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'Die Jungfrau gebiert heute den Überseienden,<br />
und die Erde bietet dem Ui\fqßbaren die Höhle,<br />
Engel lobpreisen mit Hirten,<br />
Magier wandern mit dem Stern,<br />
dennßir uns ist e<strong>in</strong> neues K<strong>in</strong>d geboren,<br />
der urewige Gott!'"<br />
Bei den täglichen Gebeten erfahren wir erneut die große Geme<strong>in</strong>schaft<br />
aller Glaubenden. Diese Geme<strong>in</strong>schaft überw<strong>in</strong>det<br />
die Grenzen von Raum und Zeit! Ob wir nun unsere Gebete<br />
frei formulieren oder auf den Gebetsschatz der Kirche<br />
zurückgreifen, den wir den Generationen vor uns verdanken,<br />
immer br<strong>in</strong>gen wir dabei nicht nur unsere eigenen Anliegen,<br />
sondern auch die aller Menschen vor. Diese<br />
Gebetsgeme<strong>in</strong>schaft im Leibe Christi ist nicht e<strong>in</strong>mal durch<br />
den Tod begrenzt. Denn <strong>in</strong> Christus, der den Tod entmachtet<br />
hat, s<strong>in</strong>d die Gläubigen über alle Zeiten und Orte h<strong>in</strong>weg <strong>in</strong><br />
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mite<strong>in</strong>ander<br />
verbunden. Daher schließen wir tagtäglich auch die<br />
Verstorbenen <strong>in</strong> unser Gebet e<strong>in</strong>.<br />
Bei jedem Gottesdienst, den wir feiern, gedenken wir des<br />
Heilshandelns Gottes, aber wir betonen dabei durchaus unterschiedliche<br />
Aspekte dieses Gnadenwirkens. So er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong><br />
Gottesdienst mehr an e<strong>in</strong> Ereignis im Erdenleben Christi, e<strong>in</strong><br />
anderer an e<strong>in</strong>en verehrten Heiligen oder e<strong>in</strong>e geliebte Hellige,<br />
e<strong>in</strong> anderer wieder an bestimmte als wundertätig verehrte Ikonen<br />
usw.<br />
Die dabei zugrundeliegende gottesdienstliche Ordnung hat<br />
sich <strong>in</strong> vielen Jahrhunderten, vor allem <strong>in</strong> der byzant<strong>in</strong>ischen<br />
Zeit, ausgeformt. Verschiedene Zyklen bilden konzentrisch<br />
das Gesamtgefüge unserer Gottesdienste. E<strong>in</strong>ige Teile s<strong>in</strong>d<br />
dabei tagtäglich die gleichen, andere wechseln von Tag zu Tag