Tagungsband EQAR - deutsch.indd - European Quality Association ...

Als Vorreiterländer gelten die Niederlande, Belgien, Deutschland,
Schweiz und Österreich. Die Recyclingquote dieser Länder liegt
auch bereits erheblich höher, als die gemäß Abfallrahmen-Richtlinie
bis 2020 geforderte 70 %-Quote.
In Flachland-Regionen ist Steinbruchmaterial Mangelware und daher
jedes mineralische Recycling-Produkt begehrt und sicher auch
wirtschaftlich erfolgreich.
In Österreich wurde die Recycling-Kreislaufwirtschaft erst mit der
Durchführung einer Deponiesteuer (Altlastensanierungsgebühr)
ermöglicht.
Die Produktion und der Einsatz von Recycling-Baustoffen (der Kreislauf)
bedarf daher verschiedener Vorgaben:
1.) Politischer Wille (EU, Länder)
2.) gesetzliche und normative Regelwerke (EU, Länder)
3.) Umsetzung der Vorgaben (Länder)
4.) Lenkungsmaßnahmen (Länder)
5.) Kontrolle (Länder)
In Österreich können wir eine vorbildliche Richtlinie für Recycling-
Baustoffe vorweisen, die mit dem Umweltministerium abgestimmt
wurde, im Bundesabfallwirtschaftsplan enthalten ist und bereits
für mehrere neue EU-Länder als Muster übernommen wurde.
Die Produktion und das Qualitätssicherungssystem ist daher geregelt.
Um den Kreislauf zu schließen ist der Absatzmarkt für weniger
hochwertige Materialien wie z.B. Ziegelmauerwerk Recycling-
Produkte noch zu bearbeiten bzw. sind Lenkungsmaßnahmen (z.B.
verpfl ichtender anteiliger Einsatz von Recycling-Baustoffen wie in
der Bauprodukte-VO vorgesehen) erforderlich.
In vielen Ländern in der EU ist der politische Wille noch nicht vorhanden.
Das heißt:
a) Die Deponie-RL wurde noch nicht umgesetzt, sodass die Ablage-
rung von Baurestmassen sehr „kostengünstig“ ist.
b) Die getrennte Sammlung mineralischer Baurestmassen ist nicht
geregelt.
c) Die EU-Normen für Gesteinskörnungen (inkl. Recycling-Baustof-
fe) werden nicht angewendet.
d) Die Anwendung ist nicht gesetzlich geregelt.
e) Die Akzeptanz fehlt.
f) Es fehlt eine Organisation, die Lobbyismus betreibt.
Obwohl qualitativ gleichwertige Naturbaustoffe meist erheblich
teurer sind als Recycling-Baustoffe, stehen sortenrein gesammelte
mineralische Baurestmassen kaum zur Verfügung. Die Erreichung
der geforderten 70%-Quote bis 2020 ist in vielen europäischen
Ländern Utopie.
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