Tagungsband EQAR - deutsch.indd - European Quality Association ...
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• Ergebnisse von produktrelevanten Messungen wie Formal-<br />
dehydemissionen, Auslaugverhalten, Radioaktivität.<br />
Der zweite Teil, die Ökobilanz, stellt die Ergebnisse einer ökologischen<br />
Lebenszyklusanalyse in Form ausgewählter Umweltindikatoren<br />
zur Verfügung. Die Durchführung einer Ökobilanz-Studie<br />
ist in der Normenreihe ISO 14040 und ISO 14044 geregelt. Diese<br />
Normenreihe gilt produktunabhängig für sämtliche Studien. Für<br />
Umweltdeklarationen (EPD) von Bauprodukten wird im Laufe<br />
des Jahres 2011 die EN 15804 in Kraft treten, welche die Berechnungsmethodik,<br />
die Szenarienbildung für Bauprozess-, Nutzungs-,<br />
Entsorgungs- und Recyclingprozesse sowie die auszuwertenden<br />
Indikatoren genau vorgibt, so dass in Zukunft Ökobilanzergebnisse<br />
von Bauprodukten europaweit einheitlich veröffentlicht werden<br />
können. Ein Umweltprofi l quantifi ziert die potenziellen Umweltwirkungen<br />
pro deklarierter Einheit (z.B. pro Kubikmeter Beton).<br />
Die Methode der Ökobilanz, auch Life Cycle Assessment (LCA)<br />
genannt, bietet die Möglichkeit, die Umweltauswirkungen von<br />
Produkten, Dienstleistungen oder anderen Systemen sowohl aus<br />
Lebenszyklusperspektive (von der Wiege bis zur Bahre = „cradle to<br />
grave“) als auch aus verschiedenen Umweltperspektiven zu quantifi<br />
zieren. Es werden - nach defi nierten Randbedingungen - alle<br />
Prozesse zur Herstellung eines Produkts, also von der Rohstoffentnahme,<br />
über Transporte und Verarbeitungsschritte, bis zum Fabriktor<br />
zur Auslieferung an die Kunden („cradle to gate“), über die<br />
Nutzungsphase bis hin zur Demontage und Entsorgung oder möglichem<br />
Recycling hinsichtlich ihrer jeweiligen Ressourcenverbräuche<br />
und Emissionen analysiert, in einem Modell zusammenfasst und<br />
entsprechend aufsummiert („Lebenszyklus-Produktmodell“). Die<br />
Summe der benötigten Ressourcen und Emissionen, die sogenannte<br />
Sachbilanz, wird anschließend unter Berücksichtigung der jeweiligen<br />
spezifi schen Umweltwirkungen mit Hilfe wissenschaftlicher<br />
Methoden zu Indikatoren umgerechnet („Wirkungsabschätzung“),<br />
so dass folgende Ergebnisuntersuchungen und -darstellungen<br />
möglich sind:<br />
• Umweltbeitrag von Materialien oder Prozessschritten zur Um-<br />
weltwirkung feststellen<br />
• Alternativen ökologisch miteinander vergleichen<br />
• Kennzahlen für ökologisches Produktdesign identifi zieren und<br />
kontrollieren<br />
• Umweltkennzahlen deklarieren etc.<br />
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