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Anleitung zur Umsetzung von Tacco & Flip - Suisse Balance

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Das Projekt wird unterstützt <strong>von</strong>:<br />

www.taccoflip.bl.ch<br />

<strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> - Ernährung und Bewegung in<br />

Kindergarten und Primarschule<br />

<strong>Anleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in Kindergartenund<br />

Primarschulklassen sowie ganzen Schulhäusern<br />

Liestal, November 2008


Inhaltsverzeichnis<br />

A<br />

Das Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong><br />

1. Ziele S. 3<br />

2. Botschaften S. 3<br />

3. Projektelemente S. 3<br />

4. Organisation S. 4<br />

5. Kommunikation S. 4<br />

6. Materialien S. 5<br />

7. Zeitplan (wichtige Planungsschritte): Ausschreibung, Coaching,<br />

Weiterbildung und Elternzusammenarbeit im Schuljahresverlauf S. 6<br />

8. Projektphasen: Entwicklung und Durchführung <strong>von</strong><br />

<strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> im Kanton Basel-Landschaft S. 7<br />

9. Spezielle Hinweise:<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in<br />

Kindergarten- und Primarschulklassen der Unterstufe<br />

(1.-2. Klassen) S. 8<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in<br />

Primarschulklassen der Mittelstufe (3.-5. Klassen) S. 8<br />

B<br />

Lessons learnt:<br />

Die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus 4 Jahren <strong>Umsetzung</strong><br />

<strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in Kindergarten und Primarschule im<br />

Kanton Basel-Landschaft S. 9<br />

C<br />

Anhang:<br />

Weiterbildung für Lehrpersonen zu Ernährung und Bewegung S. 11<br />

2


A<br />

Das Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong><br />

1. Ziele<br />

Mit <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> werden Kindergarten- und Primarschulkinder, Lehrpersonen und Eltern für<br />

ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten sensibilisiert. Mittels einfacher<br />

Botschaften erfahren die Kinder, wie eine ausgewogene Ernährung und genügend<br />

Bewegung mithelfen, gesund zu bleiben und sich wohl zu fühlen. Die beteiligten Kinder<br />

lernen spielerisch die Grundlagen einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und den<br />

Zusammenhang zwischen Essen, Trinken und Bewegen kennen. Elternanlässe fördern den<br />

Dialog mit den Eltern.<br />

2. Botschaften<br />

1. Ein guter Start in den Tag beginnt mit einer vielseitigen Mahlzeit. Am besten zum<br />

Frühstück oder, wenn das nicht möglich ist, zum Znüni.<br />

2. Das Znüni, das Zvieri und die Getränke sind in der Regel zuckerfrei.<br />

3. Lebensmittelgruppen ergänzen sich. Von den einen braucht der Körper viel, <strong>von</strong> den<br />

anderen nur wenig.<br />

4. Trennen <strong>von</strong> Essen und Beschäftigen (auch „stille" Beschäftigungen wie Fernsehen oder<br />

Lesen).<br />

5. Regelmässige Bewegung macht fit, stark und vif.<br />

6. Wege zu Fuss bedeuten mehr Bewegung, Erfahrung und Sicherheit.<br />

3. Projektelemente: Was geschieht im Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>?<br />

Im Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> werden Lehrpersonen während eines Jahres begleitet, in ihren<br />

Klassen die oben stehenden Botschaften altersgerecht zu vermitteln und umzusetzen.<br />

Vorbereitet werden die beteiligten Lehrpersonen in einem Einführungsworkshop, an welcher<br />

das Projekt, Etappen, Botschaften und Materialien vorgestellt werden.<br />

Weiterbildung<br />

An einer halbtägigen Weiterbildungsveranstaltung noch vor oder ganz zu Beginn des<br />

Schuljahres eignen sich die Lehrpersonen Fachwissen zu Ernährung und Bewegung an,<br />

ausserdem erproben sie verschiedene <strong>Umsetzung</strong>sideen. Während des Schuljahres werden<br />

vertiefende Weiterbildungen zu Lehrmitteln und zum Thema „Bewegter Unterricht“<br />

angeboten. Die Weiterbildungsveranstaltungen werden <strong>von</strong> Fachpersonen in Ernährung und<br />

