Das Gebet der Orthodoxen Kirche, Teil 2 - Orthodoxe Bibliothek

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S t i c h i r a
P r o s o m o i a
Ch·
(Ton 8:) wer wollte nicht weinen, mein Kind, über dein
leidvolles Hinscheiden aus unserem Leben! Da du als
unreife Frucht jetzt aus den mütterlichen Armen wie
ein schnelles Vöglein entflogest und zum Schöpfer des
Alls dich flüchtetest. 0 Kind, wer wollte nicht seufzen
beim Anblick deines welken Gesichtchens, das liebreizend
wie eine Rose war!
Wer wollte nicht klagen, mein Kind, und nicht laut betrauern
die Anmut und Schönheit deines unschuldigen
Lebens! Gleichwie ein Schiff keine Spur hinterläßt, bist
du schnell aus unseren Augen entschwunden. So kommet
denn, Freunde, Verwandte und Nachbarn, mit uns zu küssen
und zu Grabe zu tragen das Kind.
Ehre...
Der Tod ist den Kindern ein Lebensbrunnen. Denn unverletzt
von den Übeln der Welt eilen sie zu ihrem Erbteil, der
himmlischen Freude. In Abrahams Schoß frohlocken sie,
und mit den göttlichen Chören der heiligen Kinder jubeln
sie jetzt. Im Glauben der Väter feiern sie heitere Feste,
weil sie dem seelenmordenden Verderben entronnen sind.
Jetzt...
(Theotokion:) Bewahre, die auf dich hoffen, Mutter der
nie untergehenden Sonne, Gottesgebärerin! Flehe in deinen
Gebeten zum allgütigen Gott, Allreine, daß Er ruhen lasse
das von uns geschiedene Kind dort, wo die Gerechten ruhen,
als Erbe der göttlichen Güter in den Hallen der Seligen
zu Gottes ewigem Gedenken.
Mancherorts werden noch andere Stichira prosomoia gesungen,und
für das oben stehende Theotokion steht auch manchmal ein anderes.
Es folgt nun
TRISHAGION UND VATER-UNSER
wie oben S. 294f.
TR0PARI0N
Ch.
Mit den vollendeten Gerechten laß ruhen, Erlöser, die