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Sunways AG Konstanz JAHRESABSCHLUSS ZUM 31. DEZEMBER ...

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<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

<strong>Konstanz</strong><br />

<strong>JAHRESABSCHLUSS</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>31.</strong> <strong>DEZEMBER</strong> 2011<br />

UND L<strong>AG</strong>EBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Lagebericht 2011 ........................................................................................................................ 1<br />

Jahresabschluss ........................................................................................................................... 1<br />

1. Bilanz zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 ............................................................................................. 2<br />

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit<br />

vom 1. Januar 2011 bis <strong>31.</strong> Dezember 2011 .......................................................................... 5<br />

3. Anhang 2011 ........................................................................................................................ 7<br />

Anlagenspiegel ................................................................................................................... 25<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .................................................................................. 1<br />

0.0616526.002


Anlage I<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

L<strong>AG</strong>EBERICHT 2011


Anlage I<br />

INHALTSVERZEICHNIS.<br />

1. Geschäfts und Rahmenbedingungen. 3<br />

2. Geschäftsverlauf. 14<br />

2.1 Ertrags, Finanz und Vermögenslage. 17<br />

2.2 Personal und Organisation. 28<br />

2.3 Forschung und Entwicklung. 31<br />

2.4 Umwelt und Qualitätsmanagement. 33<br />

3. Nachtragsbericht. 35<br />

4. Chancen und Risikobericht. 42<br />

4.1 Bericht zur voraussichtlichen Entwicklung. 42<br />

4.2 Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung. 43<br />

4.3 Bestandsgefährdende Risiken. 56<br />

4.4 Controlling und Qualitätssicherungssystem. 58<br />

4.5 Risikoberichterstattung über die Verwendung von<br />

Finanzinstrumenten.<br />

4.6 Risikomanagementsystem und internes Kontrollsystem<br />

bezogen auf den Rechnungslegungsprozess gemäß § 289<br />

Abs. 5 HGB.<br />

58<br />

58<br />

5. Sonstige Angaben nach §§ 289 und 289a HGB. 60<br />

5.1 Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB. 60<br />

5.2 Angaben nach § 289 Abs. 2 HGB. 64<br />

5.3 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB. 65<br />

6. Versicherung der gesetzlichen Vertreter gemäß § 289 Abs. 1<br />

Satz 5 HGB.<br />

66<br />

Seite 2 von 66


Anlage I<br />

1. GESCHÄFTS UND RAHMENBEDINGUNGEN.<br />

Allgemeine wirtschaftliche Rahmenbedingungen.<br />

Weltwirtschaft wächst, für 2012 deutet sich jedoch Verlangsamung an.<br />

Die globale Wirtschaft wuchs 2011 mit etwa 4,1 % insgesamt kräftig. Träger des<br />

Wachstums waren vor allem China, Indien und die Länder in Mittel und Südosteuropa. 1<br />

Gleichzeitig wirkten zahlreiche negative Faktoren auf die gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung: der Tsunami und das Atomunglück in Japan, die Schuldenkrise in<br />

zahlreichen europäischen Ländern und den USA sowie die daraus resultierenden<br />

Verunsicherungen an den globalen Finanzmärkten. Die Notenbanken der USA und<br />

Europas versuchten durch eine expansive Geldpolitik die Auswirkungen auf die<br />

Realwirtschaft möglichst gering zu halten.<br />

Asien: Starkes Inlandswachstum in China, Binnengeschäft in Japan rückläufig.<br />

Während die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und den USA im Jahr 2011 durch die<br />

Schuldenkrise gedämpft wurde, wuchs die Konjunktur in den asiatischen Ländern<br />

weiter deutlich. Besonders China und Indien konnten mit einem Wirtschaftswachstum<br />

von 9,2 % bzw. 8,4 % weiterhin beträchtliche Steigerungen des Bruttoinlandsprodukts<br />

erzielen. 2 Durch die expansive chinesische Geldpolitik, die deutlichen Preissteigerungen<br />

bei Nahrungsmitteln sowie hohe Kapitalzuflüsse in die chinesische Wirtschaft stieg die<br />

Inflationsrate in China im letzten Jahr aber erneut an.<br />

Japan wurde im Frühjahr 2011 durch die Atomkatastrophe in Fukushima erschüttert, die<br />

japanische Wirtschaft kam zeitweise vollständig zum Erliegen. Auch die Exportleistung<br />

Japans war davon betroffen. Der Schaden, den die Katastrophe verursachte, beläuft sich<br />

nach Schätzungen der Weltbank auf 122 bis 235 Mrd. USDollar. 3 2011 verstärkte die<br />

japanische Notenbank ihre Devisenmarktinterventionen, um einer Deflation durch<br />

steigende Kapitalzuflüsse zu entgehen, das Risiko einer Vermögenspreisblase zu<br />

minimieren und den Export anzukurbeln.<br />

USA: Weiterhin insgesamt schwierige Wirtschaftslage, nur geringe finanzielle<br />

Spielräume.<br />

Die Konjunktur in den USA blieb wie im Vorjahr auch 2011 insgesamt fragil, obwohl sich<br />

die USamerikanische Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte besser als in den ersten<br />

sechs Monaten entwickelte. Auf Gesamtjahressicht 2011 stieg das Bruttoinlandsprodukt<br />

der USA im Vergleich zu 2010 um 1,7 %. 4 Die strukturellen Probleme in den USA<br />

konnten 2011 nicht gelöst werden: Die Arbeitslosigkeit blieb hoch, der private Konsum<br />

entsprechend gering und insbesondere die Bauwirtschaft konnte die Krise noch nicht<br />

vollständig überwinden. 5 Anfang August führte die hohe Staatsverschuldung sogar zu<br />

einer Herabstufung der Bonität des Landes durch die Ratingagentur Standard & Poor’s.<br />

1<br />

DIW Wochenbericht, Wintergrundlinien 2012, Januar 2012<br />

2<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten, 2011/2012<br />

3<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten, 2011/2012<br />

4<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten, 2011/2012<br />

5<br />

DIW Wochenbericht, Wintergrundlinien 2012, Januar 2012<br />

Seite 3 von 66


Anlage I<br />

Die USamerikanische Notenbank setzte ihre expansive Geldpolitik mit Zinssätzen nahe<br />

null Prozent fort und steckte sich Anfang 2012 zum ersten Mal in ihrer Geschichte ein<br />

Inflationsziel: Die Teuerungsrate soll langfristig auf maximal 2 % ansteigen und die<br />

Nullzinspolitik noch bis mindestens Ende 2014 fortgeführt werden. 6 7<br />

Europa: Wirtschaftlich uneinheitliche Entwicklung, Schuldenkrise im Euroraum.<br />

Die sich zunehmend verschärfende Staatsschuldenkrise ließ die europäische Wirtschaft<br />

im letzten Jahr nicht unverschont. Angesichts intensiver Konsolidierungsbemühungen<br />

fielen die öffentlichen Investitionen in vielen Ländern gering aus. Mit einer Steigerung<br />

der Wirtschaftsleistung um 1,6 % 8 blieb die Wachstumsrate im Euroraum im Vergleich<br />

zum Vorjahr annähernd stabil, die Arbeitslosenquote sank insgesamt nur leicht. 9 Dabei<br />

verlief die Entwicklung in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich: Während die<br />

deutsche Wirtschaft beispielsweise um 3 % wuchs, legte die Wirtschaft in Italien,<br />

Spanien und Irland um jeweils weniger als 1 % zu. 10 Die anhaltenden Unsicherheiten<br />

über die Stabilität des Europaktes, die Art und das Ausmaß weiterer Rettungspakete<br />

sowie die restriktive Finanzpolitik der europäischen Gemeinschaft ließen sowohl die<br />

öffentliche als auch die private Nachfrage zeitweilig massiv zurückgehen. In einigen<br />

Ländern zeichnete sich sogar eine kurzfristige Rezession ab. In Portugal beispielsweise<br />

nahm die Wirtschaftsleistung auf Gesamtjahressicht im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 %<br />

und in Griechenland um 5,5 % ab. 11 Auch das Vertrauen in die Bonität der Staaten sank,<br />

und die entsprechenden Bewertungen der Staatsanleihen Griechenlands, Spaniens,<br />

Portugals und Irlands wurden durch die Ratingagenturen deutlich herabgestuft.<br />

Deutschland: Erneut Konjunkturtreiber im Euroraum.<br />

Deutschland konnte 2011 an den wirtschaftlichen Aufschwung im Jahr 2010 anknüpfen<br />

und das Bruttoinlandsprodukt im Lauf des Jahres sogar auf Vorkrisenniveau heben. Mit<br />

einem Konjunkturwachstum von 3 % gegenüber dem Vorjahr war Deutschland eine der<br />

wachstumsstärksten Nationen in Zentraleuropa. 12 Flexible Arbeitsmarktregelungen und<br />

die geringen Lohnzuwächse der vergangenen Jahre sorgten in Deutschland einerseits<br />

für eine stabile Arbeitsmarktentwicklung und ermöglichten andererseits eine höhere<br />

Wirtschaftsleistung, die sich mit der anziehenden globalen Nachfrage in der zweiten<br />

Jahreshälfte einstellte. 13 Mit durchschnittlich knapp 3 Millionen registrierten<br />

Arbeitslosen wurde in Deutschland 2011 der geringste Erwerbslosenstand seit 1991<br />

erreicht. 14 Die hohe Beschäftigungsquote, eine geringe Verschuldung der privaten<br />

Haushalte und die steigende internationale Nachfrage nach Wirtschaftsgütern aus<br />

Deutschland waren 2011 die wesentlichen Faktoren für die positive konjunkturelle<br />

Entwicklung.<br />

6<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten, 2011/2012<br />

7<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Leitzins in Amerika bis 2014 nahe null Prozent, 25. Januar 2011<br />

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/notenbankfedleitzinsinamerikabis2014nahenullprozent11624603.html<br />

8<br />

IWHPressemeldung 53/2011, Europäische Schulden und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur<br />

ins Stocken (Langfassung), 15. Dezember 2011<br />

9<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten, 2011/2012<br />

10<br />

IWHPressemeldung 53/2011, Europäische Schulden und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur<br />

ins Stocken (Langfassung), 15. Dezember 2011<br />

11<br />

IWHPressemeldung 53/2011, Europäische Schulden und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur ins Stocken<br />

(Langfassung), 15. Dezember 2011<br />

12<br />

IWHPressemeldung 53/2011, Europäische Schulden und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur ins Stocken, 12.<br />

Dezember 2011<br />

13<br />

Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2011/2012, November 2011,<br />

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/arbeitslosigkeit2011auf20jahrestief/6014476.html<br />

14<br />

WirtschaftsWoche, Arbeitslosigkeit 2011 auf 20JahresTief, 3. Januar 2012,<br />

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/arbeitslosigkeit2011auf20jahrestief/6014476.html<br />

Seite 4 von 66


Anlage I<br />

Die weltweiten Solarenergiemärkte im Jahr 2011.<br />

Wieder ein Rekordjahr beim Zubau, europäische Pioniermärkte verlieren jedoch an<br />

Dynamik.<br />

Global betrachtet war auch 2011 wieder ein Boomjahr in der Photovoltaik: Nach<br />

Schätzungen des Informationsdienstleisters IHS isuppli stieg die weltweit neu installierte<br />

PVLeistung 2011 auf 24 Gigawatt peak von rund 18 Gigawatt peak im Jahr 2010. 15 IMS<br />

Research rechnet damit, dass im Berichtsjahr in 20 Ländern weltweit Zubaumengen von<br />

über 100 Megawatt peak erreicht wurden; 2010 gab es nur 14 Märkte mit einem<br />

Zuwachs in dieser Größenordnung. 16 Amerika und Asien waren mit einem geschätzten<br />

Anteil an der neu installierten Leistung von 85 % die Wachstumsträger im Berichtsjahr.<br />

Der Zubau in Europa hingegen stagnierte. Insgesamt verringerte sich der Anteil Europas<br />

am weltweiten Bestand an installierter PhotovoltaikLeistung von 82 % im Jahr 2010<br />

auf voraussichtlich 68 % im Berichtsjahr. Nur vier der zehn größten PVMärkte lagen<br />

2011 noch in Europa. Dies unterstreicht, dass das Potenzial der Sonnenenergie<br />

mittlerweile auch außerhalb der europäischen Märkte erkannt wurde und die<br />

Photovoltaik eine zunehmende Bedeutung im globalen Energiemix haben wird. Die<br />

Dynamik der mittlerweile gereiften europäischen Pioniermärkte wird vermutlich auch in<br />

den kommenden Jahren hinter anderen aufstrebenden Märkten mit attraktiveren<br />

Rahmenbedingungen zurückbleiben.<br />

In Deutschland lag der Zubau nach vorläufigen Zahlen der Bundesnetzagentur im Jahr<br />

2011 trotz einer über weite Teile des Jahres sehr zurückhaltenden Nachfrage noch<br />

einmal leicht über dem Vorjahreswert. Dank überdurchschnittlich hoher<br />

Neuinstallationen in den letzten drei Monaten des Jahres blieb Deutschland doch noch<br />

einmal weltweit der Markt mit dem größten Zubau im vergangenen Jahr. In Italien<br />

wurde 2011 nach Hochrechungen zwar eine Gesamtleistung von 9 Gigawatt peak an<br />

das Netz angeschlossen; gut ein Drittel der Anlagen war jedoch bereits im Jahr 2010<br />

errichtet worden. 17 18 19 20 Für 2012 rechnen die Experten allerdings mit einem<br />

stagnierenden oder sogar rückläufigen PVWachstum in Deutschland.<br />

Atomkatastrophe in Japan belebt Diskussion um alternative Energiegewinnung<br />

kurzzeitig.<br />

Nach dem Atomunfall in Fukushima im März 2011 nahm insbesondere in den<br />

europäischen Ländern die Debatte um den Ausstieg aus der Atomenergie deutlich zu.<br />

Dies wirkte sich zunächst positiv auf die Grundstimmung bei den Anbietern von<br />

Technologien zur Nutzung regenerativer Energiequellen aus. Allerdings schlug sich die<br />

positive Tendenz nicht in einem gesteigerten Auftragsvolumen bei den Herstellern von<br />

PhotovoltaikLösungen nieder. Die wesentlichen Gründe hierfür lagen in der insgesamt<br />

angespannten makroökonomischen Lage – die auf der einen Seite in vielen Ländern die<br />

staatlichen Möglichkeiten für eine stärkere Förderung der Photovoltaik einschränkte<br />

und auf der anderen Seite den Zugang potenzieller Investoren zu Fremdkapital<br />

erschwerte. Hinzu kamen noch aus dem Jahr 2010 stammende hohe Lagerbestände bei<br />

Herstellern und Händlern. Daneben sorgten in Märkten wie Deutschland und Italien<br />

15<br />

IHS isuppli, Pressemeldung, 13. Dezember 2011<br />

16<br />

IMS Research, Pressemeldung 15. November 2011<br />

17<br />

Bundesnetzagentur, Pressemeldung 9. Januar 2012<br />

18<br />

IMS Research, Pressemeldung 15. November 2011<br />

19<br />

DENA, Deutsche Energieagentur, 1. Februar 2012<br />

20<br />

EPIA, European Photovoltaic Industry Association, Market Report 2011, Januar 2012<br />

Seite 5 von 66


Anlage I<br />

anhaltende politische Diskussionen über die weitere Ausgestaltung von<br />

Fördermaßnahmen für Verunsicherung bei den Endkunden, so dass die Umsätze für<br />

einen Großteil der PVUnternehmen in den ersten neun Monaten deutlich hinter den<br />

Erwartungen zurück blieben. Die Bank Sarasin schätzt, dass 2011 rund ein Drittel des<br />

weltweiten Bedarfs an Solarmodulen aus den Lagerbeständen von Herstellern und<br />

Distributoren geliefert wurde. 21 Nachdem 2010 die Herstellkapazitäten auf allen<br />

Wertschöpfungsstufen der PVIndustrie massiv ausgebaut worden waren, kam es im<br />

Jahr 2011 zu einem erheblichen Überangebot an PVKomponenten, das in deutlichen<br />

Rückgängen der zu erzielenden Marktpreise resultierte. Das Überangebot an<br />

Solarmodulen vor allem aus dem asiatischen Raum führte teilweise zu enormem<br />

Wettbewerbsdruck in der Industrie und beeinträchtigte die Rentabilität europäischer<br />

und USamerikanischer Hersteller erheblich.<br />

Der PhotovoltaikMarkt in Deutschland.<br />

Jahresendrallye lässt 2011 doch noch zu einem Rekordjahr werden.<br />

Nach dem überaus nachfragestarken Vorjahr erfüllten sich die hohen Erwartungen an<br />

das inländische PVWachstum über weite Teile des Jahres 2011 nicht. Trotz des im<br />

Frühjahr angekündigten Ausstiegs Deutschlands aus der Atomenergie und dem<br />

generellen Bekenntnis der Bundesregierung zu den erneuerbaren Energien, kam im<br />

Sommer immer wieder die politische Forderung auf, die Solarförderung weiter<br />

zurückzufahren, wodurch die Kunden stark verunsichert wurden. So blieben die<br />

Abnehmer zurückhaltend in ihren Investitionsentscheidungen, auch wenn das<br />

weltweite Überangebot zu einer Abwärtsspirale bei den Preisen für Komponenten für<br />

PVAnlagen führte. Die hohe Nachfragezurückhaltung sorgte schließlich dafür, dass die<br />

für den 1. Juli 2011 vorgesehene Anpassung der Einspeisevergütung aufgrund des<br />

geringen Zubaus in den ersten Monaten des Jahres ausblieb.<br />

Grafik<br />

Neu installierte Photovoltaikleistungin Deutschland. 22<br />

21<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

22<br />

BSW Solar, Faktenblatt Photovoltaik, Januar 2012<br />

Seite 6 von 66


Anlage I<br />

Erst zum Ende des Jahres hin zog die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen sehr stark<br />

an. Die Bundesnetzagentur meldete, dass im Dezember 2011 nach vorläufigen Zahlen<br />

noch 3 Gigawatt peak installierte Leistung angemeldet worden waren 23 – kurz vor der<br />

nächsten planmäßigen Kürzung der Förderung zum 1. Januar 2012. Damit blieb<br />

Deutschland 2011 nach vorläufigen Daten der Bundesnetzagentur mit einer neu<br />

installierten Leistung von 7,5 Gigawatt peak im Gesamtjahr unverändert der Markt mit<br />

dem weltweit größten Zubau und übertraf sogar das hohe Zubauvolumen des<br />

Vorjahres. 24 In Italien wurde im letzten Jahr nach Hochrechnungen zwar eine<br />

Gesamtleistung von 9 Gigawatt peak neu an das Netz angeschlossen, allerdings war<br />

rund ein Drittel der Anlagen bereits im Jahr 2010 errichtet worden. 25 26 Insgesamt<br />

waren in Deutschland zum Ende 2011 Solaranlagen mit einer Nominalkapazität von fast<br />

25 Gigawatt peak installiert. 27 An sonnigen Tagen lassen sich damit rund 20 % des<br />

deutschen Stromverbrauchs CO 2 neutral decken. 28 Nach Hochrechnungen des<br />

Bundesverbandes Solarwirtschaft lag die Jahresstromerzeugung aus Sonne 2011 bei<br />

insgesamt 18,5 Terrawattstunden (TWh) und ist damit im Vergleich zum Vorjahr noch<br />

einmal sehr deutlich angestiegen.<br />

Graphik<br />

Erzeugung von Solarstrom in Deutschland(in GWh) 29<br />

Höhere Anlagenrentabilität durch deutlichen Preisrückgang.<br />

Laut Statistik des Bundesverbands Solarwirtschaft fielen die Nettopreise für<br />

Aufdachanlagen mit einer Nominalleistung unter 100 Kilowatt peak im Jahresverlauf<br />

2011 um mehr als 23 %, wobei die Installationskosten weitgehend stabil blieben. Im<br />

Langzeitvergleich seit 2006 wird zudem deutlich, dass seit 2009 die Preise für<br />

Solaranlagen stärker gefallen sind als die Vergütungssätze für die Stromeinspeisung.<br />

Dies hat einerseits die Rentabilität der Photovoltaikanlage für den Betreiber noch<br />

weiter erhöht und andererseits die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom gegenüber<br />

konventionell erzeugter Energie verbessert. Je nach Anlagengröße und –standort<br />

betrug die Einspeisevergütung 2011 zwischen 21 und 29 ct/kWh. Mit neu installierten<br />

23<br />

Bundesnetzagentur, Pressemeldung, 9. Januar 2012<br />

24<br />

Bundesnetzagentur, Pressemeldung, 9. Januar 2012<br />

25<br />

DENA, Deutsche Energieagentur, 1. Februar 2012<br />

26<br />

EPIA, European Photovoltaic Industry Association, Market Report 2011, Januar 2012<br />

27<br />

BSW Solar, Faktenblatt Photovoltaik, Januar 2012<br />

28<br />

Fraunhofer ISE, Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, 7. Dezember 2011<br />

29<br />

BSW Solar, Faktenblatt Photovoltaik, Januar 2012<br />

Seite 7 von 66


Anlage I<br />

großen Dach oder Freiflächenanlagen wurde bereits 2011 eine Preisgleichheit zum<br />

Haushaltsstrom erreicht. 2012 wird dann voraussichtlich auch die in kleineren<br />

Dachanlagen erzeugte Energie bei Vergütungssätzen von 18 bis 24 ct/kWh unterhalb<br />

der Haushaltsstrompreise der Energieversorger liegen. 30<br />

Grafik<br />

Kosten und Förderung von Solarstrom seit 2008 halbiert 31<br />

Entwicklung der PhotovoltaikMärkte Europas.<br />

Italien und Frankreich: Stärkste Märkte im Jahr 2011 mit weiteren<br />

Wachstumspotentialen.<br />

In Italien nahm dank einer insgesamt attraktiven staatlichen Förderung die installierte<br />

Photovoltaikleistung im Jahr 2011 noch einmal deutlich zu: Nach Schätzungen der Bank<br />

Sarasin summierte sich der Zubau im Berichtsjahr auf etwa 3 Gigawatt peak, der damit<br />

deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 5,6 Gigawatt peak lag. Nach<br />

Hochrechnungen der EPIA wurde im vergangenen Jahr in Italien eine Gesamtleistung<br />

von 9 Gigawatt peak an das Netz angeschlossen, allerdings war rund ein Drittel der<br />

Anlagen bereits im Jahr 2010 errichtet worden. Italien war damit 2011 neben<br />

Deutschland der größte PVEinzelmarkt. 32 33 Insgesamt waren zum Ende des Jahres 2011<br />

in Italien rund 10 Gigawatt peak PVLeistung installiert. Die Förderbedingungen in<br />

Italien wurden jedoch zum 1. Juli 2011 geändert und die Vergütungssätze entsprechend<br />

des Zubaus monatlich reduziert. Für die Jahre 2012 bis 2017 ist eine halbjährliche<br />

Absenkung der Tarife geplant. Ab 2013 gelten in Italien wie beispielsweise auch in<br />

Deutschland eine Eigenverbrauchsregelung und feste Einspeisetarife. Außerdem ist<br />

Italien das bisher einzige Land, in dem der Einsatz europäischer Komponenten extra<br />

gefördert wird: Ist ein Solarsystem zu über 60 % „Made in Europe“, erhält der Betreiber<br />

eine um 10 % höhere Einspeisevergütung. 34<br />

30<br />

Fraunhofer ISE, Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in Deutschland, Dezember 2011<br />

31<br />

BSW Solar, Faktenblatt Photovoltaik, Januar 2012<br />

32<br />

DENA, Deutsche Energieagentur, 1. Februar 2012<br />

33<br />

EPIA, European Photovoltaic Industry Association, Market Report 2011, Januar 2012<br />

34<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

Seite 8 von 66


Anlage I<br />

Neben Deutschland und Italien zählt Frankreich weiterhin zu den bedeutenden<br />

Solarmärkten in Europa, obwohl die französische Regierung nach den hohen<br />

Zubauraten im Jahr 2010 von 720 Megawatt peak die Förderbedingungen angepasst<br />

hatte. Es wurden komplizierte Regelungen verabschiedet, durch welche die<br />

Renditeberechnungen für Solaranlagen in Frankreich massiv erschwert wurden.<br />

Dennoch gehen Experten davon aus, dass 2011 der Zubau in Frankreich auf 1,2<br />

Gigawatt peak noch einmal deutlich angestiegen ist. Für 2012 wird allerdings ein<br />

negatives Marktwachstum im Vergleich zu 2011 erwartet. 35<br />

Grafik<br />

Entwicklung der europaweit neu installierten PVLeistung 2010 und 2011e* (in MWp) 36<br />

Gesamtzubau 2010: 16.586 MWp 2011e*: 15.436 MWp<br />

*geschätzt<br />

Spanien: Markterholung kommt nicht in Schwung.<br />

Obwohl die Renditen für Aufdachanlagen in Spanien im letzten Jahr weiterhin sehr<br />

attraktiv waren, kam es zu keiner deutlichen Erholung des PVMarktes. Nach 290<br />

Megawatt peak neu installierter Leistung im Jahr 2010 wird das Zubauvolumen für das<br />

Jahr 2011 auf 415 Megawatt peak geschätzt. Dies entspricht zwar einem Anstieg um<br />

43 %, das Zubauvolumen liegt allerdings weit unterhalb der 2,7 Gigawatt peak neu<br />

installierter Leistung im Jahr 2008, dem Jahr vor dem förderungsbedingten<br />

Markteinbruch in Spanien. 37 Spanien verfügt damit insgesamt über eine installierte PV<br />

Kapazität von 3,8 Gigawatt peak und zeichnet sich dadurch aus, dass bereits Netzparität<br />

des PVStrom erreicht werden konnte. 38 39 Mit der neuen konservativen Regierung um<br />

Ministerpräsident Mariano Rajoy hat Spanien im Rahmen der Sparmaßnahmen zur<br />

Eindämmung der Staatsschulden im Januar 2012 allerdings vorerst alle Subventionen<br />

und Fördergelder für erneuerbare Energien ersatzlos gestrichen. Die Förderung soll zu<br />

einem späteren, nicht definierten Zeitpunkt, wieder aufgenommen werden 40 .<br />

35<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

36<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

37<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

38<br />

http://www.solarpraxis.de/unternehmen/newspresse/newsdetail/article/Stabile_Rahmenbedingungen_fuer_spanischen_Solarmar/<br />

39<br />

Ernst & Young, Renewable Energy Country Attractiveness Indices<br />

40<br />

Deutsche Bank Markets Research, Clean Technology, S.4.<br />

Seite 9 von 66


Anlage I<br />

Griechenland: Staatlich geförderte Großanlagen sollen zur Erholung der Wirtschaft<br />

beitragen.<br />

Trotz Staatsschuldenkrise entwickelte sich der griechische Photovoltaikmarkt im Jahr<br />

2011 sehr gut: Laut Schätzungen wurden im vergangenen Jahr in Griechenland neue<br />

Solaranlagen mit einer Nominalleistung von 280 Megawatt peak installiert. Dies<br />

entspricht nahezu einer Verdoppelung des Zubauvolumens im Jahr 2010 von 150<br />

Megawatt peak. 41 Die Photovoltaik gilt als Hoffnungsträger für die wirtschaftliche<br />

Erholung des Landes. Insbesondere für große Solaranlagen sind die<br />

Renditeerwartungen in Griechenland hoch. Zur Erreichung des angestrebten<br />

Solarstromvolumens von 2,2 Gigawatt peak bis zum Jahr 2020 hat die Regierung mit<br />

dem Projekt „Helios“ den Bau großflächiger PhotovoltaikAnlagen in Griechenland<br />

angestoßen. Das Land selbst sagte einen Investitionsbeitrag von mehr als 1,1 Mrd. Euro<br />

zu, weitere Gelder sollen von internationalen Investoren kommen. Für die<br />

Solarkraftwerke hat die griechische Regierung eine Fläche von etwa 200<br />

Quadratkilometern vorgesehen. 42 Der erzeugte Strom soll sowohl zur Deckung des<br />

eigenen Strombedarfs genutzt als auch ins Ausland verkauft werden.<br />

Die PhotovoltaikMärkte außerhalb Europas.<br />

Neue Märkte gewinnen erkennbar an Bedeutung.<br />

Grafik<br />

Entwicklung der weltweit neu installierten PVLeistung 2010 bis 2011e* (in MWp) 43<br />

Gesamtzubau 2010: 20.336 MWp 2011e*: 22.516 MWp<br />

*geschätzt<br />

Bei einem weltweiten Wachstum der PVNeuinstallationen um knapp 11 % im Jahr 2011<br />

im Vergleich zum Vorjahr ging der Anteil Europas erstmals zugunsten anderer Regionen<br />

zurück. Sowohl die Neuinstallationen in den USA als auch der Zubau im asiatischen<br />

Raum erhöhten sich im Vorjahresvergleich auf mehr als das Doppelte. Ebenso wurde<br />

zusätzliches Wachstum in anderen sonnenreichen Regionen, wie in Afrika, dem Nahen<br />

41<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

42<br />

http://www.n24.de/news/newsitem_7291517.html<br />

43<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

Seite 10 von 66


Anlage I<br />

Osten und in Australien generiert. 44 Insgesamt wurde 2011 eine international breitere<br />

Verteilung der PVMärkte sichtbar, wodurch eine stabilere geographische Basis für<br />

zukünftiges PVWachstum entstehen wird.<br />

USA: Photovoltaik fasst zunehmend auch außerhalb Kaliforniens Fuß.<br />

Der USamerikanische Markt, der im Wesentlichen durch große Aufdach und<br />

Freiflächenanlagen geprägt ist, gewann 2011 wieder deutlich hinzu. Mit einem<br />

erwarteten Volumen von 2,7 Gigawatt peak 45 ist der nordamerikanische Markt von 1<br />

Gigawatt peak installierter Leistung im Jahr 2010 um mehr als 150 % gewachsen. Dabei<br />

fiel 2011 der Anteil der Neuinstallationen in Kalifornien – dem Bundesstaat mit den in<br />

der Vergangenheit stärksten Zuwächsen – gegenüber anderen Bundesstaaten etwas<br />

geringer aus. Kräftiges Wachstum gab es im vergangenen Jahr in New Jersey sowie in<br />

Arizona, Colorado, New Mexico und Nevada. Die sinkenden Preise für Solarmodule<br />

sowie günstige Darlehenskonditionen führten dazu, dass Energieversorgungs<br />

Unternehmen verstärkt große Freiflächenanlagen installierten. 46 Der Anteil dieser<br />

Anlagen wird nach Schätzungen schon bald etwa die Hälfte der installierten<br />

Kapazitäten in den USA ausmachen.<br />

China: Größter Solarproduzent wird zunehmend auch Abnehmer von PVAnlagen.<br />

Weiterhin unangefochten war China auch im Jahr 2011 der weltweit größte Produzent<br />

und Exporteur von Siliziumwafern, Solarzellen und –modulen. Der 2010 begonnene<br />

massive Ausbau der Produktionskapazitäten in China resultierte 2011 in einem<br />

weltweiten Überangebot an Solarmodulen. Ernst & Young geht davon aus, dass<br />

mindestens die Hälfte der 2011 in China produzierten Solarmodule mit einer<br />

Gesamtleistung von etwa 30 Gigawatt peak nicht vom Weltmarkt aufgenommen<br />

werden konnte. 47 Parallel zur Exporttätigkeit des Landes vervierfachte sich 2011 der<br />

inländische Zubau an PhotovoltaikLeistung von 500 Megawatt peak im Jahr 2010 auf<br />

1,95 Gigawatt peak im vergangenen Jahr. Insgesamt wurden jedoch nur rund 5 % der<br />

chinesischen Solarmodulproduktion im eigenen Land verbaut. Nach Einschätzung von<br />

Analysten wird der Zubau im laufenden Jahr bereits 2,5 Gigawatt peak betragen. 48<br />

Japan: Förderung von Großanlagen verstärkt.<br />

Mit geschätzten Neuinstallationen mit einer Leistung von fast 1,4 Gigawatt peak war<br />

Japan im Jahr 2011 der zweitgrößte PhotovoltaikMarkt in Asien und belegte weltweit<br />

den fünften Rang hinsichtlich des Zubaus. 49 50 Die japanische Regierung reduzierte im<br />

letzten Jahr die Fördersätze für privat betriebene PVAnlagen deutlich, die<br />

Vergütungen für Strom aus gewerblichen Anlagen wurden jedoch verdoppelt. Damit<br />

beabsichtigt sie, vor allem die Installation von Großanlagen auf einen Anteil von 30 %<br />

an der gesamten Photovoltaikkapazität in Japan zu steigern. Aktuell sind deutlich über<br />

80 % der Solaranlagen auf Hausdächern installiert und werden privat betrieben. 51 Für<br />

Juli 2012 ist die Einführung fester Einspeisetarife geplant. Daher gehen Schätzungen<br />

44<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

45<br />

IHS isuppli, Pressemeldung, 13. Dezember 2011<br />

46<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

47<br />

Ernst & Young, Renewable Energy Country Attractiveness Indices, November 2011<br />

48<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

49<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

50<br />

Ernst & Young, Renewable Energy Country Attractiveness Indices, November 2011<br />

51<br />

http://independence.wirsol.de/news/japanfoerdertgrossesolaranlagenverstaerkt/2750, April 2011<br />

Seite 11 von 66


Anlage I<br />

davon aus, dass die Neuinstallation von wirtschaftlich besonders attraktiven<br />

Großanlagen im laufenden Jahr weiter zunimmt. 52 Für 2012 erwarten Experten einen<br />

Zubau von 2,2 Gigawatt peak Photovoltaikleistung in Japan. 53<br />

Perspektiven der zukünftigen Entwicklung.<br />

Weiteres PVWachstum erwartet, Zentraleuropa wird jedoch deutlich an Bedeutung<br />

verlieren.<br />

Der Verband der Europäischen Solarindustrie (EPIA) geht auch für die kommenden<br />

Jahre von einem dynamischen Marktwachstum aus. Allerdings wird das Wachstum<br />

geographisch deutlich diversifizierter verlaufen, und die angestammten Märkte in<br />

Zentraleuropa werden nicht mehr die treibenden Regionen sein. 54 IMS Research<br />

erwartet, dass bereits 2012 nur 50 % des Zubaus in Europa erfolgen werden. 55 Nach<br />

Expertenmeinung werden die wesentlichen zukünftigen Abnehmermärkte China, die<br />

USA, Indien und Japan sein. In Europa wird weitere Dynamik in den ost und<br />

südosteuropäischen Märkten erwartet. 56 Insgesamt soll die weltweit installierte PV<br />

Leistung von 2010 bis 2015 um jährlich durchschnittlich 18 % wachsen. Während für<br />

Europa dabei mit einem leicht rückläufigen Markt gerechnet wird, liegt das erwartete<br />

Wachstum des USamerikanischen und des asiatischen Markts bei durchschnittlich 58 %<br />

bzw. 46 % pro Jahr. In Nordamerika entspricht dies einem Zubau von rund 30 Gigawatt<br />

peak von 2012 bis 2015; im asiatischen Raum werden nach diesen Einschätzungen in<br />

den kommenden vier Jahren Solaranlagen mit einer Nominalleistung von 38 Gigawatt<br />

peak hinzukommen. Damit werden 2015 nicht nur die größten Hersteller, sondern mit<br />

einem Drittel der weltweit erwarteten Nachfrage auch die größten Abnehmer von<br />

Solaranlagen aus den asiatischen Ländern kommen.<br />

Die in den letzten Jahren erheblich gesunkenen Kosten der Komponenten von PV<br />

Anlagen und die klimatisch günstigen Bedingungen machen die Solarenergie nicht nur<br />

in den Industrieländern, sondern auch in den südlichen Schwellen und<br />

Entwicklungsländern zu einer ökologisch und ökonomisch günstigen Energiequelle.<br />

Parallel zum Potenzial von kleineren, teilweise netzunabhängigen Solaranlagen in<br />

strukturschwachen Regionen laufen weltweit Planungen für SolarGroßprojekte zur<br />

Deckung von überregionalem Strombedarf. China will beispielsweise sechs Großanlagen<br />

in Afrika bauen, und ebenso plant die griechische Regierung im Rahmen des Projekts<br />

„Helios“ große Solarkraftwerke in Griechenland zu errichten. Beide Initiativen sehen<br />

vor, Teile der erzeugten Energie zu exportieren.<br />

52<br />

http://www.japanmarkt.de/index.php/unternehmen/solarmarktwachstlangsamer/?s=Solar, November 2011<br />

53<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

54<br />

EPIA, Global Market Outlook for Photovoltaics until 2015, Mai 2011<br />

55<br />

IMS Research, Pressemeldung, 15. November 2011<br />

56<br />

Bank Sarasin, Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze, November 2011<br />

Seite 12 von 66


Anlage I<br />

Hohe Veränderungsdynamik in der Industrie stellt Unternehmen vor strategische<br />

Herausforderungen.<br />

Aufgrund der vorherrschenden schwierigen Marktbedingungen hat sich 2011 der Druck<br />

insbesondere auf die westliche PVIndustrie noch weiter verstärkt: Das in Europa kaum<br />

planbare politische Umfeld und die – in Folge der deutlich über der Nachfrage<br />

liegenden Produktionskapazitäten – drastisch sinkenden Verkaufspreise für<br />

Komponenten in Kombination mit der durch Investitionszurückhaltung geprägten<br />

wirtschaftlichen Lage in Europa und den USA haben 2011 zu einer Margenerosion bei<br />

den PVHerstellern geführt. Einige größere Unternehmen mussten im vergangenen Jahr<br />

bereits Insolvenz anmelden. Um langfristig im Markt überleben zu können, werden die<br />