Bewegung konzipiert und durchgeführt.<br />

Coaching<br />

Während des Schuljahres treffen sich die Lehrpersonen 3- bis 4-mal in Coachinggruppen<br />

<strong>von</strong> jeweils 8-12 Personen <strong>zur</strong> Vorbereitung der jeweils nächsten Etappe und zum<br />

Austausch. Die Coachinggruppen werden geleitet <strong>von</strong> Coaches mit Schulerfahrung auf der<br />

jeweiligen Schulstufe sowie Interesse und/oder Zusatzausbildungen in Ernährung und<br />

Bewegung (z.B. als Ernährungscoach). Für die <strong>Umsetzung</strong> in den Klassen stehen<br />

verschiedene Materialien <strong>zur</strong> Verfügung (siehe Anhang).<br />

3


Für beteiligte Lehrpersonen mit ihren Klassen organisiert das Sportamt z.B. attraktive<br />

Zusatzangebote: Wald-, Eislauf-, Kletter- und Tanztage.<br />

Elternzusammenarbeit<br />

Im Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> ist die Zusammenarbeit mit den Eltern ein zentrales Element. Zu<br />

Beginn des Schuljahres werden alle Eltern schriftlich informiert. Dazu gibt es einen<br />

Musterbrief, der je nach Schule abgeändert werden kann.<br />

Ein zentrales Element ist ein fachlich begleiteter Elternabend. Dieser unterstützt die<br />

Lehrpersonen in der wichtigen Zusammenarbeit mit den Eltern. Mütter und Väter sind am<br />

Elternabend eingeladen, über verschiedenste Themen rund um’s Essen, Trinken und<br />

Bewegen miteinander ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, Erfahrungen<br />

auszutauschen.<br />

Wenn es Eltern gibt, die wenig Deutsch verstehen, werden an den Elternanlässen<br />

ausgebildete interkulturelle Vermittlerinnen eingesetzt. Diese bereiten den Weg zu einer<br />

besseren Verständigung zwischen Schule und Eltern, was sich wiederum positiv auf die<br />

Kinder auswirkt.<br />

Die interkulturellen VermittlerInnen werden auf ihre Einsätze vorbereitet. Sie erhalten eine<br />

Einführung in die Thematik und in die Ziele und Inhalte des Projekts.<br />

Der Elternabend trägt stark <strong>zur</strong> Verankerung und Akzeptanz des Projekts sowohl bei den<br />

Lehrpersonen, bzw. der Schule als auch bei den Eltern bei. Auch kritische Stimmen sind<br />

hilfreich, denn sie zeigen, wo noch vertieft und/oder ergänzt werden sollte.<br />

Das Projektteam <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> hat sämtliche Unterlagen und Empfehlungen <strong>zur</strong><br />

Organisation und Durchführung verschiedener Elternanlässe als Handreichung<br />

zusammengestellt: Handreichung Elternabende <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> (siehe Anhang).<br />

4. Organisation: Wie wird die <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> im Kanton Basel-<br />

Landschaft organisiert?<br />

Die Gesundheitsförderung Baselland ist die Fachstelle, welche das gesamte Projekt plant,<br />

aufbaut und steuert. Sie ist gleichzeitig Informations- und Anlaufstelle für Beteiligte und<br />

Interessierte. Sie stellt die Vernetzung mit weiteren wichtigen Stellen, Organisationen und<br />

Fachpersonen sicher, insbesondere mit den Schulen, der Schulgesundheitskommission, etc.<br />

An der <strong>Umsetzung</strong>, Weiterentwicklung und Evaluation der einzelnen Projektmassnahmen<br />

sind verschiedene Fachpersonen beteiligt: Verantwortliche für Weiterbildungen zu Ernährung<br />

und Bewegung, Verantwortliche für die fachlich begleiteten Elternveranstaltungen,<br />

Fachpersonen für Ernährung, Bewegung, Sport, SchulleiterInnen, Lehrpersonen,<br />

WebmasterIn. Die Fachpersonen bilden die Begleitgruppe zum Projekt und treffen sich in<br />

regelmässigen Abständen (ca. alle 2-3 Monate) <strong>zur</strong> Überprüfung, Auswertung und<br />

Weiterentwicklung der verschiedenen Projektaktivitäten. Das Engagement und die<br />

