich auch in der Meinung nieder, dass es während<br />
der ‚vasenaht’ in den Köpfen der Menschen ‚vast naht’, d.h. dass ihr Verstand verdunkelt sei. Ihn empörte<br />
zudem, dass dieses Treiben, das er ‚Narrenkirchweih’ nennt, nicht nur das Seelenheil gefährde (worauf er<br />
gleich zwei Mal hinweist, V.27 und 41), sondern dass es schamlos bis in die Karwoche fortgesetzt werde (V.89).<br />
Und so, wie sich die Menschen dieser Zeit benehmen, zeigen sie sich im Grunde das ganze Jahr über … Das<br />
Fasnachtskostüm als Alltagskleid der Menschen, die Narrheit ihr Normalzustand.“ (Manfred Lemmer in: Sébastien<br />
Brant. 500e anniversaire de La Nef des Folz 1494-1994, Basel 1994, S. 178).<br />
Der Incunabula Short Title Catalogue der British Library verzeichnet einzig 13 Exemplare dieser Erstausgabe,<br />
von denen sieben unvollständig sind und nur eines sich in Privatbesitz befindet:<br />
das Exemplar der UB Basel (unvollst.)<br />
das Exemplar des British Museum<br />
das Exemplar des Wiener Museum für angewandte Kunst<br />
zwei Exemplare in USA: Pierpont Morgan Library und Library of Congress/Rosenwald Coll. (unvollst.)<br />
sieben Exemplare in Deutschland: Staatsbibliothek Berlin, Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt<br />
(unvollst.), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Niedersächsische<br />
Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (unvollst.), Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln; Bayerische Staatsbibliothek München; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (unvollst.),<br />
Prediger Seminar Wittenberg (unvollst.)<br />
ein Exemplar in niederländischem Privatbesitz (unvollst.).<br />
Unser Exemplar stammt aus altem <strong>Basler</strong> Besitz und war einer breiteren Öffentlichkeit bisher nicht bekannt.<br />
Es scheint, dass alle bekannten Exemplare in Kleinigkeiten voneinander abweichen, was auf einen komplizierten<br />
Druckverlauf hinweist. Im Gesamtkatalog der Wiegendrucke werden Sp.671ff. metikulös die Unterschiede<br />
der damals bekannten Exemplare aufgelistet; GKW unterscheidet zwei Fassungen: die unkorrigierte<br />
Variante A und die korrigierte Variante B. Unser Exemplar weist bis auf drei Ausnahmen auf die unkorrigier-<br />
52
te Variante A hin. Die Druckermarke in unserem Exemplar entspricht der des Darmstädter und Münchner Exemplars,<br />
sie zeigt den Namen Bergmanns in Typendruck auf; die Exemplare in Basel und Dresden hingegen<br />
weisen eine aufwendigere Druckermarke auf, bei der Bergmanns Name in eine mehrfach gekringelte Banderole<br />
eingeschrieben ist. Wie bei GKW vermerkt, ist auf Blatt c 3 v das „nit“ in der Offizin handschriftlich mit<br />
brauner Tinte korrigiert worden, wie ebenfalls in allen andern Exemplaren ausser dem Wiener.<br />
Mit Bestimmtheit kein gutes Exemplar, es fehlen die folgenden 28 Blätter mit 23 Holzschnitten: a 2-8 , b1-2, 4-6 und<br />
8, c 1 und 7, e 8 , g 4-8 , h 3 und 8 , k 7 , m1, o 8 und v 1und 6 .<br />
4 Blätter sind lose (b 3 und 7 , g 2 und 3 ). Das Titelblatt mit einem breiten Papierfalz alt auf den Deckel geklebt. In<br />
zahlreichen Blättern mehr oder weniger lange Randeinrisse, ausserdem einige Ausrisse, so auch beim zweiteiligen<br />
Titelholzschnitt (am Unterrand). Durchgehend etwas fingerfleckig und leicht stockfleckig. Feuchtigkeitsspur<br />
in der oberen Blatthälfte in den drei letzten Lagen und passim. Zeitgenössische Unterstreichungen<br />
mit brauner Tinte auf 20 Seiten (e 3r , f 5r und 7r , g 2r , h 1v und 2r , h 4r und 8r , i 2r und 3r , k 4r und 8r , l 1r und 2r , l 7r , m 2r und 5r , q 8v , s 1v<br />
und 7r). Teils gestrichene Kritzeleien und Namenseinträge in den Holzschnitten auf 3 Seiten (q 6v , t 8r und s 3r ). Tintenflecken<br />
auf 3 Seiten (n 4v und 5r und p 3r ).<br />
Auf beiden Innendeckeln zeitgenössische Karikatur eines Phantasievogels in brauner Tinte. Auf dem vorderen<br />
Innendeckel zusätzlich Besitzeintrag des 17.Jhs.: „Johannes Kompter ist mir verehrt von Hr. Heinrich Gonzebach<br />
26 August 1687“.<br />
Von allergrösster Seltenheit; offenbar gibt es nur zwei Exemplare in Privatbesitz.<br />
53
46 Lupoldus Bambergensis (Leopold von Bebenberg, Bischof von Bamberg). Germanorum veterum<br />
principu(m) zelus et fervor in christianam religionem deique ministros. Basel, Johann Bergmann<br />
von Olpe, 15. Mai 1497. Fol. Römische Type, 43 Zeilen und Kopfzeile. 28 römisch foliierte Bl. (Lagenzählung:<br />
a 8 , b-c 6 , d 8 ). Moderner Halbpergamentband. (CHF 2’500.00)<br />
ISTC il00399000. GKW M17964. BMC III 796. Goff L-399 (zehn Exemplare). VdH 28.12.<br />
Editio princeps dieser Schrift des bedeutenden Staatsrechtslehrer, der 1353 bis 1362 Bischof von Bamberg war;<br />
Lupoldus sandte seine Schrift bereits 1342 an Herzog Rudolf von Sachsen; in ihr richtet er einen Appell an die<br />
deutschen Fürsten, sich ihrer Vorfahren würdig zu erzeigen.<br />
Zu Beginn ein langes Gedicht von Sebastian Brant an Johann Dalburg. Die Vorrede von Jakob Wimpheling ist<br />
ebenfalls an Dalburg gerichtet, in ihr gibt Wimpheling seiner Genugtuung über seinen Fund Ausdruck.<br />
Wimpheling brachte die Schrift auf eigene Kosten heraus und fand dafür Brants begeistertes Lob.<br />
Drei Seiten mit zeitgenössischen handschriftlichen Marginalien.<br />
Aus einem Sammelband ausgelöst. Sauberes Exemplar.<br />
54
47 Brant, Sebastian. Stultifera Navis. Narragonice p(er)fectionis nunque satis laudata Navis. Basel,<br />
Johann Bergmann von Olpe, 1.VIII.1497. 4°. Römische Type, 30 Zeilen und Kopfzeile. 158 fol. Blätter<br />
(statt 160; das letzte Blatt weiss; Lagenzählung: a-h8, i 1-3 und 6-8 , k-s 8 , t-y 4 ). Mit 115 Textholzschnitten<br />
(statt 117), davon 3 blattgrosse. Pergamentband des 17. Jhs. mit durchgezogenen Bünden und<br />
handschriftlichem Rückentitel. (CHF 9’000.00)<br />
ISTC ib0<strong>10</strong>90000. GKW BMC III 795. Goff B-<strong>10</strong>90. VdH Basel 28.13.<br />
Zweite lateinische, die erste erweiterte Ausgabe von Brants Hauptwerk. Die Übersetzung stammt von Jakob<br />
Locher („Philomusus“). Ausserdem Beiträge von Thomas Beccadelli.<br />
Die Holzschnitte noch in guten Abzügen von den Original-Holzstöcken.<br />
Es fehlen die beiden Blätter i 4 und 5 mit zwei Holzschnitten. Untere Aussenecke der ersten drei Blätter alt unterlegt.<br />
Durchgehend Feuchtigkeitsspur in der unteren Blatthälfte. Das Titelblatt etwas angeschmutzt, hin und<br />
wieder Stockflecken.<br />
55
48 Brant, Sebastian. [Varia carmina, pars 2:] De corrupto ordine vive(n)di. Basel, Johann Bergmann<br />
von Olpe, 1.V.1498. 4°. Römische Type, 30 Zeilen. 76 unnum. Bl. (Lagenzählung: a 8 ,b-c 4 , d-h 8 , i 4 , k-<br />
l 8 , [m] 4 ). Mit 2 blattgrossen Holzschnitten und 1 Holzschnittdruckermarke. Halblederband d.19.Jh.<br />
mit goldgeprägtem Rückentitel (etwas berieben). (CHF 900.00)<br />
ISTC ib0<strong>10</strong>99000. GKW 5068. BMC III 796. Goff B-<strong>10</strong>99. VdH Basel 28.15.<br />
Erste Ausgabe des zweiten, in sich vollständigen Teils von Brants "Varia carmina", dabei das Lobgedicht auf<br />
Kaiser Maximilian I.; zu diesem gehört der zweite Holzschnitt, der den Kaiser zeigt, wie er aus der Hand Gottes<br />
das Schwert und die Palme (als Symbole für Krieg und Frieden) empfängt, im Hintergrund eine Ansicht<br />
der Heiligen Stadt Jerusalem. Laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 193b stammt der Holzschnitt<br />
vom Meister des Verardus, ebenso auch der erste Holzschnitt, der den Untergang der verkehrten Welt<br />
zeigt und der in der zweiten lateinischen Ausgabe des "Narrenschiffs" erstmals abgedruckt wurde.Das letzte<br />
Gedicht - "Ad Dominu(m) Johannem Bergma(nn) de Olpe. De p(rae)stantia artis Impressorie a Germanis<br />
nup(er) invente" - ist ein Lobgedicht auf die Buchdruckerkunst und Basel als Druckort.<br />
Schwache Feuchtigkeitsspur am Oberrand, im Übrigen anständiges Exemplar. Auf dem Innendeckel Exlibris<br />
Willis Vickery.<br />
56
Nr. 49<br />
II. Drucke des 16. Jhs.<br />
49 (Pseudo-)Bonaventura. Compendium sacre theologiae pauperis: Sancti Bonaventure doctoris seraphici:<br />
Sacrosancte romane ecclesie cardinalis et ep(iscop)i Albanensis: ex ordine minorum.<br />
Theurgicis divinique verbi Concionatoribus accomodatissimum. Basel, Jacobus Wolff von Pforzheim,<br />
1501. Kl.-4°. 234 unnum. Bl. (das letzte weiss). Titel in Rot gedruckt, erstes Blatt des Prologus<br />
mit grösserer gedruckter Initiale „V“ sowie Überschrift und Rubrizierung in Rot gedruckt. – Daran:<br />
S. Bonaventura (d.i. Giovanni di Fidenza). Vita christi edita a sancto Bonaventura. Ohne Ort, Drukker<br />
und Jahr (= Strassburg, Johann Grüninger, 1498?). Gotische Type, 43 Zeilen und Kopfzeile. 53<br />
fol. Bl. (falsch gezählt 57 Bl.) und 1 Bl. Register (Lagenzählung: a-i 6 ). Durchgehend rubriziert und<br />
mit rot eingemalten Initialen. Zeitgenössischer Schweinslederband auf 3 Bünden mit handschriftlichem<br />
Rückentitel, Deckel mit Streicheisenverzierungen und verschiedenen Stempeln, mit den<br />
alten Schliessen (etwas berieben, Rücken am Fuss eingerissen, Rückdeckel am Oberrand geflickt).<br />
(CHF 3’000.00)<br />
I: VD16 B-6572.Adams B-2387 (unter Bonaventura). – Laut British Museum könnte ein Johann Rigaldus der<br />
Verfasser des dem Heiligen Bonaventura untergeschobenen Compendiums sein. Das zum Compendium gehörige<br />
Register ist hinter das Adligat gebunden.<br />
II: GKW 4754. BMC I 116. Goff B-897 (5 Exemplare).<br />
Offenbar erscheinen die beiden Schriften mehrfach zusammengebunden wie ein entsprechendes Exemplar<br />
der <strong>Basler</strong> Universitätsbibliothek beweist. – Auf dem Titelblatt Besitzeintrag eines Christoph Riese („Gigantis“).<br />
– Am Rand Flecken vom Einziehen der in barocker Zeit angebrachten Schnittbemalung. Feuchtigkeitsspur<br />
in der oberen Aussenecke in einigen Lagen. Wurmspuren in den Innendeckeln. Im Übrigen gute, vollständige<br />
Exemplare beider Drucke. Die Flickspur an der Oberkante des Rückdeckels weist auf eine alte<br />
Kettenbefestigung hin.<br />
57
50 (Pseudo-)Bonaventura (d.i. Giovanni da Fidenza). Sermones aurei atque subtiles de t(em)p(or)e<br />
et sanctis, cu(m) Communi sanctorum. (3 Teile in 1 Band). Basel, Jakob Wolff von Pforzheim, 1502.<br />
Kl.-4°. 4 unnum. Bl. (statt 5, ohne den Zwischentitel), 1 weisses Bl., 184 fol. Bl.; Zwischentitel, 4<br />
unnum. Bl. Index, 1 weisses Bl., 97 fol. Bl., 1 weisses Bl.; 87 fol. Bl. (ohne das letzte weisse). Teilweise<br />
rubriziert. Pergamentband d.18. Jhs. Mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen, Deckel mit<br />
feinen goldgeprägten Bordüren (etwas berieben und leicht angestaubt). (CHF 500.00)<br />
VD16 B-6566. Nicht bei Adams.<br />
Bis auf ein Zwischentitel und das letzte weisse Bl. vollständig.<br />
Im Text zahlreiche Unterstreichungen und Zeigerhändchen. Durchgehend etwas gebräunt. Auf dem Innendeckel<br />
gestochenes Exlibris. Auf dem fliegenden Blatt englischer Eintrag: „This father of the church was born<br />
in Tuscany 1221 and died at Lyons 1274 C.B. Garside“.<br />
51 S. Gregorius I., Papa. Moralia sancti Gregorii (Expositio in Job). (Basel, Nikolaus Kessler, 1503).<br />
Fol. 426 S. Holzdeckelband d.Z. auf drei Bünden, Deckel mit Streicheisenfileten und Rollenstempelprägung<br />
(ohne die alten Schliessen, stark berieben, Deckelbezug teils abgeschafft, Rücken mit<br />
Bibliotheksschild teilweise überklebt;<br />
Rücken erneuert).<br />
(CHF 1’500.00)<br />
VD16 G-3132. Nicht bei Adams.<br />
Zweite bei Kessler erschienene Ausgabe<br />
des ungewöhnlich breiten Hiobkommentars<br />
von Gregor I., entstanden<br />
während dessen Aufenthalt in<br />
Konstantinopel. Die erste Ausgabe<br />
bei Kessler war 1496 erschienen.<br />
Gregorius interpretiert das Buch<br />
Hiob nach dem Prinzip des dreifachen<br />
Schriftsinns: einerseits literal in<br />
der wörtlichen Bedeutung des Textes,<br />
andererseits tropologisch in Bezug<br />
auf die moralische Situation des einzelnen<br />
Menschen und allegorisch-typologisch<br />
mit Bezug auf die Heilstatsachen<br />
der Geschichte Christi und<br />
seiner Kirche.<br />
Feuchtigkeitsspur in der unteren<br />
Blatthälfte durch den ganzen Band,<br />
teils mit Verlust beim Papierrand.<br />
Handschriftlicher Besitzeintrag des<br />
Benediktinerkloster von Braganza.<br />
Auf dem Innendeckel Bibliotheksschild<br />
des Kapuzinerklosters Innsbruck,<br />
darunter handschriftliches Exlibris<br />
Skazinski. Der Titel unschön<br />
gestempelt. Im Text einige verschmierte<br />
handschriftliche Einträge.<br />
58
52 (Pseudo-)Methodius. De revelatione facta Ab angelo beato Methodio in carcere dete(nu)to. Basel,<br />
Michael Furter, 1504. 4°. 68 unnum. Bl. Mit Titelholzschnitt und 60 Textholzschnitten. Bescheidener<br />
Halblederband d.19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (gelockert, etwas berieben und bestossen).<br />
(CHF 5’000.00)<br />
VD16 M-4934. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr. 66.<br />
Dritte Ausgabe bei Furter (nach der Erstausgabe von 1498 und der zweiten von 1500), mit den Holzschnitten,<br />
die zum grossen Teil dem „Meister des Haintz Narr“ zugeschrieben werden sowie einem anonymen Meister;<br />
die Holzschnitte sind in allen Furterschen Ausgaben dieselben. Der Herausgeber war Sebastian Brant. Die Revelationes<br />
sind wohl im 7. Jh. im Orient entstanden und erzählen von den angeblichen Prophezeiungen, die<br />
der Bischof von Philippi von einem Engel im Gefängnis empfangen haben soll. Sie geben eine kurzgefasste<br />
Geschichte der in vier Reiche aufgeteilten Welt, von denen am Schluss das römisch-christliche triumphiert.<br />
Kleine Wurmlöcher im Rand alt unterlegt. Grösserer Einriss im letzten Blatt alt unterlegt. Feuchtigkeitsspuren<br />
im Bug und an den Rändern hin und wieder. Nur vereinzelt und geringfügig stockfleckig oder gebräunt.<br />
Auf dem Titel Besitzeintrag des Benediktinerklosters Burano, auf dem Innendeckel Exlibris Hans Fürstenberg<br />
und Roger Budin.<br />
53 Bechoff (Bachofen?), Johannes, Ord. Sancti Augustini. Quadruplex missalis expositio r(e)alis<br />
s(i)c(que) allegorica. Basel, Michael Furter, 1505. 4°. 84 unnum. Bl. Mit einer Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem Titel. Pappband d. 19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (berieben und bestossen;<br />
ein Adligat aus dem Band entfernt, deswegen die Bindung gebrochen). (CHF 1’500.00)<br />
VD16 M-5527. Adams B-437.<br />
