01.11.2012 Aufrufe

und PT3-Regelstrecken für verschiedene Dämpfungsgrade

und PT3-Regelstrecken für verschiedene Dämpfungsgrade

und PT3-Regelstrecken für verschiedene Dämpfungsgrade

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gruppe: RT - Praktikum<br />

Dokument: D:\Daten\fh\RT\Prakt\00_01\RT04n.DOC zuetzt bearbeitet am: 29.01.01 / RBz<br />

FACHHOCHSCHULE KÖLN<br />

FACHBEREICH NACHRICHTENTECHNIK<br />

INSTITUT FÜR REGELUNGSTECHNIK<br />

PROF. DR. H.M. SCHAEDEL / PROF. DR. R. BARTZ<br />

Thema des Versuchs :<br />

Analyse von Ausgleichsstrecken höherer<br />

Ordnung im Zeit- <strong>und</strong> Frequenzbereich<br />

- Kriterium der gestuften Dämpfung -<br />

Name : Fachsemester :<br />

Vorname : Versuchsdatum :<br />

Matr. Nr. : Abgabedatum :<br />

Vortestat : Endtestat :<br />

Versuch<br />

Nr.:<br />

4<br />

Laborplatz Nr.:<br />

Bitte beachten Sie folgende Punkte: Bitte bearbeiten Sie folgende Punkte<br />

<strong>und</strong> legen Sie die Ausarbeitung erneut<br />

vor:<br />

Einleitung:<br />

Übertragungssysteme können besonders einfach <strong>und</strong> aussagekräftig durch ihre<br />

Kennwerte im Frequenzbereich beschrieben werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> werden<br />

technische Systeme vorzugsweise im Frequenzbereich optimiert.<br />

Da in der Regelungstechnik aber überwiegend das Zeitverhalten von Interesse<br />

ist, sind Kenntnisse der Zusammenhänge zwischen Zeit- <strong>und</strong> Frequenzbereich<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Im vorliegenden Versuch sollen die Zusammenhänge mit Hilfe des regelungstechnischen<br />

CAE-Werkzeugs SimTool untersucht <strong>und</strong> transparent gemacht werden.<br />

Hierbei wird auch ein Kriterium zur Optimierung von Übertragungssystemen<br />

(Strecken, Regelkreise, u.s.w.) vorgestellt, das auf Systeme höherer Ordnung<br />

angewandt werden kann. Dieses Kriterium der gestuften Dämpfung stützt<br />

sich auf Kennwerte in Anlehnung an Verzögerungssysteme 2. Ordnung.


1 P-Tn-<strong>Regelstrecken</strong><br />

1.1 Zeichnen Sie mit Hilfe des Programms SimTool die Übergangsfunktionen der Regel-<br />

strecken P-T1 bis P-T4 in einem Diagramm auf <strong>und</strong> vergleichen Sie diese schriftlich.<br />

Die Daten <strong>für</strong> alle Strecken seien Ks = 1 <strong>und</strong> τi = 1s.<br />

Bestimmen Sie jeweils aus der Übergangsfunktion die Anstiegszeit tr= t −t<br />

<strong>Regelstrecken</strong>.<br />

09 , 01 , der<br />

1.2 Zeichnen Sie mit Hilfe des Programms SimTool die Betragsverläufe der <strong>Regelstrecken</strong><br />

aus 1.1 in einem Diagramm auf <strong>und</strong> ermitteln Sie die Grenzfrequenz fg <strong>für</strong> F = 1<br />

2 .<br />

Strecke fg /Hz tr /s<br />

P-T1<br />

P-T2<br />

P-T3<br />

P-T4<br />

2 Schwingungsfähige <strong>Regelstrecken</strong> 2.Ordnung (P-T2)<br />

Eine schwingungsfähige Strecke 2.Ordnung wird durch die Übertragungsfunktion<br />

Gs ()<br />

Ks<br />

=<br />

2d21 1+<br />

s⋅<br />

+ s ⋅<br />

ω ω<br />

0<br />

2<br />

0<br />

beschrieben. Bei vorgegebener Eigenfrequenz ω0 beeinflußt der Dämpfungsgrad d das<br />

Verhalten im Zeit- <strong>und</strong> Frequenzbereich erheblich. Für technische Anwendungen (z.B.<br />

Mechatronik, Robotertechnik, Luftfahrt- <strong>und</strong> Raumfahrttechnik) sind die Dämpfungs-<br />

grade 0,5 ; 0,707 <strong>und</strong> 1,0 von besonderer Bedeutung.<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 2 von 8


2.1 Zeichnen Sie mit Hilfe des Programms SimTool die Übergangsfunktionen der Regel-<br />

strecke 2. Ordnung <strong>für</strong> <strong>verschiedene</strong> Werte der Dämpfung d in einem Diagramm auf.<br />

