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107<br />
anschließenden Göttlichen Liturgie vergegenwärtigt und<br />
offenbar wird. E<strong>in</strong>e spätere Deutung der Gabenbereitung<br />
nimmt Bezug auf die Menschwerdung Christi: Der Rüsttisch<br />
(vgl. S. 35) er<strong>in</strong>nert an die Höhle zu Bethlehem, der Diskos<br />
(griech.: [Brot-]Teller} an die Krippe, der Sternbogen (griech.<br />
Asteriskos) an den Stern der Magier, Kelch, Weihrauchfaß und<br />
Weihrauch an die Gaben der Weisen. Die Geburt des Messias<br />
ist e<strong>in</strong> neuer Anfang des Heils, der Neuschöpfung des Kosmos.<br />
Zuerst wird bei der Gabenbereitung e<strong>in</strong> Brotstück als "Lamm<br />
Gottes" (vgl. Jes 53,7) zurechtgeschnitten und auf den Diskos<br />
gelegt. Zum Gedächtnis der Gottesmutter, der heiligen Engel,<br />
Propheten und Helligen werden weitere Stückchen<br />
h<strong>in</strong>zugefügt. Abschließend legt der Priester zum Gedenken der<br />
Lebenden und der Verstorbenen sowie des Ortsbischofs e<strong>in</strong>ige<br />
Stückchen h<strong>in</strong>zu. All diese Teile des Opferbrotes werden <strong>in</strong><br />
genau festgelegter Form um das Lamm auf dem Diskos angeordnet.<br />
In dieser Weise versammelt sich symbolisch die ganze<br />
Kirche um ihr Haupt Christus zum mystischen Opfermahl.<br />
Weiter werden bei der Gabenbereitung We<strong>in</strong> und Wasser <strong>in</strong><br />
den Kelch gegossen und dann die heiligen Geräte nach der<br />
Beweihräucherung mit Tüchern verhüllt. Die Gaben, der Kirchenraum,<br />
der Klerus und alle Gläubigen werden nun nach<br />
e<strong>in</strong>er sehr alten, schon für das Ende des 5. Jahrhunderts<br />
bezeugten Tradition beweihräuchert zum Zeichen der<br />
Heiligung.<br />
Die Liturgie beg<strong>in</strong>nt dann mit dem Lobpreis Gottes:<br />
"Gesegnet sei das Reich des Vaters und des Sohnes und des<br />
HeÜigen Geistes ...", denn "das erste aller Elemente der Liturgie<br />
ist die Lobpreisung, so wie es ja bei dankbaren Dienern der Fall<br />
ist, die sich ihrem Herren nahen, nicht um sofort vor allem ihre<br />
eigenen Anliegen vorzubr<strong>in</strong>gen, sondern das, was alle<strong>in</strong> den