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Das Lehr-Lern-Modell in der Ausbildung

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<strong>Das</strong> <strong>Lehr</strong>-<strong>Lern</strong>-<strong>Modell</strong> trennt deutlich zwischen <strong>Lehr</strong>prozessen und <strong>Lern</strong>prozessen unter<br />

Beachtung <strong>der</strong> gegenseitigen Wechselwirkung. Es weist die Aufgaben und Rollen zu: Die<br />

<strong>Lern</strong>er lernen, die <strong>Lehr</strong>kraft steuert, mo<strong>der</strong>iert, und för<strong>der</strong>t die <strong>Lern</strong>prozesse. Sie übernimmt<br />

die volle Verantwortung für die professionelle Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Lern</strong>umgebungen und für die<br />

Ermöglichung vieler optimaler <strong>Lern</strong>prozesse. Wenn das <strong>Lern</strong>en im Fokus des <strong>Modell</strong>s steht,<br />

dann muss es zunächst die <strong>Lern</strong>schritte und die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Lern</strong>er modellieren.<br />

Die Schrittfolge im <strong>Lern</strong>prozess<br />

<strong>Das</strong> <strong>Modell</strong> des <strong>Lehr</strong>-<strong>Lern</strong>-Prozesses setzt e<strong>in</strong>erseits die <strong>Lern</strong>vorgänge <strong>der</strong> <strong>Lern</strong>er zentral <strong>in</strong><br />

den Unterricht und modelliert die <strong>Lehr</strong>leistungen <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>er als Teil <strong>der</strong> <strong>Lern</strong>umgebung.<br />

<strong>Lern</strong>er treten mit Vorwissen, Vorerfahrungen und mit e<strong>in</strong>em Bestand an Kompetenzen <strong>in</strong> die<br />

<strong>Lern</strong>umgebung des Unterrichts e<strong>in</strong> und verlassen diese <strong>Lern</strong>umgebung mit mehr Wissen,<br />

mehr Können und ausgeprägteren Kompetenzen. <strong>Das</strong> <strong>Lern</strong>en f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Folge von<br />

<strong>Lern</strong>schritten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit statt. Die <strong>Lern</strong>schritte können fach-, themen- und<br />

kompetenzspezifisch se<strong>in</strong>. (Präzisierungen f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Ausführungen <strong>der</strong><br />

Fachsem<strong>in</strong>are.) Jedoch f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> je<strong>der</strong> <strong>Lern</strong>e<strong>in</strong>heit an passen<strong>der</strong> Stelle e<strong>in</strong>e Arbeit an den<br />

<strong>Lern</strong>materialien statt, denn <strong>Lern</strong>er bearbeiten Aufgabenstellungen, werten Informationen<br />

aus, setzen sich mit den fachlichen Inhalten ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und entwickeln dabei<br />

Kompetenzen. Meistens entsteht dabei e<strong>in</strong> <strong>Lern</strong>produkt materieller Art (z.B. Tabelle,<br />

M<strong>in</strong>dmap, Text, Skizze, Bild, Diagramm, Experiment, …) o<strong>der</strong> auch immaterieller (geistiger)<br />

Art <strong>in</strong> Form von Erkenntnissen. Dieser <strong>Lern</strong>schritt ist <strong>der</strong> zentrale, alle vorgängigen führen<br />

h<strong>in</strong>, alle nachfolgenden bauen darauf auf. Die erstellten <strong>Lern</strong>produkte werden oft im Plenum<br />

diskutiert und verhandelt. E<strong>in</strong> <strong>Lern</strong>schritt, <strong>in</strong> dem vernetzt und transferiert wird, schließt die<br />

<strong>Lern</strong>sequenz häufig ab.<br />

Die Steuerungen des <strong>Lern</strong>prozesses<br />

Die <strong>Lehr</strong>erleistungen bestehen <strong>in</strong> den Steuerungen des <strong>Lern</strong>prozesses.<br />

Steuerung 1: Aufgabenstellungen<br />

Gute Aufgabenstellungen s<strong>in</strong>d <strong>der</strong> Motor för<strong>der</strong>licher <strong>Lern</strong>umgebungen. Aufgabenstellungen<br />

be<strong>in</strong>halten Arbeitsaufträge, <strong>Lern</strong>materialien und Methoden. Letztere steuern maßgeblich den<br />

<strong>Lern</strong>vorgang und materialisieren die <strong>Lern</strong>umgebungen.<br />

Steuerung 2: <strong>Lern</strong>materialien und Medien<br />

In <strong>der</strong> Mitte des <strong>Lern</strong>ens bearbeiten die <strong>Lern</strong>enden <strong>Lern</strong>materialien, stellen <strong>Lern</strong>produkte her<br />

und diskutieren dieselben. Mit den <strong>Lern</strong>materialien (z.B. Gegenstände,<br />

Experimentiermaterialien, Bil<strong>der</strong>, Zeichnungen, Texte, Hörtexte, Filme, Comics,<br />

Sprechblasen, Berichte, …), die von Methoden und Medien (z.B. <strong>Lehr</strong>ervortrag, Experiment,<br />

Film, Sachtext, Unterrichtsgespräch, multimediale <strong>Lern</strong>umgebung, Internetrecherche,<br />

Podcast, Experten<strong>in</strong>terview, …) begleitet s<strong>in</strong>d, steuert die <strong>Lehr</strong>kraft die <strong>Lern</strong>prozesse<br />

material.<br />

Die Steuerungen 1 und 2 s<strong>in</strong>d meistens „Schreibtischprodukte“ <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>kraft, s<strong>in</strong>d vorbereitet<br />

und haben materialen Charakter. Die Steuerungen 3 und 4 s<strong>in</strong>d immer situativ und haben<br />

personalen Charakter.<br />

Steuerung 3: Mo<strong>der</strong>ation<br />

Der <strong>Lern</strong>prozess wird von <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>kraft verbal begleitet und personal gesteuert. Ihrem<br />

professionellen Geschick obliegt es, die <strong>Lern</strong>materialien mo<strong>der</strong>ierend <strong>in</strong> den <strong>Lern</strong>prozess<br />

e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den und im Diskurs zu verhandeln. Die Mo<strong>der</strong>ation ist immer persönlich geprägt,<br />

muss aber unabhängig von <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>erpersönlichkeit professionellen Standards genügen.<br />

Steuerung 4: Rückmeldung und Reflexion<br />

Von <strong>der</strong> <strong>Lehr</strong>kraft angeleitete Reflexionen über die <strong>Lern</strong>vorgänge (Metareflexionen) und<br />

<strong>in</strong>dividuelle qualifizierte Rückmeldungen durch die <strong>Lehr</strong>kraft s<strong>in</strong>d im <strong>Lern</strong>prozess wichtig, um<br />

Könnensbewusstse<strong>in</strong>, <strong>Lern</strong>erpersönlichkeit und Selbstvertrauen zu entwickeln.

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