Unternehmen ihre Geschäftsmodelle so ausrichten müssen, dass sie in der Lage sind,<br />

ihre Marktposition durch die zielgerichtete und kosteneffiziente Erschließung der<br />

zukünftigen PhotovoltaikWachstumsmärkte zu sichern. Dabei gilt es die richtigen<br />

Entscheidungen hinsichtlich Wertschöpfungstiefe, Produktmix sowie Einkaufs und<br />

Vertriebsstrategie zu treffen – bei gleichzeitig hoher Kosteneffizienz. Zur Abfederung<br />

der auch für die Zukunft zu erwartenden, volatilen Nachfrage, ist zudem eine<br />

ausreichend flexible Finanzierung und Liquiditätsversorgung notwendig.<br />

Herausforderungen, welche die europäische (und hier insbesondere die deutsche)<br />

Industrie gemeinsam mit der Politik darüber hinaus angehen muss, sind die Speicherung<br />

der erzeugten Solarenergie, der entsprechende Ausbau der Netze und die<br />

Harmonisierung des gesamten Energiesystems. Mit der Umsetzung dieser technischen<br />

Herausforderungen, wird sich die Solarenergie in den kommenden Jahren zur<br />

maßgeblichen dezentrale Energieerzeugungsart entwickeln können. Die drastisch<br />

gesunkenen Komponentenpreise in den letzten Jahren haben dafür gesorgt, dass die<br />

Kosten von Strom aus der Sonne bereits heute vielfach auf oder sogar unter dem<br />

Niveau konventionell erzeugten Stroms bei Spitzenlast liegen. Die zum Teil umstrittene,<br />

starke Subventionierung der Photovoltaik wird somit in wenigen Jahren auch in<br />

klimatisch weniger begünstigten Ländern nicht mehr nötig sein.<br />

Seite 13 von 66


Anlage I<br />

2. GESCHÄFTSVERLAUF.<br />

Grafik<br />

Struktur und Geschäftsfelder der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

SUNWAYS<br />

SUNWAYS<br />

<strong>AG</strong><br />

<strong>AG</strong><br />

SUNWAYS<br />

GMBH<br />

PRODUCTION GMBH<br />

Produkte<br />

<strong>Sunways</strong><br />

Solarzellen<br />

<strong>Sunways</strong><br />

Solarmodule<br />

<strong>Sunways</strong><br />

Solarinverter<br />

Segmente<br />

Solarzellen<br />

Solarmodule<br />

Solarinverter<br />

Kunden<br />

Modulhersteller<br />

Händler / Installateure / Projektgeschäft<br />

Vertriebsbüro Barcelona (E)<br />

Vertriebsbüro Bologna (I)<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> entwickelt, produziert und vertreibt technologisch führende,<br />

hocheffiziente Produkte und Lösungen für die Gewinnung von Strom aus Sonnenlicht<br />

(Photovoltaik). Unser Portfolio umfasst Solarzellen aus mono und multikristallinem<br />

Silizium, Solarmodule und Solarinverter (Wechselrichter). Darüber hinaus bieten wir<br />

komplette Solarsysteme und kundenindividuelle Lösungen, z.B. transparente und<br />

farbige Designzellen für gebäudeintegrierte Photovoltaik oder Sonderzellen für<br />

Anwendungen in der Automobilindustrie. Seit der Gründung im Jahr 1993 entwickelte<br />

sich <strong>Sunways</strong> vom Pionierunternehmen einer noch jungen Branche in Deutschland zu<br />

einem innovativen international tätigen Technologieführer in der Photovoltaik. Mit<br />

kontinuierlichen Investitionen in Forschung, Prozesse, Mitarbeiter und<br />

Kundenbeziehungen unterstreichen wir diese Marktposition.<br />

Unsere Solarzellen verbauen wir zum einen in unsere eigenen Solarmodule. Zum<br />

anderen beliefern wir damit weltweit Modulhersteller. Unsere Solarmodule und<br />

Solarinverter liefern wir an Groß und Zwischenhändler, Installateure und direkt in<br />

Projektgeschäfte. Solarinverter liefern wir darüber hinaus als sogenannte OEM<br />

Versionen mit geringen Modifikationen in Technik und Design an andere Unternehmen<br />

der Photovoltaikbranche, die sie unter ihrer eigenen Marke vertreiben.<br />

Zur <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> gehören neben unserer hundertprozentigen Tochtergesellschaft für die<br />

Produktion von Solarzellen, der <strong>Sunways</strong> Production GmbH in Arnstadt, Thüringen,<br />

eigene Vertriebsbüros in Barcelona (Spanien) und Bologna (Italien).<br />

Seite 14 von 66


Anlage I<br />

Zum <strong>31.</strong> Dezember 2009 hatte die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> eine hundertprozentige Handelstochter,<br />

die MHH Solartechnik GmbH, Tübingen, an die BayWa <strong>AG</strong>, München verkauft. Ein erster<br />

Teil des Kaufpreises wurde bereits im Jahr 2009 gezahlt. Ein zweiter Teil des Kaufpreises<br />

(Earnout) war vom Ergebnis der MHH Solartechnik im Jahr 2010 abhängig und wurde<br />

zum <strong>31.</strong> Mai 2011 fällig.<br />

Kurz vor dem Ende des Geschäftsjahres 2011 verkaufte die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihren<br />

Teilbetrieb Solarzellenproduktion in <strong>Konstanz</strong> mit Wirkung zum 1. Februar 2012 an die<br />

3D Solar <strong>AG</strong> in Weinfelden (Schweiz). Der Kaufpreis erreichte zwar nicht ganz das<br />

Niveau des Buchwerts der verkauften Vermögensgegenstände zum <strong>31.</strong> Dezember 2011.<br />

Jedoch konnte mit dem Verkauf des Teilbetriebs in <strong>Konstanz</strong> die Produktionskapazität<br />

des <strong>Sunways</strong> Konzerns an die aktuellen Entwicklungen auf dem globalen Photovoltaik<br />

Markt angepasst werden, um in Zukunft Kosteneinsparungen realisieren zu können.<br />

Wegen Nachfragezurückhaltung und weltweiten Überkapazitäten musste in der<br />

Solarzellenproduktion der <strong>Sunways</strong> im Geschäftsjahr 2011 über lange Zeiträume<br />

Kurzarbeit angeordnet werden. Das Angebotsportfolio der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im<br />

Geschäftsfeld Solarzellen wird sich durch den Verkauf der <strong>Konstanz</strong>er Fertigung nicht<br />

verändern.<br />

Am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschloss der Vorstand der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrats, das Grundkapital der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> unter Ausnutzung des genehmigten<br />

Kapitals der Satzung um 5,79 Mio. € von 11.588.613 € auf 17.378.613 € zu erhöhen. Das<br />

Bezugsrecht der Aktionäre wurde ausgeschlossen. Zur Zeichnung der neuen Aktien<br />

wurde ausschließlich die LDK Solar Germany Holding GmbH, eine mittelbare<br />

Tochtergesellschaft der LDK Solar Co., Ltd, zugelassen. 1.158.845 der neuen Aktien<br />

wurden gegen Bareinlage von 2.201.805,50 € ausgegeben; die übrigen neuen Aktien<br />

wurden gegen Sacheinlagen ausgegeben. Nach Abschluss der Kapitalerhöhung war die<br />

LDK Solar Germany Holding GmbH mit ca. 33 % am erhöhten Grundkapital der <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> beteiligt. Die LDK Solar Germany Holding GmbH teilte dem Vorstand der <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> am gleichen Tag mit, dass sie den bisherigen Aktionären der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ein<br />

freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> zu einem Preis von 1,90 € je Aktie in bar unterbreiten wird.<br />

Beiden Maßnahmen liegt eine am gleichen Tag abgeschlossene Vereinbarung<br />

(Investment Agreement) mit der LDK Solar Germany Holding GmbH und der LDK Solar<br />

Co., Ltd zugrunde. Diese Vereinbarung regelt die Grundlagen einer strategischen<br />

Partnerschaft sowie den Einstieg der LDK Solar Germany Holding GmbH bei der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. In diesem Zusammenhang wurde gleichzeitig eine<br />

Aufhebungsvereinbarung für den mit der LDK Solar Gruppe bestehenden<br />

Langzeitliefervertrag für Wafer abgeschlossen, dessen Bedingungen aus Sicht der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> nicht mehr den aktuellen Marktgegebenheiten entsprachen. Die <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> verzichtete im Rahmen der Aufhebungsvereinbarung auf eine von ihr bereits<br />

geleistete Anzahlung und verpflichtete sich zu einer abschließenden Zahlung (ca. 2 %<br />

des ursprünglichen Vertragsvolumens) an die LDK Solar Germany GmbH. Die aus der<br />

Aufhebung insgesamt resultierende Zahlungsforderung der LDK Solar Germany Holding<br />

GmbH von etwa 15 Mio. € wurde im Rahmen der Kapitalerhöhung zu rund 23 % als<br />

Sacheinlage berücksichtigt; der Rest wird als Langfristverbindlichkeit der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

über 10 Jahre zurückgeführt.<br />

Im Rahmen der Sachkapitalerhöhung erwarb die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> darüber hinaus mittelbar<br />

Eigentum an einer in China ansässigen Gesellschaft. Dadurch erhält <strong>Sunways</strong><br />

Nutzungsrechte an ModulFertigungsstätten von LDK Solar in China und Zugang zum<br />

chinesischen Markt, z.B. für den Vertrieb von <strong>Sunways</strong> Solarinvertern mit Unterstützung<br />

Seite 15 von 66


Anlage I<br />

der lokalen Organisation der LDK Solar. Im Zuge der Sachkapitalerhöhung erhielt die<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> außerdem eine definierte Menge an Wafern.<br />

Die LDK Solar Co., Ltd ist die Muttergesellschaft der LDK Solar Gruppe. Der LDK Solar<br />

Konzern zählt zu den zehn umsatzstärksten PhotovoltaikUnternehmen der Welt. Als<br />

weltweit größter, vollintegrierter Produzent von Silizium, Wafern, Solarzellen und<br />

Solarmodulen ist LDK Solar langjähriger Rohstofflieferant der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> und mit<br />

unserem Unternehmen seit dem Jahr 2010 auch durch eine Kooperation bei der<br />

Herstellung von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen verbunden. Durch die Beteiligung der LDK Solar<br />

Gruppe an der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> als strategischer Ankerinvestor kann die bestehende<br />

Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen weiter gestärkt werden.<br />

Gleichzeitig rechnen beide Parteien mit Wachstums und Synergiepotentialen für den<br />

PhotovoltaikMarkt.<br />

Die LDK Solar Germany Holding GmbH hält inzwischen mehrheitlich die Anteile an der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>, ein Beherrschungsvertrag ist nicht geplant. <strong>Sunways</strong> soll als eigenständiges<br />

Unternehmen und als Marke erhalten bleiben. Ein Delisting, d.h. ein Rückzug von der<br />

Börse, ist nach Angaben der LDK Solar Germany Holding GmbH nicht geplant. Nach<br />

dem Einstieg von LDK Solar soll das Unternehmen <strong>Sunways</strong> mit seinem Hauptsitz in<br />

<strong>Konstanz</strong> und der Zellproduktion in Arnstadt gezielt weiter wachsen und gemeinsam<br />

mit LDK Solar sich bietende Chancen auf internationalen Zukunftsmärkten der<br />

Photovoltaik nutzen.<br />

Seite 16 von 66


Anlage I<br />

2.1 Ertrags, Finanz und Vermögenslage.<br />

Schwache Nachfrage, Preisverfall und Einmalaufwendungen führen zu<br />

umfangreichem Verlust.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> Umsatzerlöse in Höhe von 132,6<br />

Mio. € erzielt. Dies entspricht einem deutlichen Rückgang um 46,7 % gegenüber dem<br />

sehr erfolgreichen Vorjahr (2010: 248,8 Mio. €). Der Jahresverlauf war gekennzeichnet<br />

durch eine unerwartet zurückhaltende Nachfrage in unseren Zielmärkten über weite<br />

Strecken des Jahres und dramatische Preisrückgänge bei Komponenten für<br />

PhotovoltaikAnlagen, insbesondere Solarmodulen. Beträchtliche Einmalaufwendungen<br />

im vierten Quartal belasteten das Jahresergebnis zusätzlich.<br />

Nach dem erfolgreichen Vorjahr startete das Geschäftsjahr 2011 unerwartet schlecht.<br />

Wesentliche Ursache für die schwache Entwicklung waren hohe Lagerbestände auf den<br />

verschiedenen Handelsstufen. Großhändler und Installateure hatten zum Jahresende<br />

erhebliche Vorräte aufgebaut, die wegen schwacher Nachfrage von seiten der<br />

Endkunden nicht ausreichend abgebaut werden konnten. Dieser „Stau“ in den<br />

Vertriebskanälen führte zu einem unerwartet schwachen Auftragseingang bei der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. Auslöser der schwachen Nachfrage in Deutschland war nicht nur die<br />

Absenkung der Einspeisevergütung zum 1. Januar, sondern auch die anhaltende<br />

Diskussion um die Überlastung von Stromnetzen durch die stärkere Nutzung<br />

erneuerbarer Energien und die angebliche Überförderung im Bereich der Solarenergie.<br />

Auch in unseren Auslandsmärkten wie in Italien führte die monatelange Diskussion<br />

über die weitere Entwicklung der staatlichen Förderung zu Verunsicherung und lastete<br />

damit auf der Nachfrage. Nach Vorlage der Umsätze und Auftragseingänge im April sah<br />

sich die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> daher gezwungen, die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2011<br />

zurückzunehmen.<br />

Im weiteren Verlauf des ersten Halbjahrs setzte sich die ungewöhnlich schwache<br />

Nachfrage fort, selbst nach dem Reaktorunfall in Japan und der durch die<br />

Bundesregierung beschlossenen Energiewende. Dies führte zu einem deutlichen Druck<br />

auf die Verkaufspreise, insbesondere von Solarmodulen. <strong>Sunways</strong> reagierte auf dieses<br />

herausfordernde Umfeld nicht nur mit einer Intensivierung der Marketing und<br />

Vertriebsaktivitäten, sondern auch mit kostensenkenden und liquiditätsschonenden<br />

Maßnahmen. So wurde Ende des zweiten Quartals das erste Mal im vergangenen<br />

Geschäftsjahr in der Produktion von Solarzellen und Wechselrichtern Kurzarbeit<br />

angeordnet und konsequent Lagerbestände abgebaut, um die Kapitalbindung zu<br />

verringern. Die Kurzarbeit wurde anschließend über weite Strecken des zweiten<br />

Halbjahrs fortgesetzt. Neben den politischen Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft<br />

von Förderprogrammen in unseren Zielmärkten belasteten im weiteren Verlauf des<br />

Jahres auch die finanzwirtschaftlichen Verwerfungen der „Eurokrise“ die Nachfrage.<br />

Aufgrund der unsicheren Nachfragesituation und wegen des angebotsbedingten Drucks<br />

auf die Verkaufspreise war nach der ersten Hälfte des Geschäftsjahres keine verlässliche<br />

Prognose für Umsatz und Ergebnis im Jahr 2011 mehr möglich.<br />

Auch im dritten Quartal kam es nicht zu der von vielen Beobachtern erwarteten<br />

Nachfragebelebung. Die Verunsicherung bei privaten Verbrauchern und<br />

Anlageinvestoren hielt an und die Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise trug<br />

ihren Teil zur Investitionszurückhaltung bei. Die Kürzung der Einspeisevergütung in<br />

Deutschland zum 1. Juli blieb aus. Grund war der geringe Zubau zu Beginn des Jahres.<br />

Der Schwellenwert für unterjährige Kürzungen war im EEG auf einen<br />

Gesamtjahreszubau von 3500 Megawatt peak festgelegt worden. Aus der<br />

Seite 17 von 66


Anlage I<br />

Hochrechnung der Monate März bis Mai ergab sich dagegen nur ein Wert von 2800<br />

Megawatt peak. Daher wurde von vielen Marktbeobachtern bei gleichzeitig massiv<br />

fallenden Preisen ein Anziehen der Nachfrage erwartet.<br />

Durch die anhaltend schwache Nachfrage und die gleichzeitig weltweit bestehenden<br />

massiven Überkapazitäten bei Solarzellen und Solarmodulen verstärkte sich der Druck<br />

auf die Verkaufspreise. Erst im weiteren Verlauf des vierten Quartals war angesichts der<br />

bevorstehenden nächsten Senkung der Einspeisevergütung zum 1. Januar 2012 ein<br />

Anziehen der Nachfrage in Deutschland zu spüren. Wie in den vorangegangen Jahren<br />

entwickelte sich das vierte Quartal zum absatzstärksten Zeitraum des Jahres 2011.<br />

Infolge des dramatischen Preisverfalls konnten Umsatz und Ergebnisentwicklung nicht<br />

in gleichem Maße mitziehen. So waren die erzielbaren Marktpreise z.B. für Solarmodule<br />

innerhalb von zwölf Monaten um bis zu 40 % gesunken.<br />

Obwohl <strong>Sunways</strong> durch die Fertigungskooperation mit LDK Solar die Herstellkosten von<br />

<strong>Sunways</strong> Solarmodulen deutlich senken konnte, waren die Gestehungskosten infolge<br />

des rapiden Preisrückgangs nicht mehr zu decken. Infolge der Marktentwicklung kam es<br />

im Verlauf des Jahres auch zu einem Druck auf die Verkaufspreise von Wechselrichtern,<br />

die auf der Kostenseite durch niedrigere Stückzahlen nicht aufzufangen waren. So<br />

setzen sich die Verluste der ersten drei Quartale auch im Schlussquartal fort. Zusätzlich<br />

wurde das Betriebsergebnis durch Drohverlustrückstellungen für die<br />

Waferbezugsverträge mit der Deutschen Solar <strong>AG</strong> und verschiedene Lieferverträge für<br />

Solarinverter, Rückstellungen für Gewährleistungen und Wertberichtigungen des<br />

Anlagevermögens (Impairment) belastet. Außerdem entstanden durch die Ablösung des<br />

Waferbezugsvertrags mit der LDK Solar im Zusammenhang mit der zum <strong>31.</strong> Dezember<br />

2011 beschlossenen Kapitalerhöhung weitere Einmalbelastungen, die im vierten<br />

Quartal zu berücksichtigen waren.<br />

Tabelle<br />

Umsatzerlöse nach Regionen<br />

2011 2010<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Deutschland 80,6 61 184,4 74<br />

Restliches Europa (EU) 47,1 36 52,3 21<br />

Restliche Welt 4,9 3 12,1 5<br />

Gesamt 132,6 100% 248,8 100%<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Bei einem Gesamtjahresumsatz von 132,6 Mio. € im Jahr 2011 (2010: 248,8 Mio. €)<br />

wurden 80,6 Mio. € in Deutschland erzielt; dies ist ein Rückgang um 103,8 Mio. € oder<br />

56,3 % gegenüber dem Vorjahr (2010: 184,4 Mio. €). Auch wenn unsere Erwartungen in<br />

den Auslandsmärkten im vergangenen Jahr ebenfalls nicht zu erreichen waren, so hat<br />

sich die Internationalisierung unseres Vertriebs doch deutlich stabilisierend auf das<br />

Geschäftsvolumen ausgewirkt. In unseren Auslandsmärkten wurden 52,0 Mio. € oder<br />

39,2 % der Umsatzerlöse realisiert. Damit wuchs der Exportanteil gegenüber dem<br />

Vorjahr mit 25,9 % deutlich, wenn auch die betreffenden Umsatzerlöse absolut gesehen<br />

zurückgingen (2010: 64,4 Mio. €).<br />

Italien und Frankreich waren die wichtigsten Einzelmärkte der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im Jahr<br />

2011, allerdings wurde auch die Marktentwicklung in Italien im letzten Jahr durch<br />

politische Unsicherheiten und die europäische Finanzkrise deutlich belastet. In<br />

Seite 18 von 66


Anlage I<br />

Griechenland wurde die weitere Entwicklung unserer Erlöse ebenfalls negativ durch die<br />

Finanzkrise beeinflusst, der spanische Markt ist gegen Jahresende weitgehend zum<br />

Erliegen gekommen. Die Schweiz und osteuropäische Länder wie die Slowakei waren<br />

dagegen attraktive Märkte für <strong>Sunways</strong> im Jahr 2011.<br />

Tabelle<br />

Gewinn und Verlustrechnung (in Mio. €)<br />

2011 2010<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Umsatzerlöse 132,6 102 248,8 97<br />

Bestandsveränderungen 2,1 8,7 <br />

Gesamtleistung 130,5 100 257,5 100<br />

Materialaufwand 134,3 103 215,3 84<br />

Rohertrag 3,8 3 42,2 16<br />

Personalaufwand 12,8 10 11,8 5<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 16,1 13,6 <br />

Außerordentliches Ergebnis 29,6 1,1 <br />

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 62,3 48 15,7 6<br />

Abschreibungen 1,6 1,1 <br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 63,9 49 14,6 6<br />

Finanzergebnis 0,9 0,8 <br />

Aufwendungen und Erträge aus Beteiligungen 1,9 1,3 <br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 64,8 50 14,1 6<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,1 1,5 <br />

Jahresüberschuss/fehlbetrag 64,9 12,6 <br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Die Gesamtleistung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im vergangenen Geschäftsjahr betrug 130,5 Mio. €<br />

(2010: 257,5 Mio. €). Bestandsveränderungen in Höhe von –2,1 Mio. € resultierten zum<br />

einen aus geringer vorhandenen Lagerwaren und zum anderen aus der Tatsache, dass<br />

infolge der Kurzarbeit in der Solarzellenproduktion über weite Strecken des zweiten<br />

Halbjahrs der Umfang der SupplyChain von und nach China im Zusammenhang mit der<br />

Fertigung von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen bei LDK Solar reduziert war.<br />

Mit der Fertigung von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen aus <strong>Sunways</strong> Solarzellen bei LDK Solar in<br />

China konnten wir die Herstellungskosten der Solarmodule deutlich senken. Auf der<br />

anderen Seite konnte der massive Rückgang der zu erzielenden Marktpreise im letzten<br />

Jahr nicht durch entsprechend günstigeren Einkauf von Rohstoffen (Wafer, Bauteile für<br />

Solarinverter) aufgefangen werden. Daher kam es zu einem auffallenden Ansteigen der<br />

Materialkostenquote um 19 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Damit belief sich<br />

der Rohertrag auf –3,8 Mio. € (2010: 42,2 Mio. €).<br />

Durch den fortgesetzten Aufbau an Strukturen und infolge von Vergütungserhöhungen<br />

im letzten Geschäftsjahr kam es zu einem leichten Anstieg des Personalaufwands. Im<br />

Jahresdurchschnitt wurden darüber hinaus mehr Mitarbeiter beschäftigt als im Vorjahr.<br />

Personalkosten sind weitgehend umsatzunabhängig; reduzierend wirkte sich jedoch die<br />

Kurzarbeit in produktionsnahen Bereichen aus, die im vergangenen Geschäftsjahr über<br />

längere Zeiträume angeordnet wurde.<br />

Der Saldo von sonstigen betriebliche Aufwendungen und Erträgen im Umfang von<br />

–16,1 Mio. € führte zusammen mit dem Saldo aus außerordentlichen Aufwendungen<br />

Seite 19 von 66


Anlage I<br />

und Erträgen im Umfang von –29,6 Mio. € zu einem operativen Ergebnis vor Zinsen,<br />

Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von –62,3 Mio. € (2010: 15,7 Mio. €).<br />

Ursache für den auffälligen Anstieg der außerordentlichen Aufwendungen im Vergleich<br />

zum Vorjahr sind vor allem die Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit der<br />

Ablösung des langfristigen Waferbezugsvertrags mit der LDK Solar sowie die<br />

Drohverlustrückstellungen für die Waferbezugsverträge mit der Deutschen Solar <strong>AG</strong><br />

und verschiedene Lieferverträge mit Fertigungsunternehmen für unsere Solarinverter.<br />

Positiv auf das außerordentliche Ergebnis wirkte sich der im zweiten Quartal erfolgte<br />

Zufluss des zweiten Kaufpreisanteils (Earnout) von 5,0 Mio. € aus dem Verkauf der<br />

MHH Solartechnik GmbH an die BayWa Green Energy GmbH aus. Nach Abschreibungen<br />

in Höhe von 1,6 Mio. € entstand beim Betriebsergebnis (EBIT) im Geschäftsjahr 2011 ein<br />

Verlust von –63,9 Mio. € (2010: 14,6 Mio. €).<br />

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) belief sich auf –64,8 Mio. € (2010: 12,6 Mio. €). Nach<br />

Steuern entstand damit im Geschäftsjahr 2011 ein Jahresfehlbetrag von 64,9 Mio. €<br />

(2010: Jahresüberschuss von 12,6 Mio. €).<br />

Wertorientierte Steuerung des Unternehmens.<br />

Der Erfolg der Geschäftstätigkeit des Unternehmens wird bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

hauptsächlich an der Entwicklung der Kenngrößen Umsatz und Ergebnis gemessen. Die<br />

primäre Erfolgskennziffer ist das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).<br />

Der Vorstand der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat zur Führung und Steuerung des Unternehmens ein<br />

ManagementInformationssystem aufgebaut. Seine Grundlage sind die zentralen<br />

Informationssysteme des Unternehmens. Die relevanten Daten werden in mehreren<br />

Stufen in Managementkennzahlen verdichtet. Diese Kennzahlen bilden sowohl die<br />

operative als auch die strategische Ebene des Unternehmens ab. Sie gewährleisten<br />

durch kurzfristige Verfügbarkeit die optimale Transparenz aller Unternehmensprozesse.<br />

Insbesondere wird durch das ManagementInformationssystem ein umfassender<br />

Überblick über Forderungen und Verbindlichkeiten des Unternehmens sowie die aktuell<br />

verfügbaren Geldmittel bei verschiedenen Kreditinstituten geschaffen.<br />

Der Produktbereich Solarzellen umfasst die Entwicklung, die Herstellung und den<br />

Vertrieb von Siliziumsolarzellen. Alle wichtigen Kennzahlen und Betriebsdaten, die den<br />

Produktionsprozess der Solarzellen technisch und betriebswirtschaftlich beschreiben,<br />

werden kontinuierlich überwacht. Hierbei sind die produzierte Gesamtleistung in Stück<br />

und Watt peak sowie die erreichten Wirkungsgrade, die Ausschussrate und andere<br />

Qualitätsparameter die wesentlichen Steuerungsgrößen. Treten Abweichungen von den<br />

Planzahlen auf, werden diese umgehend analysiert und falls erforderlich sofort<br />

Gegenmaßnahmen eingeleitet.<br />

Der Produktbereich Solarmodule umfasst den Vertrieb von Solarmodulen und das<br />

Projektgeschäft des Unternehmens. Der Produktbereich Solarinverter umfasst die<br />

Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Wechselrichtern. In beiden<br />

Produktbereichen werden die Entwicklung von Rohstoffpreisen und Herstellungskosten<br />

kontinuierlich überwacht. In beiden Segmenten legen wir darüber hinaus ein<br />

besonderes Augenmerk auf die Entwicklung unseres Working Capital, insbesondere auf<br />

die Entwicklung der Vorräte und des Fertigwarenbestands.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 wurden Rechnungen für verkaufte Waren im Unternehmen<br />

nahezu ausschließlich in Euro gestellt. Auf der Einkaufsseite waren dagegen Euro und<br />

USDollar annähernd von gleicher Bedeutung. Die Bauteile für unsere Inverter wurden<br />

Seite 20 von 66


Anlage I<br />

fast vollständig in Euro bezogen. Die Herstellkosten für Solarmodule fielen<br />

überwiegend in USDollar an. Im Produktbereich Solarzellen fielen die Rohstoffkosten<br />

zu etwa 40 % in USDollar an. Kurzfristige Veränderungen in den Währungsrelationen<br />

sichern wir grundsätzlich durch Devisentermingeschäfte ab.<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte des Unternehmens werden planmäßig<br />

entsprechend ihrer Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird nach<br />

Erfahrungswerten bzw. Herstellerangaben geschätzt: Sachanlagen werden linear über<br />

zwei bis dreizehn Jahre, Gebäude über 33 Jahre abgeschrieben. Grundstücke werden<br />

nicht abgeschrieben.<br />

Operativer Verlust und Einmalbelastungen schmälern das Eigenkapital.<br />

Die Bilanzsumme der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat sich zum Ende des Geschäftsjahres 2011 auf 56,3<br />

Mio. € (2010: 87,7 Mio. €) reduziert. Die entscheidenden Veränderungen in Summe und<br />

Struktur sind geprägt durch den hohen operativen Verlust aus dem unerwartet<br />

schlechten Geschäftsjahr und durch die Risiken aus Beschaffungsverträgen.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hatte in den Jahren 2006 und 2007 langfristige Waferbezugsverträge<br />

mit den Unternehmen LDK Solar und Deutsche Solar geschlossen. Durch die veränderten<br />

Rahmenbedingungen auf dem PhotovoltaikMarkt entsprechen die damalige<br />

Ausgestaltung der Verträge und die vereinbarten Preise nicht mehr den aktuellen<br />

Marktbedingungen. <strong>Sunways</strong> konnte in den vergangenen Jahren jeweils die<br />

Konditionen in kontinuierlichen Gesprächen mit beiden Partnern mit Blick auf die<br />

Preisentwicklung am Spotmarkt neu verhandeln. Dennoch bestand für den Fall, dass<br />

keine Einigung erzielt worden wäre, und beide Lieferanten die vertraglichen<br />

Konditionen in vollem Umfang eingefordert hätten, ein jährliches finanzielles Risiko im<br />

hohen Millionenbereich.<br />

Der Langfristvertrag mit der LDK Solar Gruppe wurde im Zusammenhang mit der am <strong>31.</strong><br />

Dezember 2011 beschlossenen Kapitalerhöhung abgelöst. <strong>Sunways</strong> strebt an, auch den<br />

Vertrag mit der Deutschen Solar <strong>AG</strong> einvernehmlich zu beenden. Für die daraus<br />

resultierende finanzielle Belastung wurde eine Rückstellung gebildet. Vor dem<br />

Hintergrund der hohen Nachfrage nach <strong>Sunways</strong> Solarinvertern im Geschäftsjahr 2010<br />

und angesichts der Markterwartungen für das Jahr 2011 hatte <strong>Sunways</strong> längerfristige<br />

Verträge mit Bauteillieferanten und Fertigungsunternehmen geschlossen. Durch die<br />

abweichende Entwicklung der Nachfrage im vergangenen Jahr konnten vertraglich<br />

definierte Mengen nicht vollständig abgenommen werden. <strong>Sunways</strong> könnte daher<br />

gezwungen sein, im laufenden Geschäftsjahr entweder zu nicht mehr marktgerechten<br />

Preisen abzunehmen oder Zahlungen für die Ablösung der Verträge zu leisten. Auch für<br />

dieses Risiko wurden Rückstellungen gebildet.<br />

Diese Drohverlustrückstellungen und die kurzfristigen Bankkredite sind die<br />

hauptsächlichen Ursachen für die Ausweitung der kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber dem Vorjahr. Hinzu kommen Gewährleistungsrückstellungen für verkaufte<br />

Produkte. Gegenüber dem <strong>31.</strong> Dezember 2010 haben sich dagegen die<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen durch das geringere<br />

Geschäftsvolumen vermindert (im zweiten Halbjahr 2011 wurde über weite Strecken in<br />

der Solarzellproduktion Kurzarbeit angeordnet, um die Liquidität zu schonen und die<br />

Kapitalbindung in Beständen zu begrenzen). Insgesamt haben sich die kurzfristigen<br />

Verbindlichkeiten zum Jahresende 2011 auf 24,3 Mio. € erhöht (2010: 20,4 Mio. €).<br />

Seite 21 von 66


Anlage I<br />

Grafik<br />

Bilanzstruktur Aktiva (in %)<br />

14 15<br />

Liquide Mittel<br />

73<br />

76<br />

Kurzfristige<br />

Vermögensw erte<br />

Langfristige<br />

Vermögensw erte<br />

13 9<br />

2011 2010<br />

Grafik<br />

Bilanzstruktur Passiva (in %)<br />

43<br />

23<br />

33<br />

77<br />

Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

Eigenkapital<br />

24<br />

2011 2010<br />

Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem Vorjahr auf 18,6 Mio. €<br />

erhöht (2010: – ). Hierfür ist die Tatsache verantwortlich, dass der größere Teil der<br />

Ablösezahlung für den Waferbezugsvertrag mit der LDK Solar als langfristige<br />

Verbindlichkeit gestaltet wurde, die über einen Zeitraum von 10 Jahren zu tilgen ist.<br />

Außerdem finden sich hier die langfristigen Anteile der o.g. Drohverlustrückstellungen.<br />

Darüber hinaus haben Gewährleistungsverlängerungen für unsere Solarinverter<br />

aufgrund der entsprechenden Nachfrage unserer Kunden zugenommen.<br />

Das Eigenkapital der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wurde durch den umfangreichen operativen Verlust<br />

aus dem Geschäftsjahr 2011 und die genannten Einmalbelastungen auf 13,4 Mio. €<br />

reduziert (2010: 67,3 Mio. €). In dieser Summe sind bereits die von der LDK Solar<br />

Germany Holding GmbH geleisteten Einzahlungen für die Durchführung der<br />

Kapitalerhöhung enthalten. Die Eigenkapitalquote zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 lag<br />

dementsprechend noch bei 24 % (2010: 77 %).<br />

Seite 22 von 66


Anlage I<br />

Die Summe der kurzfristigen Vermögenswerte zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 betrug 41,5 Mio.<br />

€ (2010: 66,4 Mio. €). Aufgrund der insgesamt geringeren Bilanzsumme lag ihr Anteil<br />

bei 73 %. Hierin enthalten sind zum einen die Forderungen der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> an die LDK<br />

Solar Germany Holding GmbH aus der am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung sowie die Vermögenswerte des zur Veräußerung bestimmten<br />

Teilbetriebs Solarzellenproduktion in <strong>Konstanz</strong>. Auf der anderen Seite sind die Vorräte<br />

im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen. Neben reduzierten Stückzahlen<br />

kommen hier auch die gefallenen Marktpreise für PVProdukte zum tragen. Gleichzeitig<br />

bestanden durch das geringere Geschäftsvolumen zum Ende des Jahres weniger<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die liquiden Mittel sind infolge der<br />

Verluste auf 7,7 Mio. € zurückgegangen (2010: 13,2 Mio. €).<br />

Tabelle<br />

Bilanz (in Mio. €)<br />

Aktivseite<br />

2011 2010<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Liquide Mittel 7,7 14 13,2 15<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 41,5 73 66,4 76<br />

Langfristige Vermögenswerte 7,1 13 8,1 9<br />

Gesamt 56,3 100 87,7 100<br />

Passivseite<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 24,3 43 20,4 23<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 18,6 33 <br />

Eigenkapital 13,4 24 67,3 77<br />

Gesamt 56,3 100 87,7 100<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Die langfristigen Vermögenswerte haben gegenüber dem <strong>31.</strong> Dezember 2010 auf 7,1<br />

Mio. € abgenommen. Dafür sind vor allem die Abschreibungen des Anlagevermögens<br />

sowie der langfristigen Anzahlungen aus den Waferbezugsverträgen verantwortlich.<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres 2011, das mit einem beträchtlichen Verlust aus dem<br />

operativen Geschäft und umfangreichen Einmalbelastungen abgeschlossen wurde, und<br />

mit Berücksichtigung der zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossenen Kapitalerhöhung zeigt<br />

sich die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> noch mit einer akzeptablen Bilanzstruktur. Gegenüber dem Stand<br />

zum <strong>31.</strong> Dezember 2010 ist das Unternehmen damit jedoch deutlich anfälliger für<br />

Schwankungen im Geschäft , da fortgesetzte Verluste in der Zukunft weiter<br />

Eigenkapital aufzehren. Das Eigenkapital belief sich zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 auf 13,4<br />

Mio. €; das entspricht einem Wert des Eigenkapitals je Aktie von rund 1,16 €.<br />

Seit dem Geschäftsjahr 2010 stellt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihre Geschäftstätigkeit in der<br />

externen Berichterstattung über drei Produktbereiche dar: Solarzellen, Solarmodule<br />

und Solarinverter. <strong>Sunways</strong> verrechnet die Solarzellen für die Herstellung von eigenen<br />

<strong>Sunways</strong> Solarmodulen intern zu marktüblichen Verrechnungspreisen.<br />

Seite 23 von 66


Anlage I<br />

Solarzellen.<br />

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2011 verfolgt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im Produktbereich<br />

Solarzellen ein verändertes Geschäftsmodell. Ziel ist es, <strong>Sunways</strong> Solarzellen vorrangig<br />

in eigenen <strong>Sunways</strong> Solarmodulen einzusetzen. Daher wurde die Herstellkooperation<br />

für <strong>Sunways</strong> Solarmodule mit der LDK Solar ausgebaut, die Ende des Jahres 2010<br />

begonnen worden war, um die Kostenvorteile der internationalen Arbeitsteilung zu<br />

nutzen. Gegenüber dem früheren Geschäftsmodell vermindert sich der extern realisierte<br />

