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Dissertation F.Grotelüschen - Universität zu Lübeck

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• Compoundnävus<br />

Neben Zellnestern in der Junktionszone finden sich in Compoundnävi auch Melanozyten<br />

in der Dermis. Diese bilden eher strangförmige oder flächige Zellnester. Klinisch können<br />

Compoundnävi leicht erhaben sein.<br />

• Dermaler Nävus<br />

Dermale Nävi finden sich vermehrt im Erwachsenenalter. Die Melanozyten liegen<br />

ausschließlich in der Dermis, sind in tieferen Schichten meist kleiner und verlieren mit<br />

<strong>zu</strong>nehmender Tiefe die Fähigkeit, Melanin <strong>zu</strong> bilden. Sie sind daher heller als<br />

Compoundnävi, in der 2. Lebenshälfte meist hautfarben und oft erhaben.<br />

• Spitz-Nävus<br />

Spitz-Nävi kommen vor allem in der Kindheit bis <strong>zu</strong>r Adoleszenz vor. Wegen seiner<br />

histologischen Ähnlichkeit <strong>zu</strong>m Melanom wurde der Nävus Spitz früher auch als<br />

„juveniles Melanom“ bezeichnet. Es handelt sich jedoch um einen benignen Tumor.<br />

Typisch sind epitheloid- und spindelförmige, aber auch bizarre polymorphe Melanozyten.<br />

Spitz-Nävi finden sich bevor<strong>zu</strong>gt im Gesicht, sind meist etwa erbsgroß, haben eine rötlichbraune<br />

Farbe und typischerweise eine glänzende Oberfläche.<br />

• Blaue Nävi<br />

Der Blaue Nävus, auch Naevus coeruleus genannt, entsteht meist in der Kindheit. Typisch<br />

ist ein blau-grauer Farbton, der durch dermale, spindelige, pigmentbildende Melanozyten<br />

hervorgerufen wird. Dabei besteht ein fließender Übergang zwischen zellarmen und<br />

zellreichen Varianten. Letztere weisen häufig auch um Adnexstrukturen gelegene Gruppen<br />

rundlicher Melanozyten auf.<br />

1.2 Die Theorie der Abtropfung<br />

1893 publizierte Paul Gerson Unna einen Artikel in der Berliner Klinischen<br />

Wochenschrift, in dem er nicht nur den Begriff Nävuszelle prägte, sondern auch eine<br />

Theorie beschrieb, nach der Nävuszellen im Laufe des Lebens verschiedene Stadien<br />

durchlaufen: die junktionalen Nävuszellen in der frühen Kindheit „tropfen“ demnach im<br />

Laufe des Lebens in tiefere Hautschichten ab, es entstehen Compoundnävi und schließlich<br />

dermale Nävi.<br />

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