Fachkompetenzen der beteiligten Fachpersonen ist ein ganz wesentlicher Faktor für den<br />

Projekterfolg. Die Mitglieder der Begleitgruppe konzipieren, gestalten und leiten die<br />

Coachings sowie die Weiterbildungs- und die Elternveranstaltungen. Für die<br />

Gesamtkoordination, Begleitung, Entwicklung und Auswertung braucht es eine<br />

Projektleitung.<br />

4


5. Kommunikation<br />

Webseite<br />

Als Informationsdrehscheibe eignet sich eine Webseite: www.taccoflip.bl.ch. Hier sind alle<br />

Projektinformationen einsehbar. Die Materialien stehen als Download <strong>zur</strong> Verfügung. Auf der<br />

Webseite werden ausserdem weitere aktuelle Angebote und nützliche Informationen<br />

publiziert. Die Webseite wird professionell betreut und laufend aktualisiert.<br />

Elektronischer Newsletter<br />

Halbjährlich erscheint ein elektronischer Newsletter mit aktuellen Informationen und<br />

zusätzlichen Angeboten zum Projekt. Dieser wird an alle Beteiligten versendet und kann <strong>von</strong><br />

allen Interessierten abonniert werden. Die Zahl der AdressatInnen wächst <strong>von</strong> Jahr zu Jahr,<br />

da die Lehrpersonen und Schulen auch nach Projektabschluss an Informationen interessiert<br />

sind und im Verteiler bleiben. Die Newsletter sind auch auf der Webseite als Download zu<br />

finden.<br />

6. Materialien: Welche Materialien <strong>zur</strong> <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> gibt es?<br />

Zur <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> stehen die folgenden Materialien <strong>zur</strong> Verfügung:<br />

• Einführungsordner: Essen, Trinken und Bewegen mit <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>. Einführung und<br />

Materialien <strong>zur</strong> <strong>Umsetzung</strong> in Kindergarten und Primarschule.<br />

• Znüniblatt: Tipps für gesunde Znüni und Zvieri. Auf der Rückseite des Znüniblatts<br />

werden die Eltern <strong>von</strong> der Präsidentin der Schulgesundheitskommission sowie vom<br />

Kantonszahnarzt über die Wichtigkeit des gesunden Znünis informiert. Dieser<br />

Elternbrief kann in 10 Sprachen <strong>von</strong> der Webseite heruntergeladen werden.<br />

• Spielekartei: 36 Spiele für tägliche 15-minütige Spiel- und Sportaktivitäten in<br />

Kindergarten und Primarschule. Erhältlich auf Deutsch und Italienisch.<br />

Der Einführungs- und Materialienordner unterstützt die <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in<br />

Kindergarten und Primarschule. Der Ordner enthält: Hintergrundinformationen zu den<br />

Ess- und Bewegungsbotschaften <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>, eine Übersicht über die<br />

verschiedenen <strong>Umsetzung</strong>setappen, viele Anregungen <strong>zur</strong> praktischen Ausgestaltung<br />

der Projektetappen und Projektbotschaften, Beispiele zum Einbau <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in<br />

die Jahresplanung <strong>von</strong> Kindergarten und Primarschule, eine Kopiervorlage der<br />

Lebensmittelpyramide und der Ernährungsscheibe der Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Ernährung (SGE), die Bewegungsscheibe des Bundesamts für Sport,<br />

Kopiervorlagen der Botschaftsträger „<strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>“, Verse und Lieder, ein attraktives<br />

Znüniblatt, eine Spielekartei für tägliche 15-minütige Spiel- und Sportaktivitäten, eine<br />

Literaturliste mit Unterrichtsmaterialien und Lehrmitteln, sowie die Checkliste für<br />

Schulen <strong>von</strong> <strong>Suisse</strong> <strong>Balance</strong>. Der Ordner wird laufend ergänzt und aktualisiert.<br />

• Handreichung Elternabende <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>: Sämtliche Materialien zu verschiedenen<br />

Formen <strong>von</strong> Elternabenden, Hinweise <strong>zur</strong> Vorbereitung und Durchführung.<br />

• Eichhörnchen-Handpuppen: als Botschaftsträger in Kindergarten und Primarschule.<br />

Pro Kindergarten- und Primarschulklasse werden 2 Eichhörnchen-Handpuppen <strong>zur</strong><br />

