iWEST Alpencup aktuell - Ausgabe Sonntag

Turnierzeitung der internationalen Vielseitigkeit iWEST Alpencup vom 29. bis 31. August 2014 in Schwaiganger Turnierzeitung der internationalen Vielseitigkeit iWEST Alpencup vom 29. bis 31. August 2014 in Schwaiganger

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31.08.2014 Aufrufe

Anzeige Gedächtnispreis 7 In Memoriam Alfred Bierlein: Gedächtnispreis für Horsemanship ausgelobt Mitte Februar 2014 verloren die deutschen Vielseitigkeitsreiter überraschend ihren Aktivensprecher Alfred Bierlein. Red Dubawi mit dem französichen Jockey Eddy Hardouin Der 6-jährige Hengst Red Dubawi ging als krasser Außenseiter an den Start, die Quote 258:10 sagt mehr als tausend Worte über das Vertrauen der Wetter zu diesem Pferd, das seit 2011 kein Rennen mehr gewinnen konnte. Erika und Lutz Mäder, sie eine überaus erfolgreiche Trainerin und er ein Spitzenjockey (gewann u.A. mit Lebos 1987 das Galopperderby, damals arbeiteteten wir schon zusammen), sind uns seit Beginn der Iwest verbunden. Ganz „Große“ in Sachen Rennsport mit unglaublich Kompetenz, Erfahrung und ganz ganz passionierte Pferdeleute. Klar, dass ich, als ich erneut in den Kaukasus eingeladen wurde, empfahl, gemeinsam mit Erika und Lutz Mäder kommen zu dürfen, denn was hilft es, überragende Rennpferde zu haben, die modernste Trainingsforschung aus aller Welt anzuwenden, wenn die Tierbeobachtung und das Gefühl für das Individuum Pferd auf der Strecke bleiben? Herzfrequenzmessung, Thermografie und Laktatmessung sind nichts, wenn man den eigentlichen Inhaber des Herzens und der Milchsäure nicht in den Mittelpunkt des Interesses stellt. Meiner Bitte wurde entsprochen, nun galt es nur noch Erika und Lutz zu motivieren mir zu helfen und – das fällt den beiden schwer – ihren Rennstall zuhause allein zu lassen. Die beiden stimmten Foto: picture alliance / GES-Sportfoto Man nehme: den russischen Besitzer eines irischen Pferdes, das in Deutschland trainiert wird und mit einem Jockey aus Frankreich als Außenseiter bei einer Quote von 258:10 die Badener Meile gewinnt. unserer Jahrzehnte währenden Freundschaft zuliebe schlussendlich zu, organisierten eifrig und haben es: nicht bereut. Wir wurden nicht nur überaus herzlich empfangen und genossen die russische Gastfreundschaft auf dem Gestüt. Wir hatten, trotz (oder gerade wegen?) vieler Arbeit im Gestüt und im Rennstall, auch ungemein viel Spaß miteinander. So wurde es eine für uns alle unvergessliche Reise und mitunter lachen wir heute noch über einzelne der gemeinsam erlebten Episoden. So ganz einfach war unsere Mission jedoch nicht, unsere Aufrichtigkeit, die unserem russischen Auftraggeber vielleicht eher ungewohnt, ja möglicherweise sogar teilweise unangenehm war, führte jedoch – zu unserer eigenen Überraschung wiederum – dazu, dass einige Pferde in den Krefelder Rennstall von Erika und Lutz wechselten. Die „Mühseligen und Beladenen“ natürlich zuerst. Klar, wir hatten ja auch genug „gemeckert“, sollten wir doch beweisen, dass wir es besser konnten. Wir wären aber nicht wir, wenn uns diese Pferde nicht ganz besonders am Herzen lägen, mag uns noch so mulmig bei der Frage werden, ob man ausgerechnet die nochmal zum Laufen bekäme. Red Dubawi z.B., der etliche großen Bahnen der Welt gesehen hat und nach einer erneut erfolglosen Saison in Dubai im letzten Jahr, im Februar nach Deutschland kam. „Rennen sind eine gute Sache“, mochte der hübsche Fuchs gedacht haben, „aber nicht mehr für mich“. Stundenlange besinnliche Spaziergänge in trauter Zwiesprache mit Lutz