GASWÄRME International Brenner und Feuerungen (Vorschau)

04.09.2014 Aufrufe

04 I 2014 SCHWERPUNKT Brenner und Feuerungen Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse 07.-09. Oktober 2014 | Messe Düsseldorf ALUMINIUM SPECIAL Alle Informationen ab S. 33 ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag Setting The Standards For Highest Efficiency In Thermal Processing October, 07.-09. Düsseldorf, Stand 10C11 PulsReg® Zentral Regenerator, 12 MW JASPER Gesellschaft für Energiewirtschaft und Kybernetik mbH / Bönninghauser Str. 10 / D-59590 Geseke Telefon: +49 2942 9747 0 / Fax: +49 2942 9747 47 / www.jasper-gmbh.de / info@jasper-gmbh.de

04 I 2014<br />

SCHWERPUNKT<br />

<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> <strong>Feuerungen</strong><br />

Zeitschrift für gasbeheizte Thermoprozesse<br />

07.-09. Oktober 2014 | Messe Düsseldorf<br />

ALUMINIUM SPECIAL<br />

Alle Informationen ab S. 33<br />

ISSN 0020-9384 www.gaswaerme-online.de Vulkan-Verlag<br />

Setting The Standards For Highest<br />

Efficiency In Thermal Processing<br />

October, 07.-09.<br />

Düsseldorf, Stand 10C11<br />

PulsReg® Zentral Regenerator, 12 MW<br />

JASPER<br />

Gesellschaft für Energiewirtschaft <strong>und</strong> Kybernetik mbH / Bönninghauser Str. 10 / D-59590 Geseke<br />

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In der vorliegenden Sonderpublikation „<strong>Brenner</strong>technik“ soll dem Leser anhand einer<br />

Auswahl relevanter Artikel aus der Fachzeitschrift „gwi – gaswärme international“ in<br />

übersichtlicher Form ein Abriss der Entwicklungen im Bereich der industriellen <strong>Brenner</strong>technik<br />

der letzten fünf Jahre gegeben werden. Berichte aus der industriellen Praxis<br />

stehen neben innovativen Entwicklungen aus Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, um dem<br />

Leser die aktuellen Möglichkeiten für eine effiziente <strong>und</strong> schadstoffarme Verbrennung<br />

in Industrieöfen zu erläutern. Ergänzt wird diese Übersicht durch einen kurzen Überblick<br />

zum Thema Messen-Steuern-Regeln sowie einen einleitenden Artikel, in dem die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen kompakt zusammengefasst sind.<br />

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Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


EDITORIAL<br />

Energieeffiziente<br />

<strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> <strong>Feuerungen</strong><br />

In Berlin macht man sich darüber Gedanken, wie man die<br />

Energieeffizienz stärker fördern könnte. Schaut man in das<br />

vorliegende Heft, gewinnt man den Eindruck, dass sich in<br />

der Industrie auch ohne Subventionen eine Menge tut.<br />

Viele Firmen haben erkannt, dass eine Steigerung der eigenen<br />

Energieproduktivität ein wichtiges Unternehmensziel<br />

ist, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein.<br />

Moderne <strong>Brenner</strong>technik bietet heute effiziente Gas-<br />

Beheizungssysteme auch bei hohen Anforderungen<br />

bezüglich niedrigerer Emissionen <strong>und</strong> bei schwierigen<br />

Einsatzbedingungen oder der Verwendung von Sondergasen.<br />

Das trifft nicht nur auf Neuanlagen zu, sondern auch<br />

auf Altanlagen, die durch eine Modernisierung in vielerlei<br />

Hinsicht optimiert werden können.<br />

Neue Materialien ermöglichen energieeffiziente Produkte.<br />

Beispiele dafür sind Aluminium <strong>und</strong> hochfeste Stähle,<br />

die zunehmend in der Luftfahrt <strong>und</strong> im Automobilbau<br />

eingesetzt werden. Natürlich sollen diese Materialien auch<br />

umweltfre<strong>und</strong>lich in modernen Anlagen erzeugt werden.<br />

Hier sind nicht nur effiziente Beheizungen gefragt, sondern<br />

auch neue Abkühlsysteme.<br />

Eine Möglichkeit, sich über eines dieser Materialien <strong>und</strong><br />

seine Produktion <strong>und</strong> Anwendungsgebiete genauer zu<br />

informieren, bietet die diesjährige ALUMINIUM Messe, die<br />

vom 7. bis 9 Oktober in Düsseldorf stattfindet. Dort können<br />

Besucher sich einen Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Aluminiumindustrie verschaffen <strong>und</strong><br />

internationale Kontakte knüpfen. Weitere Informationen<br />

zu der Veranstaltung finden Sie auch in dieser Ausgabe<br />

ab S. 33.<br />

Ich bin zuversichtlich, dass die Energiekosten in Unternehmen<br />

auch bei steigenden Energiepreisen durch eine<br />

Steigerung der Energieproduktivität konstant gehalten<br />

werden oder sogar sinken können.<br />

In Berlin <strong>und</strong> Brüssel sollte man sich also auch fragen,<br />

was man besser nicht tun sollte. Klare Schranken <strong>und</strong> einfache<br />

Vorgaben können den fairen Wettbewerb fördern,<br />

komplizierte Regeln, Subventionen <strong>und</strong> bürokratische<br />

Auflagen behindern innovative Lösungen.<br />

Dr.-Ing. Joachim G. Wünning<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

4-2014 gaswärme international<br />

1


INHALT 4-2014<br />

6 FASZINATION TECHNIK<br />

Aluminium-Jungbrunnen<br />

65 FACHBERICHT<br />

Optimierung von Aluminiumwerkstoffen<br />

Aluminium 2014 – Special<br />

Allgemeine Informationen<br />

33 ALUMINIUM 2014 bleibt auf Wachstumskurs<br />

Daten im Überblick<br />

35 10. Weltmesse & Kongress<br />

Interview<br />

37 „Der Aluminiumeinsatz wächst weltweit kontinuierlich“<br />

Vorgestellt<br />

38 Der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA)<br />

Produktvorschau<br />

41 Aussteller präsentieren ihre neuesten Produkte<br />

Fachberichte<br />

von Christoph Schmitz<br />

44 Energieeinsparung beim Umschmelzen von Aluminiumschrott<br />

Improving the heat efficiency during melting of aluminium scrap<br />

von Stefan Baur, Günther Reusch, Donald F. Whipple<br />

51 Energieeinsparung durch modulares Kontrollsystem für Regenerativbrenner<br />

Energy saving by a modular control system for regenerative burners<br />

2 gaswärme international 4-2014


4-2014 INHALT<br />

73 FACHBERICHT<br />

Modernisierung einer Contiglühe<br />

12 NACHRICHTEN<br />

Erweiterung einer Warmbandstraße<br />

von Adolf Hanus, Georg Dambauer<br />

56 Wärmebehandlung von Alumi niumbauteilen für Automobile<br />

Heat treatment of aluminium components for the automotive industry<br />

von Gerald Eckertsberger<br />

63 Wärmebehandlung für die Optimierung von Aluminiumwerkstoffen<br />

Heat treatment for the improved quality of aluminium alloy<br />

Fachberichte<br />

von Marc Blumenau, Uwe Bonnet<br />

69 Ziele der Ofenmodernisierung einer Contiglühe<br />

Furnace modernization of a continuous annealing line<br />

von Günter Valder, Bernd Deimann, Holger Warnecke<br />

75 Horizontale Wärmebehandlungsanlagen für Platten <strong>und</strong> Profile<br />

Horizontal heat treatment line for plate and profile<br />

Nachrichten<br />

08 Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

22 Veranstaltungen<br />

24 Messen/Kongresse/Tagungen<br />

26 Personalien<br />

28 Fortbildung<br />

29 Medien<br />

30 GWI-Seminare<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert <strong>und</strong><br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

4-2014 gaswärme international<br />

3


INHALT 4-2014<br />

20 STANDPUNKT<br />

Automatisierungstechnik im Wandel<br />

80 IM PROFIL<br />

Gemeinsam für die Glasindustrie – HVG <strong>und</strong> DGG<br />

Standpunkt<br />

von Hubertus Schauerte<br />

20 Industrie 4.0 – Automatisierungstechnik im Wandel<br />

Im Profil<br />

80 Folge 19: Gemeinsam für die Glasindustrie – HVG <strong>und</strong> DGG<br />

Nachgefragt<br />

85 Folge 20: Jens Michael Mindermann<br />

„Die Energiewende ist eine globale Aufgabe“<br />

Aus der Praxis<br />

90 Aluminiumindustrie: Energiekosten sparen <strong>und</strong> Transparenz erzielen<br />

93 Forschungsprojekt: Aluminium effizienter schmelzen<br />

94 Gleitschieberventile optimieren Leichtmetallguss-Prozesssicherheit<br />

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4 gaswärme international 4-2014


4-2014 INHALT<br />

SENSOR LOGIK AKTOR<br />

87 NACHGEFRAGT<br />

Folge 20: Jens Michael Mindermann<br />

Marktübersicht<br />

98 I. Thermoprozessanlagen für individuelle<br />

Wärmebehandlungsverfahren<br />

104 II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

116 III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

118 IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute<br />

<strong>und</strong> Organisationen<br />

118 V. Messegesellschaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

RUBRIKEN<br />

Firmenporträt<br />

120 IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />

1 Editorial<br />

6 Faszination Technik<br />

96 Inserentenverzeichnis<br />

3. US Impressum<br />

Für die Ausrüstung von Thermoprozessanlagen<br />

hat Elster Kromschröder quer durch alle Branchen<br />

wie Eisen <strong>und</strong> Stahl, Nichteisen, Keramik oder Glas<br />

maßgeschneiderte Lösungen entwickelt.<br />

Dies gilt insbesondere für SIL/PL:<br />

Produkte, Auslegungstools, Berechnungssoftware,<br />

Anwendungsbeispiele <strong>und</strong> nicht zuletzt unser<br />

K<strong>und</strong>endienst erleichtern Ihnen die sichere<br />

Auslegung <strong>und</strong> den sicheren Betrieb Ihrer<br />

wärmetechnischen Anlage.<br />

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4-2014 gaswärme international<br />

5


FASZINATION TECHNIK<br />

6 gaswärme international 4-2014


FASZINATION TECHNIK<br />

Aluminium-Jungbrunnen<br />

Die Chargieröffnung gibt den Blick frei in das 900 °C heiße<br />

Innere eines Drehtrommelschmelzofens im Recyclingwerk der<br />

Trimet Aluminium SE in Gelsenkirchen. In drei 15- bzw.<br />

25-t-Öfen werden hier pro Jahr mehr als 55.000 t Aluminiumschrotte<br />

eingeschmolzen.<br />

(Quelle: Trimet Aluminium SE)<br />

4-2014 gaswärme international<br />

7


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Siemens baut Stabwalzwerk in Abu Dhabi<br />

Siemens Metals Technologies hat von<br />

der Southwire Company, Carrollton,<br />

Georgia, USA, den Auftrag erhalten, ein Aluminium-Stabwalzwerk<br />

für den Draht- <strong>und</strong><br />

Kabelproduzenten Dubai Cable Co. (Ducab)<br />

in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu<br />

liefern. Das neue Werk wird in Taweelah,<br />

Abu Dhabi errichtet <strong>und</strong> soll im Sommer<br />

2015 in Betrieb genommen werden.<br />

Siemens ist verantwortlich für die Projektierung,<br />

Fertigung <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

der Walzlinie <strong>und</strong> der Haspelanlage für ein<br />

Southwire-SCR-AL-3650-Walzwerk, in dem<br />

EC- <strong>und</strong> 6201-Elektrolegierungen verarbeitet<br />

werden. Der Auftrag beinhaltet eine<br />

500-mm-Schopfschere mit Schrottabfuhr<br />

auf der Eintrittsseite, eine dreigerüstige Vorstraße,<br />

eine siebengerüstige Fertigstraße,<br />

einen Doppelhaspel sowie Einrichtungen<br />

zum automatischen Umreifen <strong>und</strong> Entnehmen<br />

der B<strong>und</strong>e. Das neue Walzwerk<br />

hat eine Kapazität von 8 t/h <strong>und</strong> ist für die<br />

Erzeugung von jährlich 50.400 t Stäben mit<br />

Durchmessern von 9,5 mm, 12 mm <strong>und</strong> 15<br />

mm ausgelegt. Der Doppelhaspel ermöglicht<br />

es Ducab, B<strong>und</strong>e mit zwei verschiedenen<br />

Durchmessern zu produzieren, um<br />

unterschiedliche K<strong>und</strong>enanforderungen<br />

bedienen zu können. Das automatisierte<br />

Umreifen <strong>und</strong> Entnehmen der B<strong>und</strong>e<br />

erhöht die Effizienz der B<strong>und</strong>handhabung.<br />

Ducab ist einer der führenden Hersteller<br />

von Energiekabeln im Nahen Osten. Das<br />

Unternehmen wurde 1979 als Joint Venture<br />

mit BICC Cables gegründet. Heute befindet<br />

es sich zu gleichen Teilen im Besitz<br />

der staatlichen Investmentfirmen ICD von<br />

Dubai <strong>und</strong> Senaat von Abu Dhabi. Ducab<br />

liefert eine breite Palette an Energiekabeln<br />

<strong>und</strong> Zubehör an K<strong>und</strong>en in mehr als 40<br />

Ländern weltweit. Southwire <strong>und</strong> Siemens<br />

kooperieren seit über 50 Jahren. In dieser<br />

Zeit hat Siemens mehr als 100 Nichteisenmetall-Walzwerke<br />

für Southwire-K<strong>und</strong>en<br />

errichtet <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 30 Modernisierungen<br />

durchgeführt.<br />

Copyright: Southwire Company<br />

TKSE erneuert Stranggießanlage in Duisburg<br />

Die gerade laufende Modernisierung des<br />

Hochofens 2 in Duisburg-Schwelgern<br />

wird genutzt, um auch ein weiteres Kernaggregat<br />

von ThyssenKrupp Steel Europe auf<br />

den neuesten technischen Stand zu bringen:<br />

Die Stranggießanlage in Duisburg-Beeckerwerth<br />

wird seit Mitte Juli erneuert. Die nun<br />

eingeleitete Maßnahme findet parallel zur<br />

Neuzustellung des Hochofens 2 statt, da<br />

dieser die weiteren Fertigungsschritte mit<br />

Roheisen versorgt <strong>und</strong> dadurch die Produktionsminderung<br />

so gering wie möglich<br />

gehalten wird.<br />

Die Modernisierung ist mit einem Kostenaufwand<br />

von r<strong>und</strong> € 90 Mio. verb<strong>und</strong>en.<br />

„Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir<br />

trotz aller Bürden, die uns zum Beispiel bei<br />

den Energiepreisen auferlegt werden, weiter<br />

auf den Standort Duisburg setzen <strong>und</strong> in<br />

dessen Zukunftsfähigkeit investieren“, betont<br />

Dr. Herbert Eichelkraut, Produktions-Vorstand<br />

bei ThyssenKrupp Steel Europe. „Dies ist ein<br />

wichtiges Signal für die Mitarbeiter, aber auch<br />

für unsere K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten.“<br />

Die Stranggießanlage 1 wird für Stahlbrammen<br />

mit Breiten zwischen 1.000 <strong>und</strong><br />

2.150 mm <strong>und</strong> einer Dicke von bis zu 257 mm<br />

ausgelegt. Der Umbau der sogenannten<br />

Zweistrang-Kreisbogenanlage schließt unter<br />

anderem einen neuen Pfannendrehturm <strong>und</strong><br />

eine 80-t-Verteilerrinne inklusive Wagen, den<br />

Austausch der Gießmaschine sowie den Einbau<br />

neuer Messsysteme ein. Ein Kernelement<br />

der SGA-Modernisierung ist die Umstellung<br />

der Kühlung. Bislang wurden nach dem Gießprozess<br />

die Brammen über die gesamte Breite<br />

mit Wasser überspritzt. Mit einer neuartigen<br />

Technologie, der Luft-Wasser-Kühlung, ist<br />

eine Abkühlung des Heißstrangs wesentlich<br />

zielgenauer <strong>und</strong> schonender möglich.<br />

Die überarbeitete Anlage wird nicht nur<br />

technisch auf den neuesten Stand gebracht,<br />

sondern auch optisch. Die farbliche Gestaltung<br />

der Stranggießanlage lehnt sich an<br />

den Produktionsfluss an, vergleichbar mit<br />

dem orange-roten Hochofen 8, der auch<br />

außerhalb des Werkgeländes sichtbar ein<br />

Wahrzeichen von Hamborn geworden ist.<br />

Dabei stehen neben den positiven Auswirkungen<br />

auf die Arbeitsatmosphäre auch<br />

Sicherheitsaspekte im Vordergr<strong>und</strong>. Durch<br />

die auffällig farbliche Kennzeichnung z. B.<br />

von Handläufen an Treppen wird die Aufmerksamkeit<br />

der Mitarbeiter erhöht.<br />

8 gaswärme international 4-2014


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Loesche ThermoProzess auf Wachstumskurs<br />

Die Küppersbusch Wärmetechnik ist seit<br />

der Komplettübernahme vor zwei Jahren<br />

fester Bestandteil der Loesche Thermo-<br />

Prozess GmbH (LTP). Mit der erfolgreichen<br />

Integration des Traditionsunternehmens<br />

hat die Loesche ThermoProzess GmbH ihre<br />

Kompetenz <strong>und</strong> ihre Stellung als eines der<br />

führenden Unternehmen für Thermoprozesstechnik<br />

<strong>und</strong> <strong>Brenner</strong> gestärkt <strong>und</strong> ausgebaut.<br />

Der Innovationsgedanke <strong>und</strong> die<br />

hohen Qualitätsansprüche in der Loesche<br />

Gruppe resultieren in der Zertifizierung<br />

des integrierten Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagementsystems<br />

nach ISO 9001 <strong>und</strong><br />

ISO 14001 durch den TÜV Süd.<br />

Die über 40 Mitarbeiter von Loesche<br />

ThermoProzess entwickeln, konstruieren<br />

<strong>und</strong> bauen am Standort Gelsenkirchen<br />

Industriebrenner <strong>und</strong> Brennstoff-Regelstrecken<br />

sowie Mehrlanzenbrennersysteme<br />

(MLB) für die Schwachgasverbrennung.<br />

Weitere LTP-Produkte sind Monoblock-<br />

<strong>Brenner</strong> sowie Düsenbrenner <strong>und</strong> Schweißelektrodentrockner.<br />

Von der ersten Idee bis zum Service<br />

vor Ort beim K<strong>und</strong>en über den gesamten<br />

Produktlebenszyklus sorgt die LTP für<br />

den zuverlässigen Betrieb von Produktionsanlagen<br />

in verschiedensten Industrien<br />

<strong>und</strong> Anwendungsgebieten. So arbeiten<br />

LTP-Produkte weltweit beispielsweise<br />

in der Eisen- <strong>und</strong> Metallerzeugung<br />

<strong>und</strong> -behandlung, in Gießereien, in der<br />

Umwelttechnik sowie in der Glasindustrie.<br />

Zusätzlich wird mit der Loesche Monoblock<br />

<strong>Brenner</strong>baureihe u. a. der industrielle<br />

Heißwasser- <strong>und</strong> Dampfkessel-Markt<br />

bedient. Weitere wichtige Einsatzgebiete<br />

sind zudem die Anwendungen in der<br />

Zementindustrie sowie in der Kohle <strong>und</strong><br />

Mineralien verarbeitenden Industrie. Hier<br />

sorgt die bewährte <strong>und</strong> effiziente <strong>Brenner</strong>technologie<br />

von LTP unter anderem<br />

in den leistungsstarken <strong>und</strong> präzise geregelten<br />

Loesche Heißgaserzeugern für den<br />

notwendigen hochreinen Heißgasstrom<br />

zur Trocknung des Zement-Rohmaterials<br />

<strong>und</strong> des Endprodukts. Geführt wird<br />

das Unternehmen von Geschäftsführer<br />

Matthias Authenrieth, Michael Nisch als<br />

Leiter Vertrieb <strong>und</strong> Operations sowie Dr.<br />

Christian Barczus als Leiter Technologie.<br />

Die sehr gute K<strong>und</strong>enresonanz im ersten<br />

Geschäftsjahr mit einem Umsatzergebnis,<br />

das um 50 % über dem des Vorjahres liegt,<br />

zeigt die gute Produktbasis <strong>und</strong> positive<br />

Aufnahme durch den Markt.<br />

Unser Service – Ihre Sicherheit.<br />

Service, Optimierung <strong>und</strong> Modernisierung von industriellen Beheizungseinrichtungen.<br />

4-2014 gaswärme international<br />

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9


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Andritz liefert neue Ofenanlage<br />

an voestalpine<br />

Der internationale Technologiekonzern<br />

Andritz wurde von<br />

voestalpine Schienen GmbH, einer<br />

von Europas führenden Anbietern<br />

von Eisenbahnschienen, mit der<br />

Lieferung eines neuen Hubbalkenofens<br />

für das Werk Donawitz,<br />

Österreich, beauftragt. Die Inbetriebnahme<br />

ist für Anfang 2016<br />

geplant.<br />

Andritz Maerz liefert die schlüsselfertige<br />

Ofenanlage mit einer<br />

Leistung von 185 t/h einschließlich<br />

Stahlkonstruktion, Feuerfestauskleidung,<br />

Transportsystem,<br />

Verbrennungs- <strong>und</strong> MSR-Anlage,<br />

Ofenführungsmodell zur Optimierung<br />

der unterschiedlichen thermischen<br />

Ofenfahrweisen, Aufgabebett<br />

mit Vereinzelungsanlage,<br />

Zuführrollgang mit automatischer<br />

Blockkennung sowie einer kompletten<br />

Warmwasserkühlanlage<br />

mit Rück- <strong>und</strong> Notkühlsystem.<br />

Für eine Fernwärmeauskopplung<br />

ist ein Wärmerückgewinnungssystem<br />

vorgesehen, um die<br />

Restwärme aus den Abgasen bestmöglich<br />

zu nutzen. Dank Andritz-<br />

Beheizungstechnologie können<br />

einerseits der Wärmeverbrauch<br />

trotz hoher Temperaturgleichmäßigkeit<br />

<strong>und</strong> andererseits NO x - <strong>und</strong><br />

CO-Emissionen minimiert werden.<br />

elco eröffnet<br />

<strong>Brenner</strong>akademie<br />

E<br />

nde Mai hat elco Industriebrenner ihre neue <strong>Brenner</strong>akademie<br />

in Pirna eröffnet. Die Einrichtung ist<br />

auf die Schulung <strong>und</strong> Weiterbildung von elco K<strong>und</strong>en,<br />

Servicepartnern <strong>und</strong> Kesselraumpersonal spezialisiert. Auf<br />

r<strong>und</strong> 300 m 2 vermitteln elco Ingenieure den Teilnehmern<br />

theoretisches <strong>und</strong> praktisches Wissen zu allen gängigen<br />

elco <strong>und</strong> Ecoflam Industriebrennern. Unter anderem werden<br />

Themen wie <strong>Brenner</strong>inbetriebnahmen, <strong>Brenner</strong>einstellungen<br />

im Verb<strong>und</strong>system, aber auch Störungssuche<br />

<strong>und</strong> Störungsbehebung behandelt.<br />

An bis zu sechs hauseigenen Prüfständen können Versuche<br />

<strong>und</strong> Simulationen bis zu einer <strong>Brenner</strong>größe von<br />

10 MW gefahren werden. elco bietet ein- bis mehrtägige<br />

Seminare an. Die Schulungsinhalte werden im Vorfeld<br />

individuell auf die Belange der Teilnehmer zugeschnitten.<br />

Anmeldeunterlagen können über den zuständigen<br />

Fachberater bezogen werden.<br />

SMS liefert Feuerverzinkungslinie nach China<br />

Die chinesische Bengang Steel Plates Co.<br />

Ltd. (Bengang) hat SMS Siemag den<br />

Auftrag über die Lieferung einer kontinuierlichen<br />

Feuerverzinkungslinie erteilt. Die<br />

Feuerverzinkungslinie wird mit einem Strahlrohrofen<br />

von Drever <strong>International</strong> <strong>und</strong> einem<br />

Abstreifdüsensystem von Foen Engineering<br />

ausgestattet. Drever <strong>International</strong> <strong>und</strong> Foen<br />

Engineering sind beides Unternehmen der<br />

SMS group. Mit der Investition dringt Bengang<br />

vor in den Markt für hochwertige feuerverzinkte<br />

Automobilgüten für Innen- <strong>und</strong><br />

Außenbauteile. Hierzu liefert MET/Con technische<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Know-how zur<br />

Produktion <strong>und</strong> der anschließenden Zertifizierung<br />

der Automobilgüten.<br />

Die Linie gehört zum neuen Kaltwalzwerk<br />

Nr. 3 in der nordchinesischen Provinz Liaoning<br />

<strong>und</strong> wird im zweiten Halbjahr 2015 in<br />

Betrieb gehen. Die ausgelegte Jahresproduktion<br />

beträgt r<strong>und</strong> 500.000 t inklusive Tiefziehstählen<br />

<strong>und</strong> hochfester DP- <strong>und</strong> TRIP-Güten.<br />

Die Stahlbänder werden in der Linie mit einer<br />

Zink- oder einer Galvannealed-Beschichtung<br />

veredelt. Zuzüglich zur Konstruktion der<br />

mechanischen Ausrüstung <strong>und</strong> der Fertigung<br />

hochwertiger Kernkomponenten<br />

gehört die Überwachung der lokalen Fertigung<br />

sowie der Montage <strong>und</strong> Inbetriebnahme<br />

zum Lieferumfang von SMS Siemag.<br />

Der in der Feuerverzinkungslinie eingesetzte<br />

Drever-Glühofen mit Ultra Fast Cooling<br />

System zeichnet sich durch eine effiziente<br />

<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Arbeitsweise bei<br />

hoher Kapazität <strong>und</strong> umfangreichem Produktspektrum<br />

aus. Unter anderem enthält<br />

der Ofen eine Voroxidationsvorrichtung zur<br />

gezielten Oxidation <strong>und</strong> späteren Reduktion<br />

der Oberflächen von Stählen mit hohem<br />

Mangan- oder Siliziumgehalt, deren Benetzbarkeit<br />

dadurch erhöht wird. Die verarbeiteten<br />

Bandbreiten liegen zwischen 800 <strong>und</strong><br />

1.870 mm; die Banddicken zwischen 0,4 <strong>und</strong><br />

2,5 mm. Beim Verzinken der Bänder beträgt<br />

die Prozessgeschwindigkeit bis zu 180 m/min,<br />

im Ein- <strong>und</strong> Auslauf können Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 250 m/min erreicht werden.<br />

Bengang vertraut zum wiederholten Mal<br />

auf die Kompetenz <strong>und</strong> Erfahrung von SMS<br />

Siemag. Unter anderem bestellte der chinesische<br />

Stahlhersteller Anfang 2013 zwei Glühlinien<br />

<strong>und</strong> eine Beiz-Tandemstraße.<br />

10 gaswärme international 4-2014


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Die Sonderausgabe zum 10-jährigen Bestehen der Fachzeitschrift heat processing<br />

bietet die besten Beiträge der vergangenen zehn Jahre aus der internationalen<br />

Zeitschrift für Thermoprozesstechnik. Burner & Combustion, Induction Technology<br />

oder Heat Treatment – das Themenspektrum umfasst ausgewählte Beiträge von<br />

der Theorie zur Praxis. Die Fachartikel zeigen rückblickend technologische <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Entwicklungen in der Branche auf. Zahlreiche Unternehmer, Manager<br />

<strong>und</strong> Akademiker kommen zu Wort. Zudem ergänzen aktuelle Fachbeiträge <strong>und</strong> ein<br />

Branchenausblick die Jubiläumsausgabe der heat processing. Nicht fehlen dürfen<br />

die Hot Shots – ausgewählte Bildseiten mit faszinierenden Technikmotiven.<br />

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Bestellung per Fax: +49 (0) 201 Deutscher / 82002-34 Industrieverlag GmbH oder | abtrennen Arnulfstr. 124 <strong>und</strong> | 80636 im Fensterumschlag München einsenden<br />

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heat processing - 10 years - anniversary edition<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8027-2975-1<br />

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Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

SMS erweitert Warmbandstraße von Xichang Steel<br />

Die Pietc Panzhihua Co., Ltd. hat SMS<br />

Siemag den Auftrag zur Erweiterung<br />

der Vorstraße durch eine Brammenstauchpresse<br />

in ihrer Warmbandstraße<br />

in Xichang City, China, erteilt. Ziel des<br />

Umbaus ist es, den Produktionsprozess<br />

flexibler zu gestalten.<br />

Mit einer Stauchkraft von<br />

maximal 22.000 kN reduziert<br />

die Brammenstauchpresse<br />

die Brammenbreite in<br />

einem Durchgang um bis zu<br />

350 mm auf das gewünschte<br />

Maß. Durch das Gießen<br />

von Brammen mit einer<br />

erhöhten Durchschnittsbreite<br />

<strong>und</strong> durch die reduzierte<br />

Anzahl der Gießformate<br />

kann Xichang Steel den Durchsatz der<br />

Stranggießanlage erhöhen. Die Brammenstauchpresse<br />

gewährleistet zudem<br />

Flexibilität bei der Gestaltung der Walzprogramme.<br />

Xichang Steel produziert Kohlenstoff-<br />

Stähle u. a. für Pipelines sowie den Bau<br />

von Schiffen, Brücken <strong>und</strong> Gebäuden.<br />

Bereits 2011 lieferte SMS Siemag die Fertiggerüste<br />

für die Warmbandstraße von<br />

Xichang Steel. Der Umbau der 2.050 mm<br />

breiten Anlage erfolgt nun in einer kurzen<br />

Stillstandszeit. Der Großteil der Vorarbeiten<br />

wird parallel zur laufenden Produktion<br />

stattfinden.<br />

Auszeichnung für<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

Der mit € 50.000 dotierte Kaiserpfalz-Preis<br />

der Metallurgie geht<br />

in diesem Jahr an ein Team um Professor<br />

Michael Stelter von der TU<br />

Bergakademie in Freiberg. Der Preis<br />

wurde in der Goslarer Kaiserpfalz<br />

vergeben.<br />

Die Wissenschaftler haben ein<br />

Verfahren entwickelt, mit dem<br />

Blei aus Bildröhrenglas zurückgewonnen<br />

werden kann. Außerdem<br />

ermöglicht es eine kombinierte<br />

Rückgewinnung von Indium, Zinn<br />

<strong>und</strong> weiteren Metallen aus modernen<br />

LCD-Flachbildschirmen. Produkte<br />

dieses Verfahrens sind ein<br />

marktfähiges Glas sowie die separate<br />

Rückgewinnung der Metalle,<br />

einschließlich der Edelmetalle aus<br />

den Bildschirmen.<br />

Stelter bedankte sich im Namen<br />

der verschiedenen beteiligten Institute<br />

für den Preis. „Ohne interdisziplinäre<br />

Kooperation wäre das Projekt<br />

gar nicht möglich gewesen. Der<br />

Preis ist auch ein Anreiz für junge<br />

Leute, sich an solchen Projekten<br />

zu beteiligen.“ In einer Festrede in<br />

der Kaiserpfalz hatte zuvor der FDP-<br />

Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen<br />

Landtag Christian Dürr<br />

nationale Alleingänge in der Energiepolitik<br />

kritisiert. „Wir brauchen<br />

einen europäischen Binnenmarkt<br />

für Energie. Jeder einzelne Haushalt<br />

hätte dadurch enorme Vorteile“,<br />

sagte Dürr.<br />

Der Kaiserpfalz-Preis wird seit<br />

2008 im Rahmen des Tages der<br />

Metallurgie, dem Branchentreffen<br />

der Nichteisen-Metallindustrie, in<br />

Goslar verliehen. Ins Leben gerufen<br />

haben ihn die Gesellschaft der<br />

Metallurgen <strong>und</strong> Bergleute (GDMB)<br />

<strong>und</strong> die WirtschaftsVereinigung<br />

Metalle (WVM).<br />

SGL startet Produktion<br />

neuer Carbonfasern<br />

E<br />

nde Juni startete SGL mit der Produktion von<br />

thermoplastkompatiblen Carbonfasern im<br />

schottischen Werk in Muir of Ord. Im Bereich der<br />

Thermoplaste entsteht derzeit die nächste Generation<br />

der carbon-faserbasierten Produkte.<br />

Mit der neu angelaufenen Produktion werden<br />

in erster Linie Aufträge aus der Automobilindustrie<br />

bedient. Thermoplastische Carbonfaser-Verb<strong>und</strong>werkstoffe<br />

kombinieren die Eigenschaften der<br />

Carbonfaser mit den typischen Verarbeitungsvorteilen<br />

der Thermoplaste: Sie lassen sich umformen,<br />

recyceln <strong>und</strong> in kurzen Zykluszeiten herstellen.<br />

Damit eröffnen sie neue Möglichkeiten für die<br />

Serienfertigung. Denn nur wenn die Anbindung<br />

der Carbonfaser an die Thermoplast-Matrix wie<br />

bei dieser neu entwickelten Faser gegeben ist,<br />

können die hohe Steifigkeit <strong>und</strong> Festigkeit der Carbonfaser<br />

auch in vollem Umfang auf die fertigen<br />

Bauteile übertragen werden. Die SGL Group hat<br />

dafür ein spezielles Oberflächensystem (Schlichte)<br />

entwickelt. Weitere Schlichtesysteme wie z. B. für<br />

Hochtemperaturanwendungen sind bereits in<br />

der Entwicklung.<br />

12 gaswärme international 4-2014


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Brüssel gibt grünes<br />

Licht für das EEG<br />

D<br />

ie EU-Kommission hat die beihilferechtliche<br />

Genehmigung für das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz 2014 beschlossen. Damit konnte das neue<br />

EEG wie geplant am 1. August 2014 in Kraft treten.<br />

„Die Genehmigung durch die Europäische<br />

Kommission sorgt für Rechts- <strong>und</strong> Investitionssicherheit,<br />

nicht nur für die Erneuerbaren-Branche<br />

<strong>und</strong> für die stromintensive Industrie. Das neue EEG<br />

schafft die Voraussetzungen für einen weiteren<br />

Ausbau der Erneuerbaren <strong>und</strong> eine erfolgreiche<br />

Umsetzung der Energiewende. Gleichzeitig wurden<br />

für die Unternehmen in Deutschland Rahmenbedingungen<br />

geschaffen, die dem Erhalt unserer<br />

Arbeitsplätze <strong>und</strong> der Stärkung der Industrie in<br />

Europa dienen. Die Förderung wird marktnäher<br />

<strong>und</strong> auf die kostengünstigeren Technologien<br />

konzentriert <strong>und</strong> dadurch die Kostendynamik der<br />

vergangenen Jahre gedämpft“, erklärt der B<strong>und</strong>esminister<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Energie, Sigmar Gabriel.<br />

Durch diese Genehmigung wird die gr<strong>und</strong>legende<br />

Reform des EEG erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Reform stellt die größte <strong>und</strong> weitreichendste<br />

Änderung des EEG seit seiner Einführung dar.<br />

Sie stellt den weiteren Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien auf eine neue Gr<strong>und</strong>lage, die sowohl<br />

rechtlich als auch ökonomisch tragfähig ist: Erstmals<br />

erfolgt eine Steuerung des Ausbaus der<br />

erneuerbaren Energien. Das schafft eine sichere<br />

Planungsgr<strong>und</strong>lage für die Weiterentwicklung<br />

des gesamten Stromsystems <strong>und</strong> für eine bessere<br />

Verzahnung der einzelnen Bausteine der<br />

Energiewende.<br />

Durch die verpflichtende Direktvermarktung<br />

wird die Marktintegration der erneuerbaren<br />

Energien vorangetrieben. Zugleich leitet die<br />

EEG-Novelle die Umstellung der Förderung auf<br />

Ausschreibungsverfahren ein. Schließlich sorgen<br />

die überarbeitete „Besondere Ausgleichsregelung”<br />

<strong>und</strong> die Einbeziehung von Neuanlagen der Eigenversorgung<br />

in die EEG-Umlagepflicht nach Ansicht<br />

des Ministeriums für einen angemessenen, aber<br />

vertretbaren Beitrag der Industrie für die Finanzierung<br />

des EEG.<br />

Die Entscheidung der Europäischen Kommission<br />

im Hauptprüfverfahren zum EEG 2012 <strong>und</strong> die<br />

Genehmigung der „Besonderen Ausgleichsregelung“<br />

für Schienenbahnen im EEG 2014 werden<br />

nach der Sommerpause ergehen.<br />

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4-2014 gaswärme international<br />

13


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Carpenter nimmt Schmiedemaschine in Betrieb<br />

Carpenter Technology hat in Athens,<br />

Alabama, USA, eine von SMS Meer<br />

gelieferte Schmiedemaschine erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Die Maschine vom<br />

Typ SMX 1100/22 MN ist die größte ihrer<br />

Art, die SMS Meer bisher gebaut hat. „Mit<br />

der neuen Schmiedemaschine können<br />

wir unsere Produkte sehr wirtschaftlich<br />

produzieren. Die große Kapazität <strong>und</strong> die<br />

enorme Presskraft geben uns die notwendige<br />

Flexibilität, um auf veränderte Nachfragebedingungen<br />

schnell reagieren zu<br />

können“, sagt Jim Seitz, Programmdirektor<br />

bei Carpenter.<br />

50.000 t Material können pro Jahr auf<br />

der Maschine geschmiedet werden. Die<br />

Produktivität ist dabei höher als bei einer<br />

Freiformschmiedepresse.<br />

Die Schmiedemaschine verfügt über<br />

eine Presskraft von 22 MN für jeden der<br />

vier Zylinder. Der Eingangsdurchmesser für<br />

das Material beträgt maximal 1.000 mm<br />

bei einem größtmöglichen Blockgewicht<br />

von 10.000 kg.<br />

Energiewende: VDMA fordert verlässliche Rahmenbedingungen<br />

Das aktuelle Energiewende-Barometer<br />

Maschinenbau zeigt, dass die befragten<br />

Unternehmen die Energiewende<br />

für ihre Zukunft weiterhin optimistisch<br />

bewerten. So rechnen 63 % der Befragten<br />

zukünftig mit positiven Auswirkungen für<br />

das eigene Unternehmen.<br />

„Die Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

unterstützen die Energiewende. Wir<br />

haben die geeigneten Technologien <strong>und</strong><br />

spüren den Investitionswillen im Markt“,<br />

erklärt VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge.<br />

„Die Energiewende leidet allerdings<br />

an den unsicheren <strong>und</strong> unzureichenden<br />

Rahmenbedingungen. Dadurch werden<br />

die notwendigen Investitionen nicht ausgelöst“,<br />

so Festge weiter.<br />

Laut Umfrage sind 85 % der befragten<br />

Maschinenbauer unzufrieden mit dem politischen<br />

Management der Energiewende.<br />

Damit hat sich die Zufriedenheit mit der<br />

Politik durch den Regierungswechsel nicht<br />

wesentlich verbessert. „Die lange Planungsunsicherheit<br />

<strong>und</strong> das zähe Ringen um die<br />

EEG-Reform zwischen der B<strong>und</strong>esregierung,<br />

den B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> der EU-<br />

Kommission ist ein Paradebeispiel für die<br />

aktuelle Energiepolitik. Wir begrüßen es<br />

sehr, dass die B<strong>und</strong>esregierung nun einen<br />

Kompromiss für das EEG mit der EU-Kommission<br />

erzielen konnte. Es ist gut, dass die<br />

EEG-Novelle zum 1. August in Kraft treten<br />

kann, auch wenn wir uns in einigen Punkten<br />

andere Weichenstellungen im EEG<br />

gewünscht hätten“, resümiert Festge. So<br />

schieße die neue Regelung zur Beteiligung<br />

der Eigenstromanlagen an der EEG-Umlage<br />

weit über das Ziel hinaus. Nach Auffassung<br />

von 60 % der befragten Unternehmen, die<br />

keine Eigenstromversorgung planen, wird<br />

eine solche Anlage durch die neue Beteiligung<br />

an der EEG-Umlage unwirtschaftlich.<br />

Die Novellierung des KWK-Gesetzes<br />

muss daher schnellstmöglich auf dem Weg<br />

gebracht werden, um die Wirtschaftlichkeit<br />

der klimafre<strong>und</strong>lichen Kraft-Wärme-Kopplung<br />

zu gewährleisten.<br />

Das Energiewende-Barometer Maschinenbau<br />

zeigt, dass die K<strong>und</strong>en des Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbaus eine zunehmend<br />

abwartende Haltung einnehmen. So<br />

erwartet bedingt durch die Energiewende<br />

gegenwärtig nur noch r<strong>und</strong> ein Fünftel<br />

der befragten Unternehmen steigende<br />

Umsatzzahlen im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />

Großes Investitionspotenzial in der<br />

Zukunft deutet sich im Markt für Energieeffizienztechnologien<br />

ab. Hier erwarten 73 %<br />

der Befragten künftig steigende Investitionen<br />

bedingt durch die Energiewende.<br />

„Diese Investitionserwartungen zeigen die<br />

erheblichen Energieeffizienzpotenziale, die<br />

wir in den Bereichen Industrie, Gewerbe<br />

<strong>und</strong> Gebäude noch haben. Es liegt an der<br />

Politik, durch geeignete, marktnahe Anreize<br />

diese Investitionen auch auszulösen“, so<br />

Festge.<br />

Um die Energiewende zum Erfolg zu führen,<br />

sind weitere Schritte dringend notwendig.<br />

Denn für fast 80 % der Maschinen- <strong>und</strong><br />

Anlagenbauer ist klar: Die EEG-Reform alleine<br />

reicht hierfür nicht aus. Der VDMA appelliert<br />

daher an die B<strong>und</strong>esregierung, verlässliche<br />

Rahmenbedingungen in der Energiepolitik<br />

zu setzen. Die Energieeffizienz muss zum<br />

zentralen Bestandteil der Energiewende werden.<br />

Hierzu bedarf es einer ambitionierten<br />

Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie.<br />

Zudem muss die Politik ein Strommarktdesign<br />

2.0 definieren, das Versorgungssicherheit<br />

durch flexible Kraftwerke, Lastmanagement<br />

<strong>und</strong> Speicher schafft.<br />

Im Energiewende-Barometer Maschinenbau<br />

fragt der VDMA nach den Einschätzungen<br />

der Mitgliedsunternehmen<br />

zur Energiewende. Die aktuelle Umfrage<br />

fand von Mitte April bis Anfang Juni 2014<br />

statt. An der Umfrage haben sich 367<br />

Unternehmen beteiligt. In der Umfrage<br />

konnte eine für den VDMA repräsentative<br />

Verteilung über alle Betriebsgrößen <strong>und</strong><br />

das umfangreiche Produktportfolio hinweg<br />

erzielt werden.<br />

14 gaswärme international 4-2014


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Materialforscher entwickeln selbstheilende Metalle<br />

Ob Schäden in der Autokarosserie oder<br />

tragende Brückenelemente: Selbstheilende<br />

Metalle könnten in Zukunft<br />

mechanische Defekte ohne externen Einfluss<br />

reparieren <strong>und</strong> so zu ihrer ursprünglichen<br />

Funktionalität zurückkehren. Die<br />

Forschungsgruppe ‚Adaptive Strukturwerkstoffe‘<br />

um Dr. Blazej Grabowski <strong>und</strong><br />

Dr. Cem Tasan am Max-Planck-Institut<br />

für Eisenforschung in Düsseldorf führt<br />

das Prinzip der Selbstheilung für Metalle<br />

ein. Die beiden Wissenschaftler werden<br />

seit Juli 2014 mit r<strong>und</strong> € 400.000 für drei<br />

Jahre vom Schwerpunktprogramm 1568<br />

der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

gefördert. Ziel ist es eine neue Generation<br />

selbstheilender Materialien für verschiedene<br />

technologische <strong>und</strong> medizinische<br />

Anwendungen zu entwickeln.<br />

Besonders interessant sind selbstheilende<br />

Materialien bei Anwendungen mit<br />

Bauteilen, die nur beschränkt zugänglich<br />

sind (zum Beispiel in Windparks) oder bei<br />

Anwendungen, deren Materialien besonders<br />

zuverlässig sein müssen (zum<br />

Beispiel in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt).<br />

Die beiden Max-Planck-<br />

Wissenschaftler kennen bereits<br />

den Einfluss von sogenannten<br />

Phasenumwandlungen auf die<br />

mechanischen Eigenschaften von<br />

Metallen. Dabei ist eine Phase ein<br />

räumlicher Bereich innerhalb eines<br />

Materials, bei dem die Zusammensetzung<br />

der Materie <strong>und</strong> bestimmende<br />

physikalische Parameter,<br />

wie die Dichte, homogen sind. Die<br />

Umwandlung von einer Phase in<br />

eine andere kann unter anderem<br />

durch mechanische Verformung<br />

verursacht werden. Die Idee der<br />

beiden Gruppenleiter ist nun,<br />

Nanopartikel aus Titan <strong>und</strong> Nickel<br />

in potenzielle Rissbildungsstellen<br />

einzubauen. Diese Nanopartikel<br />

sind aus einer sogenannten<br />

Formgedächtnislegierung, also<br />

einer Materialkombination, die<br />

sich nach mechanischer Verformung<br />

an ihre ursprüngliche Form<br />

‚erinnert‘ <strong>und</strong> in diese zurückkehrt. Tritt<br />

ein Defekt in einem Bauteil auf, so erinnert<br />

sich das Material dank der hinzugefügten<br />

Nanopartikel an seine ursprüngliche Mikrostruktur<br />

<strong>und</strong> kehrt zu dieser zurück. Somit<br />

würde der Defekt von selbst heilen <strong>und</strong><br />

Reparaturkosten sparen.<br />

Bei dieser Idee gibt es vier konkrete<br />

Herausforderungen: Zuallererst muss<br />

ein Materialsystem gef<strong>und</strong>en werden,<br />

dessen Mikrostruktur es erlaubt, gezielt<br />

Nanorisse einzubauen, in die die Formgedächtnis-Nanopartikel<br />

eingefügt werden.<br />

Dies ist bei früheren Ansätzen nur in<br />

makroskopisch großen Kristallen gelungen.<br />

Hinzu kommt, dass bisherige Formgedächtnislegierungen<br />

immer einen<br />

externen Trigger, in Form von Wärme,<br />

Magnetismus oder mechanischer Umformung<br />

brauchten. Grabowski <strong>und</strong> Tasan<br />

wollen aber Formgedächtnislegierungen<br />

einbauen, die ohne externe Hilfe in<br />

ihre ursprüngliche Form zurückkehren<br />

<strong>und</strong> somit erlauben, dass das Material<br />

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HANS HENNIG<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

COMPETENCE IN COMBUSTION<br />

sich vollständig von selbst repariert. Um<br />

diese Herausforderungen zu bewältigen,<br />

entwickelten die Wissenschaftler<br />

ein einmaliges Konzept. Grabowski<br />

aus der Abteilung ‚Computergestütztes<br />

Material design‘ stellt mit Hilfe der<br />

Quantenmechanik Leitlinien auf, um die<br />

Auswahl passender Materialsysteme zu<br />

begrenzen. Tasan aus der Abteilung ‚Mikrostrukturphysik<br />

<strong>und</strong> Legierungsdesign‘<br />

stellt mittels Hochdurchsatzverfahren,<br />

welches ermöglicht in wenigen Tagen<br />

verschiedenste Materialkombinationen<br />

herzustellen, diese Materialsysteme her<br />

<strong>und</strong> testet ihre Eigenschaften.<br />

Nur diese Kombination aus Theorie<br />

<strong>und</strong> Experiment ermöglicht den erzielten<br />

Fortschritt: Die Materialwissenschaftler<br />

haben bereits ein Modell-Materialsystem<br />

gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die gr<strong>und</strong>legende<br />

Charakterisierung der Mikrostruktur<br />

abgeschlossen. Im nächsten Schritt wird<br />

die Herstellung erfolgen, um die theoretischen<br />

Vorhersagen zu überprüfen.<br />

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4-2014 gaswärme international<br />

15


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Siemens modernisiert Abgasreinigung in Indien<br />

Siemens Metals Technologies hat von<br />

dem indischen Stahlerzeuger Tata<br />

Steel den Auftrag erhalten, die Sek<strong>und</strong>ärentstaubung<br />

des Konverterstahlwerks<br />

2 in Jamshedpur zu erneuern. Ziele des<br />

Projekts sind es, die Emissionen sowohl<br />

im Werk selbst als auch in der Abluft auf<br />

das Niveau der gesetzlich vorgegebenen<br />

Grenzwerte zu senken. So wird die Staublast<br />

in der Werkhalle zukünftig bei weniger<br />

als 4 mg/Nm 3 liegen, die der Abluft wird<br />

30 mg/Nm 3 nicht überschreiten. Das Projekt<br />

ist Teil einer Kampagne von Tata Steel<br />

zur Reduktion der Umweltbelastung am<br />

Standort <strong>und</strong> soll Ende 2016 abgeschlossen<br />

sein. Tata Steel betreibt in Jamshedpur<br />

im indischen B<strong>und</strong>esstaat Jharkhand ein<br />

integriertes Stahlwerk mit einer jährlichen<br />

Produktionskapazität von 9,7 Mio. t Rohstahl.<br />

Im Konverterstahlwerk 2 sind drei<br />

LD(BOF)-Konverter mit Abstichgewichten<br />

zwischen 165 <strong>und</strong> 180 t im Einsatz. Diese<br />

Konverter <strong>und</strong> die zugehörige Entstaubung<br />

wurden in den 1990er Jahren von einem<br />

Drittanbieter geliefert.<br />

Bei Vorgängen wie der Beschickung der<br />

Konverter mit Roheisen, dem Einblasen von<br />

Sauerstoff, dem Abstich, dem Bodenspülen,<br />

dem Umfüllen (Reladling) oder der<br />

Entschwefelung des Rohstahls entstehen<br />

staub- <strong>und</strong> schadstoffhaltige Emissionen.<br />

Um diese Emissionen auf Werte deutlich<br />

unterhalb der gesetzlichen Vorgaben<br />

zu senken, wird Siemens die bestehende<br />

Sek<strong>und</strong>ärentstaubung des Stahlwerks<br />

gr<strong>und</strong>legend modernisieren. Siemens<br />

designt, projektiert, fertigt <strong>und</strong> liefert die<br />

dafür erforderlichen Ausrüstungen. Dazu<br />

gehören Saugzuggebläse, Elektrofilter,<br />

Einrichtungen zur Handhabung <strong>und</strong> zum<br />

Transport des ausgefilterten Staubs sowie<br />

die zugehörigen Elektromotoren, Antriebe<br />

<strong>und</strong> die Automatisierungshard- <strong>und</strong> -software.<br />

Außerdem modernisiert Siemens<br />

zwei bestehende Elektrofilter <strong>und</strong> modifiziert<br />

das Rohrsystem sowie die Konvertereinhausungen.<br />

Im Vorfeld des Auftrags<br />

hatte Siemens eine Studie über die Emissionssituation<br />

im Konverterstahlwerks erstellt<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen für deren Verbesserung<br />

ausgesprochen, die im Rahmen des Auftrags<br />

umgesetzt werden. Siemens ist auch<br />

für die Überwachung von Montage- <strong>und</strong><br />

Inbetriebnahme verantwortlich.<br />

Tata Steel erweitert Standort Gelsenkirchen<br />

Mit der offiziellen Einweihung einer<br />

neuen Hochleistungsspaltanlage<br />

zur Verarbeitung moderner <strong>und</strong> hochfester<br />

Stähle am Standort Gelsenkirchen verstärkt<br />

Europas zweitgrößter Stahlhersteller<br />

Tata Steel sein Angebot für die deutsche<br />

Automobilindustrie. Dies unterstreicht die<br />

Bestrebungen von Tata Steel, deutsche<br />

<strong>und</strong> europäische Automobilhersteller in<br />

ihrer Arbeit nachhaltig zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> einen wichtigen Beitrag zur Innovationsfähigkeit<br />

der Branche zu leisten. Die<br />

neue Hochleistungsspaltanlage <strong>und</strong> die<br />

damit einhergehende Erweiterung des<br />

Betriebsgeländes von Tata Steels Stahl Service<br />

Center am Standort Gelsenkirchen im<br />

Ruhrgebiet wurden Ende Juni offiziell eingeweiht.<br />

Die neue Anlage trägt entscheidend<br />

dazu bei, die Spaltkapazitäten <strong>und</strong><br />

Verarbeitungsmöglichkeiten des Service<br />

Centers auszubauen. Durch die Inbetriebnahme<br />

der Anlage entstehen bei Tata Steel<br />

in Gelsenkirchen r<strong>und</strong> 30 neue Arbeitsplätze.<br />

Das Gesamtvolumen der Investition<br />

für die Betriebserweiterung <strong>und</strong> die neue<br />

Spaltanlage beläuft sich auf r<strong>und</strong> € 9,5 Mio.<br />

Die neue zweite Spaltanlage in Gelsenkirchen<br />

ist auf die Verarbeitung von<br />

Mehrphasen- <strong>und</strong> ultrahochfesten Stählen<br />

spezialisiert, die beispielsweise zur<br />

Herstellung modernster Fahrwerkskomponenten,<br />

Radaufhängungen, Räder<br />

<strong>und</strong> Sitze verwendet werden. Zu diesen<br />

Stählen gehören auch fortschrittliche<br />

hochfeste <strong>und</strong> besonders gut umformbare<br />

Stähle für Fahrgestelle sowie kaltgewalzte<br />

hochfeste Stähle für Leichtbau-<br />

Sitzkomponenten. Die Anlage ist in der<br />

Lage, Stahlcoils mit Stärken von 0,4 bis<br />

4 mm <strong>und</strong> einer Breite von bis zu<br />

1.650 mm bei einer Streckgrenze von<br />

maximal 1.400 N/mm² zu verarbeiten.<br />

16 gaswärme international 4-2014


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Wann <strong>und</strong> Wo?<br />

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Themenblock<br />

1<br />

Themenblock<br />

2<br />

Themenblock<br />

3<br />

Themenblock<br />

4<br />

Themenblock<br />

5<br />

Themenblock<br />

6<br />

Workshop<br />

1<br />

Workshop<br />

2<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar (31. März)<br />

• Gr<strong>und</strong>lagen der Verbrennung<br />

• Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Brenner</strong>technik<br />

• Verbrennungstechnische Emissionen<br />

• Rekuperator- <strong>und</strong> Regeneratorbrenner<br />

Fachkongress (01. bis 02. April)<br />

Einführung<br />

• Steigerung der Energieeffizienz – welche Impulse sind von der neuen B<strong>und</strong>esregierung<br />

zu erwarten?<br />

<strong>Brenner</strong>techniken für Industrieöfen<br />

• <strong>Brenner</strong>systeme mit großen Regelbereichen in Industriefeuerungen<br />

• Schmelzen <strong>und</strong> Erwärmen in Industrieöfen – zukunftsfähig mit Sauerstoff<br />

• Instandhaltungskonzepte für Industriebrenner – Warten oder Abwarten<br />

Messen – Steuern – Regeln<br />

• Vergleich der Messmethoden für zuverlässige Flammenüberwachung<br />

• Ofenschutzsystem-Steuerung Baureihe 500<br />

• Sensorische Verbrennungsoptimierung zur Steigerung der Effizienz <strong>und</strong> Brennstoffflexibilität<br />

von Gasfeuerungsanlagen<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 1<br />

• Ofenmodernisierung an einer Contiglühe in Dortm<strong>und</strong><br />

• Erfahrungen bei der Umstellung von Kaltluftbrennern auf Regenerativbefeuerung<br />

am Beispiel eines Aluminiumschmelzofens<br />

Betriebserfahrungen mit gasbeheizten Thermoprozessanlagen – Teil 2<br />

• Energieeffizienzoptimierung in einer Aluminiumgießerei<br />

• Betrachtungen der Randparameter zum Einsatz von Sauerstoffbrennern<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Normung<br />

• Neueste Entwicklungen im europäischen Normungsumfeld<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Videos<br />

jetzt online unter<br />

Energiemanagement <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

Moderation Prof. Dr.-Ing. Klaus Görner, Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e. V.<br />