Die festen Kennwerte <strong>für</strong> die Strecke seien Ks = 1 <strong>und</strong> ω0 = 1s -1 .<br />

Die Dämpfung d soll in den folgenden Schritten variiert werden:<br />

d = 0,5 ; 1<br />

<strong>und</strong> 1.<br />

2<br />

Ermitteln Sie die Kennwerte im Zeitbereich tan, taus <strong>und</strong> ü. Tragen Sie diese in die<br />

Tabelle unter Pkt. 2.2 ein. Der Toleranzbereich beträgt ± 2%.<br />

2.2 Zeichnen Sie mit SimTool den Betragsverlauf der Regelstrecke 2. Ordnung <strong>für</strong> die<br />

unterschiedlichen <strong>Dämpfungsgrade</strong> nach Pkt 2.1 in einem Diagramm auf <strong>und</strong> ermitteln<br />

Sie die Grenzfrequenz fg <strong>für</strong> F = 1<br />

2 .<br />

d tan /s taus /s ü/% ωg /Hz <strong>für</strong> F = 1<br />

0,5<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 3 von 8<br />

2<br />

fg /Hz <strong>für</strong> F = 1<br />

2<br />

2.3 Kommentieren Sie schriftlich die Kennwerte im Zeit- <strong>und</strong> Frequenzbereich. Wo liegen<br />

die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der Dimensionierung ?


3 Vergleich von P-T2- <strong>und</strong> P-T3-<strong>Regelstrecken</strong> <strong>für</strong> <strong>verschiedene</strong><br />

<strong>Dämpfungsgrade</strong> (Kriterium der gestuften Dämpfung)<br />

Eine P-T3-Strecke wird durch die Übertragungsfunktion<br />

Gs ()<br />

beschrieben.<br />

KS<br />

KS<br />

= = 2<br />

3<br />

2 2 3<br />

1+ s⋅ α + s ⋅ α + s ⋅α<br />

1+<br />

sT ⋅ + s⋅ T + s⋅T 1<br />

2<br />

3 1<br />

Über die Parameter α1, α2 <strong>und</strong> α3 lassen sich in Anlehnung an die P-T2-Strecke Dämp-<br />

fungsgrade d0 <strong>und</strong> d1 definieren,<br />

2 2<br />

2 2<br />

α = 4⋅d<br />

⋅α<br />

α = 4⋅d⋅α<br />

⋅α<br />

1<br />

0<br />

2<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 4 von 8<br />

2<br />

2<br />

1<br />

3<br />

3<br />

1 3<br />

die Aufschluß über das Zeit- <strong>und</strong> Frequenzverhalten geben. Beim Entwurf von Syste-<br />

men höherer Ordnung ist dies ein wichtiges Hilfsmittel (siehe Skript „Entwurf von pa-<br />

rameteroptimierten Reglern nach einem gestuften Dämpfungskriterium“).<br />

3.1 Zeichnen Sie mit SimTool den Betragsverlauf <strong>und</strong> die Übergangsfunktion der Regel-<br />

strecke 3. Ordnung <strong>für</strong> die <strong>Dämpfungsgrade</strong><br />

a) d0 = d1= 0,707<br />

b) d0 = 0,816 <strong>und</strong> d1 = 0,5.<br />

in einem Diagramm auf.<br />

Die Eigenfrequenz des Systems 3. Ordnung sei durch<br />

ω =<br />

α<br />

= = −<br />

1<br />

3<br />

1<br />

3 3<br />

T3<br />

1<br />

1s<br />

vorgegeben.<br />

3<br />

Bestimmen Sie die Formeln <strong>für</strong> T1 bzw. T2 2 <strong>und</strong> berechnen Sie die Werte.<br />

T1 /s<br />

T2 2 /s 2<br />

a b


Ermitteln Sie die Kennwerte im Zeitbereich <strong>und</strong> die Grenzfrequenzen der Regelstrekken<br />

aus Punkt 3.1. Der Toleranzbereich beträgt ± 2%.<br />

d0 d1 tan /s taus /s ü/% ωg /Hz <strong>für</strong> F = 1<br />

0,707 0,707<br />

0,816 0,5<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 5 von 8<br />

2<br />

fg /Hz <strong>für</strong> F = 1<br />

2<br />

Kommentieren Sie schriftlich das Verhalten im Zeit <strong>und</strong> Frequenzbereich im Vergleich<br />

mit den Ergebnissen aus Punkt 2.<br />

4 P-T4-Regelstrecke mit PD-Glied (PD-Filter)<br />

Durch Nachschalten eines PD-Glieds läßt sich das Zeitverhalten eines P-Tn-Gliedes<br />

beschleunigen. Üblicherweise wird die größte Zeitkonstante kompensiert. Bei mehreren<br />