im Sattel durch Krefelds Wälder und Auen und der große Einsatz von Erika Mäder um sein persönliches Wohlergehen schafften in diesen wenigen Wochen doch eine deutliche Korrektur der seit 2011 hartnäckig gepflegten Einstellung des Fuchshengstes. Jedenfalls gelang es Lutz und Erika ihm wieder so viel Freude und Spaß am Laufen zu vermitteln, dass der Hengst bei seinem ersten Rennen für den deutschen Trainingsstall Mäder in solch atemberaubender Manier über die Bahn fegte und seine Klasse derart eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass Galoppwelt und Presse sich ob dieser Sensation überschlugen! Glückwunsch ihr Beiden, eine großartige Leistung und Glückwunsch an seinen Besitzer Herrn Zalim Bifov! Dr. Dorothe Meyer iWEST ® Tier-Ernährung Dr. Meyer & Co. KG www.iwest.de In den letzten 35 Jahren war der erst 52 Jahre alte Unternehmer aus Neumarkt eine feste Größe im internationalen Sport und sammelte Platzierungen bis CCI3* und nahm als Mitglied des Bundeskaders an mehreren Deutschen Meisterschaften und Nationenpreisen erfolgreich teil. Darüber hinaus war er ein akribischer Ausbilder, der als Lehrgangsleiter viel Engagement in die Ausbildung von Nachwuchsreitern steckte. Die zweifache Olympiasiegerin Ingrid Klimke brachte es in ihrem Statement gegenüber FN-aktuell zum Tod von Alfred Bierlein auf den Punkt: „Alfred war dank seiner ruhigen, ausgleichenden und loyalen Art bei uns allen sehr beliebt. Er konnte sich nicht nur in unsere Lage hineinversetzen und gut zuhören, sondern gab auch konkrete Hilfestellung und hat immer Lösungen herbeigeführt. Dabei war er aber auch stets unparteiisch und hat die Dinge von allen Seiten betrachtet. Wir werden ihn alle sehr vermissen.“ Stand für Horsemanship: Alfred Bierlein Auch beim iWEST-Alpencup war Alfred Bierlein eine feste Größe. 2013 belegte er in der CIC2*-Prüfung den neunten Platz und stand als Bronzemedaillengewinner auf dem Siegerpodest der Bayerischen Meisterschaften der Senioren, die 2013 beim iWEST- Alpencup ausgetragen wurden. Aber neben seinem eigenen aktiven Start am Turnier hat er sich auch der Jugend gewidmet und so beispielsweise mit den Finalisten des Nürnberger Burgpokals deren Geländestrecke besichtigt und wertvolle Tipps und Hinweise gegeben, um den Nachwuchsreitern einen optimalen Start im Schwaigangerer Cross zu ermöglichen. Um das Lebenswerk von Alfred Bierlein in der Vielseitigkeitsszene entsprechend zu würdigen und das von ihm immer vorbildlich gelebte Horsemanship heraus zu stellen, hat sich die Turnierleitung des Alpencups entschlossen einen „Alfred- Alfred Bierlein- Gedächtnispreis Bierlein-Gedächtnispreis“ auszuloben und das diesjährige Titelbild des Alpencup-Plakates Alfred Bierlein gewidmet. Den Preis wird der/die Reiter/in bekommen, die über die Turniertage mit Horsemanship und Fairness in allen Teilbereichen mit und ohne Pferd, vom Stallzelt über die Meldestelle bis zum Sport positiv auffällt – wobei auch Wert auf eine vernünftige Ausbildung von Pferd und Reiter gelegt wird, die sich durch ein zielorientiertes Training auch in entsprechender Fitness von Pferd und Reiter widerspiegeln soll. Der Alfred-Bierlein-Gedächtnispreis wird im Rahmen der Großen Siegerehrung am Sonntag-Nachmittag vergeben und von Alfred Bierleins Mutter überreicht. Der Preis wird künftig jedes Jahr in Schwaiganger vergeben, denn die Turnierleitung ist überzeugt davon, dass man die von Alfred Bierlein besonders gelebten Werte immer wieder in den Focus stellen sollte, um die Reiter nachhaltig dazu zu erziehen Horsemanship zu leben. hbm