Absatz von Solarzellen.<br />

Diese Veränderungen spiegeln sich in der Entwicklung des Produktbereichs im<br />

vergangenen Geschäftsjahr genauso wie die über viele Monate unerwartet<br />

zurückhaltende Nachfrage nach Solarmodulen und damit auch Solarzellen. Die<br />

Umsatzerlöse erreichten im Geschäftsjahr 2011 eine Höhe von 7,3 Mio. € (2010: 77,9<br />

Mio. €). Das ist ein massiver Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Innenumsatz mit<br />

dem Segment Solarmodule belief sich auf 52,8 Mio. € (2010: 28,6 Mio. €). Der Umsatz<br />

mit Sonderzellen in anderen Formaten und Farben erreichte im letzten Jahr 5,1 Mio. €,<br />

das sind 8,5 % der Gesamterlöse oder rund zwei Drittel der externen Umsätze in diesem<br />

Bereich. Umsätze aus Vor und Hilfsprodukten mit der <strong>Sunways</strong> Production GmbH<br />

beliefen sich auf 16,5 Mio. € (2010: 28,4 Mio. €).<br />

Infolge der Nachfrageschwäche auf dem Markt für PVProdukte wurde ab Mai des<br />

vergangenen Jahres in unserer Solarzellenproduktion wiederholt für längere Zeiträume<br />

Kurzarbeit angeordnet, um den Aufbau von überhöhten Lagerbeständen zu vermeiden<br />

und die Liquidität des Unternehmens zu schonen. Die theoretische<br />

Produktionskapazität bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in <strong>Konstanz</strong> und bei unserer Tochter, der<br />

<strong>Sunways</strong> Production GmbH in Arnstadt, lag im Jahr 2011, also vor dem Verkauf des<br />

Teilbetriebs in <strong>Konstanz</strong>, bei 116 Megawatt peak; in Zukunft wird die jährliche<br />

Kapazität bei rund 100 Megawatt peak liegen.<br />

Die von uns entwickelte hocheffiziente Solarzellgeneration „18+“ erreicht in der<br />

Serienproduktion inzwischen einen mittleren Wirkungsgrad von über 18,6 % bei<br />

monokristallinen Solarzellen; bei multikristallinen Solarzellen wird mit diesem<br />

Zellkonzept in der Serie ein durchschnittlicher Wirkungsgrad von über 17 % erreicht. Sie<br />

zeichnen sich darüber hinaus durch bestmögliche <strong>Konstanz</strong> der Leistung aus. Die<br />

<strong>Sunways</strong> P3 Technology verhindert den sogenannten LIDEffekt, den bei<br />

monokristallinen Solarzellen durch Licht verursachten Leistungsrückgang während der<br />

ersten Betriebstage einer PhotovoltaikAnlage. Die P3 Technology schützt außerdem<br />

vor der potenzialinduzierten Leistungsabnahme bei mono und multikristallinen<br />

Solarzellen, dem sogenannten PIDEffekt. Umfangreiche Tests unter strengsten<br />

Bedingungen haben bestätigt, dass die <strong>Sunways</strong> P3 Technology solche Leistungsverluste<br />

verhindert. Ergebnis ist die langfristig stabile und maximale Leistungsfähigkeit von<br />

<strong>Sunways</strong> Solarmodulen.<br />

Neben mono und multikristallinen Solarzellen im 6ZollStandardformat (156x156 mm)<br />

bieten wir unseren Kunden kristalline Sonderzellen in verschiedenen Formaten, Farben<br />

und Transparenzgraden, z.B. für den Einsatz in der Automobilindustrie oder in der<br />

gebäudeintegrierten Photovoltaik. Die Zellen für die Automobilindustrie werden z.B. in<br />

das Dach des Fisker Karma und in Solarschiebedächer des Autozulieferers Webasto<br />

eingebaut, die unter anderem in Fahrzeugen der Marken Audi und Seat zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Seite 24 von 66


Anlage I<br />

Solarmodule.<br />

Auch die Entwicklung des Produktbereichs Solarmodule im vergangenen Geschäftsjahr<br />

wurde durch die schwache Marktnachfrage sowie die kontinuierlich weiter<br />

ausgebauten Produktionskapazitäten weltweit und die damit hohen Angebotsvolumina<br />

geprägt. Die außerplanmäßigen Kürzungen der Einspeisevergütung in Deutschland<br />

während des Jahres 2010 sowie die regelmäßige Kürzung der Vergütung zum 1. Januar<br />

2011 trugen zur Nachfragezurückhaltung in den ersten Monaten des letzten Jahres bei.<br />

Im weiteren Verlauf des Jahres nahmen die Auswirkungen der Schuldenkrise in Italien<br />

zu. Verunsicherung bei privaten Verbrauchern und Investoren hinsichtlich der<br />

Verlässlichkeit von Förderzusagen auf der einen Seite und der Wirksamkeit<br />

angekündigter Sparmaßnahmen auf der anderen Seite hemmten die Nachfrage in<br />

diesem für <strong>Sunways</strong> wichtigen Auslandsmarkt.<br />

Insgesamt wurde im Produktbereich Solarmodule im Jahr 2011 ein Umsatz von 81,3<br />

Mio. € erzielt (2010: 96,0 Mio. €). Dies ist ein Rückgang um 15,3 %. In den Umsätzen im<br />

letzten Jahr ist auch Handelsware enthalten, auf die vor allem im ersten Quartal<br />

zurückgegriffen wurde, als die Herstellkooperation mit LDK Solar für <strong>Sunways</strong><br />

Solarmodule der EcoLine anlief. Außerdem sichern wir damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer Kunden über das gesamte Spektrum der PhotovoltaikModule und –Systeme.<br />

In unserem Heimatmarkt Deutschland realisierten wir Umsatzerlöse in Höhe von 37,2<br />

Mio. € (2010: 57,9 Mio. €). Die Umsätze in unseren europäischen Auslandsmärkten<br />

konnten gegenüber dem Vorjahr um 16 % auf 44,1 Mio. € gesteigert werden (2010:<br />

38,0 Mio. €). Damit erreichte die Exportquote im Produktbereich Solarmodule 54,2 %<br />

(2010: 40 %). Wichtigster Auslandsmarkt für <strong>Sunways</strong> Solarmodule im Geschäftsjahr<br />

2011 war Italien mit einem Umsatz von 29,4 Mio. € (2010: 28,5 Mio. €); dies entspricht<br />

einem Anteil von 36,2 % am Umsatz des Produktbereiches. Danach folgen Frankreich,<br />

die Schweiz und die Slowakei. In Frankreich konnte der Umsatz mit 4,1 Mio. €<br />

gegenüber dem Vorjahr fast versechsfacht werden.<br />

Tabelle<br />

Solarmodule: Umsatzerlöse nach Regionen (in Mio. €)<br />

2011 2010<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Deutschland 37,2 45,8 57,9 60,4<br />

Restliches Europa 44,1 54,2 38,0 39,6<br />

Amerika 0 0 0 0<br />

Asien 0 0 0 0<br />

Restliche Welt 0 0 0 0<br />

Gesamt 81,3 100% 96,0 100%<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Nach einem schwachen ersten Quartal konnte der Absatz an Solarmodulen im Verlauf<br />

des Jahres wieder ausgebaut werden. Mit einem Absatz von 22,1 Megawatt peak war<br />

das vierte Quartal nicht nur das stärkste Im Jahresverlauf, sondern auch in der<br />

bisherigen Geschichte der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. Insgesamt konnten im letzten Jahr Solarmodule<br />

mit einer Leistung von 66,8 Megawatt peak abgesetzt werden (2010: 54 Megawatt<br />

peak) – ein Wachstum von 23,7 % gegenüber dem Vorjahr. Wegen des dramatischen<br />

Rückgangs der Marktpreise für Solarmodule konnte sich dieses beachtliche Wachstum<br />

jedoch nicht entsprechend im Rohertrag des Produktbereichs auswirken.<br />

Seite 25 von 66


Anlage I<br />

Grafik<br />

Solarmodule: Absatzentwicklung (in MWp)<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2011 2010 2009 2008<br />

Die zurückhaltende Nachfrage in den wichtigsten PhotovoltaikMärkten und das<br />

marktweite Überangebot an Solarmodulen führte im Jahr 2011 zu einem massiven<br />

Preisdruck. Bei einem Umsatz und Absatzvergleich der Schlussquartale 2010 und 2011<br />

zeigt sich ein rechnerischer Rückgang der zu erzielenden Preise um rund 40 % (ohne<br />

Berücksichtigung der individuellen Leistungsklassen, Modulreihen und Absatzmärkte).<br />

Mit der im Jahr 2010 begonnenen Änderung des Geschäftsmodells und der Fertigung<br />

von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen durch den Kooperationspartner LDK Solar in China konnten<br />

die Herstellungskosten im Segment deutlich reduziert werden. Dieser Kostenvorteil<br />

konnte sich jedoch im vergangenen Jahr wegen des gleichzeitig starken Verfalls der<br />

Marktpreise für Solarzellen und Solarmodule nicht in einer verbesserten Profitabilität<br />

niederschlagen. Verantwortlich dafür ist die Tatsache, dass zwischen dem Einkauf der<br />

Wafer bzw. der Produktion der Solarzellen und der Rücklieferung der verkaufsfähigen<br />

Solarmodule acht bis zehn Wochen Zeit vergehen. Bei dem starken Preisrückgang<br />

konnten die dann erzielbaren Verkaufspreise die Gestehungskosten nicht mehr decken.<br />

Solarinverter.<br />

Die Entwicklung des Produktbereichs Solarinverter wurde sehr deutlich von der<br />

unerwartet zurückhaltenden Nachfrage über weite Teile des Geschäftsjahres 2011<br />

geprägt. Insgesamt erreichten die Umsatzerlöse nur 27,5 Mio. € (2010: 46,6 Mio. €); dies<br />

ist ein Rückgang um 41,0 %. Am stärksten getroffen wurde das erste Quartal. Nach<br />

zeitweise massiven Versorgungsengpässen im Jahr 2010 hatten sich Großhändler und<br />

Installateure zum Jahresende hin verstärkt mit Wechselrichtern bevorratet, die dann<br />

jedoch aufgrund der ausbleibenden Nachfrage nicht im erwarteten Umfang abgesetzt<br />

werden konnten. In der Folge sank auch deren Nachfrage bei Herstellern wie <strong>Sunways</strong>.<br />

Im weiteren Verlauf des vergangenen Jahres konnte des Geschäftsvolumen nach und<br />

nach wieder ausgebaut werden; das vierte Quartal war das stärkste im Jahresverlauf.<br />

In Deutschland erzielten wir im vergangenen Geschäftsjahr 77,4 % unserer<br />

Umsatzerlöse mit Solarinvertern (2010: 72,3 %). Die Erlöse in unseren europäischen<br />

Auslandsmärkten gingen auf 6,3 Mio. € zurück (2010: 12,9 Mio. €) und erreichten damit<br />

einen Anteil von 22,6% (2010: 27,7%). In dieser Entwicklung zeigt sich nicht nur die<br />

Schwäche von Märkten wie Spanien und Italien, in denen <strong>Sunways</strong> in früheren Jahren<br />

signifikante Umsatzanteile erzielen konnte, sondern auch der steigende Anteil unseres<br />

Geschäftes mit OEMGeräten, die wir für andere Anbieter liefern; diese Lieferungen<br />

werden in Deutschland verbucht.<br />

Seite 26 von 66


Anlage I<br />

Nachfragezurückhaltung infolge von veränderten Einspeisevergütungen für Solarstrom,<br />

der andauernden Finanzkrise und wegen teilweise lange bestehenden Unsicherheiten<br />

über die weitere Entwicklung von Förderprogrammen beeinflusste auch die<br />

Entwicklung in unseren Auslandsmärkten. Der wichtigste Auslandsmarkt für <strong>Sunways</strong><br />

Solarinverter im letzten Geschäftsjahr war Italien mit einem Umsatz von 3,2 Mio. €<br />

(2010: 5,0 Mio. €). Damit erreichte Italien einen Anteil von 11,6 % bezogen auf den<br />

gesamten Umsatz im Segment. Besonders hart getroffen wurde Spanien, in früheren<br />

Jahren neben Deutschland unser wichtigster Markt für Solarinverter. Hier brach der<br />

Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 80 % ein (2010: 4,9 Mio. €).<br />

Demgegenüber zeigte die Entwicklung der Erlöse in England, Frankreich und der<br />

Slowakei im letzten Geschäftsjahr eine erfreuliche Tendenz, wenn auch auf einem noch<br />

relativ niedrigen Niveau.<br />

Tabelle<br />

Solarinverter: Umsatzerlöse nach Regionen (in Mio. €)<br />

2011 2010<br />

Mio. € % Mio. € %<br />

Deutschland 21,2 77,4 33,7 72,3<br />

Restliches Europa 6,3 22,6 12,9 27,7<br />

Amerika 0 0 0 0<br />

Asien 0 0 0 0<br />

Restliche Welt 0 0 0 0<br />

Gesamt 27,5 100% 46,6 100%<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Im stärksten Quartal des Jahres 2011, dem vierten Quartal, konnten wir Solarinverter<br />

mit einer Gesamtleistung von 49,6 Megawatt peak absetzen. Der Absatz lag damit über<br />

dem des Vergleichsquartals des Vorjahres (Q4 2010: 46,1 Megawatt peak). Insgesamt<br />

konnten wir im Jahr 2011 jedoch nur Solarinverter mit einer Leistung von 139,3<br />

Megawatt peak absetzen, d.h. 27,1% weniger als im Vorjahr (2010: 191,1 Megawatt<br />

peak). Der Anteil von OEMVersionen unserer Geräte erreichte 25,7 Megawatt peak;<br />

damit konnten wir den Anteil dieses Geschäfts im Vergleich zum Vorjahr ausbauen.<br />

Grafik<br />

Solarinverter: Absatzentwicklung (in MWp)<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

2011 2010 2009 2008<br />

Seite 27 von 66


Anlage I<br />

2.2 Personal und Organisation.<br />

Zum Ende des Geschäftsjahres 2011 beschäftigte die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> 196 Mitarbeiter<br />

(2010: 193). Um die Vertriebskraft von <strong>Sunways</strong> im Wettbewerb mit anderen<br />

Marktteilnehmern zu stärken, wurde der Bereich Marketing & Vertrieb weiter<br />

ausgebaut. Die Anzahl der Mitarbeiter im Auslandsgeschäft inklusive der<br />

Niederlassungen in Bologna (Italien) und Barcelona (Spanien) lag zum Ende des Jahres<br />

2011 bei 16 (2010: 14). Mehr Mitarbeiter als im Vorjahr waren auch im Bereich<br />

Forschung & Entwicklung tätig. Eine technologisch führende Position und der stetige<br />

Nachschub an innovativen marktgerechten Produkten sind die Grundlage für eine<br />

erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens in der Zukunft.<br />

In der Produktion und zugehörigen Bereichen waren dagegen im Vergleich zum Vorjahr<br />

10 Arbeitnehmer weniger beschäftigt. Ursache für diesen Rückgang ist die Kombination<br />

aus erhöhter Fluktuation infolge der aktuellen wirtschaftlichen Situation der<br />

PhotovoltaikIndustrie und der lange andauernden Kurzarbeit bei <strong>Sunways</strong> im<br />

Geschäftsjahr 2011 sowie eine auslastungsbedingte Anpassung des Personalbestands. Im<br />

Stand zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 ist darüber hinaus noch der Teilbetrieb<br />

Solarzellenproduktion bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in <strong>Konstanz</strong> enthalten, der mit Wirkung zum<br />

1. Februar 2012 an die 3D Solar <strong>AG</strong> in Weinfelden (Schweiz) verkauft wurde.<br />

Die folgende Übersicht zeigt die Verteilung des Personals nach Funktionsbereichen<br />

(ohne Berücksichtigung von Vorstandsmitgliedern und Auszubildenden):<br />

250<br />

200<br />

193 196<br />

42 46<br />

150<br />

100<br />

50<br />

51 56<br />

33<br />

37<br />

67<br />

57<br />

Verwaltung / Einkauf<br />

Vertrieb<br />

Forschung /<br />

Entwicklung<br />

Produktion<br />

0<br />

2010 2011<br />

Wegen der zurückhaltenden Marktnachfrage und zur Schonung der Liquidität wurde<br />

im zurückliegenden Geschäftsjahr in der Produktion und produktionsnahen Bereichen<br />

teilweise Kurzarbeit angeordnet. Um die Maßnahme möglichst verträglich für die<br />

Belegschaft zu gestalten, wurden zunächst Überstundenkonten abgebaut und Urlaub<br />

gewährt. Darüber hinaus wurde das Kurzarbeitergeld für Mitarbeiter in niedrigen<br />

Lohngruppen durch ergänzende Zahlungen des Unternehmens aufgestockt. In Summe<br />

erreichte die Kurzarbeit in der Zell und Inverterproduktion in <strong>Konstanz</strong> einen Anteil<br />

von 25 % der Jahresarbeitszeit.<br />

Seite 28 von 66


Anlage I<br />

Im Interesse ihrer Beschäftigten legt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> Wert auf die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie. Im letzten Geschäftsjahr nahmen Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

zum ersten Mal in größerem Umfang ihr Recht auf Elternzeit in Anspruch. Dabei war<br />

der Anteil an männlichen und weiblichen Mitarbeitern gleich hoch. In Bereichen, in<br />

denen dies ohne Störung der Betriebsabläufe möglich ist, bietet <strong>Sunways</strong><br />

Teilzeitarbeitsplätze an. Im Schichtbetrieb der Produktion ist dies nur schwer zu<br />

realisieren. <strong>Sunways</strong> ist auch bestrebt, Arbeitnehmer bei der Kinderbetreuung zu<br />

unterstützen und Familien zu fördern. Auf Antrag wird daher seit dem vergangenen<br />

Geschäftsjahr ein Zuschuss zu den Kosten einer von den Eltern organisierten<br />

Tagesbetreuung gewährt. Darüber hinaus wurde im letzten Jahr der Arbeigeberbeitrag<br />

zur betrieblichen Altervorsorge erhöht.<br />

Personalentwicklung und Führung.<br />

Im letzten Geschäftsjahr wurde betroffenen Arbeitnehmern während der Kurzarbeit<br />

eine berufliche Qualifikationsmaßnahme angeboten. Beschäftigte aus Produktion und<br />

Qualitätssicherung nahmen an einer Weiterbildung mit den Schwerpunkten<br />

Prozessoptimierung (Six Sigma) und Lean Management teil. Mit erfolgreicher<br />

Abschlussprüfung erhielten die Teilnehmer ein Zertifikat als „Fachkraft für<br />

Qualitätssicherung“.<br />

<strong>Sunways</strong> war darüber hinaus bemüht, die hohe Qualifikation von Mitarbeitern im<br />

Customer Service und bei der Technischen Hotline durch Job Rotation weiter zu<br />

verbessern. Sie wurden daher zeitweise in der Entwicklung und Qualitätssicherung<br />

eingesetzt und konnten so ihre Produktkenntnisse erweitern. Die Qualifikation aller<br />

Beschäftigten des Unternehmens unterstützten wir wie in der Vergangenheit durch<br />

individuelle Bildungsmaßnahmen und die Teilnahme an aufgabenspezifischen<br />

Tagungen und Kongressen.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 hatte der Vorstand ein neues Leitbild und Führungsgundsätze für<br />

die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> verabschiedet. Gleichzeitig war ein begleitendes Führungskräfte<br />

Entwicklungsprogramm gestartet worden. Ziel dieses Programms ist es, die<br />

Führungskräfte aller Ebenen so zu schulen, dass sie Ihrer Führungsaufgabe im<br />

Unternehmen gerecht werden und mit ihren Mitarbeitern Veränderungsprozesse<br />

erfolgreich gestalten können. Dieses FührungskräfteEntwicklungsprogramm konnte im<br />

Geschäftsjahr 2011 auf der ManagementEbene sowie auf der Ebene von Gruppen und<br />

Schichtleitern abgeschlossen werden.<br />

Zur Förderung der direkten Kommunikation aller Mitarbeiter mit Vorstand und<br />

Management wurden im vergangenen Geschäftsjahr erstmals sogenannte<br />

Kaminabende angeboten. Die daran teilnehmenden Beschäftigten interessierten sich<br />

insbesondere für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens und adressierten<br />

Fragen aus den Bereichen Kommunikation, Unternehmenskultur und Personal.<br />

Organisationsentwicklung.<br />

Um der Internationalisierung des PhotovoltaikMarktes und der weiteren Entwicklung<br />

des operativen Geschäfts der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> gerecht zu werden, wurden im letzten<br />

Geschäftsjahr nicht nur der Vertrieb und das Auslandsgeschäft ausgebaut. Die<br />

Führungsebene des Unternehmens wurde auf drei Positionen verstärkt. Mit der neuen<br />

Funktion Leiter Logistik/Versand und Exportsteuerung reagieren wir auf die<br />

gestiegenen Anforderungen in diesem Bereich, die sich z.B. durch die Herstellung von<br />

Seite 29 von 66


Anlage I<br />

<strong>Sunways</strong> Solarmodulen bei der LDK Solar in China und die internationale Beschaffung<br />

von Rohmaterialien und Bauteilen ergeben. Der Leiter Internationaler Service<br />

verantwortet den Ausbau unseres Kundendienstes, z.B. für <strong>Sunways</strong> Solarinverter, in<br />

unseren internationalen Märkten und dessen weitere kundenorientierte Optimierung.<br />

Aufgabe der neu geschaffenen Funtion Leiter Organisation ist die Steuerung und<br />

Optimierung von Geschäftsprozessen sowie die Verantwortung für die IT und das<br />

Qualitätsmanagement.<br />

Im letzten Geschäftsjahr wurden Beschäftigte verstärkt auch in unserem<br />

Tochterunternehmen in Arnstadt eingesetzt, insbesondere während Phasen der<br />

Kurzarbeit. Dies betraf vor allem Mitarbeiter aus den Bereichen Produktion,<br />

Qualitätssicherung und IT. Die Zusammenarbeit zwischen gleichen oder ähnlichen<br />

Funktionen an den beiden Standorten hat durch diese Maßnahme erkennbar profitiert.<br />

Ausbildung und Rekrutierung.<br />

Bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> befanden sich zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 12 Jugendliche in einer<br />

beruflichen Ausbildung (2010: 10). Mit Berücksichtigung unseres Tochterunternehmens<br />

befinden sich insgesamt 19 Jugendliche bei uns in Ausbildung (2010: 18). In den letzten<br />

zwei bis drei Jahren stieg die Zahl an Auszubildenden damit insgesamt um rund 50 %.<br />

Aktuell erlernen drei Viertel der Jugendlichen in unserem Unternehmen einen<br />

technischen Beruf. Als Vorbereitung auf die zunehmende Internationalisierung der PV<br />

Industrie ermöglichte <strong>Sunways</strong> im vergangenen Jahr einem Auszubildenden ein<br />

Auslandspraktikum in der spanischen Niederlassung.<br />

Neben den bisher bereits angebotenen Ausbildungsberufen Fachinformatiker,<br />

Elektroniker, Mikrotechnologe und Büro bzw. Industriekaufmann ermöglicht die<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ab dem Jahr 2012 auch eine Ausbildung zum Maschinen und<br />

Anlagenführer. Im laufenden Jahr bietet <strong>Sunways</strong> auch erstmals einem Studenten eine<br />

duale Ausbildung in Kooperation mit der Dualen Hochschule Mosbach (Internationales<br />

technisches Vertriebsmanagement).<br />

Jedes Unternehmen benötigt ausreichend Nachwuchs an qualifizierten und motivierten<br />

Arbeitnehmern. Die Rekrutierung von Mitarbeitern gestaltete sich im Lauf des<br />

vergangenen Geschäftsjahres zunehmend schwieriger. Faktoren, die hier eine Rolle<br />

spielen, sind die geringeren Zahlen an Schulabgängern, weniger Absolventen in<br />

ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und die im Lauf des Jahres zunehmend<br />

negative wirtschaftliche Entwicklung der PVIndustrie in Deutschland. Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

bemüht sich seit Jahren kontinuierlich, Jugendliche und Berufseinsteiger über ihre<br />

Perspektiven im Unternehmen zu informieren. Neben der regelmäßigen Teilnahme an<br />

Karrieremessen in BadenWürttemberg und Thüringen sind in diesem Zusammenhang<br />

der „Girls’ Day“ und eine Bildungspartnerschaft zu erwähnen, die <strong>Sunways</strong> im<br />

vergangenen Jahr mit dem GeschwisterSchollGymnasium in <strong>Konstanz</strong> einging.<br />

Der „Girls’ Day“ ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen in<br />

Deutschland. Obwohl Mädchen und junge Frauen in Deutschland sehr gut ausgebildet<br />

sind, entscheiden sich die meisten für „typisch weibliche“ Berufe. Nach der ersten<br />

Teilnahme im Jahr 2010 öffnete die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in <strong>Konstanz</strong> auch im letzten<br />

Geschäftsjahr ihre Türen, um interessierten Mädchen im Alter von 1115 Jahren zu<br />

zeigen, wie interessant und spannend die Arbeit bei einem Technologieunternehmen<br />

sein kann.<br />

Seite 30 von 66


Anlage I<br />

Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen werden vom Land Baden<br />

Württemberg und den Industrie und Handelskammern des Landes unterstützt. Sie<br />

sollen die Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern, ihre wirtschaftliche und<br />

naturwissenschaftlichtechnische Bildung fördern. Sie sind Ausdruck des regionalen<br />

Engagements von Unternehmen und vermitteln den Kontakt zwischen Fachkräften und<br />

Arbeitgebern von morgen. Unternehmen wie <strong>Sunways</strong> bieten im Rahmen der<br />

Partnerschaften Betriebspraktika für Schülerinnen und Schüler, Hospitationen für<br />

Lehrer, Fachvorträge von Unternehmensvertretern im Unterricht oder die Beteiligung<br />

an betrieblichen Projekten.<br />

2.3 Forschung und Entwicklung.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat die Entwicklung der Photovoltaik in Deutschland mit geprägt und<br />

ist heute eines der führenden Unternehmen für Solartechnologie. Unsere Mitarbeiter in<br />

den Entwicklungsabteilungen für Solarzellen und Solarmodule bzw. Solarinverter<br />

arbeiten ständig an innovativen Lösungen und Produkten für unsere Kunden.<br />

Grundlage für Erfolge in der Entwicklung sind lange Erfahrung, hohe Qualifikation und<br />

Kooperationen mit führenden Forschungsinstituten an unserem Entwicklungsstandort<br />

in <strong>Konstanz</strong> sowie in ganz Deutschland. So haben wir uns ein starkes Netzwerk<br />

aufgebaut und können neue Ideen und Konzepte schnell in die Praxis umsetzen.<br />

Zu unseren Kooperationspartnern in der anwendungsorientierten Forschung und<br />

Entwicklung gehören das International Solar Energy Research Center (ISC) in <strong>Konstanz</strong>,<br />

die Universität <strong>Konstanz</strong>, das Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH), das<br />

HelmholtzZentrum Berlin für Materialien und Energie (HZB), das Fraunhofer Institut für<br />

Solare Energiesysteme (FhG ISE) in Freiburg, das Forschungsinstitut für Mikrosensorik<br />

und Photovoltaik (CiS) in Erfurt und das FraunhoferCenter für SiliziumPhotovoltaik<br />

(CSP) in Halle. Außerdem ist <strong>Sunways</strong> Mitglied des „Solarvalley Mitteldeutschland“,<br />

einem Verbund von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen in<br />

Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen, der als sogenannter Spitzencluster vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Im Rahmen von<br />

Forschungsprojekten arbeiten wir auch mit führenden deutschen Anlagenherstellern<br />

zusammen. Im Bereich der Wechselrichtertechnologie kooperieren wir bei der<br />

Entwicklung und weiteren Optimierung der Topologie, d. h. der Schaltungskonzepte,<br />

ebenfalls mit dem Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg.<br />

Entwicklung Solarzellen.<br />

<strong>Sunways</strong> Solarzellen sind hocheffizient. Wir legen unser Augenmerk auf Langlebigkeit,<br />

Leistungsstabilität und Ertragssicherheit. Grundlage für unsere hohen Wirkungsgrade<br />

sind optimierte Fertigungsprozesse und strenge Qualitätskriterien. Im Einzelnen sind<br />

dies z.B. eine besondere Materialauswahl, eine verbesserte Frontseite, eine auf das<br />

natürliche Sonnenlicht optimierte Antireflexschicht und ein sehr gutes<br />

Schwachlichtverhalten.<br />

Unser wichtigstes Ziel bleibt die weitere Steigerung des Wirkungsgrades bei<br />

gleichzeitiger Reduktion der Kosten pro Watt peak. Dabei konnten wir im letzten Jahr<br />

deutliche Fortschritte erzielen. Die von uns entwickelte hocheffiziente<br />

Solarzellgeneration „18+“ erreicht in der Serienproduktion inzwischen einen mittleren<br />

Wirkungsgrad von über 18,6 % bei monokristallinen Solarzellen; Spitzenwirkungsgrade<br />

Seite 31 von 66


Anlage I<br />

liegen über 19 %. Bei multikristallinen Solarzellen wird mit diesem Zellkonzept in der<br />

Serie ein durchschnittlicher Wirkungsgrad von über 17 % erreicht.<br />

Mit der Einführung der <strong>Sunways</strong> P3 Technology („Power – Protection – Performance“)<br />

erreichten wir im letzten Jahr einen neuen Meilenstein in der Leistungskonstanz von<br />

Solarzellen und Solarmodulen. Unter diesem Begriff ist eine Vielzahl einzelner<br />

Prozessfortschritte und Maßnahmen in den Bereichen Fertigung und Qualitätsprüfung<br />

zusammengefasst, die <strong>Sunways</strong> Solarzellen noch leistungssicherer und effizienter<br />

machen. Dazu zählen unter anderem der Schutz vor spannungs und lichtinduzierter<br />

Leistungsminderung und eine enge ZellenStromsortierung.<br />

Neben Solarzellen im Standardformat (156x156 mm) bietet <strong>Sunways</strong> auch Sonderzellen<br />

in anderen Farben und Formaten (100x100 mm oder 125x125 mm) sowie<br />

semitransparente Solarzellen. Sie werden z.B. in der gebäudeintegrierten Photovoltaik<br />

eingesetzt. So lassen sich zusätzliche Flächen für eine nachhaltige Energiegewinnung<br />

nutzen und einzigartige ästhetische Effekte erzielen. Bei farbigen Solarzellen konnte<br />

der Wirkungsgrad im letzten Geschäftsjahr um bis zu 1 % absolut gesteigert werden.<br />

Bei semitransparenten Solarzellen arbeiten unsere Entwickler an neuen Formaten mit<br />

einer gleichmäßigeren Lichtdurchlässigkeit. Auch in der Automobilindustrie kommen<br />

<strong>Sunways</strong> Solarzellen zum Einsatz, z.B. in Solarschiebedächern. Hier wurden ebenfalls<br />

neue, größere Formate getestet. Für den Bereich Sonderzellen wurde im letzten Jahr<br />

auch eine Roadmap für neue marktgerechte Produkte aufgestellt. Dazu zählen<br />

zusätzliche Farben, weiter optimierte Wirkungsgrade sowie bleifreie Solarzellen für die<br />

Fahrzeugindustrie.<br />

Eine aktuelle Entwicklung bei Siliziumsolarzellen sind die „monolike Multi“Wafer.<br />

Hintergrund ist ein neues Verfahren, das sich an den Produktionsprozess von<br />

multikristallinen Siliziumwafern anlehnt, bei dem jedoch durch eine gerichtete<br />

Erstarrung des Siliziums quasi monokristalline Wafer gewonnen werden. Ziel ist es, den<br />

höheren Wirkungsgrad von monokristallinem Silizium mit den Kostenvorteilen von<br />

multikristallinem Silizium zu kombinieren. <strong>Sunways</strong> hat diese Entwicklung verfolgt und<br />

das Material umfangreich getestet. Unter Produktionsbedingungen wurde mit diesem<br />

Material ein mittlerer Wirkungsgrad von 18,4 % erreicht; die Spitzenwirkungsgrade<br />

lagen knapp unter 19 %.<br />

Entwicklung Solarinverter.<br />

Zwei Komponenten bestimmen den Ertrag einer PhotovoltaikAnlage: das System aus<br />

Solarmodulen (Solargenerator) und der Wechselrichter (Solarinverter). Um den<br />

Gleichstrom aus den Solarmodulen ins öffentliche Stromnetz einspeisen zu können,<br />

muss er in Wechselstrom umgewandelt werden. Der Wechselrichter bildet so die<br />

Schnittstelle zwischen dem Solargenerator und dem Verteilungsnetz. Bei der<br />

Umwandlung des Stroms treten Verluste auf. Klarer Schwerpunkt der Arbeit unserer<br />

Entwicklungsabteilung für Solarinverter ist es, die Wirkungsgrade von <strong>Sunways</strong><br />

Solarinvertern weiter zu steigern. Darüber hinaus arbeiten unsere Entwickler<br />

kontinuierlich daran, die Geräte hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit, zusätzlicher<br />

Funktionen, Kommunikationsmöglichkeiten und Design weiter zu optimieren und die<br />

grundsätzlichen Konzepte an die Erfordernisse spezifischer Märkte anzupassen.<br />

Die <strong>Sunways</strong> Solarinverter der PTSerie („Performance Technology“) werden vermehrt<br />

für Einsätze im Freien nachgefragt, unter anderem in belastungsintensiven<br />

Umgebungen wie zum Beispiel Küstenregionen. Dafür hat <strong>Sunways</strong> ein neues Modell,<br />

eine OutdoorVariante entwickelt, das die erhöhten Anforderungen erfüllt (Schutzart<br />

Seite 32 von 66


Anlage I<br />

IP55), und im zweiten Quartal des letzten Geschäftsjahres auf den Markt gebracht. Der<br />

Solarinverter PT33 k wurde im letzten Jahr weiterentwickelt und an neue Erfordernisse<br />

des Marktes angepasst. Dabei wurden das Produktdesign überarbeitet, bestehende<br />

Funktionen weiter optimiert und neue Eigenschaften implementiert.<br />

Die Technologie der <strong>Sunways</strong> Solarinverter hat mehrere namhafte Unternehmen der<br />

PhotovoltaikBranche überzeugt. Sie lassen daher einzelne Modelle mit gewissen<br />

Modifikationen für sich produzieren und vertreiben diese unter ihrem eigenen<br />

Markennamen. Diese OEMFertigung für Dritte konnte im letzten Jahr weiter<br />

ausgebaut werden. So haben unsere Entwickler Solarinverter der ATSerie („Advanced<br />

Technology“) und der PTSerie für einen neuen Kunden spezifiziert. In diesem<br />

Zusammenhang wurden die Geräte auch für den Einsatz in weiteren Ländern<br />

zertifiziert.<br />

Die neue Niederspannungsrichtlinie des Verbands für Elektrotechnik, Elektronik und<br />

Informationstechnik (VDE) legt standardisierte technische Anforderungen fest, die die<br />

Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen (z.B. PhotovoltaikAnlagen) in das<br />

öffentliche Stromnetz verbessern sollen. Diese Anforderungen wurden im letzten Jahr<br />

bereits für alle <strong>Sunways</strong> Solarinverter umgesetzt.<br />

Die Mittelspannungsrichtlinie des Bundesverbands der Energie und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW) wurde ebenfalls überarbeitet. Erzeugungsanlagen müssen nun während der<br />

Netzeinspeisung zur Regulierung und Stabilisierung der Spannungshaltung beitragen<br />

können. Mit dieser Regelung wurde ein völlig neuer Anspruch an die Funktion von<br />

Wechselrichtern formuliert. <strong>Sunways</strong> hat die Richtlinie für die Solarinverter der PTSerie<br />

sowie für die großen Typen der NTSerie („New Technology“) umgesetzt; die Geräte<br />

sind entsprechend zertifiziert. Aufgrund der niedrigeren Leistungsklassen ist die<br />

Berücksichtigung dieser Richtlinie bei den anderen <strong>Sunways</strong> Solarinvertern nicht<br />

erforderlich.<br />

Neben der fortlaufenden Optimierung bestehender Geräteserien liegt unser<br />

Hauptaugenmerk auf Innovationen bei Technologien und Produkten. Aktuell<br />

konzentrieren sich unsere Ingenieure und Techniker darauf, die Entwicklung von<br />

Speicherlösungen weiter voranzutreiben. Steigende Strompreise und die besondere<br />

Förderung von Eigenverbrauch durch das EEG machen die Eigennutzung von<br />

PhotovoltaikStrom immer attraktiver. Auf der Leitmesse Intersolar hat <strong>Sunways</strong> im<br />

letzten Jahr ein innovatives Produktkonzept vorgestellt, das auf großes Interesse<br />

gestoßen ist. Der <strong>Sunways</strong> Energiemanager erhöht den Eigenverbrauch von Solarstrom<br />

über den natürlichen Anteil von 20 bis 40 % hinaus. Die Speichertechnologie basiert auf<br />

LiIonBatterien. Unsere Entwickler arbeiten intensiv an diesem Konzept, damit wir<br />

möglichst bald ein marktreifes Produkt vorstellen können.<br />

2.4 Umwelt und Qualitätsmanagement.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> arbeitet kontinuierlich daran, den Material und Energieeinsatz in der<br />

Produktion zu optimieren und den Wirkungsgrad von Solarzellen, Solarmodulen und<br />

