Aktuelle Ausgabe komplett als PDF - Studi38

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30.08.2014 Aufrufe

Wissenschaft 30

Wissenschaft Titel- Thema Frühlingsluft & Frühjahrsduft Auf den Spuren von Hormonen, Flirthelfern und dem Geruch von Erde, die vom Schnee befreit wurde. Von Elena Schade & Desiree Schober Fotos: Florian Koch, Claudia malecka 2013. Der Frühling hat begonnen. Verschneite 20.März Straßen, eisige Winde und Temperaturen, die unsere Wintermäntel aus dem Dunkeln der Kleiderschränke auferstehen lassen. Auf den Flughäfen campieren die Passagiere, Verkehrschaos in ganz Deutschland und bis zu 20 Zentimeter Neuschnee. Tief „Andreas“ sorgt pünktlich zum Frühlingsanfang für arktische Kaltluft. Winterblues statt Frühlingsmarsch. Ein Traumstart sieht anders aus. „Frühlingsgefühl“, dazu bräuchte man doch wenigsten einen Hauch von wärmender Sonne, blühenden Blumen und luftige Kleidung, finden wir. Das hebt die Laune und weckt die Sinne. Das fördert die Lust, sich endlich im Fitnessstudio anzumelden und „in 30 Tagen Bikinifit“ zu werden. Wir möchten uns in den Park setzen und zwar ohne Daunenjacke und die ersten Sonnenstrahlen genießen, die uns um die Nasen kitzeln. Wir würden gerne, wie laut Definition vom „Frühling“ erwartet, das alljährliche Erwachen der sprießenden Natur beobachten und endlich mit dem Fahrrad fahren, ohne dabei einen bevorstehenden Kältetod unserer kleinen Zehen zu befürchten. Lieber Andreas, das musst du doch verstehen. In unseren Köpfen tanzen bunte Bilder von warmen Tagen und lauen Nächten. Die Realität sieht anders aus. Der Lenz macht sich rar. In den Geschäften sieht man bunte Pastellfarben, auf der Straße glänzen die Grautöne. In Thüringen hat die Grillsaison begonnen, in Sachsen fallen Singvögel tot vom Baum. Deutschland mault und in den sozialen Netzwerken werden die ersten „Flüchtlingsfotos“ gut gelaunter Freunde jenseits unserer Klimazone veröffentlicht. Natürlich mit ganz viel Sonne, Strand und Meer. Neid? Niemals! Immerhin versprechen uns die Wetterexperten eine baldige Besserung, spätestens an Ostern. Wir sind gespannt und widmen uns solange wenigstens auf dem Papier ganz der warmen Jahreszeit. Der Frühling, der Lenz, die Phase des blühenden Lebens. Eigentlich Zeit der „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, schreit der Specht und prellt die Zeche.“ Max (24) und Nina (22), TU Braunschweig, Psychologie, 2. Semester Master euphorischen Gefühle und der Vorfreude auf den Sommer. Die Natur erwacht, die Sonne strahlt. Die Straßencafés und Eisdielen füllen sich mit Leben und die Laune hebt sich. In den Parks sammeln sich Menschen, grillen und lachen. Die Tierwelt beginnt hemmungslos mit den merkwürdigsten Balzritualen. Vogelmännchen bieten spektakuläre Gesangseinlagen um ihre Weibchen zu betören, Schimpansendamen erwarten vor dem Akt mitgebrachte Früchte, ohne Geschenk läuft hier gar nichts und der Seeotter begrüßt seine Liebste mit einem blutigen „Nasenkuss“. Bei der Wespenspinne bricht der Penis des Männchens während des Geschlechtsakts ab und wenn es anschließend nicht schnell genug das Weite sucht, hat ihn das Weibchen zum Fressen gern. Der Hammerhai kann sich, wenn es mit der Paarung nicht klappen will, auch ganz ohne Männchen fortpflanzen und die Pilzlederkoralle wechselt einfach das Geschlecht, wenn es mit dem gegenüber grade mal nicht passt. Auch wenn einige dieser Praktiken als äußerst fragwürdig erscheinen, sprühen im Tierreich zu Beginn der warmen Jahreszeit unübersehbar die Funken. Doch wie ist es bei uns Menschen? Wie verhält sich die Sache mit der vermehrten Liebeslust im Frühjahr bei uns? Sind wir wirklich pünktlich zum Sommeranfang mehr in Flirtlaune oder ist das alles nur Einbildung? Gibt es sie eigentlich, die sogenannten „Frühlingsgefühle“? Wir haben nachgefragt und uns auf die Suche nach wissenschaftlichen Beweisen für die frühjährliche Lust auf Liebe gemacht. # 31

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