Verfügung gestellt. Der Einsatz der Eichhörnchen eignet sich v.a. für Kindergarten und<br />

1. und 2. Klassen. Es steht alles Lehrpersonen frei, die Eichhörnchen einzusetzen oder<br />

nicht.<br />

Alle Materialien (ausser den Handpuppen) stehen auf der Webseite www.taccoflip.bl.ch als<br />

Download <strong>zur</strong> Verfügung.<br />

5


8. Zeitplan (wichtige Planungsschritte): Planung <strong>von</strong> Ausschreibung,<br />

Coaching, Weiterbildung und Elternzusammenarbeit im Schuljahresverlauf<br />

Bewährt hat sich folgende zeitliche Planung bei der <strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in<br />

Kindergarten und Primarschule:<br />

Februar<br />

Mai/Juni<br />

Juli/August<br />

September<br />

bis Juni<br />

September/<br />

Oktober/<br />

November<br />

September<br />

bis Juni<br />

Ausschreibung des Angebots über die Schulleitungen für das kommende<br />

Schuljahr. Wenn möglich, sollten sich mehrere Klassen aus demselben<br />

Schulhaus am Projekt beteiligen.<br />

Je nach Eingang der Anmeldungen werden Coachinggruppen <strong>von</strong> 6 - 10<br />

Kindergarten-, bzw. Primarlehrpersonen gebildet.<br />

Ganze Schulhäuser bilden eine Coachinggruppe. Bei kleinen Schulen können<br />

auch zwei Schulen zusammen eine Coachinggruppe bilden.<br />

Dreistündiger Einführungsworkshop zu Zielen, Botschaften, Materialien,<br />

Projektetappen und Jahresübersicht. Die Einführungsworkshops werden <strong>von</strong><br />

den <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> – Coaches (Fachpersonen) in den jeweiligen<br />

Coachinggruppen durchgeführt.<br />

Halbtägige Weiterbildung zu Ernährung und Bewegung für alle Lehrpersonen.<br />

Die Weiterbildungen werden <strong>von</strong> Fachpersonen in Ernährung und Bewegung<br />

durchgeführt. Sie beinhalten theoretische und praktische Elemente (vgl.<br />

Anhang).<br />

Zwei bis drei zweieinhalbstündige Coachings verteilt über das Schuljahr. In<br />

den Coachings werden die jeweils nächsten Projektetappen vorbereitet und<br />

Erfahrungen ausgetauscht über Praxiserfahrungen mit Materialien,<br />

<strong>Umsetzung</strong>sprobleme, Zusammenarbeit mit Eltern, in der Schule, etc.<br />

Es findet ein fachlich begleiteter Elternabend statt. Dieser wird <strong>von</strong><br />

Fachpersonen in Ernährung und Bewegung in Absprache mit den<br />

Lehrpersonen vorbereitet und durchgeführt. Der Elternabend kann im<br />

Klassenverband oder als Grossveranstaltung durchgeführt werden. Bei<br />

Bedarf werden geschulte interkulturelle VermittlerInnen beigezogen (vgl.<br />

Handreichung <strong>zur</strong> Elternzusammenarbeit).<br />

Attraktive, vom Sportamt organisierte Zusatzangebote (Eislauftag, Klettertag,<br />

Waldtag, Tanztag) können <strong>von</strong> den beteiligten Lehrpersonen mit ihren<br />

Klassen besucht werden.<br />

Zusätzlich werden vertiefende Weiterbildungsveranstaltungen, z.B. Lernen in<br />

Bewegung, Lehrmittelwerkstatt angeboten.<br />

6


9. Projektphasen: Entwicklung und Durchführung <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> im Kanton<br />

Basel-Landschaft<br />

Das Projekt wurde im Kindergarten gestartet und hat sich <strong>von</strong> Jahr zu Jahr weiter entwickelt.<br />

Projektphase I: 2003-2005<br />

• Erprobung in 4 Pilotkindergärten<br />

• Erarbeitung eines Leitfadens <strong>zur</strong> <strong>Umsetzung</strong><br />

• Zusammenarbeit mit Eltern / Elternabende und Elternaktivitäten<br />

Projektphase II: Schuljahr 2005/2006<br />

• <strong>Umsetzung</strong> in 21 Kindergartenklassen<br />

• Erprobung in 13 Primarschulklassen<br />

• Coaching der beteiligten Lehrpersonen<br />

• Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Eltern und Einbezug interkultureller<br />

