Das Gebet der Orthodoxen Kirche, Teil 2 - Orthodoxe Bibliothek
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schaft des Heiligen Geistes, zum Geleit auf dem Weg in<br />
das ewige Leben, zur guten Rechenschaft vor Deinem furchtbaren<br />
Richterstuhle, nicht aber zum Gericht o<strong>der</strong> zur Verdammnis·<br />
Amen.<br />
3. <strong>Gebet</strong> (des hl. Johannes Chrysostomus)<br />
Herr, mein Gott, ich weiß, daß ich nicht würdig und wert<br />
bin, daß Du eingehest unter das Dach des Hauses meiner<br />
Seele. Denn leer und zerstört ist es drinnen, und Du findest<br />
bei mir keinen würdigen Ort, Dein Haupt hinzulegen.<br />
Aber, wie Du aus <strong>der</strong> Höhe um unseretwillen herabgekommen<br />
und Dich erniedrigt hast, so nahe Dich auch jetzt meiner<br />
Niedrigkeit. Und wie es Dir Wohlgefallen hat, in einer<br />
Höhle in <strong>der</strong> Krippe unvernünftiger Tiere zu liegen, so<br />
geruhe auch jetzt, in die Krippe meiner unvernünftigen<br />
Seele und meines befleckten Leibes einzugehen. Wie Du es<br />
aber nicht für unwürdig erachtet hast, in das Haus Simons<br />
des Aussätzigen einzutreten und mit den Sün<strong>der</strong>n das Mahl<br />
zu halten, so willige nun ein, auch in das Haus meiner<br />
armseligen Seele einzutreten, denn auch ich bin aussätzig<br />
und ein Sün<strong>der</strong>. Wie Du die mir ähnliche Ehebrecherin und<br />
Sün<strong>der</strong>in, welche zu Dir gekommen ist und Dich berührt hat,<br />
nicht verschmäht hast, so erbarme Dich auch über mich Sün<strong>der</strong>,<br />
<strong>der</strong> ich zu Dir komme und Dich berühre. Und wie Dich<br />
die Liebkosungen ihres befleckten und unreinen Mundes<br />
nicht anwi<strong>der</strong>ten, so hege auch keinen Abscheu vor meinem<br />
noch befleckteren und unreineren Munde, vor meinen häßlichen<br />
und unreinen Lippen und vor meiner gottlosen und<br />
über alle Maßen unreinen Zunge. Die Feuerglut aber Deines<br />
allreinen Leibes und Deines kostbaren Blutes gereiche mir<br />
zur Heiligung und zur Erleuchtung, zur Genesung meiner<br />
elenden Seele und meines Leibes, zur Hinwegnahme <strong>der</strong> Last<br />
meiner unzähligen Sünden, zum Schutz vor allen teuflischen<br />
Einwirkungen, zur Überwindung meiner schlechten und bösen<br />
Gewohnheiten, zur Abtötung meiner Leidenschaften, zur<br />
Festigung in Deinen Geboten, zur Erlangung Deiner göttlichen<br />
Gnade, auf daß ich zugerechnet werde Deinem Reiche.<br />
Nicht hochmütig, son<strong>der</strong>n voll Zuversicht und Vertrauen auf<br />
Deine unaussprechliche Gnade nahe ich mich Dir, Christus,