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Ökumene<br />
Diskussion e<strong>in</strong>e Rolle gespielt und die <strong>in</strong> den Vorlagen e<strong>in</strong>e bestimmte Klärung<br />
erfahren haben.<br />
Der vom hochheiligen Patriarchen Pimen an den Weltkirchenrat gerichtete Vorwurf<br />
über e<strong>in</strong>e extreme Behandlung des Horizontalismus erheischt e<strong>in</strong> größeres<br />
theologisches Engagement <strong>in</strong> der ökumenischen Bewegung. Diese Frage ist nach<br />
wie vor aktuell und berechtigt zu der Fragestellung, was kann nun eigentlich<br />
als Theologie <strong>in</strong> den ökumenischen Diskussionen betrachtet werden? Damit entsteht<br />
auch die zweite Frage nach den theologischen Konstruktionen.<br />
Auf der Bukarester Konferenz wurde e<strong>in</strong>e besondere theologische Gruppe gebildet,<br />
die sich mit verschiedenen Problemen des Horizontalismus theologisch befassen<br />
und den Versuch unternehmen sollte, dazu die entsprechenden theologischen<br />
Daten für die Vertikale beizubr<strong>in</strong>gen. Was dabei herauskam, waren theologische<br />
Abstraktionen, die von mehreren Mitgliedern der Konferenz zu Recht<br />
kritisiert wurden. Besonders stark wurde vermerkt, daß die Theologen nicht besondere<br />
Gruppen bilden sollten, sondern sich vielmehr auf alle Arbeitsgruppen<br />
des jeweiligen konsultativen Organs verteilen sollten, damit auf diese Weise<br />
auch die konkreten Fragestellungen von theologischer Warte mit bedacht werden<br />
können. Es sche<strong>in</strong>t, daß dies e<strong>in</strong>e richtige Entscheidung ist.<br />
Ohne näher bei der Frage der Theologie und den ökumenischen Diskussionen<br />
verweilen zu wollen — was uns recht weit wegführen könnte — (bei vielen<br />
Gliedern der Russischen <strong>Orthodoxe</strong>n Kirche s<strong>in</strong>d berechtigte Zweifel aufgetaucht,<br />
was man denn nun eigentlich "Theologie״ nennen könne <strong>in</strong> den von<br />
ökumenischen Foren verkündigten Thesen, zumal wenn es um die horizontalen<br />
Aktionen geht) kommen wir nun auf die Probleme der Kriterien zu sprechen.<br />
Zweifellos sollte jedwede theologische Konzeption <strong>in</strong> der Ökumene entsprechende<br />
christliche Aktionen als E<strong>in</strong>heit von Gottesdienst und Nächstendienst<br />
umfassen. Die Frage ist, auf welche Weise. Hier lassen sich drei Ebenen theologischer<br />
Arbeit unterscheiden. Zunächst die Ebene des christlichen Lebens auf<br />
dem Fundament des Evangeliums, wo alles vom Licht <strong>in</strong>nerer Wärme überstrahlt,<br />
vom Gebet gestützt, aus echter Liebe heraus getan wird. Dann wäre<br />
die Ebene theologischer Reflexionen zu bedenken, die entweder mystisch und<br />
— häufiger noch — rationalistisch konzipiert ist. Schließlich haben wir es mit<br />
der Ebene religiöser Ideologie, mit ihren charakteristischen Elementen der politischen<br />
und sozialökonomischen Überlegung und deren Sumierung <strong>in</strong> dem religiösen<br />
Bereich zu tun. Alle<strong>in</strong> die erste Ebene ersche<strong>in</strong>t völlig gerechtfertigt<br />
im Lichte der von Christus, dem Heiland der Welt, verkündigten Heilslehre.<br />
Zulässig wäre die zweite Ebene. Sie dient häufig genug den ökumenischen Diskussionen<br />
als Grundlage. Hier s<strong>in</strong>d verschiedene theologische Me<strong>in</strong>ungen möglich,<br />
verschiedenartige Interpretationen, je nach den e<strong>in</strong>zelnen konfessionellen<br />
Überlegungen. Der Wert dieser Ebene liegt <strong>in</strong> der Nähe der idealen Säulen des<br />
christlichen Lebens. Ihre Brauchbarkeit ist <strong>in</strong> der Ökumene um so größer, je<br />
klarer sich die konfessionelle Redlichkeit <strong>in</strong> den auf dieser Ebene getroffenen<br />
Urteilen und Entscheidungen ausdrückt. Und ihre Effektivität wird umso stärker,<br />
je konkreter die erörterten Fragen formuliert werden, je deutlicher sich die<br />
Harmonie offenbart, die Übere<strong>in</strong>stimmung mit der Quelle des religiösen Lebens.<br />
Was nun die religiöse Ideologie angeht, so ist ihre Ausformulierung nicht nur e<strong>in</strong>