Offenbar recht seltene Auslegung des Missales für spezifisch <strong>Basler</strong>ische Zwecke. Im Kolophon ist der Name<br />
als „Bechoffen“ gegeben, es mag aber sein, dass es sich beim Verfasser, den wir weiter nicht nachweisen können,<br />
um ein Mitglied des im 15. Jh. aus Zürich nach Basel eingewanderten Geschlechts der Bachofen handelt.<br />
Zahlreiche zierliche Marginalien einer zeitgenössischen Hand in roter Tinte. Das Titelblatt angeschmutzt.<br />
Durchgehend etwas stockfleckig.<br />
59
54 S. Bonaventura. Von den fünff hochzite(n) des kyndes Jhesus. – Daran: Ders. Über den tractat genant<br />
der wegwiser oder die wegfart. – Daran: S. Thomas Aquinas. Von der ewigen selikeyt. 3 Teile<br />
in 1 Band. Basel, Michael Furter, 1507. 8°. 162 unnum. Bl., das letzte weiss. Mit einem schönen, beinahe<br />
blattgrossen Titelholzschnitt (wiederholt) und einem weiteren Holzschnitt sowie einer Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem letzten bedruckten Blatt. Halblederband d.Z. auf drei Bünden, mit<br />
erneuerten Schliessen. (CHF 1’500.00)<br />
VD16 B-6556 und M-64<strong>10</strong>.<br />
Drei Teile des sog. „Ludwig-Moser-Büchleins“, das in verschiedener Zusammensetzung ausgegeben wurde.<br />
Moser (1442-15<strong>10</strong>) war ein in Zürich geborener <strong>Basler</strong> Karthäuser. Seine Bonaventura-Übersetzungen sind die<br />
ersten ins Deutsche. Ebenfalls ist die Thomas-Übersetzung die erste deutsche Übersetzung eines Texts von<br />
Thomas Aquinas und so von grösster Wichtigkeit für die Thomas-Rezeption im deutschen Sprachgebiet. Vor<br />
seinem Eintritt in die <strong>Basler</strong> Kartause (1474) war Moser in Gesandtschaftsreisen für die Stadt Basel unterwegs;<br />
als Rechtssubstitutent unterzeichnete er die Gründungsurkunde der <strong>Basler</strong> Universität. Von 1482-1485 war er<br />
Prior der Kartause Ittingen.<br />
Laut Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration, Nr.73, stammt der Bildschmuck vom Meister des Verardus<br />
und vom Meister DS. Der (wiederholte) Titelholzschnitt zeigt eine monumentale Madonna im Strahlenkranz,<br />
zwischen einem Mönch und einem Kardinal als Repoussoirfiguren. Auf der Rückseite des zweiten Titels<br />
eine Anbetung der Könige.<br />
Gutes, wenngleich nicht perfektes Exemplar. Der erste Titel im Falz alt aufgezogen. Unbedeutende Feuchtigkeitsspuren<br />
in den Rändern. – Wohl neu in den alten Einband eingehängt, Vorsätze erneuert.<br />
60
55 Simoneta, Bonifacius, Ord. Cist. De christiane fidei et Romanorum Pontificum persecutionibus<br />
opus pene divinum et inestimabile; in quo sparsim habentur haec infrascripta… (Ed. Hieronymus<br />
Emser). Basel, Nikolaus Kessler, 1509. Fol. 6 unnum. Bl., 156 fol. Bl., 2 unnum. Bl. Geglätteter Kalblederband<br />
d.19. Jhs. auf fünf Bünden, goldgeprägter Rückentitel, Deckel mit blindgeprägter Bordüre<br />
und goldgeprägtem Mittelstück mit der Devise des Hosenbandordens, goldgeprägte Stehkantenbordüren,<br />
blindgeprägte Innenkantenbordüren (berieben und bestossen). (CHF 750.00)<br />
VD16 S-6542. Adams S-1184.<br />
Erste Ausgabe dieser Schrift des Zisterzienserabts Simoneta (aktiv Ende des 15. Jhs. in Cornu, in der Nähe von<br />
Cremona). Simoneta beschreibt in 279 Briefen das Leben und die Martyrien der Päpste von Petrus an bis zu<br />
Innozenz VIII (1484). Die Schrift ist von Hieronymus Emser (1477-1527) herausgegeben, dem eifrigsten Gegner<br />
Luthers. – Dies ist einer der letzten von Kessler herausgegebenen Drucke.<br />
56 Meder, Johannes. Parabola filii glutonis profusi atque p(ro)digi…. Basel, Michael Furter, 15<strong>10</strong>. 8°.<br />
232 unnum. Bl. Mit 18 beinahe blattgrossen Textholzschnitten und 3 verschiedenen Holzschnittdruckermarken<br />
(auf dem Titel, am Textschluss und am Ende des Registers). Durchgehend rubriziert.<br />
Sehr schöner, jedoch restaurierter Holzdeckelband d.Z. auf drei Bünden mit Streicheisenverzierungen<br />
und floralen Stempeln und Eicheln, mit der alten Schliesse. (Gelenke sehr geschickt<br />
erneuert, berieben). (CHF 5’000.00)<br />
VD16 M-1855. Nicht bei Adams.<br />
Vierte Ausgabe, zuerst erschienen 1495 bei Furter, mit anderen Holzschnitten. Laut Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration, Nr. 61, übernimmt diese erste Nach-Inkunabel-Ausgabe die Holzschnitte der nur in<br />
einem einzigen Exemplar in Münster erhaltenen dritten Ausgabe; darin zeichnen sich die dargestellten Figuren<br />
durch ihre grosse Plastizität aus, die durch die konsequente Anwendung von Körperschraffuren gewonnen<br />
wurde. Die ursprünglichen Holzschnitte könnten vom Meister des „Haintz Narr“ stammen und liegen<br />
hier in nahen Kopien vor.<br />
Der Titel etwas angeschmutzt und gebräunt. Hin und wieder fleckig und etwas gebräunt. Breitrandiges Exemplar.<br />
Auf dem Titel handschriftlicher Besitzeintrag eines Bruders Johannes aus Kloster Benediktbeuren.<br />
Auf dem Innendeckel das gestochene Exlibris Paul Schmidt.<br />
61
57 Petrus Lombardus. Textus Sententiar(um) cum conclusionibus: et partitione textus henrici Gorichem.<br />
Basel, Nikolaus Kessler, 15<strong>10</strong>. Fol. 2<strong>10</strong> unnum. Bl. (das letzte weiss). Durchgehend rubriziert<br />
und mit rot eingemalten Initialen. Kalbslederband d.Z. über Pappdeckeln auf drei Bünden, die<br />
Deckel mit Streicheisenfileten und Einzel- und Rollenstempeln, Innendeckel mit Manuskriptfragmenten<br />
bezogen (teils abgelöst; stark verfleckt und feuchtigkeitsspurig, wellig; mit einer grösseren<br />
Wurmspur; Kapitale ausgerissen). (CHF 500.00)<br />
VD16 P-1871. Adams P-895.<br />
Eines der letzten Druckerzeugnisse Kesslers, offenbar von grosser Seltenheit. Kessler hatte den „Textus Sententiarum“,<br />
der Petrus Lombardus den Namen „Magister Sententiarum“ eingetragen hatte, bereits vor 1500<br />
herausgegeben und auch 1507; das Werk war bis weit ins 16. Jh. populär.<br />
Auf dem vierten Blatt am Fuss Eintrag des Frankfurter Dominikaner-Subpriors Johannes Lenglin, dazu spätere<br />
Besitzeinträge auf demselben Blatt, dem Titel und dem fliegenden Vorsatzblatt.<br />
Durchgehend stark feuchtigkeitsspurig in der unteren Blatthälfte, wellig.<br />
58 Corpus iuris canonici. – 3 Teile (von 4): a) Bonifazius VIII., Papa. Sextus decretalium liber. In concilio<br />
Lugdunensi editus. Cum Glossematum divisionibus: que ex novella Johan(n)is andree: suis<br />
sunt locis apposite… Basel, Johann Amerbach, Johann Petri und Johann Froben, 1511. Gr.-fol. 6<br />
unnum. Bl., 177 fol. Bl., 4 unnum. Bl. (ohne das letzte weisse Bl.). Ganz in Rot und Schwarz gedruckt.<br />
Mit einem grossen Titelholzschnitt, 3 Textholzschnitten und rot eingedruckten Initialen. –<br />
62
Daran: b) Clemens V., Papa. Constitutiones in concilio viennensi edite. Ebenda 1511. 72 fol. Bl., 4<br />
unnum. Bl. Ganz in Rot und Schwarz gedruckt. Mit einem Titelholzschnitt und einem Textholzschnitt.<br />
– Daran: c) Johannes XXII., Papa. Extravagantes. Ebenda 1511. 39 fol. Bl., 1 Bl., 39 fol. Bl., 2<br />
unnum. Bl. Schweinslederband über Pappdeckeln auf fünf Bünden, die Deckel mit Blindprägedekor<br />
(stark berieben und bestossen, feuchtigkeits- und schmutzfleckig, einige Fehlstellen im Bezug,<br />
Ecken aufgeweicht). (CHF 1’800.00)<br />
a) VD16 C-5185. – b) VD16 C-5188. – c) VD16 C-5190. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nrn.<br />
<strong>10</strong>3-<strong>10</strong>6.<br />
Drei Teile (von vier) der monumentalen Ausgabe des Corpus juris canonici, veranstaltet von der Druckergemeinschaft<br />
Amerbach / Petri / Froben, die seit 1502 aktiv war.<br />
Die beiden Wappenholzschnitte mit dem majestätischen Basilisken als Wappenhalter stammen vom Meister<br />
DS und zählen zu den besten Leistungen der <strong>Basler</strong> Buchillustration. In den ersten beiden Teilen der von Urs<br />
Graf geschaffene Holzschnitt, der den Papst bei der Entgegennahme des Buches zeigt. Im Weiteren die Decretalen<br />
mit dem Holzschnitt des „Arbor consanguinitatis“ und einem weiteren schematischen Holzschnitt.<br />
Am Ende des Bandes hässliche Feuchtigkeitsspur mit Sporfleckenbefall, die Ränder dort ausgefranst. Der<br />
erste Titel angestaubt. Im Übrigen gutes Exemplar.<br />
63
59 Guillermus Parisiensis. Postilla super Epistolas et Evangelias. – Daran: Daniel Agricola, Ord.<br />
Frat. Min. Passio domini nostri Jesu Christi. (2 Teile in 1 Band). Basel, Adam Petri, 1511. 4°. I: 8<br />
unnum. Bl., 186 fol. Bl., 4 unnum. Bl. Mit grossem Titelholzschnitt und 98 kleinen Textholzschnitten,<br />
alles von Urs Graf. Titel in Rot und Schwarz gedruckt. – II: 39 fol. Bl., 1 Bl. Mit demselben Titelholzschnitt<br />
und 20 kleinen Textholzschnitten, ebenfalls von Urs Graf. Schweinslederband des<br />
späteren 16. Jhs. auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisen, Rollenstempel und Einzelstempeldekor<br />
(ohne die Schliessen, etwas berieben und fleckig). (CHF 2’400.00)<br />
VD16 E-4381. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, 64-80.<br />
In Basel vielfach aufgelegte Postille, im Anschluss daran die von Daniel Agricola, einem <strong>Basler</strong> Barfüssermönch,<br />
verfassten Passion, mit den expressiven Holzschnitten von Urs Graf. Der Titelholzschnitt zeigt in origineller<br />
Weise den lehrenden Christus mit Jüngern und Zuhörern, die Apostel Petrus, Paulus und Jacobus,<br />
den Propheten Daniel und die Evangelistensymbole mit den in Rot eingedruckten Bezeichnungen. Beim Titelholzschnitt<br />
der Passion sind die eingedruckten Bezeichnungen in Schwarz gedruckt.<br />
Alter Besitzvermerk am Kopf des Titelblattes. Einige Initialen und 2 Textholzschnitte mit brauner Farbe überstrichen.<br />
Auf dem fliegenden Vorsatzblatt Vermerk „Duplum bibliothecae regiae Monac“ und Tilgungsstempel.<br />
60 Guillermus – Daniel Agricola. Passio domini nostri Jesu christi. Basel, Adam Petri, 1514. 4°. 39 fol.<br />
Bl., 1 Bl. Mit grossem Titelholzschnitt und 20 kleinen Textholzschnitten von Urs Graf. Moderner<br />
Halbwildlederband. (CHF 500.00)<br />
VD16 E-4391.<br />
Der der Postilla des Guillermus angehängte zweite Teil, aber ohne die vier Bl. „Compendium“, die dem Text<br />
vorangestellt wurden, aber nicht allen Exemplaren beigegeben wurden.<br />
Das letzte Blatt mit zeitgenössischen handschriftlichen Einträgen. Aus einem Sammelband ausgelöstes Exemplar.<br />
Durchgehend etwas gebräunt.<br />
64
61 Breviarium Basiliense. Pars Hyemalis (& Aestivalis). Basel, Jakob Wolff von Pforzheim, 1515. Fol.<br />
348 unnum. Bl. Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. Mit einem grossen Titelholzschnitt von<br />
Urs Graf. Datierter Holzdeckelband von 1569 über Holzdeckeln, auf fünf Bünden, Deckel mit schönen<br />
Rollenstempelbordüren und rundem Groteskmittelstück, darunter das Datum „1569“ (lädiert:<br />
Ecken und Kanten bestossen und teils sehr abgeschafft, zahlreiche Wurmlöcher, Rückenkanten<br />
teils geplatzt). (CHF 2’400.00)<br />
VD16 B-8126. Nicht bei Adams. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 156.<br />
Der Sommerteil ist im Titel nicht genannt, liegt aber vor. Jakob Wolff hatte bereits 1498 ein Breviarium gedruckt.<br />
Dies ist das letzte in Basel gedruckte Breviarium. Auf dem Titel drei Lobgedichte auf die im Holzschnitt<br />
Dargestellten von Gérard Listre.<br />
Im Kalender am<br />
Schluss jeweils astrologische<br />
Aderlassregeln<br />
mit medizinischen<br />
Empfehlungen. Zum<br />
25. Februar wohl einer<br />
der frühesten gedruckten<br />
Hinweise auf die<br />
<strong>Basler</strong> Fasnacht: „Basilien(ses)<br />
dicunt Trumtrum“.<br />
Der sehr schöne, monumentale<br />
Titelholzschnitt<br />
zeigt in der<br />
Mitte die Muttergottes<br />
im Strahlenkranz,<br />
flankiert von den <strong>Basler</strong><br />
Heiligen Kaiser<br />
Heinrich II. und Pantalus;<br />
der Holzschnitt<br />
ist 1514 datiert und ist<br />
hier erstmals abgedruckt.<br />
Schönes, breitrandiges<br />
Exemplar. Hin und<br />
wieder unbedeutende<br />
Wurmspuren. Nur gering<br />
stock- oder fingerfleckig.<br />
Auf dem Titel handschriftlicher<br />
Besitzeintrag<br />
des Rottweiler<br />
Kaplans Joseph Wirpser<br />
von 1742.<br />
65
62 Seneca. – In hoc opere contenta<br />
Ludus L. Annaei Senecae,<br />
De morte Claudii Caesaris, nuper<br />
in Germania rep(er)tus, cu(m<br />
Scholiis Beati Rhenani. Synesius<br />
Cyrene(n)sis de laudibus Calvitii,<br />
Ioane Phrea Britanno interprete,<br />
cu(m) scholiis Beati Rhenani.<br />
Erasmi Roterodami Moriae Encomium,<br />
cum co(m)mentariis Gerardi<br />
Listrii, trium linguarum periti.<br />
Basel, Johann Froben, 1515.<br />
Kl.-4°. 31 unnum. Bl. (ohne das<br />
letzte weisse). Mit einer schönen<br />
Holzschnitttitelbordüre von Urs<br />
Graf und einer Holzschnittdrukkermarke<br />
auf dem letzten bedruckten<br />
Blatt. Moderner Pappband<br />
mit Inkunabelpapierbezug.<br />
(CHF 750.00)<br />
VD16 S-5804. Adams S-918. Hieronymus,<br />
Oberrheinische Buchillustration<br />
II, Nr. 171.<br />
Enthält die beiden ersten im Titel genannten<br />
Stücke, jedoch nicht das<br />
„Laus stultitiae”, das als dritter Teil<br />
hätte folgen sollen – mit Bestimmtheit<br />
ist dies beim Ausbinden aus einem<br />
Sammelband entfernt worden! Der Seneca<br />
ist der zweite Druck dieses erst<br />
kurz zuvor aufgefundenen Stückes.<br />
Die Titelbordüre ist die besonders<br />
schöne „Narrenbordüre“ von Urs<br />
Graf.<br />
Gutes Exemplar. Runder Bibliotheksstempel<br />
am Fuss des Titels getilgt.<br />
63 S. Ambrosius. Omnia opera accuratissime revisa atque in tres partes nitidissime excusa. Teile 1<br />
und 2 (von 3) Basel, Adam Petri für Johann Koberger in Nürnberg, 1516. Fol. Titel in Rot und<br />
Schwarz gedruckt mit Titelbordüre von Urs Graf, 7 unnum. Bl., Zwischentitel mit Holzschnittbordüre,<br />
2 unnum. Bl., Fol. 2-240, 235-238, 245, 1 weisses Bl.; Zwischentitel mit Holzschnittbordüre,<br />
Fol. 2-158. Holzdeckelband, Rücken mit blindgepresstem Schweinslederbezug (ohne die Schliessen,<br />
fleckig, mit Wurmlöchern; Vorderdeckel erneuert). (CHF 300.00)<br />
VD16 A-2178. Nicht bei Adams.<br />
Die beiden ersten Bände der zweiten Ambrosius-Ausgabe von Petri. Enthält zu Beginn einen Brief von Andreas<br />
Hartmann aus Strassburg (der sich später als eigenständiger Drucker Cratander nannte). Anschliessend die<br />
Vita Ambrosii von Paulinus von Mailand. – Zu den Holzschnittbordüren vgl. Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration II, Nr. 131; Hieronymus schreibt die zweite Bordüre Hans Holbein zu.<br />