Zeitkonstanten, die etwa gleich groß sind, ist das jedoch unbefriedigend.<br />

P-T4-Strecke<br />

Die Übertragungsfunktion des PD-Glieds lautet:<br />

()<br />

G s = 1+<br />

s⋅T R V<br />

Die Übertragungsfunktion des P-Tn-Glieds lautet:<br />

KS<br />

GS<br />

( s)<br />

=<br />

n<br />

( 1+<br />

s ⋅τ)<br />

PD-Filter


4.1 Zeichnen Sie mit Hilfe des Programms SimTool die Sprungantworten der P-T4-Strecke<br />

mit PD-Glied auf.<br />

Die Kennwerte <strong>für</strong> diese Strecke seien Ks = 1 <strong>und</strong> τ1 = τ2 = τ3 = τ4 = 1s.<br />

Die Kennwerte <strong>für</strong> das PD-Glied lauten <strong>für</strong> Tv = 1s ; 2s ; 2,5s.<br />

Tragen Sie die Sprungantworten <strong>für</strong> die drei Einstellungen des PD-Gliedes zusammen<br />

mit der Sprungantwort des Systems ohne PD-Glied in einem Diagramm auf.<br />

4.2 Die Übertragungsfunktion des PD-Glieds kann über die Taylor-Reihenentwicklung<br />

durch folgenden Ausdruck genähert werden:<br />

G<br />

1<br />

() s ≈<br />

2 2<br />

1−<br />

s ⋅TV<br />

+ s ⋅TV<br />

Wie lautet die Übertragungsfunktion der Regelstrecke (P-T4) mit PD-Glied (PD-<br />

Filter), wenn diese Näherung verwendet wird ?<br />

2 2<br />

Bestimmen Sie anhand der Übertragungsfunktion mit α1= 4⋅d<br />

0 ⋅α2(ähnlich<br />

wie bei<br />

Punkt 3) die Gleichung <strong>für</strong> den Dämpfungsgrad d0 <strong>und</strong> berechnen Sie diesen <strong>für</strong> die<br />

vorgegebenen Einstellungen von TV.<br />

TV 0s 1s 2s 2,5s<br />

d0<br />

4.3 Zeichnen Sie mit SimTool die Betragsverläufe der <strong>Regelstrecken</strong> aus Punkt 4.1 in einem<br />

Diagramm auf.<br />

4.4 Ermitteln Sie die Grenzfrequenzen der <strong>Regelstrecken</strong> bei F = 0,707.<br />

TV 0s 1s 2s 2,5s<br />

ωg /Hz<br />

fg /Hz<br />

4.5 Vergleichen <strong>und</strong> kommentieren Sie schriftlich die Ergebnisse im Zeit- <strong>und</strong> Frequenzbereich.<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 6 von 8


Anhang: Def. der Kennwerte Überschwingweite, Anregelzeit <strong>und</strong> Ausregelzeit<br />

nach DIN 19226<br />

xe, xa<br />

ü<br />

Anregelzeit<br />

Ausregelzeit<br />

Toleranzbereich<br />

Bild 1: Verlauf der Regelgröße bei einen Führungssprung<br />

Nach DIN 19226 sind die Überschwingweite ü, die Anregelzeit tan <strong>und</strong> die Ausregelzeit taus<br />

folgendermaßen definiert:<br />

Die Überschwingweite ü der Regelgröße ist die größte vorübergehende Sollwertabweichung<br />

während des Übergangs von einen Beharrungszustand in einen neuen Beharrungszustand nach<br />

einer Änderung der Stör- oder Führungsgröße.<br />

Die Anregelzeit tan ist die Zeitspanne, die beginnt, wenn der Wert der Regelgröße einen vorgegebenen<br />

Toleranzbereich der Regelgröße verläßt, <strong>und</strong> endet, wenn er in diesen Bereich<br />

erstmalig wieder eintritt.<br />

Als Ausregelzeit taus ist die Zeitspanne definiert, die beginnt, wenn der Wert der Regelgröße<br />

nach einen Sprung der Stör- oder Führungsgröße einen vorgegebenen Toleranzbereich der<br />

Regelgröße verläßt, <strong>und</strong> endet, wenn er in diesen Bereich zum dauernden Verbleib wieder<br />

eintritt.<br />

Praktikum RT4: Analyse von Ausgleichsstrecken höherer Ordnung Seite 7 von 8


Hinweise zu RT-Versuch 4<br />

Verwenden Sie bitte nur die folgenden Einstellungen:<br />

Punkt 1.x : Abtastzeit = 0,04s<br />

Für den Ausdruck : Minimalwert der y-Achse im Bode-Diagramm : 1E-3<br />

Bereich der Kreisfrequenz : ω = 1E-2...1E2 s -1<br />

Punkt 2.x : Abtastzeit = 0,04s<br />

Wählen Sie die Strecke mit der Bezeichnung „P-T2 (d

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!