Locarno: Musik zu «Marmorera» ausgezeichnet Seite 10 ... - Suisa
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Intern<br />
Zeitraubende Abrechnung für CH-Werbefenster<br />
LYSANDER GELEWSKI<br />
Seit 1997 senden ausländische Privatsender aus Deutschland und Frankreich – RTL, Pro 7, Sat1 oder<br />
M6 – speziell für den Schweizer Markt bestimmte Werbefenster. Die Originalwerbesendungen werden<br />
dabei durch spezifische Werbeblöcke für die Schweiz ersetzt. Weil neben dem Originalprogramm diese<br />
Schweizer Werbefenster via Satellit aus Deutschland bzw. Frankreich gesendet werden, sind unsere<br />
Schwestergesellschaften GEMA und SACEM für die Regelung der Senderechte <strong>zu</strong>ständig.<br />
Diese Regelung stellt unsere Schwestergesellschaften<br />
vor ein Problem. Sie<br />
sind gar nicht in der Lage, die in diesen<br />
Werbespots verwendeten musikalischen<br />
Werke <strong>zu</strong> identifizieren. Zum einen werden<br />
die CH-Werbefenster exklusiv von<br />
zwei schweizerischen Medienagenturen<br />
vermarktet, <strong>zu</strong>m andern erfassen die<br />
ausländischen TV-Sender die Programme<br />
dieser Werbesendungen gar nicht. Hin<strong>zu</strong><br />
kommt, dass der Anteil des SUISA-Repertoires<br />
naturgemäss sehr hoch ist. Die<br />
SUISA ist folglich klar besser positioniert,<br />
um die entsprechenden Werke <strong>zu</strong><br />
dokumentieren und die Verteilung der<br />
Entschädigungen vor<strong>zu</strong>nehmen.<br />
GEMA übernimmt das Inkasso<br />
Neben der SUISA kennt auch unsere<br />
österreichische Schwestergesellschaft<br />
AKM das Phänomen der länderspezifischen<br />
Werbefenster. Gemeinsam haben<br />
wir uns im Jahr 2002 mit der GEMA<br />
darauf geeinigt, die Verantwortlichkeiten<br />
folgendermassen auf<strong>zu</strong>teilen:<br />
Die Dokumentation und die Verteilung<br />
übernehmen SUISA bzw. AKM selber.<br />
Das Inkasso der Urheberentschädigungen<br />
erfolgt im Ausland durch die GEMA<br />
direkt bei den betroffenen Sendern. Nach<br />
Ab<strong>zu</strong>g ihrer Inkassospesen überweist die<br />
GEMA die der Schweiz und Österreich<br />
<strong>zu</strong>stehende Bruttoentschädigung an die<br />
SUISA bzw. die AKM <strong>zu</strong>r Verteilung.<br />
Eine analoge Absprache existiert mit der<br />
SACEM für das Werbefenster von M6.<br />
Zeitraubendes Unterfangen<br />
Obwohl die SUISA näher an der<br />
Quelle ist als die GEMA oder die SACEM,<br />
gestaltete sich das Zusammenstellen der<br />
Sendelisten und die Identifikation der<br />
Werke in den Werbefenstern lange Zeit<br />
als äusserst schwierig. Vor allem das<br />
Fehlen einer SUISA-Nummer (Lizenznummer)<br />
für zahlreiche Spots macht die<br />
Dokumentation <strong>zu</strong> einem aufwändigen<br />
Unterfangen.<br />
Heute hat sich die Situation stark<br />
verbessert: Wir arbeiten eng mit den<br />
beiden Vermittlern IPM und Cinecom<br />
<strong>zu</strong>sammen und haben eine moderne<br />
Lizenzierungs-Datenbank für das<br />
Management aller Werbespots in der<br />
Schweiz eingeführt, so dass wir für die<br />
neueren Jahrgänge einen hohen Grad an<br />
Dokumentation erreichen. So konnten<br />
wir am 17. Juli 2007 die erste Verteilung<br />
der Senderechte für die CH-Werbefenster<br />
des Jahres 2005 durchführen.<br />
Einheitlicher Sekundenpunktwert<br />
Die Entschädigung für jeden Rechteinhaber<br />
wird analog <strong>zu</strong>m Tarif S,<br />
Verteilungsklasse 2F, errechnet (siehe<br />
Verteilungsreglement, Ziffer 4.2.3.2).<br />
Um grosse Diskrepanzen zwischen den<br />
Entschädigungen für die verschiedenen<br />
Werbefenster <strong>zu</strong> vermeiden und um<br />
unseren Aufwand in einem vertretbaren<br />
Rahmen <strong>zu</strong> halten, errechnen wir einen<br />
Gesamtbetrag für die Verteilung pro<br />
Kalenderjahr. Nach dem Spesenab<strong>zu</strong>g<br />
von 20 % sowie weiteren <strong>10</strong> % für die<br />
beiden Soziokultur-Stiftungen errechnen<br />
wir einen einheitlichen Sekundenpunktwert<br />
(Nettoverteilsumme für alle<br />
Werbefenster geteilt durch das Total der<br />
ausgestrahlten <strong>Musik</strong>sekunden). Für das<br />
Jahr 2005 beträgt die Entschädigung pro<br />
gesendete <strong>Musik</strong>sekunde 0,0902 CHF.<br />
Dieser Wert wird mit der <strong>Musik</strong>dauer des<br />
Spots sowie der Anzahl Ausstrahlungen<br />
multipliziert, was die Nettoentschädigung<br />
pro Spot ergibt. Die entsprechenden<br />
Angaben pro Spot sind auf den Abrechnungsblättern<br />
transparent aufgeführt.<br />
Für weiterreichende Auskünfte stehen<br />
die Fachleute aus der Filmabteilung<br />
jederzeit gerne <strong>zu</strong>r Verfügung.<br />
Provisorische Auszahlungstermine<br />
für<br />
Jahre 1997–2004<br />
Die betroffenen SUISA-Auftraggeber und -Mitglieder<br />
wurden in einem Begleitschreiben über<br />
die vorgesehene Abrechnung der verbleibenden<br />
Jahrgänge informiert. Die Daten gelten unter<br />
dem Vorbehalt, dass wir den Aufwand für die<br />
Dokumentation der älteren Jahrgänge richtig<br />
einschätzen.<br />
Ausstrahlungsjahr Versand<br />
der Abrechnung<br />
2005 17. 7. 07<br />
2004 11. 9. 07<br />
2003 13. 11. 07<br />
2002 12. 12. 07<br />
2001 29. 1. 08<br />
2000 26. 2. 08<br />
1997 – 1999 25. 3. 08<br />
8 SUISA 2/07