Tagungsband EQAR - deutsch.indd - European Quality Association ...
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Eluat-Grenzwerte und die Tatsache, dass weitaus mehr Parameter<br />
zu untersuchen sind als die EU-Trinkwasser-Richtlinie vorgibt. Zu<br />
den Ungereimtheiten des Verzählt, dass die vorgesehenen Grenzwerte<br />
in vielen Regionen Deutschlands in den vorhandenen Böden<br />
bereits aufgrund geogener oder auch anthropogener Vorbelastungen<br />
überschritten werden. Viele der Grenzwerte liegen zudem<br />
unterhalb derjenigen der Trinkwasserverordnung. Nach dieser<br />
Logik wäre Trinkwasser als umweltgefährdend einzustufen und<br />
dürfte beispielsweise nicht als Sprengwasser verwendet werden.<br />
Der auf diesen Grenzwerten basierende Entwurf der Ersatzbaustoff-Verordnung<br />
würde in vielen Punkten die Wiederverwendung<br />
von Böden sowie den Einsatz von Recycling-Baustoffen erschweren,<br />
wenn nicht gar verhindern. Von Seiten der betroffenen Wirtschaftsverbände<br />
wurde unisono die Unausgewogenheit des Entwurfes<br />
kritisiert.<br />
Wir hoffen, dass aufgrund der breiten Kritik von Seiten der Wirtschaft<br />
vom BMU die Mantelverordnung nochmals korrigiert wird.<br />
Selbstverständlich genießt der Schutz der Böden und des Grundwassers<br />
einen hohen Stellenwert. Jedoch muss Umweltschutz<br />
ganzheitlich nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit erfolgen.<br />
Die Ressourcenschonung, die Verringerung des Landschaftsverbrauchs<br />
und die Vermeidung zusätzlicher Abfalldeponien müssen<br />
bei der Konkretisierung der Schutzziele angemessen Berücksichtigung<br />
fi nden.<br />
Daher ist im Sinne eines ganzheitlichen Umweltschutzes und auch<br />
zukünftig hoher Recyclingquoten eine ausgewogene Umweltgesetzgebung<br />
zu fordern, die die Balance zwischen den einzelnen<br />
Schutzzielen wahrt. Der Ressourcen- und Landschaftsschutz darf<br />
nicht infolge völlig überzogener Anforderungen an Recycling-Baustoffe<br />
gefährdet werden.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Kreislaufwirtschaft<br />
Bau in Deutschland bereits weitgehend verwirklicht werden<br />
konnte. Die Ziele der EG-Abfallrahmenrichtlinie werden mit einer<br />
aktuellen Recyclingquote von über 90 % für mineralische Abfälle<br />
bereits übertroffen. Die <strong>deutsch</strong>e Bauwirtschaft und die Baustoff-<br />
Recyclingbranche leisten einen hervorragenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft,<br />
zu der es angesichts der Ressourcenverknappung<br />
keine Alternative gibt.<br />
Die Bundesrepublik Deutschland zählt zu den auf dem Gebiet der<br />
Abfallvermeidung und -aufbereitung führenden Nationen und<br />
erfüllt gerade auf diesem Gebiet eine Vorbildfunktion. Es darf nicht<br />
sein, dass die Erfolge der <strong>deutsch</strong>en Kreislaufwirtschaft durch eine<br />
unausgewogene Umweltgesetzgebung oder andere kontraproduktive<br />
Regulierungen zunichte gemacht werden. Sofern ausgewogene<br />
umweltpolitische Rahmenbedingungen vorliegen, werden die <strong>deutsch</strong>e<br />
Bauwirtschaft und die Recycling-Branche weiterhin Maßstäbe<br />
in Sachen Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft setzen.<br />
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
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