Mit sehr zahlreichen zeitgenössischen handschriftlichen Marginalien. – Stark fleckiges und feuchtigkeitsspuriges<br />
Exemplar. Die ersten Blätter zudem am Rande ausgefranst (mit Verlust an der Bordüre). Einige Wurmgänge.<br />
66
64 S. Hieronymus. [Opera]. Tomus octavus & nonus. Basel, Johann Froben, 1516. Gr.-fol. <strong>10</strong>4 fol. Bl.,<br />
96 unnum. Bl.; 187 S., 4 Einschubblätter, Fol. 188-203, 1 Bl. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen.<br />
Holzdeckelband d.Z., Rücken mit blindgeprägtem Schweinslederbezug, mit den alten Schliessen<br />
(Deckelbezug ausgerissen und mit Bostitch an den Deckel geheftet, Ecken bestossen).<br />
(CHF 250.00)<br />
VD16 H-3482. Adams H-113.<br />
Bände 8 und 9 der neunbändigen Hieronymus-Ausgabe, die von Erasmus angeregt und betreut war, eine der<br />
Meisterleistungen der Frobenschen Offizin; vorliegende Bände wurden von Bruno Amerbach besorgt und<br />
sind auch auf Kosten Amerbachs gedruckt. Im Anschluss an den achten Band die in lateinischen, griechischen<br />
und hebräischen Lettern gesetzte Parallelausgabe der Psalmen.<br />
Feuchtigkeitsspuren an den Rändern. Titel teilweise überklebt und hässlich gestempelt, gelockert.<br />
65 Guarino, Battista. Alda Guarina Veronensis. Basel, Pamphilus Gengenbach, 1517. Kl.-4°. 4 unnum.<br />
Bl. Mit Titelbordüre von Ambrosius Holbein. Halbpergamentband d. 19. Jhs. (CHF 1’800.00)<br />
VD16 G-3855. Nicht bei Adams.<br />
Höchst seltene Ausgabe der Versnovelle<br />
„De infoelici amore Aldae<br />
Puella Ferrariensis Elegeia“, die<br />
üblicherweise dem berühmten Veroneser<br />
Humanisten Battista Guarino<br />
(1374-1460) gegeben wird, die<br />
aber wohl von dessen jüngstem<br />
Sohn stammt. Die pikante Liebesgeschichte<br />
– ein reicher junger<br />
Mann überredet ein Mädchen ihm<br />
zu folgen; als er sie zwar entjungfert,<br />
aber nicht heiraten will, erfleht<br />
sie von ihm den Tod – wurde<br />
gerne im Lateinunterricht verwendet.<br />
Diese Ausgabe hatte, was<br />
der weite Zeilenabstand beweist,<br />
wohl denselben Zweck zu erfüllen;<br />
von zeitgenössischer Hand<br />
sind denn auch einige Zeilen interlinear<br />
deutsch übersetzt.<br />
Die schöne Titelbordüre von Ambrosius<br />
Holbein zeigt vier Beispiele<br />
von „Frauenpower“: Samson<br />
und Dalila, Phyllis und Aristoteles,<br />
Salomo, der von einer Frau<br />
zum Götzendienst verführt wird,<br />
und Vergil im Korb.<br />
Sehr selten, wie alle Drucke des<br />
<strong>Basler</strong> Dramatikers und Satirikers<br />
Pamphilus Gengenbach (ca. 1480-<br />
1524/25); Gengenbach hatte zuerst<br />
bei Koberger in Nürnberg gearbeitet,<br />
1511 erhielt er das <strong>Basler</strong><br />
Bürgerrecht, seine Druckerei befand<br />
sich an der Freien Strasse.<br />
Unbedeutende Feuchtigkeitsspur<br />
am Unterrand.<br />
67
66 Ritius, Michael (Michele Riccio). De regibus<br />
Francoru(m) lib. III. De regibus Hispaniae lib. III.<br />
De regibus Hierosolymorum lib. I. De regibus<br />
Neapolis & Siciliae lib. IIII. De regibus Ungariae<br />
lib. II. Basel, Johann Froben, (1517). Kl.-4°. 85 fol.<br />
Bl., 4 unnum. Bl. Index (ohne das letzte weisse).<br />
Mit einer Holzschnitttitelbordüre von Hans Holbein<br />
und einigen Holzschnittinitialen. Stark beriebener<br />
und bestossener Pappband d.18. Jhs. mit<br />
Rückenschildchen (stark fleckig, mit Kritzeleien).<br />
(CHF 1’200.00)<br />
VD16 R-2173. Adams R-587. Hieronymus, Oberrheinische<br />
Buchillustration II, S. 213. Apponyi I, 119.<br />
Zweiter Druck dieser Geschichte der Könige von Frankreich,<br />
Spanien, Neapel, Ungarn und Jerusalem des Neapolitaner<br />
Michele Riccio (zuerst Mailand 1506), der Historiker<br />
und Advokat war und als königlicher Rat unter<br />
Louis XII. von Frankreich diente.<br />
Die sog. Kindertriumphzug-Bordüre von Holbein erscheint<br />
hier erstmals im Druck.<br />
Seitlich etwas knapp beschnitten, mit etwas Verlust bei<br />
den Marginalien. Durchgehend etwas gebräunt, der<br />
Titel an den Rändern ausgefranst. Feuchtigkeitsränder<br />
in den letzten Blättern. Ohne die fliegenden Vorsatzblätter.<br />
67 Aesop. Aesopi Phrygis Vita et Fabellae cum latina interpretatione. Gabriae Graeci fabellae tres &<br />
quadraginta ex trimetris iambis, praeter ultima(m) ex Scazonte, tetrastichis conclusae, cum latina<br />
interpretatione. Ex Aphthonii exercitame(n)tis de fabula. Tum de formicis & cicadis graece & latine.<br />
De fabula ex imaginibus Philostrati graece & latine. Ex Hermogenis exercitame(n)tis de fabula<br />
Prisciano interprete. – Daran: Agapetus. De Officio Regis, ad Justinianum Caesarem. Graece & Latine.<br />
- Daran: (Pseudo-Homer). Galeomyomachia, Hoc est, Felium & Murium pugna. Tragoedia<br />
Graeca. 3 Teile (in 1 Band). Basel, J. Froben, 1518. 8°. I: 262 S. – II: S. 65- 121. – III: S. <strong>10</strong>5-126. Mit 3<br />
(wiederholten) Holzschnitttitelbordüren<br />
von Ambrosius<br />
Holbein und 3 Holzschnittdruckermarken,<br />
von denen<br />
zwei wohl von Urs Graf und<br />
eine von Holbein geschnitten<br />
sind. Halblederband d. 18. Jhs.<br />
mit goldgeprägtem Rückentitel<br />
und etwas Rückenvergoldung<br />
(einige Wurmlöcher im<br />
Rücken, berieben und etwas<br />
bestossen). (CHF 500.00)<br />
VD16 A-415. Adams A-279 (nur<br />
Teil 1). Hieronymus, Griechischer<br />
Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, 19.<br />
Drei Teile der bei Froben edierten<br />
Fabelsammlung für den Schulunterricht,<br />
die insgesamt sechs Teile<br />
umfasste, wobei die Teile alle ein-<br />
68
zeln ausgegeben wurden. Die andern Teile sind Hero und Leander sowie die Batrachomyomachia und ein Alphabetum<br />
Graecum. Exemplare, die alle sechs Teile enthalten, sind ausserordentlich selten. Möglicherweise<br />
ist Beatus Rhenanus der Herausgeber der Schriften.<br />
Feuchtigkeitsspur am Unterrand. Durchgehend etwas fleckig. Besitzeintrag am Unterrand des ersten Titels.<br />
An den Schluss ein handschriftliches Verzeichnis der einzelnen Fabeln eingebunden (18. Jh.).<br />
68 (Pseudo-)Homer. Batrachomyomachia, Hoc est, Ranarum & murium pugna. Graece & latine.<br />
Basel, Johann Froben, 1518. 8°. 32 S. Mit schöner floraler Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke<br />
von Ambrosius Holbein. Moderner Pappband. (CHF 200.00)<br />
VD16 A-415. Adams A-279. Hieronymus Griech. Geist Nr. 19.<br />
Griechisch-lateinische Parallelausgabe des Homer zugeschriebenen „Froschmäuselerkrieg“, als Teil der Frobenschen<br />
Fabel-Sammlung erschienen, vgl. die vorhergehende Nummer. Die sechs Teile sind alle auch einzeln<br />
als Texte für Schüler ausgegeben worden.<br />
Leicht gebräunt mit unbedeutenden Feuchtigkeitsspuren. Der Titel am Kopf knapp beschnitten.<br />
69 Erasmus Roterodamus, Desiderius, Ed. – [Historiae Augustae Scriptores]. Ex Recognitione Des.<br />
Erasmi Roterodami. C. Suetonius Tranquillus. Dion Cassius Nicæus. Aelius Spartianus. Iulius Capitolinus.<br />
Aelius Lampridius. Vulcatius Gallicanus. Trebellius Pollio. Flavius Vopiscus<br />
Syracusi(us). Qvibvs adiuncti svnt, Sex. Aurelius Victor. Eutropius. Paulus Diaconus. Ammianus<br />
Marcellinus. Pomponius Laetus. Ro. Io. Bap. Egnatius Venetus... Basel, Johann Froben, Juni 1518.<br />
Fol. 38 unnum. Bl., 911 S. Mit 2 Holzschnittbordüren von Ambrosius Holbein (die Vita-Aulica-Bordüre<br />
auf dem Titel und eine Bordüre mit Putten und spielenden Kindern auf dem zweiten Blatt)<br />
und drei phantastischen Bordüren von Urs Graf mit Putten und Säulen sowie 272 unterschiedlich<br />
grossen Holzschnittinitialen aus acht verschiedenen<br />
Alphabeten sowie Zierleisten, auf dem<br />
letzten Blatt die schöne Holzschnittdruckermarke<br />
Frobens mit dem Schlangenstab. Schweinslederband<br />
d.Z. auf vier Bünden über dicken Holzdeckeln,<br />
die Deckel mit Streicheisenfileten und<br />
Rollenstempeldekor (ohne die Schliessen; berieben,<br />
mit zahlreichen Wurmlöchern, etwas flekkig).<br />
(CHF 1’800.00)<br />
VD16 E-3644. Adams S-2023.<br />
Erste von Erasmus besorgte Ausgabe von Schriften 14<br />
altrömischer Autoren zur Geschichte des Kaisertums.<br />
Exemplar ohne die beiden unnumerierten Blätter<br />
(nach S. 432) mit der „Oratio Heliogabali ad meretrices“<br />
von Leonardo Bruni, die vielen Exemplaren fehlen<br />
(aus Furcht!, Renouard S. 77, zur gleichzeitigen<br />
Ausgabe bei Aldus: „arrachée par plus d’un lecteur<br />
scrupuleux, ou par des familiers de l’Inquisition“).<br />
Den beiden sächsischen Herzögen Friedrich und<br />
Georg gewidmete Ausgabe. Die Ausgabe überschneidet<br />
sich zeitlich mit den beiden Aldus-Ausgaben von<br />
1517, die zu spät bei Erasmus eingetroffen waren, als<br />
dass er sie noch hätte vollumfänglich berücksichtigen<br />
könne, wie er im Vorwort zum Text von Ammianus<br />
Marcellinus (S. 564) festhält. – Die Initialen stammen<br />
aus acht verschiedenen Alphabeten in drei verschiedenen<br />
Grössen; einige Alphabete liegen ganz vollständig<br />
vor.<br />
69
Zahlreiche handschriftliche Marginalien in einer Schrift des späten 16. Jhdts., mit Besitzervermerk „sum Johannis<br />
Volmari“ in gleicher Schrift. Auf dem vorderen Innendeckel handschriftliches Register, auf dem hinteren<br />
Innendeckel eine Beschreibung eines Sturmwetters und einer wundersamen Errettung in Hilperhausen<br />
anno 1572 sowie Aufzählung von Ereignissen in Nürnberg 1570.<br />
70 San Giorgio, Benvenuto di. De Origine Guelphorum, et Gibellinorum, quibus olim Germania,<br />
nunc Italia exardet, libellus eruditus. In quo ostenditur, quantum hac in re Clariss. Scriptores, Bartholus,<br />
Panormitanus, Blondus, Platina, & Georgius Merula Alexandrinus, à veritate aberraverint.<br />
Basel, Cratander, 1519. Kl.-4°. 6 fol. Bl. Mit schöner Holzschnitttitelbordüre von Ambrosius Holbein.<br />
– Angebunden: Marcellus Virgilius. De Militiae laudibus oratio, Florentiae dicta. Basel,<br />
Johann Froben, 1518. 22 S., 1 Bl. Mit einer schönen Holzschnitttitelbordüre, einigen Holzschnittinitialen<br />
und einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Modernes Halbpergamentbändchen.<br />
(CHF 2’400.00)<br />
Sammelbändchen mit zwei sehr seltenen <strong>Basler</strong> Drucken.<br />
I: VD16 S-1582. Nicht bei Adams.<br />
Erstausgabe von Benvenuto di<br />
San Giorgios, Conte di Biandrate,<br />
kritischer Schrift, die sich auf<br />
Grund der Kenntnis der Schriften<br />
von Otto von Freising, die er<br />
am Hofe Maximilians I. kennengelernt<br />
hatte, als er als Gesandter<br />
des Marchese di Monferrato dort<br />
weilte, gegen die italienischen<br />
Autoritäten richtet, die dem Beginn<br />
der Auseinandersetzung<br />
zwischen Guelfen und Ghibellinen<br />
entweder einen mythischen<br />
Grund gaben oder in die Zeit der<br />
Auseinandersetzungen zwischen<br />
Kaiser Friedrich I. und II.<br />
legten. Die Titelbordüre ist von<br />
Ambrosius Holbein.<br />
II: VD16 V-778. Nicht bei Adams.<br />
Lobrede des Florentiners Marcellus<br />
Virgilius auf die Kriegs- und<br />
Feldherrenkunst anlässlich der<br />
feierlichen Übergabe der florentinischen<br />
Feldzeichen an Lorenzo<br />
II. de’ Medici, herausgegeben<br />
von Beatus Rhenanus. Die Titelbordüre<br />
zeigt die Enthauptung<br />
Johannes des Täufers und ist von<br />
Hans Holbein, die Druckermarke<br />
von Ambrosius Holbein.<br />
Gute Exemplare der beiden sehr<br />
seltenen Drucke.<br />
70
71 Erasmus, Desiderius, von Rotterdam. [Adagiorum Chiliades ex quarta recognitione]. Basel, Froben,<br />
1520. Fol. 26 meist unpag. Bl. Präliminarien, 791 S. Mit 2 Holzschnitttitelbordüren und 1 Holzschnittdruckermarke,<br />
einigen Initialen und mehreren Zierstücken. Schweinslederband d.Z. über<br />
dicken Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit reicher Blindpressung, mit den alten Schliessen<br />
(eine nur fragmentarisch erhalten; stark nachgedunkelt und angeschmutzt, berieben, Bezug<br />
wellig). (CHF 2’400.00)<br />
VD16 E-1936. Adams E-431. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 151. Erstausgabe der vierten<br />
Redaktion der Adagiensammlung, die mittlerweile 3443 Adagien umfasst, gegenüber der dritten Ausgabe<br />
also um 21 Adagien vermehrt ist. Erasmus hat die Ausgabe selbst besorgt. Vorrede und Nachwort sind dieselben<br />
wie in der dritten Ausgabe.<br />
Die splendide Titelbordüre von Urs Graf wurde in der Ausgabe von 1515 erstmals verwendet, sie zeigt oben<br />
und seitlich die Portraits von 21 alten Philosophen und Dichtern, am Unterrand einen Hortus conclusus mit<br />
einem grossen Baum und<br />
vier Brunnen. Die zweite<br />
Bordüre ist von Ambrosius<br />
Holbein und zeigt Kinder<br />
als „Genii artium liberalium“.<br />
Die schönen Initialen<br />
stammen aus dem Herkules-Alphabet<br />
von Holbein.<br />
Die ersten Blätter am Kopf<br />
ausgefranst (wegen des<br />
durch Feuchtigkeit abgelösten<br />
Einbandbezugs),<br />
Feuchtigkeitsspur am<br />
Oberrand der ersten ca. 50<br />
Blätter, am Unterrand<br />
durchgehende Feuchtigkeitsspur.<br />
Titel mit grossem<br />
Braunfleck, ebenso<br />
das fliegende Vorsatzblatt.<br />
– Exemplar mit Einträgen<br />
von verschiedenen Mitgliedern<br />
der Familie Pauli<br />
aus Capaul (Graubünden):<br />
am Fuss des Titels Kaufvermerk<br />
„Sum Iacobi et Ioannis<br />
Baptista Pauli. Empto<br />
Basileae batz 9“, auf dem<br />
Vorsatzblatt Besitzeintrag<br />
Johannes Pauli, auf dem<br />
hinteren Innendeckel<br />
Samuel Pauli.<br />
71
72 Velleius Paterculus, Caius. Historiae<br />
Romanae duo volumina, ad M.<br />
Vinicium Cos. Progenerum Tiberii Caesaris,<br />
per Beatum Rhenanum Selestadiensem<br />
ab interitu utcunque vindicata.<br />
Basel, Johann Froben, 1520. Fol. 6<br />
unnum. Bl., 70 S., 1 Bl. Druckvermerk,<br />
6 unnum. Bl. Emendationes. Mit einer<br />
grossen Titeleinfassung nach Ambrosius<br />
Holbein (Apelles-Tafel), 1 Metallschnittbordüre<br />
auf dem zweiten Blatt<br />
von Hans Frank nach Hans Holbein,<br />
einer weiteren Holzschnittbordüre zu<br />
Beginn des Textes, einigen Zierleisten,<br />
zahlreichen Initialen und zwei Holzschnittdruckermarken.<br />
Durchgehend<br />
rot regliert und gelb rubriziert. Halblederband<br />
d.18. Jhs. mit goldgeprägtem<br />
Rückenschildchen (berieben, Gelenke<br />
angeplatzt, Ecken etwas bestossen).<br />
(CHF 750.00)<br />
VD16 V-516. Adams V-413. Hieronymus,<br />
Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 367.<br />
Editio princeps dieses kurzen Abrisses der<br />