• Energieeffizienz an Industrieöfen zum Erwärmen <strong>und</strong> Wärmebehandeln von Stahl<br />

• Haubenglüherei als Energiespeicher: Erdgas vs. Elektroenergie<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Gasbeschaffenheit<br />

Moderation Dr.-Ing. Franz Beneke, VDMA e. V.<br />

• Entwicklungen der Gasbeschaffenheit in Europa<br />

• Gasbeschaffenheit – Auswirkungen auf Industrieprozesse<br />

MIT REFERENTEN VON: Durag GmbH, Elster GmbH, E.ON New Build & Technology GmbH,<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Hans Hennig GmbH, Hüttentechnische Vereinigung der deutschen<br />

Glasindustrie e.V., Lamtec/Escube GmbH, Linde AG, LOI Thermprocess GmbH, Nemak Dillingen GmbH,<br />

Noxmat GmbH, Praxair Deutschland GmbH, SMS Siemag AG, ThyssenKrupp Steel Europe AG, Trimet<br />

Aluminium SE, VDMA e.V., WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-congress-hotel-messe-essen.de<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von gasbeheizten<br />

Thermoprozessanlagen <strong>und</strong> Industrieöfen<br />

sowie Hersteller von <strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong><br />

<strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

Tagungsbesuch exklusive/inklusive<br />

Gr<strong>und</strong>lagenkurs am 31. März<br />

• gwi-Abonnenten, GWI-Mitglieder oder/<strong>und</strong><br />

auf Firmenempfehlung: 800 € | 1.000 €<br />

• regulärer Preis: 900 € | 1.100 €<br />

* Teilnahmebedingungen: Die Teilnahmegebühr schließt<br />

jeweils folgende Leistungen ein: Teilnahme an zwei/drei<br />

Tagen, Tagungsunterlagen, Mittagessen, Erfrischungen<br />

in den Pausen <strong>und</strong> Abendveranstaltung. Übernachtungspreise<br />

sind in der Teilnahmegebühr nicht enthalten. Nach<br />

Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert <strong>und</strong> erhalten<br />

eine schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor<br />

Veranstaltungsbeginn zu begleichen ist. Bei Absagen nach<br />

dem 14. März oder bei Nichterscheinen wird die volle<br />

Teilnahmegebühr berechnet: Es kann jedoch ein Ersatzteilnehmer<br />

gestellt werden. Stornierungen vor diesem Termin<br />

werden mit € 150,00 Verwaltungsaufwand berechnet. Die<br />

Preise verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Veranstalter<br />

Fax-Anmeldung: 0201 - 82 002 40 oder Online-Anmeldung: www.gwi-brennertechnik.de<br />

Ich bin gwi-Abonnent<br />

Ich bin Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Mitglied<br />

Ich zahle den regulären Preis<br />

Ich nehme auch am Gr<strong>und</strong>lagenseminar teil<br />

Ich komme auf Empfehlung von Firma: ........................................................................................................................................................<br />

Workshops (bitte nur einen Workshop wählen):<br />

Workshop 1 Energiemanagement oder<br />

Workshop 2 Gasbeschaffenheit<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift


NACHRICHTEN<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

Deutsche Stahlindustrie belebt sich 2015<br />

Die Rohstahlerzeugung in Deutschland<br />

wird in diesem Jahr voraussichtlich<br />

um 0,5 % wachsen <strong>und</strong> im kommenden<br />

Jahr mit anziehender Konjunktur<br />

um 1,7 % auf 43,6 Mio. t steigen. Da die<br />

Stahlnachfrage vor allem von der Bauwirtschaft<br />

getragen wird, dürften auch<br />

die Importe weiter kräftig zunehmen. Zu<br />

diesen Ergebnissen kommt der aktuelle<br />

Stahlbericht des RWI. Die weltweite Rohstahlerzeugung<br />

wird demnach 2014 um<br />

knapp 4 %, im nächsten Jahr um etwas<br />

mehr als 4 % zunehmen. Dabei dürfte<br />

die Auslastung der Kapazitäten weltweit<br />

unbefriedigend niedrig bleiben. Die Stahlunternehmen<br />

werden auf der Kostenseite<br />

durch niedrige Rohstoffpreise <strong>und</strong><br />

recht stabile Preise für Stahlerzeugnisse<br />

entlastet.<br />

Die deutsche Rohstahlerzeugung<br />

konnte im vergangenen Jahr trotz<br />

dämpfender Rahmenbedingungen das<br />

Niveau des Vorjahres halten. Obwohl die<br />

jahresdurchschnittliche Stahlverwendung<br />

leicht sank <strong>und</strong> weniger warmgewalzte<br />

Stahlerzeugnisse hergestellt wurden, verharrte<br />

sie bei 42,6 Mio. t. Hierfür sorgte<br />

insbesondere eine ungewöhnlich hohe<br />

Produktion im Dezember 2013. Allerdings<br />

wurde das Aufkommen an Rohstahl zum<br />

Jahresende erheblich stärker ausgeweitet<br />

als die Erzeugung von Walzstahlerzeugnissen.<br />

Dies deutet darauf hin, dass einzelne<br />

Stahlhersteller gezielt Rohblöcke<br />

auf Lager gelegt haben, um sich beispielsweise<br />

auf eine bevorstehende vorübergehende<br />

Stilllegung von Hochöfen<br />

vorzubereiten. Daher dürfte die konjunkturelle<br />

Lage der Stahlbranche nicht so gut<br />

sein, wie es die mit rd. 90 % recht hohe<br />

Kapazitätsauslastung in der Stahlindustrie<br />

vermuten lassen.<br />

In den ersten Monaten dieses Jahres<br />

hat die Produktion der Stahl verwendenden<br />

Industrie deutlich angezogen.<br />

Dies lag vor allem an der witterungsbedingt<br />

guten Lage der Bautätigkeit. Da im<br />

Bausektor in hohem Maße importierter<br />

Stahl verarbeitet wird, stiegen die Importe<br />

kräftig. Die Erzeugung von Walzstahl<br />

im Inland blieb hingegen in diesem Jahr<br />

bisher leicht hinter dem Vorjahr zurück.<br />

Ausgehend von der aktuellen RWI-<br />

Konjunkturprognose dürfte der Anstieg<br />

der Ausrüstungsinvestitionen <strong>und</strong> die<br />

Exporte sich im Prognosezeitraum<br />

beschleunigen. Zwar dürfte damit auch<br />

die Produktion der Stahlverwender<br />

rascher zunehmen, deren Bedarf dürfte<br />

aber weiter in hohem Maße durch Importe<br />

gedeckt werden. Die deutsche Rohstahlerzeugung<br />

wird daher in diesem Jahr<br />

im Jahresdurchschnitt gegenüber dem<br />

Vorjahr wohl nur um 0,5 % auf 42,8 Mio.<br />

t steigen. Dabei dürfte die zweite Jahreshälfte<br />

deutlich schwächer ausfallen als<br />

die erste, da die Stahlunternehmen ihre<br />

Bestände an Rohblöcken <strong>und</strong> Halbzeug<br />

wieder abbauen werden.<br />

Strabag errichtet Stahlwerk in Russland<br />

Der börsenotierte Baukonzern Strabag<br />

SE wurde von der russischen Tula-<br />

Steel Company, mit der Errichtung eines<br />

Stahl- <strong>und</strong> Walzwerkkomplexes in Tula –<br />

r<strong>und</strong> 200 km südlich von Moskau – beauftragt.<br />

Das Werk wird in unmittelbarer Nähe<br />

zum bereits bestehenden Eisenwerk von<br />

Tulachermet errichtet. Das Auftragsvolumen<br />

beträgt € 300 Mio. Die Bauarbeiten<br />

werden im Herbst 2014 beginnen <strong>und</strong> voraussichtlich<br />

36 Monate dauern. „Strabag<br />

hat bereits in den vergangenen Jahren drei<br />

Stahlwerke ähnlicher Größenordnung <strong>und</strong><br />

Komplexität errichtet. Dieser neue Auftrag<br />

unterstreicht unsere Kompetenz im Industriebau“,<br />

so der Vorstandsvorsitzende Thomas<br />

Birtel, der auch im Vorstand für den<br />

russischen Markt verantwortlich zeichnet.<br />

Der Auftrag beinhaltet die schlüsselfertige<br />

Erstellung der Werkshallen <strong>und</strong> eines<br />

Verwaltungsgebäudes, die Montage der<br />

Produktionsanlagen, den Bau eines Bahnanschlusses<br />

sowie von Zufahrtsstraßen<br />

<strong>und</strong> Außenanlagen einschließlich aller Ver<strong>und</strong><br />

Entsorgungseinrichtungen <strong>und</strong> die<br />

Montage der von dem K<strong>und</strong>en beigestellten<br />

Produktionsanlagen des konverterbasierten<br />

Stahlwerkes mit angeschlossener<br />

Knüppelstranggießanlage <strong>und</strong> zwei Feinstahlwalzwerken.<br />

Das Stahlwerk wird auf<br />

eine jährliche Produktionskapazität von<br />

1,5 Mio. t Feinstahl, Stabstahl <strong>und</strong> Draht<br />

ausgelegt sein.<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

18 gaswärme international 4-2014


Wirtschaft <strong>und</strong> Unternehmen<br />

NACHRICHTEN<br />

Oerlikon erhält<br />

Zertifikat für Stahlentgasungsanlagen<br />

In den letzten Jahrzehnten ist der<br />

Bedarf an höherwertigen, raffinierten<br />

Stählen stetig gestiegen. Parallel<br />

dazu stehen Stahlwerke unter steigendem<br />

Druck, ihre Prozesse energieeffizienter<br />

auszulegen sowie<br />

CO 2 -Emissionen drastisch zu senken.<br />

Höherwertige Stähle, wie sie etwa von<br />

der Automobil- oder Luftfahrtindustrie<br />

angefragt werden, benötigen jedoch eine<br />

weitere Behandlung in den sogenannten<br />

sek<strong>und</strong>ärmetallurgischen Prozessen, die<br />

häufig unter Vakuum durchgeführt werden.<br />

Entgasungsanlagen, insbesondere<br />

jene mit Sauerstoffeinblasung, wie für<br />

VOD- <strong>und</strong> RH-OB - Verfahren, produzieren<br />

potenziell explosive Abgase.<br />

Ausrüstungen mit ATEX-Zulassung<br />

ermöglichen hier sichere <strong>und</strong> kosteneffiziente<br />

Lösungen für mechanische<br />

Vakuumlösungen. „Die heutigen internationalen<br />

Standards für mechanische<br />

Vakuumsysteme basieren auf der neuesten<br />

Generation von Wälzkolbenpumpen<br />

<strong>und</strong> trocken verdichtender Schraubenvakuumpumpen.<br />

Die Auswahl solcher<br />

modernen mechanischen Pumpenlösungen<br />

ermöglicht zudem außergewöhnliche<br />

Prozess-Steuerungsmöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> nutzt eine höchst zuverlässige Konstruktion,<br />

die eine lange Betriebsdauer der<br />

Pumpen innerhalb der rauen Umgebung<br />

eines Stahlwerkes ermöglicht. Durch<br />

die Installation von Standardpumpen<br />

in Mehrfachanordnungen lassen sich<br />

sogar die höchsten Saugvermögensanforderungen<br />

mit Fokus auf die Sicherung<br />

des Prozesses erfüllen, <strong>und</strong> dies bei einer<br />

wettbewerbsfähigen Preisgestaltung“,<br />

erläutert Uwe Zöllig, Senior Manager<br />

des Marktsegments Prozessindustrie.<br />

Bei allen Verfahren der Stahl entgasung<br />

unter Vakuum treten Gase <strong>und</strong> Dämpfe<br />

auf, die potenziell gefährlich sind. Im<br />

Wesentlichen werden CO <strong>und</strong> H 2 sowie<br />

die Dämpfe flüchtiger Metalle freigesetzt.<br />

Die metallischen Dämpfe kondensieren<br />

an kälteren Anlagenteilen, oxidieren<br />

teilweise <strong>und</strong> bilden Feinstaub, der in<br />

Absetzbehältern, Zyklonen <strong>und</strong> Schlauchfiltern<br />

wirkungsvoll abgeschieden wird<br />

<strong>und</strong> somit die Vakuumpumpen nicht<br />

erreicht. Explosionsschutz an Vakuumanlagen<br />

insbesondere für solche, die durch<br />

Einsatz von Sauerstoff für die Entkohlung<br />

viel CO bilden, wurde bisher durch Überdruckklappen<br />

an den metallurgischen<br />

Reaktionsgefäßen, Warneinrichtungen für<br />

Wasserleckagen, Druck- <strong>und</strong> Temperatur-<br />

Sensoren sowie Notfall-Fluteinrichtungen<br />

mit Stickstoff sichergestellt. Mit der Einführung<br />

mechanischer Pumpen wurden<br />

zudem wirksame Kühl- <strong>und</strong> Staubabscheidevorrichtungen<br />

notwendig. Die<br />

entflammbaren Gase CO <strong>und</strong> H 2 können<br />

Der neue<br />

Klassenbeste!<br />

Unser neuer Motorantrieb<br />

setzt Bestmarken in Auflösung,<br />

Wiederholgenauigkeit<br />

<strong>und</strong> Stellgeschwindigkeit.<br />

Totband: ± 0,2%<br />

Wiederholgenauigkeit:<br />

± 0,1%<br />

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sich nur in einem bestimmten Konzentrationsbereich<br />

in Anwesenheit einer Mindestmenge<br />

an Sauerstoff entzünden <strong>und</strong><br />

somit gefährlich werden. Sauerstoff stellt<br />

demzufolge einen großen Unsicherheitsfaktor<br />

für die Beurteilung einer Explosions-Gefährdung<br />

dar. Seine Anwesenheit<br />

kann jedoch nicht verhindert werden, da<br />

einerseits Leckagen nicht ausgeschlossen<br />

werden können <strong>und</strong> andererseits Sauerstoff<br />

in vielen Prozessen sogar zugeführt<br />

werden muss. Jedoch sollte der Betreiber<br />

die Sauerstoffzufuhr auf das notwendige<br />

Minimum reduzieren. Der Einsatz<br />

von mit Frischluft gekühlten Vorpumpen<br />

erscheint daher aus Sicherheitsgründen<br />

nicht sinnvoll, da diese unabhängig von<br />

der Prozessführung immer einen hohen<br />

Sauerstoffgehalt erzeugen.<br />

4-2014 gaswärme international<br />

19


STANDPUNKT<br />

Industrie 4.0 –<br />

Automatisierungstechnik im Wandel<br />

von Hubertus Schauerte<br />

Das Internet hat wie kaum eine andere<br />

Entwicklung der vergangenen Jahre<br />

unser Leben beeinflusst. Dinge, die vor einigen<br />

Jahren noch unmöglich erschienen, sind<br />

heute selbstverständlicher Bestandteil unseres<br />

täglichen Lebens. Die Vernetzung von<br />

Computersystemen, die breite Einführung<br />

der PC-Technik <strong>und</strong> die standardisierte Verteilung<br />

von Informationen <strong>und</strong> deren Darstellung<br />

mit dynamisierten Inhalten ermöglichen<br />

es, heute auch sehr komplexe Vorgänge im<br />

Internet abzuwickeln. Aber die Technologie<br />

der webbasierten Kommunikation hat auch<br />

nicht vor anderen Bereichen haltgemacht,<br />

unterschiedlichste Geräte aus den verschiedensten<br />

Anwendungsbereichen verbinden<br />

sich heute zum Internet der Dinge. Geräte<br />

aus dem Infotainment-Bereich, Produkte aus<br />

dem täglichen Leben, wie Waschmaschinen<br />

oder andere Haushaltsgeräte, kommunizieren<br />

über das WWW oder lassen sich über<br />

dieses bedienen. Auch vor industriellen<br />

Fabrikanlagen oder Maschinen macht diese<br />

Technologie heute natürlich keinen Halt.<br />

So stehen wir sicherlich am Anfang einer<br />

neuen industriellen Revolution, die Dinge<br />

Bild 1: Virtuelle Inbetriebnahme einer Anlage am Leitstand<br />

in Gang setzen wird, die wir heute noch<br />

nicht einmal erahnen können. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist durch die B<strong>und</strong>esregierung<br />

die Initiative Industrie 4.0 ins Leben gerufen<br />

worden, die Hochschulen, Verbände <strong>und</strong><br />

die Industrie in den letzten beiden Jahren<br />

zu gr<strong>und</strong>sätzlichen Überlegungen <strong>und</strong> Visionen<br />

geführt hat. Der Fachausschuss GMA<br />

(Gesellschaft Mess- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik)<br />

des VDI/VDE-Verbandes hat zum<br />

Thema Industrie 4.0 in den vergangenen<br />

zwei Jahren gr<strong>und</strong>legende Erwägungen,<br />

Begriffsdefinitionen <strong>und</strong> Festlegungen für<br />

die sehr praktisch orientierte Ingenieursdisziplin<br />

der Automatisierungstechnik getroffen.<br />

Automatisierungsingenieure haben einen<br />

unmittelbaren praktischen Bezug zu unserer<br />

realen physischen Welt. Für sie stellen die<br />

Arbeiten dieses Ausschusses daher eine erste<br />

Orientierung <strong>und</strong> Vorbereitung auf die großen,<br />

heute noch nicht konkret benennbaren<br />

Umwälzungen dar.<br />

Bekannte, sehr prozessnahe Dinge im<br />

Bereich der Regelungs- <strong>und</strong> Steuerungstechnik,<br />

beides klassische Disziplinen aus<br />

dem Bereich der Automatisierungstechnik,<br />

müssen in aller Regel durch wohlbekannte<br />

mathematische <strong>und</strong> ingenieurwissenschaftliche<br />

Verfahren behandelt werden.<br />

Die Schnittstelle zwischen verschiedenen<br />

Anlagenobjekten, -bereichen oder -teilen<br />

werden jedoch immer mehr durch das<br />

Methodenarsenal der Informatik bzw. der<br />

Kommunikationstechnik bedient. Während<br />

heute bei prozessnahen Komponenten in<br />

aller Regel proprietäre Schnittstellenlösungen<br />

zum Einsatz kommen, wird es hier in<br />

Zukunft ein hohes Potenzial zur Vereinheitlichung<br />

<strong>und</strong> Vereinfachung durch die von<br />

Industrie 4.0 initiierten Vorgänge geben.<br />

SMS Siemag hat schon früh damit begonnen,<br />

im Bereich der Automatisierung neue<br />

kreative Wege zu beschreiten. Anlagen im<br />

Bereich der Hütten- <strong>und</strong> Walzwerkstechnik<br />

sind in aller Regel sehr komplexe, räumlich<br />

ausgedehnte, technologisch anspruchsvolle<br />

Anlagen, die das gesamte Portfolio der<br />

Energieversorgung sowie der Elektro- <strong>und</strong><br />

Automatisierungstechnik in Anspruch nehmen.<br />

Hochsensible Sensorik <strong>und</strong> Aktuatorik<br />

aus dem servohydraulischen Umfeld werden<br />

heute bereits mit einer Technik vernetzt, die<br />

der elementaren physikalischen Übertragungsschicht<br />

in unseren modernen<br />

Netzwerken der Informationstechnologie<br />

entspricht. Das im Internet eingesetzte,<br />

nicht echtzeitfähige Protokoll http wird<br />

durch das echtzeitfähige Protokoll Ether-<br />

CAT ersetzt, mit dem deterministische<br />

Übertragungszeiten im Mikrosek<strong>und</strong>enbereich<br />

sichergestellt sind. Hocheffiziente<br />

anspruchsvolle Regelungsaufgaben auch<br />

aus sensiblen technologischen Bereichen<br />

können durch diese Art der Vernetzung<br />

effizient realisiert werden.<br />

Wir liefern unseren K<strong>und</strong>en maßgeschneiderte<br />

Lösungen, sodass wir in aller<br />

Regel auch individuelle technologisch<br />

abgestimmte Prozessabläufe mit unseren<br />

Automatisierungslösungen abdecken<br />

müssen. Daher führen wir für alle unsere<br />

20 gaswärme international 4-2014


STANDPUNKT<br />

Anlagen vor der eigentlichen Inbetriebnahme<br />

umfangreiche Tests unserer Software durch<br />

(Bild 1), um auch höchsten Qualitätsanforderungen<br />

gerecht zu werden <strong>und</strong> kurze<br />

Inbetriebnahmezeiten zu gewährleisten.<br />

Prinzipiell gehen wir daher im Vergleich zur<br />

in Industrie 4.0 dargestellten Welt der Modelle<br />

noch einen Schritt weiter: Die reale physische<br />

Welt wird bei unseren Anlagentests durch<br />

eine virtuelle physische Welt ersetzt. Wir<br />

testen unser Softwareengineering mithilfe<br />

einer Echtzeitsimulation der k<strong>und</strong>enspezifischen<br />

Anlagentechnik. Dazu bilden wir das<br />

dynamische Verhalten der Regelstrecken, die<br />

kompletten Funktionszusammenhänge <strong>und</strong><br />

die Technologie unserer Prozesse in Modellen<br />

ab. Diese implementieren wir auf einem<br />

Servercluster, das die Simulation in Echtzeit<br />

ausführen kann. Es entsteht ein Netzwerk aus<br />

Komponenten der Automatisierungslösung<br />

<strong>und</strong> der Anlagensimulation, das aufgr<strong>und</strong><br />

der heterogenen Struktur einem Internet<br />

der Dinge <strong>und</strong> damit der Basis zu den Überlegungen<br />

von Industrie 4.0 sehr nahe kommt.<br />

Beim Engineering der Simulationslösungen<br />

greifen wir schon heute automatisiert<br />

auf Daten aus anderen Engineeringprozessen<br />

zurück. So wird zum Beispiel die gesamte<br />

Simulation der physikalischen Prozessanbindung<br />

– im Normalfall mehr als 10.000 Signale<br />

– durch generische Prozesse erstellt.<br />

Ein nächster entscheidender Entwicklungsschritt<br />

im Bereich unserer Prozess- <strong>und</strong><br />

Produktionssimulationen wird der Einstieg in<br />

die 3D-Welt sein. Vorgelagerte, zur Fertigung<br />

notwendige 3D-Konstruktionen werden<br />

nach automatisierter Vereinfachung direkt<br />

in die Simulationsmodelle eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Wir greifen dabei auf bereits bekannte, etablierte<br />

Lösungen aus einem völlig anderen<br />

Umfeld der Informationstechnologie zurück.<br />

Virtuelle Welten <strong>und</strong> Simulationen haben in<br />

den vergangenen Jahren ihren Platz <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Bedeutung im Bereich der<br />

Gameentwicklung gef<strong>und</strong>en. In diesem wirtschaftlich<br />

durchaus bedeutenden Zweig sind<br />

Werkzeuge zur Abbildung komplexer Szenen<br />

<strong>und</strong> Abläufe sowie elementarer physikalischer<br />

Zusammenhänge entstanden, die sich unmittelbar<br />

in unsere Systeme zur Echtzeitsimulation<br />

der Anlagen einbetten lassen.<br />

Die Automatisierungstechnik steht vor<br />

einem großen Wandel. Während die physikalische<br />

Welt <strong>und</strong> deren durch die Naturgesetze<br />

festgeschriebenen Gesetzmäßigkeiten nach<br />

wie vor ihre Bedeutung haben, zeichnet sich<br />

im Bereich der informatiklastigen Automatisierungsbereiche<br />

<strong>und</strong> deren Kommunikationsmechanismen<br />

ein dramatischer Wandel<br />

ab, dem wir als Anlagenbauer aus dem traditionellen<br />

Bereich der Hütten- <strong>und</strong> Walzwerkstechnik<br />

sehr offen gegenüber stehen.<br />

Autor:<br />

Hubertus Schauerte<br />

Kontakt:<br />

SMS Siemag AG<br />

Eduard-Schloemann-Straße 4<br />

40237 Düsseldorf<br />

communications@sms-siemag.com<br />

Prozesswärme<br />

Anregungen, Kommentare <strong>und</strong> Kritikpunkte können Leser äußern unter:<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

Tweet der Fachzeitschriften gwi – gaswärme international <strong>und</strong> ewi – elektrowärme<br />

international (Industrieofenbau, Wärmebehandlung, Energieeffizienz etc.)<br />

Essen · www.vulkan-verlag.de<br />

Standpunkt: Ihre Meinung ist gefragt!<br />

Haben Sie ähnliche Probleme - oder bewegen Sie andere Fragen in der Thermoprozessbranche? Welche Themen stehen<br />

bei Ihnen ganz oben auf der Agenda? In unserer neuen Rubrik Standpunkt bieten wir unseren Lesern eine Plattform,<br />

um kontroverse Themen zu diskutieren oder auf Probleme aufmerksam zu machen; gerne auch in anonymisierter<br />

Form. Wir nehmen Ihre Fragen <strong>und</strong> Anregungen entgegen.<br />

Kontakt:<br />

Redaktion gaswärme international (gwi)<br />

Thomas Schneidewind<br />

Tel.: 0201/82002-36,<br />

t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

21


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

gat 2014: Erdgas im Energiesystem der Zukunft<br />

Im Mittelpunkt der 53. Gasfachlichen<br />

Aussprachetagung (gat 2014), die<br />

vom 30. September bis 1. Oktober 2014<br />

in Karlsruhe stattfindet, stehen neue<br />

Anwendungsoptionen innovativer Gastechnologien<br />

für die Energiesysteme der<br />

Zukunft. Für den Übergang in das regenerative<br />

Zeitalter ist der Energieträger Gas<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner vielfältigen Potenziale<br />

von maßgeblicher Bedeutung: als idealer<br />

Partner der erneuerbaren Energien<br />

<strong>und</strong> als leistungsstarker Energieträger im<br />

Wärmemarkt, in der Stromerzeugung, in<br />

der Mobilität <strong>und</strong> als Speichermedium.<br />

Durch die Kooperation maßgeblicher<br />

Verbände der Energiewirtschaft ist die<br />

gat als Leitveranstaltung der Gasbranche<br />

in diesem Jahr thematisch noch breiter<br />

aufgestellt. Netz- <strong>und</strong> Vertriebsthemen<br />

stehen ebenso im Fokus wie Aspekte der<br />

Speicher- <strong>und</strong> Gasanwendungstechnologie.<br />

Die gat ist damit die zentrale Informationsplattform,<br />

auf der von Energiepolitik<br />

über Technik bis hin zu Regulierungsfragen<br />

<strong>und</strong> ökonomischen Aspekten auch<br />

marketingseitige Entwicklungen diskutiert<br />

werden.<br />

Neben der Energieeffizienz, die im<br />

Spektrum einer effizienten Wärme- <strong>und</strong><br />

Energieversorgung von Gebäuden bis hin<br />

zur Optimierung von Industriegasanlagen<br />

erörtert wird, steht Power-to-Gas im<br />

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Der Forschungsstand<br />

dieser Speichertechnologie<br />

wird ebenso gat-Thema sein, wie das<br />

technische <strong>und</strong> ökonomische Potenzial<br />

der Lastverschiebung in konvergenten<br />

Energienetzen. Darüber hinaus stehen<br />

die technologischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Herausforderungen im Zuge der<br />

L-H-Gas-Umstellung sowie die Versorgungssicherheit<br />

mit der Entwicklung von<br />

Knappheitssignalen ganz oben auf der<br />

Tagungsagenda.<br />

Eingeschlossen in das Programm ist<br />

der 7. DVGW-Hochschultag. Dieser eröffnet<br />

dem akademischen Nachwuchs in<br />

der Versorgungswirtschaft Zukunftsperspektiven<br />

<strong>und</strong> Personalverantwortlichen<br />

Kontaktmöglichkeiten zu ausgewählten<br />

Studierenden.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.gat-dvgw.de<br />

AMB 2014 nahezu ausgebucht<br />

Die Prognosen der deutsche Werkzeugmaschinen-<br />

<strong>und</strong> Präzisionswerkzeugindustrie<br />

für das Geschäftsjahr 2014 sind<br />

durchweg positiv. Es wird mit Zuwächsen<br />

auf breiter Basis gerechnet. Sehr gute Vorzeichen<br />

also für die AMB, internationale<br />

Ausstellung für Metallbearbeitung, die<br />

vom 16. bis 20. September 2014 in Stuttgart<br />

stattfindet.<br />

So kann auch bestätigt werden, dass der<br />

Platz schon wieder knapp ist <strong>und</strong> die vorhandenen<br />

Hallenkapazitäten ausgebucht<br />

sind. Laut Ulrich Kromer, Geschäftsführer<br />

der Messe Stuttgart, gab es noch nie so<br />

viele Anfragen wie zur AMB 2014. Bereits<br />

vor dem Anmeldeschluss lagen dem Veranstalter<br />

mehr Flächenwünsche vor, als<br />

bedient werden konnten. Im Jahr 2018 können<br />

mit einem Hallenneubau weitere Aussteller<br />

berücksichtig werden. Dann werde<br />

die Messe Stuttgart insgesamt 120.000 m 2<br />

zur Verfügung haben, so Kromer weiter.<br />

Entsprechend wird es bei der erwarteten<br />

Zahl der Aussteller auf der AMB<br />

2014 keine maßgebliche Veränderung zu<br />

den Vorjahren geben. Erwartet werden<br />

r<strong>und</strong> 1.300 Aussteller aus 27 Ländern. Die<br />

Schweiz stellt wieder das größte ausländische<br />

Ausstellerkontingent, gefolgt von Italien,<br />

Japan, Spanien, Taiwan <strong>und</strong> Österreich.<br />

Mit dabei sind aber auch Aussteller aus den<br />

meisten anderen europäischen Ländern<br />

sowie aus Australien, China, Malaysia, Südkorea<br />

<strong>und</strong> den USA.<br />

Alle neun Hallen des Stuttgarter Messegeländes<br />

sind belegt <strong>und</strong> damit 105.200 m 2<br />

(brutto) Ausstellungsfläche.<br />

Davon sind<br />

ungefähr 55.000 m 2<br />

(brutto) dem Bereich<br />

Maschinen zuzuordnen,<br />

35.000 entfallen<br />

auf Präzisionswerkzeuge<br />

<strong>und</strong> 12.000 auf<br />

Zubehör <strong>und</strong> Peripherie<br />

sowie r<strong>und</strong> 3.000<br />

auf den Bereich CAD/<br />

CAM/CAE. Erwartet<br />

werden mehr als<br />

90.000 Fachbesucher<br />

aus aller Welt. Im Vergleich: Zur AMB 2012<br />

kamen r<strong>und</strong> 88.200 Besucher, 12 % von<br />

ihnen waren aus dem Ausland angereist.<br />

Unterstützt wird die AMB vom Verein<br />

Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

(VDMA e.V.) mit den Fachverbänden Präzisionswerkzeuge<br />

<strong>und</strong> Software sowie dem<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V.) als ideelle Träger.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.amb-messe.de<br />

22 gaswärme international 4-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

ALUMINIUM 2014: Premiere des Recycling-Pavillons<br />

In der Aluminiumindustrie gewinnt „Urban<br />

Mining“ zunehmend an Bedeutung.<br />

Gebrauchtes Aluminium gilt als ergiebige<br />

<strong>und</strong> unverzichtbare Rohstoffquelle, der<br />

hohe Materialwert garantiert eine umfassende<br />

Rückgewinnung des Metalls. Die<br />

Recycling-Raten aus Anwendungsbereichen<br />

wie Automobilen oder Gebäuden betragen<br />

in Deutschland mittlerweile r<strong>und</strong> 95 %, bei<br />

Verpackungen über 87 %. Andere Industriestaaten<br />

zeigen ähnlich hohe Quoten. Das<br />

Potenzial <strong>und</strong> die technischen Möglichkeiten<br />

des Recyclings zeigt vom 7. bis 9. Oktober die<br />

ALUMINIUM Weltmesse in Düsseldorf, die<br />

das Thema mit einem eigenen „Recycling<br />

Pavillon“ in den Fokus rückt.<br />

Mit dem neuen Pavillon spiegelt die<br />

Messe die verstärkte Ausrichtung der Aluminiumindustrie<br />

auf die Themen Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Energieeffizienz wider. Auf dem Gemeinschaftsstand<br />

in Halle 9 zeigen spezialisierte<br />

Industrieunternehmen aus Deutschland, Italien,<br />

Spanien, China <strong>und</strong> Dubai ihre Lösungen<br />

zur Wiederaufbereitung des Leichtmetalls.<br />

Der „Recycling Pavillon“ wendet sich u. a. an<br />

Schrotthändler, Hersteller von Sortieranlagen,<br />

Zerkleinerungsanlagen, Umschmelzanlagen<br />

<strong>und</strong> Anbieter von Sek<strong>und</strong>äraluminium.<br />

597.400 t Aluminium wurden nach Angaben<br />

des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie<br />

(GDA) im Jahr 2013 in Deutschland<br />

im Umschmelzverfahren produziert. Darunter<br />

fällt neben Neuschrott aus der laufenden<br />

Aluminiumproduktion (wie Bleche, Bänder,<br />

Profile <strong>und</strong> Späne) auch Altschrott aus bereits<br />

gebrauchten Aluminium-Produkten. Zum<br />

Vergleich: Die Produktion von Hüttenaluminium<br />

in Deutschland betrug im gleichen<br />

Zeitraum 492.400 t.<br />

Die globale Nachfrage nach Hütten- <strong>und</strong><br />

Umschmelzaluminium zieht unterdessen<br />

weiter an. Doch lediglich ein Drittel des Aluminiumbedarfs<br />

kann derzeit durch die Rückgewinnung<br />

aus Schrotten gedeckt werden.<br />

Die Nachfrage nach Aluminium wächst stärker<br />

als der Rückfluss von Aluminiumschrotten,<br />

so der GDA.<br />

Das Recycling von Aluminium sichert<br />

nicht nur die Rohstoffversorgung, sondern<br />

minimiert vor allem den Schadstoffausstoß<br />

<strong>und</strong> spart Energie. So werden für die Rückgewinnung<br />

von Sek<strong>und</strong>äraluminium nur 5 %<br />

jener Energie eingesetzt, welche für die Herstellung<br />

von Primäraluminium benötigt wird.<br />

Die Reinheit <strong>und</strong> der niedrige Schmelzpunkt<br />

(660 °C) sorgen dabei für die hohe Recyclingfähigkeit<br />

von Aluminium. Der Kreislauf der<br />

Wiederaufbereitung ist ohne Qualitätseinbußen<br />

unendlich wiederholbar. Der weltweite<br />

Bestand an Aluminium, das noch in Form<br />

von Produkten genutzt wird, ist zudem eine<br />

Ressourcenbank: Geschätzte 75 % des Aluminiums,<br />

das je erzeugt wurde, ist noch in<br />

Gebrauch <strong>und</strong> hat teilweise bereits vielfache<br />

Recyclingprozesse durchlaufen.<br />

Um die Nachfrage zu bedienen <strong>und</strong><br />

urbane Rohstoffquellen noch intensiver zu<br />

nutzen, baut die Aluminiumindustrie ihre<br />

Recycling-Kapazitäten massiv aus. Der Aluminiumkonzern<br />

Novelis, Aussteller auf der<br />

ALUMINIUM, hat Anfang Juni erfolgreich den<br />

ersten Aluminiumbarren mit einer Länge<br />

von fast 10 m Länge in seinem neuen Recyclingwerk<br />

in Nachterstedt, Sachsen-Anhalt,<br />

gegossen. Die neue Anlage, die im Herbst<br />

ihre volle Produktion aufnehmen wird, soll<br />

jährlich r<strong>und</strong> 400.000 t Walzbarren aus recyceltem<br />

Aluminium erzeugen <strong>und</strong> damit die<br />

weltweit größte ihrer Art sein.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.aluminium-messe.com<br />

Aluminium Brazing 2014 stellt Besucherrekord auf<br />

Zum zweiten Mal war der DVS – Deutscher<br />

Verband für Schweißen <strong>und</strong> verwandte<br />

Verfahren e.V. mit Unterstützung<br />

durch die DVS Media GmbH Ausrichter<br />

des 8 th <strong>International</strong> Congress Aluminium<br />

Brazing and Exhibition. Vom 3. bis 5. Juni<br />

2014 kamen 250 Teilnehmer <strong>und</strong> 13 Aussteller<br />

aus 28 Ländern nach Düsseldorf ins<br />

Radisson Blu Scandinavia Hotel <strong>und</strong> stellten<br />

damit einen neuen Besucherrekord für die<br />

Veranstaltung auf. Der Aluminiumlötkongress<br />

ist weltweit die einzige Veranstaltung<br />

mit dem Schwerpunkthema Aluminium-<br />

Hartlöten. Die Veranstalter sehen Gr<strong>und</strong><br />

zur Freude, denn die Rekordteilnehmerzahl<br />

von 250 bedeute einen Anstieg um fast<br />

30 % im Vergleich zum Jahr 2012. Dieses<br />

Plus zeige die überaus gute Akzeptanz der<br />

Veranstaltung.<br />

22 Vorträge beleuchteten die Welt des<br />

Hartlötens von Aluminiumwerkstoffen von<br />

verschiedenen Seiten. Ausgehend von der<br />

Werkstoffthematik über Anwendungen,<br />

Geräte, Prozess- <strong>und</strong> Qualitätskontrolle bis<br />

hin zu Forschung <strong>und</strong> Entwicklung wurde<br />

den interessierten Gästen eine breite Themenpalette<br />

aus Forschung <strong>und</strong> Praxis<br />

geboten. Die Teilnehmer, die zum größten<br />

Teil aus der Industrie kamen, bewerteten<br />

die Vorträge insgesamt als sehr informativ<br />

<strong>und</strong> wollen in der Mehrheit auch 2016 wieder<br />

den Kongress besuchen.<br />

Die begleitende Ausstellung gab den<br />

Teilnehmern die Möglichkeit, sich über das<br />

aktuelle Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungsangebot<br />

der anwesenden Firmen ausführlich zu<br />

informieren. Gleichzeitig bot die gesamte<br />

Veranstaltung die ideale Plattform, um<br />

Branchenkontakte aufzufrischen <strong>und</strong> neue<br />

zu knüpfen.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.dvs-ev.de/aluminium-brazing<br />

4-2014 gaswärme international<br />

23


NACHRICHTEN<br />

Veranstaltungen<br />

MESSEN/KONGRESSE/TAGUNGEN<br />

18.-22.<br />

Sep.<br />

24.-25.<br />

Sep.<br />

29.-30.<br />

Sep.<br />

30. Sep.<br />

- 1. Okt.<br />

30. Sep.<br />

- 3. Okt.<br />

7.-9.<br />

Okt.<br />

7.-9.<br />

Okt.<br />

21.-24.<br />

Okt.<br />

21.-25.<br />

Okt.<br />

22.-24.<br />

Okt.<br />

AMB – <strong>International</strong>e Ausstellung für Metallbearbeitung<br />

<strong>International</strong>e Leitmesse in Stuttgart<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

Tel.: 0711-18560-0; Fax: 0711-18560-2440<br />

info@messe-stuttgart.de, www.amb-messe.de<br />

57. <strong>International</strong>es Feuerfest-Kolloquium 2014<br />

in Aachen<br />

ECRef European Centre for Refractories gGmbH<br />

Tel.: 02624-9473-171; Fax: 02624-9473-200<br />

info@ecref.eu, www.feuerfest-kolloquium.de<br />

Industrie 4.0<br />

Konferenz in Stuttgart<br />

Euroforum Deutschland SE<br />

Tel.: 0211-9686-3577; Fax: 0211-9686-4000<br />

info@euroforum.com, www.euroforum.de/industrie4.0<br />

gat 2014<br />

53. Gasfachliche Aussprachetagung in Karlsruhe<br />

DVGW – Deutscher Verein des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches e.V.<br />

Tel.: 0228-9188-611; Fax: 0228-9188-990<br />

info@dvgw.de, www.gat-dvgw.de<br />

Industrial Processing 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse in Utrecht, Niederlande<br />

VNU Exhibitions Europe B.V.<br />

Tel.: +31 (0) 30-295-2999<br />

info@industrialprocessing.nl, www.industrialprocessing.nl<br />

ALUMINIUM 2014<br />

Weltmesse in Düsseldorf<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-0; Fax: 0211-90191-195<br />

info@aluminium-messe.com, www.aluminium-messe.com<br />

Composites Europe<br />

Europäische Fachmesse in Düsseldorf<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Tel.: 0211-90191-0; Fax: 0211-90191-195<br />

info@composites-europe.com, www.composites-europe.com<br />

glasstec 2014<br />

<strong>International</strong>e Fachmesse in Düsseldorf<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Tel.: 0211-4560-900; Fax: 0211-4560-668<br />

info@messe-duesseldorf.de, www.glasstec.de<br />

EuroBlech 2014<br />

23. <strong>International</strong>e Technologiemesse in Hannover<br />

Mack Brooks Exhibitions Ltd.<br />

Tel.: +44 (0) 1727-814-400; Fax: +44 (0) 1727-814-401<br />

info@euroblech.com, www.euroblech.com<br />

HärtereiKongress 2014<br />

70. Kongress mit Ausstellung in Köln<br />

AWT – Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung <strong>und</strong> Werkstofftechnik e.V.<br />

Tel.: 0421-39728-50; Fax: 0421-39728-51<br />

contact@congressmanagement.info, www.hk-awt.de<br />

Vortragsveranstaltung<br />

zum Langzeitverhalten<br />

warmfester<br />

Stähle<br />

D<br />

ie 37. Vortragsveranstaltung zum<br />

Langzeitverhalten warmfester Stähle<br />

<strong>und</strong> Hochtemperaturwerkstoffe findet am<br />

28. November 2014 in Düsseldorf statt. Im<br />

Fokus der Vortragsveranstaltung der Forschungsvereinigung<br />

für Warmfeste Stähle<br />

<strong>und</strong> Hochtemperaturwerkstoffe werden<br />

auch in diesem Jahr die aktuellen Ergebnisse<br />

aus Anwendung <strong>und</strong> Forschung zum<br />

Langzeitverhalten von Gr<strong>und</strong>werkstoffen <strong>und</strong><br />

Schweißverbindungen stehen. Ein interessantes<br />

<strong>und</strong> vielseitiges Programm mit Beiträgen<br />

aus Industrie <strong>und</strong> Wissenschaft wird derzeit<br />

zusammengestellt.<br />

Die Thematik des Werkstoffverhaltens<br />

im erhöhten Temperaturbereich (450 bis<br />

1.200 °C) ist für Werkstoffhersteller, Werkstoffverarbeiter,<br />

Anlagenbauer <strong>und</strong> Betreiber<br />

von Energieerzeugungsanlagen gleichermaßen<br />

von höchster Relevanz. Daher arbeiten<br />

Unternehmen dieser Industriezweige in der<br />

Forschungsvereinigung gemeinsam mit<br />

universitären Materialprüfanstalten seit über<br />

sechs Jahrzehnten erfolgreich an der weiteren<br />

Werkstoffentwicklung sowie Werkstoff<strong>und</strong><br />

Bauteilcharakterisierung. Zum Zweck<br />

der Qualifizierung von Werkstoffen für hoch<br />

effiziente Kraftwerke werden dabei in den<br />

Arbeitsgruppen der Forschungsvereinigung<br />

in erster Linie Zeitstandversuche, aber auch<br />

Ermüdungs-, Relaxations- <strong>und</strong> Rissfortschrittsversuche<br />

durchgeführt <strong>und</strong> ausgewertet<br />

sowie Forschungsprogramme initiiert <strong>und</strong><br />

begleitet. Unternehmensvertreter werden<br />

in ihren diesjährigen Vorträgen die Überführung<br />

der in der Forschungsvereinigung<br />

erzielten Erkenntnisse in die industrielle Praxis<br />

verdeutlichen, während die wissenschaftlichen<br />

Institute die aktuellsten Ergebnisse aus<br />

abgeschlossenen sowie noch laufenden<br />

Forschungsvorhaben präsentieren werden.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.langzeitverhalten.de<br />

24 gaswärme international 4-2014


Veranstaltungen<br />

NACHRICHTEN<br />

O&S <strong>und</strong> parts2clean 2014 ziehen Erfolgsbilanz<br />

Am Ende des dritten Messetages war<br />

das Ziel von 10.000 Fachbesuchern<br />

auf den Messen O&S <strong>und</strong> parts2clean<br />

2014 erreicht. Erstmals hatte die Deutsche<br />

Messe AG die internationale Fachmesse<br />

für Oberflächen <strong>und</strong> Schichten gleichzeitig<br />

mit der internationalen Leitmesse<br />

für die industrielle Teile- <strong>und</strong> Oberflächenreinigung<br />

am Standort Stuttgart<br />

ausgerichtet. Insgesamt kamen 10.916<br />

Fachbesucher zu den beiden Messen.<br />

Die Strategie ist aufgegangen: 47 % der<br />

parts2clean-Besucher waren auch auf der<br />

O&S, 62 % der O&S-Besucher haben sich<br />

auch die parts2clean angeschaut.<br />

Mit 334 Ausstellern auf 7.662 m 2 Fläche<br />

war die O&S bereits mit Bestmarken<br />

in die Messe gestartet. Besonders bei<br />

der internationalen Beteiligung war die<br />

O&S gegenüber der Vorveranstaltung<br />

2012 noch einmal leicht gewachsen. Mit<br />

6.440 Fachbesuchern aus 30 Ländern, die<br />

2014 die O&S besucht haben, wurde das<br />

Rekordergebnis der Vorveranstaltung fast<br />

erreicht. Mit einem Fachbesucheranteil<br />

aus dem Ausland von 22 % hält die O&S<br />

2014 das Niveau der Vorveranstaltung. Die<br />

Schweiz lag mit 17 % auf Rang eins bei<br />

den internationalen Gästen. Dahinter kam<br />

Österreich mit einem Anteil von 14 %.<br />

Die Besucheranalyse der parts2clean<br />

ergab damit insgesamt ein Ergebnis von<br />

8.460 Fachbesuchern, was einem Wachstum<br />

von knapp 70 % entspricht. Der Anteil<br />

ausländischer Besucher lag bei 21 % (2013:<br />

20 %). Sie waren aus 33 Ländern angereist.<br />

Auf der parts2clean waren Besucher<br />

aus allen Industriebereichen vertreten.<br />

Schwerpunkte bildeten der Maschinen<strong>und</strong><br />

Anlagenbau, die Automobil- <strong>und</strong><br />

Fahrzeugindustrie, Metallbearbeitung,<br />

Chemie- <strong>und</strong> Verfahrenstechnik, Oberflächentechnik<br />

<strong>und</strong> -verarbeitung, Elektronik<br />

<strong>und</strong> Elektrik, Kunststoffverarbeitung, Medizin-<br />

<strong>und</strong> Pharmatechnik, Feinmechanik<br />

<strong>und</strong> Optik, der Werkzeug- <strong>und</strong> Formenbau<br />

sowie die Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt. Die<br />

nächste parts2clean ist turnusgemäß vom<br />

9. bis 11. Juni 2015. O&S <strong>und</strong> parts2clean<br />

2016 sind für die Zeit vom 31. Mai bis 2.<br />

Juni geplant.<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.o<strong>und</strong>s-messe.de <strong>und</strong><br />

www.parts2clean.de<br />

MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme<br />

Die Meorga GmbH veranstaltet am 17.<br />

September 2014 in Ludwigshafen eine<br />

regionale Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />

Mess-, Regel- <strong>und</strong> Steuerungstechnik.<br />

Hier zeigen ca. 150 Fachfirmen der Mess-,<br />

Steuer-, Regel- <strong>und</strong> Automatisierungstechnik<br />

von 8:00 bis 16:00 Uhr Geräte <strong>und</strong> Systeme,<br />

Engineering- u. Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im Bereich der Automatisierung.<br />

Die Messe wendet sich an Fachleute<br />

<strong>und</strong> Entscheidungsträger, die in ihren<br />

Unternehmen für die Optimierung der<br />

Geschäfts- <strong>und</strong> Produktionsprozesse entlang<br />

der gesamten Wertschöpfungskette<br />

verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe<br />

<strong>und</strong> die Teilnahme an den Workshops sind<br />

für die Besucher kostenlos <strong>und</strong> sollen ihnen<br />

Informationen <strong>und</strong> interessante Gespräche<br />

ohne Hektik oder Zeitdruck ermöglichen.<br />

Für das leibliche Wohlergehen der<br />

Besucher sorgen kleine Snacks <strong>und</strong> Erfrischungsgetränke,<br />

die selbstverständlich<br />

ebenfalls gratis bereitgehalten werden.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.meorga.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

25


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

Michael Majerus<br />

neuer CFO bei<br />

SGL Carbon<br />

Seit dem 1. Juli 2014 ist Dr. Michael Majerus<br />

(Foto) neuer CFO der SGL Carbon<br />

SE. Auf seiner Sitzung im Juni hatte der<br />

Aufsichtsrat des Unternehmens beschlossen,<br />

Majerus (53) zum Finanzvorstand<br />

(CFO) für drei Jahre bis zum 30. Juni 2017<br />

zu bestellen. Sein Vorgänger Jürgen Muth<br />

schied zum 30. Juni 2014 in gegenseitigem<br />

Einvernehmen aus dem Vorstand aus.<br />

Dr. Michael Majerus, geboren am 6.<br />

Februar 1961 in Köln, studierte Betriebswirtschaftslehre<br />

an der Universität zu Köln.<br />

Nach Abschluss der Promotion an der<br />

Universität Siegen begann er 1989 seine<br />

berufliche Laufbahn bei der Mannesmann<br />

AG im Controlling. In den folgenden Jahren<br />

bekleidete er verschiedene leitende Funktionen<br />

im Finanzbereich der Mannesmann<br />

Gruppe. Von 1999 bis 2000 war er als Zentralbereichsleiter<br />

für das Controlling <strong>und</strong><br />

Rechnungswesen des Mannesmann Konzerns<br />

zuständig <strong>und</strong> nach der Übernahme<br />

durch Vodafone in gleicher Funktion für die<br />

unter der Atecs Mannesmann AG zusammengefassten<br />

Industrieunternehmen tätig.<br />

Von Ende 2000 bis 2006 arbeitete er als Mitglied<br />

des Bereichsvorstands <strong>und</strong> CFO des<br />

Geschäftsbereichs Speicherprodukte der<br />

Infineon Technologies AG. Mit der rechtlichen<br />

Verselbständigung des Geschäftsbereichs<br />

in der Qimonda AG erfolgte 2006<br />

die Berufung zum Finanzvorstand <strong>und</strong><br />

Arbeitsdirektor der Gesellschaft, für die er<br />

den Börsengang in New York durchführte.<br />

Nach seinem Austritt aus der Qimonda AG<br />

war er von 2009 bis 2013 als Mitglied der<br />

Geschäftsführung (CFO) der Phoenix Pharmahandel<br />

GmbH & Co KG tätig.<br />

Markus Weck übernimmt<br />

technische Geschäftsleitung bei ZPF<br />

Die ZPF GmbH, der neugegründete<br />

Nachfolgebetrieb der insolventen<br />

ZPF therm GmbH <strong>und</strong> der ebenfalls<br />

insolventen ZPF Services GmbH, hat die<br />

vakante Position des technischen Leiters<br />

wieder besetzt. Markus Weck, ein Spezialist<br />

für schwierige Unternehmenssituationen,<br />

hat den Posten bereits angetreten.<br />

Der 53-Jährige war zuvor schon<br />

mehrfach als Interims-Produktionsleiter,<br />

Sanierungs-Geschäftsführer <strong>und</strong> technischer<br />

Geschäftsführer in verschiedenen<br />

Firmen <strong>und</strong> Branchen erfolgreich<br />

tätig, vorrangig im Maschinenbau <strong>und</strong><br />

in der Automobilzulieferindustrie. Weck<br />

war daher ein Wunschkandidat der ZPF-<br />

Geschäftsführer Prof. Hubertus Semrau<br />

<strong>und</strong> Norbert Feth.<br />

Der neue technische Geschäftsleiter<br />

entschied sich sehr kurzfristig, die Stelle<br />

anzunehmen: „Mich hat besonders die<br />

spannende Aufgabe gereizt, ein quasi<br />

neues Unternehmen, das aber eine längere<br />

Geschichte <strong>und</strong> eine bewährte<br />

Peter Schwab neues<br />

Vorstandsmitglied bei voestalpine<br />

Der Aufsichtsrat der voestalpine<br />

AG hat den bisherigen Leiter der<br />

Konzernforschung DI Dr. Peter Schwab<br />

mit Wirkung zum 1. Oktober 2014 zum<br />

Mitglied des Vorstands der voestalpine<br />

AG bestellt. Der Vorstand besteht ab<br />

Oktober 2014 somit aus sechs anstelle<br />

von bisher fünf Personen.<br />

DI Dr. Peter Schwab wird die Leitung<br />

der Metal Forming Division übernehmen.<br />

Der bisherige Leiter dieser Division,<br />

DI Herbert Eibensteiner, übernimmt<br />

ab Oktober 2014 die Leitung der Steel<br />

Mannschaft mitbringt, wieder aufzubauen.<br />

Interessant ist vor allem, dass es<br />

hier keine verkrusteten Strukturen gibt,<br />

die man erst aufbrechen muss.“ Weck<br />

versteht sich dabei als Führungskraft,<br />

die den Mitarbeitern nach einer langen<br />

<strong>und</strong> schwierigen Phase die Hilfestellung<br />

bietet, die notwendig ist, um die<br />

alte Schlagkraft wieder herzustellen.<br />

Division. Dr. Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>und</strong> zudem seit 1999 Leiter<br />

der Steel Division, nimmt künftig<br />

ausschließlich Konzernfunktionen<br />

wahr <strong>und</strong> wird sich verstärkt der strategischen<br />

Weiterentwicklung des Konzerns<br />

widmen. Mit dieser Änderung im<br />

Vorstand <strong>und</strong> der Geschäftsverteilung<br />

wird dem Wachstum des voestalpine<br />

Konzerns der letzten Jahre Rechnung<br />

getragen. Die Funktionsperiode sämtlicher<br />

Vorstandsmitglieder endet mit<br />

31. März 2019.<br />

26 gaswärme international 4-2014


Personalien<br />

NACHRICHTEN<br />

Wechsel in<br />

DVGW-Hauptgeschäftsführung<br />

vollzogen<br />

Seit Anfang Juli ist Dr. Gerald Linke neuer<br />

Hauptgeschäftsführer des Deutschen Vereins<br />

des Gas- <strong>und</strong> Wasserfaches (DVGW). Der<br />

promovierte Physiker war bereits im Mai auf<br />

einer Sitzung des DVGW-B<strong>und</strong>esvorstandes<br />

in München einstimmig zum neuen Hauptgeschäftsführer<br />

berufen worden. Linke folgt<br />

in diesem Amt auf Dr. Walter Thielen, der 15<br />

Jahre an der hauptamtlichen Spitze des Vereins<br />

gestanden hatte <strong>und</strong> im Rahmen der<br />

DVGW-Mitgliederversammlung in Bonn feierlich<br />

verabschiedet wurde.<br />

Das oberste Vereinsorgan des DVGW<br />

fasste zudem weitreichende Beschlüsse zur<br />

Modernisierung der Vereinsstrukturen. So<br />

wird der Verein zukünftig von einem dualen<br />

Führungssystem aus einem ehrenamtlichen<br />

Aufsichtsorgan <strong>und</strong> einem hauptamtlichen<br />

Geschäftsführungsorgan geführt. Hierbei<br />

wird dem Aufsichtsorgan über seine Kontrollbefugnisse<br />

hinaus eine starke Richtlinienkompetenz<br />

übertragen, um den Einfluss<br />

des Ehrenamtes im DVGW zu wahren. Dieses<br />

Aufsichtsorgan wird im Wesentlichen<br />

der bisherige DVGW-Vorstand sein, der in<br />

DVGW-Präsidium umbenannt wird. Hinzu<br />

kommen die Vorsitzenden der Landesgruppen<br />

<strong>und</strong> die Leiter der Lenkungskomitees.<br />

Insgesamt bleibt es im neuen Präsidium<br />

jedoch bei einer Stärke von 49 Mitgliedern.<br />

Das Präsidium ist dem neuen Geschäftsführungsorgan<br />

übergeordnet. Das<br />

geschäftsführende Vereinsorgan wird<br />

zukünftig hauptamtlich besetzt sein <strong>und</strong><br />

DVGW-Vorstand heißen. Den DVGW-Vorstand<br />

bildet eine Doppelspitze aus zwei<br />

Personen. Diese agieren im Sinne eines<br />

Kollegialorgans unter dem Gr<strong>und</strong>satz der<br />

Gesamtverantwortung, um sowohl die<br />

fachlichen, wirtschaftlichen wie rechtlichen<br />

Interessen des Vereins zu wahren. Linke wird<br />

künftig die Funktion des Vorstandsvorsitzenden<br />

wahrnehmen.<br />

Führt zuverlässig<br />

durch die Abgasmessung.<br />

testo 350: Inbetriebnahme <strong>und</strong> Wartung von<br />

Industriebrennern.<br />

• Präzise bei hohen <strong>und</strong> niedrigen<br />

Gaskonzentrationen<br />

• Vorprogrammierte Geräteeinstellungen<br />

• Einfacher Tausch der Gas-Sensoren <strong>und</strong><br />

schneller Zugriff auf Verschleißteile<br />

4-2014 gaswärme international<br />

www.testo.de/emission<br />

Tel. 07653 681-700<br />

27


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

FORTBILDUNG<br />

22.-23.<br />

Sep.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Maschinenakustik<br />

TAE-Seminar in Rheine<br />

25. Sep. Metallische Werkstoffe, Erzeugnisse <strong>und</strong> Prüfung in Asien<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

