Das Gebet der Orthodoxen Kirche, Teil 2 - Orthodoxe Bibliothek

266
der vier Tage im Grabe lag, und aller Heiligen, Er nehme
auf die Seele Seines von uns geschiedenen Knechtes (Seiner
von uns geschiedenen Magd) N. in die Gezelte Seiner Gerechten,
daß er (sie) im Schöße Abrahams ruhe und den
Gerechten zugezählt werde, und erbarme Sich Uber uns als
der Gute und Menschenliebende I
Ewiges Gedenken, dir, unser Bruder (unsere Schwester)!
Auf die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus,
unser Gott, erbarme Dich unser und rette uns!
V. Amen«
II.
DER WEG VOM TRAUERHAUS ZUR KIRCHE:
Wenn alles bereit ist, den Toten hinauszutragen:
D. Vater, segne!
P. Gesegnet unser Gott, allezeit, jetzt und immerdar und
in der Ewigkeiten Ewigkeit.
V. Amen.
Nun wird der Tote zum Tempel getragen, wobei die Priester mit
brennenden Kerzen vorangehen, der Diakon mit dem Rauchfaß folgt,
danach die Bahre mit dem Toten, alles Volk mit brennenden Kerzen
singt (oder betet) auf dem Wege:
V. Heilig ist Gott, heilig der Starke, heilig der Unsterbliche
Erbarme Dich unser! (Wird wiederholt bis zur Ankunft im
Tempe1)
Im Tempel wird der Verstorbene im Narthex oder mancherorts im
Kirchenschiff niedergesetzt. Auf die Stirn des Verstorbenen
wird vielerorts ein Streifen aus Seide oder Papier gelegt,
welcher , Kranz* genannt wird. Dies geschieht, um anzudeuten,
daß der Verstorbene den Kampf des Lebens vollendet hat und die
Krone der Gerechtigkeit empfangen möge. Auf dem (meist weißen)
Kranz befindet sich ein Bild Christi in der Mitte zwischen
Theotokos (Gottesgebärerin) und Johannes dem Täufer mit der
Inschrift des Trishagion.
Es ist Sitte, daß während des ganzen Ritus der Bestattung sowie
der Pannychiden alle Anwesenden brennende Kerzen in der Hand
halten.