Weltgeschichte aus römischer Perspektive,<br />
vom Ende des Trojanischen Krieges bis<br />
zum Tode der Livia, besorgt von Beatus<br />
Rhenanus nach einer Handschrift des Klosters<br />
Murbach. Diese Ausgabe ist, wegen<br />
des Verlusts der Handschrift, nach wie vor<br />
eine wichtige Quelle. Mit der Widmungsvorrede<br />
an Herzog Friedrich von Sachsen.<br />
Am Schluss die Emendationes des Albertus<br />
Burerius.<br />
Gutes Exemplar. Gestrichener Besitzeintrag<br />
auf dem Titel, weiterer (späterer) Besitzeintrag<br />
Guillelmus Burgat darunter.<br />
73 Winshemius, Jodocus (eig. Jodocus Textor). Christiani Poenitentis Confessio e dece(m) praeceptis,<br />
humanoru(m) moru(m) & officia & errata qua(m)libet multa perstringens, per Iodocu(m) Windshemiu(m)<br />
apud inlcytam, Francoru(m) Herbipolim Hagensium concionatore(m). Hexastichon<br />
Eobani Hessi. Basel, Adam Petri, 1520. Kl.-4°. 62 S., 1 Bl. Mit einer Holzschnitttitelbordüre und<br />
einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Modernes flexibles Pergamentbändchen<br />
(Handschriftenfragment). (CHF 500.00)<br />
VD16 T-639. Nicht bei Adams.<br />
Zweite Ausgabe dieses Beichtbüchleins, das zweite aus der Feder des aus Windsheim in Franken stammenden<br />
Jodokus Textor, der als Prediger am Stift Haug in Würzburg tätig war. Enthält einen Brief des späteren<br />
<strong>Basler</strong> Reformators Oekolampad an Fabritius Capito. Das Gedicht von Eobanus Hessus findet sich unter dem<br />
Titel.<br />
Sauberes Exemplar.<br />
72
74 Lukian von Samosata. [Opuscula]. Basel, Johannes Froben, 1521. Fol. 298 S., 1 Bl. Mit Holzschnitttitelbordüre<br />
von Ambrosius Holbein, einer weiteren Bordüre (Kombination von Holz- und Metallschnitt)<br />
nach Hans Holbein und zahlreichen Holzschnittinitialen sowie einer Holzschnittdruckermarke.<br />
Italienischer Halblederband d.17. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel und etwas<br />
Rückenvergoldung (stark berieben und bestossen). (CHF 1’200.00)<br />
VD 16 L-2925. Adams L-1626.<br />
Erste <strong>Basler</strong> Ausgabe dieser Schriften von Lukian, Nachdruck der von Erasmus von Rotterdam und Thomas<br />
Morus besorgten Ausgabe bei Aldus in Venedig 1516, mit der Widmungsvorrede an Erzbischof William Warham<br />
von Cambridge auf der Titelrückseite.<br />
Der Titel und das folgende Blatt am rechten Rand beschnitten und alt unterlegt, das zweite im Bug alt angefalzt.<br />
Feuchtigkeitsspuren, vor allem am Unterrand durch einen guten Teil des Bandes. Einige wenige ca. zeitgenössische<br />
Marginalien.<br />
73
75 Caesar, Caius Julius. Commentariorum Caesaris Elenchus. Basel, Thomas Wolff, 1521. 8°. 16<br />
unnum. Bl., 3<strong>10</strong> fol. Bl. Mit 5 ganzseitigen Textholzschnitten und zwei doppelblattgrossen Holzschnittkarten<br />
sowie einer Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke. Schöner<br />
Kalblederband d.Z. über Holzdeckeln auf drei Bünden, der Rücken mit drei Rückenschildchen, die<br />
Deckel mit Rollenstempeln und schönem Mittelstück mit Rankenmuster (die Schliessbänder abgerissen,<br />
etwas berieben; Kapitale ausgerissen und Ecken stark bestossen). (CHF 1’200.00)<br />
VD16 C-31. Nicht bei Adams. Hieronymus, Oberrheinische Buchillustration II, Nr. 381.<br />
Nachdruck der 1513 bei Aldus erschienenen Caesar-Ausgabe des Veroneser Humanisten und Architekten Fra<br />
Giovanni Giocondo (1430-1515). Die Holzschnitte sind ebenfalls Nachschnitte nach der Aldus-Ausgabe, hier<br />
sind sie von Hans Holbein gezeichnet. Fra Giocondo wurde 1499 von König Ludwig XII. nach Paris berufen,<br />
1506 wirkte er in Venedig als Festungsingenieur, 1514 wurde er von Papst Leo X. nach Rom an den Bau von<br />
St. Peter berufen. Er gab die erste vollständige Plinius-Ausgabe heraus (1508) und 1511 den ersten kritischen<br />
Vitruv. Fra Giocondo widmete seine Caesar-Ausgabe Giuliano de’ Medici.<br />
Die ersten 16 Bl. (mit den Holzschnitten) etwas gebräunt, im Übrigen gutes Exemplar. Zwei Blätter mit dem<br />
Stempel des „Museum des Reichsgaues Niederdonau Landschaftsmuseum Eisenstadt“.<br />
76 Tertullianus, Quintus Septimius Florens. Opera … per Beatum Rhenanum Selestadiensem è tenebris<br />
eruta atque à situ pro virili vindicata, adiectis singulorum librorum argume(n)tis & alicubi coniecturis,<br />
quibus vetustissimus autor nonnihil illustratur. Basel, Johann Froben, 1521. Fol. Titelblatt<br />
mit Holzschnittbordüre 13 unnum. Bl. Vorreden, 615 S., 34 unnum. Bl. Index. Mit einer Holzschnitt-<br />
74
titelbordüre von Ambrosius Holbein („Vita aulica“) und 2 Metallschnittbordüren von Jacob Faber<br />
nach Hans Holbein d.J. (der „Tantalus“-Bordüre auf dem zweiten Blatt und der Bordüre mit Lastern<br />
und Tugenden auf dem ersten Textblatt) sowie zahlreichen Holzschnittinitialen aus verschiedenen<br />
Alphabeten und Zierleisten sowie zwei verschiedenen Holzschnittdruckermarken. Guter<br />
Schweinslederband über dicken Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit schöner Blindprägung<br />
(fleckig, mit einigen Wurmspuren, berieben). (CHF 1’800.00)<br />
VD 16 T-559. Adams T-405. Dibdin, Introduction to the Greek and Latin Classics, S. 207: “The typographical<br />
execution of the volume is worthy of the press from which it issued. It is a book of uncommon occurrence; and<br />
as an editio princeps should have place in all libraries of any critical pretension”.<br />
Eine der grossartigsten editorischen Leistungen des Schlettstädter Humanisten Beatus Rhenanus (1485-1547).<br />
Mit der Widmung an Stanislaus Turzo, Bischof von Olmütz, in der Beatus Rhenanus von den beiden Manuskripten<br />
spricht, aus<br />
denen er seinen Text gezogen<br />
hat: einem Codex<br />
aus Kloster Hirsau und<br />
einem aus Payerne.<br />
Beatus Rhenanus fügte<br />
eine „Vita Tertulliani“<br />
und eine „Admonitio<br />
de quibusdam Tertulliani<br />
dogmatis“ bei; am<br />
Ende sind die „Definitiones<br />
ecclesiasticorum<br />
dogmatum“ des Gennadius<br />
Marsiliensis abgedruckt.<br />
Der äusserst<br />
ausführliche Index am<br />
Ende ist von Conrad<br />
Pellikan (der in einer<br />
handschriftlichen Marginalie<br />
hier als Ketzer<br />
gebrandmarkt wird!).<br />
Die „Tantalus“-Bordüre<br />
von Hans Holbein erscheint<br />
hier erstmals,<br />
die „Vita aulica“-Bordüre<br />
erschien erstmals<br />
in der Sueton-Ausgabe<br />
von 1517.<br />
Zahlreiche Wurmlöcher<br />
(aber keine Wurmgänge).<br />
Mit den üblichen<br />
Finger- und Schmutzflecken.<br />
Einige Blätter<br />
mit kleinen Randausrissen.<br />
Zahlreiche in etwa<br />
zeitgenössische Marginalien<br />
und Zeigerhändchen<br />
am Rand.<br />
Besitzvermerk am Kopf<br />
des Titels, der auf die<br />
Kathedrale St. Urs in<br />
Solothurn verweist; auf<br />
dem Innendeckel Exlibris<br />
der Solothurner Kapitelbibliothek.<br />
75
77 Georgius Trapezuntius. Rhetoricorum<br />
libri, in quibus quid recens<br />
praestitum, proxima facie indicabit liminaris<br />
epistola. Basel, Valentin<br />
Curio, 1522. 4°. Titel mit grosser Holzschnittbordüre<br />
von Hans Holbein<br />
(Marcus Crassus), 5 unnum. Bl., 176<br />
fol. Bl.. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen<br />
von Holbein (u.a. Kinderalphabete)<br />
und Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem letzten Blatt. Etwas verzogener<br />
Pergamentband des späten 16. Jhs.<br />
(etwas berieben, Ecken etwas bestossen).<br />
(CHF 1’800.00)<br />
Vd 16 G-1374. Adams T-906. Hieronymus,<br />
Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, Nr.<br />
28.<br />
Erste im deutschen Sprachraum veröffentlichte,<br />
in Latein verfasste Arbeit des aus<br />
Kreta stammenden Humanisten Georgius<br />
aus Trapezunt, der unter Vittorino da Feltre<br />
in Venedig Lateinisch lernte. Georgius<br />
unterrichtete Griechisch in Mantua und<br />
Venedig und wirkte als apostolischer Sekretär.<br />
Nebst Übersetzungen aus Aristoteles<br />
und andern griechischen Autoren, publizierte<br />
Georgius auch in Latein, dies ist<br />
das wichtigste seiner lateinischen Werke.<br />
Die dramatische Titelbordüre, zeigt die<br />
grausame Szene, wie zwei parthische Soldaten<br />
dem unermesslich reichen römischen<br />
Triumvir Marcus Licinius Crassus<br />
flüssiges Gold in den Mund schütten. Die<br />
Bordüre erscheint hier zum ersten Mal.<br />
Sehr eleganter Kursivdruck. Gutes, wenngleich<br />
nicht fehlerfreies Exemplar. Der Titelholzschnitt im Falz mit kurzem Einriss. Durch den ganzen Band<br />
Wurmlöcher. Nur geringfügig stockfleckig oder leicht gebräunt. – Selten!<br />
78 S. Johannes Chrysostomus, Archiepiscopus Constaninopolitanus. Index in quinque tomos operum<br />
divi Ioannis Chrysostomi, episcopi Constantinopolitani, multorum scitu dignorum accessione<br />
auctus, & in unum tandem redactus. Pars I et II (von 5). Basel, Andreas Cratander, 1522. Fol. 36<br />
unnum. Bl., 378 S.(recte: 380 Bl.); 223 S. Mit einer Holzschnitttitelbordüre von Hans Holbein, einer<br />
weiteren Holzschnittbordüre und zwei Druckermarken. Guter Schweinslederband d.Z. über dikken<br />
Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel mit Jesus-Banderole sowie Blütenranken, mit den<br />
alten Schliessen (mit einigen Wurmlöchern, etwas berieben). (CHF 500.00)<br />
VD 16 J-397. Adams C-1512 (nur Teile IV und V). Bände 1 und 2 der zweiten bei Cratander erschienenen Johannes-Ausgabe,<br />
mit der schönen Cebes-Titelbordüre von Hans Holbein. Pars I enthält die Matthäus-Homilien,<br />
pars II Johannes-Homilien.<br />
Zahlreiche Wurmlöcher. Feuchtigkeitsspuren in den letzten ca. 30 Blättern. Mit den üblichen<br />
Fingerflecken.Titel mit einigen Tintenflecken und Randausrissen. Titelblatt mit handschriftlichem und gestempelten<br />
Besitzeintrag der Stadtbibliothek Zofingen.<br />
76
79 Silius Italicus, Tiberius Caius.<br />
Punicoru(m) libri xvii. alibi in<br />
Germania no(n) temere aediti<br />
hactenus, cum argumentis Hermanni<br />
Buschii, & scoliis in margine<br />
adiectis, quae vice uberis<br />
commentarii esse possunt. Basel,<br />
Thomas Wolff, 1522. 8°. 4<br />
unnum. Bl. 234 fol. Bl., 1 weisses<br />
Bl., 1 Bl. Mit einer schönen Holzschnitttitelbordüre<br />
von Urs Graf<br />
und einer Holzschnittdruckermarke<br />
von Hans Holbein auf<br />
dem letzten Blatt. Halbpergamentband<br />
d.18. Jhs. (etwas berieben).<br />
(CHF 1’200.00)<br />
VD16 S-6479. Adams S-1133. Hieronymus,<br />
Oberrheinische Buchillustration<br />
II, Nr. 382.<br />
Erste von Hermann van dem Busche<br />
(1468-1534) autorisierte Ausgabe<br />
(nach der Erstausgabe von 1504).<br />
Nach Studien in Deventer und Heidelberg,<br />
ging van der Busche für<br />
fünf Jahre nach Italien. Nach seiner<br />
Rückkehr nach Deutschland unterrichtete<br />
er an einer ganzen Zahl<br />
deutscher Universitäten, so auch<br />
1503 in Leipzig, wo er über Silius<br />
Italicus las. Einer seiner Studenten<br />
publizierte auf Grund seiner Vorlesungsnotizen<br />
1504 eine recht verstümmelte<br />
Silius-Ausgabe. Auf<br />
Drängen von Claude Chansonette<br />
(Cantiuncula) gab van der Busche<br />
diese seine korrigierte und verbesserte<br />
Silius-Ausgabe heraus. Nach<br />
dem Einleitungsgedicht an den Leser findet sich auch ein Gedicht an Chansonette.<br />
Hübscher Kursiv-Druck in einem guten Exemplar, nur unbedeutend und hin und wieder etwas fleckig.<br />
80 Erasmus, Desiderius, Roterodamus. Io. Frob. Lectoris S.D. In universas epistolas apostolorum ab<br />
ecclesia receptas, hoc est, Pauli quatuordecim, Petri duas, Iudae una(m), Iacobi unam, Ioannis treis,<br />
paraphrasis, hoc est, liberior ac dilucidior interpretatio, per Erasmum Roterodamum ex archetypis<br />
primis diligenter ab ipso recognitis. Cuius diligentiae nostra quoq(ue) cura no(n) defuit. Tuum erit<br />
optime lector dare operam, ne vel ille Christi gloriae, vel nos tuae commoditati frustra sudasse videamur.<br />
Vale. Basel, Johann Froben, 1520. 8°. 215 unnum. Bl. (statt 216; ohne das 14. Blatt [b 6 ]). Mit<br />
einer Holzschnitttitelbordüre und einer Holzschnittdruckermarke von Ambrosius Holbein sowie<br />
7 weiteren Holzschnittbordüren und zahlreichen Holzschnittinitialen von Hans Holbein. Schöner,<br />
aber restaurierungsbedürftiger Kalblederband d.Z. auf drei Bünden, Deckel mit Streicheisenfileten,<br />
Rollenstempeln und floralen Einzelstempeln (ohne die alten Schliessen; Rücken geplatzt und<br />
mit grosser Fehlstelle, Kapitalen ausgerissen, Ecken abgearbeitet, berieben). (CHF 750.00)<br />
VD16 E-3377. Nicht bei Adams Bezzel1529.<br />
77
Zweite Ausgabe, zwei Monate nach der Folio-Ausgabe erschienen, enthält die Paraphrasen der Apostelbriefe,<br />
entstanden in der Nachfolge der Herausgabe des Neuen Testaments 1516.<br />
Reste des herausgerissenen 14. Blatts sind im Falz sichtbar.<br />
Besitzeintrag eines Johannes Mauritis am Kopf des fliegenden Vorsatzblattes. Auf den Innendeckeln und den<br />
fliegenden Vorsatzblättern zahlreiche lateinische Eintragungen in einer anderen (älteren) Hand. Zahlreiche<br />
Stockflecken und Braunflecken, Feuchtigkeitsspuren im Rand.<br />
81 Luther, Martin. Ein Sermon von den Heyltumen und gezierdt mit überfluß / Vom heylige(n) Creütz<br />
in den kirche(n) / geprediget von Doctor Martin Luther. Im Jar. M.D.xxiii. Mit zier bildnyss /<br />
Gedenck nur der armen. (Basel, Adam Petri, 1523). 4°. 8 unnum. Bl. Mit Titelbordüre und kleinem<br />
Titelholzschnitt von Urs Graf. Moderner Kartonumschlag. (CHF 300.00)<br />
VD16 L-6380. Benzing 1465. Hieronymus, 1488 Petri Schwabe 1988. Nr. <strong>10</strong>4.<br />
Sechste Ausgabe dieses Sermons gegen die missbräuchliche Kreuzesverehrung, zuerst erschienen 1522. – Der<br />
Titelholzschnitt ist erstmals in Michael Furters „Hortulus“ von 1515 abgedruckt und zeigt die Moses-Schlange<br />
am leeren Kreuz vor einer Landschaft.<br />
Aus einem Sammelband ausgelöst, kleiner Ausriss bei der Stelle des ehemaligen Blattweisers. Etwas fleckig.<br />
– Aus der Folger Library ausgeschiedene Doublette (Stempel auf dem letzten Blatt).<br />
78
82 Diogenes Laertius. De vita, & moribus philosophorum libri decem, nuper ad vetusti Graeci codicis<br />
fidem accuratissime castigati, idemque summa diligentia excusi, restitutis penè innumeris locis,<br />
& versibus, epigrammatisque, quase desiderabantur, Graece repositis, iisdemque Latine factis,<br />
cum indice in omnes libros utilissimo. Basel, Valentin Curio, 1524. Kl.-schmal-4°. <strong>10</strong> unnum. Bl.<br />