25. Sep. Basiswissen Normung<br />

DIN-Seminar in Berlin<br />

Franziska Erdle<br />

wird neue WVM-<br />

Hauptgeschäftsführerin<br />

29.-30.<br />

Sep.<br />

29.-30.<br />

Sep.<br />

Kunststoffe in der Konstruktion<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

Innovation <strong>und</strong> Kreativität in Konstruktion <strong>und</strong> Entwicklung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

30. Sep. Novelle Betriebssicherheitsverordnung –<br />

die Arbeitsmittelsicherheitsverordnung<br />

VDI-Seminar in Berlin<br />

7.-8.<br />

Okt.<br />

Nitrieren <strong>und</strong> Nitrocarburieren in der industriellen Anwendung<br />

TAE-Seminar in Ostfildern<br />

14. Okt. Neue Wege in der Instandhaltung<br />

EW-Seminar in Stuttgart<br />

14.-15.<br />

Okt.<br />

Festigkeitsnachweis <strong>und</strong> bruchmechanische Bewertung<br />

von Schweißverbindungen<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

15. Okt. Dezentrale Speicher –<br />

Auswirkungen auf Netzstabilität <strong>und</strong> Netzbelastung<br />

EW-Seminar in Stuttgart<br />

21.-22.<br />

Okt.<br />

28.-30.<br />

Okt.<br />

3.-5.<br />

Nov.<br />

4.-5.<br />

Nov.<br />

Sichere Handhabung brennbarer Stäube<br />

VDI-Fachtagung in Nürnberg<br />

Hochtemperaturkorrosion<br />

DGM-Seminar in Jülich<br />

Werkstofftechnik der Metalle<br />

DGM-Seminar in Aachen<br />

Erfolgreicher Abschluss von Anlagenbauprojekten<br />

VDI-Seminar in Düsseldorf<br />

11. Nov. Die neue Norm VDE 0101-1 zusammen mit der VDE 0101-2<br />

EW-Seminar in Karlsruhe<br />

12. Nov. Prüfbescheinigungen nach DIN EN 10204 (Werkstoffe/Halbzeuge)<br />

DIN-Seminar in Hamburg<br />

DGM – Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialk<strong>und</strong>e e.V.<br />

Tel.: 069-75306-757, Fax: 069-75306-733<br />

np@dgm.de, www.dgm.de<br />

DIN-Akademie<br />

Tel.: 030-2601-2872, Fax: 030-2601-42216<br />

thomas.winter@beuth.de,<br />

www.beuth.de/de/thema/dinakademie<br />

EW Medien <strong>und</strong> Kongresse GmbH<br />

Tel.: 069-710-4687-552,<br />

Fax: 069-710-4687-9552<br />

anmeldung@ew-online.de,<br />

www.ew-online.de<br />

TAE – Technische Akademie Esslingen<br />

Tel.: 0711-34008-23, Fax: 0711-34008-27,-43<br />

anmeldung@tae.de, www.tae.de<br />

VDI Wissensforum GmbH<br />

Tel.: 0211-6214-201, Fax: 0211-6214-154<br />

wissensforum@vdi.de,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Franziska Erdle (Foto) wird neue<br />

Hauptgeschäftsführerin der WirtschaftsVereinigung<br />

Metalle (WVM). Das<br />

hat der Vorstand der WVM auf seiner<br />

Sitzung in Berlin beschlossen. Erdle<br />

(41) tritt im Februar 2015 die Nachfolge<br />

von Martin Kneer an. Erdle bedankte<br />

sich für das Vertrauen <strong>und</strong> kündigte<br />

Kontinuität an. „Wir werden uns als<br />

Nichteisen-Metallindustrie weiterhin<br />

aktiv in politische <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Diskussionen einbringen.“<br />

Franziska Erdle ist seit 12 Jahren im<br />

b<strong>und</strong>espolitischen Umfeld tätig. Nach<br />

beruflichen Stationen im Deutschen<br />

B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> bei verschiedenen<br />

wirtschaftspolitischen Verbänden ist<br />

sie seit August 2011 Geschäftsführerin<br />

der WirtschaftsVereinigung Metalle.<br />

Die WirtschaftsVereinigung Metalle<br />

vertritt die wirtschaftspolitischen<br />

Interessen der deutschen Nichteisen-Metallindustrie.<br />

Ihr gehören 660<br />

Unternehmen mit b<strong>und</strong>esweit mehr<br />

als 109.000 Beschäftigten an.<br />

Prozesswärme<br />

Bleiben Sie stets informiert <strong>und</strong><br />

folgen Sie uns über Twitter<br />

Prozesswärme<br />

@Prozesswaerme<br />

28 gaswärme international 4-2014


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Verschleiß metallischer Werkstoffe<br />

Verschleiß tritt in nahezu allen Industriezweigen<br />

auf <strong>und</strong> kann zu großen<br />

wirtschaftlichen Schäden mit entsprechenden<br />

Folgekosten führen. Das Buch<br />

ist vor allem für die praktische Arbeit des<br />

Ingenieurs gedacht. Es bietet mit der<br />

Behandlung zahlreicher Schadensbeispiele<br />

konkrete Hilfestellung bei der Analyse<br />

<strong>und</strong> Beurteilung von Verschleißproblemen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht geeignete Maßnahmen<br />

für die Optimierung von Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit beim Betrieb von<br />

Anlagen <strong>und</strong> Maschinen. In Gr<strong>und</strong>lagenkapiteln<br />

wird auf Verschleiß <strong>und</strong> Reibung<br />

soweit eingegangen, wie es zum<br />

Verständnis der Verschleißproblematik<br />

notwendig ist. Die nachfolgenden Kapitel<br />

behandeln ausführlich die verschiedenen<br />

Verschleißarten mit den dazugehörigen<br />

Schadensbildern, die bei den zahlreichen<br />

Maschinenelementen <strong>und</strong> Bauteilen aufgr<strong>und</strong><br />

unterschiedlicher tribologischer<br />

Beanspruchung <strong>und</strong> Struktur auftreten<br />

können. In der aktuellen Auflage wurde<br />

der Praxischarakter durch Aufnahme weiterer<br />

Beispiele gestärkt, die Bildqualität<br />

von Schadensbildern verbessert sowie<br />

Druckfehler korrigiert.<br />

INFO<br />

von Karl Sommer, Rudolf<br />

Heinz, Jörg Schöfer<br />

Springer-Verlag GmbH<br />

2., korr. u. erg. Auflage<br />

2013<br />

604 Seiten, € 39,99<br />

ISBN: 978-3-8348-2463-9<br />

www.springer.de<br />

Masing Handbuch<br />

Qualitätsmanagement<br />

Der ursprünglich von Walter Masing<br />

herausgegebene Handbuchklassiker<br />

zum Thema Qualitätsmanagement wird in<br />

der 6. Auflage nun schon zum zweiten Mal<br />

von Prof. Dr.-Ing. Tilo Pfeifer <strong>und</strong> Prof. Dr.-<br />

Ing. Robert Schmitt, dem ehemaligen bzw.<br />

dem jetzigen Inhaber des Lehrstuhls für<br />

Fertigungsmesstechnik <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

am Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL der RWTH Aachen, herausgegeben.<br />

Das Handbuch basiert in seiner neuen<br />

Auflage auf den Beiträgen der 5. Auflage,<br />

die jedoch durchgehend überarbeitet wurden,<br />

um die aktuellen Entwicklungen im<br />

Qualitätsmanagement zu berücksichtigen.<br />

Die schon von Professor Walter Masing<br />

begründete bewährte Struktur wird allerdings<br />

weiterhin beibehalten: Qualitätsmanagement<br />

als Gr<strong>und</strong>lage für den Unternehmenserfolg<br />

<strong>und</strong> als wichtigste Aufgabe<br />

der Unternehmensführung, Qualitätsmanagement-Systeme<br />

sowie Qualitätsmanagement<br />

im Produktlebenszyklus materieller<br />

<strong>und</strong> immaterieller Produkte. In 49<br />

Kapiteln haben über 50 führende Experten<br />

aus Wissenschaft, Verbänden <strong>und</strong> Industrie<br />

ihr Erfahrungswissen <strong>und</strong> ihre Sichtweisen<br />

zu diesen unterschiedlichen Aspekten des<br />

Qualitätsmanagements dokumentiert.<br />

In der 6. Auflage wurden die Kapitel<br />

den geänderten Normen, Standards <strong>und</strong><br />

gesetzlichen Regeln angepasst. Neue<br />

Sichtweisen auf das Geschäftsprozessmanagement<br />

<strong>und</strong> auf die Verantwortung<br />

der obersten Leitung wurden eingearbeitet.<br />

Ebenfalls neu ist das Layout komplett<br />

in Farbe <strong>und</strong> die Möglichkeit, das Werk<br />

zusätzlich zur Printausgabe über das Internet<br />

downloaden <strong>und</strong> auf allen mobilen<br />

Endgeräten nutzen zu können.<br />

Das Ziel des Werkes hat sich dabei nicht<br />

verändert. Sein Anspruch lautet auch weiterhin,<br />

dem Leser zu den gr<strong>und</strong>legenden<br />

Fragen des Qualitätsmanagements Antworten<br />

<strong>und</strong> für die unternehmensrelevanten<br />

Aufgaben praktische Hilfestellung zu geben.<br />

INFO<br />

von Tilo Pfeifer, Robert<br />

Schmitt (Hrsg.)<br />

Carl Hanser Verlag GmbH<br />

6., überarb. Auflage 2014<br />

1.152 Seiten, € 199,99<br />

ISBN: 978-3-446-43431-8<br />

www.hanser-fachbuch.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

29


4. Auflage<br />

NACHRICHTEN<br />

Medien<br />

GWI-SEMINARE<br />

15.-17. Sep. Sachk<strong>und</strong>igenschulung Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen<br />

im Netzbetrieb <strong>und</strong> in der Industrie<br />

17. Sep. Arbeiten an freiverlegten Gasrohrleitungen auf Werksgelände <strong>und</strong><br />

im Bereich betrieblicher Gasverwendung gemäß DVGW G 614<br />

18. Sep. Praxistraining für den Bereitschaftsdienst Erdgas<br />

18.-19. Sep. Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischem Personal für<br />

Klärgas- <strong>und</strong> Biogasanlagen in der Abwasserbehandlung<br />

29.-30. Sep. Gas-Druckeregel- <strong>und</strong> -Messanlagen – Praxisseminar<br />

21.-22. Okt. Instandhaltung von Gasleitungen aus Stahlrohren größer 5 bar<br />

gem. DVGW G 466-1<br />

27.-28. Okt. Gasspüren <strong>und</strong> Gaskonzentrationsmessungen<br />

27.-28. Okt. Befähigte Personen nach TRBS 1203<br />

27.-28. Okt. Weiterbildung von Sachk<strong>und</strong>igen <strong>und</strong> technischen Führungskräften<br />

im Bereich von Gas-Druckregel- <strong>und</strong> -Messanlagen<br />

29.-30. Okt. Weiterbildung der Führungskräfte im Bereitschaftsdienst DVGW<br />

GW 1200<br />

29.-30. Okt. Auslegung <strong>und</strong> Dimensionierung von Gas-Druckregelanlagen<br />

3.-4. Nov. Einstellungen, Normalbetrieb <strong>und</strong> Störungsbeseitigung<br />

an Gas-Druckregelanlagen<br />

Thermoelement<br />

Praxis<br />

Das Standardwerk für Thermoelemente<br />

„Thermoelement Praxis“<br />

wurde in der vierten Auflage komplett<br />

überarbeitet <strong>und</strong> durch übersichtliche<br />

Grafiken <strong>und</strong> Abbildungen bereichert.<br />

Der Stand der Technik von Temperaturmessung<br />

<strong>und</strong> Wärmebehandlung<br />

wird anhand des bewährten dreifach<br />

Thermoelementes anschaulich <strong>und</strong><br />

wie gewohnt praxisbezogen dargestellt.<br />

Neu hinzugekommen sind<br />

Thermo elemente des Typs N <strong>und</strong><br />

deren Möglichkeiten zum Einsatz in<br />

der Wärmebehandlung sowie aktuelle<br />

praktische Beispiele aus dem<br />

Anwendungsbereich. Mit einem<br />

FAQ-Übersichtsbereich kann für<br />

jeden Praxisfall zügig ein Hinweis<br />

auf mögliche Fehlerquellen <strong>und</strong><br />

auf passende Lösungen gef<strong>und</strong>en<br />

werden.<br />

5.-6. Nov. Sachk<strong>und</strong>ige für Erdgastankstellen<br />

5.-6. Nov. Organisation des Betriebs <strong>und</strong> Fachk<strong>und</strong>e für Erdgasanlagen auf<br />

Werksgelände <strong>und</strong> im Bereich industrieller Gasverwendung<br />

11.-12. Nov. Sachk<strong>und</strong>ige für Odorieranlagen – DVGW G 280<br />

Daniel Körtvélyessy, László Körtvélyessy<br />

Thermoelement Praxis<br />

Gr<strong>und</strong>lagen | Anwendungen | Praxisanleitungen<br />

11.-12. Nov. Gr<strong>und</strong>lagen, Praxis <strong>und</strong> Fachk<strong>und</strong>e von Gas-Druckregelanlagen<br />

nach DVGW G 491, G 495 <strong>und</strong> G 495-2<br />

13.-14. Nov. Gasgerätetechnik für Bereitschaftsdienste<br />

14. Nov. Sicherheitstraining bei Bauarbeiten im Bereich von<br />

Versorgungsleitungen – BALSibau – GW 129<br />

19.-20. Nov. TRGI-Expertenforum<br />

19.-21. Nov. Sachk<strong>und</strong>igenschulung Gasabrechnung gemäß DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 685<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Bildungswerk<br />

Tel.: 0201-3618-143, Fax: 0201-3618-146,<br />

bildungswerk@gwi-essen.de, www.gwi-essen.de<br />

INFO<br />

von Daniel Körtvélyessy,<br />

László Körtvélyessy<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

4. Auflage Oktober 2014<br />

500 Seiten, € 140,00<br />

mit interaktivem eBook<br />

ISBN: 978-3- 802-72977-5<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

30 gaswärme international 4-2014


Medien<br />

NACHRICHTEN<br />

Der unberechenbare Faktor Mensch<br />

Die neun Autoren aus verschiedenen<br />

ökonomischen <strong>und</strong> naturwissenschaftlichen<br />

Disziplinen thematisieren in<br />

ihren Beiträgen die Unberechenbarkeit<br />

des Menschen in der Ökonomie, die dem<br />

tradierten Bild des rein nutzenorientierten<br />

<strong>und</strong> rationalen „homo oeconomicus“ zuwiderläuft.<br />

Die Beiträge behandeln Erkenntnisse<br />

aus der experimentellen Wirtschaftsforschung<br />

(insbesondere aus der Spieltheorie),<br />

die Erkenntnisse über menschliche Fehler<br />

bei Schadensereignissen sowie die Moral<br />

ökonomischer Märkte. Auch die Untersuchung<br />

der Dynamik von Menschenmassen,<br />

die Social Media <strong>und</strong> der „Entrepreneurial<br />

Spirit“ sind inhaltliche Ansätze, in denen<br />

tradierte Vorstellungen kritisch hinterfragt<br />

werden.<br />

Zum Inhalt: Der homo oeconomicus ist<br />

krank – Warum machen Menschen Fehler?<br />

Erklärungsansätze für das Eintreten<br />

von Schadensereignissen – Wir sind netter<br />

als wir denken – Entrepreneurial Spirit –<br />

Was macht einen Unternehmer aus? – Das<br />

Phänomen Panik. Die Dynamik von Menschenmassen<br />

– Strategien für Bildungsanbieter<br />

in Zeiten von Social Media.<br />

INFO<br />

von Jörg Schweigard<br />

(Hrsg.)<br />

expert verlag GmbH<br />

1. Auflage 2014<br />

128 Seiten, € 28,80<br />

ISBN: 978-3-8169-3230-7<br />

www.expertverlag.de<br />

VDMA-Studie: Zukunftsperspektive<br />

deutscher Maschinenbau<br />

Die deutschen Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

wollen sich den Herausforderungen<br />

der <strong>International</strong>isierung auch<br />

künftig vornehmlich von ihrem heimischen<br />

Standort aus stellen. Nur jeder fünfte Unternehmer<br />

plant eine echte Produktionsverlagerung<br />

ins Ausland. Stattdessen setzen<br />

die Unternehmen überwiegend auf eine<br />

stärkere Automatisierung der Fertigung,<br />

Prozessinnovationen <strong>und</strong> integrierte Lösungen,<br />

um auch vom Standort Deutschland<br />

aus wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies sind<br />

die zentralen Ergebnisse einer aktuellen<br />

Studie mit dem Titel „Zukunftsperspektive<br />

deutscher Maschinenbau“, die der Verband<br />

Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau<br />

(VDMA) <strong>und</strong> die Unternehmensberatung<br />

McKinsey & Company gemeinsam erstellt<br />

haben. An der Studie nahmen 333 Unternehmen<br />

aus allen Bereichen des Maschinen-<br />

<strong>und</strong> Anlagenbaus teil. Zum Teilnehmerkreis<br />

gehörten Unternehmen aller<br />

Größenklassen.<br />

Aus der Befragung wurden zehn Erfolgsmuster<br />

der Maschinenbau-Industrie identifiziert.<br />

Für die einen ergibt sich Erfolg durch<br />

Größe, Innovationskraft <strong>und</strong> <strong>International</strong>isierung,<br />

aber auch durch Fokussierung auf<br />

das Kerngeschäft <strong>und</strong> operative Exzellenz.<br />

Andere profitieren von den spezifischen<br />

Vorteilen als Lösungs- oder Komponentenanbieter,<br />

einem erfolgreichen Aftersales-<br />

<strong>und</strong> Servicegeschäft oder einer Premiumposition.<br />

74 % aller Umfrageteilnehmer sehen<br />

die steigende Nachfrage nach k<strong>und</strong>enspezifischen<br />

System- <strong>und</strong> Integrationslösungen<br />

als einen der Top-Trends, dicht<br />

gefolgt von der Verlagerung der Nachfrage<br />

in Länder außerhalb Europas (70 %).<br />

Die wichtigen Entwicklungen werden<br />

von den befragten Firmen zudem überwiegend<br />

als Chance denn als Risiko<br />

gesehen. Zudem geht fast jedes zweite<br />

befragte Unternehmen davon aus, dass<br />

sich sowohl die Vor- als auch die Nachteile<br />

des Standorts Deutschlands in Zukunft<br />

noch stärker als bisher auf Profitabilität<br />

<strong>und</strong> Wachstum der Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauer<br />

auswirken werden.<br />

INFO<br />

von VDMA e.V.,<br />

McKinsey &<br />

Company, Inc.<br />

Juli 2014,<br />

84 Seiten, kostenlos<br />

www.vdma.org/<br />

zukunftsperspektive<br />

4-2014 gaswärme international<br />

31


NACHRICHTEN<br />

Personalien<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung<br />

in der Thermoprozesstechnik<br />

Jetzt vorbestellen!<br />

Gr<strong>und</strong>lagen | Berechnungen | Prozesse<br />

Die Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung ist Gr<strong>und</strong>lage zur Auslegung <strong>und</strong> Optimierung<br />

aller Prozesse für die Hochtemperatur-Verfahrenstechnik. Das Buch geht neben<br />

Gr<strong>und</strong>lagen speziell auf die Anwendung in Drehrohr-, Schacht-, Tunnel- <strong>und</strong> Rollenöfen<br />

ein. Ein Schwerpunkt liegt daher im Strahlungsaustausch <strong>und</strong> in der Kühlung<br />

von Metallen mit Flüssigkeiten <strong>und</strong> Düsenfeldern. Viele Beispiele aus der<br />

Praxis tragen zum Verständnis bei.<br />

Aus dem Inhalt: Arten der Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung, Stationäre Wärmeleitung,<br />

Wärmeübertragung durch Konvektion, Verdampfung <strong>und</strong> Kondensation,<br />

Wärmeübertrager, Stationärer Stofftransport, Kühlung heißer Metalle mit Flüssigkeiten,<br />

Strahlung, Instationäre Wärmeleitung, Instationäre Diffusion, Schmelzen<br />

<strong>und</strong> Erstarrung, Drehrohröfen, Schachtöfen, Tunnelöfen, Rollenöfen.<br />

Hrsg.: Eckehard Specht<br />

1. Auflage 2014, ca. 550 Seiten, Broschur<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter) inklusive weiterer Inhalte<br />

ISBN: 978-3-8027-2973-7<br />

Preis: € 140,-<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert Straße 55, 45127 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 82002-34 Deutscher Industrieverlag oder abtrennen GmbH | Arnulfstr. <strong>und</strong> im 124 Fensterumschlag | 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___ Ex.<br />

Wärme- <strong>und</strong> Stoffübertragung in der Thermoprozesstechnik<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8027-2973-7<br />

für € 140,- (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Telefax<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH, ✘<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAWUSÜ2014<br />

Nutzung 32 personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung gaswärme erkläre international ich mich damit einverstanden, 4-2014 dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

ALUMINIUM 2014 bleibt auf<br />

Wachstumskurs<br />

Die ALUMINIUM Weltmesse rüstet sich für ihre<br />

10. Auflage vom 7. bis 9. Oktober in Düsseldorf.<br />

Mehr als 800 internationale Aussteller haben sich<br />

zwei Monate vor Messestart zum weltweit größten Branchentreffen<br />

angemeldet, mehr als 95 % der Ausstellungsfläche<br />

sind bereits belegt. Messeveranstalter Reed Exhibitions<br />

zeigt sich optimistisch, den Erfolgskurs der letzten Jahre mit<br />

der ALUMINIUM 2014 fortzusetzen.<br />

Der weltweite Verbrauch von Aluminium wird mittelfristig<br />

weiter zulegen. Die wieder steigende Nachfrage<br />

aus den wichtigen Anwendungsmärkten spürt auch die<br />

ALUMINIUM Weltmesse. Hier zeigen Aluminiumhersteller,<br />

Verarbeiter, Anbieter von Technologien <strong>und</strong> Ausrüstungen<br />

für die Produktion, Weiterverarbeitung <strong>und</strong> Veredelung alle<br />

zwei Jahre das volle Leistungsspektrum der Branche: Von<br />

der Produktion des Werkstoffs über die Verarbeitung bis<br />

zum Endprodukt.<br />

Vor zwei Jahren startete die ALUMINIUM auf dem Düsseldorfer<br />

Messegelände mit einem kräftigen Schub nach<br />

ihrem Wechsel von der Ruhr an den Rhein. Und auch jetzt<br />

zeichnet sich ab, dass die ALUMINIUM 2014 erneut zulegen<br />

wird, wenn auch etwas moderater als bei ihrer Premiere in<br />

Düsseldorf. Mit 5 % mehr Standfläche, einem Plus bei der<br />

Zahl der Aussteller <strong>und</strong> den Besuchern rechnet derzeit Reed<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

P1<br />

CARAVAN CENTER<br />

Rheinbad<br />

OVERVIEW GELÄNDEPLAN<br />

HALL ALUMINIUM 2014<br />

Motorway A44<br />

0,5 km<br />

ESPRIT<br />

arena<br />

8a<br />

8b<br />

Arena-Str.<br />

P7<br />

COMPOSITES<br />

EUROPE<br />

COMPOSITES<br />

EUROPE<br />

Tramstation<br />

U<br />

78<br />

Hotel<br />

U-Bahnhof/<br />

Tram Station<br />

ESPRIT arena/<br />

Messe Nord<br />

4<br />

North Entrance<br />

Logistics Center<br />

61<br />

Trade Fair Entrance Gate 1<br />

7a 70-2<br />

5<br />

9<br />

Primary<br />

Production &<br />

Suppliers<br />

10<br />

Fo<strong>und</strong>ries, Heat<br />

Treatment &<br />

Suppliers,<br />

Recycling<br />

11<br />

Semi-finished<br />

Products &<br />

Suppliers<br />

12<br />

Semi-finished<br />

Products &<br />

Suppliers<br />

13<br />

Surface,<br />

Finishing,<br />

Metal<br />

Working,<br />

Welding,<br />

Joining &<br />

Suppliers<br />

4<br />

U<br />

79<br />

Toll,<br />

Forwarders<br />

4<br />

3<br />

CCD<br />

Stadthalle<br />

1<br />

CCD Pavilion<br />

2<br />

16<br />

P4<br />

15 14<br />

East Entrance<br />

CCD Ost<br />

Congress<br />

Center<br />

Düsseldorf<br />

4<br />

CCD Süd<br />

Congress<br />

Center<br />

Düsseldorf<br />

P5<br />

South<br />

U<br />

78/79<br />

Rhein<br />

P3<br />

Nordpark<br />

Löbbecke Museum<br />

+ Aquazoo<br />

City Center 4 km<br />

Partners<br />

4-2014 gaswärme international<br />

33


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Exhibitions. Mehr als 950 Aussteller werden zur 10. Auflage<br />

der ALUMINIUM erwartet – 907 Unternehmen aus 51 Ländern<br />

waren es vor zwei Jahren.<br />

Bereits jetzt sind die Hallen 9 bis 12 des Düsseldorfer<br />

Messegeländes nahezu vollständig belegt. Damit sind die<br />

ursprünglich geschaffenen Platzreserven in den vier thematisch<br />

strukturierten Hallen bereits aufgebraucht. „Mehr<br />

Netto vom Brutto“, heißt es deshalb auch bei der Belegung<br />

der Halle 13, die verdichtet aufgeplant wird <strong>und</strong> die Segmente<br />

„Oberflächenbehandlung“ sowie die „Metallbe- <strong>und</strong><br />

-verarbeitung“ unter einem Dach umfasst.<br />

THEMENPAVILLONS UND INNOVATION<br />

AREAS<br />

Mit ihren Themenpavillons bietet die ALUMINIUM den<br />

Besuchern einen gebündelten Überblick über einzelne<br />

Schwerpunktthemen. Zentrale Anlaufstelle zum Thema<br />

Oberflächenbearbeitung ist das Competence Centre Surface<br />

Technology. Hier zeigen 25 Aussteller ihre Technologien<br />

zum Beschichten, Lackieren oder Anodisieren von<br />

Aluminium. Weitere Themen sind der Korrosionsschutz<br />

sowie Prüf- <strong>und</strong> Messverfahren.<br />

„Alles aus einem Guss“ heißt es im Gießereipavillon, auf<br />

dem sich Aussteller aus den Bereichen Sand-, Kokillen<strong>und</strong><br />

Druckguss zeigen. In der Halle 9 präsentiert sich die<br />

aluminiumherstellende Industrie. Der Primärpavillon setzt<br />

dabei auf Technologien für die Alumina- <strong>und</strong> Aluminium-<br />

Produktion, die Ausrüstung für Alumina-Transporte sowie<br />

Elektrolyse-Technologien für die Anodenproduktion.<br />

Der Metallbe- <strong>und</strong> -verarbeitung sowie dem Schweißen<br />

<strong>und</strong> Fügen von Aluminium widmet sich der Schweißen<strong>und</strong><br />

Fügenpavillon in Halle 14. Im Mittelpunkt stehen Anlagen,<br />

Maschinen, Ausrüstung <strong>und</strong> Hilfsmittel zum Fügen,<br />

Trennen <strong>und</strong> Beschichten von Aluminium. Auch Techniken<br />

zum Aluminiumschweißen, -kleben, -löten, -fügen oder<br />

-trennen sind hier zu finden.<br />

Nachhaltigkeit, Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourceneffizienz<br />

stehen im Mittelpunkt des neuen Recyclingpavillons. Der<br />

Gemeinschaftsstand richtet sich an Zulieferer <strong>und</strong> Akteure<br />

der Aluminium-Recyclingindustrie wie Schrotthändler,<br />

Hersteller von Sortier-, Zerkleinerungs-, Brikettier- <strong>und</strong><br />

Umschmelzanlagen.<br />

Neue Ideen <strong>und</strong> Hightech-Produkte zum Anfassen stellen<br />

die ALUMINIUM-Aussteller unterdessen auf den Innovation<br />

Areas vor. Im Rahmen von zwei Sonderschauen zu den<br />

Themen „Automotive“ <strong>und</strong> „Building“ wird den Besuchern<br />

die Vielfältigkeit von Aluminium „greifbar“ näher gebracht.<br />

ALUMINIUM 2014 CONFERENCE<br />

Parallel zur ALUMINIUM 2014 organisiert der Deutsche Branchenverband<br />

GDA (Gesamtverband der Aluminiumindustrie)<br />

gemeinsam mit Messeveranstalter Reed Exhibitions<br />

die begleitende ALUMINIUM 2014 Conference. Unter dem<br />

Titel „Aluminium – Material for the Future“ sind Vorträge zu<br />

den Themenbereichen Plant and Equipment, Automotive,<br />

Surface, Recycling Technologies <strong>und</strong> Aluminium Markets<br />

vorgesehen.<br />

COMPOSITES EUROPE 2014<br />

Zeitgleich zur ALUMINIUM wird in Düsseldorf erneut die<br />

COMPOSITES EUROPE stattfinden. Auf der Europäischen<br />

Fachmesse für Verb<strong>und</strong>werkstoffe zeigen über 400 Aussteller<br />

die Trends im Bereich der verstärkten Kunststoffe.<br />

Mit zusammen mehr als 1.300 Ausstellern verwandeln die<br />

beiden Veranstaltungen das Düsseldorfer Messegelände<br />

zu einem der weltweit größten Leichtbauforen. Für die<br />

Messebesucher wird der Übergang zwischen beiden Veranstaltungen<br />

erleichtert: Die Eintrittskarte zur ALUMINIUM<br />

ist für beide Messen gültig.<br />

www.aluminium-messe.com<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

ALUMINIUM 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 10 / Stand F54<br />

7. – 9. Oktober 2014<br />

Messe Düsseldorf<br />

34<br />

gaswärme international 4-2014


DATEN IM ÜBERBLICK<br />

ALUMINIUM 2014 -<br />

ORT<br />

Messe Düsseldorf, Hallen 9-14<br />

Stockumer Kirchstraße 61<br />

40474 Düsseldorf<br />

Haupteingänge: Nord <strong>und</strong> Ost<br />

Seiteneingang: Nord-Ost<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

7.-9. Oktober 2014 von 09:00 bis 18:00 Uhr<br />

ERWARTETE AUSSTELLER IN 2014<br />

1.000<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

10. Weltmesse & Kongress<br />

Primärpavillon<br />

Equipment <strong>und</strong> Anlagen zur Aluminiumgewinnung<br />

Schweißen- <strong>und</strong> Fügenpavillon<br />

Mit Aluminium verbinden<br />

Magnesium Area<br />

Integrativer Bereich zur Förderung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

des Werkstoffs Magnesium<br />

Recycling Pavillon<br />

Nachhaltigkeit durch Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourceneffizienz<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

ERWARTETE BESUCHERZAHL IN 2014<br />

25.000<br />

AUSSTELLUNGSFLÄCHE IN 2014<br />

Ca. 70.000 m 2 brutto<br />

MESSETHEMEN<br />

Die ALUMINIUM Messe vermittelt einen Überblick über die<br />

gesamte Aluminiumbranche. Sie ist der internationale Treffpunkt<br />

für Aluminiumhersteller, Aluminiumverarbeiter, Anbieter<br />

von Halbzeugen, Endprodukten <strong>und</strong> Oberflächenbehandlung<br />

sowie für Hersteller von Maschinen, Anlagen <strong>und</strong> Zubehör<br />

für die Produktion, Weiterverarbeitung <strong>und</strong> Veredelung von<br />

Aluminiumerzeugnissen. Über 25.000 internationale Fachbesucher<br />

finden auf der Messe nicht nur Rohstoffhersteller,<br />

sondern auch Weiterverarbeiter <strong>und</strong> Veredler, Zulieferer für die<br />

Automobil <strong>und</strong> Bauindustrie wie z. B. Profilhersteller. Ebenso<br />

finden Sie Anbieter von neuesten Technologien aus den Bereichen<br />

Extrusion, Wärmebehandlung <strong>und</strong> Guss, Sägetechnik<br />

oder Oberflächentechnik. Ausgewählte Themen werden im<br />

Rahmen eigenständiger Pavillons präsentiert:<br />

■■<br />

■■<br />

Gießereipavillon<br />

Alles aus einem Guss – Produktlösungen aus<br />

Aluminium<br />

Competence Centre Surface Technology<br />

Design trifft Funktionalität – Oberflächenbehandlung<br />

von Aluminium<br />

Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich individuell in<br />

folgenden Bereichen zu präsentieren:<br />

■■<br />

Recycling Area<br />

■■<br />

Trade Area<br />

BESUCHERZIELGRUPPEN<br />

• Aluminium herstellende <strong>und</strong> verarbeitende Industrie<br />

• Metallbearbeitung <strong>und</strong> -verarbeitung inkl. Oberflächenbehandlung<br />

• Automotive (PKW + Nutzfahrzeuge)<br />

• Transport (Schienenverkehr, Luftfahrt <strong>und</strong> Schiffbau )<br />

• Maschinenbau<br />

• Elektronik <strong>und</strong> Elektrotechnik<br />

• Bau- <strong>und</strong> Konstruktionswesen<br />

• Verpackung <strong>und</strong> Konsumgüter<br />

SPECIALS<br />

• Aluminium 2014 Conference<br />

• European Aluminium Award 2014<br />

• Forum Forschung (Halle 13)<br />

• Pavillon für junge innovative Unternehmen<br />

VERANSTALTER<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH<br />

Völklinger Straße 4<br />

40219 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 90191-202/-225<br />

4-2014 gaswärme international<br />

35


Handbook of<br />

Aluminium Recycling<br />

www.vulkan-verlag.de<br />

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Mechanical Preparation | Metallurgical Processing |<br />

Heat Treatment<br />

The Handbook has proven to be helpful to plant designers and operators<br />

for engineering and production of aluminium recycling plants. The<br />

book deals with aluminium as material and its recovery from bauxite,<br />

the various process steps and procedures, melting and casting plants,<br />

metal treatment facilities, provisions and equipment for environmental<br />

control and workforce safety, cold and hot recycling of aluminium including<br />

scrap preparation and remelting, operation and plant management.<br />

Due to more and more stringent regulations for environmental control<br />

and fuel efficiency as well as quality requirements sections about salt<br />

slag recycling, oxy-fuel heating and heat treatment processes are now incorporated<br />

in the new edition. The reader is thus provided with a detailed<br />

overview of the technology of aluminium recycling.<br />

Editor: Christoph Schmitz<br />

2 nd edition 2014, 556 pages, hardcover,<br />

with interactive e-book (read-online access)<br />

ISBN: 978-3-8027-2970-6<br />

Price: € 130,-<br />

Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen, Germany<br />

KNOWLEDGE FOR THE<br />

FUTURE<br />

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Deutscher Industrieverlag GmbH | Arnulfstr. 124 | 80636 München<br />

Yes, I place a firm order for the technical book. Please send<br />

— copies of Handbook of Aluminium Recycling<br />

2 nd edition 2014 (ISBN: 978-3-8027-2970-6 )<br />

at the price of € 130,- (plus postage and packing)<br />

Company/institution<br />

First name and surname of recipient<br />

Street/P.O. Box, No.<br />

Country, Postcode, Town<br />

Reply / Antwort<br />

Vulkan Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

GERMANY<br />

Phone<br />

E-mail<br />

Line of business<br />

Fax<br />

Please note: According to German law this request may be withdrawn within 14 days after order date in writing<br />

to Vulkan Verlag GmbH, Versandbuchhandlung, Friedrich-Ebert-Str. 55, 45127 Essen, Germany.<br />

In order to accomplish your request and for communication purposes your personal data are being recorded and stored.<br />

It is approved that this data may also be used in commercial ways by mail, by phone, by fax, by email, none.<br />

This approval may be withdrawn at any time.<br />

✘<br />

Date, signature<br />

PAHBAR2014


INTERVIEW<br />

„Der Aluminiumeinsatz wächst<br />

weltweit kontinuierlich“<br />

Michael Köhler, Event Director der ALUMINIUM, spricht im Interview über die bevorstehende<br />

Messe in Düsseldorf.<br />

Herr Köhler, die ALUMINIUM im Oktober ist für die internationale<br />

Aluminiumbranche der Höhepunkt des Jahres.<br />

Wird 2014 ein gutes Aluminium-Jahr?<br />

Köhler: 2014 wird auf jeden Fall ein gutes Aluminium-Jahr:<br />

Die internationalen Absatzmärkte haben sich erholt, der<br />

Aluminiumeinsatz wächst weltweit kontinuierlich. Vor allem<br />

im Verkehrssektor wie dem Automobilbau, im Flugzeugbau<br />

<strong>und</strong> den Nahverkehrssystemen steigt die Nachfrage<br />

ungebrochen. Aber auch der Bau- <strong>und</strong> Verpackungsbereich<br />

verzeichnet gute Wachstumsraten <strong>und</strong> bietet noch<br />

enormes Potenzial. Außerdem hat die Aluminium-Industrie<br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit in den letzten Jahren gesteigert,<br />

durch neue Produkte wie neue, hochfeste Legierungen,<br />

Beschichtungen oder effektivere Bearbeitungstechniken.<br />

Das wird auf der ALUMINIUM deutlich werden.<br />

Wie laufen die Vorbereitungen zur Messe?<br />

Köhler: Wir sind mit den Vorbereitungen <strong>und</strong> dem<br />

Buchungsstand sehr zufrieden: 95 % der Ausstellungsfläche<br />

sind bereits belegt, die Hallen 9 bis 12 sind nahezu vollständig<br />

ausverkauft. Nach dem gelungenen Standortwechsel<br />

von Essen nach Düsseldorf vor zwei Jahren stehen die<br />

Zeichen zur 10. ALUMINIUM auch weiterhin auf Wachstum.<br />

Die Entscheidung für Düsseldorf war zukunftsweisend für<br />

die Entwicklung der Messe. In Düsseldorf können wir auch<br />

2014 qualitativ <strong>und</strong> strukturiert weiter wachsen – wenn<br />

auch etwas moderater als vor zwei Jahren.<br />

Mit Sonderflächen <strong>und</strong> Themenschwerpunkten haben Sie<br />

bei den vergangenen Messen immer neue Ausrufezeichen<br />

gesetzt. Was erwartet den Besucher in diesem Jahr?<br />

Köhler: Die Themenpavillons wie der Gießerei-, der Primär-,<br />

der Schweißen- <strong>und</strong> Fügenpavillon oder das Competence<br />

Centre Surface Technology werden wieder wichtige<br />

Anlaufstellen für die Besucher sein. Eine Premiere feiert der<br />

Recyclingpavillon, der die wichtigen Zukunftsthemen für<br />

die Aluminium-Industrie in den Mittelpunkt rückt: Nachhaltigkeit,<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourceneffizienz. Zudem<br />

planen wir zwei Sonderschauen zu den Themen „Automotive“<br />

<strong>und</strong> „Building“. In diesen beiden „Innovation Areas“<br />

zeigen die Aussteller neue Ideen <strong>und</strong> Hightech-Produkte<br />

zum Anfassen.<br />

Ergänzt wird die Messe erneut durch die „ALUMINIUM<br />

2014 Conference“, die wir gemeinsam mit dem GDA als ideellem<br />

Träger der Messe organisieren. Im Mittelpunkt stehen<br />

nicht nur Innovationen <strong>und</strong> neue Technologien, sondern<br />

auch die Zukunftsmärkte für den Werkstoff Aluminium.<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

„Die Entscheidung<br />

für Düsseldorf war<br />

zukunftsweisend.“<br />

4-2014 gaswärme international<br />

37


VORGESTELLT<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) mit Sitz in Düsseldorf ist Gründungspartner <strong>und</strong> ideeller Träger der<br />

ALUMINIUM Messe. Er berät, unterstützt <strong>und</strong> fördert die Veranstaltung. In dieser Ausgabe wird der GDA kurz vorgestellt.<br />

Der Gesamtverband der<br />

Aluminiumindustrie (GDA)<br />

Auf der ALUMINIUM 2014 ist der GDA Gesamtverband<br />

der Aluminiumindustrie e.V., Düsseldorf, mit einem<br />

eigenen Messestand (Halle 12 / Stand G17) präsent. Der<br />

Verband informiert dort über seine Dienst- <strong>und</strong> Serviceleistungen<br />

<strong>und</strong> berät firmenneutral <strong>und</strong> produktübergreifend<br />

über die Anwendungen von Aluminium. Gleichzeitig dient<br />

der Stand als Kommunikations- <strong>und</strong> Branchentreffpunkt<br />

für Besucher <strong>und</strong> Aussteller. Der GDA hat ein attraktives<br />

Rahmenprogramm zusammengestellt, das die Fachvorträge<br />

der „Aluminium Conference“ <strong>und</strong> Expertengespräche beim<br />

„Aluminium-Talk“ umfasst sowie Gelegenheit zum Meinungsaustausch<br />

bei verschiedenen Branchenevents bietet.<br />

„Die ALUMINIUM ist die Leitmesse der Branche <strong>und</strong> hat<br />

sich seit ihrer ersten Auflage vor 17 Jahren zur größten Plattform<br />

für unseren Industriezweig weltweit entwickelt“, sagt<br />

GDA-Geschäftsführer Christian Wellner. „Darüber hinaus<br />

bietet sie der deutschen Aluminiumindustrie vor allem die<br />

Möglichkeit, ihre Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

den K<strong>und</strong>en zu präsentieren.“<br />

Zentrales Messethema des GDA auf der ALUMINIUM<br />

2014 ist das große Potenzial des „Zaubermetalls“ Aluminium.<br />

Dank seiner Materialeigenschaften, der breiten Palette an<br />

Be- <strong>und</strong> Verarbeitungsmöglichkeiten sowie seiner hohen<br />

Wiederverwertbarkeit ist Aluminium der Zukunftswerkstoff,<br />

der mehr <strong>und</strong> mehr herkömmliche Materialien ersetzen<br />

kann <strong>und</strong> wird. Die boomende Nachfrage aus den Zukunftsmärkten<br />

Mobilität, Leichtbau <strong>und</strong> Energie ist hierfür nur ein<br />

Beispiel, in anderen High-Tech-Bereichen wie der Luft- <strong>und</strong><br />

Raumfahrt oder dem Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau hat der<br />

Werkstoff sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.<br />

GDA ORGANISIERT CONFERENCE<br />

ZUR ALUMINIUM 2014<br />

Parallel zur ALUMINIUM 2014 organisiert der GDA gemeinsam<br />

mit dem Messeveranstalter Reed Exhibitions die begleitende<br />

Conference. Unter dem Titel „Aluminium – Material for the<br />

Future“ sind Vorträge zu den Themenbereichen Plant and<br />

Equipment, Automotive, Surface, Recycling Technologies<br />

and Aluminium Markets vorgesehen. Die Vortragenden sind<br />

bekannte <strong>und</strong> praxisnahe Referenten aus der internationalen<br />

Aluminium produzierenden sowie verarbeitenden <strong>und</strong> anwendenden<br />

Industrie. Die Conference startet jeweils morgens um<br />

09:30 Uhr <strong>und</strong> dauert bis 16:30 Uhr. Die einzelnen Sessions<br />

mit ihren sechs Vorträgen werden jeweils einen halben Tag<br />

betragen <strong>und</strong> von den Themen her so kombiniert werden,<br />

dass den Kongressbesuchern die Möglichkeit gegeben wird,<br />

die andere Hälfte des Tages auf der Messe zu verbringen. Die<br />

Sessions sind einzeln buchbar. Für den diesjährigen Kongress ist<br />

eine Simultanübersetzung in Englisch <strong>und</strong> Deutsch vorgesehen.<br />

DER GDA BÜNDELT<br />

DIE INTERESSEN DER BRANCHE<br />

Der Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V. (GDA)<br />

mit Sitz in Düsseldorf wurde 1992 in Dresden gegründet.<br />

Er ist eine Vereinigung von Aluminiumunternehmen, die<br />

Rohaluminium oder Aluminiumprodukte auch im Verb<strong>und</strong><br />

mit anderen Werkstoffen herstellen. Als Branchenverband<br />

vertritt er die Interessen einer leistungsfähigen Aluminiumindustrie<br />

<strong>und</strong> deren Arbeitsplätze mit den Zielen:<br />

■■<br />

die ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> technischen Vorteile<br />

des Werkstoffes Aluminium auch im Wettbewerb<br />

mit anderen Materialien zu kommunizieren <strong>und</strong> dadurch<br />

den Gebrauch des „Werkstoffs für die Welt von morgen“<br />

zu erhöhen;<br />

■■<br />

■■<br />

die ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> sozialen Vorstellungen<br />

der Aluminiumindustrie im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

zu verwirklichen;<br />

den Weg zur Verwirklichung einer nachhaltigen,<br />

zukunftsgerechten Entwicklung in der Aluminiumindustrie<br />

<strong>und</strong> im Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppen<br />

zielstrebig fortzusetzen.<br />

Zur Verwirklichung seiner Ziele vereinigt der Gesamtverband<br />

produktausgerichtete Fachverbände unter seinem Dach. Über<br />

diese Verbände informiert er seine Mitgliedsunternehmen in<br />

den Bereichen Markt, Umwelt <strong>und</strong> Technik.<br />

Als Vertretung der Aluminiumindustrie ist der GDA bestrebt,<br />

in einen offenen Dialog mit der Öffentlichkeit zu treten, um<br />

auf diese Weise die Transparenz <strong>und</strong> das Verständnis für den<br />

38<br />

gaswärme international 4-2014


VORGESTELLT<br />

Werkstoff Aluminium <strong>und</strong> die Produkte seiner Mitglieder bei<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Verbrauchern zu erhöhen. Dazu findet im Verband<br />

ein ständiger Erfahrungs- <strong>und</strong> Gedankenaustausch statt;<br />

er bildet die Voraussetzung einer wirksamen Interessenvertretung<br />

aller Mitgliedsunternehmen auch nach außen.<br />

Zu den weiteren Aufgaben gehören das Sammeln <strong>und</strong><br />

Aufbereiten von Marktinformationen <strong>und</strong> Gesetzesvorhaben<br />

auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene. Zusätzlich betreibt<br />

der Verband Presse- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit für seine Mitgliedsunternehmen.<br />

KOMPETENTER UND<br />

INFORMATIVER SERVICE<br />

Der GDA bietet ein umfangreiches Informationsspektrum<br />

für die Aluminiumindustrie <strong>und</strong> deren Partner. Das umfassende<br />

Serviceangebot reicht von Bildungs- <strong>und</strong> technischen<br />

Beratungsangeboten über Informationsangebote,<br />

wie etwa die Statistiken <strong>und</strong> die Bibliothek, bis hin zu spezialisierten<br />

Veranstaltungen. Dabei richtet sich das Angebot<br />

sowohl an die Mitglieder des GDA, Bildungseinrichtungen<br />

sowie an die breite Öffentlichkeit.<br />

Der Verband informiert mit aktuellen Statistiken über die<br />

wirtschaftliche <strong>und</strong> konjunkturelle Lage der deutschen <strong>und</strong><br />

europäischen Aluminiumindustrie. Statistiken zu den Indikatoren<br />

Beschäftigung, Umsatz, Produktion oder Außenhandel<br />

unterstützen Analysten <strong>und</strong> Marktteilnehmer bei der Einschätzung<br />

der Marktentwicklung. In seiner Technischen Beratung<br />

gibt der GDA individuell Tipps <strong>und</strong> Anregungen zur Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> Anwendung von Aluminium, u. a. zu den Themen<br />

Normung, Werkstoffbezeichnungen <strong>und</strong> Werkstoffdaten.<br />

Auf seiner Homepage bietet der GDA umfassende Informationen<br />

zum Werkstoff Aluminium. Dort stellt der Verband sein<br />

gesamtes Informationsangebot online zur Verfügung. Technische<br />

Merkblätter, Technische Schriften, Broschüren, Fact Sheets<br />

stehen Interessierten direkt per Download zur Verfügung. Im<br />

Extranet-Bereich für GDA-Mitgliedsunternehmen sind Statistiken,<br />

Vorträge <strong>und</strong> Berichte aus den Arbeitskreisen exklusiv für<br />

die GDA-Mitglieder <strong>und</strong> deren Mitarbeiter abrufbar.<br />

Kontakt:<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Am Bonneshof 5<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 4796-0<br />

Fax: 0211 / 4796-408<br />

www.aluinfo.de<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Lösungsglühen.<br />

Abschrecken.<br />

Auslagern.<br />

Für jede Anforderungen die passende Systemlösung.<br />

Sie finden uns vom<br />

7. bis 9. Oktober 2014<br />

auf der<br />

Aluminium Düsseldorf<br />

Halle 10, Stand 10|50<br />

4-2014 gaswärme international<br />

www.eisenmann.com<br />

39


Die Fachzeitschrift<br />

für gasbeheizte<br />

Thermoprozesse<br />

F<strong>und</strong>ierte Berichterstattung über den effizienten Energieeinsatz<br />

im gasbeheizten Ofenbau <strong>und</strong> in der industriellen<br />

Wärmebehandlung.<br />

Mit Fachbeiträgen zur Optimierung des Wirkungsgrads<br />

<strong>und</strong> zur Verminderung von Schadstoffemissionen sowie<br />

dem technischen Sicherheits- <strong>und</strong> Energiemanagement.<br />

Wählen Sie einfach das Bezugsangebot, das Ihnen zusagt:<br />

• Heft<br />

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gwi - gaswärme international erscheint in der Vulkan-Verlag GmbH, Friedrich-Ebert-Straße 55, 45127 Essen<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 931 Industrieverlag / 4170-494 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München <strong>und</strong> im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte gaswärme international regelmäßig lesen <strong>und</strong> im ersten Bezugsjahr 25 % sparen.<br />

Bitte schicken Sie mir das Fachmagazin für zunächst ein Jahr (6 Ausgaben)<br />

als Heft für € 200,25 zzgl. Versand<br />

(Deutschland: € 18,- / Ausland: € 21,-).<br />

als ePaper (Einzellizenz) für € 200,25<br />

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inkl. Versand (Deutschland) / € 281,33 (Ausland).<br />

Für Schüler / Studenten (gegen Nachweis) zum Vorzugspreis<br />

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als Heft + ePaper für € 148,16 inkl. Versand<br />

(Deutschland) / € 151,16 (Ausland).<br />

Alle Preise sind Jahrespreise <strong>und</strong> verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen<br />

vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug zu regulären Konditionen um ein Jahr.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Antwort<br />

Leserservice gwi<br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice gwi, Postfach<br />

9161, 97091 Würzburg.<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAGWIN2014<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />

dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


PRODUKTVORSCHAU<br />

<strong>Brenner</strong>steuerung mit umfangreichen Funktionen<br />

Elster Kromschröder integriert in der<br />

intelligenten <strong>Brenner</strong>steuerung<br />

BCU 570 vielfältige Steuer- <strong>und</strong> Schutzfunktionen<br />

unter Berücksichtigung<br />

aktueller Sicherheitsanforderungen.<br />

Entwickelt wurde die neue Steuerung<br />

für Einzel-/Gebläsebrenner-Applikationen<br />

im industriellen <strong>und</strong> gewerblichen<br />

Sektor. Modulierend geregelte <strong>Brenner</strong><br />

unbegrenzter Leistung lassen sich im<br />

Dauerbetrieb überwachen.<br />

Das System steuert das Anfahren<br />

<strong>und</strong> überwacht den laufenden Betrieb<br />

des <strong>Brenner</strong>s. Durch die flexible Parametrierung<br />

lassen sich Applikationen<br />

mit direkt gezündetem <strong>Brenner</strong> sowie<br />

Kombinationen aus <strong>Brenner</strong>n mit integriertem<br />

Zündbrenner realisieren. Mit<br />

der Funktion der Ventilüberwachungseinrichtung<br />

lässt sich die Dichtheit der<br />

Gasventile überprüfen.<br />

Das mit der <strong>Brenner</strong>steuerung kombinierbare<br />

Klartext-Display OCU 500<br />

bietet eine komfortable Bedienung<br />

<strong>und</strong> Inbetriebnahme-Unterstützung.<br />

Die detaillierte Visualisierung aller<br />

Parameter <strong>und</strong> Anlagenzustände trägt<br />

dazu bei, die Verfügbarkeit der Beheizungseinrichtung<br />

zu maximieren. Mit<br />

der Profinet-Schnittstelle BCM 500 lässt<br />

sich die <strong>Brenner</strong>steuerung einfach in<br />

die Prozessautomatisierung einbinden.<br />

Hierdurch eröffnet sich ein weites<br />

Spektrum der Prozessvisualisierung.<br />

Mit der Parametriersoftware BCSoft<br />

<strong>und</strong> der optischen Schnittstelle an der<br />

<strong>Brenner</strong>steuerung BCU 570 ergeben<br />

sich erweiterte Visualisierungs- <strong>und</strong><br />

Diagnosemöglichkeiten im Rahmen<br />

von Inbetriebnahme- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten.<br />

Die Steuerung lässt sich in<br />

Applikationen gemäß EN 746-2 <strong>und</strong><br />

EN 676 einsetzen. Bei entsprechend<br />

zertifizierten Sensoren <strong>und</strong> Aktoren<br />

sind Sicherheitsfunktionen bis SIL 3,<br />

entsprechend Pl e möglich.<br />

Elster GmbH<br />

www.kromschroeder.de<br />

Halle 10 / Stand C14<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Ofentechnik für eine Vielzahl von Anwendungen<br />

