Abendprogramm (PDF) - Philharmonie

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Wie die Vögel ihre Büsche, Wie die Rehe ihre Wälder Lieben durch Vorausbestimmung, Also liebe ich alleine Wein und Schenke und die Schenkin, – Alles ist vorausbestimmt Durch die große Güte Allahs, Ach, was soll ich tun? Comme les oiseaux leurs buissons, Comme le cerf sa forêt Aiment par leur prédestination, Ainsi j’aime seulement Le vin, la taverne et l’aubergiste, Tout est prédestiné Grâce à la grande bonté d‘Allah, Ah, que dois-je faire? N° 2: Betrunken Hafis, du bist betrunken Ich sehs an deinem Schatten, An diesem Taumelschatten, Der sich so toll gebärdet, Als käm er aus dem Tollhaus! Ei, welch verrückter Schatten Im allzu hellen Mondschein! Das fuchtelt und das biegt sich Und stolpert hin und reckt sich Aufwärts und nach den Seiten, – Ei, welch grotesker Schatten, Welch indiskreter Mondschein! Nie hab ichs glauben wollen, Wenn scheltend mich Suleima Beschwor, ich sei betrunken, – Jetzt muß ichs wahrlich glauben: Ich bin ein würdeloser, Ein aller Anmut barer, Ein ganz betrunkner Trinker Mit einem Taumelschatten Im indiskreten Mondschein! N° 2: Ivre Hafis, tu es ivre Je le vois à ton ombre, À ton ombre délirante, Qui si formidable s‘agite, Comme s’il sortait de l’asile de fous! Oh, quelle ombre folle Au trop brillant clair de lune! Cela s’agite et se courbe Et trébuche vers le bas et s’étend En amont et sur les côtés, Oh, quelle ombre grotesque, Quel indiscret clair de lune! Je n’ai jamais voulu le croire, Lorsque Suleima me réprimandait Jurant que j’étais ivre, Maintenant je dois vraiment le croire: Je suis un indigne, Dénué de tout charme, Un buveur complètement ivre À l’ombre vacillante Dans l’indiscret clair de lune! N° 3: Unwiderstehliche Schönheit Durch deine schönen Locken werden Die Heiden und die Glaubensstarken In gleicher Weise sinnverwirrt. Die schwachen Seelen stürzen taumelnd In deiner Wangen holde Grübchen, Die starken Seelen stürzen nach. N° 3: Irrésistible beauté Par tes belles boucles Les mécréants et les êtres pleins de foi Voient leur raison pareillement égarée Les âmes faibles s’écroulent en chancelant Sur tes joues aux gracieuses fossettes Les âmes fortes les suivent. 35
Dein Aug, das von der Schwarzen Kunst Geschaffen ward, lenkt aus den Wolken Des Adlers Flug zu sich zurück. Die zarte Nachtigall, die nicht Aufsteigen kann in Wolkenfernen, Ist ganz und gar in deinem Bann. Hafis vergaß um deinetwillen Die Morgen- und die Nachtgebete, Klar ist sein Seelenuntergang! — Erwin Schulhoff: Drei Stimmungsbilder op. 12 (1913) (Text: Hans Steiger) N° 1: Sangen Geigen übern See Sangen Geigen übern See… Halbvergessnes Liebesweh. – Weiß nicht, wie der Klang verging. Lange ich in Träumen hing – lange Irgendwo ein Käuzlein rief. Nacht und Wald und See so tief… Alles wunderstill und sacht! Meine Seele trank die Nacht. Ton œil, qui par le noir art Fut créé, ramène vers lui depuis les nuages Le vol de l’aigle. Le tendre rossignol, qui Ne peut monter vers le lointain des nuages, Est entièrement sous ton charme Hafiz a oublié pour toi Les prières du matin et de la nuit, Le naufrage de son âme est évident! — Erwin Schulhoff: Drei Stimmungsbilder op. 12 (1913) (texte: Hans Steiger) N° 1: Les violons chantaient sur le lac Les violons chantaient sur le lac Peine d’amour à demi oubliée Je ne sais comment le son s’est évanoui Je fus longtemps accroché aux rêves – longtemps Quelque part une chevêche a crié. Nuit, forêt et lac si profonds… Tout merveilleusement calme et doux! La nuit a abreuvé mon âme. N° 3: Weißt du, dass der Sonnenmüde Weißt du… Dass der Sonnenmüde, Nachtstille Garten Meine Wehmut liebt? Sieh! – Er hängt die schwarzen Tücher Der Trauerweiden Tief über die weißen Laternen… N° 3: Sais-tu que, fatigué du soleil Sais-tu… Que, fatigué du soleil, Dans la nuit calme, le jardin Aime ma mélancolie? Vois! – Des draps noirs Des saules pleureurs Il ensevelit les lanternes blanches… 36
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