Präliminarien, 391 S. (ohne das letzte weisse Blatt). Mit einer Holzschnittdruckermarke auf dem<br />
letzten Blatt und zahlreichen Holzschnittinitialen, alle nach Hans Holbein. Geglätteter Kalblederband<br />
des 19. Jhs. mit goldgeprägtem Rückentitel (etwas berieben). (CHF 1’200.00)<br />
VD16 D-1837. Adams D-486. Hieronymus, Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, 92.<br />
Erste bei Curio erschienene Übersetzung des Ambrosius Travesarius, gebessert durch Matthaeus Aurigallus<br />
und Michael Bentinus, von Curio bewusst als Konkurrenz zu den seiner Meinung nach grässlichen französischen<br />
Ausgaben gemacht. Diogenes Laertius’ Schrift ist eine der Hauptquellen unserer Kenntnis über das<br />
Leben und die Doktrin von Thales, Heraklitus, Pythagoras, Euklid, Sokrates, Plato, Aristoteles und andern.<br />
Das letzte Buch ist ganz Epikur gewidmet, darin der Brief an Herodot, der die einzige Darstellung von Epikurs<br />
Naturphilosophie enthält.<br />
Sehr eleganter Kursivdruck mit viel griechischen Typen. Durchgehend, aber ganz unbedeutend stockfleckig.<br />
Doublette der Universitätsbibliothek Basel.<br />
79
83 S. Cyrillus, Patr. Alexandriae. In Evangelium Ioannis Commentaria, rursum exactius recognita …<br />
per Iudocum Clichtoueum …. Opus insigne, quod Thesaurus inscribitur, de consubstantialitate filii<br />
& spiritus sancti cum deo patre, contra haereticos luculenter differens … Georgio Trapezuntio interprete.<br />
Insuper, in Leviticum Libri XVI. ubi quicquid corporaliter & ad literam observandu(m)<br />
statuitur, id omne a spiritalem … transfertur. Basel, Andreas Cratander, 1524. Fol. Titelblatt mit<br />
Holzschnittdruckermarke, 9 unnum. Bl. Präliminarien, S. 3-294, 1 Bl.; 49 unnum. Bl., 2 nn. Bl. Index<br />
und 1 Bl. Druckvermerk. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen. Schweinslederband d.Z. über Holzdeckeln,<br />
auf vier Bünden, Deckel mit blindgeprägtem Dekor (ohne die Schliessen; einige Wurmlöcher;<br />
berieben und bestossen, ein Teil des Bezugs abgerissen). (CHF 300.00)<br />
VD16 C-6579. Nicht bei Adams.<br />
Erste <strong>Basler</strong> Ausgaben dieser drei Schriften, wobei der Leviticus-Kommentar möglicherweise nicht vom Alexandriner<br />
Patriarchen Cyrillus (gest. 444) stammt, sondern von Origenes. Im Buch „Thesaurus“ versucht Cyrillus<br />
das Lehrgebäude des Arianismus zu unterminieren. Der 1396 in Kreta geborene Humanist Georg von<br />
Trapezunt übersetzte mehrfach Schriften von Cyrill. Die erste Schrift ist von Josse Clichtove (1472-1543) ediert,<br />
einem der berühmtesten Gelehrten der Sorbonne.<br />
Einige Marginalien und Unterstreichungen von verschiedenen, in etwa zeitgenössischen Händen. Auf dem<br />
Titelblatt Besitzeintrag „Collegii sancti Hieronimi Bolani“ mit Datum 1658. Auf dem Innendeckel Kaufvermerk<br />
„Emptus sum XXI B(atzen) d rappe Anno 23“.<br />
Wurmlöcher in den ersten ca. 120 Blättern. Durchgehend leicht gebräunt.<br />
84 Josephus, Flavius. Opera quaedam<br />
Ruffino presbytero interprete, in quibus<br />
post ultimam aliorum aeditionem, loca<br />
nec pauca, nec omnino levis momenti ex<br />
vetustissiorum codicum collatione restituta<br />
comperies lector. Catalogum operum,<br />
indicabit proxima pagella. Basel, Johann<br />
Froben, 1524. Fol. 30 unnum. Bl., 907<br />
S. (recte: 911 S.). Mit einer Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem Titel und dem<br />
letzten Blatt. Schweinslederband d.Z. auf<br />
vier Bünden, Deckel mit reicher Blindprägung<br />
(ohne die alten Schliessen; fleckig<br />
und etwas zerkratzt, einige Wurmlöcher).<br />
(CHF 1’200.00)<br />
VD16 J-956. Adams J-356. Erste <strong>Basler</strong> Josephus-Ausgabe<br />
in der Übersetzung des Ruffinus<br />
von Aquileia, herausgegeben von Beatus<br />
Rhenanus und mit einer Vorrede des Erasmus<br />
von Rotterdam versehen. – In einer sehr schönen<br />
Antiqua-Type gesetzt.<br />
Auf dem Innendeckel Besitzeintrag eines<br />
Adam Bartholomaeus, licentiatus theologiae,<br />
mit Datum 1572, am Kopf des Titels weiterer<br />
Eintrag. Auf dem Innendeckel Bibliotheksexlibris.<br />
Im Text zahlreiche handschriftliche Marginalien.<br />
Gutes, breitrandiges Exemplar, nur geringfügig<br />
fleckig. Kleine Wurmspur in den letzten<br />
zehn Blättern.<br />
80
85 Theophylactus, Archiepisopus<br />
Bulgariae. In quatuor Evangelia enarrationes,<br />
denuo recognitae. Ioanne<br />
Oecolampadio interprete. (Basel,<br />
Andreas Cratander, 1525). Fol. Titelblatt<br />
mit Metallschnittbordüre, 8<br />
unnum. Bl. Index, 221 fol. Bl., 1<br />
weisses Blatt. Das erste Textblatt mit<br />
Holzschnittbordüre, auf dem letzten<br />
Blatt Holzschnittdruckermarke.<br />
Restaurierter Lederband d.Z. auf<br />
sechs Bünden, die Deckel mit Rollenstempelblindprägung<br />
(ohne die<br />
Schliessbänder; stark berieben und<br />
verwittert; Rücken erneuert).<br />
(CHF 300.00)<br />
VD16 B-4600. Adams T-587. Hieronymus,<br />
Oberrheinische Buchillustration II,<br />
Nr. 424.<br />
Zweite Ausgabe bei Cratander, bereits<br />
ein Jahr zuvor bei ihm erschienen, mit<br />
demselben Buchschmuck. Vom <strong>Basler</strong><br />
Reformator besorgte Ausgabe des Evangelienkommentars<br />
des bulgarischen<br />
Erzbischofs Theophylactus von Euböa.<br />
Der Metallschnitt stammt von Jacob<br />
Faber nach einer Vorlage von Hans Holbein;<br />
von Holbein ist ebenfalls die Bordüre<br />
mit dem Bacchanal.<br />
Handschriftlicher Besitzeintrag auf dem<br />
Titel, im Text zahlreiche handschriftliche<br />
Marginalien von verschiedenen<br />
Händen. – Stark feuchtigkeitsspurig<br />
und mit einigen Wurmgängen.<br />
86 Isocrates. Orationes. Eiusdem vita, ex Plutarcho, Philostrato, & Dionysio Halicarnaseo. Ioanne Lonicero<br />
interprete. Basel, Andreas Cratander, 1529. Fol. 12 unnum. Bl., 118 fol. Bl. (falsch fol. 117), <strong>10</strong><br />
unnum. Bl. Index. Mit schöner Holzschnitttitelbordüre von Hans Frank nach Ambrosius Holbein,<br />
1 Metallschnittbordüre auf dem ersten Textblatt nach Hans Holbein und zahlreiche Initialen und<br />
einer Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Flexibler Pergamentband d.Z. mit übergreifenden<br />
Kanten (fleckig, einige Löcher im Rücken). (CHF 250.00)<br />
VD16 I-409. Adams I-222.<br />
Erste Ausgabe der Übersetzung von Johannes Lonicerus, mit dessen Widmungsbrief an Landgraf Philipp von<br />
Hessen, datiert Marburg 16.IX.1528. Isocrates stammte aus Athen und stand in Umgang mit Sokrates, er<br />
schied mit 96 Jahren freiwillig aus dem Leben. Von seinen Reden haben sich 21 erhalten.<br />
Die sehr schöne Titelbordüre zeigt den Hercules Gallicus, die vierteilige Metallschnittbordüre nebst erntenden<br />
Putti eine Fuchsjagd und einen Bauerntanz.<br />
Nur geringfügig stockfleckiges oder gebräuntes Exemplar. Handschriftlicher Besitzeintrag auf dem fliegenden<br />
Vorsatz gestrichen.<br />
81
87 Calepinus, Ambrosius. Lexicon,<br />
summo studio diligenter recognitum,<br />
& à mendis, hactenus à<br />
nullo animadversis, vindicatum.<br />
Quid operae praeterea expectandum<br />
tibi sit, subsequentis paginae<br />
indicabit epistola. Basel, Valentin<br />
Curio, 1530. Fol. 442 fol. Bl. Titel<br />
mit schöner Druckermarke nach<br />
Hans Holbein auf dem Titel und<br />
einer zweiten Druckermarke auf<br />
dem letzten Blatt. Mit einigen von<br />
Holbein geschaffenen Holzschnittinitialen.<br />
Schweinslederband<br />
d.Z. über dicken Holzdekkeln,<br />
auf vier Bünden, die Deckel<br />
mit reicher Blindprägung, mit den<br />
alten Schliessen (fleckig, berieben,<br />
Ecken abgeschafft, eine Schliesse<br />
fehlt). (CHF 300.00)<br />
VD 16 C-235.<br />
Eine der zahlreichen Ausgaben des<br />
vom Bergamasker Mönchs Iacopo Calepino<br />
seit 1487 verfertigten Werkes,<br />
das bis weit ins 17. Jh. populär blieb.<br />
Der Name des Kompilators wurde<br />
zum Synonym für einen Dictionär.<br />
Gelöschter Besitzereintrag auf dem<br />
Titel, zwei Besitzeinträge auf dem Innendeckel.<br />
Die ersten zehn Seiten mit Braunfleck.<br />
Ausschnitt vom Titeloberrand. Ränder<br />
der ersten Blätter ausgefranst, im<br />
Übrigen gutes, sauberes und breitrandiges<br />
Exemplar.<br />
88 Rhenanus, Beatus. Rerum Germanicarum Libri III. Basel, Basel, Officina Frobeniana, 1531. Fol. 194<br />
S., 1 Bl. Mit zwei grossen Holzschnittdruckermarken. Interimspappband d.19. Jhs. (Rückenkanten<br />
geplatzt, gebräunt, berieben und bestossen). (CHF 2’400.00)<br />
VD16 R-2864. Adams R-438.<br />
Erstausgabe eines der ersten kritischen Bücher zur deutschen Geschichte, von erheblichem kultur- und geistesgeschichtlichen<br />
Interesse; es fand bereits bei den Zeitgenossen wegen seiner Sorgfalt und Gelehrsamkeit<br />
grosse Beachtung.<br />
Auf S. <strong>10</strong>7 findet sich die erste gedruckte Erwähnung von Otfrids „Krist“ aus dem 9. Jh., einem der frühesten<br />
Denkmäler deutscher Sprache.<br />
Auf S. 147 wird bei der Schilderung von Colmar Martin Schongauer erwähnt („Appellem suum Martinum“).<br />
Ausführlich werden die Fuggerschen Kunstsammlungen in Augsburg geschildert (S. 192f.).<br />
Die Vorrede Rhenans ist an König Ferdinand von Böhmen und Ungarn.<br />
Durchgehend feuchtigkeitsrandige Doublette aus der Wolfenbüttler Bibliothek (Stempel). Der Titel aufgezogen.<br />
82
89 Perottus, Nicolaus. Cornucopiae, seu latinae linguae commentarii locupletissimi... Basel, Valentin<br />
Curio, 1532. Fol. Titelblatt mit grosser Holzschnittbordüre (Cebestafel von Hermann nach Holbein),<br />
69 unnum. Bl. Indices, 1400 Spalten, 11 unnum. Bl. Castigationes (ohne das letzte Blatt).<br />
Pappband d. 18. Jhs. Mit Rückenschildchen (dieses beinahe ganz abgerieben, stark berieben, Ecken<br />
bestossen). (CHF 250.00)<br />
VD16 P-1568. Adams P-727.<br />
Dritte <strong>Basler</strong> Ausgabe (nach 1521 und 1526) des seinerzeit höchst beliebten Lexikons der guten lateinischen<br />
Ausdrucksweise. Der Band enthält nebst dem Hauptwerk Texte von Plinius, Vitellius, Marcellus, Trentinus<br />
Varro und Sextus Pompeius.<br />
Es fehlt das letzte Blatt mit dem Schluss der Castigationes des Michael Bentinus. – Sauberes Exemplar. Zahlreiche<br />
wenig störende Wurmlöcher. Kleine Wurmspur am Unterrand der ersten ca. 70 Blätter. Besitzeinträge<br />
auf dem Titel.<br />
90 Constantinus Phyrygius, Paulus (eig. Paulus Seidensticker). Chronicum regum regnorumque omnium<br />
catalogum, et perpetuum ab exordio mundi temporum, seculorumque seriem complectens,<br />
ex optimis quibusque Hebraeis, Graecis, & Latinis autoribus congestum, Paulo Constantino Phrygione<br />
autore. Basel, Johann Herwagen, 1534. Fol. 4 unnum. Bl., 516 S., 1 Bl., 26 unnum. Bl. Index.<br />
Mit 2 Holzschnittdruckermarken (auf dem Titel und auf dem sonst leeren Blatt am Schluss des Textes).<br />
Schöner zeitgenössischer Schweinslederband über Holzdeckeln, auf vier Bünden, die Deckel<br />
mit reichem Blindprägedekor, mit den alten Schliessen (verfleckt, geringfügig berieben und Ecken<br />
etwas bestossen). (CHF 1’200.00)<br />
VD 16 S-5365. Adams C-2553.<br />
83
Seltene erste Ausgabe dieser Chronologie aller Könige und Königreiche, nach Ländern geordnet. Nach der<br />
Vorrede von Simon Grynaeus und dem Widmungsbrief des Autors an Herzog Huldreich von Württemberg<br />
folgt die Auflistung der vom Autor benützten Quellen, die nebst den klassischen Autoren Platina, Blondus,<br />
Aeneas Sylvius, Wimpheling, Polydorus, Vergil, Robertus Gaguinus und andere aufführt.<br />
Der Autor ist 1483 in Schlettstadt geboren, studierte in Basel und Freiburg, 1519-1525 war er Pfarrer in seiner<br />
Heimatstadt, 1529 wurde er der erste reformierte Pfarrer an St. Peter in Basel. 1535 wurde er nach Tübingen<br />
berufen, wo er 1543 verstarb. Dies ist sein Hauptwerk.<br />
Das Buch ist auch typographisch interessant wegen des exzessiven Gebrauchs von Ziffern.<br />
Gutes Exemplar, trotz einiger Schäden. Das Titelblatt und die ersten ca. 30 Blätter mit Feuchtigkeitsspur im<br />
Falz. Der Titel etwas angeschmutzt und mit gebräuntem Rand. Besitzeintrag Thobias Zorer und Waltherus<br />
Drechsel auf dem Titel.<br />
91 Xenophon. Opera, partim Graecorum exemplarium collatione recognita, partim à viris doctissimis<br />
iam primum latinitate donata. Quorum elenchum subsequens pagina indicabit. Basel, Andreas<br />
Cratander, 1534. Fol. 12 unnum. Bl. Präliminarien, S. 1-132 und 145-487 (ohne das weisse Blatt<br />
375/76, das als Falz erkennbar ist). Mit der sehr schönen Metallschnitt-Bordüre zu Beginn des Texts<br />
und einigen Metallschnittinitialen. Pergamentband d.Z. über dünnen Pappdeckeln, der Bezug ein<br />
altes Manuskriptfragment (berieben, ohne die alten Schliessbänder). (CHF 200.00)<br />
VD16 X-11. Adams X-17. Im Inhaltsverzeichnis auf der Titelrückseite werden die Bearbeiter der Texte genannt:<br />
Francesco Filelfo, Erasmus von Rotterdam, Willibald Pirckheimer, Romulus Amaseus, Leonardo Bruni, Omnibonus<br />
Leonicenus, Raffael Volaterranus und Kardinal Bessarion.<br />
Die fehlende Lage geht vermutlich auf ein Versehen des Buchbinders zurück, darauf verweist ein Vermerk auf<br />
S. 132.<br />
Durchgehend etwas fleckig und leicht gebräunt. Wurmspuren im Vorsatz und einigen Blättern.<br />
84
92 Pollux, Julius. Onomoastikon, hoc est, instructissimum rerum ac synonymorum dictionarium,<br />
decem libris constans summo studio & cura emendatum, inque studiosorum gratiam tribus nunc<br />
demum locupletissimiss Indicibus auctu(m). Cum Praefatione Simonis Grynaei ad Ludimagistros.<br />
Basel, Balthasar Lasius und Thomas Platter, 1536. Gr.-8°. 192 unnum. Bl. Mit einigen Holzschnittinitialen<br />
und schöner Holzschnittdruckermarke auf dem letzten Blatt. Holzdeckelband d.Z. mit<br />
Schweinslederrücken, mit Rollenstempelverzierung (ohne die Schliessen, Kleines Loch im Rückenbezug).<br />
(CHF 300.00)<br />
VD16 P-4057. Adams P-1789. Hieronymus, Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen, Nr. 81.<br />
Dritte Ausgabe (nach der Erstausgabe von 1502 bei Aldus und der Zweitausgabe Florenz 1520), die erste nördlich<br />
der Alpen gedruckte und vom bedeutenden <strong>Basler</strong> Gräcisten Simon Grynaeus besorgte Ausgabe des nach<br />
Stamm- und Beutungsverwandtschaften und Synonymen angelegten Lexikons des Philologen Johannes Polydeukes<br />
(Pollux) aus Naukratis.<br />
Durchgehend stockfleckig. Titel mit braunem Papierstreifen an das fliegende Vorsatzblatt geklebt. Titel mit<br />
altem Eintrag (Zitat von Vives über Pollux) und Besitzeintrag des 18. Jhs., im Text einige wenige zeitgenössische<br />
