Tagungsband EQAR - deutsch.indd - European Quality Association ...
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Der WWF hat den ökologischen Fußabdruck der Menschheit als<br />
das Verhältnis der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen zu der<br />
Regenerationsfähigkeit unseres Planeten defi niert.<br />
Demnach verbrauchen wir zurzeit etwa 150 % dessen, was uns<br />
unser Planet langfristig zur Verfügung zu stellen vermag. Wir leben<br />
also über unsere Verhältnisse und in zerstörerischer Weise von der<br />
Substanz unseres Planeten. Wenn wir insbesondere in den Industrieländern<br />
unsere Lebens- und Wirtschaftsweise nicht ändern,<br />
steuern wir unweigerlich auf die Katastrophe zu.<br />
Wir haben also keine Alternative zu einer drastischen Kurskorrektur<br />
und müssen im Sinne einer nachhaltigen Nutzung unseres<br />
Planeten unseren Verbrauch an Ressourcen deutlich einschränken.<br />
Wollen wir unseren hohen Lebensstandard in Europa qualitativ<br />
erhalten, so müssen wir Ressourcen zukünftig sehr viel effi zienter<br />
und intelligenter nutzen als bisher. Wir müssen insbesondere den<br />
Weg in eine Kreislaufwirtschaft beschreiten, die Ressourcen nicht<br />
vergeudet und als Abfall entsorgt, sondern jede Möglichkeit der<br />
Weiter- und Wiederverwertung nutzt.<br />
Die mengenmäßig größte Inanspruchnahme von Ressourcen fi ndet<br />
bei uns bei der Gewinnung mineralischer Baustoffe und Böden<br />
statt. Zugleich stellen die mineralischen Abfälle auch die bei weitem<br />
größte Abfallfraktion in Europa dar. Bei der Erneuerung von<br />
verschlissener Infrastruktur oder dem Abbruch von Gebäuden<br />
wurden in der Vergangenheit die in diesen Bauwerken enthaltenen<br />
mineralischen Ressourcen als Abfall entsorgt und zeitgleich zur<br />
Errichtung neuer Bauwerke große Mengen von mineralischer Ressourcen<br />
aus der Natur entnommen. Im Sinne des „urban minings“<br />
lassen sich jedoch aus den vorhandenen Bauwerken hochwertige<br />
mineralische Baustoffe gewinnen. Es stellt ein Gebot der Nachhaltigkeit<br />
dar, durch das Baustoff-Recycling einen weitgehenden<br />
Kreislauf mineralischer Ressourcen zu erreichen.<br />
Wir begrüßen daher ausdrücklich die aktuellen Initiativen von<br />
EU-Parlament und EU-Kommission zur Ressourceneffi zienz und zur<br />
Förderung des Lebenszyklus-Gedankens bei Gebäuden. Einen wichtigen<br />
Schritt auf diesem Weg stellt die EG-Abfallrahmen-Richtlinie<br />
dar, die eine Recycling-Quote von mindestens 70 % für mineralische<br />
Abfälle bis zu Jahr 2020 in allen Mitgliedsstaaten fordert.<br />
Wir möchten heute mit Ihnen eine Bestandsaufnahme des Baustoff-Recyclings<br />
in Europa durchführen und diskutieren, wie wir das<br />
gemeinsame Ziel einer Kreislaufwirtschaft verwirklichen können.<br />
Ich freue mich auf spannende Beiträge unserer hochkarätigen Referenten<br />
sowie auf einen europäischen Erfahrungs- und Meinungsaustausch<br />
zum Baustoff-Recycling.<br />
Ich wünsche uns eine interessante Veranstaltung und bedanke<br />
mich recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
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