VermittlerInnen<br />

Angebot der Gesundheitsförderung Baselland ab Schuljahr 2006/2007:<br />

• <strong>Umsetzung</strong> in 12 Kindergarten- und 16 Primarschulklassen<br />

• Coaching der beteiligten Lehrpersonen<br />

• Elternanlässe in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und mit interkulturellen<br />

Vermittlerinnen<br />

• Laufende Weiterentwicklung des Angebots mit attraktiven Anlässen für die beteiligten<br />

Lehrpersonen und ihre Klassen (z.B. Waldtag im Eichhörnchenwald, Schlittschuhlaufen<br />

auf dem Eisfeld) und der Entwicklung eines Bilderbuchs<br />

• Weiterbildungsangebote und Informationen für Lehrpersonen rund um das Thema<br />

„Gesundes Körpergewicht“<br />

Projektphase III: Schuljahr 2007/2008<br />

• <strong>Umsetzung</strong> in:<br />

14 Kindergartenklassen, darunter ein heilpädagogischer Kindergarten,<br />

23 Primarklassen der Unterstufe (1. und 2. Klassen) sowie<br />

10 Primarklassen der Mittelstufe (3., 4. und 5. Klassen).<br />

3 Schulhäuser beteiligten sich als ganze Schulen (Schulleitung, Kindergarten-,<br />

Unterstufen- und Mittelstufenlehrpersonen).<br />

• Coaching der beteiligten Lehrpersonen. Insgesamt haben 59 Lehrpersonen an den<br />

Coachings teilgenommen und <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in den Klassen umgesetzt.<br />

• Elternanlässe in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und mit interkulturellen<br />

Vermittlerinnen<br />

• Laufende Weiterentwicklung des Angebots mit attraktiven Anlässen für die beteiligten<br />

Lehrpersonen und ihre Klassen (z.B. Waldtag im Eichhörnchenwald, Schlittschuhlaufen<br />

auf dem Eisfeld, Klettertag, Tanztag) und einem Wettbewerb für beteiligte Klassen<br />

• Weiterbildungsangebote und Informationen für Lehrpersonen rund um die Themen<br />

Ernährung, Bewegung, gesundes Körpergewicht.<br />

7


10. Spezielle Hinweise:<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in Kindergarten- und Primarschulklassen der<br />

Unterstufe (1. und 2. Klassen)<br />

In Kindergarten- und Primarschulklassen der Unterstufe kann anhand des<br />

Einführungsordners gearbeitet werden. Dieser bietet sehr viele spezifisch auf diese Stufe<br />

ausgerichtete <strong>Umsetzung</strong>sideen in den verschiedenen Projektetappen.<br />

Elternabend: verschiedene Formen möglich, vgl. Handreichung für Elternabende<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in Mittelstufenklassen (3.-5. Klassen)<br />

Es muss unterschieden werden, ob die Kinder bereits in <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>-Klassen waren oder<br />

neu ins Projekt <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> einsteigen. Wenn sie <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> bereits kennen, dann ist die<br />

Weiterführung und Vertiefung der Botschaften in der Regel kein Problem. Einfacher ist es<br />

zudem, wenn in der ganzen Schule und für alle Klassen dieselben Regeln gelten.<br />

Wenn die Kinder nicht in <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>-Klassen waren, braucht das zuckerfreie und<br />

gemeinsame Znüni eine Einführungszeit. Eltern und Kinder müssen gut über Ziele und<br />

Hintergründe informiert werden. In den Mittelstufenklassen essen die Kinder<br />

erfahrungsgemäss schneller, die Zeit für das gemeinsame Znüni kann deshalb zugunsten<br />

der Bewegungspause verkürzt werden.<br />

Für die Bearbeitung verschiedener Aspekte im Bereich Essen und Bewegen gibt es eine<br />

Literaturliste mit geeigneten Unterrichtsmaterialien im Einführungs- und Materialienordner.<br />

Zur Arbeit mit diesen Lehrmitteln werden Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt.<br />