Solarinvertern weiter zu erhöhen. Eine höhere Effizienz bei der Gewinnung von Strom<br />

aus Sonnenenergie schont die Umwelt und die Ressourcen des Unternehmens. Damit<br />

wir prozessabhängige Belastungen der Umwelt und unserer Beschäftigten vermeiden,<br />

werden die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes in unseren<br />

Produktionsanlagen dauernd überwacht. Wir führen regelmäßig<br />

Seite 33 von 66


Anlage I<br />

Abwasseruntersuchungen, Emissionsmessungen und Gefahrstoffmessungen durch.<br />

Potenziell umweltschädliche Stoffe, die in unseren Produktionsanlagen anfallen und<br />

deren Einsatz wir nicht vermeiden können, werden über speziell qualifizierte Entsorger<br />

verwertet.<br />

Regelmäßig seit 2007 und erneut auch im vergangenen Geschäftsjahr wurde unsere<br />

Tochtergesellschaft, die <strong>Sunways</strong> Production GmbH in Arnstadt, mit dem ÖKOPROFIT<br />

Siegel ausgezeichnet. Im Jahr 2011 wurden unter anderem Kosten und Arbeitssicherheit<br />

durch Umstellung der Gebindegröße bei einem Gefahrstoff und die Anschaffung eines<br />

Defibrillators verbessert. Das ökologische Projekt für integrierte Umwelttechnik – kurz<br />

ÖKOPROFIT – ist ein Umweltvorsorgeprogramm von Unternehmen in Zusammenarbeit<br />

mit den Kommunen. Ziel ist es, umweltbewusstes und nachhaltiges Wirtschaften zu<br />

fördern, d.h. Ressourcen zu sparen, Emissionen zu vermeiden und gleichzeitig<br />

betriebliche Kosten und ökologische Folgekosten zu senken. Im Raum Erfurt existiert<br />

das Projekt seit mehr als zehn Jahren und wird vom Freistaat Thüringen unterstützt.<br />

Bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> sind Umweltschutz und Arbeitssicherheit Teil des<br />

unternehmensweiten Qualitätsmanagements. <strong>Sunways</strong> unterhält ein zertifiziertes<br />

Managementsystem gemäß der aktuellen Norm DIN EN ISO 9001:2008. Der Vorstand<br />

hat das Ziel, das prozessorientierte Managementsystem als Werkzeug zur Steuerung des<br />

Unternehmens zu verwenden. Eignung und Wirksamkeit des Systems werden<br />

regelmäßig durch Management Reviews, Messungen der Prozessleistung,<br />

Kundenbefragungen und interne Audits bewertet. Das Wiederholungsaudit des TÜV<br />

SÜD wurde im Geschäftsjahr 2011 erneut erfolgreich absolviert.<br />

Im Mai 2011 startete <strong>Sunways</strong> eine breit angelegte konzernweite Qualitätsoffensive, die<br />

nicht nur eine weitere nachhaltige Verbesserung der Produkte, sondern auch eine<br />

deutliche Steigerung der Qualität aller Abläufe und Prozesse im Unternehmen selbst<br />

zum Ziel hat. Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat marktführende Qualitätsstandards hinsichtlich<br />

Effizienz, Funktionalität, Qualität und Verlässlichkeit ihrer Produkte definiert. Zu<br />

unserem umfassenden Qualitätsverständnis gehört es auch, dass <strong>Sunways</strong> von den<br />

Kunden als zuverlässiger und kompetenter Partner in jeder Situation wahrgenommen<br />

wird. Dieser Anspruch setzt ein gemeinsames Verständnis aller Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter voraus. Daher wurde jeder Einzelne in die Offensive mit eingebunden und<br />

an konkreten Projekten beteiligt. Geleitet wird die Qualitätsoffensive von dem für die<br />

Produktion verantwortlichen Vorstandsmitglied Jörg von Strom und einem Team von<br />

Managern aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ist ein Mitglied von PV CYCLE. Dieser europäische Verbund von heute<br />

rund 230 Mitgliedern aller Wertschöpfungsstufen der Photovoltaik wurde im Jahr 2007<br />

in Brüssel gegründet. PV CYCLE hatte das Ziel, ein freiwilliges Rücknahme und<br />

RecyclingProgramm für Solarmodule aufzubauen. Ende des Jahres 2010 einigten sich<br />

der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament auf eine Revision der<br />

WEEE (Waste Electrical and Electronic Equipment) Directive, nach der Rücknahme und<br />

Recycling von Solarmodulen verpflichtend geregelt werden. Der Abschluss des<br />

europäischen Gesetzgebungsverfahrens wird für die erste Jahreshälfte 2012 erwartet.<br />

Nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union haben die<br />

Mitgliedsstaaten die Verpflichtung, die Inhalte der Richtlinie innerhalb von 18 Monaten<br />

in nationales Recht umzusetzen. PV CYCLE erfüllt bereits heute die wichtigsten<br />

Vorgaben der revidierten Richtlinie und arbeitet aktuell daran, die bisher angebotenen<br />

Dienste für Sammlung und Verwertung von Solarmodulen so zu gestalten, dass sie den<br />

Vorgaben vollständig entsprechen.<br />

Seite 34 von 66


Anlage I<br />

3. NACHTR<strong>AG</strong>SBERICHT.<br />

Das Bundeskartellamt hat den Einstieg der LDK Solar Germany Holding GmbH bei der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> am 30. Januar 2012 freigegeben; der Einstieg konnte damit einerseits auf<br />

dem Weg der am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossenen Kapitalerhöhung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

und andererseits durch das am gleichen Tag angekündigte freiwillige öffentliche<br />

Übernahmeangebot der LDK Solar Germany Holding GmbH erfolgen.<br />

Am 13. Februar 2012 wurde der Vorstand der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> von der LDK Solar Germany<br />

Holding GmbH darüber informiert, dass ihre Angebotsunterlage an diesem Tag<br />

veröffentlicht wurde; die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hatte<br />

die Veröffentlichung am 10. Februar 2012 genehmigt. Vorstand und Aufsichtsrat der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> veröffentlichten daraufhin am 23. Februar 2012 ihre gemeinsame<br />

Stellungnahme gemäß § 27 Wertpapiererwerbs und Übernahmegesetz (WpÜG) zum<br />

Übernahmeangebot der LDK Solar Germany Holding GmbH. Unter Berücksichtigung<br />

sämtlicher Umstände des Angebots halten beide Organe der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> einstimmig<br />

den angebotenen Preis von 1,90 € je Aktie für angemessen im Sinne von § 31 Abs. 1<br />

WpÜG. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Ansicht, dass das Angebot den Interessen der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> gerecht wird und empfahlen deshalb den <strong>Sunways</strong>Aktionären, das<br />

Angebot anzunehmen. Die mehrheitliche Übernahme bietet aus ihrer Sicht<br />

Wettbewerbsvorteile und vielversprechende internationale Perspektiven für <strong>Sunways</strong>.<br />

Die Annahmefrist für das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot der LDK Solar<br />

Germany Holding GmbH begann mit der Veröffentlichung der Angebotsunterlage. Sie<br />

endete am 26. März 2012, 24:00 Uhr (Ortszeit Frankfurt am Main). Die sogenannte<br />

weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 WpÜG für das Angebot begann, wie in der<br />

Angebotsunterlage erwartet, am 30. März 2012 und endete am 12. April 2012, 24:00<br />

Uhr (Ortszeit Frankfurt am Main). Damit ist das Übernahmeangebot abgeschlossen und<br />

kann nicht mehr angenommen werden. Nach Abschluss veröffentlichte die LDK Solar<br />

Germany Holding GmbH am 17. April 2012 die Gesamtzahl der ihr zuzurechnenden<br />

Stimmrechte: Mit rund 70,88 % des Grundkapitals und der Stimmrechte ist sie neuer<br />

Mehrheitsaktionär der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> und einziger Aktionär mit einem meldepflichtigen<br />

Stimmrechtsanteil größer 3 %.<br />

Die Erhöhung des Grundkapitals der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wurde inzwischen wirksam vollzogen.<br />

Die am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossene Kapitalerhöhung und die damit verbundene<br />

Änderung der Satzung wurde am 23. Februar 2012 in das Handelsregister eingetragen.<br />

Damit ist auch die Aufhebungsvereinbarung vom <strong>31.</strong> Dezember 2012 bezüglich des mit<br />

der LDK SolarGruppe bestehenden langfristigen Waferbezugsvertrags endgültig<br />

wirksam, die unter der auflösenden Bedingung stand, dass die Durchführung der<br />

Kapitalerhöhung nicht bis zum 30. Juni 2012 in das Handelsregister eingetragen wird.<br />

Im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung erhielt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ein<br />

hundertprozentiges chinesisches Tochterunternehmen in Hongkong – die LDK Solar<br />

Investment Holding (HK) Co. Ltd. Diese Gesellschaft wiederum hat mit der Jiangxi LDK<br />

International Trade Co. Ltd. eine hundertprozentige Tochter mit Sitz in Nanchang,<br />

Volksrepublik China. Diese Gesellschaft ist Leasingnehmer einer Produktionsanlage der<br />

LDK Solar für die Herstellung von Solarmodulen. Beide neue Tochterunternehmen der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> sind Gesellschaften ohne operatives Geschäft und haben derzeit keine<br />

Mitarbeiter.<br />

Seite 35 von 66


Anlage I<br />

Als Teil der LDK SolarGruppe wird sich die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in Zukunft auch verstärkt auf<br />

Märkte außerhalb Europas ausrichten. In diesem Zusammenhang werden Anpassungen<br />

der Organisationsstruktur erforderlich. Dies wird auch den Bereich Mitarbeiter<br />

umfassen. Vor allem für China werden derzeit die arbeitsrechtlichen Voraussetzungen<br />

für das Entsenden von Beschäftigten bzw. das Einstellen von neuen Mitarbeitern vor Ort<br />

geprüft.<br />

Der Verkauf des Teilbetriebs Solarzellenproduktion der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in <strong>Konstanz</strong> an die<br />

3D Solar <strong>AG</strong> mit Sitz in Weinfelden (Schweiz) wurde zum 1. Februar 2012 wirksam.<br />

Sowohl die entsprechenden Vermögensgegenstände als auch die dort beschäftigten<br />

Mitarbeiter sind zu diesem Zeitpunkt auf den neuen Eigentümer übergegangen.<br />

Gleichzeitig ist der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> der Verkaufserlös in Höhe von 1,4 Mio. € zugeflossen.<br />

Roland Burkhardt, Vorstand Technologie, Forschung und Entwicklung, hat die <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> mit dem Ende seines Vertrags zum <strong>31.</strong> März 2012 auf eigenen Wunsch verlassen.<br />

Sein Aufgabenbereich wurde auf zwei bestehende Vorstandsbereiche aufgeteilt:<br />

Forschung und Entwicklung Solarinverter sowie die Qualitätssicherung wurden dem<br />

Bereich von Michael Wilhelm, dem Vorstandsvorsitzenden der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>, zugeordnet.<br />

Das Vorstandsmitglied Jörg von Strom ist zukünftig für Forschung und Entwicklung<br />

Solarzellen und Solarmodule verantwortlich.<br />

Das Aufsichtsratsmitglied Thomas Nordmann ist mit Wirkung zum <strong>31.</strong> Mai 2012 von<br />

seinem Mandat zurückgetreten. Auf Antrag des Vorstands der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wurde<br />

Roland Burkhardt im Einvernehmen mit dem Mehrheitsaktionär inzwischen gerichtlich<br />

zu seinem Nachfolger bestellt. Die Berufung ist gültig bis zur nächsten<br />

Hauptversammlung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Mit Ad hocMitteilungen vom 27. April und 30. Mai 2012 hat die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> zweimal<br />

die ursprünglich für den 30. April 2011 geplante Veröffentlichung ihres Jahres bzw.<br />

Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2011 verschoben. In diesem Zusammenhang<br />

wurden auch die Termine für die Veröffentlichung des Finanzberichts für das erste<br />

Quartal 2012 sowie die ordentliche Hauptversammlung verschoben. Dies geschah vor<br />

dem Hintergrund, dass sich im Zusammenhang mit dem Einstieg der LDK Solar Germany<br />

Holding GmbH als Mehrheitsaktionär klärungsbedürftige Punkte mit Auswirkungen auf<br />

die Aufstellung des Jahres und Konzernabschlusses ergeben hatten. Hierzu gehörten<br />

das Ergebnis von Verhandlungen mit einem wichtigen Lieferanten über die<br />

Bedingungen eines mit ihm bestehenden Liefervertrages sowie das Ergebnis von<br />

Gesprächen zur Gestaltung der zukünftigen Finanzierungsstruktur mit dem neuen<br />

Mehrheitsaktionär als auch den Hausbanken der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Der Aufsichtsrat der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat am 27. Juni 2012 einem Beschluss des Vorstands<br />

über den Wechsel der Börsennotierung der <strong>Sunways</strong>Aktien vom Prime Standard in den<br />

General Standard des regulierten Marktes der Frankfurter Wertpapierbörse<br />

zugestimmt. Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> hat daraufhin einen entsprechenden Antrag bei der<br />

Frankfurter Wertpapierbörse gestellt. Der Wechsel des Börsensegmentes dient der<br />

Reduzierung des mit der Notierung im Prime Standard verbundenen Zusatzaufwandes.<br />

Die Entscheidung über den Widerruf der Zulassung zum Prime Standard wurde von der<br />

Deutschen Börse am 11. Juli 2012 im Internet veröffentlicht. Damit wird der Widerruf<br />

mit Ablauf des 11. Oktober 2012 wirksam. Die Aufnahme des Handels der <strong>Sunways</strong><br />

Aktien im General Standard erfolgt ab dem 12. Oktober 2012.<br />

Im Zusammenhang mit ihren Bemühungen zur Sanierung des Staatshaushalts hat die<br />

neue Regierung in Spanien im Januar 2012 die Solarförderung auf unbestimmte Zeit<br />

Seite 36 von 66


Anlage I<br />

ausgesetzt. Ein weiterer Rückgang des spanischen PhotovoltaikMarktes ist daher<br />

abzusehen. Auch in anderen Staaten Europas belasten unsichere Aussichten hinsichtlich<br />

der weiteren Ausgestaltung der Förderpolitik die Marktentwicklung im laufenden<br />

Geschäftsjahr.<br />

Nachdem die Photovoltaikbranche in Deutschland während der ersten drei Quartale des<br />

Jahres 2011 unter einer äußerst verhaltenen Nachfrage nach Photovoltaikanlagen und<br />

einem starken Überangebot an einzelnen Komponenten, insbesondere Solarmodulen<br />

litt, gab die deutsche Bundesnetzagentur im Januar überraschend bekannt: „Zubau an<br />

Photovoltaikanlagen 2011 noch höher als im Rekordjahr 2010.“ Auf der Grundlage<br />

einer vorläufigen Auswertung der gemeldeten Daten schätzte die Behörde einen Zubau<br />

von 7500 Megawatt peak im Jahr 2011. Nach den vorläufigen Auswertungen wurden<br />

alleine im Dezember neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 3000 Megawatt peak<br />

gemeldet.<br />

Infolge dieser Meldung entwickelte sich in der Regierungskoalition eine intensive<br />

Diskussion über die weitere Ausgestaltung der PVFörderung in Deutschland, obwohl<br />

gerade erst zum 1. Januar 2012 eine Novelle des ErneuerbareEnergienGesetzes (EEG)<br />

mit einer Kürzung der Einspeisevergütung um 15 % in Kraft getreten war. Ende Februar<br />

veröffentlichten das Bundesumweltministerium und das Bundeswirtschaftsministerium<br />

einen gemeinsamen Vorschlag für eine erneute Anpassung des EEG bereits zum 9. März<br />

2012. Hier die wichtigsten Punkte: 57<br />

– Mit einer kurzfristigen deutlichen Einmalabsenkung der Einspeisevergütung soll der<br />

weitere Zubau begrenzt werden; der Zielkorridor für den jährlichen Zubau in den<br />

nächsten beiden Jahren soll bei 2500 bis 3000 Megawatt peak liegen.<br />

– Künftig soll es nur noch drei Kategorien von Anlagen geben (Dachanlagen bis 10<br />

Kilowatt peak, Dachanlagen bis 1000 Kilowatt peak, große Dach und<br />

Freiflächenanlagen von 1000 Kilowatt peak bis 10 Megawatt peak; für Anlagen<br />

größer 10 Megawatt peak ist keine Förderung mehr vorgesehen).<br />

– Die Einspeisevergütung soll je nach Anlagentyp einmalig um rund 20 bis 30 %<br />

gesenkt werden.<br />

– Ab Mai 2012 soll die Kürzung der Einspeisevergütung in monatlichen Schritten<br />

erfolgen.<br />

– Je nach Größe der Anlage soll zukünftig nur noch ein Anteil von 80 bis 90 % der<br />

produzierten Strommenge förderfähig sein (Marktintegrationsmodell).<br />

– Das Bundesumweltministerium soll ermächtigt werden, im Einvernehmen mit dem<br />

Bundeswirtschaftsministerium in Zukunft kurzfristig per Verordnung nachsteuern zu<br />

können.<br />

Trotz heftiger Proteste von Branchenverbänden, einzelnen Unternehmen und<br />

Forschungsinstituten sowie von seiten vieler Landesregierungen, die um den Bestand<br />

der Unternehmen und den Verlust von Arbeitsplätzen fürchten, wurde das Gesetz nur<br />

mit wenigen Änderungen gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag am 29. März 2012<br />

vom Bundestag verabschiedet. Lediglich der Termin für die zusätzliche einmalige<br />

Kürzung der Einspeisevergütung wurde auf den 1. April 2012 verschoben. Außerdem<br />

wurde die Verordnungsermächtigung für das Bundesumweltministerium nicht wie<br />

geplant umgesetzt und die monatliche Absenkung der Einspeisevergütung ab Mai 2012<br />

soll zubauabhängig erfolgen.<br />

57<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit; Bundesministerium Für Wirtschaft und<br />

Technologie, „EUEffizienzrichtlinie und ErneuerbareEnergienGesetz – Ergebnispapier“, 23. Februar 2012<br />

Seite 37 von 66


Bereits im Verlauf der letzten drei Jahre war die Höhe der Einspeisevergütung halbiert<br />

worden. Aus Sicht der deutschen Photovoltaikbranche ist das Vorgehen der<br />

Bundesregierung daher kurzsichtig und sowohl energiepolitisch als auch<br />

industriepolitisch der falsche Weg. Die Branche erwartet einen dramatischen Einbruch<br />

des deutschen PhotovoltaikMarktes um bis zu 75 % infolge der erneuten Novellierung<br />

des EEG. Angesichts der vor noch nicht einmal einem Jahr nach der Reaktorkatastrophe<br />

in Japan beschlossenen Energiewende in Deutschland ist die erneute drastische Kürzung<br />

der Förderung von Solarstrom nicht nachzuvollziehen und gefährdet die erfolgreiche<br />

Umsetzung der Energiewende.<br />

Ein Antrag des Landes BadenWürttemberg auf sofortige Entscheidung verfehlte in der<br />

Sitzung des Bundesrates vom 30. März 2012 knapp die Mehrheit. Änderungsanträge der<br />

Länder und die vom Bundestag beschlossene Novelle werden damit gemeinsam am 26.<br />

April 2012 im Umweltausschuss und am 11. Mai 2012 im Plenum des Bundesrates<br />

beraten und zur Abstimmung kommen. In dieser Sitzung rief der Bundesrat zu dem vom<br />

Bundestag beschlossenen Gesetz den Vermittlungsausschuss an. Am 27. Juni 2012<br />

konnte dort eine Einigung über die zukünftige SolarstromFörderung erzielt werden: 58<br />

– Es bleibt bei der Einmalabsenkung der Vergütungssätze.<br />

– Für Dachanlagen wird eine neue Leistungsklasse zwischen 10 und 40 Kilowatt peak<br />

geschaffen.<br />

– Kleine Dachanlagen bis 10 Kilowatt peak werden vom Marktintegrationsmodell<br />

ausgenommen.<br />

– Es wird ein Gesamtausbauziel für die geförderte Photovoltaik in Deutschland in<br />

Höhe von 52 Gigawatt peak festgesetzt. Im Gegenzug bleibt der jährliche<br />

Ausbaukorridor in der Höhe von 2500 bis 3500 Megawatt peak bestehen und wird<br />

nicht abgesenkt. (Bisher wurde in Deutschland eine PVLeistung von rund 27<br />

Gigwatt peak installiert.)<br />

– Die Größenbegrenzung bei der Vergütung von Freiflächenanlagen bleibt bei 10<br />

Megawatt peak. In das EEG wird eine Verordnungsermächtigung aufgenommen, die<br />

es der Bundesregierung erlaubt, mit Zustimmung von Bundestag und Bundesrat eine<br />

Vergütung für PVAnlagen auf Konversionsflächen (z.B. ehemalige Militärgelände,<br />

Mülldeponien) mit einer Leistung von mehr als 10 Megawatt peak einzuführen.<br />

Anlage I<br />

Dieser Einigung haben der Deutsche Bundestag am 28. Juni 2012 und der Bundesrat am<br />

29. Juni 2012 zugestimmt. Damit kann die Novelle rückwirkend zum 1. April 2012 in<br />

Kraft treten.<br />

58 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Pressedienst Nr. 096/12, Berlin, 28. Juni 2012<br />

62 http://www.photovoltaik.eu/nachrichten/details/beitrag/contoenergiavvorerstgestoppt_100007911/<br />

In Italien haben am 11. April 2012 das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und<br />

das Umweltministerium einen gemeinsamen Entwurf für eine Neuregelung der<br />

Solarförderung veröffentlicht. 59 60 61 Vor dem Inkrafttreten des „Conto Energia 5“, das<br />

deutliche Einschränkungen der Förderung vorsieht, ist noch die Zustimmung des<br />

italienischen Kabinetts sowie der Regionen erforderlich. Das „Conto Energia 5“ sollte ab<br />

dem 1. Juli 2012 gelten. Am 11. Mai hat die Regionalversammlung den Gesetzentwurf<br />

der Regierung vorerst gestoppt und Nachverhandlungen verlangt. 62 Dadurch wird sich<br />

jegliche Neuregelung in Italien voraussichtlich auf den 1. Oktober 2012 verschieben.<br />

59 Macquarie Equity Research, 12. April 2012<br />

60 http://www.solarserver.de/solarmagazin/nachrichten/aktuelles/2012/kw15/solarfoerderunginitaliengrundzuegedes<br />

contoenergia5am11042012vonzustaendigenministernverabschiedetphotovoltaikzubausollauf23gwgedeckelt<br />

werden.html<br />

61 http://www.photovoltaik.org/news/international/kappungdersolarfoerderungitaliendurchdascontoenergia5<br />

Seite 38 von 66


Anlage I<br />

Derzeit ist ein konkreter Termin noch nicht bekannt, da die Gespräche mit den<br />

Regionen noch im Gange sind.<br />

Sollte das „Conto Energia 5“ unverändert in Kraft treten, so ist neben einer erheblichen<br />

Absenkung der Einspeisevergütung eine Registerpflicht für alle PVAnlagen ab 12<br />

Kilowatt Leistung vorgesehen, um den jährlichen Zubau auf 2 bis 3 Gigawatt zu<br />

begrenzen. Im Jahr 2011 waren in Italien rund 6 Gigawatt neu installiert worden; dies<br />

entsprach rund 22 % des weltweiten Nachfragevolumens im vergangenen Jahr. Eine<br />

Förderzusage sollen Anlagen nur dann erhalten, wenn der geplante Zubau damit nicht<br />

überschritten wird; Dachanlagen und Anlagen auf kontaminierten Flächen sollen bei<br />

der Registrierung bevorzugt werden. Somit wäre auch in Italien im Verlauf des<br />

aktuellen Geschäftsjahres mit einem Rückgang des Marktes zu rechnen.<br />

Mitte Mai 2012 gab das USHandelsministerium bekannt, in Zukunft chinesische<br />

Solarimporte mit Schutzzöllen von bis zu 250 % zu belegen. Die USBehörde folgte mit<br />

ihrer Entscheidung der Argumentation einiger PhotovoltaikUnternehmen, wonach<br />

chinesische Anbieter von der Regierung in Peking massiv subventioniert werden<br />

würden. Ob PVProdukte mit einem Schutzzoll belegt werden, hängt maßgeblich von<br />

der Herkunft der in den Modulen enthaltenen Solarzellen ab. Bei <strong>Sunways</strong><br />

Solarmodulen, die bei LDK Solar in China unter Einsatz von <strong>Sunways</strong> Solarzellen aus<br />

Arnstadt gefertigt werden, liegt die Wertschöpfung zu mehr als 60 % in Europa. Bereits<br />

im vergangenen Jahr erhielten <strong>Sunways</strong> Solarmodule daher vom TÜV Rheinland die<br />

Zertifizierung „Made in Europe“. Eine mögliche Lieferung von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen<br />

in die USA würde somit nicht der neu eingeführten SchutzzollRegelung unterliegen. 63<br />

Die Marktentwicklung im ersten und zweiten Quartal 2012 war weiterhin von den<br />

weltweiten Überkapazitäten und einem anhaltend negativen Trend bei der<br />

Preisentwicklung geprägt. Die Entwicklung in den europäischen Kernmärkten war stark<br />

durch die tatsächlichen bzw. angekündigten Kürzungen von Einspeisevergütungen<br />

gekennzeichnet. Infolge der geplanten Novellierung des EEG kam es in Deutschland,<br />

insbesondere im ersten Quartal, zu einer starken Marktnachfrage. Die<br />

Marktentwicklung in Italien war verhalten, ebenso in Spanien. Dort kam es jedoch<br />

infolge des konkurrenzfähig gewordenen Eigenverbrauchs von PVStrom zu Nachfrage<br />

von seiten der Verbraucher. Ein Anziehen der Nachfrage konnte insbesondere auch in<br />

den osteuropäischen Märkten festgestellt werden.<br />

Die deutsche Bundesnetzagentur meldete für die Monate Januar bis März 2012 die<br />

Neuinstallation von rund 1970 MWp an PhotovoltaikLeistung. Im Vergleich dazu wurde<br />

im April lediglich eine Leistung von rund 360 MWp neu installiert. 64 Nach einer Umfrage<br />

des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSWSolar) verzeichneten deutsche Photovoltaik<br />

Unternehmen im April einen Umsatzeinbruch von über 50 %. Kurz bis mittelfristig<br />

rechnet die Branche mit weiteren Auftragsrückgängen. 65<br />

<strong>Sunways</strong> hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres an<br />

internationalen PVMessen in Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland<br />

teilgenommen. Durch Messekontakte in Verbindung mit LDK Solar eröffneten sich<br />

Vertriebschancen für <strong>Sunways</strong>Produkte vor allem auch für Märkte außerhalb Europas.<br />

63 http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/strafzoelleindenusaharterschlagfuerdiechinesische<br />

solarindustrie/6646346.html<br />

64 http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1932/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/ErneuerbareEnergienGesetz/<br />

VerguetungssaetzePVAnlagen/VerguetungssaetzePhotovoltaik_Basepage.html?nn=135464<br />

65 Bundesverband Solarwirtschaft: „Umsatzeinbruch und Entlassungswelle in der Solarwirtschaft“ (Pressemitteilung vom<br />

9. Mai 2012)<br />

Seite 39 von 66


Anlage I<br />

Geschäftsentwicklung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im ersten Quartal 2012:<br />

Im Produktbereich Solarzellen lagen die Umsatzerlöse durch den Verfall der<br />

Marktpreise unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Beim Rohertrag konnte die<br />

Entwicklung der Marktpreise durch ebenfalls niedrigere Einkaufspreise für Wafer nur<br />

teilweise kompensiert werden. Die in Arnstadt produzierten Solarzellen wurden nahezu<br />

ausschließlich für die Fertigung von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen verwendet. Durch einen<br />

Versorgungsengpass mit Wafern zu Beginn des Quartals konnte die<br />

Produktionskapazität nicht voll ausgelastet werden.<br />

Aufgrund von Materialengpässen in der Fertigung von Solarmodulen bei LDK Solar in<br />

China war die Versorgung mit <strong>Sunways</strong> Solarmodulen im ersten Quartal unzureichend.<br />

Zwar konnte dies teilweise durch den Einsatz von Handelsware ausgeglichen werden.<br />

Jedoch lag der Absatz im Produktbereich Solarmodule im ersten Quartal deshalb<br />

deutlich unter dem Absatz im Vergleichsquartal des Vorjahres. Zu einem<br />

Umsatzrückgang führte darüber hinaus der Verfall der Verkaufspreise. Gegen Ende des<br />

Quartals lagen diese um mehr als 40 % unter den Preisen in Q1 2011 bzw. nochmals 20<br />

% unter den Preisen zum <strong>31.</strong> Dezember 2011. Niedrigere Einkaufspreise konnten diese<br />

Entwicklung nur teilweise ausgleichen; Abwertungen auf Bestände des laufenden<br />

Geschäftsjahres belasteten den Rohertrag zusätzlich.<br />

Der Absatz an Solarinvertern konnte im Vergleich zum ersten Quartal 2011 fast<br />

verdoppelt werden. Trotz ebenfalls zurückgegangener Verkaufspreise – rund 30 %<br />

gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres bzw. 10 % gegenüber dem <strong>31.</strong><br />

Dezember 2011 – konnten auch die Umsatzerlöse im Segment gesteigert werden. Da<br />

die Entwicklung der Verkaufspreise jedoch auf der Einkaufsseite nicht aufgefangen<br />

werden konnte, lag der Rohertrag im Segment Solarinverter deutlich unter Vorjahr.<br />

Wegen des Margendrucks in allen Produktbereichen fiel das Betriebsergebnis (EBIT) der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im ersten Quartal 2012 negativ aus.<br />

Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2012:<br />

Die in Arnstadt produzierten Solarzellen wurden auch im zweiten Quartal nahezu<br />

vollständig intern verwendet. Aufgrund von weiter bestehenden Engpässen in der<br />

Modulfertigung bei LDK Solar kam es zu einem „Stau“ in der Lieferkette. Deshalb<br />

waren wir gezwungen, bei der <strong>Sunways</strong> Production GmbH im April und Mai für<br />

insgesamt 7 Wochen Kurzarbeit anzuordnen. Die Produktionskapazität konnte daher<br />

auch im zweiten Quartal nicht vollständig genutzt werden. Die Umsatzerlöse im<br />

Produktbereich Solarzellen lagen signifikant unter denen des Vergleichsquartals. Auch<br />

der Rohertrag wurde durch die niedrige Auslastung belastet.<br />

Wegen der genannten Produktionsengpässe in der Modulfertigung war die<br />

Verfügbarkeit von <strong>Sunways</strong> Solarmodulen im zweiten Quartal weiter eingeschränkt.<br />

Dadurch lag die abgesetzte Leistung unter dem Vorjahresquartal. Obwohl die<br />

Verkaufspreise im Vergleich zum ersten Quartal 2012 stabil blieben, lagen damit auch<br />

die Erlöse im Produktbereich Solarmodule unter denen im Vergleichsquartal. Der<br />

Rohertrag wurde neben dem geringen Absatz zusätzlich durch Abwertungen auf<br />

Bestände aus Produktion des laufenden Geschäftsjahres belastet.<br />

Der Absatz an <strong>Sunways</strong> Solarinvertern im zweiten Quartal 2012 lag deutlich über dem<br />

im zweiten Quartal 2011. Teilweise kam es aufgrund der hohen Nachfrage vor allem bei<br />

den großen Geräten zu Einschränkungen bei der Lieferfähigkeit. Gegenüber dem ersten<br />

Quartal dieses Jahres blieben die Verkaufspreise weitgehend stabil; gegenüber dem<br />

Seite 40 von 66


Anlage I<br />

zweiten Quartal 2011 zeigt sich dagegen ein deutlicher Rückgang um rund 30 %. Die<br />

Umsatzerlöse im Produktbereich fielen leicht höher aus, als im Vergleichsquartal 2011.<br />

Der Rohertrag wurde jedoch durch den Margenrückgang belastet, da dieser nicht durch<br />

Einkaufsvorteile ausgeglichen werden konnte.<br />

Durch die Ergebnisentwicklung in den einzelnen Produktbereichen wird das<br />

Betriebsergebnis der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> auch im zweiten Quartal 2012 negativ ausfallen.<br />

In den vergangenen Monaten konnten mit der LDK Solar verschiedene Vereinbarungen<br />

getroffen werden, welche die Finanzierung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> betreffen: So wurde ein<br />

Forderungsverzicht in Höhe von 5,0 Mio. € auf die langfristige Verbindlichkeit<br />

vereinbart, die aus der Ablösung des Waferbezugsvertrages resultierte. Gleichzeitig mit<br />

dem Forderungsverzicht wurde ein Besserungsschein vereinbart, der für den Fall einer<br />

positiven Geschäftsentwicklung die Erfüllung der verzichteten Forderung zuzüglich<br />

Zinsen vorsieht. Zusätzlich konnte mit der LDK Solar ein Zahlungsplan für bestehende<br />

Verbindlichkeiten vereinbart werden. Für neue Verbindlichkeiten gegenüber der LDK<br />

Solar, die nach Abschluss der Vereinbarung entstehen, konnte ein adäquates<br />

Zahlungsziel vereinbart werden. Diese Zahlungszielvereinbarung gilt für einen Zeitraum<br />

von 18 Monaten und betrifft alle Waren und Dienstleistungen, die aus China bezogen<br />

werden.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> konnte mit ihren Kontokorrent gewährenden Banken reduzierte<br />

Kreditlinien über insgesamt 6,6 Mio. € vereinbaren, die für den Zeitraum bis September<br />

2013 gelten. Für den Abschluss entsprechender Verträge mussten umfangreiche<br />

Sicherheiten auf Umlaufvermögen sowie Grundschulden gewährt werden. Die Verträge<br />

enthalten neben den üblichen Bedingungen auch einen Working Capitalbasierten<br />

Covenant. Andere laufende, längerfristige Kredite dieser Banken – insbesondere zur<br />

Finanzierung unserer Anlagen in Arnstadt – sind von der neuen Vereinbarung nicht<br />

betroffen.<br />

Zur Sicherung des Fortbestands des Unternehmens hat das Management von der LDK<br />

Solar eine bis zum <strong>31.</strong> August 2014 befristete Patronatserklärung für die <strong>Sunways</strong><br />

erhalten. Der Vorstand geht davon aus, dass auf Grundlage der vorgenannten<br />

Patronatserklärung und in Verbindung mit der erfolgreichen Umsetzung der<br />

Sanierungsmaßnahmen die Unternehmensfortführung gegeben ist. Der Jahresabschluss<br />

der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wurde vom Vorstand dementsprechend aufgestellt.<br />

Seite 41 von 66


Anlage I<br />

4. CHANCEN UND RISIKOBERICHT.<br />

4.1 Bericht zur voraussichtlichen Entwicklung.<br />

Das Geschäftsjahr 2011 war für die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wie auch für die gesamte Photovoltaik<br />

Branche von großen Herausforderungen geprägt. Daher setzte sich die positive<br />

Geschäftsentwicklung des Vorjahres im Geschäftsjahr 2011 nicht wie erwartet fort. Auch<br />

für 2012 zeichnet sich keine deutliche Entschärfung der marktseitigen Situation ab. Die<br />

in den letzten drei Jahren insbesondere im asiatischen Raum aufgebauten massiven<br />

Produktionskapazitäten und eine sowohl finanzierungs als auch förderungsbedingte<br />

Investitionsunsicherheit in Deutschland und Europa werden voraussichtlich auch im<br />

laufenden Jahr für einen hohen Wettbewerbs und Margendruck in der Branche sorgen.<br />

Insbesondere die von der politischen Seite verordnete Herabsetzung der Solarförderung<br />

im Rahmen der erneuten EEGAnpassung wird voraussichtlich einen negativen Effekt<br />

auf die Nachfragedynamik in Deutschland haben. Da auch andere europäische Länder<br />

bereits im Jahr 2011 ihre Fördersysteme überprüft und vielfach reduziert haben und<br />

dies auch im laufenden Jahr 2012 erneut angekündigt haben, wird insgesamt eine<br />

deutliche Konsolidierung der Nachfrage in den maßgeblichen „Solarstaaten“ Europas<br />

zu erwarten sein. Erschwerend zu dieser branchenspezifischen Lage hinzu kommen die<br />

weiterhin ungelöste EuroSchuldenproblematik und ein sich abschwächendes<br />

Wirtschaftswachstum in den Industrieländern, wodurch zusätzliche Risiken für die<br />

gesamtwirtschaftliche Entwicklung entstehen können. Dem stehen weiterhin hohe<br />

Expansionserwartungen im asiatischen Raum, insbesondere in China, gegenüber. Vor<br />

diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die europäischen bzw. amerikanischen<br />

Hersteller weiter Marktanteile zu Gunsten der asiatischen insbesondere chinesischen <br />

Anbieter verlieren werden und in der Folge die Konsolidierungsgeschwindigkeit in der<br />

Industrie zunehmen dürfte.<br />

Der Markt für Solarenergie entwickelt sich zunehmend zu einem globalen Markt.<br />

Gerade in den wirtschaftlich aufstrebenden Regionen und in Nordamerika nimmt das<br />