Die Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />

konzipiert, konstruiert <strong>und</strong> fertigt<br />

seit mehr als 50 Jahren Durchlaufanlagen<br />

in Form von Rollenherd- <strong>und</strong><br />

Paternosteröfen sowie Kettenförderöfen,<br />

um nur einige Transportsysteme<br />

zu nennen. Bis zum heutigen Tag<br />

wurden mehr als 100 Anlagen für einfache<br />

<strong>und</strong> spezielle Anforderungen<br />

im Aluminiumbereich <strong>und</strong> weltweit<br />

mehr als 4.000 Anlagen für weitere<br />

Anwendungsgebiete, z. B. Chemie <strong>und</strong><br />

Pulvermetallurgie, geliefert.<br />

Gegossene Bauteile wie Zylinderköpfe,<br />

Motorblöcke, Strukturbauteile<br />

sowie Achsaufhängungen werden<br />

ebenso warmbehandelt, wie auch<br />

kaltverformte Aluminiumprofile <strong>und</strong><br />

bearbeitete Bauteile. Eine sehr genaue<br />

Temperaturführung beim Warmauslagern<br />

<strong>und</strong> Lösungsglühen ist absolut<br />

unabdingbar. Die Abschreckprozesse<br />

nach dem Lösungsglühen realisiert<br />

das Unternehmen nach K<strong>und</strong>enwunsch<br />

durch Wasser, Polymer oder<br />

Luftabschrecken.<br />

Elino verfügt<br />

über eine Vielzahl<br />

von Konstruktionen<br />

für Prozesse<br />

unter Luftatmosphäre<br />

<strong>und</strong> für<br />

gasdichte Sonderkonstruktionen<br />

mit Prozessgasen<br />

wie z. B. Argon<br />

oder Stickstoff.<br />

Die Durchlauföfen<br />

ermöglichen<br />

sehr lange Standzeiten<br />

<strong>und</strong> auch die Optimierung der<br />

Energieverbräuche steht seit jeher im<br />

Fokus der Aktivitäten.<br />

Je nach Prozessbedingungen<br />

können Wärmebehandlungen bis zu<br />

1.000 °C durchgeführt werden. Produktspezifische<br />

Einbauten innerhalb<br />

des Prozessraums lassen viel Spielraum<br />

für neue Produkte.<br />

Die thermische Abluft- <strong>und</strong><br />

Abgasreinigung gehört in vielen<br />

Bereichen auch zum Leistungsumfang.<br />

Turn Key Anlagen inkl. der<br />

dazugehörigen Handlingsystemen<br />

sind eine der Spezialitäten des<br />

Unternhemens.<br />

Auf Basis der in der firmeneigenen<br />

Technikumsanlage ermittelten Prozessparameter<br />

kann ein Upscaling<br />

für Industrieanlagen durchgeführt,<br />

aber auch Versuche für neue Produkte<br />

gefahren werden.<br />

Elino Industrie-Ofenbau GmbH<br />

www.elino.de<br />

Halle 10 / Stand C30<br />

4-2014 gaswärme international<br />

41


PRODUKTVORSCHAU<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Temperaturmessungen nach CQI-9<br />

Mit der Neufassung der CQI-9 3 rd<br />

Edition kommen neue Anforderungen<br />

auf die Wärmebehandlung<br />

in der Aluminiumindustrie zu. Unter<br />

anderem wird hier genauer definiert,<br />

wann, wie <strong>und</strong> wie oft die Ofenprozesse<br />

<strong>und</strong> Anlagen überprüft werden<br />

sollen. So verlangt die CQI-9 3 rd z. B.<br />

eine vierteljährliche Temperaturgleichmäßigkeitsprüfung<br />

des Ofenraums,<br />

eine Genauigkeitsprüfung an allen<br />

regelnden Thermoelementen <strong>und</strong><br />

weitere Anforderungen (Details siehe<br />

CQI-9 3 rd – Quelle AIAG)<br />

Als ideales Werkzeug, um die<br />

Anforderungen der CQI-9 (oder auch<br />

AMS2750E) zu erfüllen, hat PhoenixTM<br />

die HTS01 <strong>und</strong> HTS06 Temperaturmesssysteme<br />

entwickelt. Das Gerät<br />

fährt hier durch den Ofen (auch durch<br />

ein Wasserbad, Luft- oder Wasserduschen)<br />

<strong>und</strong> nimmt dabei an bis zu 20<br />

Punkten die Temperatur auf. Direkt<br />

hinter dem Messgerät kann der Ofen<br />

normal beladen werden. Das System<br />

kann so konstruiert werden, dass es<br />

auch automatisch in den Ofen geladen<br />

bzw. aus dem Ofen entladen werden<br />

kann. Die Auswertung erfolgt weitestgehend<br />

automatisiert, spart so zusätzlich<br />

Arbeitszeit <strong>und</strong> ermöglicht auch<br />

ungeübten Benutzern eine einfache<br />

Handhabung.<br />

Die PTM1 Datenlogger erfüllen<br />

die Anforderungen der CQI-9 3 rd <strong>und</strong><br />

der AMS2750E <strong>und</strong> können über den<br />

gesamten Ofenverlauf ein Temperaturprofil<br />

an allen Messpunkten aufnehmen<br />

<strong>und</strong> in Echtzeit an einen PC<br />

außerhalb des Ofens funken. Der hier<br />

eingesetzte Zigbee Funkstandard<br />

ermöglicht den Einsatz von drahtlosen<br />

Repeatern <strong>und</strong> kann durch seine<br />

2-Wege-Telemetrie gute Übertragungsergebnisse<br />

gewährleisten.<br />

Mit der Thermal View Survey Software<br />

erfolgt eine Auswertung in Echtzeit<br />

<strong>und</strong> per Mausklick kann ein normkonformes<br />

Protokoll erstellt werden.<br />

Auf der Aluminium in Düsseldorf<br />

stellt PhoenixTM dazu die Thermal<br />

View Mobile Software für Android<br />

Geräte vor. Hiermit können die Datenlogger<br />

mit einem Smartphone oder<br />

Tablet programmiert <strong>und</strong> ausgelesen<br />

werden. Hierdurch können Temperaturmessungen<br />

in Produktionsumgebungen<br />

ohne PC durchgeführt <strong>und</strong><br />

ausgelesen werden. Das Smartphone/<br />

Tablet dient hier als Datencontainer<br />

<strong>und</strong> überträgt seine Messdaten später<br />

mit einem Mausklick auf den auswertenden<br />

PC. PhoenixTM bietet hier auch<br />

Messsysteme mit fertig konfigurierten<br />

Tablets oder Nachrüstlösungen für<br />

existierende Systeme an.<br />

PhoenixTM GmbH<br />

www.phoenixtm.de<br />

Halle 10 / Stand B13<br />

Bandtrocknungssystem für Aluminiumhersteller<br />

Die United Aluminum Company of<br />

Japan (UACJ) hat SMS Siemag mit<br />

der Lieferung eines Dry Strip Systems<br />

(DS-System) für eine bestehende Aluminiumkaltwalzanlage<br />

im Werk Nagoya<br />

beauftragt. Das DS-System wird im<br />

Auslaufbereich der bestehenden Kaltstraße<br />

installiert. Aufgabe des Systems<br />

ist es, die Bandober- <strong>und</strong> unterseite<br />

von Walzöl zu befreien. Damit werden<br />

Flecken auf der Bandoberfläche<br />

vermieden <strong>und</strong> die Qualität erhöht.<br />

Zusätzlich spart UACJ den Aufwand<br />

für eine spätere Bandreinigung, beispielsweise<br />

in der Vorbereitung für die<br />

Bandbeschichtung.<br />

Das System arbeitet mit einem<br />

Gebläse statt mit Druckluft, wodurch<br />

die Betriebskosten wesentlich reduziert<br />

werden <strong>und</strong> sich die Anschaffungskosten<br />

rasch<br />

amortisieren. Das<br />

DS-System wird<br />

noch diesen Sommer<br />

nach kurzem<br />

Umbaustillstand<br />

den Betrieb aufnehmen.<br />

SMS Siemag verfügt<br />

über umfangreiche<br />

Erfahrungen<br />

mit dem Bau von<br />

DS-Systemen, <strong>und</strong><br />

hat in den vergangenen Jahren weit<br />

über 70 Installationen in Kaltwalzanlagen<br />

vorgenommen. Die United Aluminum<br />

Company of Japan (UACJ) mit<br />

Sitz in Tokio ist ein Joint Venture der<br />

Furukawa-Sky Aluminum Corp. <strong>und</strong><br />

der Sumitomo Light Metal Industries,<br />

Ltd. <strong>und</strong> gehört zu den führenden<br />

Produzenten für hochwertige Aluminiumprodukte<br />

in Japan.<br />

SMS Siemag AG<br />

www.sms-siemag.com<br />

Halle 9 / Stand C20<br />

42<br />

gaswärme international 4-2014


PRODUKTVORSCHAU<br />

Maßgeschneiderte Aluminiumöfen<br />

Die Aluminiumöfen von Seco/Warwick<br />

werden k<strong>und</strong>enspezifisch<br />

ausgelegt. Mit entsprechend angebotenen<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Materialflusssystemen<br />

werden sie jeden Produktionsanforderungen<br />

gerecht. Diese Systeme sind<br />

weltweit im Einsatz von Primär- <strong>und</strong><br />

Sek<strong>und</strong>äraluminiumherstellern, sowie<br />

in der Flugzeug-, Automobil-, Schmiede-<br />

<strong>und</strong> Befestigungsindustrie.<br />

Das Unternehmen fertigt:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Glüh-, Homogenisier- <strong>und</strong> Vorheizöfen<br />

für die Primärproduktion von<br />

Blechen, Platten, Folien- <strong>und</strong> Strangpressprodukten<br />

in Walz- <strong>und</strong> Ziehmaschinen.<br />

Schmelz- <strong>und</strong> Warmhalteöfen zum<br />

Schmelzen von Blöcken, Knüppeln<br />

oder Schrott mit entsprechenden<br />

Legierungsbestandteilen vor dem<br />

Gießen in Formen.<br />

Lösungen zur Wärmebehandlung<br />

<strong>und</strong> Öfen zum Auslagern, die für<br />

Lösungsglühen, Ausscheidungshärten,<br />

künstliche Alterung, Aushärtung<br />

<strong>und</strong> Vorwärm-Verfahren für Aluminium-Gussteile,<br />

Schmiedeteile, Profile<br />

<strong>und</strong> Platten ausgelegt sind.<br />

Seco/Warwick verfügt über Produktionsstätten<br />

in den USA, Europa, Indien,<br />

China <strong>und</strong> Brasilien. Das Unternehmen<br />

liefert Wärmebehandlungsanlagen<br />

<strong>und</strong> Serviceleistungen von<br />

hoher Qualität. Seit über 100 Jahren<br />

gilt das Engagement der Firma hochwertigen<br />

Produkten, die den K<strong>und</strong>en<br />

Wettbewerbsvorteile bringen. Das<br />

Unternehmen verfügt über eine mit<br />

modernsten Anlagen ausgestattete<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilung,<br />

<strong>und</strong> arbeitet in enger Kooperation<br />

mit akademischen Fakultäten.<br />

Seco/Warwick Europe Sp. z o.o.<br />

www.secowarwick.com<br />

Halle 10 / Stand D16<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Für eine saubere Zukunft. BLOOM ENGINEERING.<br />

Regenerativbrenner<br />

100 - 10.000 kW<br />

ULTRA 3 LOW NOx<br />

KOMPAKT-<br />

REGENERATIVBRENNER<br />

Energieeinsparung<br />

Emissionsminderung<br />

Qualitätsergebnisse<br />

Kostenreduzierung<br />

1150 ULTRA 3 LOW NOx<br />

REGENERATIVBRENNER<br />

BLOOM ENGINEERING<br />

(EUROPA) GMBH<br />

Telefon: +49(0)211 500 91-0<br />

info@bloomeng.de<br />

www.bloomeng.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

Wir stellen auf der Aluminium 2014 in Halle 10, Stand C60 aus<br />

43


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Energieeinsparung<br />

beim Umschmelzen von<br />

Aluminiumschrott<br />

von Christoph Schmitz<br />

Beim Recycling von Aluminium werden sehr unterschiedliche Schrotte aufbereitet. Diese sind oft mit einem hohen<br />

Anteil an unerwünschten Beimengungen verunreinigt, die meist aus verschiedenen organischen Stoffen bestehen. Oft<br />

werden diese Verunreinigungen in einem dem Schmelzprozess vorgeschalteten Verfahren entfernt. Schmelzverfahren<br />

wie Mehrkammeröfen <strong>und</strong> kippbare Drehtrommelöfen erlauben es, die organischen Verunreinigungen als Wärmequellen<br />

im Schmelzprozess zu nutzen. Hierzu sind eine gut durchdachte Prozesssteuerung <strong>und</strong> eine angepasste Konstruktion<br />

Vorbedingung.<br />

Improving the heat efficiency during melting of<br />

aluminium scrap<br />

During recycling of aluminium scrap with a substantial quantity of contamination comprising mainly of organics has to<br />

be processed. Sometimes these contaminations are removed prior to melting requiring additional energy input. Melting<br />

processes such as twin chamber furnaces or tiltable rotary drum furnaces permit to use these organics as heat source for the<br />

melting process. However, a sophisticated process control and well adapted furnace design are pre-condition for the success.<br />

Etwa ein Drittel der Weltaluminiumproduktion besteht<br />

aus rezykliertem, d. h. bereits gebrauchtem Aluminium.<br />

Dieses Material wird in einem sek<strong>und</strong>ären Prozess<br />

zu wertvollen Legierungen aufbereitet <strong>und</strong> so einem<br />

zweiten Leben zugeführt. Hierzu ist ein weit geringerer<br />

Energieaufwand erforderlich als bei der Verhüttung von<br />

Primäraluminium, wenn auch das in den meisten Publikationen<br />

angegebene Verhältnis von 10 : 1 nicht ganz<br />

realistisch ist. Immerhin ist zu berücksichtigen, dass beim<br />

Recyclingprozess ein gewisser Anteil unvermeidbar zu Aluminiumoxid<br />

verbrennt. Ebenso wird zum Aufbereiten vor<br />

dem Schmelzen Energie verbraucht. Da aber kein Schmelzvorgang<br />

mit einh<strong>und</strong>ertprozentigem Wirkungsgrad realisiert<br />

werden kann, geht zwangsläufig Wärme verloren.<br />

Hinzu kommt noch der Wärmebedarf, der zum Schmelzen<br />

der Schmelzhilfsmittel, wie beispielsweise Salz oder zum<br />

Aufheizen der Verunreinigungen durch Begleitmetalle <strong>und</strong><br />

Oxide, erforderlich ist. Dennoch liegt der Energieverbrauch<br />

mit 2,5 kWh/kg weit unter dem für die Herstellung von<br />

Primäraluminium erforderlichen Betrag von 15-18 kWh/<br />

kg. Die theoretisch erforderliche Energie zum Schmelzen<br />

von Reinaluminium liegt allerdings wesentlich niedriger<br />

bei ca. 400 kWh/t. Trotzdem stellen die Energiekosten in<br />

der Sek<strong>und</strong>äraluminiumhütte einen nicht unwesentlichen<br />

Anteil an den Produktionskosten dar.<br />

Der Rückfluss von gebrauchtem Aluminium in Form<br />

von Schrott weist einen unterschiedlichen Grad von Verunreinigungen<br />

auf. Rücklaufschrott aus der Produktion<br />

z. B. einer Dosenproduktion, einem Walzwerk oder einem<br />

Presswerk ist nur geringfügig verunreinigt durch Beschichtung<br />

aus organischen Bestandteilen <strong>und</strong> Farbpigmenten.<br />

Hinzu kommt noch zugekaufter Schrott wie Profilschrott<br />

mit bestenfalls Verb<strong>und</strong>materialien aus Kunststoff. Für die<br />

Produktion in den oben genannten Anlagen kommen<br />

meist Knetlegierungen mit der im eigenen Werk zu verarbeitenden<br />

Zusammensetzung infrage. Der Schrott wird<br />

44<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

daher lediglich geschmolzen <strong>und</strong> der weiteren Verarbeitung<br />

zugeführt. Man bezeichnet die Anlagen als Remelter.<br />

AUSGANGSMATERIALIEN UND DEREN<br />

VORBEREITUNG<br />

Bei den von verschiedenen Ressourcen angelieferten<br />

Schrotten handelt es sich z. B. um Automobilkomponenten,<br />

Gussteile, Shredderschrott, komplexe Profile, Dosenschrott<br />

(UBC), Verarbeitungsspäne, gepresste Pakete von Verpackungsmaterial<br />

oder Krätze, die aus den unterschiedlichsten<br />

Legierungen bestehen. Diese Ausgangsmaterialien müssen<br />

durch geschicktes Mischen der einzelnen Komponenten<br />

vor dem Schmelzen zu gebrauchsfähigen Legierungen<br />

aufbereitet werden. Die Anlagen in diesem Teil der Sek<strong>und</strong>äraluminiumproduktion<br />

werden daher als Refiner bezeichnet.<br />

Die angelieferten Schrotte sind, wie bereits erwähnt,<br />

meist stark mit Fremdstoffen angereichert, die aus Metallkomponenten,<br />

Metalloxiden oder auch einfach nur aus<br />

Schmutz <strong>und</strong> Sand bestehen. Einen wesentlichen Anteil<br />

stellen Kunststoffe als Verb<strong>und</strong>- oder Verpackungsmaterialien.<br />

Diese bestehen aus PVC, PVF oder auch Polethylen.<br />

Auch ein gewisser Ölanteil ist enthalten aus z. B. Restölgehalten<br />

in Motorteilen <strong>und</strong> Schmiermitteln oder auch Speiseöl<br />

aus Essensträgern sowie Beschichtungen. Ebenfalls<br />

anhaftende Lackreste sind unkritisch, da die organischen<br />

Binder sich bereits beim Trocknen des Lackes verflüchtigt<br />

haben. Die Farbpigmente bestehen aus Metalloxiden, die<br />

beim Schmelzen in die Krätze gehen. Die organischen<br />

Bestandteile verbrennen beim Schmelzvorgang oft nur<br />

unvollständig <strong>und</strong> so treten im Abgas neben anderen zum<br />

Teil unerwünschten Verbrennungsprodukten unverbrannte<br />

Kohlenwasserstoffe oder auch Kohlenstoff auf. Um die<br />

Vorschriften für die Luftreinhaltung zu erfüllen, muss daher<br />

den Schmelzöfen eine Nachverbrennung (TNV) nachgeschaltet<br />

werden. Um die Nachverbrennung zu umgehen<br />

oder wenigstens den Energieaufwand zu begrenzen, werden<br />

die organischen Bestandteile vor dem Schmelzen teils<br />

mechanisch, teils thermisch mit oft zweifelhaftem Erfolg<br />

entfernt. Allerdings erfordern die angewandten Verfahren<br />

ihrerseits ebenfalls Energie.<br />

HEIZWERT DER ORGANISCHEN SCHROTT-<br />

BESTANDTEILE<br />

Da Kunststoffe <strong>und</strong> Öl einen beachtlichen Heizwert aufweisen<br />

(z. B. PE 12,2 kWh/kg im Vergleich zu Erdgas 10,6 kWh/<br />

m 3 <strong>und</strong> Leichtöl 12 kWh/kg), scheint es viel sinnvoller zu<br />

sein, die organischen Komponenten im Schmelzprozess zu<br />

verbrennen <strong>und</strong> die anfallende Energie zur Verbesserung<br />

der Wärmebilanz des Schmelzprozesses zu verwenden.<br />

Allerdings sind hierzu einige Anforderungen sowohl an<br />

die Prozesssteuerung als auch an die Konstruktion der Anlagen<br />

zu beachten. Das ist dadurch begründet, dass die im<br />

Materialhaufen oder in Paketen eingeschlossenen Kunststoffe<br />

nur langsam, also zeitverzögert die reaktive Oberfläche<br />

erreichen. Die Verbrennung erfolgt dann gemäß der grünen<br />

Kurve in Bild 1. Nach zunächst langsamem Verlauf der Verbrennung<br />

<strong>und</strong> damit begrenztem Angebot an Wärmeenergie<br />

steigt die Menge der zur Verbrennung angebotenen<br />

organischen Bestandteile mit dem Zerfall des Materialbündels<br />

zunehmend an. Danach flacht die Kurve nach Erreichen<br />

eines Spitzenwertes wieder relativ schnell ab. Hieraus<br />

ergibt sich ein hohes Energieangebot in sehr kurzer Zeit. Das<br />

Schmelzgut kann jedoch nur eine begrenzte Energiemenge<br />

pro Zeiteinheit aufnehmen. Ursachen hierfür sind einmal<br />

der Wärmeübergang von den Verbrennungsprodukten zum<br />

Metall <strong>und</strong> weiterhin dann der interne Wärmetransport im<br />

Materialhaufen bzw. im Flüssigmetallbad. Das führt leider<br />

dazu, dass der weitaus größte Teil der erzeugten Wärme im<br />

Abgas verloren geht oder in der Nachverbrennung endet.<br />

Diese Energie könnte mittels Rekuperator natürlich teilweise<br />

zur Vorwärmung der Verbrennungsluft genutzt werden.<br />

Auch für andere Anwendungen in der Anlage könnte die<br />

Abwärme genutzt werden. In der Regel macht das aber<br />

wenig Sinn, da sich unabhängig voneinander arbeitende<br />

Prozesse meist nur schwer aufeinander abstimmen lassen.<br />

Überschüssige Wärme sollte daher, wann immer möglich, im<br />

eigenen Prozess eingesetzt werden, weil nur so die Betriebsweise<br />

optimal abgestimmt werden kann.<br />

Ein weiterer Effekt beim Erwärmen von Aluminium<br />

erfordert Beachtung. Bekanntlich reagiert Aluminium bei<br />

Kontakt mit Sauerstoff sehr schnell. Dabei steigt die Kurve<br />

für die Reaktionsgeschwindigkeit ab einer Temperatur von<br />

600 °C steil an. Für die Vorgänge im Ofen ergibt sich daraus<br />

die Forderung, bei relativ niedrigen Temperaturen abzuschwelen<br />

<strong>und</strong> das Material nur so weit vorzuwärmen, dass<br />

der Temperaturbereich von oberhalb 600 °C anschließend<br />

schnellstens bis zum Schmelzen durchfahren werden kann.<br />

Flüssigmetall bietet eine wesentlich geringere Oberfläche<br />

für die Reaktion an als z. B. stückiger Schrott. Während die-<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 1: Abbrandkurve für organische Verunreinigungen im Schmelzofen<br />

4-2014 gaswärme international<br />

45


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

ser Phase des Ofenzyklus sollte ein flammenloser Verbrennungsvorgang<br />

angestrebt werden. Bei diesem Effekt liegt<br />

die Temperatur der Verbrennungsprodukte knapp oberhalb<br />

der Zündtemperatur der organischen Bestandteile, also<br />

etwa bei 800 °C, was allerdings schon über der optimalen<br />

Abschweltemperatur von < 600 °C liegt. Immerhin ist für<br />

die Erwärmung des Schmelzgutes eine Temperaturdifferenz<br />

zwischen Rauchgas <strong>und</strong> Material erforderlich, um<br />

einen Wärmeintrag zu erzielen, um schließlich das Material<br />

in die flüssige Phase zu überführen.<br />

Um die optimale Wärmeenergie der organischen<br />

Bestandteile zu erreichen, ist es daher erforderlich den Verbrennungsvorgang<br />

nach der Chargierung zu verzögern,<br />

um eine möglichst flache Kurve (rote Kurve in Bild 1) zu<br />

erreichen. Dieser Vorgang lässt sich allerdings aus naheliegenden<br />

Gründen nicht beliebig dehnen <strong>und</strong> es kann keinesfalls<br />

davon ausgegangen werden, dass die Verbrennung<br />

gleichmäßig so lange abläuft, bis alle organischen Anteile<br />

verbrannt sind. Nachdem alle Kunststoffe <strong>und</strong> Öle verbrannt<br />

sind, sollte die Ofentemperatur möglichst schnell bis zur<br />

gewünschten Temperatur der Charge hochgefahren werden.<br />

Offensichtlich überlagert bei einem neuerlichen Chargieren<br />

eine neue Kurve die bisher erzielte Abbrandkurve.<br />

Während bei der Steuerung der <strong>Brenner</strong>parameter die<br />

Anpassung der Parameter relativ einfach realisiert werden<br />

kann, ist das aber bei der Verbrennung von organischen<br />

Komponenten nur sehr begrenzt möglich <strong>und</strong> kann nur<br />

über äußere Parameter erfolgen.<br />

Um die Energie der organischen Verunreinigung wenigstens<br />

teilweise zu nutzen, ist es durchaus sinnvoll, diese<br />

gleich im Ofen ohne vorgeschaltete Trennung oder nachgeschaltete<br />

Behandlung in einer TNV zu verbrennen. Für die<br />

Bild 2: Zweikammerofen<br />

Konzeption entsprechender Schmelzöfen gibt es jedoch<br />

einige Vorbedingungen:<br />

■■<br />

Kontrollierte Zuführung von sek<strong>und</strong>ärer Verbrennungsluft.<br />

■■<br />

Messung des O 2 -Gehaltes im Abgas Bei sinkendem<br />

O 2 -Gehalt wird die Menge der Sek<strong>und</strong>ärluft erhöht, bei<br />

steigendem Wert jedoch reduziert.<br />

■■<br />

Temperaturabhängige Regelung von <strong>Brenner</strong>leistung<br />

<strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärluftmenge.<br />

■■<br />

Prozesssteuerung zum Einstellen der Betriebsparameter<br />

während der verschiedenen Stufen des Schmelzzyklus.<br />

■■<br />

Zuverlässig dichter Ofen, um das Eindringen von störender<br />

Falschluft zu verhindern <strong>und</strong> um eine sichere<br />

Ableitung der Verbrennungsprodukte zu gewährleisten.<br />

■ ■ „Closed door operation“ wobei das unumgängliche<br />

Öffnen der Ofentüren z. B. durch nur wenige Chargiervorgänge<br />

oder schnellen Ofenservice auf ein Minimum<br />

reduziert wird.<br />

■■<br />

Zuverlässige Planung des Schmelzvorganges, wobei<br />

Rezepturen für die unterschiedlichen Produkte <strong>und</strong><br />

Legierungen definiert, <strong>und</strong> dann konsequent eingehalten<br />

werden.<br />

In den verschiedenen Anlagen der Sek<strong>und</strong>äraluminiumindustrie<br />

werden unterschiedliche Schmelztechnologien<br />

eingesetzt, die maßgeschneiderte Verfahren für die Energiegewinnung<br />

aus den organischen Beimengungen zum<br />

Schrott erfordern.<br />

REMELTER<br />

Wie bereits dargestellt, werden in den Anlagen der Remelter<br />

zusätzlich zu Primäraluminiummasseln <strong>und</strong> Blockmaterial,<br />

wie z. B. Kopf- <strong>und</strong> Fußenden, saubere Schrotte eingesetzt,<br />

die neben Beimengungen von organischen Anteilen<br />

abgesehen von Ausnahmefällen keine weiteren Verunreinigungen<br />

enthalten. Deshalb werden in der Mehrzahl<br />

Herdschmelzöfen betrieben, die gleichzeitig als Gießöfen<br />

auch bei Refinern Verwendung finden. Ein sehr erfolgreich<br />

eingesetzter Ofen ist der Mehrkammerofen. Hier wird z. B.<br />

Profilschrott mit <strong>und</strong> ohne organische Verb<strong>und</strong>materialien<br />

oder ähnliches verunreinigtes Material geschmolzen.<br />

Dieser Ofentyp besteht aus einem Herdofen, der durch<br />

eine Zwischenwand in zwei Kammern geteilt ist, der Flüssigmetallkammer<br />

<strong>und</strong> der Schmelzkammer (Bild 2). Die<br />

Trennwand wird im unteren Bereich nur bis kurz unter den<br />

minimalen Metallbadspiegel geführt. Dadurch kommunizieren<br />

beide Ofenbereiche im Flüssigmetallbad. Der in die<br />

Schmelzkammer chargierte Schrott verflüssigt im unteren<br />

Bereich im Flüssigmetall unter absolutem Luftabschluss<br />

oxidationsfrei <strong>und</strong> gelangt durch natürliche Konvektion<br />

in die Flüssigmetallkammer. Dieser Austausch wird bei gut<br />

konzipierten Anlagen durch eine Zwangsumwälzung mittels<br />

Flüssigmetallpumpe oder eines elektromagnetischen<br />

Rührers (EMS) deutlich verstärkt, was sich in einer höheren<br />

Schmelzleistung niederschlägt. Im oberen Bereich wird der<br />

46<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Schrott durch die Rauchgase aus der Flüssigmetallkammer<br />

vorgeheizt <strong>und</strong> abgeschwelt. Die erforderliche Energie<br />

zum Schmelzen wird durch die in der Flüssigmetallkammer<br />

angeordneten <strong>Brenner</strong> eingebracht. Dabei tritt ein Teil<br />

der Verbrennungsprodukte durch eine sicher über dem<br />

maximalen Badspiegel liegende Öffnung in der Zwischenwand<br />

in die Schmelzkammer ein. Es ist davon auszugehen,<br />

dass in der Flüssigmetallkammer immer ein Luftüberschuss<br />

vorhanden ist. Das von hier in die Schmelzkammer infolge<br />

des Überdrucks in der Flüssigmetallkammer übertretende<br />

Gas würde daher zu der unerwünschten Oxidation des<br />

Aluminiums führen. Ein unterstöchiometrisch arbeitender<br />

<strong>Brenner</strong> in der Schmelzkammer stellt daher inerte<br />

Ofenraum atmosphäre her, die zur Konzeption des Zweikammerofens<br />

geführt hat. Hier liegt demnach auch der<br />

wesentliche Vorteil des Zweikammerofens, weil der Sauerstoffmangel<br />

die Oxidation <strong>und</strong> folglich den Metallverlust<br />

durch Abbrand verringert. Von der Schmelzkammer aus<br />

fördern Heißgasgebläse die Abgase zur Nachverbrennungskammer<br />

(TNV) <strong>und</strong> dann zum Abgassystem. Eine gewisse<br />

Energierückgewinnung wird oft durch ein Rekuperatorsystem<br />

oder auch durch Regeneratorbrenner erreicht.<br />

Die TNV kann entfallen, wenn die Heißgasgebläse die<br />

Schwelgase aus der Schmelzkammer direkt in die Flüssigmetallkammer<br />

blasen. Die Funktion des Stützbrenners<br />

in der Nachverbrennung wird von den Hauptbrennern<br />

übernommen. Dadurch wird die Energie der organischen<br />

Schrottbestandteile direkt auf die Metallbadoberfläche<br />

gebracht (Bild 3). Die Hauptbrenner fahren mit hohem<br />

Luftüberschuss <strong>und</strong> liefern so die notwendige Verbrennungsluft.<br />

Da die Schwelgase ausreichend Energie liefern,<br />

kann die Gasmenge der <strong>Brenner</strong> stark reduziert<br />

werden, während die Luftmenge unverändert hoch<br />

bleibt. Dadurch steht ausreichend Verbrennungsluft für<br />

die Schwelgase zur Verfügung. Die meisten handelsüblichen<br />

<strong>Brenner</strong> erlauben diese Fahrweise. Die Abgase<br />

werden durch den leichten Überdruck im Ofen <strong>und</strong> die<br />

Absaugleistung der Abgasanlage in Teilströmen in das<br />

Abgassystem bzw. in die Schmelzkammer geleitet. Die<br />

Druckverhältnisse werden über einen stufenlos regelbaren<br />

Heißgasschieber automatisch eingestellt. Im<br />

Abgasstrom misst eine O 2 -Sonde den Sauerstoffgehalt<br />

der Abgase. Dieser ist auf einen leichten Überschuss eingestellt.<br />

Steigt der Sauerstoffgehalt über diesen Wert,<br />

wird der Luftüberschuss an den <strong>Brenner</strong>n reduziert. Sinkt<br />

der Wert, muss die Luftmenge vergrößert werden. Die<br />

Abgastemperatur wird ebenfalls an der Austrittsstelle der<br />

Abgase gemessen. Je nach Sollwert wird die Gasmenge<br />

am <strong>Brenner</strong> eingestellt. Steigt die Temperatur jedoch trotz<br />

geringster Gasmenge weiter an, wird die Luftmenge als<br />

Kühlluft erhöht. Diese Maßnahme ist notwendig, weil<br />

sich der Abschwelvorgang in der Schmelzkammer nur<br />

bedingt steuern lässt.<br />

Durch die vorgestellte Konzeption kann ein Teil der in<br />

den Beimengungen des Schrotts vorhandenen Energie<br />

für den Schmelzvorgang gewonnen werden. Teure Anlagenkomponenten<br />

wie die TNV, die zudem Zusatzenergie<br />

erfordern, können entfallen. Leider ist der Betrag der so<br />

gewonnenen Energie eingeschränkt. Der Eintrag der<br />

Wärmeenergie erfolgt ausschließlich über die Badoberfläche<br />

der Flüssigmetallkammer. Der Wärmeübergang<br />

vom Rauchgas auf das Metall ist begrenzt, während der<br />

Wärmetransport im Metallbad nur durch Wärmeleitung<br />

erfolgen kann. Konvektion ist nicht möglich, da sich<br />

kälteres Metall am Ofenboden sammelt, während die<br />

Wärmezufuhr an der Badoberfläche, also im heißeren<br />

Bereich erfolgt. Wesentliche Abhilfe schafft allerdings<br />

die bereits erwähnte Zwangsumwälzung, die jedoch<br />

nicht ausreicht, den Wärmeeintrag zu den gewünschten<br />

sehr hohen Werten zu führen. Die Chargiertür der<br />

Schmelzkammer ist ebenso wie die große Servicetür in<br />

der Flüssigmetallkammer, durch ein System von starrem<br />

Türrahmen <strong>und</strong> einer Dichtschnur aus feuerfester<br />

Keramikfaser gewährleistet. Dadurch ist der Eintritt von<br />

Falschluft wirkungsvoll unterb<strong>und</strong>en. Beim Vergleich von<br />

Verbrauchszahlen <strong>und</strong> Schmelzzeiten kann jedoch von<br />

einem Energiegewinn von 6-8 % bezogen auf den für<br />

diesen Ofentyp üblichen Wert von ca. 800 kWh/t ausgegangen<br />

werden. Diese Werte berücksichtigen bereits die<br />

Nachverbrennung sowie Energierückgewinnung durch<br />

Abgaswärmenutzung. Es ist ferner zu beachten, dass<br />

die Kunststoffanteile im Schrott variieren <strong>und</strong> in der<br />

1 Flüssigmetallkammer<br />

2 Schmelzkammer<br />

3 Trennwand<br />

4 Servicetür<br />

5 Servicetür<br />

6 Hauptbrenner<br />

7 Rauchgasöffnung<br />

8 Pyrolysegasabzug<br />

9 Heißgasgebläse<br />

10 Druckregelschieber<br />

11 Stützbrenner<br />

Bild 3: Gezielte Abgasführung aus der Schmelzkammer<br />

eines Zweikammerofens<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

4-2014 gaswärme international<br />

47


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Regel mit geringen oder gar keinen Verunreinigungen<br />

zu rechnen ist.<br />

REFINER<br />

Traditionell wird in der Sek<strong>und</strong>äraluminiumindustrie im<br />

Bereich der Refiner zum Schmelzen von kleinstückigem<br />

<strong>und</strong> stark kontaminiertem Schrott der Trommelofen eingesetzt.<br />

Zum Schutz gegen Abbrand <strong>und</strong> zum Aufschließen<br />

von kleinen Partikeln wird Salz eingesetzt, in der Regel eine<br />

Mischung von NaCl <strong>und</strong> KCl. Infolge der Trommelgeometrie<br />

ergibt sich beim stationären Trommelofen ein großer Ofen<br />

mit relativ kleiner Chargiertür.<br />

In den letzten Jahren wurde daher der kippbare Trommelofen<br />

entwickelt <strong>und</strong> erfolgreich eingesetzt. Dieses<br />

Konzept bietet bei großer Chargiertür, die ebenfalls ein<br />

schnelles Ablassen des geschmolzenen Metalls ermöglicht,<br />

eine Reihe von Vorteilen:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Große Ofenkapazität (bis 24 t Badinhalt),<br />

kurze Zykluszeiten (4 h von tap-to-tap), dadurch hoher<br />

Anlagendurchsatz,<br />

geringerer Salzverbrauch (gegenüber dem starren Ofen<br />

auf ca. 1/3 reduziert),<br />

deutlich geringere Umweltbelastung durch Nachverbrennung<br />

im Ofen,<br />

wenige Chargiervorgänge <strong>und</strong> dadurch geringer<br />

Falschluftanteil durch zu häufiges Öffnen der Ofentür.<br />

Bild 4: Im Trommelofen wird kleinstückiges <strong>und</strong> stark verunreinigtes<br />

Material mithilfe von Salz geschmolzen<br />

■■<br />

■■<br />

Der von INTEC entwickelte Kipptrommelofen (Bild 4) bietet<br />

zusätzliche Vorteile:<br />

■■<br />

Speziell abgedichtete Chargiertür mit geschlossenem<br />

Rauchgasabzug,<br />

■■<br />

herabgezogenen Abgashaube, die auch die Schwallgase<br />

beim Chargieren <strong>und</strong> bei Metall- <strong>und</strong> Schlackeablassen<br />

sichert (geringe diffuse Emissionen),<br />

effiziente Gestaltung der Ofentrommel bei optimalem<br />

Verhältnis von Durchmesser zu Länge,<br />

durchdachtes Regelsystem unter Einbeziehung von<br />

<strong>Brenner</strong>regelung, Luftzufuhr (wichtig für die Nachverbrennung),<br />

Ofendrehzahl, Ofenleistung, Ofeninnendruck,<br />

Ofenzyklus unter Berücksichtigung unterschiedlicher<br />

Rezepturen, sowie allen erforderlichen Verriegelungen<br />

<strong>und</strong> Steuerungen.<br />

Durch seine spezifischen Eigenschaften ist der INTEC Kipptrommelofen<br />

nicht nur geeignet für die typischen Materialien,<br />

wie z. B. Krätze, Gröbe, Späne, Schredderschrott,<br />

Geschirrschrott, Getränkedosen <strong>und</strong> Profilabschnitte, sondern<br />

eignet sich insbesondere für dünnwandige Materialien<br />

mit einem hohen Anteil an organischen Komponenten als<br />

Verb<strong>und</strong>material.<br />

Die Energiezufuhr erfolgt über einen Hochgeschwindigkeitsbrenner<br />

mit hoher Leistung. Um eine optimale<br />

Verbrennung zu erreichen, müssen die Kohlenwasserstoffe<br />

des Energieträgers mit den Sauerstoffpartikeln der Verbrennungsluft<br />

innig in Kontakt kommen <strong>und</strong> zwar auf kürzestem<br />

Weg <strong>und</strong> in kürzester Zeit. Das wird z. B. bei Dieselmotoren<br />

durch feinste Zerstäubung durch die Einspritzdüse erreicht. Bei<br />

Industriebrennern wird die Mischung durch Brennstoffdüsen<br />

<strong>und</strong> Drallbleche sowie durch gezielte, stufenweise Zufuhr der<br />

Verbrennungsluft erreicht. Dadurch findet die fast vollkommene<br />

Verbrennung bei kurzer Flamme direkt hinter dem<br />

<strong>Brenner</strong>stein statt. Durch einen hohen Impuls erreichen die<br />

Verbrennungsprodukte die Ofenrückwand <strong>und</strong> werden von<br />

dort aus reflektiert. Sie passieren also den Ofenraum zweimal.<br />

Durch die scharfe <strong>Brenner</strong>flamme <strong>und</strong> die hohe Gasgeschwindigkeit<br />

werden Verbrennungsprodukte in den Gasstrom hineingezogen<br />

<strong>und</strong> verwirbeln dadurch im Ofenraum.<br />

Trotzdem geht der größte Teil der Energie aus den organischen<br />

Komponenten beim Aufbrechen <strong>und</strong> Auseinanderfallen<br />

der chargierten Pakete oder Materialbündel verloren.<br />

Wird die Verbrennung hingegen „gestreckt“ (Bild 2, grüne<br />

Kurve), kann ein größerer Anteil genutzt werden. Das ist<br />

sehr wichtig für den Wärmeübergang auf das Schmelzgut.<br />

Dieser wird durch verschiedene Parameter charakterisiert.<br />

Wie bereits dargestellt, ist die kritischste Größe der Wärmeübergang<br />

von den Verbrennungsprodukten auf das<br />

Material. Die Vielzahl von Partikeln <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

geringe Oberfläche bieten bei unbewegter Charge<br />

einen relativ großen Widerstand. Das wird beim Trommelofen<br />

weitgehend durch die Umwälzung des Materials<br />

infolge der Trommeldrehung kompensiert. Durch die<br />

Umwälzung wird immer wieder eine neue Oberfläche<br />

den Rauchgasen ausgesetzt. Weitere Vorteile ergeben sich<br />

durch die hohe Geschwindigkeit der Rauchgase infolge der<br />

großen Turbulenz <strong>und</strong> schließlich durch die relativ hohe<br />

Rauchgastemperatur.<br />

48<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Die Ofengeometrie ist ebenfalls ein wichtiger Parameter,<br />

da die zugeführte Energie natürlich mit größerer effektiver<br />

Gutoberfläche wächst. Die Abmessungen des Ofens müssen<br />

daher sehr gut durchdacht sein, um optimale Verhältnisse<br />

zu schaffen. Ein zu langer Ofen reduziert die Turbulenz <strong>und</strong><br />

führt dazu, dass die Verbrennungsprodukte zu früh ihre Richtung<br />

umkehren. Ein zu kurzer Ofen reduziert die effektive<br />

Oberfläche des Schmelzgutes. Das gewählte Durchmesser/<br />

Längen-Verhältnis des INTEC-Kipptrommelofens hat sich<br />

daher bewährt. Infolge der Geometrie ergibt sich ein optimales<br />

Verhältnis von Badvolumen zu freiem Ofenraum.<br />

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Größe des<br />

Ofenraumes allein nur bedingt den thermischen Wirkungsgrad<br />

bestimmt. Wichtig ist eine hohe Turbulenz <strong>und</strong> damit<br />

innige Vermischung von Luft <strong>und</strong> brennbaren Produkten<br />

im Ofen.<br />

Es sei immer wieder daran erinnert, dass die Aufnahmefähigkeit<br />

des Schmelzgutes unabhängig von der angebotenen<br />

Wärme – sofern ein Mindestangebot vorhanden<br />

ist – begrenzt ist. Bei der Verbrennung von organischen<br />

Bestandteilen sind leider die Verhältnisse eines guten <strong>Brenner</strong>s<br />

nicht darzustellen. Die Steuerung der Verbrennung<br />

kann nur über die äußeren Ofenparameter erfolgen: Ofendrehzahl,<br />

Luftzufuhr, Zeit <strong>und</strong> Ofendruck.<br />

Eine langsame Ofendrehzahl führt dazu, dass die im<br />

Materialhaufen oder in Paketen eingeschlossenen Kunststoffe<br />

nur langsam die wirksame Oberfläche erreichen.<br />

Gemeinsam mit der Regelung der Verbrennungsluft wird<br />

der Verbrennungsvorgang verzögert. Bild 1 zeigt diese<br />

Verfahren. Die grüne Kurve ergibt sich dann, wenn die<br />

Mischung sehr schnell aufgebrochen wird <strong>und</strong> eine große<br />

Menge an organischen Komponenten an der Oberfläche<br />

verbrennen kann. Eine langsame Ofendrehzahl verzögert<br />

diesen Vorgang (rote Kurve in Bild 1).<br />

Für die Verbrennung der organischen Komponenten<br />

muss ausreichend Verbrennungsluft zur Verfügung stehen.<br />

Dies geschieht zunächst durch automatische Regelung des<br />

λ-Wertes des <strong>Brenner</strong>s. Für besonders stark mit organischen<br />

Komponenten verunreinigten Schrott wird über Düsen<br />

zusätzlich Sek<strong>und</strong>ärluft eingeblasen.<br />

Der Verbrennungsvorgang erfordert einige Zeit. Durch<br />

die Ofenparameter lässt sich diese Zeit in gewissen Grenzen<br />

steuern, sodass keine unkontrollierte <strong>und</strong> spontane<br />

Reaktion auftritt wobei die Zeitdauer nicht beliebig vergrößert<br />

werden kann, da dann die Gefahr besteht, dass<br />

die Temperatur des Metalls einen Wert erreicht, bei dem<br />

der Abbrand unverhältnismäßig ansteigt.<br />

Die Verhältnisse im Inneren des Ofens müssen daher<br />

weiter optimiert werden. Hierbei sollte für die Verbrennung<br />

der organischen Komponenten von einer flammenlosen Verbrennung<br />

ausgegangen werden, die dadurch erreicht wird,<br />

dass die Flammentemperatur nur wenig über der Zündtemperatur<br />

der organischen Stoffe (<strong>Brenner</strong>gas <strong>und</strong> organische<br />

Komponenten) liegt. Der vorhandene Ofenraum bietet dafür<br />

ausgezeichnete Vorbedingungen. Durch die zusätzliche Einengung<br />

durch losen Schrott <strong>und</strong> Schrottpakete werden die<br />

Bedingungen eher noch verbessert, da dadurch die interne<br />

Turbulenz der Verbrennungsprodukte steigt.<br />

Um Störungen, d. h. Absaugung von heißen Verbrennungsprodukten<br />

<strong>und</strong> bedingt dadurch Abführen von Wärmeenergie,<br />

die sich aus dem Anschluss der Ofenabsaugung<br />

an das zentrale Abgasreinigungssystem ergeben, auszuschließen,<br />

wird der Ofen mit einem geringen Überdruck<br />

betrieben. Diese wird mittels eines Heißgasschiebers in<br />

der Absaugleitung realisiert. Diese Maßnahme verhindert,<br />

in Verbindung mit der Ofendichtung, den unkontrollierten<br />

Eintritt von Falschluft.<br />

Oft sind Schrotte mit sehr dünnen Aluminiumteilen zu<br />

verarbeiten. Zur Reduzierung der Metallverluste wäre es<br />

von Vorteil, den Ofen unter leicht reduzierenden Bedingungen<br />

zu fahren. Das käme in den Prozessstufen in Betracht,<br />

wenn alle organischen Komponenten verbrannt sind. Der<br />

ohnehin geringe Anteil an verbleibenden Kohlenwasserstoffen<br />

wird dann in einer speziell entwickelten INTEC<br />

Mischkammer umgewandelt. Hierzu ist aber die Ableitung<br />

der gesamten Abgasmenge aus dem Ofen ohne austretendes<br />

Rauchgas in die Umgebung des Ofens Vorbedingung.<br />

Das wird durch die spezielle Ofendichtung gewährleistet,<br />

die als dynamische Dichtung ohne sich berührende Dichtelemente<br />

auch Ofenbewegungen, z. B. durch Wärmedehnung<br />

des Ofens berücksichtigt. In der Mischkammer wird<br />

die Temperatur der Abgase auf den für die Filteranlage<br />

erforderlichen Wert von max. 200 °C eingestellt.<br />

Für die Regelung bzw. Prozesssteuerung werden Temperatur<br />

<strong>und</strong> O 2 -Gehalt im Abgas gemessen. Hiernach regeln<br />

sich sowohl Gasmenge zum <strong>Brenner</strong>, als auch die Sek<strong>und</strong>ärluft<br />

für die Verbrennung der Schwelgase. Wie auch beim<br />

Zweikammerofen wird die Sek<strong>und</strong>ärluftmenge bei steigendem<br />

O 2 -Gehalt reduziert, bei sinkendem O 2 -Gehalt erhöht.<br />

Für die optimale Prozesssteuerung werden für die verschiedenen<br />

Schrottarten <strong>und</strong> die gewünschten Spezifikationen<br />

Rezepturen hinterlegt. Diese steuern den jeweiligen Ofenzyklus<br />

in den Phasen Chargieren, Abschwelen, Schmelzen<br />

<strong>und</strong> Abstechen von Metall <strong>und</strong> Schlacke. Die Rezepturen<br />

werden in Musterchargen festgelegt <strong>und</strong> gespeichert,<br />

sodass für weitere Aufträge kein manuelles Probieren <strong>und</strong><br />

Inspizieren für den entsprechenden Schmelzvorgang erforderlich<br />

ist. So entfällt auch das häufige Öffnen der großen<br />

Ofentür im Sinne der „closed door operation“ als eine der<br />

Voraussetzungen für die effiziente Nutzung der Wärme aus<br />

den organischen Beimengungen des Schrottes.<br />

Der INTEC Kipptrommelofen ist sowohl von der mechanischen<br />

Konzeption her, als auch von der ausgefeilten<br />

Prozesssteuerung als effiziente Technologie für die Verarbeitung<br />

der Schrotte mit hohem Anteil an organischen<br />

Komponenten geeignet.<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

4-2014 gaswärme international<br />

49


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Tabelle 1: Beispiel für einen Kipptrommelofen mit einem<br />

Flüssigbadinhalt von 10 t<br />

Art der Verunreinigung Polyethylen<br />

Gewicht des organischen Anteils 1.000 kg<br />

Unterer Heizwert (PE) 12,2 kWh/kg<br />

Volumen der Rauchgase 12.200 kWh<br />

Verbrennungszeit 30 min<br />

Erf. Wärme zum Schmelzen<br />

(20 bis 720 °C)<br />

6.000 kWh<br />

Aufgenommene Wärme in 30 min 2.000 kWh<br />

Wärmegewinn 16,4 %<br />

Allerdings ist es selbst bei einem sehr gut konzipierten<br />

Kipptrommelofen nicht möglich, die gesamte Energie aus<br />

den organischen Verunreinigungen im Ofen zu nutzen.<br />

In Tabelle 1 sind einige Betriebsdaten für einen Kipptrommelofen<br />

für eine Badkapazität von 10 t sowie die<br />

erreichte Energieeinsparung aufgeführt. Badinhalt <strong>und</strong><br />

Energieaufwand beziehen sich auf die gesamte Ofenfüllung,<br />

hier also Aluminium <strong>und</strong> Salz. Bezogen auf das Metall<br />

ist zwar der Energieverbrauch entsprechend höher, jedoch<br />

bleibt der Prozentsatz der Energieeinsparung gleich.<br />

VERWENDUNG VON SAUERSTOFF<br />

Bei den beschriebenen Maßnahmen, sowohl für den<br />

Zweikammerofen, als auch für den Kipptrommelofen<br />

wird der zur Verbrennung der organischen Stoffe erforderliche<br />

Sauerstoff mittels Sek<strong>und</strong>ärluft in den Ofen<br />

eingebracht. Eine Steigerung der Effektivität kann durch<br />

Verwendung von reinem Sauerstoff erreicht werden.<br />

Dieses Verfahren wird bereits seit geraumer Zeit mit<br />

dem Zweck der Energieeinsparung bei Schmelzöfen,<br />

insbesondere bei Trommelöfen eingesetzt. Sicherlich<br />

lassen sich noch bessere Ergebnisse bei dieser Art der<br />

Energienutzung aus den organischen Verunreinigungen<br />

im Ofen erzielen. Die besonders intensive Reaktion bei<br />

der Verbrennung erlaubt höhere Temperaturen im Ofen<br />

durch die der Wärmeübergang sowohl aus der Gasstrahlung,<br />

als auch durch die Konvektion erhöht wird.<br />

Der wesentliche Vorteil dürfte darin bestehen, dass für<br />

die Erwärmung des Stickstoffes der Luft keine Energie<br />

erforderlich ist. Da aber die beschriebenen Verhältnisse<br />

im Ofen vor allem im Hinblick auf die Temperatur als<br />

kritisch anzusehen sind, müssen die Prozessparameter<br />

besonders sorgfältig gesteuert werden. Der Sauerstoffpreis<br />

ist ebenfalls in die Betrachtung einzubeziehen,<br />

damit die gewonnene Energieeinsparung nicht durch<br />

die erhöhten Kosten für Sauerstoff kompensiert oder<br />

sogar umgekehrt wird.<br />

FAZIT<br />

Organische Verunreinigungen des zu verarbeitenden<br />

Schrottes bieten die Möglichkeit, die Energieeffizienz beim<br />

Schmelzen von Aluminium zu verbessern. Hierbei wird die<br />

thermische Nachbehandlung durch eine Nachverbrennung<br />

in den Ofenraum des Schmelzofens verlegt. Voraussetzung<br />

hierfür ist sowohl die konstruktive Gestaltung des<br />

Schmelzofens, als auch die angepasste Prozesssteuerung.<br />

In den beiden Bereichen der Sek<strong>und</strong>äraluminiumindustrie<br />

sind unterschiedliche Verfahren erforderlich. Das betrifft<br />

den Zweikammerofen der Remelter bzw. den kippbaren<br />

Drehtrommelofen der Refiner. Je nach Art <strong>und</strong> Verunreinigung,<br />

nämlich dem Anteil an organischen Komponenten<br />

der Ausgangsmaterialien kann der Energieverbrauch beim<br />

Schmelzen von Aluminium um 8-17 % gesenkt werden.<br />

LITERATUR<br />

[1] Schmitz, C.: Handbook of Aluminium Recycling, 2 nd edition<br />

2014, Vulkan Verlag, Essen<br />

[2] Altendorf, H. J.: Capabilities of electronic controller for combustion<br />

processes with fuel/air ratio control, Heat Processing<br />

Volume 3 (2006) Vulkan Verlag, Essen<br />

[3] Hall, C.: Optimisation of the Tilt Rotary Process, Aluminium-21/RECYCLING”<br />

April, 2013, Moscow, Russia<br />

AUTOR<br />

Christoph Schmitz<br />

Aluserve Projektberatung Aluminium<br />

Bad Münstereifel<br />

Tel.: 02257 / 7332<br />

christophschmitz@gmx.de<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

50<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Energieeinsparung durch<br />

modulares Kontrollsystem für<br />

Regenerativbrenner<br />

von Stefan Baur, Günther Reusch, Donald F. Whipple<br />

Die Anforderungen an <strong>Brenner</strong> in Aluminium-Schmelzbetrieben sind sehr hoch. Möglichst niedriger Energieverbrauch,<br />

möglichst hohe Schmelzkapazität bei niedrigsten Emissionen – dies sind die Konditionen, die Ingenieure bei der<br />

Entwicklung neuer <strong>und</strong> der Planung von Umrüstungen existierender Öfen berücksichtigen müssen. In diesem Artikel<br />

werden die Methoden der Energieeinsparung <strong>und</strong> Verbesserung existierender Verbrennungssysteme, vor allem bei der<br />

Anwendung von modularen Steuerungssystemen für Regenerativbrenner, behandelt.<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Energy saving by a modular control system for<br />

regenerative burners<br />

The demands on furnaces in aluminium melting shops are very high. Possible low energy consumption, possible high melting<br />

capacity at lowest emissions, these are the conditions which engineers have to take in account at design new furnaces<br />

and planning of rebuilds of existing furnaces. In the article the methods of energy saving and improvement of existing<br />

combustion systems especially by the applications of modular control systems for regenerative burners are discussed.<br />

Die üblichen Methoden zur Erhöhung der Schmelzleistung<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit des Ofens in der<br />

Aluminiumindustrie sind das Vorwärmen der Verbrennungsluft<br />

<strong>und</strong> die Anreicherung der Luft mit Sauerstoff.<br />

Für die Wärmerückgewinnung aus den Abgasen <strong>und</strong><br />

ihre Überleitung in die einströmende Verbrennungsluft<br />

werden zwei Techniken verwendet: Rekuperatoren <strong>und</strong><br />

Regeneratoren.<br />

LUFTVORWÄRMUNG<br />

Rekuperatoren sind Gas/Gas-Wärmetauscher, die Wärme<br />

durch eine Membrane (Rohre) direkt von den heißen<br />

Verbrennungsprodukten zur Kaltluft transportieren. Der<br />

Wärmetransport ist ein kontinuierlicher Prozess: Es kann<br />

eine Luftvorwärmung bis zu 650 °C erreicht werden. Aus<br />

wirtschaftlichen Gründen (Kosten der Rekuperatoren <strong>und</strong><br />

geeigneter Verrohrung) <strong>und</strong> zur Vermeidung von Hochtemperaturkorrosion<br />

wird die Luftvorwärmung üblicherweise<br />

auf 450 °C begrenzt. Die Anwendung von Rekuperatoren in<br />

Aluminium-Schmelzöfen bewirkt eine Energieeinsparung<br />

von 20 bis 25 % gegenüber Kaltluft-Verbrennungssystemen.<br />

Regeneratoren sind Kammern mit hochtemperaturbeständigem<br />

Keramik-Material, welches als Wärmespeicher<br />

dient. Sie werden direkt <strong>und</strong> paarweise am <strong>Brenner</strong> installiert<br />

<strong>und</strong> arbeiten wechselweise. Die Abluft strömt durch<br />

den nicht feuernden <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> gibt ihre Wärme an das<br />