Marginalien.<br />
93 Clemens I. Papa. [Recognitionum libri X]. Basel, Johann Bebel, 1536. Fol. 8 unnum. Bl., 374 S. Mit<br />
2 Holzschnittdruckermarken und zahlreichen Initialen nach Hans Holbein. Pergamentband d. 17.<br />
Jhs. mit durchgezogenen Bünden. (CHF 500.00)<br />
VD16 C-4077. Adams C-2124.<br />
Zweite, vom <strong>Basler</strong> Rhetoriker und Rechtsprofessor Johann Sichard besorgte Ausgabe dieser judenchristlichen<br />
Schriften des Märtyrers aus dem 2. Jh., einer der wichtigsten Quellen zum essenischen Christentum, hier<br />
um die Konzilsdekrete der Konzilien von Nicäa, Chalcedon, Constantinopel und Ephesus erweitert.<br />
Gutes, sauberes Exemplar.<br />
85
94 Pontanus, Johannes Jovius. Opera quae soluta oratione composuit, omnia: in Tomos tres digesta.<br />
Primus continet libros varii… (1. Teil von 3). Basel, Cratander, 1538. 8°. 12 unnum. Bl., 615 S. Mit<br />
zahlreichen Holzschnittinitialen und einer Druckermarke auf dem letzten Blatt. Schweinslederband<br />
d.Z. über Kartondeckeln, auf drei Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten und Rollen- und<br />
Einzelstempeln, sowie dem in Gold geprägten Autornamen (ohne die Schliessbänder, berieben).<br />
(CHF 150.00)<br />
VD16 P-4192. Nicht bei Adams. – Dieser erste Band enthält die philosophischen, historischen und staatswissenschaftlichen<br />
Schriften des berühmten Neapolitaner Humanisten Pontanus (1426-1503).<br />
Die ersten Blätter gelockert. Kleine Feuchtigkeitsspur am Unterrand. Unfrisch.<br />
95 Homer. Poetarum omnium seculorum longe Principis Homeri Ilias, Hoc est, De Rebus ad Troiam<br />
gestis descriptio, iam recens Latino carmine reddita, Helio Eobano Hesso Interprete. Iacobus Micyllus<br />
Lectori. Basel, Robert Winter, 1540. 4°. 6 unnum. Bl. (das sechste weiss), 617 S., 1 weisses Bl.,<br />
12 unnum. Bl. Schweinslederband d.Z. auf vier Bünden mit reicher Blindprägung (Rollenstempel,<br />
Streicheisenfileten). (Ohne die Schliessbänder; grosser Feuchtigkeitsfleck, etwas bestossen).<br />
(CHF 600.00)<br />
VD16 H-4665. Adams A-7784.<br />
Erste Ausgabe der Übersetzung von Homers „Ilias“ durch einen der grössten neulateinischen Dichter seiner<br />
Zeit, den aus dem hessischen Halgehausen stammenden Helius Eobanus (eig. Koch; 1488-1540). 1537 begonnen,<br />
wurde die Herausgabe erst kurz vor Eobanus’ Tod fertig; sein Schüler Jakob Molsheym (Micyllus) beaufsichtigte<br />
die Drucklegung unter dem Patronat von Eobanus’ früherem Schüler Caspar Schetz Corvinus (gest.<br />
1580) aus Antwerpen. Der Band wird eröffnet mit einem Widmungsgedicht von Eobanus an Schetz. Am<br />
Schluss das lange Huldigungsgedicht von Schetz auf Eobanus Hessus.<br />
Feuchtigkeitsspur durch den ganzen Band in der oberen Blatthälfte. Etwas gebräunt. Einige Randeinrisse,<br />
Eckausriss vom Titel. Das vordere fliegende Vorsatzblatt fehlt. Gestrichener Besitzeintrag auf dem Titel.<br />
86
96 Eugippius, Abbas Lucullanensis.<br />
Thesaurorum ex D. Augustini<br />
Operibus, Mille ante annos, ingenti<br />
labore, de emendatissimis exemplaribus<br />
selectorum Tomus primus/<br />
secundus (in 1 Band). Basel,<br />
Robert Winter, 1542. Fol. Titelblatt<br />
mit schöner Druckermarke von<br />
Hans Holbein, 115 fol. Bl., 1 weisses<br />
Bl.; Zwischentitel, 26 unnum.<br />
Bl. Präliminarien, 1 weisses Bl., 115<br />
fol. Bl., 1 Bl. mit Druckermarke.<br />
Mit zahlreichen Holzschnittinitialen.<br />
Moderner flexibler Pergamentband<br />
mit Schliessbändern.<br />
(CHF 250.00)<br />
VD16 A-4160 (unter Augustinus).<br />
Adams E-<strong>10</strong>26.<br />
Einzige Ausgabe dieses Texts im 16.<br />
Jh., ediert von Johann Herold; in seinem<br />
an den Abt Johann Rudolph Stör<br />
von Murbach gerichteten Widmungsbrief<br />
geht Herold auf seine Helfer ein<br />
bei der Drucklegung dieses Werks:<br />
Jörg Wickram aus Colmar, Hieronymus<br />
Fabius und Johann Hofmeister.<br />
Durchgehend stockfleckiges und teilweise<br />
gebräuntes Exemplar.<br />
97 Münster, Sebastian. Cosmographia. Beschreibung aller Lender durch Sebastianum Munsterum in<br />
wölcher begriffen. Aller völcker Herrschafften, Stetten vnnd namhafftiger flecken /<br />
härkom(m)en…. Allenthalben fast seer gemeret und gebessert / auch mit einem zuogelegten Register<br />
vil breüchlicher gemacht. Basel, Heinrich Petri, 1546. Fol. 6 unnum. Bl., 817 röm. num. S., 8<br />
unnum. Bl. Register, 1 Bl. mit Druckermarke. Mit ca. 700 Textholzschnitten und 1 gefalteten Holzschnittkarte<br />
(statt 28). Lädierter Schweinslederband d.Z. über Holzdeckeln, auf vier Bünden, Dekkel<br />
mit Blindprägung (ohne die alten Schliessen; Kapital ausgerissen, Bezug an den Ecken geplatzt).<br />
(CHF 1’200.00)<br />
VD16 M-6691. Burmeister 68. Hieronymus, 1488 Petri /Schwabe 1988 Nr. 209.<br />
Dritte Ausgabe der Münsterschen Comsographie, mit Bestimmtheit das erfolgreichste Druckwerk aus der Petrischen<br />
Offizin. Die Illustrationen stammen z.T. aus wesentlich früheren Werke, etwa der Holzschnitt mit<br />
dem Rütlischwur und dem Tellenschuss aus Peterman Etterlins Schweizer Chronik.<br />
Exemplar ohne die Karten; es liegt einzig lose ein Exemplar der Karte des Helvetierlandes bei.<br />
Durchgehend fleckig, teils gebräunt. Im Falz hin und wieder Tintenflecken und Feuchtigkeitsspuren. Einzelne<br />
Illustrationen ungeschickt ankoloriert. Der Titel an den Rändern beschnitten und aufgezogen.<br />
87
98 Plutarch. Graecorum Romanorumque illustrium Vitae. Basel, Michael Isengrin, 1548. Fol. 24<br />
unnum. Bl., 392 fol. Bl. Mit zahlreichen Holzschnittinitialen von Hans Holbein und einer Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem letzten Blatt. Stark beriebener Lederband d. 18. Jhs. auf fünf Bünden,<br />
mit goldgeprägtem Rückenschildchen, floraler Rückenvergoldung vergoldeten Stehkantenfileten<br />
(stark berieben, Bezug teils abgerieben, bestossen, Kapitale ausgerissen). (CHF 750.00)<br />
VD 16 P-3762. Nicht bei Adams.<br />
Zweite bei Isengrin erschienene Ausgabe der Viten von Plutarch aus Chaeronea. Mit einer langen Vorrede des<br />
Glarean-Schülers Hieronymus Gemusäus (1505-1543), des Nachfolgers von Simon Grynaeus an der <strong>Basler</strong><br />
Universität.<br />
Enthält ausser den Plutarchschen Viten das Leben Karls des Grossen von Donatus Acciaolus, die Viten Aristotelis’<br />
und Platos von Guarinus Veronensis sowie das Leben des Pomponius Atticus von Cornelius Nepos.<br />
Eleganter, einspaltiger Antiquadruck, durchgehend regliert. Wenige handschriftliche zeitgenössische Marginalien.<br />
Titelblatt aufgezogen und angeschmutzt. Kleine Wurmlöcher und Feuchtigkeitsspur im Falz in den ersten<br />
Blättern. Im Übrigen nur wenig fleckiges Exemplar.<br />
99 Eusebius Pamphilus Caesariensis.<br />
Opera, quae magna hactenus<br />
doctoru(m) virorum industria,<br />
perlustratis diligenter instructissimis<br />
passim locorum Bibliothecis, inveniri<br />
potuerunt: omnia castigatiora<br />
& locupletiora, quàm antehac<br />
unqua(m), edita: quorum Catalogum<br />
versa haec pagella, unà cum<br />
eorum interpretibus continet. (2<br />
Teile in 1 Band). Basel, Heinrich<br />
Petri, 1548-1549. Fol. Titelblatt mit<br />
breiter Holzschnittbordüre, 15<br />
unnum. Bl. Vorrede und Index, 768<br />
S. (falsch paginiert 469), 1 Bl.; 1 Bl.<br />
Zwischentitel, 170 fol. Bl. Mit 1 Holzschnittdruckermarke<br />
auf dem letzten<br />
Blatt. Halbpergamentband d.18.<br />
Jhs. mit goldgeprägtem Rückenschildchen<br />
(berieben). (CHF 300.00)<br />
VD16 E-4261. Adams E-<strong>10</strong>71. Hieronymus,<br />
1488 Petri/Schwabe 1988, Nr. 161.<br />
Neudruck der Ausgabe von 1542, vermehrt<br />
um die Vita Constantini und dem<br />
15. Buch der „Praeparatio evangelica“<br />
unter dem Titel „Contra philosophos“.<br />
Mit Zusätzen von Hieronymus, Prosper<br />
Aquitanus, Matthaeus Palmerius u.a.<br />
Besitzeintrag Christoph Finance auf dem<br />
Titel, gelöschter Bibliotheksstempel auf<br />
der Titelrückseite (Bibliotheca Universitatis<br />
Heidelbergensis) und zwei weitere<br />
gelöschte Bibliotheksstempel. Einige<br />
Wurmlöcher, die Ränder etwas fleckig<br />
oder leicht gebräunt, im Ganzen gutes<br />
Exemplar.<br />
88
<strong>10</strong>0 Demosthenes. Opera, quae ad nostram aetatem pervenerunt, omnia, unà cum Ulpiani Rhetoris<br />
Comentariis, è Graeco in Latinum sermonem conversa, per Hieronymum Wolffium Oetingensem:<br />
& in quinque divisa partes, quarum singulae quid contineant, statim à Praefatione reperies. (Fragment,<br />
3 Teile von 5, in 1 Band). Basel, Johannes Oporin, (ca. 1549). Fol. 8 unnum. Bl., 144 S.; 283 S.;<br />
190 S. (statt 192 S.). – Daran: Quintilianus. Institutiones oratoriae. (Paris, pro haeredibus Iod. Badii<br />
Ascenius, 1535). Fol. II-CXXVI, 18 unnum. Bl.; LI Bl.; XXXII Bl. (das erste mit einer grossen Titelbordüre).<br />
Halblederband d.18. Jhs. mit goldgeprägtem Rückenschildchen (berieben und bestossen).<br />
(CHF 200.00)<br />
I: VD16 D-487. Adams D-269. - 3 Teile von insgesamt 5 Teilen der von Hieronymus Wolf herausgegebenen Demosthenes-Übersetzung.<br />
– Es fehlt das letzte Blatt.<br />
II: Adams Q-32. Mit den Annotationes von Petrus Mosellanus edierte Ausgabe der Institutiones von Quintilian.<br />
– Es fehlt das Titelblatt. - Das erste Titelblatt aufgezogen und mit gelöschtem Bibliotheksstempel. Hin und<br />
wieder feuchtigkeitsspurig.<br />
<strong>10</strong>1 Rivius, Johannes, d.Ae. De Stulticia mortalium,, in procrastinanda correctione vitae, Liber I. De<br />
Consolandis aegrotantibus, iisdemque ad mortem animandris, Liber I. Basel, (Johannes Oporin,<br />
1557). 8°. 8 unnum. Bl., 215 S., 16 unnum. Bl. Lädierter und restaurierter Lederband d.Z. auf vier<br />
Bünden, die Deckel mit Streicheisenfileten (verzogen, ein grosser Teil des Vorderdeckels im 18. Jhs.<br />
ungeschickt erneuert, Kapitale ausgerissen). (CHF 250.00)<br />
VD16 R-2656. Nicht bei Adams. - Zweite bei Oporin erschienene Ausgabe der beiden Traktate über die<br />
menschliche Dummheit und über den Trost für die Kranken des berühmten sächsischen Schulmanns Rivius,<br />
der als Prinzenerzieher am sächsischen Hof wirkte. Berühmt wurde seine Sallust-Ausgabe und die erste deutsche<br />
Lateingrammatik. „Seine Stärke … besteht in seinen ethischen Schriften, in welchen er seine Kenntniss<br />
der antiken Philosophie in den Dienst der christlichen Anschauung stellt und eine wohlthuende Wärme der<br />
Empfindung an den Tag legt. Hierher gehört ‚De stulticia mortalium’…“ (ADB XXVIII, 712).<br />
Titelblatt angeschmutzt. Vereinzelt Marginalien am Kopf. Besitzeintrag am Kopf des Titels radiert. Ohne das<br />
fliegende Vorsatzblatt.<br />
Nr. <strong>10</strong>2<br />
89
<strong>10</strong>2 Josephus, Flavius. Antiquitatum Iudaicarum Libri XX. Adiecta in fine appendicis loco Vita Iosephi<br />
per ipsum conscripta, à Sigismundo Gelenio conversi. De Bello iudaico libri VII. ex collatione Graecorum<br />
codicum per Sig. Gelenium castigati. Contra Apionem libri II. pro corruptissimis antea, iam<br />
ex Graeco itidem non solùm emendati, sed etiam suppleti, opera eiusdem Gelenii. De Imperio Rationis,<br />
sive de Machabaeis liber unus, à Des. Erasmo Roterodamo recognitus. Cum Indice accuratissimo.<br />
Basel, Officina Frobeniana, 1559. Fol. 6 unnum. Bl. Präliminarien, 886 S. und 1 weisses Bl.<br />
(ohne die 16 Bl. Index am Schluss). Holzschnittdruckermarke und Holzschnittinitialen von Hans<br />
Holbein. Brauner Lederband d.Z. mit reichem Rollen- und Einzelstempeldekor auf den Deckeln,<br />
der Rücken im 20. Jh. neu und scheusslich überzogen (ohne die Schliessen; berieben, teils beschabt).<br />
(CHF 500.00)<br />
VD16 J-963. Nicht bei Adams. Hoffmann II, 450: „Diese Ausgabe ist sehr correct und nett“. - Diesem Exemplar<br />
fehlen jedoch die 16 Bl. Index! Die Vorrede an Jakob Fugger figurierte schon in früheren Josephus-Ausgaben<br />
von Sigismund Gelenius aus dem Hause Froben.<br />
Der Titel an drei Rändern angerändert. Das erste Textblatt stark fleckig, im Übrigen recht sauberes Exemplar.<br />
Siehe die Abbildung S. 89<br />
<strong>10</strong>3 Johannes Damascenus. Opera. Item Ioannis Cassiani Eremitae non prorsus dissimilis argumenti<br />
libri aliquot quorum omnium tàm huius quàm illius elenchum versa pagina, singulorum autem argumenta<br />
in praefatione reperies. Basel, Henric Petri, 1559. Fol. 18 unnum. Bl., 995 S. (falsch pag.<br />
<strong>10</strong>47). Mit 2 Druckermarken und zahlreichen Holzschnittinitialen. Italienischer Halbpergamentband<br />
d. 18. Jhs. mit rotem, goldgeprägtem Rückenschildchen (berieben, Kapitale ausgerissen,<br />
Ecken bestossen). (CHF 250.00)<br />
VD16 J-522. Adams J-266. Hieronymus, 1488 Petri/Schwabe 1988, Nr. 263.<br />
20 Jahre nach der ersten Ausgabe bei Petri erschienene griechisch-lateinische Parallelausgabe, um die Schriften<br />
Cassians erweitert. Mit der Übersetzung und Kommentar der „Orthodoxae fidei“ von Faber Stapulensis;<br />
mit Beiträgen von Willibald Pirkheimer, Perinius, Aldus Manutius, Georg von Trapezunt u.a.<br />
Besitzeintrag vom Titel durch Tintenfrass weggebrochen (alt unterlegt, mit Abklatschspuren auf die nächsten<br />
zwei Blätter). Am Fuss des Titels Besitzvermerk. Im Übrigen recht sauberes Exemplar, breitrandig. Es fehlt das<br />
hintere fliegende Vorsatzblatt.<br />
90
<strong>10</strong>4 S. Clemens Alexandrinus, Papa. Omnia, quae quidem extant opera, à paucis iam annis inventa, &<br />
nunc denuò accuratiùs excusa, Gentiano Herveto Aureliano interprete. Addita sunt infine scholia<br />
… Basel, Thomas Guarinus, 1566. Fol. 364 S., 8 unnum. Bl. Indices. Mit zwei Holzschnittdruckermarken.<br />
Lädierter Lederband d.17. Jhs. mit floraler Rückenvergoldung (stark berieben, Ecken bestossen;<br />
Kapitale ausgerissen und alt ungeschickt restauriert). (CHF 300.00)<br />
VD16 C-4070. Adams C-2<strong>10</strong>7.<br />
Nachdruck der Ausgabe von Isengrin 1556, von seinem Schwiegersohn Guarinus, einem französischen Glaubensflüchtling,<br />
veranstaltet. Die Druckermarke zeigt noch die „Palma Isingrini“.<br />
Durchgehend gebräunt und leicht stockfleckig. Wenige, am Rand beschnittene Marginalien. Auf dem Titel<br />
handschriftlicher Besitzeintrag.<br />
<strong>10</strong>5 Plautus, Titus Maccius. M. Accii Plauti Comici lepidissimi, gravissimi atq(ue) elega(n)tissimi, Comoediae<br />
viginti: post Ioannis Sambuci diligentiam, cum veteribus & novissimis codicibus collatae,<br />
atque innumeris locis repurgatae, verbis, versibusque suppletae. Basel, Ex Officina Hervagiana per<br />