Interesse an Photovoltaik als regenerativer Energiequelle deutlich zu. Parallel zu den<br />

niedrigeren Wachstumserwartungen in den europäischen Pioniermärkten der<br />

Photovoltaik wird eine hohe Expansionsdynamik in den osteuropäischen Ländern sowie<br />

in Asien, den USA und Kanada prognostiziert. In dem wichtigen Solarmarkt<br />

Nordamerika wurden Anfang 2012 Strafzölle auf importierte Solarmodule, welche<br />

chinesische Solarzellen enthalten, eingeführt. Aufgrund der mit den Strafzöllen<br />

einhergehenden Verteuerung der Module könnte der USMarkt für europäische<br />

Hersteller zusätzliche Exportchancen bieten.<br />

Die Ende 2011 eingeleitete Kapitalbeteiligung der LDK Solar Gruppe an der <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> führt zu einer WinWinSituation für beide Unternehmen im globalen Wettbewerb.<br />

<strong>Sunways</strong> ermöglicht die Beteiligung der LDK Solar sowohl Wachstums als auch<br />

Kostensynergien zu generieren. Auf der Marktseite wird <strong>Sunways</strong> mit seinen<br />

Solarinvertern und Solarmodulen der EcoLine einen erleichterten Zugang zu den<br />

wachstumsstarken PVRegionen, insbesondere nach USA, Australien und China,<br />

erhalten. Im Verbund mit der LDK Solar bieten sich zudem <strong>Sunways</strong>Solarzellen als Teil<br />

vonLDKModulen zum Export in die USA an. Aufgrund der spezifischen Regelungen zu<br />

den erhöhten Einführzöllen für Module mit chinesischen Solarzellen, bietet sich<br />

<strong>Sunways</strong> gemeinsam mit der LDK Solar hier die Möglichkeit, ein hochwertiges Modul<br />

anzubieten, welches nicht den Strafzöllen unterliegt. Auf der Kostenseite verbessern<br />

sich die Einkaufsmöglichkeiten durch den Zugang zu preisgünstigen Vorprodukten und<br />

Seite 42 von 66


Anlage I<br />

Produktionsstätten in China. Vor diesem Hintergrund sind wir zuversichtlich, unsere<br />

Zellproduktionskapazitäten in Deutschland zukünftig wieder verbessert nutzen zu<br />

können, höhere Volumina an Solarmodulen im Markt anbieten zu können und<br />

gemeinsam mit LDK Solar unsere Marktpräsenz in den PVWachstumsregionen – aber<br />

auch in den angestammten europäischen Märkten – ausbauen zu können. Neben der<br />

Herstellkooperation für <strong>Sunways</strong> Solarmodule der EcoLine haben wir das Ziel,<br />

gemeinsam zusätzliche Linien an Solarmodulen inklusive Hochleistungsmodulen zu<br />

entwickeln. Ebenso werden wir, wo immer sinnvoll, unsere Produktpalette um<br />

zugelieferte Komponenten der LDK Solar erweitern.<br />

Eine zügige Expansion mit bestehenden Produkten in neue Märkte als auch eine zügige<br />

Entwicklung neuer Gerätetypen und –klassen wird für die Jahre 2012 und 2013<br />

angestrebt. Allen Teilzielen bleibt gemein, dass die überdurchschnittliche Qualität und<br />

Leistungsfähigkeit unser Produkte und unsere hohe technologische Kompetenz als<br />

Kernelemente der Marke <strong>Sunways</strong> weiter aktiv gepflegt werden.<br />

Aus Sicht beider Unternehmen ergeben sich daraus wichtige Impulse für ein weiteres<br />

Unternehmenswachstum und eine nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Profitabilität. Eine belastbare Prognose für den Geschäftsverlauf in den Jahren<br />

2012 und 2013 ist trotz der Beteiligung der LDK Solar Gruppe bei <strong>Sunways</strong> und den sich<br />

bietenden Zukunftsperspektiven kaum möglich und mit großen Unsicherheiten<br />

behaftet. Vor diesem Hintergrund haben wir im Geschäftsjahr 2012 das Ziel, unsere<br />

Umsatzentwicklung zu stabilisieren. Für das Folgejahr 2013 halten wir unter günstigen<br />

Bedingungen ein niedriges zweistelliges Wachstum für möglich. Beim Betriebsergebnis<br />

(EBIT) erwarten wir für das laufende Geschäftsjahr eine Reduzierung der Verluste; im<br />

darauf folgenden Geschäftsjahr rechnen wir aus heutiger Sicht mit einem positiven<br />

Betriebsergebnis. Investitionen sind im einstelligen Millionenbereich geplant; die<br />

Finanzierung der Unternehmensentwicklung erfolgt voraussichtlich über den Cashflow,<br />

insbesondere aber über die Gewährung langfristiger Zahlungsziele sowie voraussichtlich<br />

über eine befristete Patronatserklärung der LDK Solar, über welche jedoch aktuell noch<br />

Verhandlungen zwischen <strong>Sunways</strong> und LDK geführt werden.<br />

4.2 Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung.<br />

Einstieg von LDK Solar eröffnet neue Wachstumsperspektiven für <strong>Sunways</strong>.<br />

Durch die am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossene Kapitalerhöhung zugunsten des<br />

langjährigen Geschäftspartners der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>, der LDK Solar Gruppe, erhält <strong>Sunways</strong><br />

unter anderem eine hundertprozentige direkte Beteiligung in Hongkong und über<br />

diese wiederum eine hundertprozentige Beteiligung in China, die mit Nutzungsrechten<br />

an einer Produktionsanlage der LDK Solar für die Herstellung von Solarmodulen<br />

ausgestattet ist. Ebenfalls eingebracht wurde eine definierte Menge an von LDK Solar<br />

hergestellten multikristallinen Siliziumwafern. In Verbindung mit der Kapitalerhöhung<br />

wurde der 2007 zwischen LDK Solar und <strong>Sunways</strong> abgeschlossene Langzeitliefervertrag<br />

für Wafer, der nicht mehr den aktuellen Marktkonditionen entsprach, gegen Zahlung<br />

einer Abgeltung aufgehoben und ein Teil der Abgeltung als Sacheinlage zur<br />

Eigenkapitalstärkung eingebracht. Sowohl die Bar als auch die Sachkapitalerhöhung<br />

wurde am 23. Februar 2012 in das Handelsregister eingetragen. Die LDK wurde damit<br />

zum größten Einzelaktionär.<br />

Seite 43 von 66


Anlage I<br />

Darüber hinaus unterbreitete der LDK Solar Konzern den Aktionären der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle noch ausstehenden Aktien der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. Die LDK Solar Gruppe hält inzwischen eine Mehrheitsbeteiligung an der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> an, ein Beherrschungs bzw. Gewinnabführungsvertrag oder gar ein<br />

Delisting sind gemäß Angebotsunterlage vom 13. Februar 2012 nicht vorgesehen. Die<br />

selbstständige Marke <strong>Sunways</strong> und die Markenstrategie sollen unverändert belassen<br />

werden. Zur Wahrung der Eigenständigkeit der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> beabsichtigt die LDK Solar<br />

auch in Zukunft mit den derzeitigen Mitgliedern von Vorstand und Aufsichtsrat<br />

zusammenarbeiten zu wollen. LDK Solar strebt entsprechend der voraussichtlichen<br />

zukünftigen Eigenkapitalbeteiligung jedoch einen Aufsichtsratsposten bei der <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> an. Die mehrheitliche Übernahme der Aktien der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> durch die LDK Solar<br />

Germany Holding GmbH, die deutsche Tochter der LDK Solar Gruppe, wurde von<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> unterstützt.<br />

Unser hohes technologisches Knowhow in der Solarzelltechnologie und im Bereich der<br />

Wechselrichter, die anerkannt erstklassige Produktqualität und damit einhergehend die<br />

Premiumpositionierung der Marke <strong>Sunways</strong> waren wichtige Gründe für die LDK Solar<br />

Gruppe, sich an <strong>Sunways</strong> zu beteiligen. Für <strong>Sunways</strong> waren es demgegenüber die<br />

Perspektive einer schnelleren Internationalisierung, einer kostengünstigeren Produktion<br />

sowie eine Stärkung der Finanzierungsmöglichkeiten. Nur durch diese gemeinsame<br />

WinWinSituation gehen wir daher mittelfristig von einer Rückkehr in die Profitabilität<br />

und in der Folge einer Steigerung des Unternehmenswerts der <strong>Sunways</strong> aus.<br />

<strong>Sunways</strong> und LDK Solar unterhalten seit vielen Jahren enge Geschäftsbeziehungen. Seit<br />

Anfang 2008 hat uns LDK Solar mit Siliziumwafern beliefert, und seit 2010 arbeiten wir<br />

darüber hinaus bei der Herstellung von Solarmodulen zusammen. Durch den Eintritt<br />

eines der weltweit führenden vollintegrierten Photovoltaikunternehmen als<br />

wirtschaftlich starker Ankerinvestor sehen wir unsere Position als zukunftsfähiger<br />

Anbieter hochwertiger PVLösungen deutlich gestärkt. Wir sind zudem überzeugt,<br />

zusätzlichen Nutzen aus der aktuellen und zukünftigen Produktpalette der LDK Solar<br />

Gruppe zu ziehen.<br />

Darüber hinaus erhält die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> als Teil der LDK Solar Gruppe einen erleichterten<br />

Zugang zu den Wachstumsmärkten, insbesondere in Asien und Amerika. Dort ist die<br />

LDK Solar mit wichtigen Standorten vertreten und im Markt bereits gut positioniert.<br />

Gerade die Erschließung des chinesischen Marktes ist für westliche Unternehmen ohne<br />

einen inländischen Partner weiterhin kaum möglich. Als Teil der Sachkapitalerhöhung<br />

zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 erhielt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> auch ein indirektes<br />

Tochterunternehmen in China. Durch die Nutzung der etablierten nationalen<br />

Vertriebskanäle der LDK Solar versprechen sich beide Unternehmen einen Zeitvorsprung<br />

bei der Erschließung des chinesischen Marktes und damit einen deutlichen<br />

Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen westlichen Marktteilnehmern.<br />

Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, auf Basis der preisgünstigen Vorprodukte von<br />

LDK Solar und den niedrigeren Produktionskosten in China auch in unseren<br />

europäischen Heimatmärkten Marktanteile gewinnen und trotz insgesamt schwieriger<br />

Rahmenbedingungen in Absatz und Umsatz wachsen zu können. Gemeinsam mit LDK<br />

Solar plant die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihren Komponentenabsatz in den kommenden Jahren<br />

deutlich auszubauen und so von steigenden Skaleneffekten zu profitieren. <strong>Sunways</strong><br />

Solarmodule der EcoLine werden in Zukunft ausschließlich in China produziert.<br />

<strong>Sunways</strong> selbst verfügt im Geschäftsjahr 2012 über eine Produktionskapazität für<br />

Solarzellen von rund 100 Megawatt. Der Teilbetrieb Zellproduktion in <strong>Konstanz</strong> mit<br />

einer Nominalkapazität von 16 Megawatt wurde mit Wirkung zum 1. Februar 2012<br />

verkauft.<br />

Seite 44 von 66


Anlage I<br />

<strong>Sunways</strong> Solarmodule werden aus in Deutschland produzierten <strong>Sunways</strong> Solarzellen<br />

durch LDK Solar in China gefertigt. Die Kostenvorteile durch die Modulproduktion in<br />

China in Kombination mit der dort vorhandenen Prozessqualität als auch die hohe<br />

Qualität und Leistungsfähigkeit der <strong>Sunways</strong> Solarzellen ermöglichen es, Solarmodule<br />

mit hoher Leistung zu attraktiven Preisen anzubieten. Außerdem beabsichtigen<br />

<strong>Sunways</strong> und LDK Solar gemeinsam die nächste Generation der Hochleistungs<br />

Solarmodule zu entwickeln sowie die Produktpalette um eine weitere Modullinie für<br />

preissensible Kunden zu ergänzen. Diese Module unterliegen bei der Produktion der<br />

<strong>Sunways</strong> Qualitätskontrolle und werden nach den Qualitätskriterien sowie<br />

Materialvorgaben der <strong>Sunways</strong> hergestellt und unter dem Markennamen <strong>Sunways</strong><br />

vertrieben. Durch die damit insgesamt höhere verfügbare Modulleistung zu<br />

wettbewerbsfähigeren Preisen können auch Großprojekte in Zusammenarbeit mit LDK<br />

Solar zukünftig für uns an Attraktivität gewinnen.<br />

Neben der bereits seit Jahren laufenden Kooperation bei Solarmodulen bringt die<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihre technologische Kompetenz im Bereich Wechselrichter in die<br />

Verbindung der beiden Unternehmen mit ein. <strong>Sunways</strong> Solarinverter ergänzen das<br />

Produktspektrum von LDK Solar in optimaler Weise. Bisher war LDK Solar in diesem<br />

Produktbereich nicht aktiv. Mit der Wechselrichtertechnologie von <strong>Sunways</strong> sind beide<br />

Unternehmen in der Lage, komplette und optimal aufeinander abgestimmte<br />

Solarsysteme in bewährter deutscher Qualität anzubieten. LDK Solar und <strong>Sunways</strong><br />

planen einen effizienten Vertrieb insbesondere für China, Nordamerika und Kanada<br />

aufzubauen. Wechselrichter von <strong>Sunways</strong> sollen – wo immer sinnvoll möglich <br />

zukünftig in den von der LDK Solar entwickelten Solarenergieprojekten eingesetzt<br />

werden. Die notwendigen nationalen Zertifizierungen der Solarinverter für die USA,<br />

Kanada, Australien, China und die europäischen Peripherieländer – die<br />

Grundvoraussetzung für den Eintritt in neue Märkte – sind im Gange oder bereits<br />

abgeschlossen. Um den lokalen Anforderungen optimal entsprechen zu können, wird<br />

<strong>Sunways</strong> zukünftig in den entscheidenden Märkten lokale Entwicklungsteams<br />

unterhalten. Für den Bereich AfterSales werden darüber hinaus Servicepartner vor Ort<br />

ausgewählt, trainiert und in die globale Servicestruktur eingebunden, um gezielt die<br />

<strong>Sunways</strong> Servicevorteile zu vermarkten.<br />

Darüber hinaus werden wir unsere Aktivitäten im Bereich von OEMVersionen unserer<br />

<strong>Sunways</strong> Solarinverter weiter ausbauen. Hier fertigen wir Solarinverter in<br />

abgeändertem Design und mit individuellen technischen Anpassungen für andere<br />

namhafte Marktteilnehmer, die die Geräte unter eigenem Markennamen vertreiben.<br />

Durch die angestrebte Erweiterung der Vertriebsregionen erwarten wir einen Anstieg<br />

der Absatzzahlen bei <strong>Sunways</strong> Solarinvertern ebenso wie bei OEMGeräten. Wir gehen<br />

davon aus, dass der Kostendruck auch beim Wechselrichter zukünftig zunehmen wird.<br />

In diesem Zusammenhang werden wir schrittweise die Fertigung von Wechselrichtern<br />

zu Auftragsproduzenten nach Asien verlagern, um die Kostenvorteile der<br />

internationalen Arbeitsteilung zu nutzen. Durch insgesamt höhere Stückzahlen und die<br />

Kostenvorteile der Produktion in Asien erwarten wir mittelfristig einen positiven Effekt<br />

auf die Ergebnismarge im Segment Solarinverter.<br />

Nach Schätzungen der Bank Sarasin ist in den Wachstumsmärkten China und<br />

Nordamerika mittelfristig ein erhebliches Potenzial für die Entwicklung der<br />

Photovoltaik vorhanden. Allein von 2012 bis 2014 sollen rund 25 Gigawatt peak an<br />

Leistung in China neu installiert werden. Das entspricht in etwa der gesamten in<br />

Deutschland installierten Photovoltaikleistung zum Ende des Jahres 2011. Die<br />

Seite 45 von 66


Anlage I<br />

Zubauerwartungen für Nordamerika liegen für denselben Zeitraum bei etwa 18<br />

Gigawatt peak 66 .<br />

Wirtschafts und PVMarktprognosen stützen international orientierte<br />

Wachstumsstrategie.<br />

In einem PhotovoltaikMarkt der sich zunehmend geographisch diversifiziert und dessen<br />

stärkste Expansion außerhalb der angestammten europäischen Märkte zu erwarten ist,<br />

setzt <strong>Sunways</strong> gemeinsam mit LDK Solar auf die Ausweitung der Aktivitäten in den USA,<br />

Australien und China. Dort fallen die gesamtwirtschaftlichen ebenso wie die<br />

branchenspezifischen Wachstumserwartungen insgesamt am positivsten aus. Für die<br />

chinesische Wirtschaft rechnen Experten z.B. für 2012 mit einem Wachstum des<br />

Bruttoinlandsprodukts von mindestens 8 %. Die Prognosen hinsichtlich der globalen<br />

Wirtschaftsexpansion liegen für 2012 bei 3,3 %. Für den Euroraum wird im Vergleich zu<br />

2011 mit einem leichten Abschwung gerechnet; das Bruttoinlandsprodukt in den USA<br />

67 68<br />

soll um etwa 1,8 % zunehmen.<br />

Die für 2012 prognostizierte Verlangsamung der weltwirtschaftlichen Entwicklung ist<br />

nach Ansicht des IfwKiel bedingt durch die in der zweiten Jahreshälfte 2011<br />

nachlassende Konjunkturdynamik in den Schwellenländern und den nur moderaten<br />

Anstieg der Produktion in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Zudem trübt die<br />

anhaltend fragile Lage an den Finanzmärkten die Marktstimmung. 69<br />

Die in diesem Zusammenhang 2011 eingetretene Entlastung an den Rohstoffmärkten<br />

hat sich für <strong>Sunways</strong> in einem erfreulichen Rückgang der Kosten für Siliziumwafer<br />

gezeigt. Für 2012 hat sich die zunächst erwartete Fortsetzung dieses Trends – parallel zu<br />

der Entwicklung auf den übrigen Wertschöpfungsstufen – nicht eingestellt. Aufgrund<br />

der stetig weiter fallenden Endproduktpreise auf der Modulstufe würde ein Verharren<br />

auf dem aktuellen Waferpreisniveau zu neuen Ungleichgewichten und damit<br />

Margenverschiebungen zwischen den Wertschöpfungsstufen führen – auf der Zellstufe<br />

würde dies eine Margenverschlechterung zu Lasten <strong>Sunways</strong> bedeuten.<br />

Größtes allgemeines Konjunkturrisiko bleibt ein Ausweiten der Euroschuldenkrise.<br />

Die Konjunktur im Euroraum, die sich mit einem Plus von 1,6 % im Jahr 2011 im<br />

Vergleich zum Vorjahr noch weiter verbessert hat, wird 2012 um vermutlich 0,2 %<br />

schrumpfen. Die am stärksten von der europäischen Schuldenkrise betroffenen Länder<br />

Griechenland, Portugal, Italien und Spanien werden 2012 ein deutlich stärkeres<br />

Negativwachstum verzeichnen. Wirtschaftliche Expansion wird vor allem für die<br />

70 71 72<br />

osteuropäischen Länder prognostiziert.<br />

In Deutschland erwarten die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für 2012 nach<br />

zwei stark expansiven Jahren eine nachlassende Wachstumsdynamik: Das<br />

Bruttoinlandsprodukt im Gesamtjahr soll nur noch um maximal 0,6 % steigen. Gerade<br />

für die erste Jahreshälfte erwarten die Experten eine wirtschaftliche Abschwächung, für<br />

66<br />

Bank Sarasin, „Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze“, November 2011<br />

67<br />

IfwKiel, Weltkonjunktur mit geringer Dynamik, 20. Dezember 2011<br />

68<br />

IMF, World Economic Outlook, Januar 2012<br />

69<br />

IfwKiel, Weltkonjunktur mit geringer Dynamik, 20. Dezember 2011<br />

70<br />

DIW Wochenbericht, Wintergrundlinien 2012, Januar 2012<br />

71<br />

IWHPressemeldung 53/2011, Europäische Schulden und Vertrauenskrise bringt deutsche Konjunktur ins Stocken, 12.<br />

Dezember 2011<br />

72<br />

DIW Wochenbericht, Wintergrundlinien 2012, Januar 2012<br />

Seite 46 von 66


Anlage I<br />

die zweite Jahreshälfte 2012 wird dann jedoch wieder eine zunehmende Dynamik<br />

prognostiziert. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass bis dahin tragfähige Lösungen<br />

für die Euroschuldenkrise gefunden und eine Stabilisierung an den Finanzmärkten<br />

erreicht worden ist. 73 74 75 76 Größtes Risiko für die allgemeine wirtschaftliche<br />

Entwicklung ist nach Ansicht von Experten ein weiteres Ausbreiten der<br />

Schuldenproblematik auf andere europäische Volkswirtschaften und damit<br />

einhergehend eine Verstärkung der Vertrauenskrise im Euroraum.<br />

Angesichts der derzeitigen Konjunkturaussichten hat die Europäische Zentralbank Ende<br />

2011 ihre Leitzinsen auf ein historisch niedriges Niveau von 1 % gesenkt; eine weitere<br />

Absenkung um 0,25 % erfolgte im Juli 2012. Ebenso hat die USamerikanische<br />

Notenbank Fed das Aufrechterhalten ihrer Nullzinspolitik Anfang 2012 bekräftigt. Eine<br />

Anhebung der Leitzinsen ist in Europa nicht vor 2013 zu erwarten, die Fed hat bestätigt,<br />

dass die expansive Geldpolitik noch bis mindestens Ende 2014 unverändert fortgeführt<br />

werden soll. 77 Daher rechnen wir aus heutiger Sicht nicht mit signifikanten<br />

Veränderungen internationaler Währungsrelationen und erwarten daher auch keine<br />

wesentlichen Effekte auf unsere Kapitalkosten.<br />

Die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft in der gesamten Euro<br />

Zone, die aufgrund des erwartet schwächeren Konjunkturverlaufs zunehmende<br />

Anspannung sämtlicher nationaler Haushalte und der ungewisse Verlauf der diversen<br />

Rettungsprogramme für hochverschuldete Staaten der EuroZone könnte zu einer<br />

negativen Beeinflussung der inländischen als auch der ausländischen Nachfrage führen.<br />

Die zunehmende Anspannung der nationalen Haushalte einerseits, aber auch die<br />

Erkenntnis, dass der Netzausbau nicht ausreichend schnell vorangetrieben werden kann,<br />

um steigende Mengen von Solarstrom aufnehmen zu können, führen einerseits zur<br />

Überprüfung der jeweiligen Förderprogramme und andererseits zu Eingriffen mit dem<br />

Ziel der Zubaubegrenzung. Die bereits im vergangenen Jahr in einigen EuroStaaten<br />

zurückgenommenen bzw. angepassten Förderbedingungen für Solarstrom als auch neu<br />

beschlossene Änderung des EEG in Deutschland sind sichtbare Auswirkungen dieser<br />

restriktiven Politik. Die damit sinkende Rentabilität einer Solaranlage reduziert die<br />

Investitionsanreize und könnte dann zu einem Rückgang der Nachfrage führen, wenn<br />

keine adäquaten Preissenkungen entgegenstehen. Nach einem bereits von deutlichem<br />

Preisverfall und negativen Margen gekennzeichneten Geschäftsjahr 2011 sind<br />

Handlungsspielräume zur weiteren Preissenkung für die überwiegende Anzahl der<br />

Hersteller von PVKomponenten nicht mehr vorhanden. Durch die Beteiligung der LDK<br />

Solar hat <strong>Sunways</strong> zwar vereinfachten Zugriff auf günstige Wafer und kann auch<br />

wettbewerbsfähige Modulherstellkosten vorweisen. Allerdings verbleibt aufgrund der<br />

vergleichsweise teuren SolarzellFertigung in Deutschland das Risiko eines<br />

zunehmenden Rückgangs der Profitabilität und damit der Entstehung von weiteren<br />

Verlusten.<br />

Trotz der nach unserer Ansicht gegenwärtig verfehlten Energiepolitik sind wir<br />

überzeugt, dass sich das Konzept der dezentralen Energieerzeugung unter Nutzung der<br />

erneuerbaren Energien mittelfristig durchsetzen wird. Wir gehen davon aus, dass bei<br />

Erreichen der Grid Parity Konsumenten sich verstärkt der Argumentation eines<br />

langfristig gesicherten Strompreises als auch einer individuellen Energieautonomie<br />

zuwenden werden.<br />

73<br />

IfwKiel, 20. Dezember 2011<br />

74<br />

DIW, Wintergrundlinien 2012, Januar 2012<br />

75<br />

RWI, 20. Dezember 2011<br />

76<br />

OECD Wirtschaftsberichte: Deutschland 2012, Februar 2012, http://www.oecd.org/dataoecd/32/28/49655853.pdf<br />

77<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Leitzins in Amerika bis 2014 nahe null Prozent, 25. Januar 2011<br />

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/notenbankfedleitzinsinamerikabis2014nahenullprozent11624603.html<br />

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Anlage I<br />

Daher sieht <strong>Sunways</strong> MarktChancen in der Photovoltaik, die sich aufgrund der<br />

gesunkenen Systemkosten zukünftig im Bereich des Eigenverbrauches ergeben und<br />

entwickelt hierfür integrierte Systeme zur Energieerzeugung (Solarmodul,<br />

Wechselrichter), Energiespeicherung (Batteriesystem) und Energiemanagement.<br />

PVMarktwachstum schreitet fort, Konsolidierungsdruck nimmt jedoch zu.<br />

Die globale Nachfrage nach Photovoltaikprodukten wird auch zukünftig zunehmen. Die<br />

Notwendigkeit dezentralisierter Energieversorgung aus regenerativen Energiequellen,<br />

Sicherheitsbedenken bei der Atomkraft und die Endlichkeit der fossilen Brennstoffe<br />

werden das weitere Wachstum ebenso treiben, wie die in den letzten Jahren erheblich<br />

gesunkenen Preise für PVKomponenten. Aufgrund dieser Faktoren, der Möglichkeit<br />

eines langfristig stabilen Strompreises, einer weitgehenden Energieautonomie und der<br />

mit Solaranlagen – und/oder dem Verkauf überschüssigen Stroms weiterhin zu<br />

erzielenden, vergleichsweise attraktiven Renditen gehen Marktbeobachter davon aus,<br />

dass die neu installierte Leistung weltweit von 2010 bis 2015 um jährlich<br />

durchschnittlich 18 % zunehmen wird. Dabei wird der Marktanteil Europas von 85 % im<br />

Jahr 2010 auf voraussichtlich 33 % im Jahr 2015 sinken. Der Anteil des bisher größten<br />

Einzelmarkts Deutschland an der weltweit neu installierten Leistung wird nach<br />

Schätzung der Bank Sarasin im selben Zeitraum von 38 % auf 10 % fallen. 78 Die durch<br />

die Bundesregierung rückwirkend zum 1. April 2012 festgesetzte rigorose Kürzung der<br />

Einspeisevergütung wird diesen Trend möglicherweise sogar beschleunigen. Die<br />

Experten rechnen jedoch damit, dass die zurückgehende Dynamik innerhalb Europas<br />

durch ein expansives Marktwachstum in Asien und Amerika mehr als ausgeglichen<br />

werden wird. 79<br />

Verbindung mit LDK Solar stellt Gewinn für beide Seiten dar.<br />

Die Herausforderungen für die PVBranche werden auch im Jahr 2012 nicht geringer.<br />

Das sehr schwierige Marktumfeld im Jahr 2011, das geprägt war von<br />

Komponentenüberangebot, Verkaufspreisverfall und einer daraus resultierenden<br />

Margenerosion führte zu erheblichen Verlusten mit der Folge aufkommender<br />

Finanzierungsschwierigkeiten insbesondere bei den deutschen Herstellern. Wenn das<br />

Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage weiter anhält, könnte sich der<br />

begonnene Konsolidierungsprozess in der Branche 2012 weiter beschleunigen. Nach<br />

Meinung der Bank Sarasin hängt die Zukunftsfähigkeit eines Solarunternehmens von<br />

vier wesentlichen Faktoren ab:<br />

1. Finanzstärke und Kosteneffizienz,<br />

2. Wachstumskraft,<br />

3. Internationalität sowie<br />

4. Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung. 80<br />

Vor dem Hintergrund dieser Kriterien sieht die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> in einem volatilen PVMarkt<br />

ihre Zukunftschancen durch die Verbindung mit der LDK Solar Gruppe deutlich<br />

verbessert. Mit LDK Solar haben wir einen strategischen Investor gefunden, der an einer<br />

weitgehend gezielten Weiterentwicklung und verstärkten Positionierung der <strong>Sunways</strong><br />

als Premiumanbieter interessiert ist. LDK Solar unterstützt die strategischen Ziele sowie<br />

die Art der Geschäftstätigkeit der <strong>Sunways</strong>. Darüber hinaus gewährt uns LDK Solar<br />

78<br />

Bank Sarasin, „Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze“, November 2011<br />

79<br />

Barclays Capital, 2012 Outlook & Best Ideas Conference Call , Januar 2012<br />

80<br />

Bank Sarasin, „Solarwirtschaft: Hartes Marktumfeld – Kampf um die Spitzenplätze“, November 2011<br />

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Anlage I<br />

erhebliche Unterstützung in der Finanzierung von operativem Geschäft und Wachstum.<br />

Die Premiummarke <strong>Sunways</strong>, die im Markt für hohe technologische Qualität und<br />

überdurchschnittliche Wirkungsgrade von Einzelkomponenten und Gesamtsystem steht,<br />

wird von den Kapazitäts und Größenvorteilen eines der größten integrierten PV<br />

Unternehmen weltweit profitieren und gemeinsam mit LDK Solar die etablierten<br />

europäischen Märkte, ebenso wie neue Absatzregionen erschließen.<br />

„Deutsche Technologie trifft chinesische Kostenvorteile“ nach dieser Leitlinie bringt<br />

die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihre herausragende technologische Kompetenz und ihr leistungsstarkes<br />

Angebotsportfolio, das ständig verbessert und an die Marktbedürfnisse angepasst wird,<br />

mit ein. Grundlage für die technologisch führende Position von <strong>Sunways</strong> im Zell als<br />

auch Wechselrichterbereich sind zum einen die lange Erfahrung, das hohe Knowhow<br />

und das große Engagement unseres F&E Teams. Zum anderen können wir insbesondere<br />

im Rahmen der Zellforschung und –entwicklung an unseren Standorten <strong>Konstanz</strong> und<br />

Arnstadt auf ein breites und gewachsenes Netzwerk mit engen Verbindungen zu<br />

Universitäten und Forschungsinstituten zurückgreifen. Wichtige Impulse für<br />

Innovationen und technologische Produktverbesserungen von <strong>Sunways</strong> sind auf dieses<br />

Kompetenznetzwerk zurückzuführen.<br />

Weitere Expansion durch attraktive Produkte und verbesserten Marktzugang.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 haben wir erneut eine Vielzahl an Neuerungen und<br />

Weiterentwicklungen vorgestellt. Die <strong>Sunways</strong> Solarmodule der EcoLine stehen als SM<br />

245M mit monokristallinen <strong>Sunways</strong> Solarzellen und einer Leistung von bis zu 250 Watt<br />

peak oder als multikristallines <strong>Sunways</strong> Solarmodul SM 240U mit bis zu 245 Watt peak<br />

zur Verfügung. Die <strong>Sunways</strong> Solarinverter der NTSerie wurden durch einen neuen,<br />

kompakten und leichten Wechselrichter in der 3kWLeistungsklasse ergänzt; außerdem<br />

wurde eine OutdoorVariante der europaweit zertifizierten Zentralwechselrichter der<br />

PTSerie eingeführt.<br />

Für die Umsetzung von Photovoltaiklösungen in moderner Architektur bietet die<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> mit ihren IndachSolarlaminaten PhotovoltaikKomplettlösungen, die eine<br />

konventionelle Dacheindeckung vollständig oder teilweise ersetzen können. Dabei<br />

ermöglicht die neue <strong>Sunways</strong> DesignLine in schwarzer Optik eine ansprechende<br />

optische Gestaltung bei gleichzeitig hoher Energiegewinnung. Die <strong>Sunways</strong> P3<br />

Technology verhindert dabei licht und spannungsinduzierte Leistungsminderungen<br />

und sorgt durch eine besonders enge ZellenStromsortierung zusätzlich für<br />

Leistungskonstanz.<br />

Neben den leicht zu integrierenden Dachlaminaten für das Endkundensegment<br />

arbeiten wir auch regelmäßig im Bereich der individualisierten gebäudeintegrierten<br />

Photovoltaik mit renommierten Architekten weltweit zusammen. Auch in diesem<br />

Geschäftsfeld erwarten <strong>Sunways</strong> und LDK Solar zusätzliche gemeinsame<br />

Wachstumschancen. Nirgendwo auf der Welt ist die Bauwirtschaft so aktiv wie in Asien<br />

und auch dort steigt das Interesse an moderner und anspruchsvoller Architektur in<br />

Kombination mit nachhaltiger Energieerzeugung. Durch den Einsatz von<br />

individualisierten Solarmodulen in der Fassade lässt sich je nach Größe der<br />

Modulflächen bereits ein erheblicher Energiebedarf des Gebäudes autark und<br />

klimaschonend durch Sonnenenergie decken. In Kombination mit weiteren<br />

regenerativen Energiequellen oder durch die konsequente und großflächige Nutzung<br />

der Photovoltaik in der Außenhaut ist es bereits heute möglich, Häuser zu konstruieren,<br />

die mehr Energie produzieren, als sie selbst verbrauchen.<br />

Seite 49 von 66


Anlage I<br />

Damit die selbst erzeugte Sonnenenergie zu möglichst großen Teilen für den<br />

Eigenbedarf eingesetzt werden kann, arbeitet <strong>Sunways</strong> aktuell ebenfalls an einer<br />

flexibel einsetzbaren Speicherlösung für Solarstrom. Das Produktkonzept mit LiIon<br />

Batterien bietet dem Anlagenbetreiber ein intelligentes Energiemanagementsystem,<br />

mit dem der Eigenverbrauchsanteil deutlich gesteigert, Fremdenergiekosten auf ein<br />

Minimum gesenkt und gleichzeitig die Rendite der Solaranlage weiter gesteigert<br />

werden kann. <strong>Sunways</strong> arbeitet hier in einer Forschungskooperation mit der Fraunhofer<br />

Gesellschaft und der Firma Akasol an der Entwicklung eines integrierten<br />

Gesamtsystems.<br />

Die optimale Kombination von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit spielt bei <strong>Sunways</strong><br />

jedoch nicht nur bei den hergestellten Produkten eine wichtige Rolle. Wir sind bestrebt<br />

in allen Unternehmensbereichen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

ökonomischen Erfolg mit Ökologie und sozialer Verantwortung in Einklang zu bringen.<br />

Beide Unternehmen, <strong>Sunways</strong> ebenso wie LDK Solar, haben ein klares gemeinsames<br />

Verständnis darüber, dass wir als Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien<br />

eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Unternehmensführung einnehmen sollten. Die<br />

Herausforderungen, uns über unsere Produkte und Service hinaus auch als Corporate<br />

Citizen zu differenzieren, nehmen wir gerne an.<br />

Leistungswirtschaftliche und sonstige Risiken unserer Geschäftstätigkeit.<br />

Auslastungsrisiko der Produktionsanlagen. Die Auslastung unserer Produktionsanlagen<br />

hängt von der Erreichung der geplanten Absatzzahlen in den Segmenten Solarzellen als<br />

auch Solarmodule ab. Falls die Erwartungen aus der Unternehmensplanung und hier<br />

insbesondere der Absatzplanung nicht eintreffen sollten, ergibt sich ein<br />

Impairmentbedarf auf die Produktionsanlagen in Arnstadt. Dies könnte zu<br />

Wertberichtigungen in einer Bandbreite vom einstelligen bis in den niedrigen<br />

zweistelligen Millionenbereich führen, verbunden mit entsprechend negativen<br />

Auswirkungen auf die Ergebnis und Bilanzsituation und hier insbesondere auf das<br />

bilanzielle Eigenkapital.<br />

Sicherstellung der Produktqualität. Die Absatzchancen der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> werden<br />

wesentlich beeinflusst durch die Qualität der Produkte und Dienstleistungen.<br />

Schwankungen in der Qualität der Herstellungsprozesse und Produktmängel können<br />

sich daher erheblich in der Ertrags, Finanz und Vermögenslage der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

niederschlagen. Diesen Produktrisiken tragen wir durch hohe Standards in der<br />

Qualitätssicherung Rechnung. Hierzu gehört die Zertifizierung unserer Aktivitäten nach<br />

DIN EN ISO 9001:2008, die ständige Optimierung unserer Produktionsanlagen und<br />

Herstellverfahren sowie die Neu und Weiterentwicklung von Produkten.<br />

Risiken der Beschaffung und Bevorratung. Im PVMarkt haben in den letzten Jahren<br />

deutliche Preissenkungen stattgefunden, die jedoch zwischen den unterschiedlichen<br />

Wertschöpfungsstufen (Polysilizium, Wafer, Zelle, Modul) nicht harmonisiert, sondern in<br />

der Regel sequentiell nacheinander stattfanden. Aufgrund der teilweise sehr langen<br />

Beschaffungszeiten bei unseren <strong>Sunways</strong> Solarmodulen der EcoLine, vom Wafereinkauf<br />

in China, der Produktion in Arnstadt, dem Transport der Zellen zur Weiterverarbeitung<br />

nach China und letztlich dem erneuten Transport der Module nach Deutschland,<br />

besteht bei Verkaufs oder Einkaufspreisschwankungen regelmäßig das Risiko einer<br />

deutlichen Beeinflussung des Unternehmensergebnisses als auch der<br />

Liquiditätssituation. Wird anstelle der getakteten Beschaffung die Alternative einer<br />

umfangreicheren Bevorratung gewählt, so beeinflusst die Volatilität auf der Preisseite<br />

ebenfalls die Ergebnischancen im operativen Geschäft.<br />

Seite 50 von 66


Anlage I<br />

Sicherstellung von Produktnachschub. Die kurzfristige Verfügbarkeit der vom Markt<br />

nachgefragten Endprodukte ist entscheidend für den Geschäftserfolg der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Hierzu benötigen wir einen der Nachfrage entsprechenden stetigen Nachschub an<br />