Keramik-Material im Regenerator ab. Beim Umschalten der<br />

<strong>Brenner</strong> nimmt die einströmende Verbrennungsluft die<br />

Wärme des Keramik-Materials auf. Die durchschnittliche<br />

Luftvorwärmung ist nur 150 °C niedriger als die Prozesstemperatur,<br />

wodurch eine Energieeinsparung von bis zu<br />

25 % gegenüber einem Rekuperativ-System <strong>und</strong> bis zu<br />

45 % gegenüber Kaltluft-Systemen (Bild 1) erzielt wird.<br />

BAUWEISE<br />

Ein Regenerativbrenner-System besteht immer aus wenigstens<br />

zwei <strong>Brenner</strong>n, wobei jeder <strong>Brenner</strong> mit einem mit<br />

Keramik-Material gefüllten Regenerator <strong>und</strong> zwei Umschalt-<br />

4-2014 gaswärme international<br />

51


ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 1: Energieeinsparung mit Regenerativbrenner-System<br />

Bild 2: Prinzip der Regenerativbrenner<br />

klappen ausgestattet ist. Regenerator <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong> sind<br />

aufgr<strong>und</strong> der hohen Arbeitstemperaturen feuerfest isoliert.<br />

Der <strong>Brenner</strong> hat eine luftgekühlte Brennstofflanze (Bild 2).<br />

Als Regenerativ-Material werden Kugeln, wabenförmige<br />

oder schwammartige Keramik-Materialien verwendet.<br />

Die <strong>Brenner</strong>paare können direkt mit Rohren verb<strong>und</strong>en<br />

werden. Heute ist eine Verrohrung über Sammelleitungen<br />

<strong>und</strong> Verteilung über die Paare durch einen elektronischen<br />

Verb<strong>und</strong> Stand der Technik. Dies bietet je nach Anwendung<br />

bessere Steuerungsmöglichkeiten <strong>und</strong> niedrigere<br />

Montagekosten.<br />

ARBEITSWEISE<br />

Das Ziel des Systems ist, die Leistung des Ofens bei Minimierung<br />

der Energiekosten (Gas, Elektrik, Druckluft) <strong>und</strong><br />

Emissionen zu maximieren. Das Herz des Systems sind die<br />

Regenerativbrenner der Ultra Low NO X 1150-Serie. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

beträgt die Einsparung an Brennstoffkosten gegenüber<br />

einem Kaltluft-System 40-45 %. Das System erfordert<br />

ein Verbrennungsluftgebläse <strong>und</strong> ein Absauggebläse für<br />

Abgase bis zu 200 °C. Der Einsatz eines Abgasventilators<br />

kann den Verbrauch der Anlage an elektrischer Energie<br />

gegenüber einem Kaltluft-System erhöhen. Sorgfältige<br />

Auswahl <strong>und</strong> Steuerung der zwei Einheiten kann jedoch die<br />

Betriebskosten-Nachteile minimieren oder sogar aufheben.<br />

Verbrennungsluft-/Abgasdruck <strong>und</strong> Mengenanforderungen<br />

variieren mit der Systemtemperatur. Ist das System kalt, sind<br />

geringere Drücke notwendig, während ein wenig mehr<br />

Volumen der Produktivität dienlich sein kann. Die Steuerung<br />

der Gebläse mit Frequenzumformern zum Erhalt der<br />

gerade benötigten Leistung schafft Energieeinsparungen<br />

<strong>und</strong> verbesserte Systemleistungen.<br />

Bei fast allen Aluminium-Schmelzprozessen neigt der<br />

Regenerator aufgr<strong>und</strong> von Verbrennungsrückständen <strong>und</strong><br />

Eindringen von Schmelze in das Keramik-Material zu Verschmutzungen.<br />

Die Erhöhung der Druckvorgabe muss<br />

geplant werden, um eine angemessene Zeitspanne für<br />

die Reinigung des Keramik-Materials zu gewährleisten. In<br />

Aluminium-Schmelzöfen variieren die Luft-/Abgasdrücke<br />

mit<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

der Leistungsanforderung an den <strong>Brenner</strong>,<br />

der Arbeitstemperatur,<br />

dem Grad der Verschmutzung des Regenerator-Füllmaterials.<br />

Die Verwendung von Frequenzformern für die Steuerung<br />

der Gebläsearbeit zum Erhalt des gerade benötigten<br />

Druckes/Volumens kann signifikante Einsparungen<br />

ergeben <strong>und</strong> die Steuerungsfähigkeit innerhalb des Systems<br />

verbessern. Die Auswahl des passenden Gebläses<br />

spart wesentlich Investitions- <strong>und</strong> Betriebskosten. Die<br />

Bemessung nach Volumen- <strong>und</strong> Druckanforderungen<br />

erfolgt unter „Heißstart“-Bedingungen (400 °F/200 °C).<br />

Der Motor (PS/kW) sollte anhand dieser Bedingungen<br />

ausgelegt werden, da dies der normale Betriebszustand<br />

ist. Der Frequenzumformer wird benötigt, um während<br />

der normalen Start-/Ende-Bedingungen den optimalen<br />

Betrieb zu erhalten.<br />

Reversive Regenerativsysteme erfordern Luft-/Abgas-/<br />

Brennstoff-Umschaltventile. In einem Standardsystem<br />

sind diese Ventile „Offen/geschlossen“-Ventile <strong>und</strong> die<br />

eigentlichen Strömungsventile sind separate Einheiten.<br />

Für die modulare Struktur sind die Umschaltventile mit<br />

I/P-Wandlern, Ventilstellungsreglern <strong>und</strong> Antrieben aus-<br />

52<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

gestattet. Der Einsatz der regulären Umschaltventile entfällt.<br />

Die Strömungsventile werden zu Mengenreglern,<br />

aber justieren lediglich die Ventile (Bild 3).<br />

Reversive Regenerativsysteme bieten Vorteile bei der<br />

Umwälzung von heißen Gasen, um bei der konvektiven<br />

Wärmeübertragung <strong>und</strong> -gleichmäßigkeit zu helfen.<br />

Jedoch bewirkt das Umschalten alle 40 bis 50 Sek<strong>und</strong>en<br />

eine Herausforderung für die Steuerung, da das System<br />

bei jeder Umkehrung gestört wird (Bild 4). In Aluminium-Schmelzöfen<br />

kann dies verstärkt werden durch<br />

uneinheitliche Regenerator-Verschmutzung, wodurch<br />

verschiedene Drücke an verschiedenen Regeneratoren<br />

erforderlich werden, um die Heizraten zu erhalten. Diesen<br />

Effekt spürt man bei der Verbrennungsluft, beim Abgasdruck<br />

am Ofen <strong>und</strong> beim Brennstoff/Luft-Verhältnis.<br />

Selbst im besten Falle sinkt beim Einschalten eines<br />

<strong>Brenner</strong>s der für einen bestimmten Fluss erforderliche<br />

Druck bei einer Brenndauer von 40 bis 50 Sek<strong>und</strong>en.<br />

Der Regenerator kühlt ab <strong>und</strong> der Widerstand sinkt,<br />

sodass die Luftströmung steigt <strong>und</strong> das Brennstoff/<br />

Luft-Verhältnis angepasst werden muss. Eine Erhöhung<br />

der Heizrate erfordert eine Erhöhung der Abgasmenge.<br />

All dies verändert den Ofendruck. Letztendlich beginnen<br />

die Ventile sich zu bewegen, <strong>und</strong> bei der nächsten<br />

Umkehrung ändert sich alles wieder. Dies verursacht<br />

ständige Anpassungen <strong>und</strong> das System fährt für kurze<br />

Zeitspannen unter Optimum. Eine Regulierung der Störung<br />

ist notwendig, um die maximale Leistungsfähigkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

Das Modularsystem wurde konstruiert, um alle Parameter<br />

innerhalb akzeptabler Grenzen zu steuern. Das<br />

Ziel ist, ständiges Nachregeln der Ventile während der<br />

unabhängigen Steuerung eines jeden <strong>Brenner</strong>s zu minimieren,<br />

um größere Steuerungsveränderungen beim<br />

Umschalten vom einen auf den anderen <strong>Brenner</strong> des<br />

<strong>Brenner</strong>paares zu vermeiden. Die Umschaltventile an<br />

jedem <strong>Brenner</strong> sind Volumenstromregelventile. Jeder<br />

<strong>Brenner</strong> wird unabhängig gesteuert, jedoch sind die Ventile<br />

nur Justierventile. Die wesentliche Steuerung erfolgt<br />

durch die Frequenzumformer, welche Luft- <strong>und</strong> Abgasdruck<br />

regeln. Ein weiteres Element für die Verursachung<br />

von Steuerungsschwankungen ist die modulierende<br />

Temperaturregelung. Üblicherweise wird ein Decken-<br />

Thermoelement für die Regelung verwendet. Dies kann<br />

durch Ladeposition <strong>und</strong> Flammenverteilung beeinflusst<br />

werden. Das System reagiert darauf <strong>und</strong> kann falsche<br />

oder sporadische Informationen abgeben. Dies erschwert<br />

die Möglichkeit des Systems, innerhalb akzeptabler Regelbereiche<br />

zu arbeiten, <strong>und</strong> kann weiterhin Produktivität<br />

<strong>und</strong> Leistungsfähigkeit verhindern.<br />

Das Modularsystem basiert auf der Abgastemperatur<br />

nach dem Regenerator, wobei die Deckentemperatur<br />

lediglich als Begrenzung zum Schutz der Decke dient.<br />

Reversiv-Regenerativsysteme saugen 80 % der Verbrennungsprodukte<br />

durch den Regenerator <strong>und</strong> 20 % der<br />

Abgase werden über den normalen Abgaskanal abgeführt.<br />

Die Konstruktion des Systems stellt diese optimale<br />

Aufteilung der Abgase (POC), welche durch den<br />

Ofen strömen, sicher. Das Temperatur-Kontrollsystem<br />

beobachtet die Austrittstemperatur des Abgases <strong>und</strong><br />

legt eine Heizrate für die <strong>Brenner</strong> fest. Die Heizrate ist<br />

anhand der Abgastemperatur nach oben <strong>und</strong> unten<br />

in festgelegten Schritten eingeteilt. Die tatsächliche<br />

Justierung erfolgt durch Anpassung der Frequenzumformer<br />

an Verbrennungsluft <strong>und</strong> Absaugvorrichtung.<br />

Diese Vorrichtung ist auf die Verbrennungsluft geeicht.<br />

Bei „x“ Verbrennungsluft sollte die Abgasmenge bei „y“<br />

sein. Mit den eingestellten Druckverlusten agieren die<br />

Umschaltventile als Justierventile. So wird jeder <strong>Brenner</strong><br />

unabhängig gesteuert.<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 3: Schematischer Aufbau eines Regenerativbrenner-Systems<br />

Bild 4: Regenerativbrenner in Aluminium-Schmelzofen<br />

4-2014 gaswärme international<br />

53


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Das Umschalt-/Steuerungsventil justiert den <strong>Brenner</strong>,<br />

um eine Heiz- oder Abgasmenge beizubehalten, damit das<br />

Erreichen der Temperatur von 400 °F (200 °C) innerhalb der<br />

40 bis 50 Sek<strong>und</strong>en Umschalt-Grenzbereiche sichergestellt<br />

wird. Die Abgassteuerung basiert auf dem Erreichen der<br />

400 °F (200 °C) innerhalb der 40 bis 50 Sek<strong>und</strong>en-Periode.<br />

Solange dies erreicht wird, bleibt das Umschalt-/Steuerungsventil<br />

in einer festgelegten Position.<br />

Das Verbrennungsluftventil wird so eingestellt, dass es<br />

die erforderliche Menge erreicht. Es erfolgt keine Frequenzanpassung<br />

aufgr<strong>und</strong> nur eines Durchlaufs. Es braucht mehrere<br />

Durchläufe, bevor eine Anpassung erfolgt. Das System<br />

erinnert sich, wo es beim letzten Durchlauf war, <strong>und</strong> kehrt<br />

in diese Position zurück. Falls das Regeneratorbett verschmutzt<br />

ist <strong>und</strong> gereinigt wird, gibt es einen Wahltaster,<br />

der die Daten in die Original-Konfiguration zurückstellt, um<br />

einen neuen Startpunkt zu generieren.<br />

Bild 5: Kompakte Regenerativbrenner-Einheit mit Umschaltventilen<br />

(Bloom Engineering)<br />

Bild 6: <strong>Brenner</strong> mit Regenerator unterhalb der <strong>Brenner</strong> mit<br />

Spezial-Schnellkupplungsausführung<br />

Bild 7: <strong>Brenner</strong> mit Regenerator oberhalb der <strong>Brenner</strong> mit<br />

Spezial-Schnellkupplungsausführung<br />

BRENNER<br />

Im Allgemeinen können Regenerativbrenner-Systeme<br />

bei höheren Ofentemperaturen <strong>und</strong> -auslastungen arbeiten<br />

als rekuperative Verbrennungssysteme. Obwohl das<br />

System komplexer ist <strong>und</strong> höhere Investitionskosten mit<br />

sich bringt, stellen die Regenerativbrenner-Systeme mittlerweile<br />

eine bewährte Verbrennungstechnologie in der<br />

Aluminiumindustrie dar, <strong>und</strong> die meisten neuen Öfen<br />

werden mit solchen <strong>Brenner</strong>n ausgestattet. Der <strong>Brenner</strong><br />

hat eine Keramik-Luftdüse <strong>und</strong> eine luftgekühlte Gasdüse,<br />

welche mit hochtemperaturbeständigem, feuerfestem<br />

Material isoliert ist. Diese <strong>Brenner</strong>art wird sehr erfolgreich<br />

in zahlreichen Aluminiumfabriken weltweit angewendet.<br />

Die Stabilität der <strong>Brenner</strong> <strong>und</strong> eine angemessene Flammenkonfiguration<br />

werden über breite Vorwärmtemperaturbereiche<br />

<strong>und</strong> Abregel-Verhältnisse beibehalten. Das<br />

Keramikdüsensystem schützt das Innere des <strong>Brenner</strong>s<br />

vor der Ofenstrahlung <strong>und</strong> vor Aluminiumspritzern. Das<br />

Luftdüsenmaterial ist resistent gegen mechanische Einwirkungen<br />

<strong>und</strong> hat eine lange Lebensdauer auch bei<br />

häufiger Reinigung. Eine typische <strong>Brenner</strong>einheit besteht<br />

aus <strong>Brenner</strong> mit Regenerator, Umschaltventilen für Gas,<br />

Verbrennungsluft <strong>und</strong> Abgas (Bild 5).<br />

SPEZIFISCHER ENERGIEVERBRAUCH<br />

Der spezifische Energieverbrauch von Aluminium-Schmelzöfen<br />

mit Regenerativbrennern beträgt 550 bis 630 kWh/t.<br />

Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab wie Ofengröße,<br />

Füllgut, Chargenbeladung, Durchlauf- <strong>und</strong> Metalltemperatur,<br />

dem allgemeinen Zustand des Ofens, Wasserkühlung<br />

<strong>und</strong> Dichtheit der Ofentür. Durch Verwenden des neuen<br />

effizienten Steuerungssystems bei der Nachrüstung existierender<br />

Öfen kann eine höhere Luftvorwärmung <strong>und</strong> damit<br />

eine noch höhere Energieeinsparung als erwartet erzielt<br />

werden. Ein großer Vorteil des modularen Steuerungssys-<br />

54<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

tems ist die zusätzliche Einsparung von elektrischer Energie<br />

<strong>und</strong> die stabile Leistung während eines Wechselvorgangs<br />

der Regeneratoren. Aufgr<strong>und</strong> der Flexibilität des Systems<br />

läuft das <strong>Brenner</strong>system meistens unter optimalen Bedingungen.<br />

WARTUNG<br />

Die Erfahrungen mit dem erfolgreichen Betrieb von vielen<br />

Öfen mit Regenerativbrenner-Systemen zeigen, dass<br />

die Wartungskosten im Rahmen eines genau definierten<br />

Budgets bleiben <strong>und</strong> mit konventionellen Systemen vergleichbar<br />

sind:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Gasmagnetventile verursachen keinerlei Probleme.<br />

Die Luft- <strong>und</strong> Abgas-Umschaltventile mit pneumatischem<br />

Antrieb werden periodisch einmal pro Jahr<br />

überprüft, die Abnutzung ist sehr gering.<br />

Die Gebläse für Verbrennungsluft <strong>und</strong> Absaugung erfordern<br />

lediglich eine Standardwartung.<br />

Mess- <strong>und</strong> Steuerungssysteme für Regenerativbrenner<br />

mit SPS <strong>und</strong> optischen Displaysystemen verursachen<br />

kaum Probleme. Sie versorgen den Bediener mit<br />

wichtigen Informationen über den System-Status, was<br />

die Wartung des gesamten Regenerativ-Heizsystems<br />

bedeutend erleichtert.<br />

Die Reinigungsfrequenz des Regenerators hängt sehr<br />

von dem verwendeten Rohmaterial ab. Sauberes Füllmaterial<br />

benötigt nur Reinigungsintervalle von 8 bis<br />

12 Monaten. In Extremfällen, z. B. beim Schmelzen von<br />

verunreinigtem Altmetall in Aluminium-Schmelzöfen,<br />

kann diese Frist auf 6 bis 12 Wochen reduziert werden<br />

(Bild 6).<br />

Heute sind Regenerativbrenner-Systeme Stand der Technik<br />

<strong>und</strong> ein bewährtes Instrument zur Reduzierung von<br />

Energiekosten <strong>und</strong> den zu erwartenden Emissionssteuern.<br />

Ein bestehendes Regenerativbrenner-System wird effizienter<br />

arbeiten, wenn ein modulares Steuerungssystem verwendet<br />

wird. Zusätzliche Energieeinsparung <strong>und</strong> höhere<br />

Schmelzraten sind erreichbar.<br />

LITERATUR<br />

[1] Whipple, D.F.: Direct charged melters, Bloom Engineering<br />

Publication, 2004<br />

[2] Whipple, D.F.: “Modular control systems for aluminium melter”,<br />

Bloom Engineering Publication, 2011<br />

[3] Domagala, J.; Rixen, K.: “Regenerative burner technology for<br />

aluminium melting furnace”, Vortrag, Thermprocess 2004<br />

[4] North American Co.: “Combustion Handbook”<br />

[5] Teufert, J.; Domagala, J.: “Regenerative burner systems for<br />

batch furnaces”, heat processing, 2/2010<br />

[6] Teufert, J.; Baur, S.: “Regenerative burners for reduction of<br />

energy consumption and emissions”, heat processing 9/2011<br />

[7] Reusch, G.; Domagala, J.: “Efficient combustion systems for<br />

aluminium industry”, heat processing 2/2012<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Die Wartung von Regeneratoren kann bedeutend erleichtert<br />

werden durch die Verwendung von Regeneratoren mit<br />

der Bloom-Schnellwechsel-Einrichtung. Regeneratoren<br />

<strong>und</strong> <strong>Brenner</strong> sind mit einem speziellen Dichtungssystem<br />

versehen, welches eine schnelle Trennung <strong>und</strong> Verbindung<br />

von Regenerator <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong> erlaubt (Bild 7).<br />

FAZIT<br />

Umbau <strong>und</strong> Neukonstruktion von Ofensystemen mit Regenerativbrenner-Systemen<br />

führen zu verfahrenstechnischen<br />

Vorteilen <strong>und</strong> es kann ein bedeutendes Einsparpotenzial<br />

bei Energie- <strong>und</strong> Emissionskosten erwartet werden (Energiesteuer).<br />

In Zukunft wird die Amortisationszeit des Systems<br />

drastisch sinken, im Vergleich zu Systemen mit einem<br />

Zentralrekuperator um bis zu 25 % <strong>und</strong> verglichen mit Kaltluftsystemen<br />

<strong>und</strong> der dabei ebenfalls reduzierten Menge<br />

an CO 2 -Emissionen um bis zu 45 %. Die Regenerativbrenner-<br />

Technologie ist vollentwickelt. Die Bloom-Erfahrungen im<br />

Langzeitbetrieb an verschiedenen Ofentypen zeigen, dass<br />

Vorbehalte bezüglich eines möglichen höheren Wartungsaufwandes<br />

völlig unbegründet sind.<br />

AUTOREN<br />

Donald F. Whipple<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 500 91-0<br />

dwhipple@bloomeng.com<br />

Günther Reusch<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 500 91-0<br />

g.reusch@bloomeng.de<br />

Stefan Baur<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH<br />

Düsseldorf<br />

Tel.: 0211 / 500 91-33<br />

s.baur@bloomeng.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

55


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Wärmebehandlung von Aluminiumbauteilen<br />

für Automobile<br />

von Adolf Hanus, Georg Dambauer<br />

Mit zunehmender Anstrengung, das Gewicht der Automobile mit dem Ziel geringerer Energieverbräuche zu reduzieren,<br />

werden anspruchsvolle Bauteile für Autos wie Strukturbauteile zunehmend aus Aluminium hergestellt. Dies erfordert<br />

enge Bauteiltoleranzen bezüglich Geometrie <strong>und</strong> mechanischer Kennwerte. Um dem zu genügen, werden diese Bauteile<br />

zur Einstellung der spezifizierten Eigenschaften sorgsam ausgehärtet.<br />

Heat treatment of aluminium components<br />

for the automotive industry<br />

Following the increasing efforts to reduce the weight of cars for the benefit of lower energy consumption, even complex<br />

car components such as structural parts are more and more made of aluminium. This requires close tolerances in view<br />

of the geometry and mechanical parameters of the parts. To meet these requirements the parts are hardened very<br />

carefully in order to achieve the specified properties.<br />

Die thermischen Prozesse zur Herstellung der Bauteile<br />

beginnen mit dem Erschmelzen des für das Gussteil<br />

erforderlichen Flüssigmetalls, das anschließend in<br />

Druckgussformen eingespritzt wird <strong>und</strong> dort zu komplexen<br />

Bauteilen erstarrt. Die Bauteile werden danach vom Angusssystem<br />

getrennt <strong>und</strong> der Wärmebehandlung zugeführt.<br />

Die Wärmebehandlung wird individuell angepasst an die<br />

Bauteilgeometrie <strong>und</strong> die Werkstofflegierung durchgeführt.<br />

Üblich ist eine Aushärtung bestehend aus Lösungsglühen mit<br />

Abschreckung <strong>und</strong> Auslagerung, um den T6- bzw. T7-Zustand<br />

zu erreichen. Bauteile für die Verwendung in Automobilen<br />

werden aufgr<strong>und</strong> der Stückzahlen meist in kontinuierlich<br />

arbeitenden Anlagen wärmebehandelt.<br />

Der typische Ablauf (Bild 1) beginnt mit dem Gießen <strong>und</strong><br />

dem anschließenden Stanzen zur Entfernung des Angusssystems.<br />

Danach folgen das Lösungsglühen mit Abschreckung<br />

<strong>und</strong> gegebenenfalls mit einem Richtvorgang, <strong>und</strong> ein Auslagerungsprozess,<br />

dem sich üblicherweise das Richten <strong>und</strong><br />

die mechanische Bearbeitung anschließen.<br />

AUSHÄRTUNG<br />

Der Erfolg des Aushärtens hängt entscheidend von den<br />

Lösungsglüh-, Abschreck- <strong>und</strong> Auslagerungsbedingungen<br />

ab. Wichtig ist eine sehr kurze <strong>und</strong> reproduzierbare<br />

Abschreckverzögerung, d. h. die reproduzierbar schnelle<br />

Überführung der Bauteile aus dem Lösungsglühofen in<br />

Bild 1: Schritte der Herstellung von Aluminium-<br />

Strukturbauteilen<br />

56<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

die Abschreckeinrichtung <strong>und</strong> das sich ohne Verzögerung<br />

anschließende Warmauslagern bei optimaler Temperatur<br />

<strong>und</strong> Dauer.<br />

Die Wirkung des Aushärtens wird von folgenden Parametern<br />

beeinflusst [1]:<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Zusammensetzung (Legierungs- <strong>und</strong> Spurenelemente),<br />

Gießverfahren (Dendritenarmabstand),<br />

Gefügemodifikationen (Schmelzebehandlung, Veredelung,<br />

Kornfeinung etc.),<br />

Geometrische Gussstückabmessungen.<br />

Beim Lösungsglühen werden die für die Aushärtung<br />

verantwortlichen Legierungsbestandteile in Lösung<br />

gebracht. Für eine optimale Prozessführung muss die<br />

Temperatur sehr genau eingehalten werden. In der Regel<br />

werden Lösungsglühungen bei 460-545 °C durchgeführt.<br />

Die maximale Abweichung der Materialtemperatur vom<br />

Sollwert beträgt dabei ± 3 K. Die Glühdauer wird vom<br />

Gießverfahren, den Gussteilabmessungen, der metallurgischen<br />

Vorgeschichte, den gewünschten mechanischen<br />

Eigenschaften sowie der Lösungsglühtemperatur<br />

mitbestimmt. Während des Lösungsglühens gehen die<br />

aushärtenden Bestandteile umso rascher <strong>und</strong> vollständiger<br />

in Lösung, je höher die Erstarrungsgeschwindigkeit<br />

ist bzw. je feiner das Gefüge vorliegt. Durch die dadurch<br />

entstehenden kürzeren Diffusionswege ergeben sich<br />

geringere notwendige Lösungsglühzeiten [2].<br />

Das Abschrecken ist der kritischste Teil der Wärmebehandlung.<br />

Hierbei soll der Gefügezustand, der sich bei<br />

der Lösungsglühung eingestellt hat, eingefroren werden.<br />

Ziel ist es, einen übersättigten Mischkristall zu erhalten.<br />

Dafür wird eine rasche Abkühlung der Teile benötigt. Die<br />

Zeit zwischen der Entnahme aus dem Glühofen <strong>und</strong> dem<br />

Abschrecken soll je nach Größe maximal 10 Sek<strong>und</strong>en<br />

für kleine, dünnwandige Stücke <strong>und</strong> 30 Sek<strong>und</strong>en für<br />

große, dickwandige Teile betragen. Wird diese Zeit überschritten,<br />

lagern sich die gelösten Atome an Korngrenzen<br />

oder Partikeln an <strong>und</strong> gehen für die Härtung verloren.<br />

Mit Wasser können Abschreckraten von ungefähr<br />

120 K/s erreicht werden. Bei Gussstücken, die aufgr<strong>und</strong><br />

starker Unterschiede in ihrer Wandstärke zu Verzug oder<br />

Eigenspannungen neigen, kann das Abschrecken in<br />

einem erwärmten Wasserbad bei etwa 70 °C erfolgen.<br />

Polymer <strong>und</strong> vor allem Luft werden zum Abschrecken<br />

eingesetzt, wenn eine geringere Kühlrate, z. B. zur Erzielung<br />

einer geringeren Verformung der Teile, gefordert ist.<br />

Bei Polymer beträgt sie ungefähr 18 K/s <strong>und</strong> bei hochkonvektiver<br />

Luftabkühlung 2-4 K/s [3, 4].<br />

Der Warmauslagerungsprozess wird bei Temperaturen<br />

von 150-220 °C <strong>und</strong> einer Temperaturgenauigkeit<br />

von ± 3 K durchgeführt. Mit Beginn der Warmauslagerung<br />

setzt die Ausscheidung der überschüssig gelösten<br />

Bestandteile ein. Dabei nehmen Festigkeit <strong>und</strong> Härte<br />

zunächst zu, erreichen einen Höchstwert <strong>und</strong> gehen,<br />

wenn die Auslagerung weiter fortgesetzt wird, wieder<br />

zurück. Die Bruchdehnung nimmt bis zum Erreichen der<br />

Höchstfestigkeit stetig ab, um dann wieder zuzunehmen.<br />

Mit steigender Auslagerungstemperatur laufen diese<br />

Vorgänge schneller ab, die notwendige Auslagerungsdauer<br />

reduziert sich <strong>und</strong> die höchsterreichbare Festigkeit<br />

nimmt ab. Im Anschluss an die Auslagerung werden<br />

die Teile abgekühlt <strong>und</strong> der mechanischen Bearbeitung<br />

zugeführt.<br />

LAGERUNG<br />

Beim Glühen dünnwandiger Strukturbauteile sowie bei<br />

hohen Glühtemperaturen muss auf eine richtige Lagerung<br />

der Teile geachtet werden, da es sonst zu einer Verformung<br />

der Bauteile kommen kann [3, 4]. Bei den angewandten<br />

Glühtemperaturen wird das Teil weich <strong>und</strong> verformt sich<br />

der Schwerkraft folgend. Ein unruhiger Transport der Teile<br />

verstärkt diesen Effekt.<br />

Inlets nehmen die Bauteile auf <strong>und</strong> stützen sie während<br />

des Wärmebehandlungsvorganges. Um optimale<br />

Gestelle <strong>und</strong> Inlets zu gewährleisten, wird eine individuelle<br />

Gestellentwicklung für jedes Bauteil durchgeführt.<br />

Die Inlets tragen die Bauteile <strong>und</strong> sind auf den<br />

Gestellen befestigt. Typischerweise werden während<br />

der Gestellentwicklung die Verformungen der Bauteile<br />

durch optische 3D-Messungen vor <strong>und</strong> nach der Wärmebehandlung<br />

analysiert <strong>und</strong> die Inlets <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

deren Positionierung im Gestell entsprechend<br />

angepasst. Wesentliches Augenmerk muss bei der Analyse<br />

der Messergebnisse <strong>und</strong> der Modifikationen auf die<br />

Formhaltigkeit der für die spätere Montage relevanten<br />

Kontaktflächen der Bauteile gelegt werden. Optimale<br />

Bild 2: Gemessene Abkühlkurve einer Luftquench für mehrere Bauteile<br />

in einem Gestell (Abschreckrate 2,5 K/s)<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

4-2014 gaswärme international<br />

57


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 3: Versuchsanlage zur Ermittlung der Parameter für die Aushärtung <strong>und</strong> zur Optimierung der Gestelle <strong>und</strong> Inlets<br />

(LGO=Lösungsglühofen, LKK=Luftquench, ASE=Wasser/Polymer-Abschreckeinheit, ALO=Auslagerungsofen)<br />

Inlets reduzieren den Richtaufwand <strong>und</strong> damit die Kosten<br />

für die Wärmebehandlung der Teile.<br />

Bei der Abstützung der Teile ist darauf zu achten,<br />

dass diese so erfolgt, dass zum einen eine ausreichende<br />

Unterstützung gegeben ist <strong>und</strong> zum anderen aber auch<br />

den Belangen der Erwärmung <strong>und</strong> des Abschreckens<br />

Rechnung getragen wird. Eine gleichmäßige Zugänglichkeit<br />

der Luft zu allen Flächen des Bauteiles muss<br />

gewährleistet werden. Auch das Handling der Teile zum<br />

Be- <strong>und</strong> Entladen <strong>und</strong> ein möglichst kompakter Transport<br />

durch die Anlage stellen Anforderungen an die<br />

Konstruktion der Inlets <strong>und</strong> Gestelle.<br />

Um die Flexibilität der Anlage zu erhalten, werden die<br />

Gestelle so ausgeführt, dass unterschiedliche bauteilspezifische<br />

Inlets in die Gestelle eingebaut werden können.<br />

Beim Abschrecken mit der geforderten Abkühlrate<br />

ist eine optimale Zugänglichkeit für das Kühlmedium,<br />

hier Luft, zu den Oberflächen der Bauteile erforderlich.<br />

Somit kann es auch notwendig sein, dass die Teile einlagig<br />

angeordnet werden, was durch Stapelung <strong>und</strong><br />

Entstapelung der Gestelle im Ofen erreicht werden kann.<br />

Die Gestelle müssen möglichst verzugsarm konstruiert<br />

sein, vor allem wenn sie automatisch entstapelt bzw.<br />

nach dem Abschreckprozess wieder gestapelt werden<br />

müssen.<br />

ABSCHRECKUNG<br />

Das Abschrecken der Aluminiumbauteile entscheidet über<br />

die mechanischen Eigenschaften <strong>und</strong> die Eigenspannungen<br />

im Bauteil. Eine sehr schnelle Abschreckung kann zu hohen<br />

Eigenspannungen im Al-Bauteil führen, die beim späteren<br />

Einsatz im schlechtesten Fall zu Spannungsrissen führen<br />

können. Weiterhin können diese Spannungen vor allem bei<br />

empfindlichen Bauteilen zu einem Bauteilverzug führen, der<br />

den geforderten engen Geometrietoleranzen zuwiderläuft<br />

<strong>und</strong> aufwendige <strong>und</strong> kostenintensive Richtarbeiten erfordert.<br />

Um die Eigenspannungen zu minimieren, wird vor<br />

allem für dünne Bauteile wie Strukturbauteile Luft als<br />

Abschreckmedium eingesetzt (Bild 2). Aufgr<strong>und</strong> der<br />

geringen Wandstärken der Al-Strukturbauteile werden<br />

die notwendigen Abschreckgradienten erreicht <strong>und</strong> die<br />

Bauteile verziehen sich während des Abschreckens nur<br />

unwesentlich. Mittlerweile können dickwandigere Bauteile<br />

wie Zylinderköpfe <strong>und</strong> Motorblöcke aus geeigneten<br />

Al-Legierungen ebenfalls mit Luft abgeschreckt werden.<br />

Die Kühlgradienten sind ausreichend groß, um die geforderten<br />

mechanischen Eigenschaften zu erreichen <strong>und</strong><br />

die durch das Abschrecken erzeugten Eigenspannungen<br />

sind geringer.<br />

WÄRMEBEHANDLUNGSANLAGEN<br />

Versuchsanlage<br />

Die Versuchsanlage für die Ermittlung der Parameter zur<br />

Aushärtung spezifischer Bauteile verfügt über alle Möglichkeiten<br />

der Prozessführung. Das umfasst die Behandlungszeiten,<br />

Temperaturen <strong>und</strong> vor allem verschiedene<br />

Abschreckmedien. Dazu besteht die Anlage aus einem<br />

Lösungsglühofen mit einer Position, dem Abschreckzentrum<br />

mit Luft-, Polymer- <strong>und</strong> Wasserabschreckung <strong>und</strong><br />

dem Auslagerungsofen mit zwei Positionen (Bild 3). Der<br />

Transport der Gestelle erfolgt über Rollgänge, sodass ein<br />

vollautomatischer Prozessablauf gewährleistet ist.<br />

Die Behandlungstemperaturen <strong>und</strong> die Bedüsung in<br />

den Öfen lassen sich in einem weiten Rahmen einstellen<br />

<strong>und</strong> die Abschreckung kann mit verschiedenen Medien<br />

<strong>und</strong> Kühlungen durchgeführt werden, um in kurzer Zeit<br />

unterschiedliche Bedingungen zu testen. Die Messergebnisse<br />

werden wie bei der Produktionsanlage von der<br />

automatischen Steuer- <strong>und</strong> Regelanlage registriert <strong>und</strong><br />

stehen somit für eine spätere Analyse zur Verfügung. Die<br />

Versuchsanlage ist so ausgeführt, dass in ihr Kleinserien <strong>und</strong><br />

Bemusterungen durchgeführt werden können.<br />

58<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Durchlaufanlage zum Aushärten von Strukturbauteilen (LGO=Lösungsglühofen, LKK=Luftquench,<br />

RAL=Entnahme zum Richten, ALO=Auslagerungsofen)<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Kompaktanlage<br />

Die Kompaktanlage dient zur Aushärtung von Strukturbauteilen<br />

<strong>und</strong> verwendet für die Abschreckung eine Luftquench.<br />

Die Gestelle werden auf Rollgängen durch die<br />

Anlage bewegt <strong>und</strong> durchlaufen den Lösungsglühofen,<br />

die Luftquench <strong>und</strong> den Auslagerungsofen (Bild 4). Der<br />

Auslagerungsofen ist zweibahnig ausgeführt, um die erforderlichen<br />

Haltezeiten auf möglichst kurzer Baulänge zu<br />

gewährleisten, in den übrigen Einheiten fahren die Gestelle<br />

einbahnig.<br />

Für ein Richten nach dem Lösungsglühen ist ein herausfahrbarer<br />

Rollgang vorgesehen, dem das Gestell seitlich der<br />

Anlage entnommen werden kann. Die Anlage wird mittels<br />

der Steuer- <strong>und</strong> Regelanlage überwacht <strong>und</strong> entsprechend<br />

des jeweils gewählten Rezeptes eingestellt. Alle Prozesse<br />

laufen vollautomatisch, um die erforderliche Reproduzierbarkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

Großserienanlage<br />

Große Wärmebehandlungsanlagen arbeiten kontinuierlich<br />

<strong>und</strong> können mit einem Abschreckzentrum ausgestattet<br />

werden, indem verschiedene Abschreckverfahren durchgeführt<br />

werden können (Bild 5). Großserienanlagen für<br />

die Wärmebehandlung arbeiten vollautomatisch <strong>und</strong><br />

mit geringem Personaleinsatz, sie sind energiesparend<br />

<strong>und</strong> sichern eine hohe Reproduzierbarkeit des Prozesses.<br />

Der Materialdurchsatz installierter Anlagen liegt bei ca.<br />

2.500 kg/h.<br />

Eine Rollenherdofenanlage in Kombination mit einem<br />

flexiblen Abschreckzentrum ermöglicht eine Vielzahl an<br />

Wärmebehandlungsverfahren, um die unterschiedlichsten<br />

Al-Bauteile zu behandeln <strong>und</strong> mit dem optimalen<br />

Abschreckverfahren zu arbeiten. Die Prozesse der Wärmebehandlung<br />

<strong>und</strong> vor allem der Abschreckung sind in<br />

vielen Untersuchungen immer weiter verfeinert worden,<br />

sodass die mechanischen Eigenschaften des Wärmgutes<br />

für die unterschiedlichsten Belange der K<strong>und</strong>en gezielt<br />

eingestellt werden können. Versuche in einer produktionsnahen<br />

Versuchsanlage (s. o.) bieten die Möglichkeit die<br />

Parameter vor der Inbetriebnahme der Produktionsanlage<br />

zu ermitteln, zu optimieren <strong>und</strong> abzusichern. In hochflexiblen<br />

Anlagen können unterschiedlichste Bauteile, wie<br />

Zylinderköpfe, Motorblöcke <strong>und</strong> dünnwandige Strukturbauteile<br />

abwechselnd wärmebehandelt werden.<br />

Typischerweise sind die kontinuierlichen Wärmebehandlungsanlagen<br />

der LOI Thermprocess als Rollenherdöfen<br />

ausgeführt, deren Lösungsglüh- <strong>und</strong> Auslagerungsofen<br />

platzsparend übereinander angeordnet<br />

werden (Bild 5). Über ein Rollenfördersystem werden die<br />

Gestelle oder Gestellstapel, die bis zu 1.500 kg wiegen, in<br />

den unten aufgebauten Lösungsglühofen eingefahren.<br />

Nach der Aufheizung wird die Wärmguttemperatur in<br />

der Haltezone über eine bestimmte Zeit auf der eingestellten<br />

Solltemperatur mit einer Toleranz von ± 3 K<br />

gehalten. Die Anlagen erlauben variable Durchlaufzeiten<br />

zwischen 60 <strong>und</strong> 420 min.<br />

Die Beheizung der Öfen erfolgt mit stetig geregelten<br />

Gasbrennern, deren Abgas in die Ofenatmosphäre<br />

eingemischt wird. Der Wärmeübergang auf das Material<br />

erfolgt durch Konvektion. Die für die Konvektion<br />

erforderliche Strömung wird durch Umwälzventilatoren<br />

erzeugt. Das umgewälzte Gas wird durch Leitkanäle<br />

<strong>und</strong> spezielle Leitbleche in den Nutzraum geleitet, wo<br />

es die Bauteile im Gestell gleichmäßig umströmt. Durch<br />

Abgasrückführung <strong>und</strong> Nutzung der noch enthaltenen<br />

Wärme im niedrigeren Temperaturniveau des Ausla-<br />

4-2014 gaswärme international<br />

59


ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

FACHBERICHTE<br />

Bild 5: Kontinuierliche Wärmebehandlungsanlage für die Großserienproduktion<br />

gerungsofens wird der Energieverbrauch der Anlage<br />

positiv beeinflusst.<br />

Die Wasser- <strong>und</strong> Polymerbäder sind mit Rückkühlsystemen<br />

ausgestattet, damit die Temperaturen der Abschreckmedien<br />

auf einem definierten Niveau gehalten werden<br />

können. Die Luftabschreckung ist ebenfalls über die Lufttemperatur<br />

beeinflussbar. Nach dem Abschrecken werden<br />

das Gestell bzw. der Gestellstapel in einem Aufzug auf<br />

die Speicherstrecke vor den Auslagerungsofen gefördert.<br />

Abhängig vom gewünschten Wärmebehandlungszustand<br />

<strong>und</strong> den geforderten mechanischen Kennwerten werden<br />

die Temperatur <strong>und</strong> die Haltezeit im Warmauslagerungsofen,<br />

gewählt. Die Durchlaufzeiten im Auslagerungsofen<br />

können unabhängig vom Lösungsglühofen eingestellt<br />

werden.<br />

Jedem Bauteiltyp wird abhängig von der Legierung, der<br />

Geometrie <strong>und</strong> den geforderten Zielvorgaben bezüglich<br />

der mechanischen Eigenschaften ein individuell ausgearbeitetes<br />

Wärmebehandlungsprogramm zugewiesen. Dieses<br />

Programm ist als „Rezeptur“ in einer Tabelle anwählbar<br />

<strong>und</strong> garantiert die Reproduzierbarkeit der Wärmebehandlungen<br />

für unterschiedliche Bauteile.<br />

STEUERUNG<br />

Eine aufwendige Chargenverfolgung dokumentiert bei<br />

allen Anlagen die relevanten Daten. Sie ermöglicht die<br />

exakte Verfolgung einzelner Bauteile <strong>und</strong> deren Behandlungsbedingungen<br />

während des Aushärtens. Sie registriert<br />

bei Rezepturwechsel, ab wann die Bedingungen (Temperaturen,<br />

Takt- <strong>und</strong> Haltezeiten) der prozessrelevanten<br />

Anlagensysteme für die Charge mit neuer Rezeptur bereit<br />

sind. Die aufgezeichneten Daten werden mit Zeitstempel in<br />

einem Archiv abgespeichert <strong>und</strong> den einzelnen Bauteilen,<br />

bzw. dem jeweiligen Gestell, zugeordnet.<br />

Treten während des Prozesses Abweichungen von<br />

den Sollwerten auf, so werden die betroffenen Gestelle<br />

in der Chargenverfolgung entsprechend markiert. In<br />

diesem Fall werden die Anlagenbediener umgehend<br />

informiert, um kurzfristig reagieren zu können, <strong>und</strong> die<br />

Bauteile werden als NIO (nicht in Ordnung) gekennzeichnet<br />

<strong>und</strong> im Weiteren aus dem normalen Ablauf<br />

entnommen. Die Zustände der Anlage, d. h. alle Details<br />

der einzelnen Komponenten, <strong>und</strong> die Bewegung der<br />

Bauteile werden dem Anlagenbediener per Visualisierung<br />

auf einem Bildschirm angezeigt.<br />

FAZIT<br />

Das Anlagenkonzept der LOI Thermprocess ermöglicht<br />

es, die Wärmebehandlung für Aluminiumbauteile der<br />

jeweiligen Verwendung, der Aluminiumlegierung <strong>und</strong><br />

der unterschiedlichen Geometrien der Bauteile kurzfristig<br />

gezielt <strong>und</strong> individuell anzupassen. Die dazu erforderlichen<br />

Daten werden in Versuchen ermittelt, um die Anlage<br />

zielgerichtet auf die spezifischen Bedingungen einzustellen.<br />

Dies gilt für das Lösungsglühen, das Abschrecken<br />

<strong>und</strong> das Auslagern sowie für die Zwischenentnahme zum<br />

60<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Richten falls erforderlich. Aus diesem Gr<strong>und</strong> sind diese<br />

Anlagen trotz ihrer Auslegung für die kontinuierliche<br />

Serienproduktion extrem vielseitig nutzbar <strong>und</strong> sehr<br />

wirtschaftlich.<br />

LITERATUR<br />

[1] Aluminium-Zentrale Düsseldorf: Wärmebehandlung von<br />

Aluminium. 1992, 4. Aufl., Düsseldorf. Aluminium-Verlag<br />

GmbH<br />

[2] Dambauer, G.: Optimierung der Wärmebehandlungsparameter<br />

der Legierung EN AC-AlSi7Mg0,x – Konstruktion der<br />

Stufenplattenkokille. Diplomarbeit, Montanuniversität<br />

Leoben, 2005<br />

[3] Kammer, C.: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Werkstoffe – Beinflussung der<br />

Eigenschaften durch thermische <strong>und</strong> mechanische Behandlung.<br />

In: Aluminium Taschenbuch 1. 2002, 16. Aufl., Düsseldorf:<br />

Aluminium-Verlag. ISBN 3-87017-274-6, S. 255-334<br />

[4] Davis, J. R.: Aluminium and Aluminium Alloys – heat treating.<br />

In: ASM Speciality Handbook. 1998, 4 th printing, Ohio:<br />

ASM international. ISBN 0-87170-496-X, S. 290-327<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Adolf Hanus<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 1891-846<br />

adolf.hanus@tenova.com<br />

Dr. mont. Georg Dambauer<br />

LOI Thermprocess GmbH<br />

Essen<br />

Tel.: 0201 / 1891-319<br />

georg.dambauer@tenova.com<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Recycling-Anlage<br />

mit Zweikammer-<br />

Schmelzofen TCF<br />

Schützt die Umwelt <strong>und</strong><br />

reduziert die Kosten<br />

Zweikammer-Schmelzofen (TCF) Recyclinganlage:<br />

n Schmelzen von kontaminiertem Schrott<br />

n TCF-Prozess<br />

n Metall-Umwälzung<br />

n Automatische Chargiereinrichtung<br />

n Integrierte Steuerung<br />

Vorteile:<br />

n Leichtes Gießen<br />

n Sehr sichere Arbeitsweise<br />

n Vollautomatischer Betrieb<br />

n Umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

n Zuverlässige Funktion<br />

4-2014 gaswärme international<br />

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Aluminium 2014<br />

Düsseldorf<br />

7.-9. Oktober<br />

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61


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Prozesse optimieren mit<br />

DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />

Ein Leitfaden für Aufbau <strong>und</strong> Betrieb eines<br />

Energiemanagementsystems<br />

Dieses Fachbuch vermittelt erstmals das Gr<strong>und</strong>wissen für den Aufbau von Energiemanagementsystemen<br />

auf Basis der DIN EN ISO 50001.<br />

Die im April 2012 eingeführte Norm definiert die Anforderungen von Energiemanagementsystemen<br />

<strong>und</strong> löst die DIN EN 16001 aus dem Jahr 2009<br />

ab. Neben technischen Gr<strong>und</strong>lagen der Verbrauchsmessung <strong>und</strong> Energieabrechnung<br />

erfahren die Leser in kompakter, transparenter Form Methoden<br />

zur Daten erfassung <strong>und</strong> Datenanalyse sowie zur zielgerichteten<br />

Nutzung der gewonnenen Ergebnisse. Die ergänzenden digitalen In halte<br />

bieten – gemeinsam mit dem eBook – zudem praktischen Nutzen für den<br />

mobilen Einsatz.<br />

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DIN EN ISO 50001 in der Praxis<br />

1. Auflage 2012 – ISBN: 978-3-8027-2382-7<br />

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FACHBERICHTE<br />

Wärmebehandlung für die<br />

Optimierung von Aluminiumwerkstoffen<br />

von Gerald Eckertsberger<br />

Gewichtsreduzierung <strong>und</strong> verbesserte Materialeigenschaften sind die wesentlichen Faktoren für die Anwendung von<br />

Aluminium <strong>und</strong> Aluminiumlegierungen im Automotive- <strong>und</strong> Luftfahrtbereich. Zusätzlich zur Entwicklung neuer Materialien<br />

ist die Entwicklung neuer Wärmebehandlungen für die Verbesserung der Eigenschaften von Aluminiumwerkstoffen<br />

von großer Bedeutung.<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Heat treatment for the improved quality of aluminium alloy<br />

Weight reduction and improved material properties – two factors that aluminium manufacturers need to continue<br />

optimizing if they are to comply with the technological and economic interests of the aerospace and automotive<br />

industries. In addition to investigating new alloys at the primary metallurgy stage, extracting the full potential<br />

of secondary processes is critical in manufacturing plates cost-effectively for the aerospace, automotive and<br />

construction industries.<br />

Gegossene Barren werden nach dem Gießen<br />

gefräst <strong>und</strong> im Stoßofen auf Warmwalztemperatur<br />

erwärmt oder auch homogenisiert. Im Warmwalzwerk<br />

werden daraus Platten oder Bänder gewalzt.<br />

Profile werden aus homogenisierten Bolzen extrudiert.<br />

Nach dem Warmwalzen bzw. Extrudieren werden<br />

die Platten oder Profile im Rollenherdofen wärmebehandelt<br />

<strong>und</strong> danach im Alterungsofen dem für viele<br />

Legierungen notwendigen Alterungsprozess unterzogen.<br />

Bänder werden im Kaltwalzwerk (eventuell unter<br />

Einsatz von Zwischenglühungen) im Schwebebandofen<br />

wärmebehandelt. Nicht härtbare Legierungen werden<br />

typischerweise im Kammerofen der Finalglühe unterzogen.<br />

Um optimale Eigenschaften in der Produktionsroute<br />

von Aluminiumhalbzeug (Bild 1) zu erhalten, sind einige<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Kriterien in allen Wärmebehandlungsprozessen<br />

zu beachten:<br />

■■<br />

■■<br />

Hohe Temperaturgleichmäßigkeit in der gesamten<br />

Charge durch Hochkonvektion.<br />

Keine Oberflächenbeschädigung im Ofen <strong>und</strong> während<br />

des Handlings.<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Höchster Durchsatz durch max. Aufheizraten unter<br />

Beachtung der geforderten engen Temperaturtoleranzen.<br />

Software zum vollautomatischen Betrieb der Anlage<br />

<strong>und</strong> Optimierung der Produktion durch Vorhersage<br />

<strong>und</strong> Regelung der Materialtemperaturen.<br />

Geringer Energieverbrauch je Tonne produziertem<br />

Material.<br />

Höchster Wirkungsgrad <strong>und</strong> geringste Emissionen<br />

mit Low-NO X -<strong>Brenner</strong>n <strong>und</strong> Wärmerückgewinnung<br />

(z. B.: Rekuperatoren)<br />

Geringer Platzbedarf der Anlagen <strong>und</strong> optimale<br />

Anpass ung an das K<strong>und</strong>enlayout.<br />

Entsprechendes Design für lange Lebensdauer.<br />

Geringe Wartungskosten.<br />

STOSSOFEN FÜR ALUMINIUMBARREN<br />

Beim Gießen von Walzbarren kühlt die Oberfläche sehr<br />

schnell ab, während der Kern sehr viel langsamer ist. Dies<br />

führt zu internen Spannungen <strong>und</strong> Ungleichmäßigkeiten<br />

im Gefüge des Barrens, was in der Weiterverarbeitung<br />

4-2014 gaswärme international<br />

63


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 1: Produktionsroute von Aluminiumhalbzeug<br />

Bild 2: Stoßofen bei Alcoa Tennessee/US<br />

zum Problem wird. Zur Vermeidung dieses Problems<br />

werden die Barren homogenisiert, d. h. auf eine Temperatur<br />

knapp unter der legierungsspezifischen Schmelztemperatur<br />

(580-620 °C) erwärmt <strong>und</strong> dort einige St<strong>und</strong>en<br />

gehalten. Um eine möglichst gleichmäßige Korngröße zu<br />

erhalten <strong>und</strong> im anschließenden Walzprozess ein gutes<br />

Ergebnis zu erzielen, ist eine geringe Temperaturdifferenz<br />

in den Barren erforderlich (≤ 6 °C). Aufgr<strong>und</strong> der Behandlungstemperaturen<br />

in der Nähe des Schmelzpunktes ist<br />

außerdem eine Vermeidung jeder Überhitzung notwendig,<br />

damit es nicht zu lokalen Anschmelzungen der Barren<br />

kommt. Nach dem Homogenisieren erfolgt üblicherweise<br />

noch eine Abkühlung auf Warmwalztemperatur (450-<br />

550 °C) abhängig vom Walzwerk.<br />

Je nach Verarbeitungsablauf kann auch nur ein Anwärmen<br />

auf diese Warmwalztemperatur notwendig sein<br />

wenn z. B. die Legierung ein relativ homogenes Gießen<br />

zulässt. Auch hier ist eine geringe Temperaturdifferenz<br />

die Voraussetzung für ein gutes Walzergebnis. Die Barren<br />

werden nach dem Gießen an den größten Seiten gefräst,<br />

um die Walzhaut <strong>und</strong> eventuelle oberflächennahe Seigerungen<br />

zu entfernen. Beschädigungen dieser Oberflächen<br />

während der Wärmebehandlung sind unbedingt zu vermeiden,<br />

da diese auch nach dem Walzprozess sichtbar<br />

bleiben würden. Ebenfalls unbedingt zu vermeiden ist die<br />

Verunreinigung der Oberflächen mit Partikeln aus dem<br />

Ofen (z. B. aus der Isolierung), da diese beim Walzen in<br />

das Material eingepresst würde.<br />

Es werden Barren mit Abmessungen bis zu<br />

10 x 3 x 0,8 m mit Gewichten von mehr als 35 t aus Reinaluminium<br />

sowie allen Legierungen behandelt, wobei<br />

sich bis zu 48 Stück auf einmal im Ofen befinden können.<br />

Der Stoßofen (Bild 2) bietet bei geeigneter Konstruktion<br />

(Bild 3) hier die beste Möglichkeit alle diese Bedingungen<br />

bei niedrigstem Energieverbrauch <strong>und</strong> bestmöglichem<br />

Durchsatz zu erfüllen.<br />

Die Barren werden stehend durch den Ofen transportiert,<br />

um Oberflächenbeschädigungen zu minimieren.<br />

Die Isolierung besteht aus speziellem (shot-free) Material,<br />

welches insbesondere keine bei der üblichen Herstellung<br />

entstehenden Glaskügelchen enthält. Auch ist die komplette<br />

Innenfläche der Isolierung mit Blechen abgedeckt.<br />

Diese Maßnahmen verhindern, dass Verunreinigungen auf<br />

die Barrenoberflächen aufgebracht werden.<br />

Um kurze Aufheizzeiten <strong>und</strong> damit hohe Durchsätze zu<br />

erzielen, wird mit hohen Luftgeschwindigkeiten gearbeitet.<br />

Die Atmosphäre wird durch den Umwälzventilator an<br />

den <strong>Brenner</strong>n vorbei seitlich nach unten transportiert <strong>und</strong><br />

dann durch ein Düsensystem zwischen den Barren vorbeigeführt.<br />

Das Düsensystem ist so konstruiert, dass lokale<br />

Überhitzungen vermieden werden <strong>und</strong> gleichzeitig eine<br />

möglichst gleichmäßige Beströmung der Barren erfolgt.<br />

Die Temperaturregelung erfolgt über Stichelemente<br />

in jeder Zone, wodurch die Barrentemperatur erfasst <strong>und</strong><br />

die Möglichkeit geboten wird den Ofen mit Überziehtemperaturen<br />

zu fahren. Dies erlaubt ebenfalls höhere<br />

Durchsätze. Die gemessenen Barrentemperaturen werden<br />

gegebenenfalls noch durch ein Berechnungsmodell<br />

64<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 3: Querschnitt durch den Stoßofen mit den<br />

