04.09.2014 Aufrufe

Gesamte Zeitschrift in besserer Qualität herunterladen - Orthodoxe ...

Gesamte Zeitschrift in besserer Qualität herunterladen - Orthodoxe ...

Gesamte Zeitschrift in besserer Qualität herunterladen - Orthodoxe ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

RUSSISCHE ORTHODOXE KIRCHE<br />

7<br />

Die tschuwaschische Geme<strong>in</strong>de des heiligen Nikolaus <strong>in</strong> Kanasch<br />

Die orthodoxe Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> Kanasch, der heutigen Autonomen Republik Tschuwaschien,<br />

kann auf 80 Jahre zurückschauen. Sie entstand im Laufe von zwei<br />

Jahren (1893/94). Die Geschichte dieser Kirche fällt zusammen mit der Geschichte<br />

dieses Jahrhunderts. Am 25. November 1901 fand mit dem Segen des<br />

Erzbischofs Arseni von Kasan und Swijash die E<strong>in</strong>weihung der aus Holz errichteten<br />

Kirche des heiligen Wundertäters Nikolaus bei der Siedlung Schichrany<br />

am Bahnhof der Strecke Moskau—Kasan statt.<br />

Der Bau der Eisenbahnl<strong>in</strong>ie Moskau—Kasan führte über Rjasan, Saransk und<br />

Alatir und wurde 1893 abgeschlossen. Im Dezember dieses Jahres begann der<br />

regelmäßige Zugverkehr. An e<strong>in</strong>er der neuen Eisenbahnstationen wurde die<br />

Siedlung und die spätere Stadt Kanasch gegründet. Heute ist die Stadt e<strong>in</strong> Zentrum<br />

im autonomen Gebiet Tschuwaschien. Sie verfügt über größere Industrieanlagen<br />

und gilt als das kulturelle Zentrum des umliegenden Landes. Gegenwärtig<br />

zählt sie mehr als 50 000 E<strong>in</strong>wohner. Vor achtzig Jahren, als zunächst<br />

die Station und danach der Ort entstanden, breitete sich weith<strong>in</strong> nur Ödland,<br />

das mit ärmlichen Sträuchern bewachsen war. An der Station Schichrany, nach<br />

dem gleichnamigen Dorf benannt, gab es zunächst nur die Bahnhofsgebäude und<br />

zwei kle<strong>in</strong>e Häuschen für die Eisenbahner. Nach dem Abschluß des Streckenbaus<br />

begannen Getreidehändler und Holzfäller sowie holzverarbeitende Unternehmer<br />

sich anzusiedeln.<br />

Ziemlich rasch wuchs der Flecken. Holzlagerstätten, Getreidesilos und andere<br />

Gebäude der e<strong>in</strong>heimischen und zugereisten Kaufleute schössen wie Pilze aus<br />

dem Boden. E<strong>in</strong>e Schule wurde eröffnet, die mit dem Bau e<strong>in</strong>er Kirche als kirchliche<br />

Geme<strong>in</strong>deschule weitergeführt wurde.<br />

Das nächste Gotteshaus befand sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung von 8 km <strong>in</strong> Schichasany.<br />

Zu diesem Kirchspiel gehörte auch die Station. Die bedeutende Entfernung<br />

jedoch erschwerte für viele den regelmäßigen Besuch der Gottesdienste, zumal<br />

im Frühjahr, wenn die Ziwil über die Ufer getreten war und die Straße von<br />

Schichrany nach Schichasany überschwemmte. Die Bewohner von Schichrany<br />

entschlossen sich deshalb, auf ihrer Station e<strong>in</strong>e Stätte des Gebets e<strong>in</strong>zurichten.<br />

Mit Hilfe des Nonnenklosters von Ziwil g<strong>in</strong>gen sie ans Werk. Von dort nämlich<br />

stammte die Ikone der Gottesmutter von Tichw<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum des Bahnhofs<br />

aufgestellt wurde und zu der die Nonnen des Klosters regelmäßig pilgerten.<br />

Zum Gottesdienst e<strong>in</strong>geladen wurden Kleriker aus der Kirche von Schichasany,<br />

die mit mehreren Geistlichen besetzt war. Sie hielten die Nachtwache vor der<br />

Ikone der Tichw<strong>in</strong>er Gottesmutter am Vorabend der großen kirchlichen Feste<br />

sowie an Sonntagen.<br />

Fleißig besuchten die E<strong>in</strong>wohner der Station den Gottesdienst. Der ziemlich<br />

geräumige Wartesaal dritter Klasse, <strong>in</strong> dem die Ikone aufgestellt worden war,<br />

wurde gewöhnlich von betenden Christen dicht gefüllt. Freilich waren damit<br />

die früheren Erschwernisse noch nicht aus der Welt geschafft. Im Frühjahr,<br />

besonders zum heiligen Osterfest, gelang es den Geistlichen aus Schichasany<br />

nur mit Mühe, sich zur Osternach't zu der Geme<strong>in</strong>de durchzuschlagen. Häufig<br />

mußten sie im Boot den Weg zurücklegen oder gerieten <strong>in</strong> Unwetter. Die Nach-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!