Ebenfalls umsetzen lassen sich die Bewegungspausen. Vor allem in den höheren Klassen ist<br />

der Stoffdruck gross und deshalb äussern Schulen z.T. Bedenken, dass durch zusätzliche<br />

Bewegungspausen zuviel Unterrichtszeit verloren geht. Interessant ist in diesem<br />

Zusammenhang das Konzept des „Lernens in Bewegung“, also die Unterstützung des<br />

Lernens durch Bewegung. Bewegen und Lernen werden kombiniert und bilden eine Einheit<br />

(vgl. dazu u.a. www.lerneninbewegung.ch ). Zusätzliche Fortbildungsangebote zu diesem<br />

Thema sind sinnvoll.<br />

Botschaft: „Wege zu Fuss bedeuten mehr Bewegung, Erfahrung und Sicherheit“. Der<br />

Schulweg wird <strong>von</strong> den SchülerInnen der Mittelstufe weniger zu Fuss und häufiger per Velo,<br />

Trotinett etc. <strong>zur</strong>ückgelegt. Hinweis auf das Projekt „bike to school“, www.bike2school.ch<br />

Der Einführungs- und Materialienordner dient den Mittelstufenlehrpersonen <strong>zur</strong> Einführung<br />

ins Thema und liefert die Hintergrundinformationen. Die Leitfiguren <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> sind auf der<br />

Mittelstufe weniger geeignet. Die Thematik kann hier vermehrt auf einer intellektuellen Ebene<br />

bearbeitet werden.<br />

Auch auf der Mittelstufe sind Elternveranstaltungen wichtig. Diese können einzelne Aspekte<br />

vertiefen, die in diesem Alter wichtiger werden. Vgl. dazu die Handreichung für Elternabende.<br />

8


B<br />

Lessons learnt: Die 10 wichtigsten Erkenntnisse aus 4 Jahren<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> in Kindergarten und Primarschule im<br />

Kanton Basel-Landschaft<br />

1. Grundlage für die Entwicklung eines Projekts zu den Themen Essen, Trinken und<br />

Bewegen bildet eine Abklärung <strong>zur</strong> Situation im Kanton und in den Kindergärten und<br />

Primarschulen. Was wird wo zu den Themen Essen, Trinken und Bewegen gemacht,<br />

welche Kompetenzen und Ressourcen sind vorhanden, wo sehen Lehrpersonen und<br />

Schulen zusätzlichen Handlungsbedarf, welche Art <strong>von</strong> Unterstützung ist erwünscht?<br />

Diese Vorarbeit ist wichtig, damit ein massgeschneidertes Angebot entwickelt werden<br />

kann.<br />

2. Wichtig für die nachhaltige Verankerung <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> ist die Einbettung des<br />

Projekts in die kantonalen Strukturen. Darauf wurde im Kanton Basel-Landschaft <strong>von</strong><br />

Anfang an grosses Gewicht gelegt. So hat sich z.B. die Zusammenarbeit mit der<br />

Schulgesundheitskommission und dem Kantonszahnarzt bei der Entwicklung des<br />

Znüniblatts sehr ausgezahlt.<br />

3. Ein Erfolgsmodell ist die <strong>Umsetzung</strong> des Projekts in einem ganzen Schulhaus im<br />

Sinne eines Schulentwicklungsprozesses: Ein Kollegium setzt sich grundsätzlich mit<br />

der Thematik auseinander und beschliesst für das Schulhaus geltende Regeln.<br />

Erfahrungen können in der Schulleitung und im Kollegium ausgewertet und<br />

besprochen werden. Die einzelne Lehrperson steht nicht allein da. Das verschafft der<br />

Thematik grösseres Gewicht und ist einsichtiger für Kinder und Eltern.<br />

4. Um ein entsprechendes kantonales Projekt zu entwickeln, hat sich die<br />

Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachleuten bewährt. Im Kanton Baselland<br />

waren Fachpersonen zu Ernährung und Bewegung, Lehrpersonen aus verschieden<br />

Stufen, VertreterInnen <strong>von</strong> Gesundheitsförderung, Sportamt und Amt für<br />

Volksschulen, sowie Eltern dabei. Diese Projektgruppe entwickelte das Angebot<br />

laufend weiter, wertete die Erfahrungen aus und stellte die Vernetzung sicher.<br />

5. Zentraler Erfolgsfaktor <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> ist die Beteiligung und Einbindung der<br />

