Dokument in neuem Fenster öffnen. - Orthodoxe Bibliothek
Dokument in neuem Fenster öffnen. - Orthodoxe Bibliothek
Dokument in neuem Fenster öffnen. - Orthodoxe Bibliothek
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25<br />
Bilder s<strong>in</strong>d der Umwelt entnommen: Blumen, Reben, Fische<br />
und Hirten. Für die Christen hatten sie oft noch e<strong>in</strong>e eigene<br />
Bedeutung. So galt z.B. der Hirte auch bei den Nichtchristen<br />
als e<strong>in</strong> Bild für hilfreiches Verhalten. Die Christen jedoch<br />
sahen im Bild des Hirten den "Guten Hirten" Jesus Christus,<br />
der für sie sorgt (Jo 10,11).<br />
Theologische und äußere Bed<strong>in</strong>gungen brachten es mit sich,<br />
daß die Christen e<strong>in</strong>e andere E<strong>in</strong>stellung zu ihren<br />
Versammlungsstätten hatten als ihre heidnischen Nachbarn:<br />
Es kam den frühen Christen nicht darauf an, nach außen h<strong>in</strong><br />
prachtvolle Tempel zu Ehren der Götter zu erbauen, sondern<br />
sie wollten Versammlungsorte zum Gebet und zum<br />
Brotbrechen haben.<br />
Im Heidentum war h<strong>in</strong>gegen die Vorstellung verbreitet, daß<br />
die Götter leibhaftig <strong>in</strong> den Tempeln anwesend seien und an<br />
bestimmten Plätzen leben würden. Daher waren die Tempel<br />
heilige Orte, die nur von Priestern, aber nicht von den<br />
e<strong>in</strong>fachen Gläubigen betreten werden durften. Zu der<br />
damaligen Zeit haben jedoch schon die nichtchristlichen<br />
Philosophen davor gewarnt, die Götter so sehr mit ihren<br />
Bildern gleichzusetzen. Auch viele Juden me<strong>in</strong>ten, daß Gott<br />
alle<strong>in</strong> im Tempel zu Jerusalem wohne und nur dort verehrt<br />
werden dürfe - und dies, obwohl schon die Propheten des<br />
Alten Bundes davor gewarnt hatten, Gott auf e<strong>in</strong>en Ort<br />
beschränken zu wollen.<br />
Christus selbst zeigt uns, daß es beim Gottesdienst nicht auf<br />
e<strong>in</strong>en bestimmten Ort ankommt, sondern auf die sich versammelnde<br />
Geme<strong>in</strong>de: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten,<br />
müssen ihn im Geist und der Wahrheit anbeten!" (Jo 4,24)<br />
Darum nennt der Apostel Paulus jeden Christen e<strong>in</strong>en<br />
"Tempel des lebendigen Gottes" (2 Kor 6,16).