Das Gebet der Orthodoxen Kirche, Teil 2 - Orthodoxe Bibliothek
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DER LETZTE KUSS<br />
Während Priester, Angehörige und Bekannte herantreten und<br />
meistens die Ikone in den Händen des Entschlafenen küssen,<br />
singt <strong>der</strong> Chor einige <strong>der</strong><br />
S t i c h i r a<br />
P r o s o m o i a<br />
nach eigener Melodie, Wir geben im folgenden eine Auswahl <strong>der</strong><br />
häufigsten Stichiren:<br />
Ch·<br />
(Ton 2:) Ihr Br ü<strong>der</strong>־ kommt! Den letzten Kuß lasset uns<br />
dem (<strong>der</strong>) Entschlafenen geben, dankbar gegen Gott. Unser<br />
Bru<strong>der</strong> (Unsere Schwester) hat seine (ihre) Angehörigen<br />
verlassen und eilt dem Grabe zu. Er (Sie) kümmert sich<br />
nicht mehr um eitle Dinge, noch um die vielerlei Not des<br />
Fleisches. Wo ist nun Verwandtschaft und Freundschaft?<br />
Siehe, wir scheiden. So lasset uns beten, daß <strong>der</strong> Herr<br />
ihm (ihr) die Ruhe verleihe!<br />
Welch eine Trennung, ihr Brü<strong>der</strong> (und Schwestern)!<br />
Welch Weinen, welch Wehklagen in dieser Stunde!<br />
Kommet nun, küsset ihn (sie) , <strong>der</strong> (die) noch vor kurzem<br />
mit uns gewesen. Er (Sie) wird nun dem Grabe übergeben,<br />
mit einem Stein bedeckt. Er (Sie) ist in die Dunkelheit<br />
versetzt, zu den Toten begraben, von all seinen (ihren)<br />
Angehörigen und Freunden getrennt. So lasset uns beten,<br />
daß <strong>der</strong> Herr ihm (ihr) die Ruhe verleihe!<br />
Nun wird die sündige Verherrlichung <strong>der</strong> Eitelkeit des<br />
Lebens aufgelöst. Denn <strong>der</strong> Geist hat sein Zelt verlassen.<br />
Die irdische Behausung ist dunkel geworden. <strong>Das</strong> Gefäß ist<br />
zerschlagen. Die zurückgebliebene Hülle ist ohne Sprache,<br />
ohne Gefühl, tot, unbeweglich. Da wir sie dem Grabe übergeben,<br />
wollen wir beten, daß <strong>der</strong> Herr dem Dahingeschiedenen<br />
(<strong>der</strong> Dahingeschiedenen) die Ruhe verleihe!<br />
Was ist unser Leben? Eine Blume, ein Dunst, wahrlich ein<br />
Morgentau! Kommet denn, lasset an den Gräbern uns fragen:<br />
Wohin ist die Schönheit des Leibes entschwunden? Wohin<br />
die Jugend? Wohin die Augen und die körperliche Gestalt?<br />
Alles ist verwelkt, wie Gras! Alles ist vergangen. Kommet,<br />
fallet nie<strong>der</strong> vor Christus unter Tränen und bittet ihn,<br />
daß Er uns allen die Ruhe verleihe!