Luftströmungen<br />

Bild 4: Rollenherdofen bei Aleris Dingsheng Aluminium/China<br />

ergänzt, welches Informationen über die nicht messbaren<br />

Temperaturen liefert <strong>und</strong> damit auch im Falle von Ablaufstörungen<br />

eine sichere <strong>und</strong> exakte Temperaturregelung<br />

ermöglicht.<br />

Die Beheizung erfolgt üblicherweise direkt über Gasbrenner,<br />

welche durch Rekuperatoren einen hohen Wirkungsgrad<br />

erhalten. Für Spezialanwendungen ist auch<br />

der Einsatz von Strahlrohren, Ölbrennern oder elektrischer<br />

Beheizung möglich.<br />

Bei diesen Anlagen sind beim Homogenisieren Aufheizzeiten<br />

für eine Charge von 940 t der Legierung 3xxx<br />

von unter 13 h möglich (bei einer maximalen Temperaturdifferenz<br />

in der Charge von 10 °C).<br />

ROLLENHERDOFEN FÜR ALUMINIUM-<br />

PLATTEN UND -PROFILE<br />

Die Wärmebehandlung aushärtbarer Legierungen<br />

(2xxx, 6xxx <strong>und</strong> 7xxx) erfordert eine Lösungsglühung<br />

mit sehr geringer Temperaturtoleranz (< ± 3 °C) <strong>und</strong><br />

eine anschließende sehr schnelle Abkühlung (Gradient<br />

je nach Plattendicke > 100 °C/s), um die maximal<br />

erreichbaren Festigkeitswerte zu erreichen. Dabei ist<br />

zusätzlich auf möglichst geringe Verformungen der<br />

Platten zu achten. Außerdem müssen Oberflächenbeschädigungen<br />

vermieden werden. Die Anforderungen<br />

an Temperaturgenauigkeit <strong>und</strong> Reproduzierbarkeit aus<br />

den entsprechenden Normen (AMS2750, 2770 <strong>und</strong> 2772)<br />

sind unbedingt einzuhalten.<br />

Es werden Platten mit Dicken von 2 bis 200 mm,<br />

Breiten von 800 bis 4.370 mm <strong>und</strong> Längen bis zu 40 m<br />

behandelt. Auch Bolzen bis zu einem Durchmesser von<br />

200 mm sowie verschiedenste Profile sind möglich.<br />

Das beste Behandlungsaggregat hierfür ist ein Rollenherdofen<br />

(Bild 4) bestehend aus Aufgaberollgang,<br />

Ofen, Wasserquench, Trocknungseinrichtung <strong>und</strong> Entnahmerollgang.<br />

Mit diesem Ofentyp sind Durchsätze bis zu<br />

40.000 t/a möglich. Die Platten werden auf dem Aufgaberollgang<br />

so zusammengestellt, dass die Gesamtlänge<br />

maximal der Ofenlänge entspricht. Das Plattenpaket wird<br />

dann gemeinsam in den Ofen eingefahren.<br />

Das Material verweilt im Ofen, bis das gewünschte<br />

Zeit/Temperatur-Fenster erreicht wurde. Anschließend<br />

werden sie aus dem Ofen aus <strong>und</strong> durch die Wasserquench<br />

gefahren, wodurch die entsprechenden Abkühlgradienten<br />

erreicht werden.<br />

Die Rollgänge sind mit speziellen Scheiben versehen,<br />

welche Rutschvorgänge verhindern; die Rollen innerhalb<br />

des Ofens sind normalerweise Drahtbürstenwalzen, um<br />

Beschädigungen der Plattenoberflächen zu vermeiden.<br />

Alle Rollen werden durch Motoren mit Frequenzumrichter<br />

angetrieben, was auch ein entsprechendes Beschleunigen<br />

<strong>und</strong> Abbremsen der Bewegungen erlaubt.<br />

Die Beheizung erfolgt üblicherweise mit gasbeheizten<br />

Strahlrohren mit integriertem Rekuperator für hohe<br />

Energieeffizienz. Jede Heizzone ist auch mit einer Kühleinrichtung<br />

ausgestattet, welche das rasche Abkühlen<br />

des Ofens ermöglicht, wenn dies z. B. durch eine nachfolgende<br />

Wärmebehandlung mit niedrigerer Temperatur<br />

notwendig wird. Die hohe Aufheizrate wird durch hohe<br />

Konvektion unter Einsatz von Motoren mit Frequenz-<br />

4-2014 gaswärme international<br />

65


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

umrichtern <strong>und</strong> entsprechenden Ventilatoren erreicht<br />

(Bild 5).<br />

Eine speziell entwickelte Regelung mehrerer Gruppen<br />

je Zone garantiert einen gleichmäßigen Wärmeübergang<br />

zur Charge, wodurch in der Haltezeit maximale Temperaturdifferenz<br />

in der Charge von ca. ± 1 K erreicht werden<br />

kann (Bild 6).<br />

Neben der geringen Temperaturdifferenz in der<br />

Charge bestimmt hauptsächlich der Abkühlgradient<br />

die Materialeigenschaften. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt: Je höher<br />

der Abkühlgradient, umso besser die Eigenschaften.<br />

Um diese hohen Abkühlgradienten (Bild 7) bei minimaler<br />

Verformung zu erhalten, ist die Wasserquench in<br />

eine Hochdruck- <strong>und</strong> Niederdruckzone unterteilt. Im<br />

Hochdruckteil wird durch eine hohe <strong>und</strong> gleichmäßige<br />

Wasserbeaufschlagung der Gradient im kritischen<br />

Bereich zwischen 400 <strong>und</strong> 290 °C erreicht. Dabei ist eine<br />

zonenweise unabhängige Regelung von Wassermenge<br />

<strong>und</strong> Düsenabstand zur genauen Einstellung des Abkühlgradienten<br />

unbedingt notwendig. Im Niederdruckteil<br />

wird die Platte fertiggekühlt <strong>und</strong> eine mögliche Wiedererwärmung,<br />

speziell bei dicken Platten, verhindert. Ein im<br />

Anschluss an die Quench installiertes Trocknungssystem<br />

garantiert absolut trockene Platten auf dem Entnahmerollgang.<br />

KAMMEROFEN ZUM ALTERN<br />

Der Alterungsschritt ist für die aushärtbaren Aluminiumlegierungen<br />

von großer Bedeutung (Bild 8), da erst durch<br />

diese Wärmebehandlung die optimalen Materialeigenschaften<br />

wie Festigkeit, Dehnung <strong>und</strong> Härte erreicht werden<br />

können. Dazu ist eine extrem genaue Temperaturregelung<br />

des Alterungsprozesses bis zu einer maximalen<br />

Temperaturdifferenz von ± 1 K bei Prozesstemperaturen<br />

von bis zu ca. 200 °C über mehrere St<strong>und</strong>en notwendig<br />

<strong>und</strong> möglich (Bild 9).<br />

Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat sich der Einsatz<br />

von reversierbaren Axialventilatoren bewährt. Dabei wird<br />

die Strömungsrichtung der umgewälzten Gasmenge zyklisch<br />

geändert <strong>und</strong> eine gleichmäßige Erwärmung durch<br />

Konvektion erreicht. Die Beheizung erfolgt üblicherweise<br />

elektrisch, wobei eine Aufteilung in viele einzelne Regeleinheiten<br />

erfolgt, um die erforderliche Temperaturgenauigkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

SCHWEBEBANDOFEN FÜR ALUMINIUM-<br />

BAND<br />

In einem Schwebebandofen (Bild 10) werden hauptsächlich<br />

kaltgewalzte, härtbare Aluminiumlegierungen<br />

wärmebehandelt. Auch reine Rekristallisierungsglühungen<br />

sind möglich. Die Dimensionen der Bänder reichen<br />

von 0,3 bis 6,35 mm Banddicke <strong>und</strong> bis zu 2.800 mm<br />

Bandbreite.<br />

Diese Legierungen verlangen eine Temperaturgenauigkeit<br />

von < ± 3 °C am Ende der Aufheizphase bzw. während<br />

der gesamten Haltezeit. Es sind Aufheizraten von<br />

ca. 1 min/mm erreichbar, woraus sich je nach benötigter<br />

Haltezeit Durchsätze bis zu 30 t/h ergeben.<br />

Das Band wird über ein Düsensystem geführt, durch<br />

welches es während der gesamten Ofenreise kontaktfrei<br />

auf dem Luftpolster schwebt, um jegliche Beschädigung<br />

der Oberfläche zu verhindern. Dieses Düsensystem sorgt<br />

Bild 5: Querschnitt eines Rollenherdofens<br />

Bild 6: Temperaturtrend für eine 25 mm dicke Platte während Aufheizen<br />

<strong>und</strong> Halten<br />

66<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Bild 7: Kühlkurve einer 100 mm dicken Platte (Wasserkühlung)<br />

Bild 8: Kammerofen zum Altern bei Aleris Dingsheng<br />

Aluminium/China<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

auch für einen sehr hohen Wärmeübergang (ca. 100 W/<br />

m ² K), wobei das Band über die gesamte Breite gleichmäßig<br />

erwärmt werden muss.<br />

Um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu<br />

erreichen, sind hohe Abkühlgradienten bis zu 400 °C/s<br />

erforderlich [1]. Diese Abkühlraten sind nur durch den Einsatz<br />

von Wasserdüsen erreichbar [2]. Dadurch entstehen<br />

während der Abkühlung hohe thermische Spannungen,<br />

die zu Verformungen des Bandes führen können. Um<br />

diese Verformungen zu minimieren, wird ein Flachdüsensystem<br />

mit sehr gleichmäßiger <strong>und</strong> gut regelbarer<br />

Wasserbeaufschlagung verwendet. Je nach Banddicke<br />

<strong>und</strong> Abkühlstrategie wird das Band von oben <strong>und</strong> unten<br />

oder nur von unten besprüht.<br />

Da die Aluminiumbänder in der Automotive <strong>und</strong> Luftfahrtindustrie<br />

eingesetzt werden, müssen die Anlagen zu<br />

deren Erzeugung einer Reihe von Normen entsprechen<br />

(AMS2750, 2770, 2772, CQI-9). Durch den Einsatz eines<br />

Preheaters kann für bestimmte 6xxx-Legierungen die Festigkeit<br />

<strong>und</strong> Dehnung wesentlich verbessert werden [3].<br />

Ein Computermodell erlaubt eine verbesserte Planung.<br />

Auf Basis der B<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Prozessdaten lässt sich<br />

die Bandtemperatur vorausberechnen bzw. im Prozess<br />

mitberechnen <strong>und</strong> auch archivieren. Dadurch ist eine<br />

lückenlose Dokumentation der Wärmebehandlung über<br />

die gesamte Bandlänge eines B<strong>und</strong>es möglich.<br />

ENERGIEVERBRAUCH UND EMISSIONEN<br />

Die Öfen werden meist über Strahlrohre oder offene<br />

<strong>Brenner</strong> gasbeheizt, wobei durch Rekuperation feuerungstechnische<br />

Wirkungsgrade bis zu ca. 80 % erreichbar<br />

sind. Alternativ ist auch eine elektrische Beheizung<br />

möglich. Geringe Wärmeverluste <strong>und</strong> somit ein hoher<br />

Gesamtwirkungsgrad wird durch die Verwendung von<br />

Mineralfaserisolation erreicht.<br />

Die Abgaswerte der eingesetzten Ecoburn <strong>Brenner</strong> liegen<br />

unter den aktuell gültigen Normen, z. B. die NO X -Werte<br />

bleiben unter 80 ppm (160 mg/m 3 ). Der kontinuierliche<br />

Regelbereich der <strong>Brenner</strong> reicht von 15 % bis 100 %.<br />

PROZESSAUTOMATION<br />

Für eine lückenlose Dokumentation <strong>und</strong> Visualisierung der<br />

Prozessdaten ist für jeden Ofen ein maßgeschneidertes<br />

Visualisierungssystem von essentieller Bedeutung. Um die<br />

in den unterschiedlichen Branchen vorgegebenen Anforderungen<br />

bzgl. Dokumentation <strong>und</strong> Qualitätssicherung<br />

zu erfüllen, werden die Prozessdaten aus der Steuerung<br />

ausgelesen, der entsprechenden Charge zugeordnet <strong>und</strong><br />

archiviert.<br />

Diese Daten stehen somit der Qualitätssicherung zur<br />

Verfügung, aber auch die Instandhaltung erhält daraus<br />

wichtige Informationen über den aktuellen Anlagenzustand.<br />

Rechenmodelle für fast alle Ofentypen erlauben eine<br />

Unterstützung der Planung, eine genaue Vorausberechnung<br />

des Wärmebehandlungszyklus sowie die Berechnung<br />

von nicht direkt messbaren Prozessgrößen (z. B. Kern eines<br />

Blockes im Stoßofen).<br />

FAZIT<br />

Getrieben durch die notwendige Gewichtsreduktion in<br />

der Luftfahrt <strong>und</strong> in der Automotive-Industrie ist zusätzlich<br />

zu der Neuentwicklung von Legierungen die Wärmebehandlung<br />

der entscheidende Faktor. Hierbei kommt<br />

vor allem den F&E-Abteilungen eine wichtige Rolle zu.<br />

Ebner investiert ca. 4-6 % seines jährlichen Umsatzes in<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung. Die erfahrenen Forscher<br />

<strong>und</strong> Entwickler erarbeiten in Zusammenarbeit mit den<br />

K<strong>und</strong>en die bestmögliche Lösung für die Herausforderungen<br />

der jeweiligen Technologie. Dazu steht vom<br />

Computermodell bis zu Fullscale Versuchsanlagen eine<br />

4-2014 gaswärme international<br />

67


FACHBERICHTE<br />

ALUMINIUM 2014 – SPECIAL<br />

Bild 9: Temperaturtrend während der Haltezeit in einem<br />

Alterungsofen<br />

Bild 10: Schwebebandofen bei Novelis Oswego/US<br />

breite Palette an Werkzeugen zur Verfügung. Zum Beispiel<br />

können mit Aluminiumplatten mit Dicken zwischen<br />

5 <strong>und</strong> 60 mm <strong>und</strong> einer Breite bis zu 1.000 mm in der<br />

abteilungseigenen Wasserquench Versuche durchgeführt<br />

werden.<br />

LITERATUR<br />

[1] Davis, J.R.: Aluminium and Aluminium Alloys, 1993, ASM,<br />

S. 301<br />

[2] Hatch, J.E.: Aluminium Properties and Physical Metallurgy,<br />

1984, ASM, S. 165<br />

[3] Melzer, C.; Zelger, C.; Uffelmann, D.; Hanko, G.: Synergien<br />

durch Technologietransfer am Beispiel von Al-Blechentwicklungen<br />

für Luftfahrt- <strong>und</strong> Automobilanwendungen, 6. Ranshofener<br />

Leichtmetalltage (2010), S. 46-60<br />

AUTOR<br />

Gerald Eckertsberger, MSc<br />

Ebner Industrieofenbau GmbH<br />

Leonding, Österreich<br />

Tel.: +43 (0) 732 / 6868 3350<br />

eck@ebner.cc<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

ALUMINIUM 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 10 / Stand F54<br />

7. – 9. Oktober 2014<br />

Messe Düsseldorf<br />

68<br />

gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

Ziele der Ofenmodernisierung<br />

einer Contiglühe<br />

von Marc Blumenau, Uwe Bonnet<br />

Die Contiglühe von ThyssenKrupp Steel Europe in Dortm<strong>und</strong> unterlag in den letzten Jahren einer gr<strong>und</strong>legenden<br />

Modernisierung, wobei der Ofenprozess einen Schwerpunkt bildete. Hierbei lag der Fokus auf dem Komplettaustausch<br />

der Heiztechnik zu modernen Flox®-Rekuperatorbrennern mit P- <strong>und</strong> Doppel-P-Strahlrohren <strong>und</strong> der Ofenregelung<br />

sowie einem Neubau des Abgassystems. Als Ergebnis dieser Modernisierung wurde eine signifikante Reduzierung des<br />

NO x -Ausstoßes sowie des Verbrauchs an Brenngas <strong>und</strong> elektrischer Energie erzielt. Des Weiteren konnte das Produktspektrum<br />

zu breiteren Bandabmessungen erweitert werden.<br />

Furnace modernization of a continuous annealing line<br />

A general modernization of the continuous annealing line in Dortm<strong>und</strong> including the annealing furnace was performed<br />

in recent years. This modernization focussed on completely exchanging the existing heating equipment by modern<br />

Flox® recuperative burners with P- and double-P-radiant tubes, the furnace control and the exhaust system. Resulting<br />

from this modernization NO x emissions as well as consumption of fuel gas and electrical energy have been reduced<br />

significantly. Additionally, product range could be increased to a higher maximum strip width.<br />

Bänder <strong>und</strong> Bleche aus Stahl stellen heutzutage nach<br />

wie vor den bedeutendsten Strukturwerkstoff für viele<br />

Anwendungen, insbesondere im automobilen Karosseriebau,<br />

für Hausgeräte oder z. B. im Fassadenbau dar. Für<br />

die Erfüllung der an Anspruch zunehmenden Markterfordernisse<br />

hinsichtlich besseren Umform- <strong>und</strong> Oberflächeneigenschaften<br />

wurden <strong>und</strong> werden neue Generation von<br />

z. B. IF-(Interstitial Free) <strong>und</strong> BH-(Bake-Hardening) Stählen<br />

entwickelt, welche Bruchdehnungen bis deutlich > 40 %<br />

aufweisen können. Des Weiteren erreichen moderne hoch-/<br />

höchstfeste Mehrphasenstähle (Advanced High Strength<br />

Steels, AHSS) Festigkeiten von ≥ 1.000 MPa bei gleichzeitig<br />

vergleichsweiser guter Umformbarkeit, wodurch diese Güten<br />

zunehmend Anwendung als sicherheitsrelevante Strukturbauteile<br />

finden [1].<br />

Hierbei unterliegt die Stahlindustrie nicht nur einem<br />

permanenten Druck zur Entwicklung von neuen, besseren<br />

Stahlflachprodukten, sondern ist auch zu einer nachhaltigen<br />

Ressourcen- <strong>und</strong> Energienutzung im Produktionsprozess<br />

getrieben. Im Folgenden soll beschrieben werden,<br />

wie die ThyssenKrupp Steel Europe AG bestrebt ist, durch<br />

eine gezielte Ofenmodernisierung an der Contiglühe in<br />

Dortm<strong>und</strong>, diese ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Entwicklungstendenzen<br />

hinsichtlich Produktqualität, Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> Emissionsreduzierung zu begleiten.<br />

ANLAGENSPEZIFIKATION<br />

Die Kaltverformung während des Walzens schöpft das<br />

Umformvermögen der Stahlbänder weitestgehend aus.<br />

Für die Wiederherstellung der gewünschten mechanischen<br />

Eigenschaften ist daher eine Gefügeneubildung bei diesen<br />

walzharten Bändern notwendig, was ein rekristallisierendes<br />

Glühen erfordert. Zu diesem Zweck betreibt ThyssenKrupp<br />

Steel Europe eine moderne Contiglühe als eines der Kernaggregate<br />

am Standort Westfalenhütte in Dortm<strong>und</strong>.<br />

Die Contiglühe in Dortm<strong>und</strong>, Mitte der 1980er Jahre<br />

erbaut, stellt einen kontinuierlich arbeitenden Durchlaufofen<br />

dar mit einer heutigen Nennkapazität von<br />

60.000 moto. Das Produktionsspektrum erstreckt sich<br />

von weichen Tiefziehgüten mit O5-Oberflächenanspruch<br />

für die automobile Außenhaut bis hin zu legierten hoch-/<br />

höchstfesten Mehrphasenstählen in einem Abmessungsbereich<br />

von 0,4-1,9 mm Banddicke <strong>und</strong> 900-1.710 mm<br />

Bandeinsatzbreite.<br />

4-2014 gaswärme international<br />

69


FACHBERICHTE<br />

Die eigentliche Wärmebehandlung der durchzusetzenden<br />

Stahlbänder erfolgt mit einer max. Prozessgeschwindigkeit<br />

von 300 m/min nach definierten Glühzyklen in<br />

Abhängigkeit von der jeweiligen Stahlgüte <strong>und</strong> Bandabmessung.<br />

Hierbei werden in kontinuierlicher Abfolge die<br />

Prozessschritte Aufheizen, Halten, Kühlen, Überaltern <strong>und</strong><br />

Endkühlen in jeweils spezifischen Ofenzonen durchlaufen<br />

(Bild 1). Im Ofen 1, welcher vollständig strahlrohrbeheizt<br />

ist, erfolgt das Aufheizen der Bänder bis zu einer güteabhängigen<br />

Rekristallisationstemperatur von typischerweise<br />

750-850 °C, welche in der anschließenden Haltezone gehalten<br />

wird, um eine vollständige Gefügeneubildung zu garantieren.<br />

Im Folgenden wird in der Gasjet- <strong>und</strong> Rollenkühlung<br />

das Band auf eine sogenannte Überalterungstemperatur<br />

abgekühlt, welche über eine verhältnismäßig lange Strecke<br />

im Ofen 2 gehalten wird, bevor in der Gaskühlung die<br />

Abkühlung des Stahlbands auf die Endtemperatur für den<br />

Ofenaustritt erfolgt. Während der kompletten Verweilzeit<br />

in den Ofenzonen der Contiglühe ist das Stahlband einer<br />

N 2 -H 2 -Schutzgasatmosphäre ausgesetzt, um vorhandene<br />

(Eisen-)oxide des Vormaterials zu reduzieren bzw. Eisenoxidation<br />

oder selektive Oxidation der Legierungselemente<br />

zu verhindern [2]. Diese Anlagenauslegung als vertikaler<br />

Ganzstrahlrohrofen erlaubt eine vollständige Trennung von<br />

<strong>Brenner</strong>abgasen <strong>und</strong> Schutzgasatmosphäre <strong>und</strong> somit eine<br />

gute Oberflächenqualität <strong>und</strong> zusätzlich eine hohe Homogenität<br />

der mechanischen Eigenschaften über Bandlänge<br />

<strong>und</strong> -breite aufgr<strong>und</strong> der gleichmäßigen Wärmeeinbringung<br />

ins Band. Die lange Überalterungsstrecke im Ofen<br />

2 unterstützt die gleichmäßige Ausbildung der mechanischen<br />

Werkstoffeigenschaften zusätzlich, da hierüber für<br />

die interstitiellen Legierungsatome (insbesondere C <strong>und</strong><br />

N) ausreichend Diffusionsdauer zu Verfügung steht, sich<br />

nach abgeschlossener Rekristallisation homogen über den<br />

gesamten Bandquerschnitt zu verteilen.<br />

Nach ~20 Jahren Betriebszeit hat sich gezeigt, dass<br />

neben dem Arbeitssicherheits-Konzept <strong>und</strong> der Qualitätskontrolle<br />

des Fertigmaterials der Ofenprozess einer<br />

gr<strong>und</strong>legenden Modernisierung bedarf, um auch zukünftig<br />

dem aktuellsten Stand der Technik zu entsprechen [3]. Dies<br />

insbesondere vor dem Hintergr<strong>und</strong> höherer Ansprüche an<br />

die Energieeffizienz sowie an den Emissionsausstoß (TA-<br />

Luft-Konformität). Im Folgenden werden die Modernisierungsmaßnahmen<br />

zur Ofen- <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>technik, welche<br />

als separate Baustufe schwerpunktmäßig in den Jahren<br />

2010-2011 durchgeführt wurden, dargestellt.<br />

MODERNISIERUNG<br />

Elektrische Ausstattung <strong>und</strong> Automatisierungstechnik<br />

Die elektrische Ausstattung sowie die Automatisierungstechnik<br />

des gesamten Ofenprozesses wurden durch zumindest<br />

teilweisen Austausch nicht nur der Soft-, sondern auch der<br />

Hardware erneuert. Dies beinhaltete u. a. den Wechsel von<br />

S5- auf S7-Technologie, ein komplett neues Modell für die<br />

Bandzugregelung, eine neue Visualisierung für die Prozess-<br />

Bild 1: Anlagenschema der Contiglühe von ThyssenKrupp Steel Europe in Dortm<strong>und</strong><br />

70 gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

steuerung am Bedienstand sowie ein neues Diagnosesystem<br />

zur Prozessdatenerfassung <strong>und</strong> Störungsanalyse. Die vorhandene<br />

Technik zur Bandzugmessung <strong>und</strong> die Steuerrollen<br />

wurden komplett ausgetauscht. Weiterhin wurden die circa<br />

180 Gleichstrom- durch neue Wechselstrom-Bandantriebe<br />

ersetzt.<br />

<strong>Brenner</strong>- <strong>und</strong> Strahlrohrtechnik<br />

Die ursprüngliche Bauausführung des Ofens 1 bestand<br />

aus Strahlrohren in U-Form mit kontinuierlich geregelten<br />

Gasbrennern <strong>und</strong> einfachen Einsteckrekuperatoren in<br />

den Aufheizzonen sowie elektrisch beheizten I-Strahlrohren<br />

in der Haltezone. Die Gaszufuhr <strong>und</strong> -abfuhr der<br />

<strong>Brenner</strong> wurde über eine Pull-Fahrweise geregelt, d. h.<br />

das Nachströmen der Brenngase <strong>und</strong> der Luft zum <strong>Brenner</strong><br />

wurde indirekt durch den Unterdruck infolge der<br />

Abgasabsaugung geregelt.<br />

Im Rahmen der Modernisierung wurden sämtliche<br />

vorhandenen <strong>Brenner</strong> gegen Rekuperationsbrenner<br />

neuester Bauart von WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

ersetzt, mit dem Hauptziel, die unvermeidbaren NO x -<br />

Emissionen auf ein Niveau konform zu den neuen gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen (TA-Luft) abzusenken. Eine<br />

Möglichkeit zur Reduktion der Flammentemperatur<br />

<strong>und</strong> damit der NO x -Emission ist eine Inertisierung der<br />

Flamme. Das Verfahren der Flox®-Verbrennung (Flox®<br />

= flammlose Oxidation) beruht auf einer Beimischung<br />

großer Mengen Abgas zur Verbrennungsluft, bevor die<br />

Reaktion mit dem Brennstoff einsetzt. Die Abgaseinsaugung<br />

erfolgt durch den hohen Austritts impuls der in das<br />

Strahlrohr eintretenden Verbrennungsluftstrahlen. Durch<br />

die spezielle Form der Düsengeometrie am <strong>Brenner</strong> wird<br />

eine kontrollierte flammlose Oxidation ohne Pulsationen<br />

<strong>und</strong> mit vollständigem Ausbrand erreicht. Zur kontrollierten<br />

flammlosen Oxidation wird der Brennstoff den<br />

Abgas-Luft-Strahlen an einer Stelle zugeführt, an der die<br />

angestrebte Vormischung von Abgas <strong>und</strong> Luft bereits<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat, andererseits aber noch genügend<br />

turbulente Mischungsenergie für die vollständige Verbrennung<br />

vorhanden ist. Die neu eingesetzten <strong>Brenner</strong><br />

arbeiten sowohl im Flammen- als auch im Flox®-Modus<br />

<strong>und</strong> werden somit für den gesamten abzudeckenden<br />

Temperaturbereich angesteuert.<br />

Da die neuen <strong>Brenner</strong> im Gegensatz zu den alten<br />

in einem On-/Off-Mode arbeiten, d. h. nicht wie bisher<br />

kontinuierlich regeln, sondern entweder bei optimaler<br />

Einstellung aktiv oder nicht aktiv sind, war dieser Austausch<br />

verb<strong>und</strong>en mit einer Umstellung auf eine Push/<br />

Pull-Fahrweise. Infolgedessen ist die Brenngas-/ Luftzufuhr<br />

zu den <strong>Brenner</strong>n nun entkoppelt von der Absaugung<br />

der Abgase. Einhergehend mit dieser Änderung<br />

wurde ein Neubau der zu- <strong>und</strong> abführenden Verrohrung<br />

notwendig. Im Gegensatz zu der ursprünglichen Zonenregelung<br />

werden nun alle <strong>Brenner</strong> nach der Modernisierung<br />

einzeln angesteuert, um in Abhängigkeit der Soll-<br />

Bandtemperaturen <strong>und</strong> der Prozessgeschwindigkeit eine<br />

optimale Temperaturregelung zu erzielen. Die Haltezone<br />

wurde ebenfalls komplett mit Gasbrennern bestückt, da<br />

die ursprüngliche, elektrische Beheizung dieser Zone als<br />

nicht mehr effizient zu bewerten war.<br />

Während der Planungsphase wurde sich bewusst<br />

gegen den Einbau neuester Regeneratorbrenner entschieden.<br />

Dies u. a. aufgr<strong>und</strong> der höheren Wartungsfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

der gewählten Flox®-Rekuperationsbrenner<br />

<strong>und</strong> einer standortspezifischen Sonderlösung zur Energierückgewinnung<br />

aus den heißen Abgasen. Des Weiteren<br />

wurden zum Zeitpunkt der Bestellung die Erfahrungen<br />

mit Regeneratorbrennern im Dauerbetrieb<br />

eines Durchlaufofens für Stahlband (insbesondere die<br />

Langzeiterfahrung) als zu gering bewertet, um diesen<br />

Technologiewechsel zu vollziehen.<br />

Zusammen mit den <strong>Brenner</strong>n wurden sämtliche U-förmigen<br />

Strahlrohre gegen solche mit P- oder Doppel-P-<br />

Geometrie ausgetauscht. Durch diesen Komplettaustausch<br />

des <strong>Brenner</strong>-Strahlrohrsystems findet die Rekuperation<br />

nun vollständig innerhalb des Ofengefäßes statt, was<br />

Wärmeverluste reduziert (Bild 2). Ein Hauptvorteil der<br />

neuen P- <strong>und</strong> Doppel-P-Strahlrohre gegenüber den alten<br />

U-Strahlrohren besteht in der Rezirkulierung der Brenngase<br />

innerhalb des Strahlrohres, welches in einem U-förmigen<br />

Strahlrohr bauartbedingt nicht gegeben ist (Bild 3). Aus<br />

dieser Rezirkulierung der Gase ergibt sich eine Homogenisierung<br />

der Strahlrohrtemperatur einhergehend mit einer<br />

gleichmäßigeren Wärmeabstrahlung an das passierende<br />

Stahlband (Verbesserung ∆T am Strahlrohr von ~ 150 °C<br />

auf ~ 50 °C [4]).<br />

Um trotz dieser umfangreichen Umbaumaßnahmen<br />

K<strong>und</strong>entermine fristgerecht bedienen zu können, wurde<br />

die Modernisierung nicht als ein langer Großstillstand der<br />

Anlage, sondern als Abfolge mehrerer, zeitlich begrenzter<br />

Einzelstillstände abgewickelt. Während dieser Einzelstillstände<br />

wurde die Produktion zwischenzeitlich immer<br />

wieder aufgenommen. Pro Einzelstillstand wurden jeweils<br />

auf einer <strong>Brenner</strong>bühne alle Strahlrohre <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong> ausgetauscht,<br />

die Verrohrung erneuert <strong>und</strong> die gesamte Regelung<br />

modernisiert.<br />

Die ursprüngliche Verwendung von Koksgas als Brenngas<br />

wurde auch nach der Modernisierung beibehalten.<br />

Allerdings erlaubt die neu eingebaute <strong>Brenner</strong>technik bei<br />

Bedarf durch geringe Modifikationen am <strong>Brenner</strong> eine<br />

kurzfristige Umstellung auf Erdgas.<br />

Als Resultat dieser Komplettmodernisierung der <strong>Brenner</strong>technik<br />

<strong>und</strong> -steuerung konnte die Effizienz der Contiglühe<br />

signifikant gesteigert werden. Der Brenngasverbrauch<br />

reduzierte sich trotz Erhöhung der Gesamtanzahl<br />

an Verbrauchern (Austausch elektrische Heizung Haltezone<br />

4-2014 gaswärme international<br />

71


FACHBERICHTE<br />

a) b)<br />

Bild 2: Vergleich Einbausituation alte <strong>Brenner</strong> (a)<br />

<strong>und</strong> neue <strong>Brenner</strong> (b)<br />

U<br />

P<br />

Double<br />

P<br />

Bild 3: Schematischer Vergleich U- (alt), P- <strong>und</strong><br />

Doppel-P-Strahlrohr (neu) [4]<br />

gegen Gasbrenner) um 0,5 % bei einer gleichzeitigen Reduzierung<br />

des Anlagenverbrauchs an elektrischer Energie um<br />

~ 40 %. Eine deutliche Reduzierung der NO x -Emissionen als<br />

erklärtes Hauptziel der Modernisierung wurde ebenfalls klar<br />

erfüllt (von 0,8 g/cm 3 auf 0,3 g/cm 3 ). Aufgr<strong>und</strong> der neuen<br />

P- <strong>und</strong> Doppel-P-Strahlrohre sowie der neuen Einzelansteuerung<br />

der <strong>Brenner</strong> ergibt sich eine deutlich homogenere<br />

Wärmeabgabe an das Stahlband. Daraus resultiert<br />

einerseits ein Qualitätsvorteil hinsichtlich der Sicherstellung<br />

der mechanischen Eigenschaften über die gesamte Bandbreite.<br />

Zum Zweiten ermöglichte dies in Kombination mit<br />

der neuen Hard- <strong>und</strong> Software zur Bandsteuerung <strong>und</strong><br />

Bandzugregelung eine solche Verbesserung der Bandlaufeigenschaften<br />

im Ofen, dass das Produktionsspektrum der<br />

Contiglühe auf eine maximale Bandbreite von 1.710 mm<br />

erweitert werden konnte (vor Modernisierung: 1.680 mm).<br />

Dadurch kann nun das zunehmende Marktverlangen nach<br />

breiteren Abmessungen bei Stahlgüten für den Verwendungszweck<br />

bei Automobilaußenteilen begleitet werden.<br />

Abgassystem <strong>und</strong> Energierückgewinnung<br />

Neben dem Austausch der kompletten <strong>Brenner</strong>- <strong>und</strong> Heiztechnik<br />

umfasste die Modernisierung ebenfalls eine Erneuerung<br />

des Abgassystems. Sämtliche Abgase aller <strong>Brenner</strong><br />

werden seit dem Umbau zentral gesammelt <strong>und</strong> einem neu<br />

gebauten Abhitzekessel zur Dampferzeugung zugeführt. Die<br />

Restenergie aus den heißen Abgasen wird dort zu ~ 80 %<br />

rückgewonnen. Die erzeugte Dampfmenge überschreitet<br />

den Eigenverbrauch der Contiglühe deutlich, sodass der überschüssige<br />

Dampf in das werkseigene Netz eingespeist werden<br />

kann zwecks Bedarfsdeckung anderer Aggregate am Standort<br />

Westfalenhütte. Die Entscheidung für einen zentralen Abhitzekessel<br />

zur Dampferzeugung als Energierückgewinnung<br />

stellt für den Verb<strong>und</strong> der Produktionsaggregate am Standort<br />

Dortm<strong>und</strong> die in Bezug auf Kosten- <strong>und</strong> Energieeffizienz sinnvollste<br />

Lösung dar. Hieraus begründet sich u. a. auch die Wahl<br />

von Rekuperator- anstatt von Regeneratorbrennern für die<br />

Ofenmodernisierung. Für die Contiglühe alleine betrachtet,<br />

hätte der Einsatz von Regeneratorbrennern zwar den Brenngasverbrauch<br />

gegenüber der gewählten Lösung zusätzlich<br />

reduziert. Die daraus errechenbare Einsparung wird jedoch im<br />

Gesamtvergleich von Kosten <strong>und</strong> Effizienz von der gewählten<br />

Lösung zur Dampferzeugung mehr als aufgewogen. Eine<br />

Kombination aus beidem, Regeneratorbrennern <strong>und</strong> Abhitzekessel,<br />

wäre aufgr<strong>und</strong> der niedrigeren Abgastemperatur<br />

nicht effizient realisierbar gewesen.<br />

FAZIT<br />

Die Contiglühe der ThyssenKrupp Steel Europe AG in<br />

Dortm<strong>und</strong> wurde zwischen den Jahren 2007-2011 einer<br />

gr<strong>und</strong>legenden Großmodernisierung unterzogen, welche<br />

alle Anlagenteile umfasst, mit den Ziel, jeweils dem<br />

neuesten Stand der Technik bzgl. Arbeitssicherheit, Energieeffizienz,<br />

Emissionsausstoß, Qualitätskontrolle <strong>und</strong><br />

Werkstoffentwicklung gerecht zu werden. Die Baustufe<br />

für die Ofenmodernisierung umfasste dabei neben einer<br />

Modernisierung der Hard- <strong>und</strong> Software zur Bandzug<strong>und</strong><br />

Bandlaufregelung sowie der Automatisierungstech-<br />

72 gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

nik als Schwerpunkt einen Komplettaustausch der <strong>Brenner</strong>-<br />

<strong>und</strong> Heiztechnik inkl. Verrohrung durch WS Wärmeprozesstechnik<br />

GmbH. Des Weiteren wurde ein zentraler<br />

Abhitzekessel zur Energierückgewinnung neu errichtet<br />

(Bild 4). Daraus resultiert ein deutlicher Zugewinn an<br />

Energie- <strong>und</strong> Umwelteffizienz der Anlage durch Reduzierung<br />

der NO x -Emissionen um ~ 60 %, des Verbrauchs an<br />

elektrischer Energie um ~ 40 % <strong>und</strong> des Koksgasverbrauchs<br />

um ~ 0,5 % trotz Erhöhung der <strong>Brenner</strong>anzahl. Dies verstärkt<br />

sich zusätzlich unter Berücksichtigung der zentralen<br />

Energierückgewinnung mittels Dampferzeugung, welche<br />

nun den Bedarf mehrerer Großaggregate am Produktionsstandort<br />

Westfalenhütte deckt.<br />

Im Zuge dieser Ofenmodernisierung konnte die maximale<br />

Coileinsatzbreite von 1.680 mm auf 1.710 mm erhöht<br />

<strong>und</strong> somit das Produktspektrum in ein wachsendes Marktsegment<br />

erweitert werden.<br />

AUSBLICK<br />

Auch zukünftig wird das Thema Energie- <strong>und</strong> Umwelteffizienz<br />

im Fokus bleiben. Um stets den Kontakt zum aktuellsten<br />

Stand der Technik zu halten, werden an der Contiglühe so<br />

z. B. zurzeit neuste Rekumat®-Spaltstrombrenner mit optimierter<br />

Strahlrohrgeometrie Betriebstests unterzogen. Erste<br />

Ergebnisse zeigen, dass hierüber ein zusätzliches Potenzial<br />

besteht, zukünftig die Anlageneffizienz zu verbessern<br />

(Bild 5), da die Abgastemperatur gegenüber den schon<br />

guten Werten der eingesetzten metallischen Rekuperatoren<br />

um ca. 150 °C gesenkt werden kann.<br />

Bild 4: Contiglühe Ofen 1 nach Modernisierung<br />

Parallel zu der bereits oben beschriebenen Erweiterung<br />

der Produktbreite ist eine homogenere Temperaturübertragung<br />

zum Stahlband ebenfalls bedeutsam für die<br />

Produktion aktueller <strong>und</strong> zukünftiger hoch-/ höchstfester<br />

Mehrphasenstähle. Diese stellen steigende Ansprüche<br />

Bild 5: Neue Spaltstrombrenner <strong>und</strong> Vergleich der Abgastemperaturen zwischen aktuellem<br />

<strong>Brenner</strong> (rot) <strong>und</strong> Spaltstrombrenner (schwarz)<br />

4-2014 gaswärme international<br />

73


FACHBERICHTE<br />

an eine exakte Temperaturführung zur Darstellung einer<br />

gleichmäßigen, mehrphasigen Gefügezusammensetzung.<br />

Berücksichtigt man die Herausforderungen dieser Stahlgüten<br />

im Feuerverzinkungsprozess [5-7] nimmt für deren<br />

Erzeugung der Produktionsweg über eine Contiglühe auch<br />

zukünftig eine Schlüsselposition ein.<br />

LITERATUR<br />

[1] Hofmann, H.; Heller, T.; Sikora, S.: (Design of) Modern Steels<br />

for Automotive Application. Materials Science Forum 638-<br />

642 (2010), S. 3111–3116<br />

duzierten Rissbildung nach Umformen, ISBN 978-3-8322-9541-7,<br />

Dissertation, Universität des Saarlandes, Shaker-Verlag (2010)<br />

[6] Norden, M.; Blumenau, M.; Peters, K., Zaum, A.; Schönenberg,<br />

R.: Recent Trends in Hot-Dip Galvanizing of Advanced High<br />

Strength Steels at ThyssenKrupp Steel Europe, Stahl & Eisen,<br />

132(2012)9, S. 49 – 60<br />

[7] Blumenau, M., Gusek, Ch., Norden, M., Schönenberg, R.: Industrial<br />

Use of Pre-Oxidation for Continuous Hot-Dip Coating of<br />

(High) Alloyed Steels, AISTech 2012, 06.-09.05.2012, Atlanta, USA<br />

[2] Norden, M.; Blumenau, M.; Wuttke, Th.; Peters, K: The Change<br />

of Steel Surface Chemistry Regarding Oxygen Partial Pressure<br />

and Dew Point. Applied Surface Science 271 (2013), S. 19-31<br />

AUTOREN<br />

[3] Blumenau, M.; Norden M.; Zocher, U.; Seynsche, M.; Janhofer,<br />

K.: Modernization of the Continuous Annealing Line of ThyssenKrupp<br />

Steel Europe in Dortm<strong>und</strong>. Stahl & Eisen 132 (2012)<br />

Nr. 11, S. 68-78<br />

[4] Wünning, J.: Rekuperator- <strong>und</strong> Regeneratorbrenner, 5. gwi-<br />

Praxistagung, Effiziente <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen,<br />

31.03.-02.04.2014, Essen, Germany<br />

[5] Blumenau M: Schmelztauchveredelung von hochmanganlegiertem<br />

TWIP-Stahl unter Berücksichtigung der wasserstoffin-<br />

Dr. Marc Blumenau<br />

ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Tel.: 0231 / 844-4010<br />

marc.blumenau@thyssenkrupp.com<br />

Dipl.-Ing. Uwe Bonnet<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH<br />

Witten<br />

Tel.: 02302 / 2055699<br />

u.bonnet@flox.com<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

74<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

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• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

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Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Industrieöfen sowie Hersteller von<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstalter


FACHBERICHTE<br />

Horizontale Wärmebehandlungsanlagen<br />

für Platten <strong>und</strong> Profile<br />

von Günter Valder, Bernd Deimann, Holger Warnecke<br />

Warmgewalzte Aluminiumplatten <strong>und</strong> Strangpressprofile aushärtbarer Legierungen wie 2xxx, 6xxx <strong>und</strong> 7xxx z. B. für die<br />

Flugzeugindustrie erfordern ein zweistufiges Härtungsverfahren, um optimale mechanische Eigenschaften <strong>und</strong> gute<br />

Korrosionsbeständigkeit zu erreichen. Das Design von fortschrittlichen Wärmebehandlungsanlagen <strong>und</strong> die Prozessanforderungen<br />

sind in diesem Aufsatz beschrieben.<br />

Horizontal heat treatment line for plate and profile<br />

Hot rolled aluminium plates and extruded profiles from hardenable alloys like 2xxx, 6xxx and 7xxx for e.g. the aircraft<br />

industry require a two step hardening process to reach the optimum mechanical properties and corrosion resistance.<br />

The design of advanced heat treatment lines and the process requirements are described in this paper.<br />

Der Anstieg der Flugzeugproduktion in den letzten<br />

zehn Jahren <strong>und</strong> die Vorhersage des weiteren<br />

Anstiegs in den kommenden Jahren hat zu einer<br />

starken Nachfrage nach Wärmebehandlungslinien für<br />

warmgewalzte Bleche <strong>und</strong> Profile geführt. Diese Produkte<br />

aus aushärtbaren Legierungen wie 2XXX, 6XXX <strong>und</strong> 7XXX<br />

erfordern zum Teil ein zweistufiges Härteverfahren, um<br />

eine optimale Kombination aus höchster mechanischer<br />

Festigkeit sowie ausreichenden Dehnungseigenschaften<br />

<strong>und</strong> einer ausgezeichneten Korrosionsbeständigkeit zu<br />

erreichen.<br />

Im Jahr 2013 war die Otto Junker GmbH in der Lage,<br />

drei horizontale Wärmebehandlungslinien (HHT = Horizontal<br />

Heat Treatment) für Platten an K<strong>und</strong>en in China<br />

<strong>und</strong> den USA zu übergeben. Eine weitere Anlage für<br />

Strangpressprofile <strong>und</strong> Platten wird derzeit in einer firmeneigenen<br />

Werkstatt in der Nähe von Shanghai vormontiert.<br />

Alle HHT Linien sind voll automatisiert, mit einfach<br />

zu bedienenden HMI-Systemen ausgestattet <strong>und</strong> an die<br />

Level 3-Systeme angeb<strong>und</strong>en. Während des gesamten<br />

Entstehungsprozesses, von der Projektbewertung bis zur<br />

Abnahme, fokussieren sich die Experten darauf, höchste<br />

Energieeffizienzniveaus zu erreichen, einen zuverlässigen<br />

<strong>und</strong> störungsfreien Betrieb zu gewährleisten sowie eine<br />

perfekte Produktqualität über die gesamte Lebensdauer<br />

der Anlagen sicherzustellen.<br />

PROZESSBESCHREIBUNG UND<br />

ANFORDERUNGEN (PLATTEN)<br />

Ofenbeladung<br />

In einer Plattenvergüteanlage wird das Ofengut auf Rollen<br />

durch den Prozess transportiert. Der Ofen kann mit einzelnen<br />

Glühchargen oder kontinuierlich betrieben werden.<br />

In beiden Fällen muss der Beladetisch mit ausreichender<br />

Länge hergestellt werden. Typische Längen sind 20-40 m<br />

<strong>und</strong> 60-150 m für die komplette Linie.<br />

Lösungsglühen<br />

Der erste Verfahrensschritt ist ein Lösungsglühen der warmgewalzten<br />

Platten. Im Allgemeinen werden die Platten in einem<br />

Temperaturbereich von 400 bis 600 °C geglüht, z. B. 475 °C<br />

für 7xxx-Legierungen. Eine gute Temperaturhomogenität in<br />

der Ofenluft <strong>und</strong> in der Platte sind wichtig, um homogene<br />

Materialeigenschaften durch die ganze Platte zu erreichen<br />

<strong>und</strong> außerdem erforderlich, um eine Genehmigung von einer<br />

offiziellen Zertifizierungsstelle für die Produktion von Luftfahrtteilen<br />

zu erhalten, z. B. NADCAP. Nachdem die Platten<br />

die Zieltemperatur erreicht haben, bleiben sie für eine legierungsabhängige<br />

Haltezeit im Ofen. Während der Lösungsglühung<br />

werden Ausscheidungen der Legierungselemente<br />

wie Cu, Fe, Mg ... aus früheren Verarbeitungsschritten gelöst<br />

<strong>und</strong> die in der Aluminiummatrix eingelagerten Fremdatome<br />

„lösungsgeglüht“. Dies bedeutet, dass sich die Fremdato-<br />

4-2014 gaswärme international<br />

75


FACHBERICHTE<br />

me in der Aluminiummatrix durch Diffusion verteilen <strong>und</strong><br />

Ausscheidungen bei diesen hohen Temperaturen aufgelöst<br />

werden. Da der Hauptmechanismus für die Härtung solcher<br />

Legierungen die Ausscheidungshärtung ist, fällt während der<br />

Wärmebehandlung der Platte die Härte auf ein Minimum ab.<br />

Der Zustand gleichmäßig verteilter Legierungselemente <strong>und</strong><br />

eine gleichmäßige Temperaturverteilung in der Platte ist die<br />

Bedingung für den nächsten Prozessschritt.<br />

Abschrecken (Quenchen)<br />

Das rasche Abkühlen der Platten von Lösungsglühtemperatur<br />

auf Raumtemperatur ermöglicht ein „Einfrieren“ des<br />

Verteilungszustands der Fremdatome aus dem Lösungsglühprozess.<br />

Es ist sehr wichtig, dass diese gesteuerte<br />

Abkühlung schnell genug erfolgt, um zu verhindern, dass<br />

die Legierungselemente wieder Ausscheidungen bilden,<br />

welche in diesem Prozessschritt nicht erwünscht sind. Später<br />

im Herstellungsprozess erfolgt die Aushärtung durch<br />

Kaltaushärtung bei Raumtemperatur oder bei erhöhten<br />

Temperaturen. Die erforderliche Kühlrate (in K/s) ist von<br />

der Legierungsgruppe <strong>und</strong> von der Plattendicke abhängig.<br />

Die Kühlrate wird normalerweise in einem Temperaturbereich<br />

zwischen z. B. 400 <strong>und</strong> 290 °C definiert, in dem<br />

unerwünschte Ausscheidungen auftreten können, wenn<br />

die Kühlung nicht schnell genug stattfindet. Kühlraten<br />

könnten zum Beispiel 50 K/s für eine 20 mm-Platte <strong>und</strong><br />

10 K/s für eine 200 mm-Platte sein. Beim Kühlvorgang<br />

wird Wasser durch Düsen in kontrollierter Weise auf beide<br />

Seiten der Platte gesprüht, die aus dem Ofen zum Abschrecken<br />

in die dirket angeschlossene Quench gefahren werden.<br />

Verschiedene Wasserbeaufschlagungsdichten werden<br />

verwendet, um die Platte gleichmäßig abzukühlen, ohne<br />

Schaffung von heißen oder kalten Stellen, die zu inneren<br />

Spannungen <strong>und</strong> einer Verformung der Platte führen würden.<br />

Variationen der Verfahrensparameter Wasservolumen,<br />

Geschwindigkeit <strong>und</strong> Verteilung werden verwendet, um<br />

die gewünschte schnelle Abkühlung zu erzielen. Luftmesser<br />

am Eingang vermeiden, dass Wasser auf der Oberseite<br />

der Platte, entgegen der Transportrichtung, in den Ofen<br />

zurückfließen kann. Luftmesser am Ausgang blasen das<br />

Wasser von der Plattenoberfläche <strong>und</strong> helfen, eine trockene<br />

Plattenoberfläche beim Verlassen der Quench zu<br />

erreichen. Diese „Trockner“ werden automatisch in der<br />

Luftgeschwindigkeit, dem Winkel <strong>und</strong> in der Höhe den<br />

Plattenabmessungen angepasst, um auf dem Entnahmetisch<br />

einen perfekt trockenen Zustand zu erreichen.<br />

Entladen<br />

Die kalten <strong>und</strong> trockenen Platten laufen aus der Quench auf<br />

einen Entnahmetisch, von wo aus sie zum nächsten Verfahrensschritt,<br />

dem Recken transportiert werden. Die maximale<br />

Temperatur der Platte soll nicht höher als 50 °C sein, um zu<br />

vermeiden, dass der Kaltaushärteprozess beschleunigt wird.<br />

Produktqualität<br />

Die elektrische Leitfähigkeit der Platte kann mit zerstörungsfreien<br />

Messmethoden, wie dem Wirbelstromverfahren,<br />

überprüft werden. Die Homogenität der Leitfähigkeit über<br />

die Breite <strong>und</strong> Länge der Platte ist ein Indiz für die durch<br />

Lösungsglühen <strong>und</strong> Abschrecken erzielten Ergebnisse. Die<br />

Verformung der Platten wird in Längs- <strong>und</strong> in Querrichtung<br />

gemessen, um die Einhaltung der Ebenheitstoleranzen für<br />

den nächsten Verfahrensschritt, das Recken, zu überprüfen.<br />

Die Platten, die eine konkave Form in Längs- oder Querrichtung<br />

haben, sind beim Recken schwerer in die richtige<br />

Form zu bringen als konvex geformte Platten.<br />

Recken<br />

Typischerweise werden nach dem Abschrecken die Platten<br />

gereckt, um sie in die gewünschten Ebenheitstoleranz zu<br />

bringen <strong>und</strong> für den nächsten Verfahrensschritt, das Aushärten<br />

einzustellen. Die Dehnung in Längsrichtung ergibt<br />

einen leichten Verfestigungseffekt durch die Erzeugung<br />

von Versetzungen in der Mikrostruktur.<br />

Kaltaushärten<br />

Die Kaltaushärtung erfolgt bei Raumtemperatur. Sie<br />

beginnt nach dem Quenchen <strong>und</strong> dauert, je nach Legierungsgruppe,<br />

bis zu einigen Tagen. Während dieser Zeit<br />

bilden die Atome der Legierungselemente mit dem Aluminium<br />

Phasen, welche die Festigkeit <strong>und</strong> die erzielbare<br />

Dehnung erhöhen.<br />

Warmaushärten<br />

Das Warmaushärten erfolgt bei erhöhten Temperaturen<br />

von beispielsweise 180 °C. Dabei werden andere Modifikationen<br />

<strong>und</strong> Verteilungen der Ausscheidungen erzeugt,<br />

welche eine höhere Festigkeit <strong>und</strong> Dehnung zur Folge<br />

haben. Dieser Prozess kann bei einer Temperatur oder in<br />

mehreren Temperaturstufen erfolgen, wobei die Temperatur<br />

in der zweiten Stufe höher ist als in der ersten Stufe.<br />

Hierbei ist neben der Temperaturhomogenität auch die<br />

Aufheizgeschwindigkeit wichtig. Es muss betont werden,<br />

dass alle Platten an jedem Punkt die Temperatursollwerte<br />

zur gleichen Zeit erreichen sollten, um ein perfektes Härteprofil<br />

zu erhalten. Das Warmaushärten kann in einem<br />

separaten Kammerofen oder im Ofenteil der Plattenvergüteanlage<br />

durchgeführt werden.<br />

DESIGN / KONSTRUKTIONSMERKMALE<br />

Horizontale Vergüteanlagen für Platten <strong>und</strong> Profile<br />

Otto Junker Plattenvergüteanlagen erfüllen hohe Flugzeugindustrie-Standards,<br />

wie z. B. die AMS2750E, ebenso wie die<br />

noch höheren, von den Betreibern geforderten Temperaturtoleranzen<br />

für das Lösungsglühen <strong>und</strong> Wasserabschrecken<br />

von Platten. Die schnelle aber kontrollierte Kühlung ist der<br />

entscheidende Know-how-Faktor für die Herstellung von<br />

76 gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

verformungsarmen Platten mit hervorragenden Materialeigenschaften.<br />

Das Know-how beim Abschrecken umfasst<br />

auch die Behandlung von Aluminiumprofilen. Notwendige<br />

Betriebsparameter stehen für eine breite Palette von Produkten<br />

zur Verfügung <strong>und</strong> im Falle von neuen Anforderungen<br />

werden diese im R&D-Center in der Lammersdorfer Zentrale<br />

ermittelt. Dort sind alle relevanten Abkühlsysteme wie Hardquench,<br />

Softquench <strong>und</strong> Nebelquench installiert <strong>und</strong> werden,<br />

in industriellem Maßstab, für Versuche eingesetzt.<br />

Transportsystem<br />

Die Aluminiumplatten mit Abmessungen von 2 mm<br />

bis zu 406 mm Dicke, 800 mm bis zu 4.400 mm in der<br />

Breite <strong>und</strong> einer Länge von wenigen Metern bis zu 36 m<br />

müssen durch den Prozess transportiert werden, ohne<br />

die Oberfläche des Plattenbodens durch z. B. Dellen oder<br />

Kratzer zu Beschädigen. Dies ist besonders im Ofen, wo<br />

die bis zu 30 t schweren Platten sehr weich werden, eine<br />

wichtige Randbedingung. Manchmal sind die Platten<br />

nach dem Schneidvorgang im Warmwalzwerk scharfkantig<br />

<strong>und</strong> an den Enden leicht gebogen <strong>und</strong> damit<br />

eine Herausforderung für das Plattentransportsystem.<br />

Daher müssen die Transportrollen besonders robust <strong>und</strong><br />

verschleißfest ausgelegt werden. Otto Junker nutzt für<br />

den Be- <strong>und</strong> Entladetisch spezielle temperaturbeständige<br />

Ringe, die für diesen Zweck hervorragend geeignet<br />

sind <strong>und</strong> ggf. nach einem Crash schnell <strong>und</strong> preiswert<br />

getauscht werden können. Im Inneren des Ofens werden<br />

Schleuderguss-Edelstahlrollen mit einer hohen<br />

Besatzdichte von Edelstahlbürsten auf den Laufflächen<br />

verwendet, die für eine lange Lebensdauer sowie für<br />

den sicheren <strong>und</strong> reibungslosen Transport der weichen<br />

Platten ausgelegt sind. Während der Wärmebehandlung<br />

werden die Platten ständig langsam bewegt, um<br />

Temperaturunterschiede durch den Kontakt der Platte<br />

mit den gebürsteten Rollen zu vermeiden. Bild 1 zeigt<br />

die Transportringe auf dem Entnahmetisch. In Bild 2<br />

sind der Beladetisch <strong>und</strong> der Eingang des Ofens zu<br />

sehen. Eine Ofenbeladung kann aus einer oder mehreren<br />

nebeneinander <strong>und</strong> hintereinander angeordneten<br />

Platten bestehen. Das Transportsystem ist so konzipiert,<br />

dass alle Rollen die gleiche Umfangsgeschwindigkeit<br />

haben, um Kratzer zu vermeiden. Lichtschranken auf<br />

der Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangsseite sowie im Ofen dienen<br />

dazu, mehrere Chargen innerhalb einer Ofencharge zu<br />

verwalten. Die Lager für die Ofenrollen haben ein spezielles,<br />

für hohe Lebensdauer konzipiertes Design.<br />

Beheizung<br />

Der Ofen kann, je nach K<strong>und</strong>enwunsch, mit Gas oder elektrisch<br />

beheizt werden. Die Gasbeheizung ist als eine indirekte<br />

Beheizung in Strahlrohren ausgeführt, um sicherzustellen,<br />

dass keine Reaktion der heißen Aluminiumoberfläche mit der<br />

Bild 1: Entnahmetisch mit Transportringen<br />

Bild 2: Beladetisch <strong>und</strong> Ofeneingang<br />

Bild 3: Simulation der Strömungsoptimierung<br />

4-2014 gaswärme international<br />

77


FACHBERICHTE<br />

Bild 4: Kühlluftleitsystem der Anlage<br />

Bild 5: Wassermesser<br />

Bild 6: Letzte Kühlstufe<br />

Bild 7: Kühlrohrsystem <strong>und</strong> Entladetisch<br />

Verbrennungsluft auftritt. Um einen guten Wärmeübergang<br />

von den Doppel-P-förmigen Strahlrohren in den Ofen zu<br />

erreichen, wurde zusammen mit der Technischen Hochschule<br />

Aachen eine Optimierung des Luftstroms im Inneren des<br />

Ofens entwickelt, welche einen hohen <strong>und</strong> homogenen<br />

Wärmetransport von den P-förmigen Strahlrohren mit einer<br />

ausgezeichneten, hohen Wärmeübertragungsrate zu den<br />

Aluminiumplatten kombiniert. Bild 3 zeigt ein Simulationsergebnis<br />

der Strömungsoptimierung. Durch die Verwendung<br />

von rekuperativen Gasbrennern wird eine thermische<br />

Energieeffizienz von > 80 % erreicht. Die Öfen sind mit speziellen<br />

Hochkonvektions-Luftdüsen bestückt, um sowohl<br />

einen hohen <strong>und</strong> gleichmäßigen Wärmeübergang über die<br />

gesamte Ofenlänge <strong>und</strong> -breite als auch eine hohe Produktivität<br />