Rohstoffen sowie Zwischen und Endprodukten. Unterbrechungen in der geplanten<br />

Versorgung könnten sowohl bei <strong>Sunways</strong> als auch bei Zulieferern entstehen und<br />

erhebliche Auswirkungen auf die Ertrags, Finanz und Vermögenslage der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

haben. Durch die Abnahme der Zahl an Lieferanten erhöht sich das Risiko von<br />

Lieferunterbrechungen, sei es durch Ausfälle von Produktionsanlagen bei den<br />

Lieferanten, anderweitige Produktionsunterbrechungen oder durch Störungen der<br />

Transportwege oder Verkehrsmittel. Durch die langjährige Zusammenarbeit und den<br />

engen Austausch mit den Hauptlieferanten sowie durch die enge Verbindung zu LDK<br />

Solar minimiert <strong>Sunways</strong> einerseits das Risiko unerwarteter Lieferunterbrechungen.<br />

Diesbezüglich kam es trotz aller Anstrengungen im 1. Halbjahr 2012 zu<br />

Produktionsunterbrechungen in der Modulfertigung bei unserem strategischen Partner<br />

LDK Solar, welche sich in erheblichen Verzögerungen in der Belieferung der <strong>Sunways</strong><br />

mit Modulen der EcoLine niederschlugen. Andererseits könnte es bei der <strong>Sunways</strong><br />

selbst zu Unterbrechung in der Zellproduktion kommen, sei es durch fehlende<br />

Rohmaterialien oder durch Produktionsunterbrechungen jeglicher Art. Ausfällen von<br />

Maschinen und Anlagen beugen wir durch Wartungsverträge mit den Herstellern sowie<br />

durch regelmäßige Instandhaltung vor. Das finanzielle Risiko von Betriebsausfällen auf<br />

seiten der <strong>Sunways</strong> haben wir durch den Abschluss entsprechender Versicherungen<br />

abgesichert.<br />

Abhängigkeit von Kunden. Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> verfügt über eine nach Umsatzgröße und<br />

Region diversifizierte Kundenstruktur. Eine Abhängigkeit von einigen wenigen Groß<br />

bzw. Zwischenhändlern oder Endkunden besteht grundsätzlich nicht. Um auch<br />

zukünftig dem Risiko einer Abhängigkeit von einzelnen Kunden entgegenzuwirken,<br />

beobachtet die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> kontinuierlich die Entwicklung der Kundenbasis und ist<br />

bestrebt, durch gezielte Vertriebsmaßnahmen eine breite und vielfältige<br />

Kundenstruktur aufrechtzuerhalten. Allerdings hat <strong>Sunways</strong> im Februar 2012 einen<br />

umfangreichen Liefervertrag für Module zur Lieferung für Solarparks in den USA mit<br />

einem deutschen Unternehmen abgeschlossen. Der Liefervertrag hat eine Laufzeit bis<br />

Ende 2013, die Umsetzung eine hohe Bedeutung für die Unternehmensplanung und die<br />

darin enthaltene Auslastung sowie Marge. Der Auftrag wurde bislang noch nicht<br />

begonnen, da kundenseitig grundlegende Finanzierungsfragen noch abschließend<br />

geklärt werden müssen. Eine Verschiebung oder Nichtausführung des Vertrages könnte<br />

zu einer erheblichen negativen Beeinträchtigung der Ergebnis, Finanz und<br />

Vermögenssituation führen.<br />

Abhängigkeit von Lieferanten. Zur Sicherstellung der Verfügbarkeit von Rohstoffen,<br />

Komponenten oder Dienstleistungen ist die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> von Zulieferern abhängig.<br />

Lieferausfälle oder verzögerungen, Qualitätsprobleme bei Produkten oder Services<br />

sowie nicht absehbare Veränderungen der Beschaffungskonditionen stellen ein Risiko<br />

für die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> dar. Dies gilt besonders dann, wenn die Anzahl der Bezugsquellen<br />

gering ist oder es sich um am Markt knappe Güter oder Dienstleistungen handelt.<br />

Die Wafer, die wir für die Herstellung unserer Solarzellen benötigen, beziehen wir zu<br />

einem großen Teil von LDK Solar. Der seit 2008 laufende Langfristvertrag mit der LDK<br />

Solar über Waferlieferungen wurde im Zusammenhang mit der am <strong>31.</strong> Dezember 2011<br />

beschlossenen Kapitalerhöhung beendet. Durch den Ausbau der Herstellkooperation<br />

für Solarmodule mit der LDK Solar nutzt <strong>Sunways</strong> im Geschäftsjahr 2012 nur noch einen<br />

nennenswerten Hersteller für Solarmodule. Sollte es von seiten der LDK Solar Gruppe zu<br />

Lieferengpässen kommen, könnte dies negative Auswirkungen auf die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

haben.<br />

Seite 51 von 66


Anlage I<br />

Ausfälle bei Lieferanten könnten sich negativ auf unsere Produktionsauslastung und<br />

Lieferfähigkeit auswirken und damit die Ertrags, Finanz und Vermögenslage der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> beeinträchtigen. Diesbezüglich ist durch die zwischenzeitlich einsetzende<br />

Konsolidierung im Solarmarkt ein weiteres Risiko hinzugetreten. Einst renommierte<br />

Solarunternehmen, welche als OEMDienstleister für <strong>Sunways</strong> insbesondere Module<br />

hergestellt haben, sind zwischenzeitlich aufgrund von Insolvenz als aktive<br />

Marktteilnehmer aus dem Markt ausgeschieden. Da aufgrund der gesetzlichen<br />

Vorschriften <strong>Sunways</strong> nun die Gewährleistungspflichten für einen Teil der Produkte<br />

möglicherweise selbst übernehmen muss, könnten zukünftig Mehraufwendungen auf<br />

<strong>Sunways</strong> zukommen, welche die Profitabilität negativ beeinträchtigen könnten. Für alle<br />

aktuell bereits bekannten Fälle wurde eine Rückstellung der erwarteten Kosten<br />

gebildet.<br />

Im Produktbereich Solarinverter nutzte <strong>Sunways</strong> in der Vergangenheit drei<br />

Fertigungsunternehmen in Deutschland und im europäischen Ausland. Diese Zahl wird<br />

sich durch Ausfall eines Unternehmens im Geschäftsjahr 2012 auf zwei reduzieren.<br />

Gleichzeitig streben wir an, den Kreis unserer Hersteller im Jahr 2012 durch einen<br />

Auftragsfertiger in Asien zu erweitern. Die Verlagerung der Inverterherstellung nach<br />

Asien würde einen positiven Einfluss auf die Profitabilität der <strong>Sunways</strong> haben. Eine<br />

Verschiebung der Verlagerung könnte zu einer erheblichen negativen Beeinträchtigung<br />

der Ergebnis, Finanz und Vermögenssituation führen.<br />

Personalrisiken. Kompetente und motivierte Mitarbeiter sind wesentlich für den<br />

Geschäftserfolg der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. Um sich im Wettbewerb um qualifizierte Fach und<br />

Führungskräfte behaupten zu können, bieten wir unseren Mitarbeitern und Bewerbern<br />

für einen Arbeitsplatz ein attraktives Paket aus anspruchsvollem und vielseitigem<br />

Aufgabengebiet, guten Fort und Weiterentwicklungsperspektiven sowie attraktiver<br />

Vergütung an. Zwischenzeitlich hat die negative Branchenentwicklung in der<br />

Photovoltaik auf seiten der deutschen Herstellerunternehmen zu einer erhöhten<br />

Fluktuation auf allen Unternehmensebenen geführt. Zwar hat sich andererseits auch die<br />

Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern leicht abgeschwächt. Allerdings ist das<br />

Angebot an qualifizierten Bewerbern für die PVBranche noch stärker zurückgegangen.<br />

Diese Entwicklung spürt die <strong>Sunways</strong> ebenfalls und konnte daher nicht alle wichtigen<br />

offenen Positionen wiederbesetzen. Das dauerhafte Ausbleiben von qualifiziertem<br />

Personal für Schlüsselpositionen kann die geplante Unternehmensentwicklung<br />

aufgrund entsprechender Auswirkungen auf Marktanteile, Umsatz und Ergebnis<br />

negativ beeinflussen.<br />

Informationstechnische Risiken. Um potenzielle Risiken im Bereich der<br />

Datenverarbeitung bzw. Informationstechnologie zu minimieren, setzt <strong>Sunways</strong> in allen<br />

Unternehmensbereichen moderne Hard und Softwaresysteme ein. Mit einem<br />

integrierten und konzernweit weitgehend einheitlichen System mit hohen<br />

Sicherheitsstandards hinsichtlich Zugangsberechtigung, Datenschutz und<br />

Datensicherung minimieren wir das Risiko von ITUnterbrechungen und –Ausfällen.<br />

Neue Technologien. Auf dem Markt für Solarenergie haben sich neben Produkten auf<br />

der Basis von kristallinen Siliziumsolarzellen auch solche mit sogenannten<br />

Dünnschichtzellen etabliert. Der Marktanteil der Dünnschichtmodule ist im Jahr 2011<br />

zwar zugunsten der kristallinen Solarmodule geschrumpft, dennoch gehen<br />

Branchenexperten davon aus, dass beide Technologien sich auch zukünftig parallel<br />

entwickeln werden.<br />

Forschung und Entwicklung. Als eines der technologisch führenden PVUnternehmen<br />

investiert die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> intensiv in Forschungs und Entwicklungsprojekte. Hierbei<br />

Seite 52 von 66


Anlage I<br />

besteht das Risiko der zu geringen Entwicklungsgeschwindigkeit, dass einzelne<br />

Forschungsinitiativen nicht in marktfähige Produkte überführt werden oder neue<br />

Produktangebote nicht den erwarteten Markterfolg erzielen. Um diese Risiken zu<br />

minimieren, arbeiten wir eng mit nationalen und internationalen<br />

Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen und stehen in engem Austausch<br />

mit unseren potenziellen und bestehenden Kunden, damit unsere Produkte jederzeit<br />

den Anforderungen des Marktes entsprechen.<br />

Rechtliche Risiken. Um möglichen Risiken, die z.B. aus den vielfältigen steuer,<br />

wettbewerbs, patent, kartell und umweltrechtlichen Regelungen und Gesetzen<br />

entstehen können, zu begegnen, stützt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ihre Entscheidungen und die<br />

Gestaltung der Geschäftsprozesse auf umfangreiche juristische Beratung sowohl durch<br />

unsere eigenen qualifizierten juristischen Mitarbeiter als auch durch ausgewiesene<br />

externe Fachleute.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken unserer Geschäftstätigkeit.<br />

Als ein im internationalen Umfeld agierendes Unternehmen ist die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

finanzwirtschaftlichen Risiken ausgesetzt. Diese werden zentral durch den<br />

Finanzbereich überwacht. Dabei konzentriert sich die <strong>Sunways</strong> auf die Entwicklung an<br />

den für das Unternehmen relevanten Kapitalmärkten, um mögliche negative<br />

Veränderungen in ihren Auswirkungen zu minimieren. Das Risikomanagement erfolgt<br />

entsprechend allgemeinverbindlicher Standards in regelmäßigem Austausch zwischen<br />

dem Unternehmenscontrolling und den Fachabteilungen.<br />

Finanzierungsrisiken. Die strategische und operative Weiterentwicklung des<br />

Unternehmens erfordert gezielt Investitionen in Technologie, Produktionskapazität,<br />

Forschung & Entwicklung, Marketing & Vertrieb sowie eine ausreichende Finanzierung<br />

des Umlaufvermögens bei volatilen Marktbedingungen. Im derzeitigen Wirtschafts und<br />

Marktumfeld haben sich die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen stark<br />

verändert. Hinzu kommt ein aufgrund des operativen Verlustes im Geschäftsjahr 2011<br />

erhöhtes unternehmensspezifisches Finanzierungsrisiko der <strong>Sunways</strong>. Einem<br />

verminderten Eigenkapital steht ein höherer Umfang an Verbindlichkeiten gegenüber.<br />

Daher ist für das aktuelle Geschäftsjahr ein Anstieg der Kapitalkosten zu erwarten.<br />

Generell sind wir weiterhin bestrebt, die Finanzierungsrisiken durch eine sinnvolle<br />

Kombination von Eigenkapital und Fremdmitteln sowie in geringerem Umfang durch<br />

die Nutzung von Fördermitteln Dritter zu minimieren. Gezielte Unterstützung zur<br />

Reduzierung dieses Risikos erhielt <strong>Sunways</strong> über einen Forderungsverzicht gegen<br />

Besserungsschein sowie die Bereitstellung adäquater, langfristiger Zahlungsziele für<br />

aus China bezogene Produkte. Als eine weitere Unterstützungsmaßnahme wird<br />

gegenwärtig die mögliche Ausfertigung einer – voraussichtlich befristeten –<br />

Patronatserklärung zwischen <strong>Sunways</strong> und LDK Solar verhandelt.<br />

Risiken aus langfristigen Waferbezugsverträgen. Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ist 2006 und 2007<br />

langfristige Bezugsvereinbarungen für Wafer eingegangen. Die damals<br />

branchenübliche Ausgestaltung der Verträge umfasste entweder eine TakeorPay<br />

Klausel oder Pönalenregelungen, die von seiten des Lieferanten bei einer möglichen<br />

Nichtabnahme von vertragskonformen Liefermengen gegen <strong>Sunways</strong> eingesetzt<br />

werden könnten. Aufgrund des rapiden Preisverfalls von Solarprodukten und damit<br />

auch den Rohstoffkomponenten, wurden die langfristigen Waferbezugsverträge<br />

zunehmend unwirtschaftlich.<br />

Seite 53 von 66


Anlage I<br />

Die aktuellen Einkaufspreise von Wafern (im Sinne von Spotmarktpreisen) liegen<br />

deutlich unter den Konditionen, welche für Wafer in den Waferbezugsverträgen<br />

festgeschrieben sind. <strong>Sunways</strong> stand 2011 mit den Vertragspartnern in permanenten<br />

Verhandlungen, um eine Anpassung der vertraglichen Konditionen an die aktuellen<br />

Marktbedingungen zu erreichen. Der langfristige Waferbezugsvertrag mit der LDK<br />

Solar Gruppe wurde im Zusammenhang mit der am <strong>31.</strong> Dezember 2011 beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung beendet.<br />

Zu den Risiken aus den noch bestehenden langfristigen WaferBeschaffungsverträgen<br />

mit einem weiteren Lieferanten besteht im Vergleich zum heutigen Wafer<br />

Marktpreisniveau ein jährliches finanzielles Risiko im niedrigen zweistelligen<br />

Millionenbereich, falls der Vertragspartner die Durchsetzung seiner vertraglichen<br />

Konditionen einfordert. Mit diesem Lieferanten stehen wir bezüglich der weiteren<br />

Handhabung der Waferbezugsverträge für die Jahre 2012 ff. im Gespräch, und konnten<br />

zwischenzeitlich einen ausformulierten Änderungsvertrag verhandeln, welcher noch der<br />

Genehmigung durch die <strong>Sunways</strong>Gremien und der abschließenden Unterzeichnung<br />

beider Partner bedarf. Es ist daher aktuell davon auszugehen, dass wir den zukünftigen<br />

Lieferungen veränderte Konditionen zugrunde legen können. Aus diesem Grund haben<br />

wir für das noch enthaltene finanzielle Restrisiko aus diesen Verträgen die<br />

notwendigen Rückstellungen gebildet.<br />

Risiken aus Fertigungsverträgen für Solarinverter. Im Verlauf des Geschäftsjahres 2010<br />

war es am Weltmarkt aufgrund der hohen Nachfrage nach Wechselrichtern zu<br />

Versorgungsengpässen bei kritischen Bauteilen gekommen. Vor diesem Hintergrund<br />

und angesichts der Absatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2011 hatte <strong>Sunways</strong><br />

sowohl mittelfristige Verträge mit Lieferanten von Bauteilen als auch<br />

Fertigungsunternehmen geschlossen. Durch die über weite Teile des Jahres 2011<br />

unerwartet schwache Nachfrage nach Komponenten für PhotovoltaikAnlagen konnten<br />

wir vertraglich definierte Bezugsmengen nicht vollständig abnehmen. <strong>Sunways</strong> könnte<br />

aufgrund der bestehenden Verträge gezwungen sein, im laufenden Geschäftsjahr zu<br />

nicht mehr marktgerechten Preisen abzunehmen oder Zahlungen aus<br />

Auflösungsvereinbarungen zu leisten. Wir stehen mit allen Lieferanten im Gespräch und<br />

sind zuversichtlich, einvernehmlich Lösungen zu erzielen. Für das finanzielle Risiko im<br />

Geschäftsjahr 2012 in Höhe eines niedrig einstelligen Millionenbetrags haben wir<br />

Rückstellungen gebildet.<br />

Risiken bestehen auch im vergleichsweise hohen Bestand einzelner Invertertypen. Falls<br />

die Absatzplanung für 2012 sich nicht wie erwartet realisieren lässt oder die erzielbaren<br />

Verkaufspreise unterhalb der geplanten Verkaufspreise liegen sollten, würden nicht<br />

geplante Ergebnisbelastungen entstehen.<br />

Ausfallrisiken. Falls ein Vertragspartner seine Zahlungsverpflichtungen nicht erfüllt,<br />

besteht für die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> das Risiko eines finanziellen Verlustes. Die Gefahr von<br />

Zahlungsausfällen besteht bei der <strong>Sunways</strong> hauptsächlich im Zusammenhang mit<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Wir minimieren das Ausfallrisiko durch<br />

regelmäßige Bonitätsprüfungen und Klassifizierung der Kunden in Risikogruppen,<br />

ebenso wie durch die Vergabe von Kreditlimits und ein enges Forderungsmanagement.<br />

Bei Verträgen mit längerfristiger Preisbindung oder Geschäften, deren Volumen das<br />

Limit der Kreditausfallversicherung übersteigt, schließt <strong>Sunways</strong> in der Regel<br />

Anzahlungs und Teilzahlungsvereinbarungen. Dennoch besteht das Risiko, dass<br />

Forderungen gegenüber einzelnen Kunden nicht durchgesetzt werden können.<br />

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Anlage I<br />

Liquiditätsrisiken. Sollte das Unternehmen nicht in der Lage sein, eingegangene<br />

Verbindlichkeiten zu erfüllen, können Liquiditätsrisiken entstehen.<br />

Zahlungsverpflichtungen ergeben sich für uns unter anderem aus Zins und<br />

Tilgungsleistungen, aus Investitionen, Steuern sowie aus dem operativen Geschäft. Das<br />

Liquiditätsrisiko umfasst ebenso das Risiko, nicht ausreichend Finanzmittel zu den<br />

erwarteten Konditionen beschaffen zu können (Refinanzierungsrisiko) oder Geschäfte<br />

nicht bzw. nur mit Verlusten auflösen oder glattstellen zu können<br />

(Marktliquiditätsrisiko). Erhöhte Lagerbestände, die daraus resultieren, dass produzierte<br />

Waren nicht abgesetzt werden können, binden Liquidität und erhöhen damit ebenfalls<br />

die Liquiditätsrisiken.<br />

<strong>Sunways</strong> begegnet diesem Risiko durch aktives Liquiditätsmanagement. Wir verfolgen<br />

laufend die an den Finanzmärkten verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten und<br />

kosten. Ein wesentliches Ziel ist es dabei, die finanzielle Flexibilität zu angemessenen<br />

Kosten und vertretbaren Risiken aufrechtzuerhalten. Die Liquidität wird mit dem Ziel<br />

gesteuert, jederzeit ausreichend liquide Mittel zur Verfügung zu stellen, um<br />

vorhandenen Verbindlichkeiten fristgerecht nachkommen zu können.<br />

Für die kurzfristige Liquiditätsplanung wird im Abstand von einer bis vier Wochen eine<br />

mehrwöchige Liquiditätsvorschau erstellt. Dies ermöglicht uns auf aktuelle<br />

Veränderungen rechtzeitig reagieren zu können und sowohl das Refinanzierungs als<br />

auch das Marktliquiditätsrisiko weiter zu minimieren. Die Liquiditätsplanung wird durch<br />

eine laufende Überwachung der Investitionen sowie eine entsprechende<br />

Berichterstattung an den Vorstand abgerundet.<br />

Durch die Herstellung von Solarmodulen bei LDK Solar in China ergibt sich gegenüber<br />

früheren Zeiträumen ein erhöhter Liquiditätsbedarf. Grund sind die langen<br />

Transportzeiten und das während dieser Zeit in Solarzellen und Solarmodulen<br />

gebundene Kapital. Wegen der Nachfrageentwicklung im Geschäftsjahr 2011 und der<br />

bei <strong>Sunways</strong> in weiten Teilen der zweiten Jahreshälfte angeordneten Kurzarbeit hatten<br />

sich die Lieferungen von und nach China und damit auch der Finanzierungsbedarf zum<br />

Ende des Jahres deutlich reduziert. Mit Beginn des neuen Geschäftsjahres ist das<br />

Volumen entsprechend unserer Planung jedoch wieder angestiegen. Unter anderem<br />

auch zur Deckung dieses erhöhten Finanzierungsbedarfs hat die LDK Solar der <strong>Sunways</strong><br />

für einen Zeitraum von 18 Monaten ein adäquates, langfristiges Zahlungsziel<br />

eingeräumt.<br />

Zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 bestanden geleistete Anzahlungen in Höhe von 0,3 Mio. €<br />

(2010: 16,4 Mio. €). Die erhaltenen Anzahlungen betrugen wie im Vorjahr 0,2 € (2010:<br />

0,2 Mio. €).<br />

Währungsrisiken. Währungsrisiken entstehen bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> durch Ein und<br />

Verkaufstätigkeiten in Fremdwährungen. Zukünftig könnte das Währungsrisiko<br />

aufgrund des geplanten Ausbaus der geschäftlichen Aktivitäten in Asien und im<br />

amerikanischen Währungsraum sowie in anderen Regionen, in denen der Euro keine<br />

Handelswährung ist, steigen. Durch die vereinbarte Ausweitung der Beziehungen zur<br />

LDK Solar Gruppe können auch auf der Einkaufsseite zusätzliche Risiken aufgrund der<br />

zu erwartenden größeren Zahlungsströme in USDollar entstehen. Auf der Einkaufsseite<br />

besteht das Risiko insbesondere in Veränderungen des Wechselkursverhältnisses von<br />

Euro zu USDollar. Der Wafereinkauf und die Leistungen der LDK Solar im Bereich der<br />

Modulherstellung werden in USDollar abgerechnet. Um die währungsabhängigen<br />

wirtschaftlichen Risiken zu minimieren, nutzt die <strong>Sunways</strong> die Kompetenz ihrer Banken<br />

und setzt geeignete Instrumente zur Währungsabsicherung ein.<br />

Seite 55 von 66


Anlage I<br />

Zinsänderungsrisiken. Die Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung der<br />

Wachstumsstrategie des Unternehmens führt zu einem direkten Zinsrisiko, dem wir<br />

durch die langfristige Sicherung des Zinsniveaus entgegen treten. Veränderungen im<br />

Finanzmarktumfeld und insbesondere die Entwicklung der Fremdkapitalzinsen<br />

beobachtet <strong>Sunways</strong> kontinuierlich. Ebenso erfolgt ein regelmäßiger Abgleich der<br />

aktuellen Konditionen mit den in der Planung berücksichtigten Zinssätzen, um bei<br />

Veränderungen zeitnah reagieren zu können.<br />

Neben dem direkten Zinsrisiko sind wir ebenso indirekt von einem Zinsrisiko betroffen.<br />

PhotovoltaikAnlagen werden von den Endverbrauchern oftmals über Fremdkapital<br />

finanziert. Steigende Zinsen könnten daher zu einer verminderten Nachfrage nach<br />

Produkten der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> führen. Inwieweit Kaufentscheidungen durch<br />

Veränderungen des Kreditzinsniveaus beeinflusst werden, ist nur schwer abzuschätzen,<br />

da die Investition in eine Solaranlage von vielfältigen Faktoren abhängt. Neben der<br />

allgemeinen Renditefrage stehen vor allem qualitative Faktoren im Vordergrund.<br />

4.3 Bestandsgefährdende Risiken.<br />

Ein niedriger Umsatz – bedingt durch einen Rückgang der Absatzvolumina verbunden<br />

mit sinkenden Verkaufspreisen – sowie vergleichsweise zu hohe Einstandskosten und<br />

Kostenremanenz in den Strukturkosten führten im Geschäftsjahr 2011 zu einem hohen<br />

operativen Verlust. Zusätzlich anfallende, erhebliche Einmalkosten steigerten den<br />

Verlust im vergangenen Geschäftsjahr weiter mit entsprechend negativen Effekten auf<br />

die Bilanz und insbesondere die Eigenkapitalsituation des Unternehmens. Trotz einer im<br />

Vergleich zum Vorjahr verkürzten Bilanzsumme und der Berücksichtigung der<br />

durchgeführten Eigenkapitalmaßnahme über die Beteiligung der LDK Solar fiel die<br />

Eigenkapitalquote um mehr als die Hälfte. Da sich das Unternehmen am Anfang einer<br />

Restrukturierung befindet und damit zunächst noch für das laufende Geschäftsjahr<br />

2012 weitere Verluste zu erwarten sind, wird eine weitere Reduzierung des<br />

Eigenkapitals eintreten. Aus diesem Grund wurden durch unseren strategischen Partner<br />

LDK Solar bereits im ersten Halbjahr 2012 gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der<br />

Bilanzsituation durchgeführt.<br />

In einem schwer zu prognostizierenden Marktumfeld ist die Erreichung der geplanten<br />

Umsätze mit Unsicherheiten behaftet. Das Management geht grundsätzlich von einer<br />

positiven Marktentwicklung aus, wobei die maßgebliche Bedingung zur Planerreichung<br />

die Durchführung des Großauftrages ist. Sollten die geplanten Umsatzzahlen in den<br />

wichtigsten Absatzmärkten Italien, Griechenland und Spanien weiterhin hinter den<br />

Planzahlen zurückbleiben, würde dies zu einem Ergebnisrückgang und damit einer<br />

Reduzierung von CashFlow und Liquidität führen. Ebenso wäre bei einem Verfall der<br />

erzielbaren Margen eine Planerreichung vergleichsweise schwierig zu realisieren.<br />

Absatzrückgänge im Bereich Solarzellen bewirken zudem einen Rückgang der<br />

Auslastung bei unserer Produktionstochter in Arnstadt und bergen das Risiko<br />

zusätzlicher Wertberichtigungen aufgrund Impairment, mit der Folge eines steigenden<br />

Verlusts und damit einer weiteren Reduktion des Eigenkapitals.<br />

Auch die Geldmittel des Unternehmens haben sich aufgrund der aufgelaufenen<br />

Verluste im Laufe des Jahres 2011 reduziert. Bei einem NichtErreichen der Umsatzziele<br />

sowie ungeplanten Liquiditätsabflüssen als auch fortgesetzten operativen Verlusten<br />

könnte eine weitere Verschlechterung der Liquiditätssituation entstehen. Daher besteht<br />

im aktuellen Geschäftsjahr ein im Vergleich zum Vorjahr erhöhtes Liquiditätsrisiko, d.h.<br />

Seite 56 von 66


Anlage I<br />

ein Risiko, dass die verfügbaren flüssigen Mittel und Kreditlinien nicht ausreichen,<br />

bestehende Kreditlinien von Kreditinstituten reduziert werden oder Liquidität nur zu<br />

schlechteren Konditionen zur Verfügung gestellt wird. Bei einer nachhaltigen<br />

Beeinträchtigung, d.h. bei einer nicht ausreichenden Finanzierung des Unternehmens,<br />

besteht zum einen das Risiko, dass kurzfristig die Aufrechterhaltung des operativen<br />

Geschäfts nicht mehr möglich ist und zum anderen langfristig erforderliche<br />

Investitionen nicht mehr vorgenommen werden können.<br />

Die noch vorhandenen langfristigen Waferbezugsverträge mit einem Lieferanten<br />

beinhalten im Vergleich zum heutigen Wafermarktpreisniveau ein jährliches finanzielles<br />

Risiko im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, falls der Vertragspartner die<br />

Durchsetzung seiner vertraglichen Konditionen einfordert. Die Realisierung dieser<br />

wirtschaftlichen Nachteile auf seiten <strong>Sunways</strong> würde zu hohem Verlust mit der Folge<br />

eines Verzehrs des Eigenkapitals sowie einer bestandsgefährdenden Anspannung der<br />

Liquiditätssituation führen. Allerdings konnte zwischenzeitlich ein Änderungsvertrag zu<br />

den beiden langfristigen Waferlieferverträgen ausgearbeitet werden, welcher lediglich<br />

noch die Zustimmung der Gremien und der anschließenden Unterzeichnung beider<br />

Vertragspartner bedarf. Noch vorhandene Risiken sind im vorliegenden Jahresabschluss<br />

2011 vollständig berücksichtigt. Bei vollständiger Erfüllung der Änderungsvereinbarung<br />

bis Ende 2013 würde somit das bestandsgefährdende Risiko aus den ehemaligen<br />

Langfristverträgen abschließend beseitigt.<br />

Aufgrund der weltweit schwierigen Situation der Solarbranche im Geschäftsjahr 2011,<br />

der dadurch entstandenen Verluste der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> sowie der aktuellen Anpassungen<br />

des Fördersystems in Deutschland und damit der möglichen Prognose für die deutsche<br />

PVIndustrie haben die kreditgebenden Banken die Beratungsgesellschaft<br />

StrukturManagementPartner mit einem Sanierungsgutachten nach IDW S6 für die<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> beauftragt. In einem Sanierungsgutachten wird die Wettbewerbs als auch<br />

die Renditefähigkeit eines Unternehmens nach vorgegebenen Kriterien geprüft. Das<br />

zwischenzeitlich finalisierte Gutachten kommt unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />

Kreditlinien durch die finanzierenden Kreditinstitute und den von der LDK Solar<br />

gewährten, verlängerten Zahlungszielen zu einer positiven Aussage hinsichtlich der<br />

Sanierungsfähigkeit der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>. Voraussetzung ist weiter, dass die in dem<br />

Sanierungsgutachten aufgeführten Teilprojekte zur Restrukturierung erfolgreich<br />

umgesetzt werden können. Da jedes einzelne dieser Teilprojekte einen relevanten<br />

Ergebnisbeitrag zum geplanten Gesamterfolg liefert, kann das Ausbleiben oder<br />

Verzögern eines oder mehrerer Teilprojekte daher zu einer erheblichen<br />

Verschlechterung der Ergebnis, Finanz oder Vermögenslage der <strong>Sunways</strong> führen.<br />

Aufgrund der volatilen Marktverläufe der Vergangenheit und der schwer<br />

einschätzbaren, zukünftigen Marktentwicklung, ist die vorliegende Planung mit<br />

erheblichen Unsicherheiten behaftet. Daher hat die Gesellschaft eine auf zwei Jahre<br />

befristete Patronatserklärung von ihrem chinesischen Mehrheitsgesellschafter LDK Solar<br />

erhalten. Aus der global schwierigen Marktsituation heraus, von welcher auch die LDK<br />

selber betroffen ist, ergibt sich eine leichte Unsicherheit, ob trotz Rechtsanspruch und<br />

Unterstützungswille ggf. kurzfristig erforderliche finanzielle Mittel auch tatsächlich<br />

kurzfristig bereit gestellt werden können.<br />

Seite 57 von 66


Anlage I<br />

4.4 Controlling und Qualitätssicherungssystem.<br />

Im Bereich der operativen Risiken hat die Gesellschaft ein umfangreiches Controlling<br />

und Qualitätssicherungssystem installiert. Letzteres führt die Qualitätskontrollen an den<br />

einzelnen Stationen im Produktionsprozess zusammen. Das System ermöglicht eine<br />

umfassende Überwachung und Steuerung der Produktionsqualität, beginnend bei der<br />

Wareneingangskontrolle bis zur laufenden Erfassung der Qualität an den einzelnen<br />

Stationen im Produktionsprozess und dem Endprodukt. Die entsprechenden<br />

Informationen stehen dem Vorstand und den verantwortlichen Mitarbeitern zeitnah zur<br />

Verfügung.<br />

Unser seit dem Jahr 2004 regelmäßig zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem erfüllt<br />

alle Anforderungen der Norm DIN EN ISO 9001:2008, stellt geregelte Arbeitsabläufe<br />

sicher und trägt zusätzlich dazu bei, die Qualität unserer Produkte und Dienstleistungen<br />

permanent zu verbessern und daraus entstehende Risiken zu senken.<br />

4.5 Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten.<br />

Die operative Geschäftsabwicklung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> erfolgt derzeit überwiegend in<br />

Euro. Wir sind jedoch auch Fremdwährungsrisiken im Zusammenhang mit geplanten<br />

Zahlungen in anderen Währungen als dem Euro ausgesetzt. Auf der Einkaufsseite<br />

betrifft dies vor allem Zahlungen für Waferlieferungen, Zahlungen für die Beschaffung<br />

von Solarmodulen als Handelsware sowie Zahlungen für die Produktion unserer<br />

Solarmodule. Die geplante Ausweitung der Vertriebsaktivitäten in Länder, in denen der<br />

Euro nicht nationale Währung ist, wird ebenfalls dazu führen, dass ein zunehmender<br />

Anteil der Umsätze voraussichtlich nicht in Euro fakturiert werden kann. Um das hieraus<br />

entstehende Transaktionsrisiko zu minimieren, setzt die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> derivative<br />

Finanzinstrumente ein.<br />

4.6 Risikomanagementsystem und internes Kontrollsystem bezogen auf den<br />

Rechnungslegungsprozess gemäß § 289 Abs. 5 HGB.<br />

Zielsetzung. Durch ein Risikomanagementsystem sollen bestehende Risiken möglichst<br />

frühzeitig identifiziert werden, damit durch geeignete Maßnahmen geschäftliche<br />

Einbußen begrenzt und eine Bestandsgefährdung des Unternehmens vermieden<br />

werden können. Im Hinblick auf die Rechnungslegung des Unternehmens soll durch ein<br />

internes Kontrollsystem sichergestellt werden, dass Informationen und Sachverhalte<br />

vollständig und richtig verarbeitet und im Jahresabschluss dargestellt werden.<br />

Instrumente. Bei der Steuerung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken aus dem<br />

laufenden Geschäft kommt dem kurzfristigen Berichtswesen eine besondere Bedeutung<br />

zu. Es stellt sicher, dass alle relevanten Daten aus dem Geschäftsverlauf abgebildet<br />

werden. Die für das Berichtswesen erforderlichen Informationen werden über ein<br />

unternehmensweites MISSystem (ManagementInformationsSystem) verdichtet. Die<br />

Daten stehen mit einer hohen Aktualität zur Verfügung und werden ergänzt durch eine<br />

standardisierte monatliche interne Berichterstattung. So stellen wir sicher, dass der<br />

Seite 58 von 66


Anlage I<br />

Vorstand und das Management rechtzeitig und umfassend über den aktuellen<br />

Geschäftsverlauf, aber auch mögliche Risiken informiert werden. Auch gegenüber dem<br />

Aufsichtsrat sind routinemäßige Berichtsprozesse und strukturen vorhanden. Weiterhin<br />

werden die Daten für Schnellanalysen zu tagesaktuellen Fragestellungen genutzt.<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> arbeitet mit einem EDVgestützten Risikomanagementsystem, in dem<br />

die Risikoverantwortlichen (Vorstand und Management) als relevant eingestufte Risiken<br />

erfassen und bewerten. Mit Hilfe dieses Systems wurden im Geschäftsjahr 2011<br />

quartalsweise Risikoerhebungen durchgeführt und Risikoberichte erstellt, die auch dem<br />

Aufsichtsrat zur Verfügung gestellt wurden. Zusätzlich wurden auch Risiko<br />

Sofortmeldungen im Risikomanagementsystem erfasst.<br />

Im Risikomanagementsystem werden neben der Dokumentation und Bewertung der<br />

Risiken auch Maßnahmen und Indikatoren verfolgt. Die erfassten Risiken werden<br />

regelmäßig auf die Notwendigkeit einer Bilanzierung überprüft. Berichtsunterlagen für<br />

die kurzfristige Verfolgung der Entwicklung von Risiken werden entsprechend den<br />

Vorgaben des Risikomanagementsystems erstellt und verteilt. Die Mitarbeiter in den<br />

einzelnen Abteilungen wurden durch die Risikoverantwortlichen in der Meldung und<br />

Überwachung der Risiken geschult. Im Geschäftsjahr 2011 wurden die Risikomeldungen<br />

wie geplant auf eine mehrjährige Betrachtungsweise erweitert; auch die geplante<br />

Auditierung wurde mit Erfolg absolviert. Die Trennung der Risiken in einen erfolgs und<br />

finanzwirtschaftlichen Teil wurde jedoch noch nicht vorgenommen.<br />

Bei der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> befindet sich ein standardisiertes internes rechnungslegungs<br />

bezogenes Kontrollsystem inklusive Dokumentation in Anwendung. Bereits in der<br />