Lehrpersonen ins Projekt. <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> ist eine Verbindung <strong>von</strong> top down und bottom<br />

up: Es gibt Vorgaben, die sich wissenschaftlich begründen lassen und Richtschnur<br />

sind, gleichzeitig gibt es in der Planung und <strong>Umsetzung</strong> grossen Spielraum für eigene<br />

Ideen und Kreativität. Die Lehrpersonen führen nicht aus sondern entwickeln mit.<br />

Dadurch wird <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> zum Projekt der beteiligten Lehrpersonen und bleibt über<br />

die Projektlaufzeit hinaus wirksam.<br />

6. Um die Botschaften nachhaltig bei den beteiligten Lehrpersonen und in ihren Klassen<br />

zu verankern, ist eine intensive Beschäftigung mit dem Thema während eines ganzen<br />

Schuljahres nötig.<br />

7. Wichtige Elemente für die Lehrpersonen sind: regelmässiges Coaching,<br />

praxisorientierte Unterstützung und Weiterbildung durch Fachpersonen in Ernährung<br />

und Bewegung, die Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit den Eltern und eine<br />

Fülle <strong>von</strong> erprobten, attraktiven Materialien, insbesondere der Einführungsordner <strong>zur</strong><br />

<strong>Umsetzung</strong> in Kindergarten und Primarschule. Mit dieser Begleitung lassen sich<br />

zahlreiche Lehrpersonen - neben allen anderen Aufgaben, die sie zu erledigen haben<br />

- auf ein doch recht umfangreiches Projekt ein.<br />

8. Ohne eine Zusammenarbeit mit den Eltern ist <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong> nur beschränkt umsetzbar<br />

und wirksam. Die fachlich begleiteten Elternabende tragen <strong>zur</strong> Akzeptanz des<br />

Projekts bei den Eltern bei, deren Neugierde wird geweckt, eine Sensibilisierung<br />

9


findet statt und es ermöglicht vielen Müttern und Vätern einen neuen Zugang zu den<br />

Themen Essen und Bewegen.<br />

9. Die Basis für die Zusammenarbeit mit den Eltern ist eine Grundhaltung, die da<strong>von</strong><br />

ausgeht, dass Eltern das Beste für ihre Kinder wollen und über viel Wissen und<br />

Erfahrung verfügen. Das Konzept der „dialogischen Elternabende“ aktiviert die Eltern,<br />

lädt zum Erfahrungsaustausch ein und ermöglicht so Verhaltensänderungen. Die<br />

sehr positiven Feedbacks bestätigen das.<br />

10. Nur mit interkulturellen Vermittlerinnen wird es möglich, dass sich Eltern, die nicht gut<br />

Deutsch verstehen und sprechen, am Elternabend aktiv beteiligen und einen Zugang<br />

finden zu den Botschaften <strong>von</strong> <strong>Tacco</strong> & <strong>Flip</strong>. Die Zusammenarbeit mit interkulturellen<br />

VermittlerInnen zahlt sich in einer hohen Beteiligung fremdsprachiger Eltern an<br />

Elternanlässen aus.<br />

10


C<br />

Anhang<br />

Weiterbildung für Lehrpersonen zu Ernährung und Bewegung<br />

Kursort:<br />

Kurszeit:<br />

Leitung:<br />

Inhalte:<br />

Methoden:<br />

Schulhaus mit Turnhalle<br />

3 Stunden<br />

Eine Fachperson in Ernährung und eine Fachperson in Bewegung<br />

Fachlicher Hintergrund zu den Botschaften <strong>von</strong> T&F (Zahlen, Fakten, Ziele)<br />

Lebensmittelpyramide als Zugang zu verschiedenen Themen<br />

Fachlicher Hintergrund zu Essen und Bewegen in Verbindung mit<br />

Konzentration und Leistungsfähigkeit<br />

Bewegungsbaustelle, bewegtes Lernen<br />

Organisatorisches zum Projekt<br />

Inputreferate<br />

Diskussion<br />

Gruppenarbeit<br />

Bewegungselemente in Klassenzimmer, Schulhaus und Turnhalle<br />

Die Inhalte und Methoden werden <strong>von</strong> Jahr zu Jahr angepasst und weiter entwickelt.<br />

11

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