<strong>und</strong> einen reduzierten Energieverbrauch zu erreichen.<br />

Die Umluftventilatoren werden wartungsfre<strong>und</strong>lich auf dem<br />

Ofendach platziert. Die erreichte Temperaturhomogenität in<br />

der Ofenluft ist besser als in der AMS2750E gefordert.<br />

Ein Schnellkühlsystem des Ofens ermöglicht, falls nötig, in<br />

kürzester Zeit die Ofentemperatur für die nächste Charge nach<br />

unten anzupassen. Dazu wird kalte Hallenluft in den heißen<br />

Ofen geblasen. Die bis zu 600 °C heiße Ofenatmosphäre, welche<br />

bei Schnellkühlbetrieb aus dem Ofen austritt, wird durch<br />

isolierte Leitungen zu einem Abgaskamin geführt. Hierdurch<br />

wird vermieden, dass heiße Luft direkt in die Halle geblasen<br />

wird, da diese evtl. Schäden des Kran- oder Lichtsystems<br />

verursachen könnte. Bild 4 zeigt das Kühlluftleitsystem.<br />

Quench<br />

Nach dem Verlassen des Ofens soll der Kühlprozess mit<br />

möglichst geringer Vorkühlung starten. Dies wird durch<br />

besondere Konstruktionsmerkmale <strong>und</strong> den Einsatz eines<br />

Luftmessers erreicht. Das Luftmesser verhindert, dass Wasser<br />

<strong>und</strong> Sprühnebel zurück in Richtung Ofen strömen <strong>und</strong> eine<br />

Vorkühlung der Platte erzeugen. Konstruktiv wird die geringe<br />

Vorkühlung durch einen sehr kleinen Abstand zwischen dem<br />

Ofenende <strong>und</strong> dem ersten Wassermesser erreicht. Das Wassermesser,<br />

welches den ersten Kontakt der Platte mit dem<br />

Kühlmedium darstellt, ist in Bild 5 gezeigt. Das Quenchsystem<br />

wurde entwickelt, um eine homogene Abkühlung<br />

der bis zu 600 °C heißen Platten auf Temperaturen unter<br />

40 °C zu erreichen. Dazu wird Wasser unter hohem Druck<br />

mittels Sprühdüsen auf beide Seiten der Platten aufgebracht.<br />

Dies geschieht in einer sehr kontrollierten Weise, um ein<br />

Verformen der Platten zu vermeiden. Die Herausforderung<br />

besteht darin, die Bildung eines Wasserdampfpolsters auf<br />

den Platten zu verhindern, weil durch das Dampfpolster der<br />

Wärmeübergang drastisch reduziert wird. Dünne Platten<br />

erfordern andere Kühlparameter als dickere Platten, daher<br />

können die Einstellungen für jede Legierung, Abmessung<br />

<strong>und</strong> Glühtemperatur separat definiert werden. Nachdem die<br />

Platten unter eine metallurgisch relevante Temperatur abgekühlt<br />

wurden, beginnt die letzte Kühlstufe, um die Platten<br />

78 gaswärme international 4-2014


FACHBERICHTE<br />

auf Raumtemperatur abzukühlen. Bild 6 zeigt einen Blick<br />

in die letzte Kühlstufe, das komplexe Kühlrohrsystem ist auf<br />

Bild 7 zu sehen. Mit der Anlage wird ein auf Berechnungen<br />

basiertes Software-Tool geliefert, um schon ab der Inbetriebnahme<br />

perfekte Platten herstellen zu können. Hochdruck-<br />

Luftmesser am Ausgang der Quench entfernen die letzten<br />

Wassertropfen von den Platten.<br />

Entnahmetisch<br />

Die Prüfung der Austrittstemperatur, elektrischen Leitfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Ebenheit wird auf dem Entnahmetisch<br />

durchgeführt. Die Rollenkonstruktion <strong>und</strong> die Transportringe<br />

sind wie auf dem Beladetisch ausgeführt.<br />

Der Entnahmetisch endet mit einer Lichtschranke <strong>und</strong><br />

einem mechanischen Stopper, um zu vermeiden, dass<br />

Platten über das Tischende hinausfahren können. Ein<br />

Bedienerpaneel ermöglicht, die Platten im Automatikoder<br />

im manuellen Modus zu positionieren, um sie mit<br />

einem Vakuumheber zum nächsten Verfahrensschritt,<br />

dem Recken, zu bringen.<br />

AUTOREN<br />

Dr.-Ing. Günter Valder<br />

Otto Junker GmbH<br />

Simmerath<br />

Tel.: 02473 / 601-328<br />

va@otto-junker.de<br />

Dipl.-Ing. Bernd Deimann<br />

Otto Junker GmbH<br />

Simmerath<br />

Tel.: 02473 / 601-241<br />

dei@otto-junker.de<br />

Dr.-Ing. Holger Warnecke<br />

Otto Junker GmbH<br />

Simmerath<br />

Tel.: 02473 / 601-394<br />

wah@otto-junker.de<br />

GAS UND WÄRME IST UNSER FACH<br />

Das Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. wurde vor über 75 Jahren vom deutschen Gasfach gegründet mit dem Ziel, die Erzeugung von<br />

Wärme aus Gasen der öffentlichen Gasversorgung mit wissenschaftlichen Methoden zu untersuchen <strong>und</strong> praxisgerechte Lösungen für<br />

die Gasanwendung zu entwickeln. Heute umfasst das Themenspektrum alle Bereiche der häuslichen <strong>und</strong> industriellen Gastechnik, in<br />

Forschung, Prüfung <strong>und</strong> Weiterbildung.<br />

Bildungswerk<br />

Durchführung von praxisnahen Schulungen, kompetenten <strong>und</strong> zielgruppenorientierten<br />

Seminaren <strong>und</strong> Fachtagungen<br />

Prüflabor<br />

Zulassung <strong>und</strong> Prüfung von Gasgeräten, Ausrüstungen, Armaturen <strong>und</strong> Qualitätsmanagement-Systemen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung in den Bereichen Brennstoff- <strong>und</strong> Gerätetechnik sowie Industrie- <strong>und</strong> Feuerungstechnik<br />

Forschung<br />

Durchführung öffentlich geförderter Vorhaben in EU-, B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landes-Forschungsprogrammen sowie<br />

von Industrie-Projekten zur Effizienzsteigerung, Schadstoffminimierung <strong>und</strong> alternativen Brennstoffen<br />

Entwicklung<br />

Entwurf, Erprobung <strong>und</strong> Optimierung von Systemen, Komponenten <strong>und</strong> Verfahren im Auftrag aus der Energie-,<br />

Wärme- <strong>und</strong> Strömungstechnik. Analyse, Auslegung <strong>und</strong> Optimierung von einzelnen <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

bis hin zu kompletten Problemlösungen für Thermoprozessanlagen<br />

Beratung <strong>und</strong> Dienstleistung<br />

Beratung beim Einsatz von rationellen Energiesystemen, Energieeinsparmaßnahmen, Effizienzsteigerung,<br />

Anlagenoptimierung <strong>und</strong> Einhaltung der sicherheits- <strong>und</strong> umwelttechnischen Richtlinien. Mitarbeit in Gremien<br />

<strong>und</strong> Arbeitskreisen, Erstellung von Gutachten <strong>und</strong> Studien zu Fragestellungen zur Gasbeschaffenheit,<br />

Gasversorgung <strong>und</strong> zur Verwendung von Erdgas sowie alternativen Brennstoffen<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V. | Hafenstraße 101 | 45356 Essen<br />

T: +49(0)201 3618-0 | F: +49(0)201 3618-111 | E: info@gwi-essen.de | www.gwi-essen.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

79


Folge 19<br />

IM PROFIL<br />

IN REGELMÄSSIGER FOLGE stellen wir Ihnen an dieser Stelle die wichtigsten Institutionen <strong>und</strong> Organisationen<br />

im Bereich der industriellen Gasanwendungstechnik vor. In dieser Ausgabe im Profil: Die Hüttentechnische<br />

Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e.V. (HVG) <strong>und</strong> die Deutsche Glastechnische Gesellschaft e.V. (DGG).<br />

Gemeinsam für die Glasindustrie –<br />

HVG <strong>und</strong> DGG<br />

Im Jahr 1920 beschloss der Verband der<br />

Glasindustriellen in Deutschland die<br />

Gründung der „Wärmetechnischen Beratungsstelle<br />

der Deutschen Glasindustrie“<br />

(WBG) mit Sitz in Frankfurt am Main. Die<br />

Tätigkeitsbereiche der WBG waren von<br />

Anfang an wärmetechnische Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> Messungen, Lehrkurse für<br />

Meister <strong>und</strong> Techniker in den Glashütten,<br />

Herstellung <strong>und</strong> Aufrechterhaltung des<br />

Kontaktes zum Sachverständigenausschuss<br />

der Wärmewirtschaft sowie zu einschlägigen<br />

Hochschulen <strong>und</strong> anderen, von der<br />

Energieknappheit nach dem Ersten Weltkrieg<br />

betroffenen Industriezweigen [1, 2].<br />

Eine wesentliche Aufgabe der Ingenieure<br />

der WBG bestand in den ersten Jahren<br />

auch darin, geeignete Messtechniken <strong>und</strong><br />

Berechnungsverfahren zur Beschreibung<br />

der Schmelzanlagen zu entwickeln <strong>und</strong> so<br />

einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz der Anlagen (Bild 1)<br />

zu leisten.<br />

DEUTSCHE GLASTECHNISCHE<br />

GESELLSCHAFT E.V. (DGG)<br />

1922 beschloss der Verband der Glasindustriellen<br />

die Gründung der „Deutschen<br />

Glastechnischen Gesellschaft“, um den<br />

Wissensstand auf dem Gebiet des Glases<br />

<strong>und</strong> der Glastechnik zu fördern, Fachausschusssitzungen<br />

<strong>und</strong> Tagungen zu organisieren,<br />

den Ausbau der Fachliteratur voranzutreiben<br />

<strong>und</strong> die Ausbildung zu pflegen.<br />

Die Ausführung des Beschlusses sollte die<br />

Geschäftsstelle der WBG übernehmen, so<br />

dass beide Gesellschaften in Personalunion<br />

betrieben werden konnten.<br />

HÜTTENTECHNISCHE VEREI-<br />

NIGUNG DER DEUTSCHEN<br />

GLASINDUSTRIE E.V. (HVG)<br />

1936 wurde das Arbeitsgebiet der WBG<br />

erweitert <strong>und</strong> auf das Gesamtgebiet der<br />

Glastechnologie ausgedehnt. Gleichzeitig<br />

wurde die Umwandlung in die „Hüttentechnische<br />

Vereinigung der Deutschen<br />

Glasindustrie (HVG)“ vollzogen. Nach einer<br />

kriegsbedingten Pause von 1944 bis 1948<br />

nahmen die HVG <strong>und</strong> DGG die Arbeit in<br />

Frankfurt am Main wieder auf.<br />

Bild 1: Eine der ersten von der HVG (WBG) erstellten Wärmebilanzen ( © WBG 1921)<br />

80 gaswärme international 4-2014


Folge 19<br />

IM PROFIL<br />

Bild 2: Labor ( © HVG 2014) Bild 3: Geschäftsstelle der HVG <strong>und</strong> DGG ( © HVG 2004)<br />

Im Jahr 2003 wurde ein neues Gebäude<br />

in Offenbach am Main erbaut. Ein<br />

wesentliches Ziel war, neben moderneren<br />

Büroräumen auch die baulichen<br />

Voraussetzungen für ein chemisches<br />

Labor (Bild 2), ein Technikum <strong>und</strong> einen<br />

physikalischen Messplatz zu schaffen, was<br />

in den Räumen in Frankfurt nicht umsetzbar<br />

war. Im September 2003 bezogen<br />

HVG <strong>und</strong> DGG die neue Geschäftsstelle<br />

(Bild 3) [4].<br />

Mitglieder<br />

Die HVG hat zurzeit (Stand 31. März 2014)<br />

39 Mitgliedsfirmen mit 42 Zweigwerken<br />

bzw. Tochterunternehmen. Die Mitgliedsfirmen<br />

der HVG kommen aus der Glas<br />

produzierenden bzw. Glas verarbeitenden<br />

Industrie <strong>und</strong> seit 1993 auch aus der<br />

Zuliefer- oder Anwenderindustrie.<br />

Die DGG hatte zum Dezember 2013<br />

755 persönliche <strong>und</strong> 181 fördernde Mitglieder.<br />

Letztere sind Behörden, Institute,<br />

Verbände sowie in- <strong>und</strong> ausländische<br />

Firmen, Körperschaften <strong>und</strong> Vereinigungen,<br />

die sich mit der Herstellung, Prüfung,<br />

Verarbeitung <strong>und</strong> dem Vertrieb von Glas<br />

befassen oder sich als Zulieferer dieser<br />

Gruppen betätigen.<br />

ZWECK UND AUFGABEN<br />

Ziel der beiden Gesellschaften ist die „Förderung<br />

von Wissenschaft, Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Forschung auf dem Gebiet des Werkstoffes<br />

Glas sowie der damit verwandten<br />

Werkstoffe“ [5]. Diese Aufgaben werden<br />

von der HVG verwirklicht durch<br />

■■<br />

vorwettbewerbliche Forschung (die<br />

HVG ist seit 1955 AiF-Mitglied);<br />

■■<br />

Durchführung von <strong>und</strong> Teilnahme an<br />

wissenschaftlichen Veranstaltungen,<br />

Tagungen, Kolloquien <strong>und</strong> Fortbildungskursen;<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Veröffentlichung der technischen <strong>und</strong><br />

wissenschaftlichen Forschungsergebnisse<br />

in nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

glastechnischen Zeitschriften;<br />

Förderung des Umweltschutzes im<br />

Zusammenhang mit der Herstellung<br />

<strong>und</strong> Verarbeitung von Glas, insbesondere<br />

durch eigenständige gr<strong>und</strong>legende<br />

Arbeiten zur Erforschung offener technisch<br />

wissenschaftlicher Fragen, wie<br />

z. B. Ermittlung der Zusammenhänge<br />

bei der Entstehung von Schadstoffen,<br />

Entwicklung von Strategien zur Minderung<br />

<strong>und</strong> Vermeidung von Emissionen<br />

usw. Diese Tätigkeiten werden vor allem<br />

in Zusammenarbeit <strong>und</strong> in Partnerschaft<br />

mit den zuständigen Behörden,<br />

national wie international, ausgeführt;<br />

Mitarbeit bei Forschungseinrichtungen,<br />

Behörden sowie nationalen <strong>und</strong><br />

internationalen Gremien. Die DGG ist<br />

Gründungsmitglied der „<strong>International</strong><br />

Commission on Glass“ (ICG: 1933) <strong>und</strong><br />

der „European Society of Glass Science<br />

and Technology“ (ESG: 1989);<br />

Durchführung von eigenen praxisorientierten,<br />

vorwettbewerblichen Gemeinschaftsforschungsarbeiten<br />

auf dem<br />

Gebiet der Glasherstellung <strong>und</strong> -verarbeitung.<br />

Ziel ist dabei, in Kooperation<br />

mit Industrie <strong>und</strong> Hochschulen neue<br />

Erkenntnisse der Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

in die industrielle Praxis umzusetzen<br />

<strong>und</strong> Probleme der Industrie durch<br />

anwendungsnahe Forschung zu lösen;<br />

4-2014 gaswärme international<br />

81


IM PROFIL Folge 19<br />

■■<br />

Förderung des Nachwuchses <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

des technischen <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Personals durch Organisation<br />

<strong>und</strong> Durchführung von Schulungsmaßnahmen,<br />

Vorträgen, Workshops<br />

sowie der Lehre an Hochschulen.<br />

Zu den Aufgaben der DGG gehören u. a. [6]:<br />

■■<br />

Bildung von Fachausschüssen <strong>und</strong><br />

Organisation der Sitzungen,<br />

■■<br />

Organisation von Tagungen,<br />

■■<br />

Herausgabe von Veröffentlichungen,<br />

■■<br />

Zusammenarbeit mit Personen, Gesellschaften,<br />

Vereinigungen <strong>und</strong> Instituten<br />

des In- <strong>und</strong> Auslandes, die sich mit<br />

Technik, Wissenschaft <strong>und</strong> Kunst auf<br />

dem Gebiet des Glases befassen.<br />

■■<br />

Verleihung der „Otto-Schott-Denkmünze“<br />

aufgr<strong>und</strong> einer bestehenden<br />

Stiftung <strong>und</strong> Verleihung weiterer Preise<br />

sowie Ehrungen.<br />

ORGANISATION UND<br />

LEISTUNGEN<br />

In beiden Gesellschaften sind momentan<br />

insgesamt 24 Mitarbeiter tätig. In<br />

der Abteilung Emissionsmesstechnik<br />

(EMT) der HVG sind vier Ingenieure, ein<br />

Techniker <strong>und</strong> eine Chemielaborantin<br />

für Forschung zum Thema Schadstoffemissionen<br />

<strong>und</strong> vor allem für Dienstleistungen<br />

im Rahmen des wirtschaftlichen<br />

Geschäftsbetriebs zuständig. Fünf Ingenieure<br />

<strong>und</strong> ein Informatiker bearbeiten<br />

in der Abteilung Glastechnologie<br />

(GT) Forschungsvorhaben <strong>und</strong> führen<br />

wärmetechnische Messungen oder<br />

andere Dienstleistungen r<strong>und</strong> um den<br />

Glasherstellungsprozess durch. Die DGG<br />

erstellt das „dgg journal“ <strong>und</strong> organisiert<br />

Tagungen.<br />

Die Leistungen der HVG im Bereich<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung liegen derzeit<br />

schwerpunktmäßig<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

bei Methoden der primärseitigen Minimierung<br />

bzw. Vermeidung von Schadstoffemissionen<br />

(Schwefel, Selen, NO X ,<br />

Bor, …),<br />

bei der Verbesserung von Methoden<br />

zur Abgasreinigung (z. B.: Verbesserung<br />

der Abscheidung borhaltiger Komponenten<br />

aus dem Abgas mit filternden<br />

Medien),<br />

bei der thermischen Charakterisierung<br />

der Formgebung (bei der Behälterglasproduktion:<br />

zwischen Speiserkopf<br />

<strong>und</strong> Fertigform),<br />

bei der Nutzung aktueller Messtechnik<br />

(z. B.: laserbasierte Analytik, elektrochemische<br />

Sensoren) in <strong>und</strong> an industriellen<br />

Glasschmelzaggregaten sowie dem<br />

Formgebungsprozess,<br />

bei den Eigenschaften <strong>und</strong> dem Korrosionsverhalten<br />

von Refraktärwerkstoffen<br />

<strong>und</strong><br />

bei der Optimierung der eingesetzten<br />

Verbrennungstechnologie sowie der<br />

Optimierung der Wärmeübertragung<br />

in Glasschmelzwannen zur Verbesserung<br />

der Energieeffizienz der Anlagen.<br />

Im Bereich Dienstleistungen liegen die<br />

Schwerpunkte<br />

■■<br />

bei Tätigkeiten nach §§ 28/29 BImSchG<br />

durch die (aktuell nach § 29b Abs.1 BIm-<br />

SchG) für glasspezifische Emissionen<br />

bekanntgegebene Messstelle der HVG<br />

(mit Labor akkreditiert nach DIN EN ISO/<br />

IEC 17025:2005): dazu gehören Emissionsmessungen<br />

sowie Kalibrierungsmessungen<br />

<strong>und</strong> Funktionsprüfungen<br />

kontinuierlich betriebener Messeinrichtungen,<br />

wobei ein Messfahrzeug (Bild 4)<br />

zur Verfügung steht, mit dem zwei Messstellen<br />

parallel erfasst werden können;<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

bei wärmetechnischen Untersuchungen<br />

von Glasschmelzaggregaten <strong>und</strong><br />

Produktionsprozessen zur Erstellung<br />

von Wärmebilanzen <strong>und</strong> Energieflussbildern;<br />

bei der Inspektion der feuerfesten Materialien<br />

mithilfe der Ofenraumperiskope;<br />

bei der Installation elektrochemischer<br />

Online-Sensoren <strong>und</strong> Unterstützung bei<br />

der Interpretation der Ergebnisse sowie<br />

bei der Anfertigung von Gutachten.<br />

Die HVG organisiert <strong>und</strong> veranstaltet regelmäßig<br />

Fortbildungsveranstaltungen mit<br />

Vortragenden aus dem eigenen Haus <strong>und</strong><br />

mit Experten aus der Industrie, aus dem<br />

Hochschulbereich sowie aus anderen Forschungseinrichtungen.<br />

Der HVG-Fortbildungskurs<br />

findet jährlich mit wechselnden<br />

Themen statt <strong>und</strong> richtet sich an das Hüttenpersonal<br />

sowie Interessierte aus Indust-<br />

Bild 4: Messfahrzeug der HVG für emissionsmesstechnische Aufgaben<br />

82 gaswärme international 4-2014


Folge 19<br />

IM PROFIL<br />

rie <strong>und</strong> Forschung. Das HVG-DGG Kolloquium,<br />

das in Verbindung mit der Fachmesse<br />

„glasstec“ in Düsseldorf alle zwei Jahre stattfindet,<br />

behandelt ebenfalls unterschiedliche<br />

Themenkomplexe, wobei der Schwerpunkt<br />

häufiger bei der Glasanwendung liegt.<br />

Außerdem bietet die HVG Gr<strong>und</strong>lagen<strong>und</strong><br />

Vertiefungsseminare in der Geschäftsstelle,<br />

aber auch als Inhouseseminare, zu<br />

folgenden Themenkomplexen an:<br />

■■<br />

mechanische Festigkeit <strong>und</strong> Bruchanalysen,<br />

■■<br />

Einführung in die Glasherstellung <strong>und</strong><br />

Glasschmelztechnologie,<br />

■■<br />

Glaseigenschaften: Einstellung <strong>und</strong><br />

Messung,<br />

■■<br />

Refraktärwerkstoffe: Eigenschaften, Verwendung,<br />

Prüfung,<br />

■■<br />

Recycling: Glas, Feuerfest, Filterstaub,<br />

■■<br />

Schwefelchemie,<br />

■■<br />

Temperaturmesstechnik,<br />

■■<br />

Online-Sensorik für den Glasschmelzprozess,<br />

■■<br />

Schadgasemissionen <strong>und</strong> ihre Minderung,<br />

■■<br />

Formgebungsverfahren im Glasherstellungsprozess,<br />

■■<br />

Transport <strong>und</strong> Lagerung in der Behälterglasindustrie<br />

sowie<br />

■■<br />

Verbrennungstechnik, Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> Wärmerückgewinnung bei<br />

der Glasherstellung.<br />

Die Leistungen der DGG sind<br />

■■<br />

die Organisation <strong>und</strong> Durchführung der<br />

jährlich stattfindenden Glastechnischen<br />

Tagung an unterschiedlichen Orten, die<br />

oft auch in Kombination mit internationalen<br />

Fachtagungen abgehalten wird<br />

(300-700 Personen),<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

die Organisation der technischen Fachausschüsse<br />

(„Physik <strong>und</strong> Chemie des<br />

Glases“, „Glasschmelztechnologie“,<br />

„Glasformgebungstechnologie <strong>und</strong><br />

Qualitätssicherung“, „Umweltschutz“,<br />

„Glasforum“) im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst<br />

jedes Jahres,<br />

die Organisation des 3-tägigen Treffens<br />

des Fachausschusses V „Glasgeschichte<br />

<strong>und</strong> Glasgestaltung“ für ca. 100 Personen<br />

sowie<br />

die Herausgabe des dgg journal mit<br />

sechs Ausgaben pro Jahr.<br />

JUNGE DGG<br />

Ein wichtiges Anliegen der DGG ist es, auch<br />

junge Menschen an das Thema Glas heranzuführen<br />

<strong>und</strong> für diesen Werkstoff zu<br />

begeistern. Die DGG organisiert seit dem<br />

Jahr 2007 im Rahmen der Glastechnischen<br />

Tagung regelmäßig den Studentenworkshop<br />

„Glas?Klar!“, eine Vortragsveranstaltung speziell<br />

für junge Leute. Von den jungen Teilnehmern<br />

wurde häufig der Wunsch nach einer<br />

mehr interaktiven Gestaltung der Workshops<br />

<strong>und</strong> der Möglichkeit, sich innerhalb eines<br />

selbst gestalteten eigenen Forums auszutauschen,<br />

geäußert – die Idee der „Jungen DGG“<br />

war geboren. Die „Junge DGG“ versteht sich<br />

als selbst organisierte Kontaktplattform sämtlicher<br />

Studenten/innen der Bachelor-, Master-<br />

<strong>und</strong> Diplomstudiengänge, Doktoranden/<br />

innen der entsprechenden Fachrichtungen<br />

<strong>und</strong> Jungingenieuren/innen verschiedener<br />

Fachrichtungen beschäftigt in der Glasindustrie.<br />

Sie soll die Möglichkeit bieten, sich<br />

untereinander kennenzulernen, Kontakte<br />

zu knüpfen <strong>und</strong> zu pflegen, sowie Wissen<br />

<strong>und</strong> Ideen auszutauschen. Dazu dient auch<br />

der bereits 2. Glashüttentag, der im Oktober<br />

dieses Jahres auf Initiative der „Jungen DGG“<br />

in Mainz bei der Schott AG stattfinden wird.<br />

AKTUELLE FORSCHUNGSVOR-<br />

HABEN ZUR VERBRENNUNGS-<br />

TECHNIK<br />

Da der Fokus der Leser von gwi – gaswärme<br />

international bei Verbrennungsprozessen<br />

<strong>und</strong> -technologien liegt <strong>und</strong> diese seit der<br />

Gründung auch zum Aufgabengebiet der<br />

HVG gehören (Bild 5), sollen hier exemplarisch<br />

aktuelle oder vor Kurzem abgeschlossene<br />

Vorhaben mit Bezug zur Verbrennungstechnik<br />

vorgestellt werden.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem Gas<strong>und</strong><br />

Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) wurden<br />

zur Minimierung der Stickoxidemissionen<br />

durch primärtechnologische Maßnahmen<br />

gr<strong>und</strong>legende Untersuchungen zu unterschiedlichen<br />

Vorgehensweisen vorgenommen<br />

(Spektral 1: AiF-Nr. 80ZN) <strong>und</strong> dann in<br />

einem Nachfolgevorhaben die Brennstoffstufung<br />

an einer Glasschmelzwanne in die<br />

industrielle Praxis umgesetzt (Spektral 2:<br />

AiF Nr. 15051N). Die Brennstoffstufung wirkte<br />

sich dabei auch positiv, sprich vermindernd,<br />

auf den Energieverbrauch aus. Die<br />

Bild 5: Flammenbilder aus Glasschmelzwannen<br />

( © HVG 1970-1985) bei unterschiedlichen<br />

Befeuerungsarten<br />

Abschlussberichte sind über die Geschäftsstellen<br />

der HVG <strong>und</strong> des GWI erhältlich bzw.<br />

können auch in [7] nachgelesen werden.<br />

Im Rahmen des Förderprogramms Inno-<br />

Net des B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie nahm die HVG als aktiver<br />

Forschungspartner am Forschungsprojekt<br />

„Innovative Heiztechniken zur Energieeinsparung<br />

<strong>und</strong> Qualitätsverbesserung in der<br />

Glasindustrie“ (InnoGlas) teil. Dabei ging es<br />

um die Entwicklung, Evaluierung <strong>und</strong> vorteilhafte<br />

Nutzung von gasbeheizten Strahlungs-Porenbrennern<br />

in der Glasindustrie.<br />

Auch dieser Abschlussbericht kann über die<br />

Geschäftsstelle der HVG bezogen werden.<br />

Eine zusammenfassende Darstellung der<br />

Ergebnisse ist in [8] enthalten.<br />

Zusammen mit dem GWI wurde 2013<br />

das Forschungsvorhaben „Verdünnte<br />

Verbrennung 2“ (AiF-Nr. 16851N) zur Auslegung,<br />

Optimierung <strong>und</strong> dem Nachweis<br />

der Anwendbarkeit der verdünnten<br />

Verbrennung an regenerativ befeuerten<br />

4-2014 gaswärme international<br />

83


IM PROFIL Folge 19<br />

Glasschmelzwannen zur NO X -Minderung<br />

<strong>und</strong> Energieeinsparung abgeschlossen.<br />

Der Abschlussbericht liegt vor <strong>und</strong> kann<br />

über die Geschäftsstellen der beteiligten<br />

Forschungsvereinigungen bezogen werden.<br />

Im Rahmen des GWI-Tätigkeitsberichts<br />

ist in [9] eine kurze Zusammenfassung der<br />

Ergebnisse veröffentlicht.<br />

Das Forschungsvorhaben „Biogasbefeuerung<br />

in der Glasproduktion zur Reduzierung<br />

der CO 2 -Emissionen – Untersuchung<br />

der Auswirkungen auf die Glasqualität,<br />

das Feuerfestmaterial <strong>und</strong> die Schadstoffemissionen<br />

(BG-B)“ (AiF-Nr. 397ZN) war<br />

eine Kooperation von GWI, HVG <strong>und</strong> der<br />

Forschungsgemeinschaft Feuerfest e.V.<br />

(FGF) in Höhr-Grenzhausen, vorgestellt in<br />

[10]. Die Untersuchungen über die Verwendung<br />

von (Roh-)Biogas zur Schmelze von<br />

Glas wurden Ende 2013 abgeschlossen. Der<br />

Abschlussbericht kann bei den beteiligten<br />

Geschäftsstellen nachgefragt werden. In<br />

[11] liegt eine Zusammenfassung der Ergebnisse<br />

vor.<br />

Seit einigen Jahren ist die HVG Mitglied<br />

in einer Arbeitsgruppe zum Thema Gasbeschaffenheit,<br />

die das Projekt zu „Untersuchungen<br />

der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen<br />

auf industrielle<br />

<strong>und</strong> gewerbliche Anwendungen“ mit dem<br />

DVGW-Förderzeichen G1/06/10 begleitete.<br />

Die HVG beteiligte sich aktiv an der Arbeit<br />

der Projektgruppe <strong>und</strong> führte u. a. eine<br />

Befragung ihrer Mitglieder zum Themenkomplex<br />

„Gasbeschaffenheit <strong>und</strong> Auswirkungen<br />

auf den Glasherstellungsprozess“<br />

durch. Die Ergebnisse dieser Umfrage<br />

sind in [12] veröffentlicht. Zurzeit erarbeiten<br />

HVG <strong>und</strong> GWI einen gemeinsamen<br />

Forschungsantrag, der die Möglichkeiten<br />

zur Kompensation von Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

bei <strong>Feuerungen</strong> in<br />

Thermoprozessanlagen untersuchen <strong>und</strong><br />

Lösungswege aufzeigen soll.<br />

LITERATUR<br />

[1] Quasebart, K.: Die wärmetechnische Beratungsstelle<br />

der deutschen Glasindustrie.<br />

Glastechn. Ber. 1 (1923) 3, 67 – 73<br />

[2] Trier, W.: Entwicklung der Hüttentechnischen<br />

Vereinigung der Deutschen Glasindsutrie<br />

(HVG) <strong>und</strong> der Deutschen Glastechnischen<br />

Gesellschaft (DGG). Teil 1: Von 1920/22 bis<br />

1985. Glastechn. Ber. 65 (1992) 4, 112 - 127<br />

[3] Schaeffer, H. A.: Entwicklung der Hüttentechnischen<br />

Vereinigung der Deutschen<br />

Glasindsutrie (HVG) <strong>und</strong> der Deutschen Glastechnischen<br />

Gesellschaft (DGG). Teil 1: Von<br />

1985 bis heute. Glastechn. Ber. 65 (1992) 4, 128<br />

- 131<br />

[4] N.N.: Neues Büro- <strong>und</strong> Technikgebäude für<br />

HVG <strong>und</strong> DGG in Offenbach. dgg journal 3<br />

(2004) 1, 21 - 23<br />

[5] N.N.: Satzung – Hüttentechnische Vereinigung<br />

der Deutschen Glasindustrie e.V. (HVG).<br />

Satzung_HVG_2003.pdf auf Website: http://<br />

www.hvg-dgg.de/download/freie-inhalte/<br />

satzung.html. 30.06.2014<br />

[6] N.N.: Satzung – Deutsche Glastechnische<br />

Gesellschaft e.V. (HVG). Satzung-DGG-2010.<br />

pdf auf Website: http://www.hvg-dgg.de/<br />

download/freie-inhalte/satzung.html.<br />

30.06.2014<br />

[7] Giese, A.; Fleischmann, B.: Energieeinsparung<br />

durch Verbesserung des direkten Wärmeintrages<br />

an regenerativ befeuerten Glasschmelzwannen.<br />

<strong>GASWÄRME</strong> international<br />

58 (2009) 5, 326 – 330<br />

[8] Fleischmann, B.: Aktuelle Entwicklungen<br />

der <strong>Brenner</strong>- <strong>und</strong> Verbrennungstechnik für<br />

den Glasproduktionsprozess. dgg journal<br />

10 (2011) 6, 11 - 17<br />

[9] Albus, R; et al.: Tätigkeitsbericht 2013 des<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts Essen e.V. gwi –<br />

gaswärme international 63(2014)1, 33-60.<br />

Seite 37: Auslegung, Optimierung <strong>und</strong><br />

dem Nachweis der Anwendbarkeit der<br />

Verdünnten Verbrennung an regenerativ<br />

befeuerten Glasschmelzwannen zur NOX-<br />

Minderung <strong>und</strong> Energieeinsparung<br />

[10] Dannert, C.; et al.: Im Profil: Forschungsgemeinschaft<br />

Feuerfest. gwi – gaswärme<br />

international 62 (2013) 4, 77 - 80<br />

[11] Albus, R; et al.: Tätigkeitsbericht 2013 des<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts Essen e.V. gwi –<br />

gaswärme international 63(2014)1, 33-60.<br />

Seite 38/39: Biogasbefeuerung in der<br />

Glasproduktion zur Reduzierung der CO2-<br />

Emissionen – Untersuchung der Auswirkungen<br />

auf die Glasqualität, das Feuerfestmaterial<br />

<strong>und</strong> die Schadstoffemissionen<br />

(BG-B)<br />

[12] Fleischmann, B.: Ergebnis einer HVG-<br />

Umfrage zu Erfahrungen der Glasindustrie<br />

mit Gasbeschaffenheitsschwankungen<br />

im Erdgasnetz. HVG- Mitteilung Nr.<br />

2155. 2011<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Bernhard Fleischmann<br />

Kontakt:<br />

HVG-DGG<br />

Siemensstraße 45<br />

63071 Offenbach am Main<br />

Tel.: 069 / 975 861-0<br />

fleischmann@hvg-dgg.de<br />

www.hvg-dgg.de<br />

+++ www.gaswaerme-online.de +++ www.gaswaerme-online.de +++<br />

84 gaswärme international 4-2014


Folge 20<br />

NACHGEFRAGT<br />

„Die Energiewende ist eine<br />

globale Aufgabe“<br />

Jens Michael Mindermann ist Geschäftsführender Gesellschafter der BFI Automation<br />

GmbH mit Sitz in Ratingen. Im Interview mit gwi – gaswärme international * spricht er<br />

über die Zukunft der Energiewirtschaft, technologische Herausforderungen <strong>und</strong> verrät,<br />

was seine persönliche Energiesparleistung ist.<br />

Der Energiemix der Zukunft: Wagen Sie eine Prognose?<br />

Mindermann: Da sich auch weiterhin die verschiedenen<br />

Energiequellen im Wettbewerb befinden, ist es schwer eine<br />

Prognose abzugeben. Bezogen auf Deutschland wird sich,<br />

durch die Abkehr von der Kernenergie, der Anteil fossiler<br />

Brennstoffe ein wenig steigern, da die Differenz nicht durch<br />

regenerative Energiequellen aufgefangen werden kann. Weltweit<br />

wird noch weiter in Kerntechnik investiert, jedoch wird<br />

der Gesamtanteil an der nuklearen Energieerzeugung sinken.<br />

„Ökostrom um jeden<br />

Preis <strong>und</strong> zu hohen<br />

Kosten kann auf Dauer<br />

nicht helfen.“<br />

Deutschland im Jahr 2020: Wie wird sich der Alltag der<br />

Menschen durch den Wandel der Energiewirtschaft<br />

verändert haben? Was tanken die Menschen? Wie heizen<br />

sie ihre Häuser? Wie erzeugen sie Licht? Wagen Sie<br />

ein Szenario!<br />

Mindermann: Durch die steigenden Energiepreise werden<br />

die Menschen im Alltag insgesamt sparsamer <strong>und</strong> bewusster<br />

mit der Energie umgehen. Jedoch wird der gesamte Energiebedarf<br />

weiter steigen. Photovoltaik<br />

<strong>und</strong> Erdwärme werden für<br />

private Haushalte eine größere<br />

Rolle spielen als bisher. Der<br />

Bedarf an Gas- <strong>und</strong> Öltechnik<br />

mit effizienteren Technologien<br />

wird auch weiterhin bestehen.<br />

Der Anteil an Hybridfahrzeugen<br />

wird kontinuierlich steigen,<br />

jedoch muss auch hier die Technologie noch weiterentwickelt<br />

werden, um die Ökobilanz des Elektroanteils weiter zu<br />

verbessern.<br />

Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme etc.: Welche regenerative<br />

Energiequelle halten Sie für die mit der größten<br />

Zukunft?<br />

Mindermann: Jede dieser Energiequellen wird in Zukunft<br />

Bestand haben, jedoch nur dort, wo es sinnvoll ist diese<br />

* Das Interview führte Dipl.-Ing. Stephan Schalm, Chefredakteur der gaswärme international<br />

einzusetzen. Bezogen auf die Windenergie wird sich über<br />

kurz oder lang Widerstand in der Bevölkerung einstellen,<br />

da die Windkraftanlagen nicht nur optisch die Landschaft<br />

zerstören. Inwieweit Windkraftanlagen durch Veränderung<br />

der Windströmungen zur Änderung der Witterungslagen<br />

<strong>und</strong> Bodenerosion beitragen ist nicht abschließend geklärt.<br />

Brennstoffzellen als auch Biomasse werden zukünftig stärker<br />

Verwendung finden.<br />

In welche der aktuell sich entwickelnden Technologien<br />

würden Sie demnach heute investieren?<br />

Mindermann: Ich würde in den Bereich der Brennstoffzellentechnologie<br />

investieren. Diese Technologie steht noch am<br />

Anfang, wird jedoch zukünftig sicher mehr Beachtung finden.<br />

Wie schätzen Sie die zukünftige Bedeutung fossiler<br />

Brennstoffe wie Öl, Kohle, Gas ein?<br />

Mindermann: Die fossilen Brennstoffe werden auch zukünftig<br />

eine entscheidende Rolle in der<br />

Energieerzeugung spielen. Jedoch<br />

muss <strong>und</strong> kann in diesem Bereich<br />

noch viel Entwicklungspotenzial eingesetzt<br />

werden. Durch intelligente<br />

Sensorik kann bereits viel in der Verbrennungstechnik<br />

verbessert werden,<br />

wenn die Signale entsprechend verarbeitet<br />

werden.<br />

Stichwort Energiewende: Welche Änderungen müssen<br />

sich auf politischer, auch weltpolitischer, auf gesellschaftlicher<br />

<strong>und</strong> ökologischer Ebene ergeben, damit<br />

man realistisch von einer Wende sprechen kann?<br />

Mindermann: Die Energiewende ist eine globale Aufgabe,<br />

die Deutschland alleine nicht vollziehen kann. Solange<br />

es in den Nachbarländern nicht auch zu einem Umdenken<br />

kommt, wird Deutschland über kurz oder lang wirtschaftliche<br />

Mit der Rubrik „Nachgefragt“ veröffentlicht die gaswärme international eine Interview-Reihe zum Thema „Energie“. Befragt werden Persönlichkeiten aus<br />

Unternehmen, Verbänden <strong>und</strong> Hochschulen, die eine wesentliche Rolle in der gasthermischen Prozesstechnik <strong>und</strong> in der industriellen Wärmebehandlung spielen.<br />

4-2014 gaswärme international<br />

85


NACHGEFRAGT Folge 20<br />

Unabhängig von der Energieform <strong>und</strong> Technologie,<br />

viele halten das Stichwort „Energieeffizienz“ für den<br />

Schlüssel zur Energiefrage der Zukunft. Wie schätzen<br />

Sie das Thema ein? Was halten Sie für die bedeutendste<br />

Entwicklung auf diesem Gebiet?<br />

Mindermann: Die Verbesserung der Energieeffizienz ist für<br />

die Zukunft ein unablässiges Thema. Dieses sollte sowohl<br />

im industriellen als auch im privaten Bereich ein gr<strong>und</strong>legendes<br />

Thema sein. Mithilfe der Mikroelektronik sind heute<br />

Technologien möglich oder selbstverständlich, die vor 20<br />

Jahre als Science Fiction galten.<br />

Welche Vorteile bieten Ihrer Meinung nach elektrische<br />

Prozesswärmeverfahren?<br />

Mindermann: Elektrische Prozesswärmeverfahren sind<br />

leichter regelbar <strong>und</strong> sind entsprechend flexibler an die<br />

Anforderung anpassbar.<br />

Wie beurteilen Sie die Entwicklung zur Effizienzsteigerung?<br />

Mindermann: Durch die guten Ingenieurleistungen in der<br />

Deutschen Technologie sind wir auf einem guten Weg,<br />

jedoch sollten die Anstrengungen zur Effizienzsteigerung<br />

in allen Bereichen von der Planung bis zum fertigen System<br />

oder zur fertigen Anlage durchgängig mit berücksichtigt<br />

werden.<br />

Nachteile haben. Wenn Deutschland im Ausland z. B. teuren<br />

„Ökostrom aus Wasserkraft“ einkauft <strong>und</strong> diese Länder im<br />

Gegenzug preiswerten Strom aus Kernenergie einkaufen,<br />

kann man nicht von einer Energiewende sprechen.<br />

Ihre Forderung an die B<strong>und</strong>esregierung in diesem Zusammenhang?<br />

Mindermann: Die B<strong>und</strong>esregierung sollte sich stärker an<br />

den Bedürfnissen der Wirtschaft orientieren <strong>und</strong> diese<br />

damit im Wettbewerb stärken. Ökostrom um jeden Preis<br />

<strong>und</strong> zu hohen Kosten kann auf Dauer nicht helfen.<br />

Die erneuerbaren Energien haben mindestens zwei<br />

Probleme: die fehlende Infrastruktur <strong>und</strong> das Beharrungsvermögen<br />

der Etablierten auf herkömmlichen<br />

Energieformen. Ändert sich das in absehbarer Zeit?<br />

Mindermann: Das Problem der Infrastruktur sehe ich stärker<br />

als das Beharrungsvermögen der Etablierten. Solange<br />

die Infrastruktur nicht steht, wird es den Etablierten recht<br />

leicht gemacht mit der herkömmlichen Technik weiterzuarbeiten.<br />

Wenn Windparks in der Nordsee bei Windstille<br />

extern gespeist werden müssen, um die Rotoren zu drehen,<br />

kann dies auch nicht förderlich sein.<br />

Wie wird sich der Energieverbrauch Ihrer Meinung<br />

nach verändern?<br />

Mindermann: Durch die weiter wachsende Bevölkerung<br />

mit einer immer höheren Affinität zu neuer Elektronik wird<br />

auch der Bedarf an Energie sowohl im privaten Bereich<br />

als auch in der Wirtschaft immer höher. Gleichzeitig kann<br />

aber auch im Bereich der Energieerzeugung der Wirkungsgrad<br />

der Anlagen gesteigert werden. Im Bereich der GuD-<br />

Kraftwerke in Verbindung mit Wärmeauskopplung sind<br />

mittlerweile sehr hohe Wirkungsgrade erzielbar.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen heute auf dem<br />

Energiemarkt?<br />

Mindermann: BFI Automation ist einer der führenden<br />

Lieferanten für Flammenüberwachungstechnik an fossil<br />

befeuerten <strong>Brenner</strong>n <strong>und</strong> Anlagen. Wir bemühen<br />

uns unsere Technologie immer weiter zu verbessern<br />

<strong>und</strong> intelligenter zu machen, um unseren Anteil für die<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Effizienzsteigerung <strong>und</strong> Reduktion von<br />

Emissionen der möglichen zukünftigen <strong>Brenner</strong>technologien<br />

zu unterstützen.<br />

Welche Rolle spielt Ihr Unternehmen auf dem Energiemarkt<br />

in 20 Jahren?<br />

Mindermann: Ich denke, die Zukunft der Energieerzeugung<br />

wird nicht NUR aus erneuerbaren Energien bestehen.<br />

Durch einen ges<strong>und</strong>en Energiemix wird auch weiterhin<br />

eine intelligente Sensortechnik für den fossilen Bereich<br />

benötigt. Wir werden alles daran setzen auch in 20 Jahren<br />

noch mit neuen Ideen am Markt zu bestehen.<br />

Was wird die wichtigste Innovation/ Projekt Ihres Unternehmens<br />

sein?<br />

Mindermann: Die Vernetzung von Sensoren <strong>und</strong> Systemen<br />

wird zukünftig eine größere Rolle spielen.<br />

86 gaswärme international 4-2014


Folge 20<br />

NACHGEFRAGT<br />

Welche Herausforderungen sehen Sie auf sich zukommen<br />

(wirtschaftlich, technologisch, gesellschaftlich)?<br />

Mindermann: Durch die zunehmende Miniaturisierung<br />

der Elektronik <strong>und</strong> immer bessere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

werden die Entwicklungszeiträume für neue Geräte<br />

immer kürzer. Das heißt, bei der Entwicklung der Systeme<br />

von morgen müssen wir bereits die Überlegungen für die<br />

Systeme von übermorgen im Kopf haben.<br />

Wie beeinflussen die EU-Erweiterung <strong>und</strong> die Globalisierung<br />

Ihr Geschäft?<br />

Mindermann: Als Lieferant von Sensoren <strong>und</strong> Systemen<br />

sind wir stark von der globalen Entwicklung der Wirtschaft<br />

abhängig.<br />

Wie wichtig ist ein Markenname für den Produkterfolg<br />

im industriellen Bereich?<br />

Mindermann: Wie auch im privaten Bereich ist der Markenname<br />

für viele ein wichtiger Teil im Produkterfolg. Wenn<br />

der Name bekannt ist, muss das Produkt gut sein.<br />

Haben Sie wegen Fachkräftemangels Entwicklungen<br />

nicht oder nur verzögert in Deutschland durchführen<br />

können?<br />

Mindermann: Es ist recht schwierig in Deutschland Fachkräfte<br />

zu bekommen. Insbesondere kleinere <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen haben es in diesem Bereich<br />

schwieriger Mitarbeiter zu gewinnen.<br />

Braucht eine Führungsmannschaft mehr Medienkompetenz,<br />

um Investoren <strong>und</strong> Anleger zu überzeugen?<br />

Mindermann: Medienkompetenz ist nicht alles, das hört<br />

sich stark nach „Wie verkaufe ich es meinem Kinde“ an.<br />

Die Führungsmannschaft muss sich mit der Firma <strong>und</strong><br />

dem Produkt identifizieren können. Bei großen börsennotierten<br />

Unternehmen ist das jedoch schwieriger als bei<br />

kleinen Unternehmen, daher ist die Medienkompetenz<br />

dort deutlich wichtiger.<br />

Was würden Sie in Ihrem Unternehmen ändern wollen?<br />

Mindermann: Im Moment nichts.<br />

Wie wichtig sind Ihrem Unternehmen Expansionen im<br />

Ausland?<br />

Mindermann: Als kleines Unternehmen ist es natürlich<br />

schwer mit eigenen Unternehmungen im Ausland zu<br />

expandieren. Für uns ist es daher entscheidend kompetente<br />

<strong>und</strong> verlässliche Partner im Ausland zu finden.<br />

Ist Ihr Unternehmen offen für erneuerbare Energien?<br />

Mindermann: Wir sind natürlich offen für erneuerbare<br />

Energien, solange diese in einem vertretbaren Rahmen<br />

verfügbar sind.<br />

Nutzt Ihr Unternehmen bereits erneuerbare Energien?<br />

Mindermann: Wir sind auf dem Weg.<br />

Wie offen ist Ihr Unternehmen für neue Technolo gien?<br />

Mindermann: Als Hersteller von intelligenten Sensoren<br />

<strong>und</strong> Systemen sind wir natürlich immer offen für neue<br />

Technologien. Das ist für unsere weitere Entwicklung<br />

notwendig.<br />

Was war/ist Ihre<br />

größte Energiespar-Leistung<br />

als<br />

Privatmann?<br />

Mindermann:<br />

Da ich ein relativ<br />

altes Haus<br />

habe, bemühe<br />

ich mich<br />

stets durch<br />

Optimierung<br />

wie z. B.<br />

Dämmung<br />

<strong>und</strong> Einbau<br />

„Die B<strong>und</strong>esregierung sollte sich<br />

stärker an den Bedürfnissen der<br />

Wirtschaft orientieren.“<br />

4-2014 gaswärme international<br />

87


NACHGEFRAGT Folge 20<br />

ZUR PERSON<br />

Jens Michael Mindermann<br />

1982-1986: Fachhochschule Aachen,<br />

Studium der Elektrotechnik<br />

1986-1991: BFI Automation GmbH, Produktentwicklung<br />

1991-1999: BFI Automation GmbH, Prokurist<br />

moderner Brennwerttechnik in Verbindung mit Solar<br />

die Energiekosten zu senken <strong>und</strong> eine höhere Effizienz<br />

zu erreichen.<br />

Wie könnte man Ihren Umgang mit den Mitarbeiter/innen<br />

charakterisieren?<br />

Mindermann: Fre<strong>und</strong>lich, aber bestimmt, still <strong>und</strong> ruhig.<br />

Was schätzt Ihr Umfeld besonders an Ihnen?<br />

Mindermann: Meine offene Tür – für berufliche <strong>und</strong> auch<br />

für private Dinge.<br />

Welche moralischen Werte sind für Sie besonders<br />

aktuell?<br />

Mindermann: Ehrlichkeit, Vertrauen <strong>und</strong> Leichtigkeit.<br />

ab 1999:<br />

BFI Automation GmbH, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Wie schaffen Sie es, Zeit für sich zu haben, nicht immer<br />

nur von internen <strong>und</strong> externen Herausforderungen in<br />

Anspruch genommen zu werden?<br />

Mindermann:<br />

Ich nehme mir bewusste Auszeiten am Meer. Leider zu<br />

wenig.<br />

Haben Sie Vorbilder?<br />

Mindermann: Ja, Menschen, die mich begeistern.<br />

Wie wurden Sie erzogen?<br />

Mindermann: Streng <strong>und</strong> eigenverantwortlich.<br />

Wie sollten Kinder heute erzogen werden?<br />

Mindermann: Mit Liebe, Regeln <strong>und</strong> Humor. Ein Nein muss<br />

auch ein Nein sein, wenn es wirklich ein Nein ist. Dies auch<br />

mal zu hinterfragen, ist für mich wichtiger Bestandteil der<br />

Erziehung.<br />

Welcher guten Sache würden Sie Ihr letztes Hemd<br />

opfern?<br />

Mindermann: Das letzte Hemd nicht, aber das vorletzte<br />

für eine bessere Bildung.<br />

Was wünschen Sie der nächsten Generation?<br />

Mindermann: Einen bewussteren Umgang mit den natürlichen<br />

Ressourcen der Erde.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Mindermann: Geht nicht gibt es nicht. Alles ist irgendwie<br />

möglich.<br />

Welches war in Ihren Augen die wichtigste Erfindung<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts?<br />

Mindermann: Der Transistor, welcher die Gr<strong>und</strong>lage aller<br />

elektronischen Schaltungen ist.<br />

88 gaswärme international 4-2014


Folge 20<br />

NACHGEFRAGT<br />

Welche Charaktereigenschaften sind Ihnen persönlich<br />

wichtig?<br />

Mindermann: Offenheit, Geradlinigkeit, Ehrlichkeit.<br />

Welche drei Wörter würden Sie am besten beschreiben?<br />

Mindermann: Zurückhaltend, offen, zielstrebig.<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten beeindruckt?<br />

Mindermann: Die Karriere von Steve Jobs.<br />

Wann denken Sie nicht an Ihre Arbeit?<br />

Mindermann: Leider zu selten. Wenn ich mit meinem<br />

Sohn spiele.<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Tipp an nächste Generationen?<br />

Mindermann: Man sollte sich, auch bei aller Arbeit, nicht<br />

selbst vergessen.<br />

Was hat Sie besonders geprägt?<br />

Mindermann: Mein Vater als Firmengründer.<br />

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?<br />

Mindermann: Hoffentlich an gleicher Stelle wie heute.<br />

Was ist Ihrer Meinung nach der Sinn des Lebens?<br />

Mindermann: Spuren zu hinterlassen.<br />

Was würden Sie anders im Leben machen, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Mindermann: Vieles!<br />

Was wünschen Sie der Welt?<br />

Mindermann: Mehr Frieden <strong>und</strong> Gerechtigkeit.<br />

In welchem Land würden Sie gerne leben?<br />

Mindermann: In Schweden, die Menschen dort sind<br />

einfach offener für Neues.<br />

In welches Land würden Sie auswandern?<br />

Mindermann: Derzeit fühle ich mich glücklich in<br />

Deutschland zu leben.<br />

Auf was können Sie ganz <strong>und</strong> gar nicht verzichten?<br />

Mindermann: Auf meine Familie!<br />

Welchen Beruf würden Sie gerne ausüben, wenn Sie<br />

die Wahl hätten?<br />

Mindermann: Ich weiß, welchen ich nie ausüben würde<br />

– Lehrer.<br />

Die Redaktion bedankt sich für das interessante <strong>und</strong><br />

offene Gespräch.<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

ALUMINIUM 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 10 / Stand F54<br />