Vergangenheit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass alle Daten und<br />

Fakten im Rechnungslegungsprozess richtig verarbeitet und im Jahresabschluss des<br />

Unternehmens korrekt dargestellt werden können. Die Buchhaltung und die<br />

Abschlusserstellung erfolgen unter Einsatz von standardisierter Buchhaltungs und<br />

Konsolidierungssoftware.<br />

Seite 59 von 66


Anlage I<br />

5. SONSTIGE ANGABEN NACH §§ 289 UND 289a HGB.<br />

5.1 Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB.<br />

Zu § 289 Abs. 4 Nr. 1 HGB. Das gezeichnete Kapital oder auch Grundkapital der<br />

Gesellschaft ist in § 5 Abs. 1 der Satzung geregelt und stellt rechtlich gesehen eine<br />

satzungsgemäß festgelegte Bilanzziffer dar. Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft<br />

betrug zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 insgesamt 11.588.613 €. Es ist eingeteilt in 11.588.613<br />

auf den Inhaber lautende Stückaktien. Der auf die einzelne Aktie entfallende Betrag am<br />

Grundkapital beträgt 1,00 €. Sämtliche Aktien der Gesellschaft wurden als auf den<br />

Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) ausgegeben.<br />

Zu § 289 Abs. 4 Nr. 3 HGB. Der Gesellschaft ist folgende direkte oder indirekte<br />

Beteiligung am Kapital, die zehn vom Hundert der Stimmrechte überschreitet, zum <strong>31.</strong><br />

Dezember 2011 bekannt:<br />

Roland Burkhardt, Mitglied des Vorstands Stückaktien %<br />

1.780.345 15,36<br />

Die Beteiligung von Herrn Roland Burkhardt wurde der Gesellschaft gemeldet.<br />

Zu § 289 Abs. 4 Nr. 6 HGB. Bestellung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands.<br />

Die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist in § 84 AktG geregelt. Auf<br />

diese Vorschrift wird insoweit verwiesen. Der Deutsche Corporate Governance Kodex<br />

regelt in Ziffer 5.1.2. weitere Grundsätze betreffend die Bestellung des Vorstands, auf<br />

die ebenfalls verwiesen wird. Nach § 6 Abs. 1 der Satzung bestellt der Aufsichtsrat die<br />

Mitglieder des Vorstands und bestimmt ihre Zahl. Die Bestellung von stellvertretenden<br />

Vorstandsmitgliedern ist zulässig. Der Aufsichtsrat kann ein Vorstandsmitglied zum<br />

Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands und weitere Mitglieder des Vorstands zu<br />

stellvertretenden Vorsitzenden oder stellvertretenden Sprechern ernennen (§ 6 Abs. 2<br />

der Satzung). Weitergehende Regelungen zur Bestellung oder Abberufung von<br />

Vorstandsmitgliedern enthält die Satzung nicht.<br />

Bestimmungen über Änderungen der Satzung. Die Voraussetzungen einer<br />

Satzungsänderung sind vor allem in den §§ 179 bis 181 AktG und § 133 AktG geregelt.<br />

Auf diese Vorschriften wird ebenfalls verwiesen. Die Befugnis zu Änderungen, die nur<br />

die Fassung der Satzung betreffen, kann die Hauptversammlung dem Aufsichtsrat<br />

übertragen. Dies ist bei der Gesellschaft durch die Regelung von § 18 der Satzung<br />

geschehen. Die Satzung der Gesellschaft kann nur durch einen Beschluss der<br />

Hauptversammlung geändert werden. Da die Satzung grundlegende Bedeutung für die<br />

Gesellschaft hat, ist eine Änderung nur mit einer qualifizierten Mehrheit möglich. Die<br />

Satzungsänderung wird mit Eintragung ins Handelsregister wirksam (§ 181 Abs. 3 AktG).<br />

Zu § 289 Abs. 4 Nr. 7 HGB. Genehmigtes Kapital. Der Gesellschaft stehen verschiedene<br />

Möglichkeiten offen, durch eine Erhöhung des Grundkapitals neues Kapital zuzuführen.<br />

Das Genehmigte Kapital (geregelt in den §§ 202 bis 206 AktG) bezweckt die<br />

Erleichterung der Kapitalbeschaffung. Die Hauptversammlung kann den Vorstand daher<br />

ermächtigen, das Grundkapital bis zu einem bestimmten Nennbetrag zu erhöhen. Diese<br />

Ermächtigung kann für die Zeitdauer von maximal 5 Jahren und höchstens für einen<br />

Nennbetrag von 50 Prozent des Grundkapitals, das zum Zeitpunkt der Ermächtigung<br />

vorhanden ist, erteilt werden. Mit Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung vom<br />

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Anlage I<br />

17. Juni 2009 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit<br />

Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15. Juni 2014 durch Ausgabe neuer, auf den<br />

Inhaber lautender Aktien gegen Bar und/oder Sacheinlagen um bis zu insgesamt<br />

5.790.000 € zu erhöhen.<br />

Der Vorstand entscheidet mit Zustimmung des Aufsichtsrats über einen Ausschluss des<br />

gesetzlichen Bezugsrechtes sowie die Einzelheiten der Ausgabe neuer Aktien. Ein<br />

Ausschluss des Bezugsrechtes ist insbesondere zulässig, um Spitzenbeträge vom<br />

Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen, zur Gewährung von Aktien gegen<br />

Einbringung von Sacheinlagen (insbesondere im Rahmen von Zusammenschlüssen mit<br />

Unternehmen) oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen<br />

oder Beteiligungen oder um Kapitalerhöhungen gegen Bareinlagen von bis zu<br />

insgesamt zehn vom Hundert des Grundkapitals durchzuführen, sofern der<br />

Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet.<br />

Der Vorstand hat am <strong>31.</strong> Dezember 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrats vom selben<br />

Tag beschlossen, das zu diesem Zeitpunkt bestehende Grundkapital der Gesellschaft von<br />

11.588.613 €, eingeteilt in 11.588.613 auf den Inhaber lautende nennwertlose<br />

Stückaktien mit einem anteiligen Betrag von je 1, € am Grundkapital der Gesellschaft,<br />

unter teilweiser Ausnutzung des Genehmigten Kapitals gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung<br />

um 1.158.845 € durch Ausgabe von 1.158.845 auf den Inhaber lautende nennwertlose<br />

Stückaktien mit einem anteiligen Betrag von je 1, € am Grundkapital der Gesellschaft<br />

gegen Bareinlagen auf 12.747.458 € zu erhöhen (Kapitalerhöhung 2011/I).<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre für die im Rahmen der Kapitalerhöhung 2011/I<br />

entstehenden neuen Aktien wurde gemäß § 5 Abs. 2, 3. Spiegelstrich der Satzung<br />

ausgeschlossen. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2012 dividenberechtigt. Der<br />

Ausgabebetrag belief sich auf 1,90 € pro Aktie, mithin auf einen Gesamtausgabebetrag<br />

von 2.201.805,50 €.<br />

Zugleich hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats am <strong>31.</strong>12.2011 beschlossen,<br />

vorbehaltlich der Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung 2011/I das durch<br />

die Kapitalerhöhung 2011/I erhöhte Grundkapital der Gesellschaft von 12.747.458 €,<br />

eingeteilt in 12.747.458 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem<br />

anteiligen Betrag von je 1, € am Grundkapital der Gesellschaft, unter Ausnutzung des<br />

Genehmigten Kapitals gemäß § 5 Abs. 2 der Satzung um 4.6<strong>31.</strong>155 € durch Ausgabe von<br />

4.6<strong>31.</strong>155 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem anteiligen<br />

Betrag von je 1, € am Grundkapital der Gesellschaft gegen Sacheinlagen auf<br />

17.378.613 € zu erhöhen (Kapitalerhöhung 2011/II).<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre für die im Rahmen der Kapitalerhöhung 2011/II<br />

entstehenden neuen Aktien wurde gemäß § 5 Abs. 2, 2. Spiegelstrich der Satzung<br />

ausgeschlossen. Die neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2012 dividenberechtigt. Der<br />

Ausgabebetrag belief sich auf 1,90 € pro Aktie, mithin auf einen Gesamtausgabebetrag<br />

von 8.799.194,50 €.<br />

Die beiden Kapitalerhöhungen 2011/I und 2011/II sind mit Eintragung in das<br />

Handelsregister der Gesellschaft am 23.02.2012 wirksam geworden.<br />

Bedingtes Kapital. Die Gesellschaft verfügt in ihrer Satzung über vier bedingte Kapitalia,<br />

die zur Ausgabe von Bezugsrechten (Aktienoptionen) im Rahmen der Mitarbeiter<br />

beteiligung und zur Ausgabe von Wandel und/oder Optionsschuldverschreibungen<br />

genutzt werden können.<br />

Seite 61 von 66


Anlage I<br />

Bedingtes Kapital gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung. Gemäß § 5 Abs. 3 der Satzung ist das<br />

Grundkapital um bis zu 204.100 € durch Ausgabe von bis zu 204.100 Stück auf den<br />

Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Die bedingte<br />

Kapitalerhöhung dient der Ausgabe von Bezugsrechten (Aktienoptionsrechten) an<br />

Vorstandsmitglieder der <strong>AG</strong>, Geschäftsführungsmitglieder verbundener Unternehmen<br />

und Arbeitnehmer der <strong>AG</strong> und mit ihr verbundener Unternehmen nach Maßgabe des<br />

Beschlusses der Hauptversammlung vom 20. Dezember 2000. Die bedingte<br />

Kapitalerhöhung ist nur soweit durchzuführen, wie die Inhaber von<br />

Aktienoptionsrechten von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen. Die neuen Aktien<br />

nehmen jeweils vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie ausgegeben werden, am<br />

Gewinn teil. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Satzung entsprechend<br />

dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.<br />

Bedingtes Kapital III gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung. Gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung ist das<br />

Grundkapital um bis zu 600.000 € durch Ausgabe von bis zu 600.000 Stück auf den<br />

Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital III). Die bedingte<br />

Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Bezugsrechten,<br />

die aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 18. Mai 2006 im Rahmen des<br />

<strong>Sunways</strong> Long Term Incentive Plan 2006 ausgegeben wurden, von ihrem Bezugsrecht<br />

Gebrauch machen. Die neuen Aktien nehmen ab dem Beginn des Geschäftsjahres der<br />

Ausgabe am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung der Satzung<br />

entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus bedingtem Kapital zu ändern.<br />

Bedingtes Kapital V gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung. Gemäß § 5 Abs. 5 der Satzung ist das<br />

Grundkapital um bis zu 350.000 € durch Ausgabe von bis zu 350.000 neuen, auf den<br />

Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft bedingt erhöht (bedingtes Kapital V). Die<br />

bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von<br />

Bezugsrechten, die aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung vom 17. Juni 2009<br />

im Rahmen des <strong>Sunways</strong> Long Term Incentive Plan 2009 ausgegeben wurden, von ihrem<br />

Bezugsrecht Gebrauch machen und die Gesellschaft nicht in Erfüllung der Bezugsrechte<br />

eigene Aktien oder einen Barausgleich gewährt. Die neuen Aktien nehmen ab dem<br />

Beginn des Geschäftsjahrs der Ausgabe am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt,<br />

die Fassung der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem<br />

bedingten Kapital V zu ändern.<br />

Bedingtes Kapital IV/2008 gemäß § 5 Abs. 6 der Satzung. Gemäß § 5 Abs. 6 der Satzung<br />

ist das Grundkapital um bis zu 2.000.000 € durch Ausgabe von bis zu 2.000.000 neuen,<br />

auf den Inhaber lautenden Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital IV/2008). Die<br />

bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie<br />

– die Inhaber bzw. Gläubiger von Wandlungsrechten oder Optionsscheinen, die den<br />

von der Gesellschaft aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung<br />

vom 29. Mai 2008 bis zum 28. Mai 2013 auszugebenden Wandel oder<br />

Optionsschuldverschreibungen beigefügt sind, von ihren Wandlungs bzw.<br />

Optionsrechten Gebrauch machen oder<br />

– die zur Wandlung verpflichteten Inhaber bzw. Gläubiger der von der Gesellschaft<br />

aufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptversammlung vom 29. Mai 2008<br />

bis zum 28. Mai 2013 auszugebenden Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur<br />

Wandlung erfüllen.<br />

Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durch<br />

Ausübung von Wandlungs bzw. Optionsrechten oder durch Erfüllung von<br />

Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. Der Vorstand ist ermächtigt, die<br />

Seite 62 von 66


Anlage I<br />

weiteren Einzelheiten der Aktienrechte und die weiteren Einzelheiten der Durchführung<br />

der bedingten Kapitalerhöhung festzusetzen.<br />

Erwerb eigener Aktien. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 17. Juni 2010 mit<br />

Gültigkeit bis zum Ablauf des 15. Juni 2015 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene<br />

Aktien von bis zu insgesamt 10 % des bei Beschlussfassung bestehenden Grundkapitals<br />

zu erwerben. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals<br />

ausgeübt werden. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen<br />

eigenen Aktien zusammen mit anderen eigenen Aktien, die sich im Besitz der<br />

Gesellschaft befinden oder ihr nach den §§ 71a AktG ff. zuzurechnen sind, zu keinem<br />

Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals entfallen.<br />

Der Erwerb eigener Aktien erfolgt über die Börse oder im Rahmen eines öffentlichen<br />

Kaufangebots der Gesellschaft an sämtliche Aktionäre. Der von der Gesellschaft gezahlte<br />

Gegenwert je Aktie darf den durchschnittlichen Schlusskurs für die Aktien der<br />

Gesellschaft im XetraHandel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) der letzten<br />

fünf Handelstage vor dem Erwerb eigener Aktien bzw. im Falle eines öffentlichen<br />

Kaufangebots vor dem Tag der Veröffentlichung des öffentlichen Kaufangebots (ohne<br />

Erwerbsnebenkosten) um nicht mehr als 10 % über oder unterschreiten. Bei einem<br />

öffentlichen Kaufangebot kann das Volumen des Angebots begrenzt werden. Die<br />

Ermächtigung erfolgte zu jedem gesetzlich zulässigen Zweck erteilt, insbesondere<br />

– zur Nutzung der eigenen Aktien als Akquisitionswährung beim Erwerb von<br />

Unternehmen oder Unternehmensteilen durch die Gesellschaft;<br />

– zur Einziehung der Aktien;<br />

– um die betreffenden Aktien Arbeitnehmern der Gesellschaft und der mit der<br />

Gesellschaft im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb<br />

anzubieten.<br />

Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien hat grundsätzlich über die Börse oder<br />

mittels eines an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Angebots zu erfolgen. Die<br />

Gesellschaft wird aber ermächtigt, eine andere Form der Veräußerung vorzunehmen,<br />

soweit dies im Interesse der Gesellschaft erforderlich ist, um die Aktien wie folgt zu<br />

verwenden:<br />

– zur Nutzung der eigenen Aktien als Akquisitionswährung beim Erwerb von<br />

Unternehmen oder Unternehmensteilen durch die Gesellschaft oder<br />

– um die betreffenden Aktien Arbeitnehmern der Gesellschaft und der mit der<br />

Gesellschaft im Sinne von § 15 AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb<br />

anzubieten.<br />

In diesem Fall ist das Erwerbsrecht der Aktionäre ausgeschlossen und der<br />

Veräußerungspreis für eine Aktie der Gesellschaft (ohne Veräußerungsnebenkosten)<br />

darf den durchschnittlichen Kurs der Aktie im XetraHandel (oder einem vergleichbaren<br />

Nachfolgesystem) an den letzten fünf Handelstagen vor der Veräußerung der eigenen<br />

Aktien bzw. vor dem Zeitpunkt des Vertragsschlusses zur Veräußerung der eigenen<br />

Aktien nicht wesentlich unterschreiten.<br />

Der Vorstand wurde weiter ermächtigt, eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung einzuziehen. Die Ermächtigung zur<br />

Seite 63 von 66


Anlage I<br />

Einziehung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden. Die Einziehung führt zur<br />

Kapitalherabsetzung.<br />

Der Vorstand kann abweichend hiervon bestimmen, dass das Grundkapital nicht<br />

herabgesetzt wird, sondern sich der Anteil der übrigen Aktien am Grundkapital gemäß<br />

§ 8 Absatz 3 AktG erhöht. Der Vorstand ist in diesem Fall berechtigt, die Angabe der<br />

Anzahl der Aktien in der Satzung anzupassen.<br />

Zu § 289 Abs. 4 Nr. 9 HGB. Mit Ausnahme von Herrn Roland Burkhardt haben die<br />

Vorstandsmitglieder das Recht, das Anstellungsverhältnis außerordentlich mit einer Frist<br />

von drei Monaten zum Monatsende zu kündigen und ihr Amt als Vorstand mit dieser<br />

Frist niederzulegen, wenn bei der Gesellschaft ein Kontrollwechsel stattfindet. Dieser<br />

liegt vor, wenn ein oder mehrere gemeinsam handelnde externe Aktionäre die<br />

Stimmrechtsmehrheit an der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> erwerben und einen beherrschenden Einfluss<br />

ausüben, die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> durch Abschluss eines Unternehmensvertrags i. S. d. § 291<br />

AktG zu einem abhängigen Unternehmen wird oder bei Verschmelzung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

auf ein anderes Unternehmen.<br />

In diesem Fall der außerordentlichen Kündigung erhält das betreffende<br />

Vorstandsmitglied unabhängig von der bisherigen Dauer seiner Tätigkeit eine einmalige<br />

und innerhalb von vier Wochen nach Beendigung des Vertrags in einer Summe<br />

auszahlbare Abfindung in Höhe der ihm bis zum Ende der Vertragslaufzeit noch<br />

zustehenden Bezüge, allerdings maximal das Zweifache eines Jahresfestgehalts.<br />

5.2 Angaben nach § 289 Abs. 2 HGB.<br />

Zu § 289 Abs. 2 Nr. 5 HGB. Grundzüge des Vergütungssystems von Vorstand und<br />

Aufsichtsrat. Die Vergütung für den Vorstand setzt sich zusammen aus einer<br />

erfolgsunabhängigen, monatlich ausgezahlten (Fixgehalt) und einer<br />

ergebnisabhängigen Komponente. Die Struktur des Vergütungssystems für den Vorstand<br />

wird vom Aufsichtsrat regelmäßig überprüft.<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Jahr 2011 insgesamt 1.924 T€ (2010: 2.053<br />

T€) und teilen sich auf in erfolgsunabhängige Bezüge in Höhe von 1.133 T€ (2010: 969<br />

T€) sowie sonstige Bezüge in Höhe von 71 T€ (2010: 75 T€). Die erfolgsabhängigen<br />

Vergütungsbestandteile betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 720 T€ (2010:1.009 T€).<br />

Im Rahmen des auf der Grundlage des Ermächtigungsbeschlusses der<br />

Hauptversammlung vom 17. Juni 2009 verabschiedeten Aktienoptionsprogramms<br />

<strong>Sunways</strong> Long Term Incentive Plan 2009 wurden dem Vorstand im Berichtsjahr<br />

insgesamt 82.114 Aktienoptionsrechte gewährt.<br />

Die Hauptversammlung beschloss am 17. Juni 2010 das Unterbleiben der individuali<br />

sierten Offenlegung der Vorstandsvergütung im Jahres und Konzernabschluss der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> wie in § 285 Satz 1 Nr. 9 lit. a) Satz 5 bis 8 sowie in § 314 Absatz 1 Nr. 6 lit.<br />

a) Satz 5 bis 8 des Handelsgesetzbuches verlangt. Dieser Beschluss gilt für die Jahres und<br />

Konzernabschlüsse der Geschäftsjahre 2010 bis einschließlich 2014, längstens jedoch bis<br />

zum 16. Juni 2015.<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten neben dem Ersatz ihrer Auslagen nach Ablauf<br />

des Geschäftsjahres eine fixe jährliche Vergütung von 24.000 €. Der Vorsitzende erhält<br />

Seite 64 von 66


Anlage I<br />

das Doppelte, der stellvertretende Vorsitzende das Eineinhalbfache dieses Betrags.<br />

Zusätzlich erhält jedes Aufsichtsratsmitglied ein Sitzungsgeld in Höhe von 1.500 € pro<br />

Sitzung. Für den Fall, dass die Amtszeit eines Mitglieds im Verlauf des Geschäftsjahres<br />

begonnen oder geendet hat, wird für dieses Mitglied die oben genannte jährliche<br />

Vergütung zeitanteilig gekürzt. Im Berichtsjahr betrugen die Gesamtbezüge des<br />

Aufsichtsrats 210 T€ (2010: 171 T€).<br />

5.3 Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB.<br />

Die Erklärung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> zur Unternehmensführung nach § 289a HGB ist auf der<br />

Homepage des Unternehmens (www.sunways.eu/de) im Bereich Unternehmen/Investor<br />

Relations/Corporate Governance zugänglich.<br />

Seite 65 von 66


Anlage I<br />

6. VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER GEMÄß § 289 Abs. 1<br />

Satz 5 HGB.<br />

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den angewandten<br />

Rechnungslegungsgrundsätzen dieser Jahresabschluss ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz und Ertragslage der<br />

Gesellschaft vermittelt und der Lagebericht den Geschäftsverlauf einschließlich des<br />

Geschäftsergebnisses und der Lage der Gesellschaft darstellt, dass ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen Chancen<br />

und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden<br />

Geschäftsjahr beschrieben sind.<br />

<strong>Konstanz</strong>, den 16. Juli 2012<br />

Michael Wilhelm<br />

Vorstandsvorsitzender – Finanzen und Strategie<br />

Jörg von Strom<br />

Mitglied des Vorstands – Einkauf, Produktion und Supply Chain<br />

Jürgen Frei<br />

Mitglied des Vorstands – Vertrieb und Marketing<br />

Zukunftsgerichtete Aussagen.<br />

Dieser Bericht enthält Aussagen zur zukünftigen Geschäftsentwicklung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>, die auf Annahmen und<br />

Schätzungen der Unternehmensleitung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung beruhen. Sollten die den Prognosen<br />

zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den prognostizierten Aussagen<br />

wesentlich abweichen. Zu den Unsicherheitsfaktoren gehören unter anderem Veränderungen im politischen, rechtlichen,<br />

wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs und Zinsschwankungen sowie das Verhalten von<br />

Wettbewerbern und anderen Marktteilnehmern. <strong>Sunways</strong> beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung,<br />

vorausschauende Aussagen laufend zu aktualisieren, da diese ausschließlich von den Umständen am Tag der<br />

Veröffentlichung ausgehen.<br />

Seite 66 von 66


1<br />

Anlage II<br />

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis <strong>31.</strong> Dezember 2011


2<br />

Anlage II<br />

sunways Aktiengesellschaft, <strong>Konstanz</strong><br />

Bilanz zum <strong>31.</strong>Dezember 2011<br />

Aktiva<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 319 237<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert 0 1<br />

319 238<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2 3<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 1.075 1.899<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.488 1.442<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0 344<br />

2.565 3.688<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4.100 4.100<br />

2. Beteiligungen 62 62<br />

3. Sonstige Ausleihungen 11 11<br />

4.173 4.173<br />

7.057 8.099<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.659 4.445<br />

2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 379 232<br />

3. Fertige Erzeugnisse und Waren 16.060 21.644<br />

4. Geleistete Anzahlungen 325 16.361<br />

21.423 42.682<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.078 5.528<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 9.225 14.609<br />

3. Sonstige Vermögensgegenstände 7.637 3.417<br />

19.940 23.554<br />

III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks 7.739 13.225<br />

49.102 79.461<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 159 193<br />

56.318 87.753


3<br />

Anlage II<br />

Passiva<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

A. Eigenkapital<br />

I. Gezeichnetes Kapital 11.589 11.589<br />

II. Zur Durchführung der beschlossenen<br />

Kapitalerhöhung geleistete Einlagen;<br />

Eintragung ins Handelsregister 23.02.2012 11.001 0<br />

III. Kapitalrücklage 37.942 37.942<br />

IV. Bilanzgewinn/-verlust -47.157 17.786<br />

13.375 67.317<br />

B. Rückstellungen<br />

1. Steuerrückstellungen 93 1.994<br />

2. Sonstige Rückstellungen 13.513 8.314<br />

13.606 10.308<br />

C. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.197 0<br />

2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 238 254<br />

3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.812 8.125<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.776 0<br />

5. Sonstige Verbindlichkeiten 12.828 568<br />

(davon aus Steuern T€ 1.162; Vorjahr T€ 173)<br />

(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 49;<br />

Vorjahr T€ 35)<br />

26.851 8.947<br />

D. Rechnungsabgrenzungsposten 2.486 1.181<br />

56.318 87.753


sunways Aktiengesellschaft, <strong>Konstanz</strong><br />

5<br />

Anlage II<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis <strong>31.</strong> Dezember 2011<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

1. Umsatzerlöse 132.599 248.828<br />

2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und<br />

unfertigen Erzeugnissen<br />

-2.094 8.712<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 2.955 2.651<br />

133.460 260.191<br />

4. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für<br />

bezogene Waren -115.863 -198.827<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -18.480 -16.511<br />

-134.343 -215.338<br />

5. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter -10.776 -10.170<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -1.983 -1.651<br />

(davon für Altersversorgung T€ 140;<br />

Vorjahr T€ 90)<br />

-12.759 -11.821<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen<br />

-1.602 -1.093<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -19.063 -16.242<br />

8. Erträge aus Beteiligungen 3 3<br />

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.219 829<br />

(davon aus verbundenen Unternehmen T€ 604;<br />

Vorjahr T€ 604)<br />

0<br />

10. Aufwendungen aus Verlustübernahme -1.870 -1.320<br />

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -352 -30<br />

12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -35.307 15.179<br />

13. Außerordentliche Erträge 4.954 0<br />

14. Außerordentliche Aufwendungen -34.534 -1.084<br />

15. Außerordentliches Ergebnis -29.580 -1.084<br />

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 6 -1.508<br />

17. Sonstige Steuern -63 -6<br />

18. Jahresüberschuss / -fehlbetrag -64.943 12.582<br />

19. Gewinn- / Verlustvortrag 17.786 5.204<br />

20. Bilanzgewinn / -verlust -47.157 17.786


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

ANHANG <strong>ZUM</strong> <strong>JAHRESABSCHLUSS</strong> <strong>ZUM</strong> <strong>31.</strong> DEZEM BER 2011<br />

1. ALLGEMEINE ANGABEN<br />

Der Jahresabschluss der sunways Aktiengesellschaft, <strong>Konstanz</strong> für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis <strong>31.</strong> Dezember 2011 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie<br />

des Aktiengesetzes erstellt und in T€ aufgestellt.<br />

Es wurden die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften, die einen organisierten Markt im<br />

Sinne des § 2 Abs. 5 Wertpapierhandelsgesetz in Anspruch nehmen, angewendet.<br />

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren nach § 275 Abs. 2<br />

HGB gewählt.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen<br />

unverändert.<br />

2. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGS-<br />

METHODEN<br />

Anlagevermögen<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten, vermindert um<br />

planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen erfolgen, auf die jeweilige Nutzungsdauer<br />

verteilt, nach der linearen Methode. Ebenso erfolgt die Abschreibung eines bilanzierten<br />

Firmenwerts linear verteilt auf 15 Jahre. Gemäß Planungsrechungen im Zeitpunkt der<br />

Einbringung des Firmenwertes wurde die Nutzungsdauer mit 15 Jahren ermittelt. Außerplanmäßige<br />

Abschreibungen waren nicht erforderlich vorgenommen.<br />

Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

Abschreibungen entsprechend der wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Die Abschreibungen erfolgen,<br />

auf die jeweilige Nutzungsdauer verteilt, nach der linearen Methode. Soweit erforderlich<br />

wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter unter EUR 150,00 werden sofort abgeschrieben; ihr sofortiger<br />

Abgang wird unterstellt. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen EUR 150,00 bis EUR<br />

1.000,00 werden in einem Sammelposten aktiviert und über eine geschätzte Nutzungsdauer<br />

von fünf Jahren abgeschrieben.<br />

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten angesetzt.<br />

7


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Umlaufvermögen<br />

Die Bewertung der Vorräte erfolgte, ausgehend von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten,<br />

nach dem strengen Niederstwertprinzip. Skonti, Anschaffungsnebenkosten, bzw.<br />

niedrigere Marktpreise werden berücksichtigt. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden grundsätzlich<br />

zu den durchschnittlichen Anschaffungskosten angesetzt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse<br />

sind zu Herstellungskosten, die geleisteten Anzahlungen mit ihrem Nominalwert angesetzt.<br />

Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch<br />

alle dem Produktionsprozess zurechenbaren Gemeinkosten einschließlich angemessener Abschreibungen<br />

auf Fertigungsanlagen.<br />

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgte ausgehend vom<br />

Nennbetrag. Erkennbaren Ausfallrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen.<br />

Wegen des allgemeinen Kreditrisikos wurde ausgehend von den nicht einzelwertberichtigten<br />

Forderungen eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1% der Nettobeträge gebildet.<br />

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert ausgewiesen.<br />

Die Bank- und Kassenbestände sind zum Nennwert ausgewiesen.<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 250 Abs. 1 HGB gebildet.<br />

Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen tragen allen erkennbaren bilanzierungspflichtigen Risiken Rechnung. Soweit<br />

Aufwendungen wahrscheinliche aber ihrem Eintrittszeitpunkt nach unbestimmte Verpflichtungen<br />

gegenüber Dritten darstellen, werden sie bei den sonstigen Rückstellungen bilanziert.<br />

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer<br />

Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Künftige Preis- und Kostensteigerungen<br />

wurden bei der Ermittlung der Rückstellungen berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen<br />

werden auf Vollkostenbasis ermittelt. Risiken für nicht abgeschlossene Schadensfälle und Prozesse<br />

werden grundsätzlich erst ab einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 50% erfasst.<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden mit dem fristenkongruenten<br />

durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Geschäftsjahre der Deutschen Bundesbank<br />

abgezinst. Von dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 S. 2 EGHGB wurde zum <strong>31.</strong> Dezember<br />

2011 kein Gebrauch mehr gemacht.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen, Verbindlichkeiten aus Mietkaufverpflichtungen<br />

sind zum Barwert ausgewiesen.<br />

8


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Grundlagen der Währungsumrechnung<br />

Fremdwährungsforderungen bzw. –verbindlichkeiten, Bankguthaben und –verbindlichkeiten mit<br />

Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr sowie Kassenbestände in Fremdwährung werden mit dem<br />

Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Laufzeit von mehr als einem<br />

Jahr wird das Realisations- und Anschaffungskostenprinzip beachtet.<br />

Latente Steuern<br />

Steuerbelastungen aus Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen für Vermögensgegenstände,<br />

Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen<br />

ergaben sich im Berichtszeitraum nicht. Von der Möglichkeit einen Aktivposten für<br />

latente Steuererträge zu bilden, wurde kein Gebrauch gemacht. Auf die Aktivierung von latenten<br />

Steuererträgen aus steuerlichen Verlustvorträgen wurde ebenfalls verzichtet. Der Steuersatz für<br />

die Bildung latenter Steuern beträgt derzeit rund 29 %.<br />

3. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZ UND DER GEWINN- UND<br />

VER LUSTRECHNUNG<br />

3.1 ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />

Anlagevermögen<br />

Eine Aufstellung, aus der sich die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und<br />

der zugehörigen Abschreibungen des Geschäftsjahres ergibt, ist gemäß § 268 Abs. 2 HGB diesem<br />

Anhang beigefügt.<br />

Finanzanlagen<br />

In der Position ‚Finanzanlagen‘ sind die Anschaffungskosten der Anteile an nachfolgenden verbundenen<br />

Unternehmen enthalten:<br />

• <strong>Sunways</strong> Production GmbH, Arnstadt<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben allesamt eine Restlaufzeit von<br />

unter einem Jahr.<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

Bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen handelt es sich um Finanzforderungen<br />

9


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

in Höhe von T€ 9.225 (VJ.: T€ 9.225) gegenüber der <strong>Sunways</strong> Production GmbH. Im Vorjahr<br />

bestanden gegenüber der <strong>Sunways</strong> Production GmbH zusätzlich Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen in Höhe von T€ 5.384.<br />

Eigenkapital<br />

Zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 betrug das Grundkapital der Gesellschaft unverändert zum Vorjahr<br />

EUR 11.588.613,00. Das Grundkapital ist eingeteilt in 11.588.613 auf den Inhaber lautende<br />

nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital in Höhe von EUR<br />

1,00 je Inhaberstückaktie.<br />

Genehmigtes Kapital/ Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen<br />

Die Hauptversammlung beschloss am 17. Juni 2009 ein neues genehmigtes Kapital zu schaffen.<br />

Der Vorstand wurde ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrates bis zum 15. Juni 2014 durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Aktien<br />

gegen Bar- und oder Sacheinlagen um insgesamt bis zu € 5.790.000,00 zu erhöhen.<br />

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das gesetzliche Bezugsrecht<br />

der Aktionäre auszuschließen,<br />

• für Spitzenbeträge;<br />

• bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen zur Gewährung von Aktien, insbesondere auch<br />

zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an<br />

Unternehmen;<br />

• bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage, wenn der auf die neuen Aktien entfallende<br />

anteilige Betrag des Grundkapitals zehn vom Hundert des Grundkapitals zum Zeitpunkt der<br />

Beschlussfassung über die Ausnutzung des genehmigten Kapitals nicht übersteigt und der<br />

Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet. Auf diese Begrenzung auf<br />

zehn vom Hundert sind Aktien anzurechnen, die (i) während der Laufzeit dieser Ermächtigung<br />

unter Ausschluss des Bezugsrechts in direkter oder entsprechender Anwendung des<br />

§ 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben oder veräußert werden oder die (ii) zur Bedienung<br />

von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- und/oder Optionsrechten ausgegeben werden<br />

bzw. ausgegeben werden können, sofern die Schuldverschreibungen nach dem Wirksamwerden<br />

dieser Ermächtigung in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG<br />

unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre ausgegeben werden;<br />

• bei einer Kapitalerhöhung zur Ausgabe von Belegschaftsaktien, wenn der auf die neuen<br />

Aktien, für die das Bezugsrecht ausgeschlossen wird, insgesamt entfallende Betrag des<br />

Grundkapitals zehn vom Hundert des Grundkapitals im Zeitpunkt der Ausgabe nicht übersteigt.<br />

Der Vorstand wurde ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates die weiteren Einzelheiten<br />

der Durchführung von Kapitalerhöhungen aus dem genehmigten Kapital festzulegen.<br />

Der Vorstand hat am <strong>31.</strong> Dezember 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrates vom selben Tag<br />

beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft unter teilweiser Ausschöpfung des genehmigten<br />

Kapitals von € 11.588.613,00 um € 1.158.845,00 auf € 12.747.458,00 gegen Bareinlagen zu<br />

erhöhen. Die Kapitalerhöhung erfolgte durch Ausgabe von 1.158.845 auf den Inhaber lautende<br />

nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je € 1,00. Die<br />

10


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

neuen Aktien wurden zum Ausgabebetrag von € 1,90 je neuer Aktie mithin zu einem Gesamtausgabebetrag<br />

von € 2.201.805,50 ausgegeben. Die neuen Aktien sind seit dem 1. Januar<br />

2012 gewinnbezugsberechtigt.<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde gemäß § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen, da die<br />

Kapitalerhöhung zehn vom Hundert des Grundkapitals der Gesellschaft nicht übersteigt und der<br />

Ausgabebetrag den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet. Zur vorgenommenen Zeichnung<br />

und Übernahme der neuen Aktien wurde allein die LDK Solar Germany Holding GmbH<br />

zugelassen.<br />

Der Vorstand hat am <strong>31.</strong> Dezember 2011 mit Zustimmung des Aufsichtsrates vom selben Tag<br />

im Weiteren beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft unter Ausschöpfung des nach der<br />

vorgenannten Barkapitalerhöhung verbleibenden restlichen genehmigten Kapitals von €<br />

12.747,458,00 um € 4.6<strong>31.</strong>155,00 gegen Sacheinlagen auf € 17.378.613,00 zu erhöhen. Die<br />

Kapitalerhöhung erfolgt durch Ausgabe von 4.6<strong>31.</strong>155 auf den Inhaber lautende<br />

nennbetragslose Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je € 1,00. Die<br />

neuen Aktien wurden zum Ausgabebetrag von € 1,90 je neuer Aktie mithin zu einem Gesamtausgabebetrag<br />

von € 8.799.194,50 ausgegeben. Die neuen Aktien sind seit dem 1. Januar<br />

2012 gewinnbezugsberechtigt.<br />

Das Bezugsrecht der Aktionäre für die neuen Aktien wurde nach Maßgabe von § 5 Abs. 2, 2.<br />

Spiegelstrich der Satzung der Gesellschaft ausgeschlossen. Zur Zeichnung der neuen Aktien<br />

wurde allein die LDK Solar Germany Holding GmbH zugelassen, die als Sacheinlage eine Teil-<br />

Forderung der LDK Solar Germany Holding GmbH gegen <strong>Sunways</strong> auf Zahlung von<br />

€ 3.500.000,00 aus einer zwischen <strong>Sunways</strong> und LDK Solar Germany Holding GmbH und weiteren<br />

Parteien am <strong>31.</strong> Dezember 2011 geschlossenen Vereinbarung über die Aufhebung des<br />

Waferbezugsvertrages vom 21. September 2007, 100 % der Anteile an der LDK Solar Investment<br />