Eusebiusm Episcopium, 1568. 8°. 8unnum. Bl., 813 S. – Daran: Eruditorum aliquot virorum de Comoediae<br />
& Comicis versibus co(m)mentationes: itemq(ue) in Plautum annotationes: & alia, quibus<br />
totus ferè Plautus explicatur.Ebenda 1568. 364 S., 2 unnum. Bl. Starker Pergamentband d.Z. mit<br />
durchgezogenen Bünden und handschriftlichem Rückentitel (etwas fleckig). (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />
I: VD16 P-3391. – Auf Grund der vom ungarischen Philologen und Arzt Sambucus bearbeiteten Plautussammlung<br />
herausgegeben von Celio Curio Secundus.<br />
II: Vd16 E-3388. Kommentarband zu den Plautischen Komödien, mit Beiträgen von Giglio Gregorio Giraldi,<br />
Julius Caesar Scaliger, Desiderius Erasmus Roterodamus, Andrea Alciato, Joachim Camerarius u.a.<br />
Gutes Exemplar.<br />
<strong>10</strong>6 Plutarch. Vitae Parallelae, seu Comparatae, Guilielmi Xylandri Augustani interpretatione postremò<br />
recognita. Cum annotationibus, appendice ad Vitas comparatas, Indice copioso. 3 vols. Basel,<br />
Thomas Guarinus, 1579. 8°. 16 unnum. Bl., 816 S.; 877 S.; 504 S., 59 unnum. Bl. Zeitgenössische Pergamentbände<br />
mit goldgeprägten Rückenschildchen (fleckig, mit Bibliotheksschildchen am Rükken).<br />
(CHF 500.00)<br />
VD16 P-3766. – Durchgehend stark gebräuntes und fleckiges Exemplar der kompakten Plutarch-Ausgabe, besorgt<br />
vom Augsburger Humanisten Wilhelm Holtzmann, der sich Xylander nannte.<br />
91
Nr. <strong>10</strong>7 Nr. <strong>10</strong>8 Nr. <strong>10</strong>9<br />
III. Buchholzschnitte<br />
<strong>10</strong>7 Aesop. – 3 Holzschnitte aus der 1500 bei Jakob Wolff von Pforzheim in Basel herausgekommenen<br />
Aesop-Ausgabe (CHF 150.00)<br />
Es liegen die Schramm-Nrn. XXI/821, 922 und 974 vor.<br />
<strong>10</strong>8 Dürer, Albrecht. – 3 Holzschnitte aus dem „Ritter vom Turn“ von Geoffroy de la Tour, erschienen<br />
in Basel bei Johann Bergmann von Olpe 1493. (CHF 300.00)<br />
Dazu: Holzschnitt von Dürer aus der Terenzfolge (Eunuch, 4. Akt, 1. Szene), Basel 1492.<br />
<strong>10</strong>9 Guillermus Parisiensis, Postilla. – 4 Blätter aus der „Postilla“ des Guillermus Parisiensis, erschienen<br />
in Basel bei Michael Furter. (CHF 200.00)<br />
Es liegen die Schramm-Nummern XXII/392, 360, 378 und 403 vor. – Dazu: 1 Holzschnitt aus den „Relevationes“<br />
des Methodius, Basel, Furter, 1500 (SchrammXXII/584), 1 altkolorierter Holzschnitt aus dem „Gart der<br />
Gesuntheit“, Basel, Furter, 1486/87 (Schramm XXII/770 und 771), 1 altkolorierter Holzschnitt aus „Der heyligen<br />
Leben“, Strassburg 1502. Ausserdem 12 Textblätter aus verschiedenen <strong>Basler</strong> Drucken des 15. Jhs. (Amerbach-Bibel<br />
und Petrarca-Ausgabe, Aesop von Wolff, Guillermus-Postille etc.).<br />
1<strong>10</strong> Holbein, Hans, 1497-1543. – Sammlung von 66 Holzschnitten aus den „Icones“ und 5 Evangelistendarstellungen,<br />
lose aufgelegt auf kleine Kartontäfelchen und eingelegt in Plastictaschen.<br />
(CHF 250.00)<br />
Dazu: Sammlung von 230 Initialen meist von Hans Holbein, alle lose aufgeklebt auf Unterlagekartons, in Leinenmappe.<br />
92
Nr. 111 Nr. 112<br />
111 Narrenschiff. – 4 Holzschnitte aus verschiedenen Narrenschiff-Ausgaben (Basel, Strassburg,<br />
Frankreich) des 15. und 16. Jhs. (CHF 200.00)<br />
112 Speculum humanae salvationis. – 1 Blatt mit 2 Holzschnitten aus dem 1476 bei Bernhard Richel<br />
erschienenen Speculum humanae salvationis sowie 3 Speculum-Holzschnitte, die in zwei Lyoner-<br />
Ausgaben des „Mirouer de la Redemption“ bei Huss 1482 resp. 1483/4 wiederverwendet wurden.<br />
(CHF 300.00)<br />
Es liegen die Schramm-Nrn. XXI, 117 und 115, 218 und 215 sowie 2<strong>10</strong> vor.<br />
IV. Sekundärliteratur<br />
113 <strong>Basler</strong> Buchdruck. – 20 Werke zur Geschichte des frühesten Buchdrucks in Basel (und der übrigen<br />
Schweiz). (CHF 500.00)<br />
Es liegen vor: a) 1494-1994. Das Narren Schyff. Zum 500jährigen Jubiläum des Buches von Sebastian Brant.<br />
Ausstell.-Kat. Basel 1994. 8°. 214 S. Reich ill. Orig.-Kartonband. –b) Ausstell.-Kat. Gewerbemuseum: Johannes<br />
Froben und der <strong>Basler</strong> Buchdruck des 16. Jahrhunderts. Basel 1960. 8°. Ill. Orig.-Broschur. – c) Bietenholz,<br />
Peter. Der italienische Humanismus und die Blütezeit des Buchdrucks in Basel. Basel 1959. 8°. 172 S. Orig.-<br />
Broschur. –d) Büchler, Eduard. Die Anfänge des Buchdrucks in der Schweiz. Bern 1951. 8°. 2<strong>10</strong> S. Reich ill.<br />
Orig.-Leinen. – e) Erster datierter Schweizer Druck. Gedenkschrift zur 500-Jahr-Feier in Beromünster 1470-<br />
1970. Beromünster 1970. 179 S. Reich ill. Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. –f) Haebler, Konrad. – Drei<br />
Sammelmappen mit den Basel betreffenden Tafeln aus Konrad Haeblers Typenrepertorium (1905-1924). Gr.-<br />
fol. – g) Heitz, Paul. <strong>Basler</strong> Büchermarken bis zum Anfang des 17. Jhs. Strassburg 1895. Fol. 38 S., 111 S. Ill.<br />
Halblederband. – h) Hieronymus, Frank. Sprache und Übersetzung im <strong>Basler</strong> Buchdruck bis zum Dreissigjährigen<br />
Krieg. Basel 2003. Fol. 96 S., 5 Bl. Ill. geheftet. –i) Hieronymus, Frank. 1488 Petri / Schwabe 1988. Eine<br />
traditionsreiche <strong>Basler</strong> Offizin im Spiegel ihrer frühen Drucke. 2 vol. Basel 1997. Fol. 1869 S. Reich ill. Orig.-<br />
Leinenbände mit Schutzumschlägen. – k) Hieronymus, Frank. Griechischer Geist aus <strong>Basler</strong> Pressen. Basel<br />
1993. Fol.851 S. Reich ill. Geheftet. –l) Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration (1). Inkunabelholzschnitte<br />
aus den Beständen der Universitätsbibliothek. Ausstell.-Kat. Basel 1972. Fol. 147 S. Ill. Geheftet. – m)<br />
Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration 1. Inkunabelholzschnitte aus den Beständen der Univer-<br />
93
sitätsbibliothek. Nachdruck des <strong>Katalog</strong>s der Ausstellung von 1972 mit Ergänzungen und Korrekturen. Basel<br />
1983. Fol. 142 S. Ill. Geheftet. – n) Hieronymus, Frank. Oberrheinische Buchillustration 2. <strong>Basler</strong> Buchillustration<br />
1500 bis 1545. Basel 1984. Fol. 813 S. Reich ill. Geheftet. – o) Johnson, A.F. Frühe <strong>Basler</strong> Buchdruckerkunst.<br />
Hellerau 1927. Kl.-4°. 35 S., 50 Tafeln. Orig.-Halbpergamentband. – p) Luchsinger, Friedrich. Der <strong>Basler</strong> Buchdruck<br />
als Vermittler italienischen Geistes 1470-1529. Basel 1953. 8°. 144 S. Orig.-Broschur. – q) Meier, Eugen A.,<br />
M. Pfister-Burkhalter und Markus Schmid. Andreas Cratander – ein <strong>Basler</strong> Drucker und Verleger der Reformationszeit.<br />
Basel 1966. Kl.-4°. 99 S. Ill. Orig.-Kartonband. – r) Pfister, Arnold. Vom frühen <strong>Basler</strong> und Schweizer<br />
Buchdruck.58 S. Ill. Geheftet. –s) Schramm, Albert, Hrsg. Der Bilderschmuck der Frühdrucke. Band XXI<br />
und Band XXII: Die Drucker in Basel. Leipzig 1938-1940. Gr.-fol. 28 S., 192 Tafeln (einige in Photokopie ersetzt);<br />
48 S., 192 Tafeln. Leinenband. – t) Stockmeyer, Immanuel, und Baltahsar Reber. Beiträge zur <strong>Basler</strong> Buchdrukkergeschichte.<br />
Basel 1840. Gr.-8°. 158 S. Ill. Halbleinenband d.Z. –u) Theoprast und Galen, Celsus und Paracelsus.<br />
Medizin, Naturphilosophie und Kirchenreform im <strong>Basler</strong> Buchdruck bis 1600. Ausstell.-Kat. Basel<br />
1994. Fol. 372 S. Reich ill. Geheftet.<br />
114 Bibelillustration. – 3 Werke zur frühen Bibelillustration. (CHF 60.00)<br />
Es liegen vor: a) Eichenberger, Walter, und Henning Wendland. Deutsche Bibeln von Luther. Hamburg 1977.<br />
Fol. 160 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. – b) Schmidt, Philipp. Die Illustration<br />
der Lutherbibel 1522-1700. Basel 1962. Fol. 496 S. Reich illustriert. Orig.-Leinenband mit Schutzumschl.<br />
– c) Bibelhandschriften. Bibeldrucke. Gutenbergbibel in Offenburg. Ausstellung der Badischen und<br />
der Württembergischen Landesbibliothek. Offenburg 1980. Kl.-4°. <strong>10</strong>4 S. Ill. Orig.-Broschur.<br />
115 Bucheinbände. – 2 Werke zur Geschichte der Einbandskunst. (CHF 150.00)<br />
Es liegen vor: a) Geldner, Ferdinand. Bucheinbände aus elf Jahrhunderten. München 1959. Fol. 46 S. und <strong>10</strong>8<br />
Tafeln. Orig.-Halbleinenband mit Schutzumschlag, in Kartonschuber. – b) Needham, Paul. Twelve Centuries<br />
of Bookbindings. New York und London 1979. Fol. 338 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Broschur.<br />
116 Buchgeschichte. – 7 Werke zur Kulturgeschichte des Buches. (CHF 120.00)<br />
Es liegen vor: a) Barge, Hermann. Die Geschichte der Buchdruckerkunst von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.<br />
Leipzig 1940. Gr.-8°.520 S. Reich ill. Orig.-Leinen. –b) Hussmann, Heinrich. Über das Buch. Aufzeichnungen aus<br />
meinen Vorlesungen. Wiesbaden 1968. 1<strong>10</strong> S. Reich ill. Orig.-Pappband. – c) Janzin, Marion, und Joachim Güntner.<br />
Das Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Hannover 1997. 496 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag.<br />
– d) Lülfing, Hans, und Hans-Erich Teitge. Handschriften und Alte Drucke. Kostbarkeiten aus Bibliotheken<br />
der DDR. Wiesbaden 1981. Fol. 276 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschl. – e) Presser, Helmut. Das<br />
Buch vom Buch. 5000 Jahre Buchgeschichte. Hannover 1978. 4°. 244 S. Reich ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschl.<br />
– f) Tiemann, Barbara (Hrsg.). Die Buchkultur im 15. und 16. Jahrhundert. Hamburg 1995. 4°. 335 S. Reich ill.<br />
Orig.-Leinen. – g) Wallrath, Rolf. Das schöne gedruckte Buch. Köln 1962. 8°. 112 S. Ill. Orig.-Pappband.<br />
117 Buchillustration. – 9 Werke zur Geschichte der frühen Buchillustration. (CHF 180.00)<br />
Es liegen vor: a) Dentinger, Jean. Bilder zu Geschichten. Mundolsheim, Editions Dentinger, 1989. Fol. 144 S.<br />
Reich ill. Orig.-Kartonband. – b) E(ichenberger, Walter). Holzschnitte aus der Frühdrucken (1470-1530) der<br />
Sammlung E. Aarau 1976. Fol. Reich ill. Orig.-Heftung. – d) Einblattholzschnitte des XV. Jahrhunderts aus<br />
dem Kupferstichkabinett Basel. Ausstell.-Kat. Basel 1994. 4°.78 S. Reich ill. Orig,.-Broschur. – e) Fünf Jahrhunderte<br />
Buchillustration. Meisterwerke der Druckwerke aus der Bibliothek Otto Schäfer. Ausstell.-Kat. Nürnberg<br />
1987. Fol. 190 S. und Register. Ill. Orig.-Leinenband. – f) Kögler, Hans. Über Bücherillustrationen in den<br />
ersten Jahrzehnten des deutschen Buchdrucks. Mainz 1911. 8°. 32 S. – g) Kunze, Horst. Geschichte der Buchillustration<br />
in Deutschland. Das 15. Jahrhundert. 2 vol. Leipzig, Insel, 1975. Fol. Textband: 460 S. Reich, teils<br />
farbig illustriert. – Bildband: 346 S. Mit zahlreichen, teils farbigen Abb. Orig.-Leinen mit Schutzumschlägen,<br />
in Schuber. – h) Musper, H. Th. Der Holzschnitt in fünf Jahrhunderten. Stuttgart 1964. Gr.-4°. 400 S. Reich illustriert.<br />
Orig.-Leinenband mit Schutzumschlag. – i) Wendland, Henning. Die Buchillustration von den Frühdrucken<br />
bis zur Gegenwart. Aarau und Stuttgart 1987. 208 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinenband<br />
mit Schutzumschl. – k) Worringer, Wilhelm. Die Altdeutsche Buchillustration. München 1919. 4°. 1252 S. Ill.<br />
Orig.-Pappband.<br />
94
118 Deutsche Buchgeschichte. – 5 Werke zur Kulturgeschichte des Buches im 16. Jahrhundert in<br />
Deutschland. (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />
Es liegen vor: a) Benzing, Josef. Die Buchdrucker des 16. und 17. Jhs. im deutschen Sprachgebiet. Wiesbaden<br />
1963. Gr.-8°. 528 S. Orig.-Broschur. – b) Grimm, Heinrich. Deutsche Buchdruckersignete des XVI. Jahrhunderts.<br />
Geschichte, Sinngehalt und Gestaltung kleiner Kulturdokumente. Wiesbaden 1965. 4°. 366 S. Mit 144 Ill.<br />
Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – c) Heilmann, Karl Eugen. Kräuterbücher in Bild und Geschichte. München-Allach<br />
1973. Gr.-8°. 422 S., 2 Bl. Reich ill. Orig.-Leinenband. – d) Heitz, Paul, und Fritz Ritter. Versuch<br />
einer Zusammenstellung der Deutschen Volksbücher des 15. und 16. Jhs. nebst deren späteren Ausgaben und<br />
Literatur. Strassburg 1924. 8°. 220 S. Orig.-Broschur. – e) Voullieme, Ernst. Die deutschen Drucker des fünfzehnten<br />
Jahrhunderts. Berlin 1923. Gr.-8°. XVI S., 176 S. Ill. Leinenband, Orig.-Broschur miteingebunden.<br />
119 Druckgraphik. – 3 monographische Werke zu altdeutschen Grafikmeistern. (CHF 75.00)<br />
Es liegen vor: a) Zemsch, August, Hrsg. Albrecht Dürer. Sämmtliche Kupferstiche in unvergänglichem Lichtdruck<br />
in der Grösse der Originale repoduciert. 2 vol. Nürnberg ca. 1900. Gr.-fol. <strong>10</strong>3 Abb. (statt <strong>10</strong>6) auf Tafeln.<br />
Lose in Halbleinenmappen. – b) Bock, Elfried. Holzschnitte de Meisters DS. Berlin 1924. Fol. 12 S. und XXII<br />
Abb. Orig.-Halbleinenband. – c) Schneeli, Gustav, und Paul Heitz. Initialen von Hans Holbein. Strassburg<br />
1900. 4°. 14 S. und <strong>10</strong>4 Tafeln. Orig.-Broschur (aufgezogen).<br />
120 Elsass. – 5 Schriften zur Kulturgeschichte des Elsass im 15./16. Jh. (CHF 80.00)<br />
Es liegen vor: a) Adam, Paul. L’Humanisme à Selestat. L’école. Les humanistes. La bibliothèque. Sélestat 1978.<br />
8°. <strong>10</strong>4 S. Ill. Orig.-Broschur. – b) Ausstell.-Kat.: Humanisme et Réforme à Strasbourg. Strasbourg 1973. Gr.-8°.<br />
68 S. Ill. Farbig ill. Orig.-Broschur. – c) Dentinger, J. L’age d’or de la littérature en Alsace. Mundolsheim, Jean<br />
Dentinger, 1986. Gr.-8°.260 S. Ill. Orig.-Broschur. – d) Ausstell.-Kat.: Das Vermächtnis der Jahrhunderte. 2000<br />
Jahre elsässische Schriften. Strassburg 1988/89. 4°. 152 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Kartonband. – e)<br />
Sack, Vera. Sebastian Brant als politischer Publizist. Zwei Flugblatt-Satiren aus den Folgejahren des sogenannten<br />
Reformreichstags von 1495. Freiburg i.Br., Stadtarchiv, 1997. 8°. 211 S. Reich illustriert. Orig.-Kartonband.<br />
121 Exlibris. – 3 Werke zur Geschichte der Exlibriskunst. (CHF 50.00)<br />
Es liegen vor: a) Wegmann, A. Schweizer Exlibris bis zum Jahr 1900. Band II (ohne I). Zürich 1937. Gr.-4°. 432<br />
S. 59 Tafeln und 12 schematische Tafeln. Orig.-Leinenband. – b) Braungart, R. Deutsche Exlibris und andere<br />
Kleingraphik der Gegenwart. München1922. 8°. <strong>10</strong>5 S., 1 Bl. Ill. Orig.-Pappband. – c) Zur Westen, Walter von.<br />
Exlibris (Bucheignerzeichen). Bielefeld & Leipzig 1901. Gr.-8°. <strong>10</strong>3 S. Ill. Orig.-Leinenband.<br />
