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dar<strong>in</strong> deutlich, daß der Priester alle<strong>in</strong> die Liturgie nicht feiern<br />

kann.<br />

Das Wort 'Liturgie' wird seit dem 4. Jahrhundert <strong>in</strong> der orthodoxen<br />

Kirche ausschließlich für die Eucharistiefeier<br />

gebraucht, d.h. jenen Gottesdienst der Danksagung, bei dem<br />

die heiligen Gaben von Brot und We<strong>in</strong> hier dargebracht und <strong>in</strong><br />

Christi Leib und Blut gewandelt werden. Diese Liturgie<br />

nennen wir die "Göttliche", da sie die von Christus, unserem<br />

Gott und Heiland, selbst gefeierte himmlische Liturgie<br />

widerspiegelt. Sie wird seit den Tagen der Apostel gefeiert: "Sie<br />

blieben beharrlich <strong>in</strong> der Lehre der Apostel und <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaß, im Brechen des Brotes und im Gebet' (Apg 2,42).<br />

Die Grundstruktur der eucharistischen Liturgie ist bis heute<br />

bewahrt worden. Allerd<strong>in</strong>gs dauerte es Jahrhunderte, bis aus<br />

e<strong>in</strong>er Vielzahl unterschiedlicher Ausformungen die Liturgien<br />

ihre Gestalt gefunden hatten und die ursprünglich vom<br />

Vorsteher frei formulierten Gebete schriftlich fixiert und als<br />

verb<strong>in</strong>dlich angenommen wurden. In unterschiedlichen<br />

Formen wird so seit der frühchristlichen Zeit die e<strong>in</strong>e und<br />

gleiche Eucharistie gefeiert. Auch heute existieren <strong>in</strong> der<br />

orthodoxen Kirche verschiedene Formulare der eucharistischen<br />

Liturgie: die Liturgie des hl. Johannes Chrysostomos,<br />

des hl. Basileios des Großen, des Herrenbruders Jakobus und<br />

die der Vorgeweihten Gaben.<br />

Die bei uns zumeist gefeierte Liturgie ist die des heiligen Johannes<br />

Chrysostomos. Sie entstand unter Verwendung syrischer<br />

Elemente <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatstadt Antlochien und fand <strong>in</strong><br />

Konstant<strong>in</strong>opel mit neuen Gebetstexten ihre jetzige Gestalt.<br />

Sie hat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Teilen <strong>in</strong> den nächsten Jahrhunderten noch<br />

Veränderungen erfahren. Inzwischen ist sie <strong>in</strong> alle<br />

Weltsprachen übersetzt worden, <strong>in</strong>s Deutsche erstmals Mitte<br />

des 16. Jahrhunderts.

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