Holding (HK) Co. Limited, Hongkong, China, sowie 565.000 multikristalline Wafer einzubringen<br />

hatte.<br />

Die Barkapitalerhöhung und die Sachkapitalerhöhung sind zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 unter der<br />

gesonderten Position „Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlagen“<br />

ausgewiesen. Die Eintragung der Kapitalerhöhung ins Handelsregister erfolgte am 23.<br />

Februar 2012.<br />

Bedingtes Kapital<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Dezember 2000 wurde ein bedingtes Kapital<br />

(bedingtes Kapital I) in Höhe von € 400.000,00 geschaffen. Das bedingte Kapital I diente zur<br />

Bedienung von Umtauschrechten aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm 2000 der Gesellschaft.<br />

Nach Ausübung von insgesamt 195.900 Stück aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm<br />

beträgt das bedingte Kapital noch € 204.100,00.<br />

Zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 bestehen keine nicht ausgeübten Aktienoptionen mehr aus diesem<br />

Programm.<br />

Unter gleichzeitiger Aufhebung des bestehenden bedingten Kapitals aus 2003 (§ 5 Abs. 4 der<br />

Satzung) wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 06. Mai 2004 ein weiteres bedingtes<br />

Kapital (bedingtes Kapital II) in Höhe von € 4.357.035,00 geschaffen. Der Vorstand wurde<br />

ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05. Mai 2009 einmalig oder mehrmals<br />

auf den Inhaber oder Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen im<br />

Gesamtnennbetrag bis zu € 30.000.000,00 mit einer Laufzeit von längstens 20 Jahren zu begeben<br />

und den Inhabern Wandlungs- bzw. Optionsrechte auf Aktien der <strong>Sunways</strong> Aktiengesellschaft<br />

mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu € 4.357.035,00 nach näherer<br />

Maßgabe der Bedingungen der Wandel- bzw. Optionsschuldverschreibungen zu gewähren.<br />

11


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2008 wurde die von der Hauptversammlung<br />

vom 6. Mai 2004 erteilte Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen<br />

aufgehoben. Das verbleibende bedingte Kapital II wird bis auf einen Teilbetrag<br />

von € 1.400.000,00 aufgehoben. Nachdem sämtliche auf der Grundlage der Ermächtigung der<br />

Hauptversammlung vom 06. Mai 2004 ausgegebene Teilwandelschuldverschreibungen der<br />

Wandelanleihe 2004/2009 gewandelt oder zum Ende der Laufzeit zurückgezahlt worden sind,<br />

kann von dem verbliebenen bedingten Kapital II gemäß § 5 Abs. 4 der Satzung in Höhe von €<br />

1.186.300,00 kein Gebrauch mehr gemacht werden.<br />

Die Hauptversammlung vom 16. Juni 2011 hat daher beschlossen das verbliebene von der<br />

Hauptversammlung am 06. Mai 2004 geschaffene bedingte Kapital II und den entsprechenden<br />

§ 5 Abs.4 der Satzung aufzuheben.<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 18. Mai 2006 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe<br />

von € 600.000,00 (bedingtes Kapital III) geschaffen. Das bedingte Kapital III dient zur Bedienung<br />

von Bezugsrechten aus dem <strong>Sunways</strong> Long Term Incentive Plan 2006. Es wurden bislang<br />

333.855 Bezugsrechte ausgegeben. Von den Bezugsrechten sind bislang 138.551 unverfallbar<br />

und können bei Erreichen der Erfolgszielbedingungen ausgeübt werden. Bis zum <strong>31.</strong> Dezember<br />

2011 sind insgesamt 183.220 Optionsrechte verfallen.<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 29. Mai 2008 wurde ein weiteres bedingtes Kapital<br />

(bedingtes Kapital IV) in Höhe von € 2.000.000,00 geschaffen. Der Vorstand wird ermächtigt,<br />

bis zum 28. Mai 2013, mit Zustimmung des Aufsichtsrates einmalig oder mehrmals auf den Inhaber<br />

und/oder auf den Namen lautende Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen<br />

(nachstehend gemeinsam auch „Schuldverschreibungen“) im Gesamtnennbetrag von bis zu €<br />

40.000.000,00 mit einer Laufzeit von längstens 15 Jahren zu begeben und den Inhabern bzw.<br />

Gläubigern von Schuldverschreibungen Wandel- bzw. Optionsrechte auf neue Aktien der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von bis zu € 2.000.000,00 nach<br />

näherer Maßgabe der Wandel- bzw. Optionsanleihebedingungen zu gewähren. Der Vorstand ist<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrates ermächtigt das Bezugsrecht der Aktionäre auf die Schuldverschreibungen<br />

in den folgenden Fällen auszuschließen:<br />

Der Ausgabepreis der Schuldverschreibungen unterschreitet den nach anerkannten Finanzmathematischen<br />

Methoden ermittelten (theoretischen) Marktwert nicht wesentlich und der<br />

Bezugrechtausschluss gilt nur für Schuldverschreibungen mit Wandlungs- und Optionsrechten<br />

auf Aktien mit einem anteiligen Betrag von insgesamt nicht mehr als 10 Prozent des Grundkapitals<br />

der Gesellschaft im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversammlung über diese<br />

Ermächtigung oder – falls dieser Wert geringer ist – zum Zeitpunkt der Ausübung der vorliegenden<br />

Ermächtigung.<br />

Für Spitzenbeträge die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben.<br />

Insoweit es erforderlich ist, um den Inhabern/Gläubigern von Wandlungs- oder Optionsrechten<br />

bzw. Inhabern oder Gläubigern von mit Wandlungspflichten ausgestatteten Wandelschuldverschreibungen<br />

ein Bezugsrecht in dem Umfang zu gewähren, wie es ihnen nach Ausübung der<br />

Wandlungs- oder Optionsrechte bzw. nach Erfüllung der Wandlungspflichten zustehen würde.<br />

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 17. Juni 2009 wurde das Grundkapital der Gesellschaft<br />

um bis zu € 350.000,00 bedingt erhöht (Bedingtes Kapital V) durch Ausgabe von bis zu<br />

350.000 Stück auf den Inhaber lautenden Aktien der Gesellschaft mit Gewinnberechtigung ab<br />

Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie ausgegeben werden. Das Bedingte Kapital V dient der<br />

Erfüllung von ausgeübten Bezugsrechten, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung<br />

vom 17. Juni 2009 im Rahmen des <strong>Sunways</strong> Long Term Incentive Plan 2009 gewährt werden.<br />

Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie Bezugsrechte ausgege-<br />

12


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

ben werden und die Inhaber dieser Bezugsrechte von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der<br />

Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft nicht in Erfüllung der Bezugsrechte eigene<br />

Aktien oder einen Barausgleich gewährt. Die neuen Aktien nehmen ab dem Beginn des Geschäftsjahres<br />

der Ausgabe am Gewinn teil. Der Aufsichtsrat wurde ermächtigt, die Fassung der<br />

Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus dem Bedingten Kapital V zu ändern.<br />

Es wurden bislang 147.314 Bezugsrechte ausgegeben, davon 147.114 an Mitglieder des<br />

Vorstandes. Von den Bezugsrechten waren zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 keine unverfallbar. Bis<br />

zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 sind bisher keine Optionsrechte verfallen.<br />

Kapitalrücklage<br />

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr T€ 37.942.<br />

Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen betreffen Verpflichtungen, die dem Grunde und/oder der Höhe<br />

nach ungewiss sind, und die am Abschlussstichtag rechtlich entstanden und wirtschaftlich verursacht<br />

waren. Es handelt sich im Wesentlichen um Rückstellungen für drohende Verluste aus<br />

schwebenden Geschäften, Personalaufwand (Urlaub, Überstunden, Prämien, etc.), Gewährleistungsverpflichtungen,<br />

ausstehende Rechnungen, Aufsichtsratsvergütungen sowie Kosten für<br />

den Geschäftsbericht.<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

Drohende Verluste 5.698 0<br />

Gewährleistungen 4.440 2.828<br />

Personalaufwand 1.947 2.223<br />

Ausstehende Eingangsrechnungen 841 2.725<br />

Aufsichtsratsvergütung 224 191<br />

Geschäftsbericht 135 135<br />

Abschluss-, Prüfungskosten 164 88<br />

Archivierungskosten 35 20<br />

Sonstige 29 103<br />

13.513 8.313<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Für zukünftige Aufwendungen aus der Erfüllung von Garantieleistungen wurden entsprechende<br />

Rückstellungen in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrags gebildet. Die erwarteten Garantiefälle<br />

wurden anhand der Erfahrungswerte aus den letzten Geschäftsjahren ermittelt und mit den voraussichtlich<br />

im Erfüllungszeitpunkt anfallenden Kosten bewertet. Die Laufzeit der Rückstellungen<br />

verteilt sich wie folgt:<br />

Restlaufzeit<br />

kleiner 1<br />

Jahr<br />

2 Jahre<br />

3 bis 5 Jahre<br />

größer 5 Jahre<br />

Prozentualer Anteil 38% 25%<br />

28%<br />

9%<br />

13


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Es wurden voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen berücksichtigt.<br />

Rückstellungen für drohende Verluste wurden zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 für bestehende Einkaufsverträge<br />

gebildet, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen ist, dass aus<br />

diesen schwebenden Geschäften in der Zukunft Aufwendungsüberschüsse resultieren.<br />

Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag<br />

folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />

durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:<br />

Verbindlichkeitenspiegel (in T€):<br />

davon mit einer Restlaufzeit von<br />

Gesamtbetrag bis von über<br />

<strong>31.</strong>12.2011 1 Jahr 1-5 Jahren 5 Jahre<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 3.197 3.197 0 0<br />

erhaltene Anzahlungen<br />

auf Bestellungen 238 238 0 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 6.812 6.812 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 3.776 3.776 0 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 12.828 2.478 4.600 5.750<br />

26.851 16.501 4.600 5.750<br />

davon mit einer Restlaufzeit von<br />

Gesamtbetrag bis von über<br />

<strong>31.</strong>12.2010 1 Jahr 1-5 Jahren 5 Jahre<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 0 0 0 0<br />

erhaltene Anzahlungen<br />

auf Bestellungen 254 254 0 0<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen 8.125 8.125 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 0 0 0 0<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 568 568 0 0<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

8.947 8.947 0 0<br />

14


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen<br />

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen in Höhe von T€ 636 (VJ.: T€ 0) sowie sonstige Verbindlichkeiten in<br />

Höhe von T€ 3.140 (VJ.: T€ 0) enthalten.<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 1.163<br />

(VJ.: T€ 173) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von T€ 49<br />

(VJ.: T€ 35) enthalten. Es bestehen zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 keine Verbindlichkeiten aus Mietkaufverträgen<br />

(VJ.: T€ 126).<br />

Art und Form der Sicherheiten<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind größtenteils durch Eigentumsvorbehalt<br />

gesichert.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind über eine Globalzession gesichert.<br />

Es bestehen keine weiteren wesentlichen Sicherheiten für Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag.<br />

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Unter dem Passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden die Umsätze aus im Geschäftsjahr<br />

mit Kunden abgeschlossenen Gewährleistungsverlängerungsverträgen abgegrenzt. Der Posten<br />

wird ratierlich über die Laufzeit dieser Vereinbarungen aufgelöst.<br />

3.2 E R L Ä UTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

Umsatzerlöse<br />

Die Umsatzerlöse verteilen sich wie folgt:<br />

<strong>31.</strong>12.2011<br />

T€ in %<br />

<strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ in %<br />

Inland 80.618 61 184.380 74<br />

EU 47.107 36 52.306 21<br />

Drittstaaten 4.854 3 12.142 5<br />

Gesamt 132.599 100 248.828 100<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

15


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

<strong>31.</strong>12.2011<br />

T€ in %<br />

<strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ in %<br />

Solarzelle 7.294 6 77.859 31<br />

Solarmodule 81.265 61 95.971 39<br />

Solarinverter 27.475 21 46.587 19<br />

Umsätze mit verbundenen Unternehmen 16.545 12 28.409 11<br />

Gesamt 132.599 100 248.828 100<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

Auflösung Rückstellungen 1.160 10<br />

Erträge aus der Währungsumrechnung 752 199<br />

Öffentliche Zuschüsse für Forschungsprojekte 476 489<br />

Periodenfremde Erträge 240 39<br />

Sachbezüge 106 89<br />

Versicherungsentschädigungen 24 70<br />

Schadenersatz 20 1.700<br />

Herabsetzung Einzel- und Pauschalwertberichtigung 12 7<br />

Übrige 164 48<br />

2.954 2.651<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Personalaufwand<br />

Die Personalaufwendungen enthalten Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von T€ 140<br />

(VJ.: T€ 115).<br />

Im Berichtszeitraum erhielt die Gesellschaft Erstattungen der Bundesagentur für Arbeit im Zusammenhang<br />

mit Kurzarbeit. Diese wurden direkt mit dem entsprechenden Personalaufwand<br />

verrechnet.<br />

Hingegen wurden die Erstattungen der im Zusammenhang mit Kurzarbeit stehenden Sozialversicherungsbeträge<br />

aufgrund des Saldierungsverbots unter den sonstigen betrieblichen Erträgen<br />

ausgewiesen.<br />

16


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

<strong>31.</strong>12.2011 <strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€<br />

Raum- und Betriebskosten 2.571 2.190<br />

Verwaltungskosten 6.056 4.199<br />

Vertriebskosten 4.823 4.932<br />

Aufwendungen aus Währungsumrechnung 286 145<br />

Periodenfremde Aufwendungen 161 110<br />

Übrige 5.166 4.666<br />

19.063 16.242<br />

(Rundungsdifferenzen sind möglich.)<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und<br />

Sachanlagen<br />

Im Geschäftsjahr 2011 wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von T€ 444 auf<br />

Sachanlagen vorgenommen.<br />

Erträge aus Beteiligungen<br />

Die Erträge aus Beteiligungen enthalten das Beteiligungsergebnis der solarcomplex <strong>AG</strong> in Höhe<br />

von T€ 3 (VJ.: T€ 3).<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge<br />

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge beinhalten Zinserträge von verbundenen Unternehmen<br />

in Höhe von T€ 605 (VJ.: T€ 605).<br />

Aus der Abzinsung langfristiger Rückstellungen resultieren Zinserträge in Höhe von T€ 602.<br />

Die Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen beläuft sich auf T€ 29 und wurde in den Zinsaufwendungen<br />

berücksichtigt.<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme<br />

Die Aufwendungen aus Verlustübernahme enthalten die Ergebnisübernahme von der <strong>Sunways</strong><br />

Production GmbH, Arnstadt, in Höhe von T€ 1.870 (VJ.: T€ 1.320).<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen<br />

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen die Zinsaufwendungen für<br />

in Anspruch genommene Kontokorrentlinien der Banken.<br />

17


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Außerordentliches Ergebnis und Ertragsteuern<br />

a) Außerordentliche Erträge<br />

Am 27. Oktober 2009 hat die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, die Veräußerung ihrer sämtlichen Anteile<br />

an der MHH Solartechnik GmbH, Tübingen, an die BayWa Green Energy GmbH bekannt gegeben.<br />

Der Vollzug der Transaktion erfolgte nach der fusionskontrollrechtlichen Freigabe zum<br />

<strong>31.</strong> Dezember 2009.<br />

Die im Zuge der Veräußerung angefallenen außerordentlichen Erträge von T€ 4.954 in 2011<br />

umfassen die vertraglich vereinbarte erfolgsabhängige Komponente aus der Veräußerung.<br />

b) Außerordentliche Aufwendungen<br />

Die außerordentlichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Aufhebung<br />

des Langzeitliefervertrages mit der LDK Solar, der Abwertung geleisteter Anzahlungen<br />

im Rahmen von langfristigen Lieferverträgen sowie gebildete Rückstellungen.<br />

Die im Vorjahr angefallenen außerordentlichen Aufwendungen betrafen die nach Vorlage der<br />

endgültigen Vollzugsbilanz der MHH Solartechnik GmbH erfolgten Kaufpreisanpassungen.<br />

Latente Steuern<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beinhalten in Deutschland die Körperschaft- und Gewerbeertragsteuer<br />

sowie den Solidaritätszuschlag zur Körperschaftsteuer. Der Körperschaftsteuersatz<br />

beträgt aktuell 15 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag in Höhe von 5,5 Prozent<br />

der Körperschaftsteuer. Zusammen mit der Gewerbesteuer ergibt sich eine Steuerbelastung in<br />

2011 in Höhe von rund 29 Prozent (Vorjahr: rund 29 Prozent).<br />

Die Gesellschaft hat auf die Aktivierung latenter Steuererträge aus der abweichenden steuerlichen<br />

Bilanzierung von Rückstellungen für drohende Verluste sowie aus zum Stichtag noch bestehenden<br />

steuerlichen Verlustvorträgen verzichtet.<br />

Das im Berichtszeitraum erzielte außerordentliche Ergebnis in Höhe von T€ 29.580 würde bei<br />

Ansatz aktiver latenter Steuern zu einem latenten Steuerertrag in Höhe von T€ 8.578 führen.<br />

Zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 wurden Rückstellungen für drohende Verluste in Höhe von T€ 5.698<br />

gebildet. Die aktiven latenten Steuern hierauf würde T€ 1.671 betragen. Auf die Aktivierung aktiver<br />

latenter Steuern wurde aufgrund der mehrheitlichen Übernahme der LDK Solar Germany<br />

Holding GmbH und dem damit verbundenen Wegfall der steuerlichen Nutzung verzichtet.<br />

4. SONSTIGE ANGABEN<br />

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB und sonstige, aus der Bilanz nicht ersichtliche,<br />

finanzielle Verpflichtungen:<br />

18


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB<br />

Die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> übernimmt die unbeschränkte, selbstschuldnerische Bürgschaft für die<br />

<strong>Sunways</strong> Production GmbH. Sie haftet somit für von der <strong>Sunways</strong> Production GmbH aufgenommene<br />

Bankdarlehen. Nach heutigem Stand ist nicht davon auszugehen, dass die <strong>Sunways</strong><br />

<strong>AG</strong> für von der <strong>Sunways</strong> Production GmbH aufgenommene Darlehen in Anspruch genommen<br />

wird.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Der Gesamtbetrag der übrigen aus der Bilanz nicht ersichtlichen finanziellen<br />

Verpflichtungen beläuft sich auf T€ 992 (VJ.: T€ 983), davon sind T€ 816 (VJ.: T€ 799) im<br />

nächsten Jahr fällig, T€ 176 (VJ.: T€ 184) zwischen eins und fünf Jahren und T€ 0 (VJ.: T€ 0)<br />

über fünf Jahre.<br />

Die Verpflichtungen resultieren im Wesentlichen aus Mietverträgen für Gebäude in Höhe von T€<br />

684 (VJ.: T€ 691), Maschinen-Leasing in Höhe von T€ 8 (VJ.: T€ 14) und Kfz-Leasing in Höhe<br />

von T€ 266 (VJ.: T€ 230). Sonstige Leasingverbindlichkeiten bestanden in Höhe von T€ 34 (VJ.:<br />

T€ 48).<br />

Das Bestellobligo für Waferlieferungen für den Zeitraum von 2012 bis 2018 betrug zum <strong>31.</strong> Dezember<br />

2011 T€ 16.241 (VJ.: T€ 696.063). Hiervon sind T€ 8.446 in 2012 fällig. Das Bestellobligo<br />

für Module für 2012 betrug zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 T€ 251 (VJ.: T€ 37.137). Das Bestellobligo<br />

für sonstige Lieferungen betrug zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 T€ 20.671 (VJ.: T€ 65.047).<br />

Hiervon sind T€ 433 in 2012 fällig.<br />

Zahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer<br />

Im Jahresdurchschnitt waren 201 (VJ.: 180) Arbeitnehmer sowie 11 (VJ.: 9) Auszubildende beschäftigt.<br />

- technisch/gewerblich: 99 (VJ.: 92)<br />

- kaufmännisch: 102 (VJ.: 88)<br />

- gesamt: 201 (VJ.: 180)<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Die im Aufwand erfassten Ausgaben für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr<br />

2011 T€ 3.597 (Vorjahr: T€ 2.798).<br />

Unmittelbare und mittelbare Beteiligungen von 20% und mehr an anderen Unternehmen:<br />

<strong>Sunways</strong> Production GmbH, Arnstadt<br />

- Beteiligung mit T€ 600 am Stammkapital der Gesellschaft; dies entspricht einem Anteil<br />

von 100,00% am Stammkapital,<br />

- das Eigenkapital der Gesellschaft per <strong>31.</strong> Dezember 2011 beträgt T€ 4.097 (VJ.:<br />

T€ 4.097),<br />

19


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

- der Jahresfehlbetrag per <strong>31.</strong> Dezember 2011 vor Ergebnisabführung beträgt T€ 1.870<br />

(VJ.: T€ 1.320).<br />

Wesentliche Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

<strong>Sunways</strong> definiert als nahe stehende Unternehmen und Personen die Beteiligungen, die Führungspersonen<br />

des Konzerns, die Familienangehörigen des Vorstandes und des Aufsichtsrates<br />

sowie Unternehmen, auf die diese Personen einen maßgeblichen Einfluss ausüben können.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 ergaben sich neben den nachfolgend dargestellten Vergütungen für den<br />

Vorstand und den Aufsichtsrat keine weiteren berichtspflichtigen Sachverhalte.<br />

Angaben über die Mitglieder der Unternehmensorgane<br />

Mitglieder des Vorstandes im Geschäftsjahr 2011 waren:<br />

− Michael Wilhelm, Dipl.-Kaufmann, Karben Vorsitzender des Vorstandes<br />

−<br />

Roland Burkhardt, Dipl.-Ing. (FH), Kreuzlingen (Schweiz), Vorstand Technologie,<br />

bis <strong>31.</strong> März 2012<br />

Forschung und Entwicklung<br />

− Jörg von Strom, Dipl.-Ing. (MBA), <strong>Konstanz</strong> Vorstand Einkauf, Produktion<br />

und Supply Chain<br />

− Jürgen Frei, Betriebswirt (VWA), Waiblingen Vorstand Vertrieb und Marketing<br />

Die Bezüge des Vorstandes betrugen im Berichtszeitraum insgesamt T€ 1.924 (VJ.: T€ 2.053)<br />

und teilen sich auf in Fixgehälter in Höhe von T€ 1.133 (VJ.: T€ 969) sowie sonstige Bezüge in<br />

Höhe von T€ 71 (VJ.: T€ 75). Die ergebnisabhängigen Vergütungsbestandteile betrugen im<br />

abgelaufenen Geschäftsjahr T€ 720 (VJ.: T€ 1.009). Dem Vorstand wurden aus dem in der<br />

Hauptversammlung 2009 verabschiedeten Long Term Incentive Plan in 2011 insgesamt 82.114<br />

Aktienoptionen mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 149 (VJ.: T€ 189) zugeteilt.<br />

Mitglieder des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2011 waren:<br />

− Otto Mayer, Dipl.-Ing. (FH), Unternehmer, Tübingen, Vorsitzender<br />

− Andreas Görwitz, Dipl.-Betriebswirt (FH), freiberuflicher Business-Analyst, <strong>Konstanz</strong><br />

− Thomas Nordmann, Unternehmer, Erlenbach (Schweiz), bis <strong>31.</strong> Mai 2012<br />

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2011 betrugen<br />

T€ 210 (Vorjahr: T€ 171).<br />

Von den Aufsichtsratsmitgliedern der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> werden nachfolgende weitere Aufsichtsratsmandate<br />

wahrgenommen:<br />

Andreas Görwitz<br />

- Kliniken Schmieder Stiftung & Co. KG, Allensbach<br />

Thomas Nordmann<br />

20


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

TNC Consulting <strong>AG</strong>, Feldmeilen (Schweiz)<br />

Gebäudeprogramm <strong>AG</strong>, Zürich (Schweiz)<br />

Zürichsee Solarstrom <strong>AG</strong>, Feldmeilen (Schweiz)<br />

EGON <strong>AG</strong>, Zürich (Schweiz)<br />

Honorar des Abschlussprüfers<br />

Die PricewaterhouseCoopers <strong>AG</strong>, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt, erhielt im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr für die Abschlussprüfung der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> sowie ihrer Tochtergesellschaft<br />

ein Honorar in Höhe von T€ 150 sowie für sonstige Bestätigungsleistungen T€ 30, für<br />

Steuerberatungsleistungen fielen T€ 12 und für sonstige Leistungen fielen T€ 99 an. Weitere<br />

Honorare des Abschlussprüfers für sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen fielen<br />

nicht an.<br />

Erklärung zum Corporate Governance Kodex<br />

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance Kodex wurde abgegeben<br />

und den Aktionären auf unserer Internetadresse http://www.sunways.eu/de/ unter Unternehmen/Investor<br />

Relations/Corporate Governance zugänglich gemacht.<br />

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft<br />

Nach den uns gemäß § 21WpHG vorliegenden Mitteilungen bestanden am Bilanzstichtag nachfolgende<br />

meldepflichtigen Beteiligungen an unserer Gesellschaft:<br />

Vorstand<br />

Aktien per <strong>31.</strong>12.2011 Beteiligung in %<br />

Roland Burkhardt 1.780.345 15,36<br />

Michael Wilhelm 2.000 0,02<br />

Jörg von Strom 2.500 0,02<br />

Jürgen Frei 1.500 0,01<br />

Aufsichtsrat<br />

Otto Mayer, Vorsitzender 750.000 6,47<br />

Andreas Görwitz 10.000 0,09<br />

Thomas Nordmann 6.000 0,05<br />

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag<br />

Der Vorstand hat am <strong>31.</strong> Dezember 2011 eine Erhöhung des Kapitals von € 11.588.613,00 um<br />

insgesamt € 5.790.000,00 auf € 17.378.613,00 gegen Bar- und Sacheinlagen beschlossen. Wir<br />

verweisen diesbezüglich auch auf unsere Ausführungen unter 3.1 „Eigenkapital“. Die Eintragung<br />

der Kapitalerhöhung ins Handelsregister erfolgte am 23. Februar 2012. Mit der Eintragung<br />

beträgt die Beteiligung der LDK Solar an der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> 33,32 Prozent.<br />

21


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

Von der LDK Solar Germany Holding GmbH wurde den Aktionären der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> im Zuge<br />

der Kapitalerhöhung am 13. Februar 2012 gemäß § 27 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes<br />

(WpÜG) ein freiwilliges öffentliches Angebot für die Übernahme sämtlicher Aktien<br />

vorgelegt. Vorstand und Aufsichtsrat haben in ihrer Stellungnahme vom 23. Februar 2012 den<br />

Aktionären die Annahme dieses Angebotes empfohlen. Das Angebot war befristet bis zum 12.<br />

April 2012. Bis zum Ende der Angebotsfrist der LDK Solar Germany Holding GmbH wurde das<br />

Übernahmeangebot für insgesamt 6.527.282 Stückaktien der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> angenommen. Somit<br />

hält die LDK Solar Germany Holding GmbH zu diesem Zeitpunkt rund 70,88 Prozent des<br />

Grundkapitals der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Die Beteiligungen der Organmitglieder an der <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> haben sich aufgrund der Anfang<br />

2012 durchgeführten Kapitalerhöhung sowie des Übernahmeangebots wesentlich verändert.<br />

• Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG in Verbindung mit § 26 Abs. 1 WpHG<br />

Gemäß § 26 Abs. 1 S. 1 WpHG ist die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> verpflichtet, Stimmrechtsmitteilungen<br />

nach § 21 Abs. 1 S. 1 WpHG unverzüglich, spätestens drei Handelstage nach Zugang der<br />

Mitteilung zu veröffentlichen.<br />

Am 01.03.2012 hat die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> nachstehende Stimmrechtsmitteilung der LDK Solar<br />

Germany Holding nach § 21 Abs. 1 S. 1 WpHG veröffentlicht:<br />

„1. Herr Xiaofeng Peng, Volksrepublik China, hat uns am 01.03.2012 gemäß § 21 Abs. 1<br />

WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland<br />

(ISIN DE0007332207) am 23. Februar 2012 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %,<br />

25 % und 30 % der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem Tag 33,32 % (5.790.000<br />

Stimmrechte) beträgt. Sämtliche Stimmrechte sind Herrn Peng gem. § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1<br />

WpHG zuzurechnen.<br />

Alle zugerechneten Stimmrechte werden über folgende, von ihm kontrollierte Unternehmen,<br />

deren Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong> jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:<br />

- LDK New Energy Holding Limited, Britische Jungferninseln<br />

- LDK Solar Co., Limited, Volksrepublik China<br />

- LDK Solar International Company Limited, Volksrepublik China<br />

- LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland<br />

2. Die LDK New Energy Holding Limited, Britische Jungferninseln, hat uns am 01.03.2012<br />

gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>,<br />

Deutschland (ISIN DE0007332207) am 23. Februar 2012 die Schwellen von 3 %,<br />

5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 % und 30 % der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem<br />

Tag 33,32 % (5.790.000 Stimmrechte) beträgt. Sämtliche Stimmrechte sind der LDK New<br />

Energy Holding Limited gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.<br />

Alle zugerechneten Stimmrechte werden über folgende, von ihr kontrollierte Unternehmen,<br />

deren Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong> jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:<br />

- LDK Solar Co., Limited, Volksrepublik China<br />

22


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

- LDK Solar International Company Limited, Volksrepublik China<br />

- LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland<br />

3. Die LDK Solar Co., Limited, Volksrepublik China, hat uns am 01.03.2012 gemäß § 21<br />

Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>,<br />

Deutschland (ISIN DE0007332207) am 23. Februar 2012 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10<br />

%, 15 %, 20 %, 25 % und 30 % der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem Tag 33,32<br />

% (5.790.000 Stimmrechte) beträgt. Sämtliche Stimmrechte sind der LDK Solar Co., Limited<br />

gemäß § 22 Abs. 1 S. 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen.<br />

Alle zugerechneten Stimmrechte werden über folgende, von ihr kontrollierte Unternehmen,<br />

deren Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong> jeweils 3 % oder mehr beträgt, gehalten:<br />

- LDK Solar International Company Limited, Hongkong<br />

- LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland<br />

4. Die LDK Solar International Company Limited, Volksrepublik China, hat uns am<br />

01.03.2012 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways<br />

<strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland (ISIN DE0007332207) am 23. Februar 2012 die Schwellen von<br />

3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 % und 30 % der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem<br />

Tag 33,32 % (5.790.000 Stimmrechte) beträgt.<br />

Alle zugerechneten Stimmrechte werden über folgendes, von ihr kontrolliertes Unternehmen,<br />

dessen Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong> 3 % oder mehr beträgt, gehalten:<br />

- LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland<br />

5. Die LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland, hat uns am 01.03.2012 gemäß §<br />

21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>,<br />

Deutschland (ISIN DE0007332207) am 23. Februar 2012 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10<br />

%, 15 %, 20 %, 25 % und 30 % der Stimmrechte überschritten hat und zu diesem Tag 33,32<br />

% (5.790.000 Stimmrechte) beträgt.“<br />

Am 06. April 2012 hat die <strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> nachstehende Stimmrechtsmitteilung der LDK Solar<br />

Germany Holding nach § 21 Abs. 1 S. 1 WpHG erhalten:<br />

1. Am 06. April 2012 hat uns Herr Xiaofeng Peng, Volksrepublik China, mitgeteilt, dass sein<br />

Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland (ISIN DE0007332207) am<br />

03. Februar 2012 die Schwelle von 50% der Stimmrechtsanteile überschritten hat und zu<br />

diesem Tag 63,54 % beträgt.<br />

2. Am 06. April 2012 hat uns die LDK New Energy Holding Limited, Britische Jungferninseln,<br />

mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland (ISIN<br />

DE0007332207) am 03. Februar 2012 die Schwelle von 50% der Stimmrechtsanteile überschritten<br />

hat und zu diesem Tag 63,54 % beträgt.<br />

3. Am 06. April 2012 hat uns die LDK Solar Co., Limited, Volksrepublik China, mitgeteilt,<br />

dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland (ISIN<br />

23


sunways Aktiengesellschaft<br />

Anlage II<br />

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2011<br />

DE0007332207) am 03. Februar 2012 die Schwelle von 50% der Stimmrechtsanteile überschritten<br />

hat und zu diesem Tag 63,54 % beträgt.<br />

4. Am 06. April 2012 hat uns die LDK Solar International Company Limited, Volksrepublik<br />

China, mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland<br />

(ISIN DE0007332207) am 03. Februar 2012 die Schwelle von 50% der Stimmrechtsanteile<br />

überschritten hat und zu diesem Tag 63,54 % beträgt.<br />

5. Am 06. April 2012 hat uns die LDK Solar Germany Holding GmbH, Deutschland, mitgeteilt,<br />

dass ihr Stimmrechtsanteil an der sunways <strong>AG</strong>, <strong>Konstanz</strong>, Deutschland (ISIN<br />

DE0007332207) am 03. Februar 2012 die Schwelle von 50% der Stimmrechtsanteile überschritten<br />

hat und zu diesem Tag 63,54 % beträgt.<br />

Am 17. April 2012 teilte die LDK Solar Germany Holding GmbH mit, dass nach Ablauf der<br />

Annahmefrist des freiwilligen Übernahmeangebots insgesamt 12.317.282 Stimmrechte,<br />

hiervon 5.790.000 Stimmrechte aufgrund der Kapitalerhöhung mit Eintragung vom 23. Februar<br />

2012 sowie 6.527.282 Stimmrecht aufgrund der Annahme des freiwilligen Übernahmeangebots,<br />

der Gesellschaft zuzurechnen sind und der Stimmrechtsanteil der LDK Solar<br />

Germany Holding GmbH somit rund 70,88 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong> ausmacht.<br />

Für die weitere Absicherung der Bankverbindlichkeiten wurden Anfang 2012 als weitere Sicherheiten<br />

Guthaben-Konten partiell verpfändet, eine Grundschuld über T€ 1.500 bei der Tochtergesellschaft<br />

in Arnstadt eingetragen, Raumsicherungsübertragungen mit Abtretung der Verkaufsforderungen<br />

von Waren vorgenommen sowie ein Importfinanzierungsvertrag mit Sicherheitenbestellung<br />

geschlossen.<br />

Ergebnisverwendungsvorschlag<br />

Der Vorstand schlägt vor, den zum <strong>31.</strong> Dezember 2011 entstandenen Jahresfehlbetrag in Höhe<br />

von T€ 64.944, zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von T€ 17.786 als<br />

Bilanzverlust in Höhe von T€ 47.157 auf neue Rechnung vorzutragen.<br />

<strong>Konstanz</strong>, den 16. Juli 2012<br />

___________________________<br />

(Michael Wilhelm)<br />

___________________________<br />

(Jörg von Strom)<br />

___________________________<br />

(Jürgen Frei)<br />

24


25<br />

Anlage II<br />

Anlagenspiegel


26 Anlage II<br />

<strong>Sunways</strong> <strong>AG</strong><br />

Anlagespiegel zum <strong>31.</strong>12.2011<br />

Anschaffungskosten<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

(hist.) 01.01.2011<br />

Zugänge<br />

Geschäftsjahr<br />

Umbuchungen<br />

Geschäftsjahr<br />

Abgänge<br />

Geschäftsjahr<br />

Anschaffungs-/<br />

Herstellungskosten<br />

(hist.) <strong>31.</strong>12.2011<br />

T€ T€ T€ T€ T€<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte<br />

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten<br />

1.602 199 79 0 1.880<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert 28 0 0 0 28<br />

1.630 199 79 0 1.908<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und<br />

Bauten einschließlich der Bauten auf fremden<br />

Grundstücken 4 0 0 0 4<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 11.449 89 176 -1.214 10.500<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 3.633 210 274 -19 4.098<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 344 185 -530 0 0<br />

15.431 483 -79 -1.233 14.602<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4.100 0 0 0 4.100<br />

2. Beteiligungen 62 0 0 0 62<br />

3. Sonstige Ausleihungen 11 0 0 0 11<br />

4.173 0 0 0 4.173<br />

21.234 682 0 -1.233 20.683<br />

Rundungsdifferenzen möglich


27 Anlage II<br />

kumulierte Abschreibungen<br />

Buchwerte<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

01.01.2011<br />

kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

Zugänge Euro<br />

Kumulierte<br />

Zuschreibungen<br />

(-) Euro<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

Abgänge Euro<br />

Kumulierte<br />

Abschreibungen<br />

<strong>31.</strong>12.2011 Euro<br />

Buchwert<br />

<strong>31.</strong>12.2011<br />

Buchwert<br />

Vorjahr<br />

<strong>31.</strong>12.2010<br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

1.366 195 0 0 1.561 319 237<br />

27 1 0 0 28 0 1<br />

1.393 196 0 0 1.589 319 237<br />

1 1 0 2 2 3<br />

9.550 967 0 -1.093 9.425 1.075 1.899<br />

2.191 438 0 -19 2.610 1.488 1.442<br />

0 0 0 0 0 0 344<br />

11.743 1.406 0 -1.112 12.037 2.565 3.785<br />

0 0 0 0 0 4.100 4.100<br />

0 0 0 0 0 62 62<br />

0 0 0 0 0 11 11<br />

0 0 0 0 0 4.173 4.173<br />

13.135 1.602 0 -1.112 13.626 7.056 8.137


1<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang<br />

- unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der sunways Aktiengesellschaft,<br />

<strong>Konstanz</strong>, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis <strong>31.</strong> Dezember 2011 geprüft. Die Buchführung<br />

und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es,<br />

auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.<br />

Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen<br />

über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die<br />

Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen<br />

Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere<br />

Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

0.0616526.002

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