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In Memoriam<br />

Alfred Bierlein: Gedächtnispreis für<br />

Horsemanship ausgelobt<br />

Mitte Februar 2014 verloren die deutschen Vielseitigkeitsreiter überraschend ihren Aktivensprecher<br />

Alfred Bierlein.<br />

Red Dubawi mit dem französichen Jockey Eddy Hardouin<br />

Der 6-jährige Hengst Red Dubawi ging als<br />

krasser Außenseiter an den Start, die Quote<br />

258:10 sagt mehr als tausend Worte über das<br />

Vertrauen der Wetter zu diesem Pferd, das seit<br />

2011 kein Rennen mehr gewinnen konnte. Erika<br />

und Lutz Mäder, sie eine überaus erfolgreiche<br />

Trainerin und er ein Spitzenjockey (gewann<br />

u.A. mit Lebos 1987 das Galopperderby, damals<br />

arbeiteteten wir schon zusammen), sind<br />

uns seit Beginn der Iwest verbunden. Ganz<br />

„Große“ in Sachen Rennsport mit unglaublich<br />

Kompetenz, Erfahrung und ganz ganz passionierte<br />

Pferdeleute.<br />

Klar, dass ich, als ich erneut in den<br />

Kaukasus eingeladen wurde, empfahl, gemeinsam<br />

mit Erika und Lutz Mäder kommen zu dürfen,<br />

denn was hilft es, überragende Rennpferde<br />

zu haben, die modernste Trainingsforschung<br />

aus aller Welt anzuwenden, wenn die Tierbeobachtung<br />

und das Gefühl für das Individuum<br />

Pferd auf der Strecke bleiben? Herzfrequenzmessung,<br />

Thermografie und Laktatmessung<br />

sind nichts, wenn man den eigentlichen Inhaber<br />

des Herzens und der Milchsäure nicht in<br />

den Mittelpunkt des Interesses stellt. Meiner<br />

Bitte wurde entsprochen, nun galt es nur noch<br />

Erika und Lutz zu motivieren mir zu helfen und<br />

– das fällt den beiden schwer – ihren Rennstall<br />

zuhause allein zu lassen. Die beiden stimmten<br />

Foto: picture alliance / GES-Sportfoto<br />

Man nehme: den russischen Besitzer eines irischen Pferdes, das in<br />

Deutschland trainiert wird und mit einem Jockey aus Frankreich<br />

als Außenseiter bei einer Quote von 258:10 die Badener Meile gewinnt.<br />

unserer Jahrzehnte währenden Freundschaft<br />

zuliebe schlussendlich zu, organisierten eifrig<br />

und haben es: nicht bereut.<br />

Wir wurden nicht nur überaus herzlich empfangen<br />

und genossen die russische Gastfreundschaft<br />

auf dem Gestüt. Wir hatten, trotz (oder<br />

gerade wegen?) vieler Arbeit im Gestüt und<br />

im Rennstall, auch ungemein viel Spaß miteinander.<br />

So wurde es eine für uns alle unvergessliche<br />

Reise und mitunter lachen wir heute<br />

noch über einzelne der gemeinsam erlebten<br />

Episoden. So ganz einfach war unsere Mission<br />

jedoch nicht, unsere Aufrichtigkeit, die unserem<br />

russischen Auftraggeber vielleicht eher<br />

ungewohnt, ja möglicherweise sogar teilweise<br />

unangenehm war, führte jedoch – zu unserer<br />

eigenen Überraschung wiederum – dazu, dass<br />

einige Pferde in den Krefelder Rennstall von<br />

Erika und Lutz wechselten.<br />

Die „Mühseligen und Beladenen“ natürlich zuerst.<br />

Klar, wir hatten ja auch genug „gemeckert“,<br />

sollten wir doch beweisen, dass wir es besser<br />

konnten. Wir wären aber nicht wir, wenn uns<br />

diese Pferde nicht ganz besonders am Herzen<br />

lägen, mag uns noch so mulmig bei der Frage<br />

werden, ob man ausgerechnet die nochmal<br />

zum Laufen bekäme. Red Dubawi z.B., der etliche<br />

großen Bahnen der Welt gesehen hat und<br />

nach einer erneut erfolglosen Saison in Dubai<br />

im letzten Jahr, im Februar nach Deutschland<br />

kam. „Rennen sind eine gute Sache“, mochte<br />

der hübsche Fuchs gedacht haben, „aber nicht<br />

mehr für mich“. Stundenlange besinnliche Spaziergänge<br />

in trauter Zwiesprache mit Lutz im<br />

Sattel durch Krefelds Wälder und Auen und<br />

der große Einsatz von Erika Mäder um sein<br />

persönliches Wohlergehen schafften in diesen<br />

wenigen Wochen doch eine deutliche Korrektur<br />

der seit 2011 hartnäckig gepflegten Einstellung<br />

des Fuchshengstes. Jedenfalls gelang es<br />