122 Faksimiles. – 5 Faksimile von Frühdrucken. (CHF 150.00)<br />
Es liegen vor: a) Dreissig Volkslieder aus den ersten Pressen der Apiarius. Bern 1937. 8°. Textheft: 55 S. Dazu<br />
30 Faszikel Faksimiles, alles lose in Orig.-Umschlag, in Schuber. – b) Brant, Sebastian. Sebastian Brands Narrenschiff.<br />
Ein Hausschatz zur Ergetzung und Erbauung erneuert von Karl Simrock. Mit den Holzschnitten der<br />
ersten Ausgabe und dem Bildniss Brands aus Reusners Icones. Berlin 1872. 4°. 340 S. Holzdeckelband. – c) Der<br />
Kolumbusbrief Basel 1493. Hrsg. von Leo Schelbert. Dietikon 1976. 56 S., 2 Bl. Lederband, in Schuber. –<br />
d)Macer Floridus. Edicion facsimil del Herbario-Medico Medieval de la Real Colegiata de San Isidoro, de<br />
Leon. Leon 1990. 8°. XCIV S. Kunstlederband. – d) Der Ritter vom Turn. Unterschneidheim 1970. Fol. Orig.-<br />
Leinenband.<br />
123 Illuminierte Handschriften. – 7 Werke zur Geschichte der Buchillumination. (CHF 120.00)<br />
Es liegen vor: a) Brown, Michelle P. Understanding illuminated Manuscripts. A Guide to Technical Terms. Los<br />
Angeles 1994. 8°. 128 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Broschur. – b) Porrentruy. – Ausstell.-Kat. 1999: Les<br />
Manuscrits du Fonds ancien de la Bibliothèque cantonale à Porrentruy. 8°. 44 S. Farbig ill. Orig.-Broschur. –<br />
c)Schanze, Frieder (Hrsg.). Ludwig Sterners Handschrift der Burgunderkriegschronik des Peter von Molsheim<br />
und der Schwabenkriegschronik des Johann Lenz mit den von Sterner beigefügten Anhängen. Bibermühle<br />
2006. Fol. 353 S. Reich ill. Orig.-Kartonband. – d) Gamper, Rudolf. Die Handschriften der Schaffhauser<br />
Klöster. Vom Allerheiligenskriptorium zur Ministerialbibliothek. Sonderdruck aus: <strong>Katalog</strong> der mittelalterlichen<br />
Handschriften der Ministerialbibliothek Schaffhausen. Zürich 1994. Fol. 72 S. Ill. Orig.-Broschur. – e)<br />
95
Gamper, Rudolf, und Susan Marti. Die mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Schaffhausens, des<br />
Staatsarchivs Schaffhausen und der Eisenbibliothek, Klostergut Paradies. 64 S. Ill. Orig.-Broschur. – f) Ausstell.-Kat.:<br />
Bibliotheca Palatina. 2 vol. Heidelberg 1986. Gr.-4°. Textband: 544 S.; Bildband: 328 S. Farbabbildungen.<br />
Orig.-Kartonbände. –g) Escher, Konrad. Die Miniaturen in den <strong>Basler</strong> Bibliotheken, Museen und Archiven.<br />
Basel 1917. Mit 82 Tafeln. Lose, in Halbleinenmappe. – Ohne den Textband.<br />
124 Papier. – 6 Werke zur Geschichte der Papierherstellung, meist Basel bezogen. (CHF 80.00)<br />
Es liegen vor: a) Kälin, Hans. Papier in Basel bis 1500. Basel, Selbstverlag, 1974. 8°. XI S., 455 S. Mit zahlreichen<br />
Diagrammen und Wasserzeichen. Orig.-Broschur. – b) Presser, Helmut. Papiermacher und Drucker in der Vergangenheit.<br />
Mainz 1971. 8°. 32 S. Ill. Orig.-Broschur. – c) Tschudin, Peter. Kleine illustrierte Papiergeschichte.<br />
Basel 1980. 4°. 24 S. Ill. Orig.-Broschur. – d) Tschudin, Peter. Papierer, Drucker und Humanisten. Sonderdruck<br />
aus „Schaffendes Basel“, Basel 2000. 4°. Ill. Geheftet. – e) Tschudin, Peter. Papiergeschichte. Sonderausstellung<br />
der <strong>Basler</strong> Papiermühle in memoriam Fritz Blaser /Alfred Nadler. Basel, Papiermühle, 1982. 8°. 77 S. Ill. Geheftet.<br />
– f). Tschudin, Peter. Handwerk, Handel, Humanismus. Basel 983. 8°. 86 S., 2 Bl. Ill. Orig.-Pappband.<br />
125 Schrift. – 4 Werke zur Schriftgeschichte und Typographie. (CHF <strong>10</strong>0.00)<br />
Es liegen vor: a) Robinson, Andrew. Die Geschichte der Schrift. Von Keilschrift, Hieroglyphen, Alphabeten<br />
und anderen Schriftformen. Bern etc. (1975). 4°. 224 S. Reich, teils farbig illustriert. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag.<br />
– b) Crous, Ernst, und Joachim Kirchner. Die gotischen Schriftarten. Braunschweig (1970). Fol. 46<br />
S., 1 Bl. und 64 Tafeln. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – c) Bruckner, Albert. Schweizer Stempelschneider<br />
und Schriftgiesser. Geschichte des Stempelschnitts und Schriftgusses in Basel und der übrigen Schweiz von<br />
ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Münchenstein, Privatdruck der Haas’schen Schriftgiesserei, (1943). Fol.<br />
224 S. Reich illustriert. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – d) Ausstell.-Kat. Erlesene Letternproben aus Vergangenheit<br />
und Gegenwart. Aus dem Schaffen europäischer Schriftgiessereien. Eine Ausstellung der Internationalen<br />
Typographischen Vereinigung A.Typ.I. (1966). Gr.-8°. Mit zahlreichen Schriftproben. Orig.-Broschur.<br />
126 Wiegendrucke. – 8 Werke zur Inkunabelkunde. (CHF 250.00)<br />
Es liegen vor: a) Christian, M.A. Origines de l’Imprimerie en France. Conférences faites les 25 juillet et 17 aout<br />
1900. Paris 1900. Gr.-fol. 128 S. und die Tafeln, lose in Orig.-Halbleinenmappe. – b) Geldner, Ferdinand. Inkunabelkunde.<br />
Eine Einführung in die Welt des frühesten Buchdrucks. Wiesbaden 1978. 8°. 287 S., 20 Tafeln.<br />
Orig.-Leinen. – c) Goff, Frederick R. Incunabula in American Libraries. A Third census of Fifteenth-Century<br />
Books recorded in North American Libraries. Millwood 1989. 4°. 798 S. Orig.-Leinen. – d) Haebler, Konrad.<br />
Handbuch der Inkunabelkunde. Leipzig 1925. 8°. 187 S. Orig.-Broschur – e)Hain, Ludwig. Repertorium Bibliographicum<br />
in quo libri omnes ab arte typographica inventa usque ad annum MD. 4 vols. Mailand1948. 8°.<br />
Orig.-Leinen. – Dazu: Copinger, W.A. Supplement to Hain’s Repertorium Bibliographicum. 2 parts(in 3 vols.).<br />
Mailand 1950. Orig.-Leinen. – f) Venzke, Andreas. Johannes Gutenberg. Der Erfinder des Buchdrucks. Zürich1993.<br />
8°. 368 S. Ill. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. – g). Ausstell.-Kat. Porrentruy: Incunables: Imprimés<br />
du XVe siècle. Témoins de la vie culturelle dans l’Evêché de Bâle. Porrentruy 1999. 8°. 22 S. Ill. Orig.-Broschur.<br />
– h) Lülfing, Hans, und Ursula Altmann, Hrsg. Beiträge zur Inkunabelkunde. Dritte Folge, 1-8. Berlin<br />
19651983. 4°. Orig.-Broschuren resp. Orig.-Leinen. – Dabei: 3 Inkunabelkataloge der Firmen Sotheby’s, H.P.<br />
Kraus und Tenschert.<br />
96
Namensregister<br />
Acciaolus, Donatus 98<br />
Adam, Paul 120<br />
Aesop 67, <strong>10</strong>7<br />
Agricola, Daniel 59, 60<br />
Alanus de Insulis 41<br />
Albertus Magnus 9, 43<br />
Alciato, Andrea <strong>10</strong>5<br />
Altmann, Ursula 126<br />
Amaseus, Romulus 91<br />
Ambrosius 25, 36, 39, 63<br />
Ammianus Marcellinus 69<br />
Andreae, Johann 19, 44<br />
Armandus de Bellovisu 17<br />
Arnoldi, Henricus 8<br />
Augustinus 35, 36, 96<br />
Augustinus, Aurelius 6<br />
Aurigallus, Matthaeus 82<br />
Barge, Hermann 116<br />
Bartholomaeus Anglicus 3<br />
Bartholus 70<br />
Beatus Rhenanus<br />
62, 67, 68, 70, 72, 76, 84, 88<br />
Becccadelli, Thomas 48<br />
Bechoff (Bachofen ?),<br />
Johannes 53<br />
Beda Venerabilis 36<br />
Bentinus, Michael 82, 89<br />
Benzing, Josef 18<br />
Bernardinus Senensis 23<br />
Bernardus Claravallensis26, 32<br />
Bernardus de Botone 13<br />
Bertholdus 24<br />
Bessarion, Kardinal 91<br />
Bietenholz, Peter 113<br />
Bock, Elfried 119<br />
Bonaguida Cremonensis 7<br />
Bonaventura 49, 50, 54<br />
Bonifazius VIII. 44, 58<br />
Brack, Wenceslaus 20<br />
Brant, Sebastian 27, 37,<br />
44-48, 111, 120, 122<br />
Braungart, R. 121<br />
Brown, Michelle 123<br />
Bruckner, Albert 125<br />
Bruni, Leonardo 91<br />
Büchler, Eduard 113<br />
Budin, Roger 52<br />
Burerius, Albertus 72<br />
Busch, Hermann van dem 79<br />
Caesar, Caius Julius 75<br />
Calepinus, Ambrosius 87<br />
Camerarius, Joachim <strong>10</strong>5<br />
Capito, Fabricius 73<br />
Caracciolus, Robertus 4, 5<br />
Carcano, Michael de 11<br />
Cassianus, Johannes <strong>10</strong>3<br />
Cassiodorus 36<br />
Chansonette, Claude 79<br />
Christian, M.A. 126<br />
Clemens Alexandrinus <strong>10</strong>4<br />
Clemens I. 93<br />
Clemens V. 44, 58<br />
Clichtove, Josse 83<br />
Constantinus Phrygius 90<br />
Copinger, W.A. 126<br />
Crous, Ernst 125<br />
Cyrillus 83<br />
De la Tour, Geoffroy <strong>10</strong>8, 122<br />
Demosthenes <strong>10</strong>0<br />
Dentinger, Jean 117, 120<br />
Diogenes Laertius 82<br />
Dominicus de Sancto<br />
Geminiano 44<br />
Duns Scotus 42<br />
Dürer, Albrecht<br />
45, <strong>10</strong>8, 111, 119<br />
Egnatius Venetus 69<br />
Eichenberger, Walter 114, 117<br />
Emser, Hieronymus 55<br />
Eobanus Hessus 73, 95<br />
Erasmus 62, 69, 71,<br />
74, 80, 84, 91, <strong>10</strong>5<br />
Escher, Konrad 123<br />
Eugippius 96<br />
Eusebius Pamphilius 99<br />
Eutropius 69<br />
Faber Stapulensis <strong>10</strong>3<br />
Faber, Jacob 76<br />
Faber, Jacob 85<br />
Fabius, Hieronymus 96<br />
Filelfo, Francesco 91<br />
Franciscus de Retza 43<br />
Frank, Hans 72<br />
Fugger, Jacob <strong>10</strong>2<br />
Fürstenberg, Hans 52<br />
Gallici, Guilelmus 7<br />
Gamper, Rudolf 123<br />
Geldner, Ferdinand 115<br />
Geldner, Ferdinand 126<br />
Gelenius, Sigismund <strong>10</strong>2<br />
Gemusaeus, Hieronymus 98<br />
Georgius Trapezuntius <strong>10</strong>3<br />
Georgius Trapezuntius 83<br />
Giocondo, Fra Giovanni 75<br />
Giovanni di Fidenza 49, 50<br />
Giraldi, Giglio Gregorio <strong>10</strong>5<br />
Goergius Trapezuntius 77<br />
Goff, Frederick 126<br />
Graf, Urs 58-60, 62, 63,<br />
67-69, 71, 81<br />
Gratianus 12<br />
Gregorius I. 38, 39, 51<br />
Gregorius IX. 1321<br />
Grimm, Heinrich 118<br />
Grynaeus, Simon 90, 92<br />
Guarino, Battista 64<br />
Guilelmus Peraldus 2, 28<br />
Guillermus Parisiensis 59, <strong>10</strong>9<br />
Günther, Joachim 116<br />
Gutenberg, Johannes 1<br />
Haebler, Konrad 113, 126<br />
Hain, Ludwig 126<br />
Hartmann, Andreas 63<br />
Heilmann, Karl Eugen 118<br />
Heitz, Paul 118, 119<br />
Herold, Johann 96<br />
Heynlin, Johannes,<br />
von Stein 25, 29<br />
Hieronymus 36, 64, 99<br />
Hieronymus, Frank 113<br />
Hilarius 36<br />
Hofmeister, Johann 96<br />
Holbein,<br />
Ambrosius 65, 69-71, 80<br />
Holbein,<br />
Hans 63, 66-68, 72, 75,<br />
76-78, 82, 85, 87, 89, 93,<br />
96, 98, 1<strong>10</strong>, 119<br />
Homer 67, 68, 95<br />
Horborch, Guillelmus 7<br />
Hugo de Sancto Victore 20<br />
Hussmann, Heinrich 116<br />
Isidorus Hispalensis 20, 43<br />
Isocrates 86<br />
Janzin, Marion 116<br />
Johannes<br />
Chrysostomos 35, 36, 78<br />
Johannes Damascenus <strong>10</strong>3<br />
Johannes de Bromyard 22<br />
Johannes XXII. 58<br />
Johnson, A.F. 113<br />
Josephus, Flavius 84, <strong>10</strong>2<br />
Kälin, Hans 124<br />
Karl d. Gr. 98<br />
Kirchner, Joachim 125<br />
Kögler, Hans 117<br />
Kunze, Horst 117<br />
Lenglin, Johannes 57<br />
Lenz, Johannes 123<br />
Leonicenus, Omnibonus 91<br />
Listre, Gérard 61, 62<br />
Locher, Jakob 47<br />
Loiff, Peter 13<br />
Lonicerus, Johannes 86<br />
Lorenzo II. de’ Medici 70<br />
Luchsinger, Friedrich 113<br />
Lukian 74<br />
Lülfing, Hans 116, 126<br />
Lupoldus Bambergensis 46<br />
Luther, Martin 81<br />
Macer Floridus 122<br />
Magistris, Johannes de 16<br />
Manutius, Aldus <strong>10</strong>3<br />
Marcellus Vigilius 70, 89<br />
Marti, Susan 123<br />
Maximilian I. 48<br />
Maximus 36<br />
Mayronis, Franciscus de 42<br />
Meder, Johannes 37, 56<br />
Meffreth 29<br />
Meier, Eugen A. 113<br />
Meister der Bereittung 24<br />
Meister des Haintz<br />
Narr 24, 36, 37, 45, 47, 56<br />
Meister des Verardus 33, 44, 48<br />
Meister DS 58, 119<br />
Merula, Georgius 70<br />
Methodius 52<br />
Micyllus, Jacobus 95<br />
Morus, Thomas 74<br />
Mosellanus, Petrus <strong>10</strong>0<br />
Moser, Ludwig 54<br />
Münster, Sebastian 97<br />
Musper, H.Th 117<br />
Needham, Paul 115<br />
Nepos, Cornelius 98<br />
Nider, Johannes 1<br />
Nikolaus von Kues 41<br />
Oekolampadius 73<br />
Origenes 36, 83<br />
Otto von Freising 70<br />
Ovid 43<br />
Palmerius, Matthaeus 99<br />
Panormitanus de<br />
Tudeschis, Nicolaus 21, 70<br />
Paulinus 63<br />
Paulus Diaconus 69<br />
Pellikan, Conrad 76<br />
Perinius <strong>10</strong>3<br />
Perottus, Nicolaus 89<br />
Petrarca, Francesco 27<br />
Petrus Lombardus 30, 57<br />
Pfister, Arnold 113<br />
Pfister-Burkhalter,<br />
Margarete 113<br />
Philostratus 67<br />
Picccolomini,<br />
Aeneas Sylvius 34<br />
Pirckheimer, Willibald 91, <strong>10</strong>3<br />
Pius II. 34<br />
Platina 70<br />
Plautus, Titus Maccius <strong>10</strong>5<br />
Plinius 43, 89<br />
Plutarch 98, <strong>10</strong>6<br />
Pollux, Julius 92<br />
Pomponius Atticus 98<br />
Pontanus, Johannes Jovius 94<br />
Presser, Helmut 116, 124<br />
Prosper Aquitanus 99<br />
Prudentius 39<br />
Quintilianus <strong>10</strong>0<br />
Raymund von Penaforte 13<br />
Riese, Christoph 49<br />
Ritius, Michael 66<br />
Ritter, Fritz 118<br />
Rivius, Johannes <strong>10</strong>1<br />
Robinson, Andrew 125<br />
Ruffinus von Aquileia 84<br />
Sack, Vera 120<br />
Sambucus, Johannes <strong>10</strong>5<br />
San Giorgio, Benvenuto di 70<br />
Scaliger, Julius Caesar <strong>10</strong>5<br />
Schanze, Frieder 123<br />
Schelbert, Leo 122<br />
Schetz, Caspar 95<br />
Schmid, Markus 113<br />
Schmidt, Philipp 114<br />
Schneeli, Gustav 119<br />
Schongauer, Martin 88<br />
Schramm, Albert 113<br />
Secondo, Celio Curio <strong>10</strong>5<br />
Sedulius 39<br />
Seneca 62<br />
Sextus Aurelius Victor 69<br />
Sextus Pompeius 89<br />
Silius Italicus 79<br />
Simoneta, Bonifacius 55<br />
Sokrates 86<br />
Stockmeyer, Immanuel 113<br />
Stör, Johann Rudolph 96<br />
Teitge, Hans-Erich 116<br />
Tertullianus 76<br />
Theophylactes 85<br />
Thomas Aquinas <strong>10</strong>, 54<br />
Tiemann, Barbara 116<br />
Travesarius, Ambrosius 82<br />
Trentinus Varro 89<br />
Trivet, Nicholas 6<br />
Tschudin, Peter 124<br />
Turzo, Stanislaus 76<br />
Ulpianus <strong>10</strong>0<br />
Urban IV. <strong>10</strong><br />
Valerius Maximus 43<br />
Velleius Paterculus, Caius 72<br />
Venzke, Andreas 126<br />
Vitellius 89<br />
Volaterranus, Raffael 91<br />
Voullieme, Ernst 118<br />
Waleys, Thomas 6<br />
Wallrath, Rolf 116<br />
Wegmann, A. 121<br />
Wendland, Henning 114, 117<br />
Werner von Küssenberg 36<br />
Wickram, Jörg 96<br />
Wicliff, John 22<br />
Wimpheling, Jakob 46<br />
Winshemius, Jodocus 73<br />
Wolff, Hieronymus <strong>10</strong>0<br />
Worringer, Wilhelm 117<br />
Xenophon 91<br />
Xylander, Guilielmus <strong>10</strong>6<br />
Zemsch, August 119<br />
Zur Westen, Walther von 121