7. – 9. Oktober 2014<br />

Messe Düsseldorf<br />

4-2014 gaswärme international<br />

89


AUS DER PRAXIS<br />

Aluminiumindustrie: Energiekosten sparen <strong>und</strong><br />

Transparenz erzielen<br />

Der Stromverbrauch eines Aluminiumwerks<br />

ist vergleichbar mit dem einer<br />

Kleinstadt. So agieren die Markteilnehmer<br />

der Aluminiumindustrie stets an der wirtschaftlichen<br />

Belastungsgrenze – bereits<br />

der kleinste Anstieg des Strompreises<br />

kann existenzielle Folgen nach sich ziehen.<br />

Preiserhöhungen sind im hart umkämpften<br />

internationalen Markt jedoch keine Option.<br />

Um möglichen Zusatzbelastungen standzuhalten<br />

sowie umwelttechnisch auf dem<br />

neusten Stand zu agieren, gilt es daher,<br />

Energieströme zu verfolgen <strong>und</strong> -kosten<br />

im Produktionsprozess zu optimieren. Eine<br />

Plattform hierfür bietet das Softwaresystem<br />

Energy Advisor von SMS Siemag.<br />

Die internationale Aluminiumindustrie<br />

steht heute vor der Herausforderung,<br />

immer höhere Flexibilität <strong>und</strong> Produktivität<br />

in Einklang mit Umweltschutz <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit zu bringen. Der vorteilhafte<br />

Einsatz von Ressourcen bei gleichzeitiger<br />

Verringerung der CO 2 -Emissionen ist dabei<br />

gesetztes Ziel. Allem voran schreitet dabei<br />

die Prämisse, auf dem hart umkämpften<br />

Terrain wettbewerbsfähig zu bleiben. Als<br />

Bremsklotz stehen demgegenüber jedoch<br />

die Energiekosten – sie nehmen einen<br />

Großteil der Gesamtausgaben von Aluminiumwerken<br />

ein.<br />

Damit schultert die Aluminiumindustrie<br />

eine Doppelbelastung, der es standzuhalten<br />

gilt: Der internationale Wettbewerb<br />

lastet schwer auf der einen Seite <strong>und</strong> das<br />

Zusatzgewicht durch die tendenziell steigenden<br />

Energiekosten auf der anderen.<br />

Um dies auszubalancieren, planen einige<br />

Unternehmen gemäß dem Credo „Alu ist<br />

global“ den Sprung ins günstigere Ausland,<br />

da Preiserhöhungen im Verdrängungswettbewerb<br />

keine Akzeptanz auf K<strong>und</strong>enseite<br />

fänden.<br />

Gerade die mit der Energiewende einhergehenden<br />

wirtschaftlichen Belastungen<br />

schwächen die Aluminiumindustrie. Das<br />

Paradoxon: Innovative Aluminiumsorten<br />

<strong>und</strong> eine hochentwickelte Aluminiumverarbeitungstechnik<br />

sind die Antriebsfedern<br />

der Energiewende. Nur so lassen sich beispielsweise<br />

leichte Transportsysteme weiter<br />

optimieren. Aluminium fungiert hier als<br />

entscheidender Werkstoff.<br />

So denken beispielsweise verschiedene<br />

deutsche Aluminiumhersteller angesichts<br />

der steigenden Energiekosten durch die EEG-<br />

Umlage <strong>und</strong> den EU-Emissionsrechtehandel<br />

bereits laut über den Rückzug vom Standort<br />

Deutschland nach. Trotz der Ausnahmeregelungen<br />

für energieintensive Industrieunternehmen<br />

wie zum Beispiel im Stahlbereich<br />

schätzt die „Wirtschaftsvereinigung Stahl“<br />

die jährliche Zusatzbelastung für deutsche<br />

Stahlwerksbetreiber ab Beginn 2013 auf r<strong>und</strong><br />

€ 1,5 Mrd. Die aktuell erneut aufkeimende<br />

Debatte um den CO 2 -Zertifikatshandel oder<br />

politische Vorgaben wie beispielsweise die<br />

Ökostrom-Umlage erschweren den Stahlherstellern<br />

am deutschen Standort jedoch einen<br />

gewinnbringenden Produktionsprozess.<br />

Die steigenden Energiekosten sowie die<br />

zunehmend geforderte Flexibilität in der<br />

Produktion sorgen global für ein Umdenken.<br />

Festen Boden unter dem förmlichen<br />

Drahtseil erlangen Betreiber metallurgischer<br />

Produktionsanlagen daher nur durch Energie-<br />

<strong>und</strong> Kosteneffizienz. Dies kann durch<br />

Energiedaten-Managementsysteme wie<br />

Energy Advisor von SMS Siemag erzielt<br />

werden (Bild 1). Sie ermöglichen die ganzheitliche<br />

Betrachtung <strong>und</strong> Beurteilung der<br />

Energieströme. Mit der Auswertung <strong>und</strong><br />

Optimierung des Energieverbrauchs lässt<br />

sich nicht nur an der Kostenschraube drehen,<br />

sondern auch die Qualität sichern. Dies<br />

ebnet Aluminiumproduzenten den Weg,<br />

nicht den Gewinn sondern die Energiekosten<br />

während der Produktion zu reduzieren<br />

<strong>und</strong> somit weiterhin wettbewerbsfähig zu<br />

agieren.<br />

PLANUNGSSICHERHEIT<br />

ERLANGEN<br />

Ein Energie-Managementsystem nach<br />

ISO 50001 kann ausgleichend wirken <strong>und</strong><br />

den hohen Kostendruck während des<br />

Produktionsprozesses senken. Es ermöglicht<br />

Transparenz über Energieflüsse bzw.<br />

den Verbrauch im gesamten Produktions-<br />

Bild 1: Verknüpfung der Energie- <strong>und</strong> Mediendaten mit den Produktions- <strong>und</strong><br />

Statusinformationen mit dem Energy Advisor System<br />

90 gaswärme international 4-2014


AUS DER PRAXIS<br />

Bild 2: Beispiel für den Aufbau einer Kennzahl <strong>und</strong> entsprechender Kennlinie am<br />

Elektrolichtbogenofen<br />

Bild 3: Beispiel für die Bewertung der Energiesituation anhand der Kennlinie<br />

prozess. So ergeben sich aussagekräftige<br />

Erkenntnisse welche helfen Energiekosten<br />

<strong>und</strong> CO 2 -Emissionen zu reduzieren.<br />

Erfahrungswerte zeigen: Ist ein EMIS<br />

(Energie Monitoring Information System)<br />

korrekt installiert <strong>und</strong> die entsprechenden<br />

Maßnahmen wurden ergriffen, dann<br />

sind Kosteneinsparungen von 5 bis 20 %<br />

typisch <strong>und</strong> 8 % realistisch. Die Amortisierungszeit<br />

dieser Systeme liegt in der<br />

Regel zwischen 1 <strong>und</strong> 2 Jahren (Jens<br />

H<strong>und</strong>rieser <strong>und</strong> Oliver Seifert aus Stahl<br />

<strong>und</strong> Eisen 129 (2009) No. 7).<br />

Mit dem Energy Advisor wird ein entsprechendes<br />

Energiedaten-Managementsystem<br />

angeboten, welches über das<br />

reine Monitoring hinausgeht. SMS Siemag<br />

kann mit den eingesetzten Elektrik- <strong>und</strong><br />

Automationslösungen die Messsysteme<br />

ohne Umwege nutzen. Durch das Zurückgreifen<br />

auf die beim Errichten der eigentlichen<br />

Anlage integrierten Sensoren <strong>und</strong><br />

Aktoren ergeben sich Einsparpotenziale,<br />

da keine zusätzlichen Schnittstellen<br />

erstellt werden müssen. Auch bei bestehenden<br />

Fremdanlagen kann der Energy<br />

Advisor nach einer Analyse direkt auf die<br />

K<strong>und</strong>enanlage zugeschnitten werden.<br />

ENERGIESITUATION AUF<br />

EINEN BLICK<br />

Das System ist individuell auf die jeweilige<br />

Anlage angepasst <strong>und</strong> berücksichtigt<br />

die jeweiligen Produktionsbedingungen.<br />

Neben der elektrischen Energie erfasst<br />

das System auch weitere energierelevante<br />

Medien wie Kraftstoffe, Gase, Druckluft,<br />

Wärme oder Wasser. Diese führen zu<br />

einem ganzheitlichen Energiemanagement.<br />

Eine automatische Aggregation<br />

der Messwerte erlaubt die übersichtliche<br />

<strong>und</strong> performante Messwerte-Darstellung<br />

sowohl für lange Zeiträume als auch für<br />

kurze Intervalle, sodass alle Analysen<br />

direkt in dem System vorgenommen<br />

werden können. Die Energieeffizienz der<br />

Anlage wird dem Bediener durch Bildschirmanzeigen<br />

in Form von Tachometern<br />

oder Ampeln angezeigt <strong>und</strong> gewährt<br />

somit einen schnellen Überblick über die<br />

Energiesituation.<br />

Die Bewertung der Anlagen mit Effizienzindikatoren<br />

erlaubt den Vergleich mit<br />

Werten aus Vorperioden oder anderen<br />

Bereichen. Unterschiedliche Werkstoffe<br />

<strong>und</strong> Energien lassen sich im Prozess<br />

vergleichen, betrachten <strong>und</strong> bewerten.<br />

In Berichten werden die Verbräuche<br />

der gesamten Anlage oder einzelner<br />

Anlagenteile zusammengefasst. Zur verbraucherbezogenen<br />

Kostenabrechnung<br />

können Verbräuche ganz oder teilweise<br />

den Kostenstellen zugeordnet werden.<br />

Somit lässt sich auch das Controlling der<br />

Energieverbräuche im Energy Advisor<br />

abwickeln.<br />

BERECHNUNG VON KENN-<br />

LINIEN UND KENNZAHLEN<br />

„Um die Energiesituation in einem Aluminiumwerk<br />

bewerten zu können, sind<br />

die absoluten Energieverbrauchsdaten<br />

nicht ausreichend. In Verbindung mit<br />

den Produktionsbedingungen müssen<br />

zusätzlich Kennzahlen <strong>und</strong> Kennlinien<br />

festgelegt werden. Für Kennzahlen lassen<br />

sich positive <strong>und</strong> negative Grenzwerte<br />

definieren, mit denen eine Bewertung<br />

des momentanen Produktionsprozesses<br />

erfolgt“, erklärt Prof. Ingela Tietze von der<br />

Hochschule Niederrhein. Beispielsweise<br />

ist der Einsatz von gehaltvoller Energie<br />

<strong>und</strong> deren Wirkung im Prozess entscheidend.<br />

Um diese Anforderungen zu erfüllen,<br />

werden beim beschriebenen Energiedaten-Management<br />

auch die Produktart<br />

4-2014 gaswärme international<br />

91


AUS DER PRAXIS<br />

<strong>und</strong> deren Mengen erfasst. Somit lassen<br />

sich Verbrauch <strong>und</strong> Produktion in Relation<br />

setzen <strong>und</strong> mithilfe von Kennzahlen<br />

darstellen. Diese aus verschiedenen<br />

Messwerten berechneten Größen erlauben<br />

Vergleiche von verschiedenen Situationen<br />

oder Anlagen.<br />

Hängen Kennzahlen von Produktionsdaten<br />

oder -bedingungen ab, die nicht<br />

quantitativ in die Kennzahl eingerechnet<br />

werden können oder sollen, so nutzt man<br />

Kennlinien. Eine Kennlinie berücksichtigt,<br />

dass die Kennzahlen unter bestimmten<br />

Umständen im Produktionsprozess unterschiedliche<br />

Werte annehmen können.<br />

Auf diese Weise kann zum Beispiel bei<br />

hoher Auslastung ein geringerer Energieverbrauch<br />

pro Tonne Produkt erzielt<br />

werden als in Zeiten geringer Produktion.<br />

Wird die Kennzahl in Relation zur<br />

Einflussgröße gesetzt, lassen sich ähnliche<br />

Umstände vergleichen <strong>und</strong> die verschiedenen<br />

Anlagensituationen sinnvoll<br />

auswerten.<br />

EINSATZ IN ANLAGEN DER<br />

HÜTTEN- UND WALZWERKS-<br />

TECHNIK<br />

Kennzahlen <strong>und</strong> Kennlinien lassen sich<br />

am Beispiel von Anlagen der Hüttentechnik<br />

verdeutlichen (siehe Bild 2 <strong>und</strong> 3).<br />

Für das Schmelzen einer Charge wird<br />

die benötigte Energie der erzeugten<br />

Menge gegenübergestellt. Hieraus folgt<br />

die relative Kennzahl des spezifischen<br />

Verbrauchs in kWh/t. Unter gleichartigen<br />

Produktionsbedingungen ist dieser<br />

Wert aussagekräftig <strong>und</strong> erlaubt einen<br />

quantitativen Vergleich. Variiert aber z. B.<br />

der Einsatzmix, so ergeben sich jeweils<br />

unterschiedliche typische spezifische<br />

Verbräuche. Diese können nun nach<br />

Einsatzmix zusammengefasst <strong>und</strong> auf<br />

der x-Achse gruppiert aufgetragen werden.<br />

Für jeden Einsatzmaterialmix gelten<br />

unterschiedliche Grenzwerte. Um<br />

die aktuelle Situation zu bewerten, wird<br />

der aktuelle Einsatzmaterialmix definiert<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Grenzwerte<br />

werden für die Bewertungsdarstellung<br />

genutzt. Der gelb markierte Punkt (siehe<br />

Bild 3) entspricht einem Ausreißer, der bei<br />

dem gegebenen Einsatzmaterial knapp<br />

über dem gewünschten Limit liegt <strong>und</strong><br />

somit mit einem gelben Tacho dargestellt<br />

wird. Der gleiche spezifische Verbrauch<br />

läge bei reinem Cold DRI-Einsatz noch<br />

im Rahmen <strong>und</strong> wäre mit einem grünen<br />

Tacho erfasst worden. Hieraus lässt sich<br />

ableiten, wie wichtig die Einbeziehung<br />

der Produktionsbedingungen ist, um eine<br />

verlässliche Bewertung der Energiesituation<br />

zu erhalten.<br />

Neben der transparenten Darstellung<br />

der Energieverbräuche kann der Energy<br />

Advisor eingesetzt werden, um dem<br />

Bedienpersonal konkrete Handlungsempfehlungen<br />

zu geben, damit eine energieoptimierte<br />

Fahrweise sichergestellt<br />

ist. Dies veranschaulicht das Beispiel der<br />

Entstaubung. Während des Entstaubungsprozesses<br />

laufen die Ventilatoren<br />

in unterschiedlichen Prozessphasen mit<br />

verschiedenen Drehzahlen <strong>und</strong> dementsprechend<br />

variierenden Energieverbräuchen.<br />

Findet eine Reduzierung der Ventilation<br />

während des Abstichs nicht statt,<br />

so wird dem Bedienpersonal visualisiert,<br />

dass beim Energieverbrauch ein Handlungsbedarf<br />

besteht. Eine Empfehlung<br />

für das weitere Steuern der Anlage wird<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> mögliche Unsicherheiten<br />

der Bediener sind eliminiert. Diese<br />

technisch problemlosen <strong>und</strong> mit geringem<br />

Investment verb<strong>und</strong>enen Prozessoptimierungen<br />

münden in deutlichen<br />

Energieeinsparungen.<br />

ZUKUNFTSAUSBLICK:<br />

PROGNOSEFUNKTIONALITÄT<br />

Zudem entwickelt SMS Siemag derzeit<br />

eine Prognosefunktion. Basierend auf den<br />

bereits vorhandenen gespeicherten Energiedaten,<br />

den Produktionsdaten sowie<br />

dem künftigen Produktionsplan können<br />

mittels neuronaler Netze <strong>und</strong> anderer<br />

Methoden Modelle gebildet werden,<br />

die selbstlernend die Energiedaten interpretieren.<br />

Mithilfe dieser lässt sich der<br />

Energieverbrauch abbilden <strong>und</strong> für die<br />

Zukunft vorhersagen. Eine verlässliche<br />

Vorhersage des Energiebedarfs hilft den<br />

Energieversorgern auf den schwankenden<br />

Energiemarkt zu reagieren <strong>und</strong> dies durch<br />

günstigere Tarife zu honorieren. Alternativ<br />

können die gewonnenen Informationen<br />

für eine individuelle Beschaffungsstrategie<br />

genutzt <strong>und</strong> der Strom direkt auf dem<br />

Energiemarkt eingekauft werden.<br />

ECOPLANTS ZUR EIN-<br />

SPARUNG VON ENERGIEN UND<br />

RESSOURCEN<br />

Der Energy Advisor ist Bestandteil des<br />

Ecoplant-Konzepts von SMS Siemag.<br />

Unter diesem Label hat das Unternehmen<br />

Nachhaltigkeitslösungen definiert.<br />

Diese zeichnen sich durch signifikante<br />

Reduzierungen bei Rohmaterialeinsatz,<br />

Energie, Betriebsstoffen <strong>und</strong> Emissionen<br />

sowie eine Verbesserung der Recyclingquote<br />

aus.<br />

Ergo: Die weltweiten Entwicklungen<br />

im Aluminiummarkt sowie im damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Energiehaushalt lösen<br />

weiteren Handlungsbedarf aus. So kann<br />

beispielsweise die Energiewende sowohl<br />

Chance als auch Risiko für die Aluminiumindustrie<br />

bedeuten. Zum einen öffnet<br />

sie neue Märkte <strong>und</strong> Einsatzfelder<br />

für den signifikanten Werkstoff. Auf der<br />

anderen Seite kann sie jedoch auch zur<br />

Kostenfalle avancieren. Mit Energiesparkonzepten<br />

<strong>und</strong> damit einhergehenden<br />

Systemen wie dem Energy Advisor lassen<br />

sich Ökologie <strong>und</strong> Ökonomie schließlich<br />

sinnvoll in Einklang bringen.<br />

Autor:<br />

Dr. Jesper Mellenthin<br />

Kontakt:<br />

SMS Siemag AG<br />

Electrical and Automation Division<br />

Hilchenbach<br />

Tel.: 02733 / 29-5895<br />

automation@sms-siemag.com<br />

www.sms-siemag.com<br />

92 gaswärme international 4-2014


AUS DER PRAXIS<br />

Forschungsprojekt:<br />

Aluminium effizienter schmelzen<br />

Sek<strong>und</strong>äraluminium erfreut sich eines<br />

ungebrochenen Nachfragewachstums:<br />

Immer mehr Industrien <strong>und</strong> Branchen nutzen<br />

aus dem Leichtmetall gefertigte Bauteile,<br />

um den Energieverbrauch <strong>und</strong> die<br />

Betriebskosten zu senken. Die Verarbeitung<br />

selbst, insbesondere das Einschmelzen der<br />

Masseln, ist jedoch aufgr<strong>und</strong> der gängigen,<br />

unflexiblen Ofentechnik relativ energieintensiv.<br />

Um hier die Effizienz zu erhöhen,<br />

haben der Schmelzofenbauer ZPF GmbH,<br />

die Leibniz Universität Hannover <strong>und</strong> die<br />

TU Bergakademie Freiberg nun ein Forschungsvorhaben<br />

zur Entwicklung eines<br />

situationsabhängigen Schmelzverfahrens<br />

gestartet. Bei diesem soll das Schmelzgut<br />

sensorisch erfasst <strong>und</strong> daraus <strong>Brenner</strong>ausrichtung<br />

<strong>und</strong> nachgeführte <strong>Brenner</strong>leistung<br />

abgeleitet werden. Dadurch soll eine Möglichkeit<br />

geschaffen werden, die benötigte<br />

Schmelzenergie während des Prozesses<br />

gezielter in das Material einzubringen<br />

(Bild 1). Aufgr<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

erwarteten Rohstoffeinsparungen <strong>und</strong><br />

Reduzierung der CO 2 -Emissionen entschied<br />

sich das B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie innerhalb einer sehr kurzen<br />

Frist zur Förderung des Projekts.<br />

Üblicherweise sind die <strong>Brenner</strong> im<br />

Schmelzofen starr montiert <strong>und</strong> können<br />

höchstens in ihrer Leistung reguliert werden,<br />

weshalb sie mit ihrem direkten thermischen<br />

Wirkbereich nur einen kleinen<br />

Bereich auf der Schmelzbrücke abdecken.<br />

Nach einer gewissen Prozesszeit ist jedoch<br />

das Material in diesem Bereich weggeschmolzen,<br />

während außerhalb Reste liegen<br />

bleiben. Ab diesem Zeitpunkt wird<br />

viel Leistung in das Schmelzsystem eingebracht,<br />

die nicht mehr effizient umgesetzt<br />

wird. Die Forschungsgruppe plant<br />

daher, ein System zu entwickeln, welches<br />

das Material im Schmelzbereich zyklisch<br />

mit geeigneter Sensortechnik erfassen<br />

<strong>und</strong> die Abstrahlrichtung sowie -leistung<br />

des <strong>Brenner</strong>s an die aktuelle Ist-Situation<br />

anpassen soll. Dadurch ließe<br />

sich die Heizleistung wesentlich<br />

fokussierter einsetzen,<br />

was die Schmelzzeiten, den<br />

Brennstoffverbrauch <strong>und</strong><br />

somit auch den CO 2 -Ausstoß<br />

deutlich senken könnte.<br />

HITZERESISTENTE<br />

SENSORIK UND<br />

FLEXIBLE BRENNER<br />

Als Basis für das im Januar<br />

gestartete Vorhaben gilt es,<br />

ein geeignetes Messverfahren<br />

zu ermitteln <strong>und</strong> daraus<br />

Bild 1: Geplante Veränderung des Wirkbereiches bei einem<br />

beweglichen Heizsystem<br />

die benötigten sensorischen<br />

Messmittel, beispielsweise<br />

optische Systeme, abzuleiten, die den<br />

Einsatzbedingungen, speziell den hohen<br />

Temperaturen <strong>und</strong> dem Schmutzungsrisiko<br />

gewachsen sind. Die entsprechenden<br />

Untersuchungen <strong>und</strong> Tests übernimmt das<br />

Institut für Umformtechnik <strong>und</strong> Umformmaschinen<br />

(IFUM) der Leibniz Universität<br />

Hannover. Gleichzeitig befasst sich das Institut<br />

für Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik<br />

sowie das Gießerei-Institut der Technischen<br />

Universität Bergakademie Freiberg mit der<br />

Betrachtung der Wärmeströmung innerhalb<br />

des Ofens <strong>und</strong> der Entwicklung eines flexiblen<br />

<strong>Brenner</strong>systems, das sich gemäß der<br />

Sensordaten noch während des Schmelzens<br />

neu ausrichten lässt.<br />

Ein Teil der technischen Ausrüstung<br />

sowie das notwendige Gr<strong>und</strong>lagenwissen<br />

zu Material, Geräten <strong>und</strong> praktischen Fragen<br />

kommen von der ZPF GmbH, die unter<br />

anderem 20 Jahre Erfahrung in der Aluminium-Schmelztechnik<br />

einbringen kann.<br />

Außerdem übernimmt der Schmelzofenbauer<br />

federführend auch die industrielle Umsetzung<br />

der Forschungsergebnisse, beginnend<br />

bei den Labor- <strong>und</strong> Feldversuchen bis hin<br />

zum vollständigen Demonstrator. Bei der<br />

gesamten Planung <strong>und</strong> Umsetzung wird<br />

das Team zudem von Sven-Olaf Sauke unterstützt,<br />

dem Geschäftsführer der auf Prozessoptimierung<br />

spezialisierten Sauke.Semrau<br />

GmbH <strong>und</strong> ehemaligem technischen Leiter<br />

bei der ZPF therm Maschinenbau GmbH.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Zusammenarbeit<br />

mit den Instituten <strong>und</strong> dem Projektträger<br />

Jülich konnte das Forschungsvorhaben<br />

innerhalb sehr kurzer Zeit das Prüfungsverfahren<br />

bis zur Bewilligung durchlaufen<br />

<strong>und</strong> wird nun vom B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie über die<br />

gesamte Projektlaufzeit gefördert.<br />

Kontakt:<br />

ZPF GmbH<br />

Siegelsbach<br />

Tel.: 07264 / 9597-0<br />

info@zpf-gmbh.de<br />

www.zpf-gmbh.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

93


AUS DER PRAXIS<br />

Gleitschieberventile optimieren Leichtmetallguss-Prozesssicherheit<br />

Bild 1: Gießmaschine zum Gießen von<br />

Kurbelgehäusen<br />

Bild 2: Ofendruck-Regelventil<br />

Beim Niederdruckguss, z. B. von Leichtmetallmotorblöcken,<br />

erfolgt das Füllen<br />

der Gießmaschinen durch eine Druckbeaufschlagung<br />

der Öfen. Dies erfordert eine<br />

hoch präzise Druckregelung entsprechend<br />

definierter Druckkurven, um ein qualitativ<br />

hochwertiges Gussteil produzieren zu können<br />

<strong>und</strong> z. B. ein Schwingen der Metallsäule<br />

in der Form zu verhindern. BMW hat in der<br />

Landshuter Leichtmetallgießerei die bisher<br />

hierfür eingesetzte Druckreglung durch je<br />

ein einziges Gleitschieberventil von Schubert<br />

& Salzer Control Systems ersetzt. Die<br />

herausragende Regelgüte <strong>und</strong> die schnelle<br />

Reaktionsfähigkeit der Gleitschieberventile<br />

ermöglichen ein präzise reproduzierbares<br />

Fahren der Kopfdruck-Kennlinien. Zudem<br />

bieten sie Möglichkeiten zum einfachen<br />

Ausgleich auftretender Prozesseinflüsse,<br />

wenn Öfen verschiedener Größen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Beim Niederdruckgießverfahren wird der<br />

Gussofen mit Druck beaufschlagt, sodass<br />

das flüssige Metall über ein Steigrohr in<br />

die Gießmaschinen (Bild 1) aufsteigt. Um<br />

eine gleichmäßige Füllung der Konturteilpakete<br />

sicherstellen zu können, ist ein<br />

kontrollierter Druckanstieg unabdingbare<br />

Voraussetzung. Der Druckverlauf über dem<br />

Gießvorgang ist qualitätsentscheidend.<br />

Um diese Druckkurven reproduzierbar<br />

darstellen zu können, ist eine sensibel<br />

regelbare Drucksteuerung nötig. Sie verhindert<br />

nicht nur Druckschwankungen,<br />

sondern ermöglicht auch verschiedene<br />

Formfüllgeschwindigkeiten, um Gussteile<br />

mit unterschiedlichen Querschnitten<br />

von Gussteilen optimal füllen zu können.<br />

BMW verfügt hierbei über ein umfassendes<br />

Know-how <strong>und</strong> arbeitet mit exakt definierten<br />

Gießdruckkurven für die verschiedenen<br />

Bauteilvarianten. Für das Fahren der Druckkennlinie<br />

wurde bisher eine sogenannte<br />

Ventilorgel mit 13 unterschiedlich großen,<br />

digital angesteuerten Ventilen eingesetzt.<br />

Diese Druckregelung war zwar präzise,<br />

doch als Problem erwies sich, dass der Ausfall<br />

eines Ventils nicht unmittelbar sichtbar<br />

war. Kritisch war dabei, dass die Druckkurve<br />

nicht mehr gemäß den Sollvorgaben<br />

gefahren wurde <strong>und</strong> dies für den Operator<br />

nicht erkennbar war. Ein solcher Ventilfehler<br />

machte sich also erst durch Mängel am<br />

fertigen Gussteil bemerkbar.<br />

Diese Einschränkung ließ Josef Gibis, seit<br />

genau 25 Jahren bei BMW <strong>und</strong> in Landshut<br />

aktuell für Prozessentwicklung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

im Bereich der Leichtmetallgießerei<br />

zuständig, nicht ruhen. Er suchte nach einer<br />

Ventillösung, die mehr Prozesssicherheit<br />

bietet. Diese sollte<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

eine hohe Regelgüte mit einem sehr<br />

schnellen Regelverhalten aufweisen,<br />

Fehler selbst erkennen <strong>und</strong> sofort signalisieren,<br />

wartungsarm sein <strong>und</strong><br />

ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten.<br />

Die mit der Ertüchtigung der Gießanlagen<br />

<strong>und</strong> Entwicklung einer neuen Software<br />

für die umfangreichen Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Regelprozesse beauftragte Firma Hista<br />

Elektroanlagenbau GmbH in Neutraubling<br />

schlug hierfür das schon in anderen Anlagen<br />

eingesetzte Gleitschieberventil 8021<br />

von Schubert & Salzer Control Systems vor.<br />

STRÖMUNGSTECHNISCHE<br />

VORTEILE UND VARIABLE<br />

KVS-WERTE<br />

Das Gleitschieberventil (Bild 2) bietet<br />

eine einfache Möglichkeit, die Ventil-<br />

Kennlinienform, also die Kvs-Werte als<br />

Funktion der Ventilöffnung – Durchflusskoeffizient<br />

bei 100 % Ventilöffnung – fast<br />

beliebig zu beeinflussen. Über eine entsprechende<br />

Gestaltung der Schlitzkontur<br />

in den Gleitscheiben ist dies auf einfache<br />

<strong>und</strong> fast jede denkbare Art möglich.<br />

Für die Landshuter Gießanlagen<br />

von BMW wurde nach nur zwei kurzen<br />

Projektierungsgesprächen vor Ort von<br />

den Schubert & Salzer Spezialisten ein<br />

Kvs-Wert von 1,7 errechnet. Da jedoch<br />

verschiedene Ofengrößen von 1.000 bis<br />

2.500 kg austauschbar einen Gießplatz<br />

bedienen <strong>und</strong> dadurch auftretende<br />

Prozesseinflüsse ebenfalls ausgeglichen<br />

94 gaswärme international 4-2014


AUS DER PRAXIS<br />

werden müssen, wurde das Gleitschieberventil<br />

auf einen Kvs-Wert von 5 mit<br />

gleichprozentiger Kennlinie gewählt.<br />

Damit ermöglicht das Gleitschieberventil<br />

nicht nur das exakte Fahren der Druckkennlinien,<br />

sondern es verfügt auch noch<br />

über ausreichend Durchflusskapazität,<br />

um bei Leckagen mit einer größeren<br />

Ventilöffnung reagieren <strong>und</strong> dennoch<br />

feinstmöglich dosieren zu können.<br />

STELLVERHÄLTNIS UND<br />

REGELGÜTE<br />

Insbesondere das sehr gute Ansprechverhalten<br />

der Gleitschieberventile ist<br />

für die hohe Regelgüte ausschlaggebend.<br />

Für sehr kurze Reaktionszeiten bei<br />

höchster Auflösung von der Hubposition<br />

sind kleine Stellwege, niedrige bewegte<br />

Massen sowie geringe Antriebskräfte die<br />

wichtigsten Parameter. All diese Eigenschaften<br />

bietet das Gleitschieberventil in<br />

Kombination. Der typische Hub zwischen<br />

„offen“ <strong>und</strong> „geschlossen“ beträgt nur 6<br />

bis 9 mm.<br />

Gleitschieberventile sind wirtschaftliche<br />

Lösungen in vielen verschiedenen<br />

Einsatzbereichen. Durch unterschiedliche<br />

Werkstoffausführungen <strong>und</strong> in Kombination<br />

mit allen gängigen Stellungsreglern<br />

können sie nahezu in allen Industriebereichen<br />

<strong>und</strong> Applikationen eingesetzt<br />

werden. Sie werden hierfür<br />

■■<br />

in den Baugrößen DN 15 bis DN 250,<br />

■■<br />

für Drücke bis PN 100 <strong>und</strong><br />

■■<br />

Medientemperaturen von -200 °C bis<br />

+530 °C<br />

gefertigt.<br />

GLEITSCHIEBERVENTILE IN<br />

LEITTECHNIK EINGEBUNDEN<br />

Das Gleitschieberventil wird bei BMW vom<br />

digitalen Schubert & Salzer Stellungsregler<br />

8049 angetrieben. Dieses hoch präzise,<br />

elektronische Regelkreissystem ist für die<br />

exakte Positionierung von Regelventilen<br />

entwickelt worden. Mit der Konfigurationssoftware<br />

DeviceConfig V7 stehen für die<br />

einfache Parametrierung des Stellungsreglers<br />

vielfältige Möglichkeiten wie z. B.<br />

■■<br />

Stellsignalbereich,<br />

■■<br />

ventilspezifische Kennlinien,<br />

■■<br />

Regelhysterese,<br />

■■<br />

Wirkrichtung,<br />

■■<br />

Konfiguration des Alarmausgangs <strong>und</strong><br />

■■<br />

Grenzwerte für Wartungsalarme<br />

zur Verfügung. Über diesen Stellungsregler<br />

sind die Gleitschieberventile direkt in die<br />

Gießerei-Leittechnik eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> sie<br />

melden Wartungs-, Diagnosedaten <strong>und</strong><br />

auch Fehler.<br />

Nach erfolgreichen Erprobungsphasen<br />

mit dem Gleitschieberventil zur Gießdruckreglung<br />

hat BMW den Auftrag zur<br />

Ertüchtigung einer Gießanlage erteilt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der positiven Erfahrungen mit<br />

diesem Konzept erteilte BMW vor Kurzem<br />

den Auftrag, die Kopfdruckregelung für<br />

neun weitere Leichtmetallgießanlagen<br />

auf Gleitschieberventile umzurüsten. Für<br />

weitere 16 Anlagen läuft aktuell eine Ausschreibung.<br />

Eine hochpräzise Druckregelung in<br />

Leichtmetallgießanlagen ist Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

für Qualitätsprodukte. BMW verfügt<br />

über ein spezielles Know-how <strong>und</strong><br />

fordert zum Fahren von verschiedenen<br />

Druckkennlinien von den Druckregelventilen<br />

höchste Regelgüte. Mit der Umrüstung<br />

der Landshuter BMW-Gießanlagen<br />

auf Gleitschieberventile von Schubert &<br />

Salzer Control Systems wird die geforderte<br />

Regelgüte sichergestellt. Über die von<br />

Hista Elektroanlagenbau GmbH realisierte<br />

Einbindung der Ventile in das Leitsystem<br />

wird zudem die Prozesssicherheit optimiert<br />

<strong>und</strong> eine sehr hohe Verfügbarkeit von 99 %<br />

sichergestellt.<br />

Die bisher eingesetzten Ventilorgeln<br />

wurden digital angesteuert <strong>und</strong> reagierten<br />

sehr schnell. Doch das heute verwendete<br />

Gleitschieberventil ist wegen seiner<br />

besonderen Konstruktion nicht nur<br />

vergleichbar reaktionsschnell, es bietet<br />

darüber hinaus auch die Möglichkeit der<br />

Fehlererkennung. Die gleichprozentige<br />

Kennlinie gibt zusätzlich Spielraum über<br />

alle Ofengrößen <strong>und</strong> das mit nur einem<br />

Kvs-Wert.<br />

Autoren:<br />

Josef Gibis<br />

Helmut Ambros<br />

Kontakt:<br />

Schubert & Salzer<br />

Control Systems GmbH<br />

Postfach 10 09 07<br />

85009 Ingolstadt<br />

Tel.: 0841 / 96 54-0<br />

marketing@schubert-salzer.com<br />

www.schubert-salzer.com<br />

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Anzeigenverkauf: Jutta Zierold +49(0)201/82002-22 j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Leserservice: Marcus Zepmeisel +49(0)931/4170-459 leserservice@vulkan-verlag.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

95


INSERENTENVERZEICHNIS 4-2014<br />

Firma Seite Firma Seite<br />

AICHELIN Holding GmbH, A - Mödling 9<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen 61<br />

Bloom Engineering (Europa) GmbH, Düsseldorf 43<br />

Reed Exhibitions Deutschland GmbH, Düsseldorf<br />

Beilage<br />

Eisenmann AG, Böblingen 39<br />

Elster GmbH, Osnabrück 5<br />

Schubert & Salzer Control Systems GmbH, Ingolstadt 19<br />

Testo AG, Lenzkirch 27<br />

Gas- <strong>und</strong> Wärme-Institut Essen e.V., Essen 79<br />

Hans Hennig GmbH, Ratingen 15<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH, Hagen 13<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen<br />

4. Umschlagseite<br />

JASPER GmbH, Geseke<br />

Titelseite<br />

Marktübersicht 97 - 118<br />

IHR KONTAKT ZU DEM TEAM DER<br />

<strong>GASWÄRME</strong> INTERNATIONAL!<br />

Spartenleitung / Chefredaktion:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schalm<br />

Telefon: +49 201 82002 12<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro:<br />

Annamaria Frömgen<br />

Telefon: +49 201 82002 91<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion:<br />

Thomas Schneidewind<br />

Telefon: +49 201 82002 36<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Eva Feil<br />

Telefon: +49 89 2035366 11<br />

Telefax: +49 89 2035366 99<br />

E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Redaktion (Trainee):<br />

Sabrina Finke<br />

Telefon: +49 201 82002 15<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

96 gaswärme international 4-2014


Marktübersicht<br />

Einkaufsberater Thermoprozesstechnik<br />

2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle<br />

Wärmebehandlungsverfahren .................................................................................................................98<br />

II.<br />

III.<br />

IV.<br />

Bauelemente, Ausrüstungen sowie<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe ................................................................................................................................104<br />

Beratung, Planung,<br />

Dienstleistungen, Engineering ...............................................................................................................116<br />

Fachverbände, Hochschulen,<br />

Institute <strong>und</strong> Organisationen ...................................................................................................................118<br />

V. Messegesellschaften,<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung .................................................................................................................................118<br />

Kontakt:<br />

Jutta Zierold<br />

Telefon: +49 201 82002 22<br />

Telefax: +49 201 82002 40<br />

E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

www.gaswaerme-markt.de


Marktübersicht 4-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

thermische Gewinnung<br />

(erzeugen)<br />

Wärmen<br />

schmelzen, Gießen<br />

Pulvermetallurgie<br />

98 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

99


Marktübersicht 4-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

100 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

101


Marktübersicht 4-2014<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Wärmerückgewinnung<br />

recyceln<br />

abkühlen <strong>und</strong> abschrecken<br />

Fügen<br />

energieeffizienz<br />

102 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

I. Thermoprozessanlagen für industrielle Wärmebehandlungsverfahren<br />

Modernisierung von<br />

Wärmebehandlungsanlagen<br />

5. gwi-Praxistagung<br />

Effiziente<br />

BRENNERTECHNIK<br />

für Industrieöfen<br />

Termin:<br />

• Montag, 31.03.2014 (optional)<br />

Gr<strong>und</strong>lagenseminar (14:00 – 17:30 Uhr)<br />

• Dienstag, 01.04.2014<br />

Kongress (08:30 – 17:15 Uhr)<br />

Abendveranstaltung ab 19:00 Uhr<br />

• Mittwoch, 02.04.2014<br />

Workshops (09:00 – 13:30 Uhr)<br />

Ort:<br />

Atlantic Congress Hotel, Essen,<br />

www.atlantic-hotels.de<br />

Mehr Information <strong>und</strong> Online-Anmeldung unter www.gwi-brennertechnik.de<br />

sponsored by<br />

Alle Vorträge <strong>und</strong> Videos jetzt online unter<br />

www.gwi-brennertechnik.de<br />

Platin Gold Silber<br />

Zielgruppe:<br />

Betreiber, Planer <strong>und</strong> Anlagenbauer von<br />

gasbeheizten Thermoprozessanlagen <strong>und</strong><br />

Industrieöfen sowie Hersteller von<br />

<strong>Brenner</strong>technik <strong>und</strong> <strong>Brenner</strong>komponenten<br />

Veranstalter<br />

4-2014 gaswärme international<br />

103


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

abschreckeinrichtungen<br />

Gasrohrleitungen /<br />

rohr-Durchführungen<br />

industriebrenner<br />

armaturen<br />

Förder- <strong>und</strong><br />

antriebstechnik<br />

104 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

105


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

industriebrenner<br />

106 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

107


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-Zubehör<br />

108 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

109


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

110 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

111


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

brenner-anwendungen<br />

Mess-, steuer- <strong>und</strong><br />

regeltechnik<br />

Ihr „Draht“<br />

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gwi – gaswärme international<br />

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Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

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112 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Weitere Informationen <strong>und</strong> Details:<br />

www.gaswaerme-markt.de<br />

4-2014 gaswärme international<br />

113


Marktübersicht 4-2014<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Prozessautomatisierung<br />

Wärmedämmung <strong>und</strong><br />

Feuerfestbau<br />

114 gaswärme international 4-2014


4-2014 Marktübersicht<br />

II. Bauelemente, Ausrüstungen sowie Betriebs- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />

Der „Stand der Technik“<br />

für Verbrennungsprofis<br />

Praxiswissen Industriebrenner<br />

In der vorliegenden Sonderpublikation „<strong>Brenner</strong>technik“ soll dem Leser anhand<br />

einer Auswahl relevanter Artikel aus der Fachzeitschrift „gwi – gaswärme international“<br />

in übersichtlicher Form ein Abriss der Entwicklungen im Bereich der<br />

industriellen <strong>Brenner</strong>technik der letzten fünf Jahre gegeben werden. Berichte aus<br />

der industriellen Praxis stehen neben innovativen Entwicklungen aus Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung, um dem Leser die aktuellen Möglichkeiten für eine effiziente<br />

<strong>und</strong> schadstoffarme Verbrennung in Industrieöfen zu erläutern. Ergänzt wird diese<br />

Übersicht durch einen kurzen Überblick zum Thema Messen-Steuern-Regeln sowie<br />

einen einleitenden Artikel, in dem die Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Brenner</strong>technik für Industrieöfen<br />

kompakt zusammengefasst sind.<br />

Bestellung unter:<br />

Tel.: +49 201 82002-14<br />

Fax: +49 201 82002-34<br />

bestellung@vulkan-verlag.de<br />

Hrsg.: Anne Giese, Jörg Leicher, Joachim G. Wünning<br />

1. Auflage 2014, ca. 350 Seiten in Farbe,<br />

Hardcover, DIN A4, mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im Mediacenter)<br />

ISBN: 978-3-8027-2974-4<br />

€ 100,-<br />

Erscheinungstermin: Juni 2014<br />

4-2014 gaswärme international<br />

115


Marktübersicht 4-2014<br />

III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

Ihr „Draht“<br />

zur Anzeigenabteilung von<br />

gwi – gaswärme international<br />

Jutta Zierold<br />

Tel. 0201-82002-22<br />

Fax 0201-82002-40<br />

j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

116 gaswärme international 4-2014


III. Beratung, Planung, Dienstleistungen, Engineering<br />

4-2014 Marktübersicht<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

ALUMINIUM 2014<br />

Vulkan-Verlag<br />

Halle 10 / Stand F54<br />

7. – 9. Oktober 2014<br />

Messe Düsseldorf<br />

4-2014 gaswärme international<br />

117


Marktübersicht 4-2014<br />

IV. Fachverbände, Hochschulen, Institute <strong>und</strong> Organisationen<br />

V. Messegesell schaften, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

118 gaswärme international 4-2014


Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen für die häusliche,<br />

gewerbliche <strong>und</strong> industrielle Anwendung<br />

Erdgas hat sich in Deutschland <strong>und</strong> in Europa in den letzten Jahrzehnten als<br />

vielseitiger, effizienter <strong>und</strong> umweltschonender Energieträger in Haushalt,<br />

Gewerbe <strong>und</strong> Industrie etabliert. Doch der Erdgasmarkt befindet sich im Wandel:<br />

traditionelle Erdgasquellen versiegen, während neue Quellen, insbesondere<br />

im außereuropäischen Ausland, an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen der<br />

deutschen Energiewende spielt zudem die Nutzung regenerativer Quellen<br />

(Biogas oder auch Wasserstoff <strong>und</strong> Methan mittels „Power-to-Gas“) eine<br />

immer größere Rolle, während auf EU-Ebene Handelshemmnisse zunehmend<br />

abgebaut werden. Diese Veränderungen bieten große Chancen für die Gasversorgung<br />

<strong>und</strong> -anwendung.<br />

Hrsg.: Jörg Leicher, Anne Giese, Norbert Burger<br />

1. Auflage 2014<br />

596 Seiten, vierfarbig<br />

165 x 230 mm, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

Preis: € 80,–<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

www.di-verlag.de<br />

Jetzt bestellen!<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. <strong>und</strong> 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___Ex.<br />

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt<br />

1. Auflage 2014 – ISBN: 978-3-8356-7122-5<br />

für € 80,– (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAGQEM2014<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung <strong>und</strong> zur Pflege der laufenden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst <strong>und</strong> gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien <strong>und</strong> Informationsangebote informiert <strong>und</strong> beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


FIRMENPORTRÄT<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />

Kompakter Regenerativbrenner Regfire®<br />

Kanalbrenner Gridfire® für einen Heißgaserzeuger<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />

KONTAKT:<br />

Thomas Wolf<br />

Tel.: 02331 / 34840-22<br />

Fax: 02331 / 34840-29<br />

t.wolf@ibs-brenner.de<br />

FIRMENNAME/ORT:<br />

IBS Industrie-<strong>Brenner</strong>-Systeme GmbH<br />

Delsterner Str. 100a<br />

58091 Hagen<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG:<br />

Bernd Machovsky, Dr. Horst Graf von Schweinitz, Thomas Wolf<br />

GESCHICHTE:<br />

IBS wurde im Jahre 1969 gegründet. Erstes Produkt war<br />

ein Konusbrenner für Trocknungs- <strong>und</strong> Nachverbrennungsanlagen.<br />

Seit 1991 firmiert das Unternehmen als GmbH. 2006<br />

erfolgte die Übernahme durch die jetzigen Geschäftsführer;<br />

seitdem gab es zahlreiche Produktneuentwicklungen wie den<br />

Rekuperatorbrenner Recufire <strong>und</strong> den Regenerativbrenner<br />

Regfire.<br />

KONZERN:<br />

IBS ist ein unabhängiges, inhabergeführtes Unternehmen.<br />

BETEILIGUNGEN:<br />

IBS Industrial Combustion Equipments (Shenyang) Co., Ltd., Shenyang,<br />

China (100 %)<br />

KOOPERATIONEN:<br />

■■<br />

Wesman Thermal Engineering Processes Pvt. Ltd., Kolkata,<br />

Indien (Lizenznehmer Industriebrenner, Vertriebskooperation<br />

Indien <strong>und</strong> benachbarte Länder)<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

Eurisca S.r.l. Genua, Italien (Entwicklungs- <strong>und</strong> Vertriebskooperation<br />

Italien)<br />

Alco Engineering, Incheon, (Vertriebskooperation Südkorea)<br />

PNO Promautomatika, Moskau, Russland (Vertriebskooperation<br />

Russland)<br />

MITARBEITERZAHL:<br />

23<br />

EXPORTQUOTE:<br />

70 %<br />

PRODUKTSPEKTRUM:<br />

Das Produktspektrum umfasst Rekuperatorbrenner Recufire®,<br />

Regenerativbrenner Regfire®, Gasbrenner GBC/GBS®, Kanalbrenner<br />

Gridfire®, Prozessbrenner Conefire®, <strong>Brenner</strong> für U- <strong>und</strong> W-Strahlrohre<br />

Loopfire®, Keramische Mantelstrahlheizrohre, Heißgaserzeuger<br />

<strong>und</strong> Komponenten wie Gasabsperrhähne, Gasfilter, Gasmagnetventile<br />

<strong>und</strong> Regelarmaturen.<br />

PRODUKTION:<br />

Die Produktion der Rekuperatorbrenner Recufire®, Regenerativbrenner<br />

Regfire®, Gasbrenner GBC/GBS®, Kanalbrenner Gridfire®,<br />

Prozessbrenner Conefire® (auch als Mehrstoffbrenner für gasförmige<br />

<strong>und</strong> flüssige Brennstoffe), <strong>Brenner</strong> für U- <strong>und</strong> W-Strahlrohre<br />

Loopfire® sowie die Produktion keramischer Mantelstrahlheizrohre<br />

<strong>und</strong> Heißgaserzeuger erfolgt im eigenen Haus.<br />

WETTBEWERBSVORTEILE:<br />

Flexibilität, Präsenz in den wichtigen Wachstumsmärkten, wartungsfre<strong>und</strong>liches<br />

Produktdesign sowie k<strong>und</strong>enspezifische Produktentwicklung.<br />

SERVICEMÖGLICHKEITEN:<br />

Wartung auch von Fremdfabrikaten, Personalschulungen vor Ort<br />

oder bei IBS, Inbetriebnahme.<br />

INTERNETADRESSE:<br />

www.ibs-brenner.de<br />

120<br />

gaswärme international 4-2014


4-2014 IMPRESSUM<br />

www.gaswaerme-online.de<br />

63. Jahrgang · Heft 4 · August 2014<br />

Organ<br />

Zeitschrift für das gesamte Gebiet der Gasverwendung <strong>und</strong> der gasbeheizten Indu strie öfen; Organ des Gas- <strong>und</strong> Wärme-<br />

Instituts Essen e.V., des Bereichs Feuerungs technik des Engler-Bunte-Instituts der Universität Karls ruhe (TH), des Instituts<br />

für Industrieofenbau <strong>und</strong> Wärmetechnik im Hüttenwesen der Rhein.-Westf. Techn. Hochschule Aachen, des Instituts für<br />

Energieverfahrenstechnik des Lehrstuhls Hochtemperaturanlagen der Technischen Universität Clausthal, des Institutes für<br />

Wärmetechnik <strong>und</strong> Thermodynamik der TU Bergakademie, Freiberg <strong>und</strong> des Fachverbandes Thermoprozesstechnik (TPT) im<br />

Verband Deutscher Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau (VDMA) e.V., Frankfurt<br />

Herausgeber H. Berger, AICHELIN Ges.m.b.H., Mödling · Prof. Dr.-Ing. H. Bockhorn, Engler-Bunte-Institut der Universität Karlsruhe ·<br />

Dr.-Ing. R. Albus, Geschäftsführender Vorstand des Gas- <strong>und</strong> Wärme-Instituts Essen e.V. · Prof. Dr.-Ing. H. Pfeifer, Lehrstuhl für<br />

Hochtemperaturtechnik an der RWTH Aachen · Dr.-Ing. A. Seitzer, Vorstandsvorsitzender der TPT im VDMA, SMS Elotherm<br />

GmbH · Prof. Dr.-Ing. D. Trimis, Karlsruher Institut für Technologie, Engler-Bunte-Institut, Lehrstuhl für Verbrennungstechnik ·<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. G. Walter, Technische Universität Bergakademie Freiberg, Freiberg<br />

Redaktionsbeirat Dr.-Ing. H. Altena · Dr.-Ing. F. Beneke · Dr. rer. nat. N. Burger · Dr.-Ing. A. Giese · Dipl.-Ing. S. Heineck · Dr.-Ing. F. Kühn · Dipl.-Ing. G.<br />

Marx · Dipl.-Ing. A. Menze · Dipl.-Ing. R. Paul · Dr. C. Sprung · Dipl.-Ing. St. Schalm · Dr.-Ing. V. Uhlig · Dr.-Ing. G. Valder · Dr.-Ing. P.<br />

Wendt · Dipl.-Ing. M. Wicker · Dipl.-Ing. K.-M. Winter · Dr.-Ing. J. G. Wünning.<br />

Bezugsbedingungen<br />

gaswärme international erscheint sechsmal pro Jahr.<br />

Bezugspreise Jahresabonnement (Deutschland): € 285,-<br />

Jahresabonnement (Ausland): € 288,-<br />

Einzelheft (Deutschland): € 55,-<br />

Einzelheft (Ausland): € 55,50<br />

Jahresabonnement ePaper: € 267,-<br />

Abo Plus Printausgabe + ePaper (Deutschland): € 365,10<br />

Abo Plus Printausgabe + ePaper (Ausland): € 368,10<br />

Ergänzend zum Jahresabo kann ein umfangreiches Zeitschriften-Archiv bestellt werden (Online-Lesezugriff).<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer, für alle übrigen Länder sind es Nettopreise.<br />

Bestellungen sind jederzeit über den Leserservice oder jede Buchhandlung möglich. Die Kündigungsfrist für Abonnementaufträge<br />

beträgt acht Wochen zum Bezugsjahres ende.<br />

Chefredakteur Dipl.-Ing. Stephan Schalm (V.i.S.d.P.), Tel. 0201-82002-12,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.schalm@vulkan-verlag.de<br />

Redaktion Thomas Schneidewind, Tel. 0201-82002-36,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: t.schneidewind@vulkan-verlag.de<br />

Sabrina Finke (Trainee), Tel. 0201-82002-15,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: s.finke@vulkan-verlag.de<br />

Redaktionsbüro Annamaria Frömgen, Tel. 0201-82002-91,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: a.froemgen@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverkauf Jutta Zierold, Tel. 0201-82002-22,<br />

Fax 0201-82002-40, E-Mail: j.zierold@vulkan-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung Eva Feil, Tel. 089-203 53 66-11,<br />

Fax 089-203 53 66-99, E-Mail: feil@di-verlag.de<br />

Herstellung<br />

Abonnements/<br />

Einzelheftbestellungen<br />

Druck<br />

Geschäftsführer<br />

Nilofar Mokhtarzada, Vulkan-Verlag GmbH<br />

Leserservice gaswärme international (gwi)<br />

Postfach 91 61 · 97091 Würzburg, Tel.: 0931-4170-459, Fax 0931-4170-494, E-Mail: leserservice@vulkan-verlag.de<br />

Die Zeitschrift <strong>und</strong> alle in ihr enthaltenen Bei träge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig <strong>und</strong> strafbar. Das gilt insbesondere<br />

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen <strong>und</strong> die Einspeicherung <strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen. Auch die Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk- <strong>und</strong> Fernsehsendung, im Magnettonverfahren oder auf<br />

ähnlichem Wege bleiben vorbehalten.<br />

Jede im Bereich des gewerblichen Unternehmens hergestellte oder benützte Kopie dient gewerblichen Zwecken gem. § 54<br />

(2) UrhG <strong>und</strong> verpflichtet zur Gebührenzahlung an die VG WORT, Abteilung Wissenschaft, Goethestraße 49, 80336 München,<br />

von der die einzelnen Zahlungsmodalitäten zu erfragen sind.<br />

Druckerei Chmielorz GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

© 1952 Vulkan-Verlag GmbH · Friedrich-Ebert-Straße 55 · 45127 Essen<br />

Telefon 0201/82002-0, Telefax 0201/82002-40 · www.vulkan-verlag.de<br />

Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

ISSN 0020-9384<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern<br />

ist ein Unternehmen der<br />

4-2014 gaswärme international


Unterm Strich: Ihr Profit<br />

– Energie-Einsparung<br />

bis zu 15% im Vergleich zu <strong>Brenner</strong>n<br />

mit Rippenrekuperator<br />

– Wirkungsgrad <strong>und</strong> Abgastemperaturen<br />

sind nahezu identisch mit<br />

denen von Regenerativbrennern<br />

Abbildung: WS rekumat® s 150<br />

www.flox.com<br />

WS rekumat® s <strong>Brenner</strong>-System<br />

mit Spaltstrom-Rekuperator<br />

innovative brenner-technologie<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH · Dornierstraße 14 · d-71272 Renningen / Germany<br />

Telefon: +49 (71 59) 16 32-0 · Fax: +49 (71 59) 27 38 · E-mail: ws@flox.com<br />

WS Inc. · 8301 West Erie Avenue · Lorain, OH 44053 / USA<br />

Phone +1 (440) 385 6829 · Fax +1 (440) 960 5454 · E-mail: wsinc@flox.com<br />

»FLOX« ˘ »FLameless OXidation«:<br />

Das eingetragene Warenzeichen<br />

<strong>und</strong> die patentierte Technologie der<br />

WS Wärmeprozesstechnik GmbH.<br />

Potenzielle NOx-Probleme werden<br />

endgültig entschärft <strong>und</strong> ein<br />

energie-effizienter <strong>und</strong> funktionssicherer<br />

Systembetrieb für eine<br />

nachhaltige Produktivität etabliert.

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