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e<strong>in</strong> langes, mit Kreuzen besticktes Stoffband, das über der<br />
l<strong>in</strong>ken Schulter getragen wird; der Priester trägt ebenfalls das<br />
Sticharion und die Epimanikia, sodann das Epitrachilion, also<br />
e<strong>in</strong> Orarion, das um den Nacken gelegt wird, so daß beide<br />
Enden nach vorne herabhängen und mite<strong>in</strong>ander durch<br />
Knöpfe verbunden s<strong>in</strong>d, den Gürtel und darüber das<br />
Phelonion, e<strong>in</strong>e Art weiten ärmellosen Mantel. Dabei sprechen<br />
die Geistlichen Gebete, die auf den S<strong>in</strong>n der Gewänder und<br />
des Dienstes der Liturgen h<strong>in</strong>weisen, denn die aus der<br />
spätantiken Festtagskleidung und der Repräsentationstracht<br />
vom Kaiserhof zu Konstant<strong>in</strong>opel entwickelten Gewänder<br />
haben heute ja vor allem e<strong>in</strong>en symbolischen Gehalt: sie<br />
weisen auf den besonderen Dienst der Liturgen h<strong>in</strong>, der sich<br />
vom irdischen Tun abhebt; so sprechen die Geistlichen bei der<br />
Bekleidung mit dem Untergewand, dem Sticharion,<br />
beispielsweise mit Jes 61,10: "Metrie Seele soll jubeln im Herrn;<br />
denn er hat mich bekleidet mit dem Gewand des Heils und mit<br />
dem Mantel der Freude umhüllt ..."<br />
Nach der Bekleidung und der Handwaschung beg<strong>in</strong>nen die Liturgen<br />
am Rüsttisch mit der Zubereitung der Gaben von Brot<br />
und We<strong>in</strong> (griech. Proskomide). Hier f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e besonders<br />
stark ausgeprägte Symbolik. Die Gabenbereitung er<strong>in</strong>nert an<br />
Christi Leiden und se<strong>in</strong>en Tod, das Erlösungsopfer des göttlichen<br />
Lammes Christus, das se<strong>in</strong>e Vollendung erfährt im Opfer<br />
auf Golgotha und das <strong>in</strong> der Göttlichen Liturgie gegenwärtig<br />
werden soll: "Geschlachtet wird das Lamm Gottes, das die<br />
Sünde der Welt h<strong>in</strong>wegnimmt, jur das Leben und das Heil der<br />
Welt!" (vgl. Joh 1,29); daher enthält die Gabenbereitung<br />
zahlreiche prophetische Texte, die von dem Leiden des<br />
Messias handeln (besonders Jes 53,7 f.). In Bildern vor allem<br />
aus dem Alten Testament, die als Vorzeichen und Ankündigung<br />
des eucharistischen Geschehens zu verstehen s<strong>in</strong>d,<br />
wird <strong>in</strong> der Gabenbereitung mit Gesten, Handlungen und<br />
Zitaten die Heilsgeschichte vorgezeichnet, welche dann <strong>in</strong> der