Lutz und Erika ihm wieder so viel Freude und<br />

Spaß am Laufen zu vermitteln, dass der Hengst<br />

bei seinem ersten Rennen für den deutschen<br />

Trainingsstall Mäder in solch atemberaubender<br />

Manier über die Bahn fegte und seine Klasse<br />

derart eindrucksvoll unter Beweis stellte, dass<br />

Galoppwelt und Presse sich ob dieser Sensation<br />

überschlugen!<br />

Glückwunsch ihr Beiden, eine großartige Leistung<br />

und Glückwunsch an seinen Besitzer<br />

Herrn Zalim Bifov!<br />

Dr. Dorothe Meyer<br />

<strong>iWEST</strong> ® Tier-Ernährung Dr. Meyer & Co. KG<br />

www.iwest.de<br />

In den letzten 35 Jahren war der erst 52 Jahre alte<br />

Unternehmer aus Neumarkt eine feste Größe<br />

im internationalen Sport und sammelte Platzierungen<br />

bis CCI3* und nahm als Mitglied des<br />

Bundeskaders an mehreren Deutschen Meisterschaften<br />

und Nationenpreisen erfolgreich teil.<br />

Darüber hinaus war er ein akribischer Ausbilder,<br />

der als Lehrgangsleiter viel Engagement in<br />

die Ausbildung von Nachwuchsreitern steckte.<br />

Die zweifache Olympiasiegerin Ingrid Klimke<br />

brachte es in ihrem Statement gegenüber<br />

FN-<strong>aktuell</strong> zum Tod von Alfred Bierlein auf<br />

den Punkt: „Alfred war dank seiner ruhigen,<br />

ausgleichenden und loyalen Art bei uns allen<br />

sehr beliebt. Er konnte sich nicht nur in unsere<br />

Lage hineinversetzen und gut zuhören,<br />

sondern gab auch konkrete Hilfestellung und<br />

hat immer Lösungen herbeigeführt. Dabei<br />

war er aber auch stets unparteiisch und hat<br />

die Dinge von allen Seiten betrachtet. Wir<br />

werden ihn alle sehr vermissen.“<br />

Stand für Horsemanship:<br />

Alfred Bierlein<br />

Auch beim <strong>iWEST</strong>-<strong>Alpencup</strong> war Alfred Bierlein<br />

eine feste Größe. 2013 belegte er in der<br />

CIC2*-Prüfung den neunten Platz und stand<br />

als Bronzemedaillengewinner auf dem<br />

Siegerpodest der Bayerischen Meisterschaften<br />

der Senioren, die 2013 beim <strong>iWEST</strong>-<br />

<strong>Alpencup</strong> ausgetragen wurden. Aber neben<br />

seinem eigenen aktiven Start am Turnier<br />

hat er sich auch der Jugend gewidmet und<br />

so beispielsweise mit den Finalisten des<br />

Nürnberger Burgpokals deren Geländestrecke<br />

besichtigt und wertvolle Tipps und<br />

Hinweise gegeben, um den Nachwuchsreitern<br />

einen optimalen Start im Schwaigangerer<br />

Cross zu ermöglichen.<br />

Um das Lebenswerk von Alfred Bierlein in<br />

der Vielseitigkeitsszene entsprechend zu<br />

würdigen und das von ihm immer vorbildlich<br />

gelebte Horsemanship heraus zu<br />

stellen, hat sich die Turnierleitung des<br />

<strong>Alpencup</strong>s entschlossen einen „Alfred-<br />

Alfred Bierlein-<br />

Gedächtnispreis<br />

Bierlein-Gedächtnispreis“ auszuloben und<br />

das diesjährige Titelbild des <strong>Alpencup</strong>-Plakates<br />

Alfred Bierlein gewidmet. Den Preis<br />

wird der/die Reiter/in bekommen, die über<br />

die Turniertage mit Horsemanship und<br />

Fairness in allen Teilbereichen mit und ohne<br />

Pferd, vom Stallzelt über die Meldestelle bis<br />

zum Sport positiv auffällt – wobei auch Wert<br />

auf eine vernünftige Ausbildung von Pferd<br />

und Reiter gelegt wird, die sich durch ein<br />

zielorientiertes Training auch in entsprechender<br />

Fitness von Pferd und Reiter widerspiegeln<br />

soll.<br />

Der Alfred-Bierlein-Gedächtnispreis wird im<br />

Rahmen der Großen Siegerehrung am <strong>Sonntag</strong>-Nachmittag<br />

vergeben und von Alfred<br />

Bierleins Mutter überreicht. Der Preis wird<br />

künftig jedes Jahr in Schwaiganger vergeben,<br />

denn die Turnierleitung ist überzeugt<br />

davon, dass man die von Alfred Bierlein<br />

besonders gelebten Werte immer wieder in<br />

den Focus stellen sollte, um die Reiter nachhaltig<br />

dazu zu erziehen Horsemanship zu<br />

leben. <br />

hbm

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