Das Gebet der Orthodoxen Kirche, Teil 2 - Orthodoxe Bibliothek
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(O<strong>der</strong> im selben Ton:) Ach, welchen Kampf erduldet die Seele,<br />
wenn sie sich vom Körper scheidet! Wie weint sie denn!<br />
Und es ist niemand da, <strong>der</strong> sich ihrer erbarme. Richtet<br />
sie die Augen zu den Engeln: sie fleht vergebens. Streckt<br />
sie nach Menschen die Hände aus: sie findet keinen Helfer.<br />
Darum lasset uns, geliebte Brü<strong>der</strong> (und Schwestern), die<br />
Kürze unseres Lebens bedenken und Ruhe erflehen von<br />
Christus für den (die) von uns Geschiedenen (Geschiedene),<br />
unseren Seelen aber das große Erbarmen!<br />
(Ton 3:) Alle menschlichen Dinge sind eitel. Sie bleiben uns<br />
nicht nach dem Tode. Es bleibt nicht <strong>der</strong> Reichtum; <strong>der</strong><br />
Ruhm geht nicht mit uns. Beim Nahen des Todes entschwindet<br />
dies alles. Deshalb lasset zu Christus, dem unsterblichen<br />
König, uns rufen: Bringe zur Ruhe den (die) von uns Geschiedenen<br />
(Geschiedene) dort, wo die Wohnstatt <strong>der</strong>er<br />
ist, die sich freuen in Dir!<br />
(Ton 4:) Furchtbau: ohnegleichen ist das Mysterium des Todes,<br />
in dem nach göttlichem Ratschluß die Seele vom Leib gewaltsam<br />
getrennt und das natürliche Band <strong>der</strong> Harmonie<br />
und <strong>der</strong> gewachsenen Verbundenheit zerschnitten. Darum<br />
bitten wir Dich: Schenke Ruhe dem (<strong>der</strong>) von uns Geschiedenen<br />
in den Gezeiten Deiner Gerechten, menschenlieben<strong>der</strong><br />
Lebenspen<strong>der</strong>!<br />
(O<strong>der</strong> im selben Ton:) Wohin ist entschwunden die Lust an <strong>der</strong><br />
Welt? Wohin die Wunschträume nach zeitlichen Dingen?<br />
Wohin das Gold und Silber? Wohin <strong>der</strong> Troß und die Menge<br />
<strong>der</strong> Diener? Alles ist Staub, alles Asche, alles ein<br />
Schatten. Kommet, lasset uns rufen zu dem unsterblichen<br />
König: Herr, würdige den (die) von uns Geschiedenen<br />
(Geschiedene) Deiner ewigen Güter und bringe ihn (sie)<br />
zur Ruhe in <strong>der</strong> nie alternden Seligkeit!<br />
(Ton 5:) Ich gedachte des Propheten, <strong>der</strong> da ruft: 1 Ich bin<br />
Staub und Asche!' Ich habe ferner die Gräber gesehen und<br />
die Gebeine entkleidet vom Fleisch. Und ich fragte: Wer<br />
ist nun <strong>der</strong> König und wer <strong>der</strong> Fußsoldat? Wer <strong>der</strong> Reiche<br />
und wer <strong>der</strong> Bettler? Wer <strong>der</strong> Gerechte und wer <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong>?<br />
Doch Herr, bringe Deinen Knecht (Deine Magd) zur Ruhe<br />
<strong>der</strong> Gerechten, Du Menschenlieben<strong>der</strong>!