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Aktuelle Ausgabe komplett als PDF - Studi38

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Campus<br />

Bumerang<br />

HOK<br />

(Hochschuloptimierungskonzept)<br />

Weil die HBK 2003 ein Sparprogramm des Landes mit Rücklagen<br />

gegenfinanzierte, anstatt es umzusetzen, steht sie jetzt vor<br />

einem strukturellen Defizit. Seit dem 21. April ist sie faktisch<br />

fremdverwaltet. Eine Suche nach Gründen, Folgen und Lösungen...<br />

Von Holger Isermann<br />

Lutz Stratmann ist ein Name, der<br />

den niedersächsischen Studierenden<br />

in nicht allzu guter Erinnerung<br />

bleiben wird. Der ehemalige<br />

Wissenschaftsminister hatte in seiner<br />

Amtszeit wenig (Geld) für die Wissenschaft<br />

übrig. Stattdessen beschloss Niedersachsen<br />

im Dezember 2005 unter<br />

seiner Federführung <strong>als</strong> erstes Bundesland<br />

die Einführung von Studiengebühren<br />

für das Erststudium. Gut zwei Jahre<br />

zuvor setzte er außerdem wie kaum<br />

einer seiner Vorgänger den Rotstift in<br />

der hiesigen Hochschullandschaft an.<br />

Als Hochschuloptimierungskonzept<br />

(HOK) verkauft, sollten Niedersachsens<br />

Hochschulen jährlich rund 50 Millionen<br />

Euro einsparen und gleichzeitig<br />

durch einen Zukunftspakt vor weiteren<br />

Kürzungen verschont bleiben. Ein<br />

vergiftetes Geschenk: Die Studierenden<br />

demonstrierten gegen Stratmanns<br />

„Hochschulvernichtungsprogramm“<br />

und die Hochschulen setzten es um –<br />

zumindest die meisten.<br />

Glaubt man einer der Redaktion vorliegenden<br />

Email von HBK-Präsident Hubertus<br />

von Amelunxen, hat die Hochschule<br />

die aktuell vom Ministerium für<br />

Wissenschaft und Kultur (MWK) geforderten<br />

Einsparungen selbst zu verantworten:<br />

„Ich bedauere diesen extremen<br />

Einschnitt außerordentlich. Er betrifft<br />

die gesamte Hochschule, gefährdet ihr<br />

jetziges Dasein, begründet sich gleichwohl<br />

in einer Personalpolitik, die seit<br />

2005 anstatt die gebotenen Einsparungen<br />

vorzunehmen, zusätzliches Personal<br />

eingestellt hat.“<br />

Insgesamt rund 450000 Euro jährlich<br />

sollte die HBK seit 2004 sparen und so<br />

schloss man zunächst, wie vom MWK<br />

vorgeschlagen, bis auf das Darstellende<br />

Spiel die Lehramtsstudiengänge. Doch<br />

schon ein Jahr später öffnete die Hochschule<br />

nach massiven Protesten wieder<br />

für werdende Lehrer ihre Pforten. Die<br />

angemahnte Zusammenlegung von Industrial-<br />

und Kommunikationsdesign<br />

ignorierte das damalige HBK-Präsidium<br />

unter Michael Schwarz ganz und konnte<br />

seinen hochschulpolitischen Alleingang<br />

bis zum Jahr 2008 aus Rücklagen<br />

finanzieren. Ab diesem Zeitpunkt mach-<br />

Foto: Matthias Langer<br />

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