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Augenbewegungsstörungen bei Spinozerebellärer Ataxie Typ 17 ...

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EINLEITUNG 5<br />

wiegend im Dienst der Foveation stehen. 26 Die Systeme werden in unterschiedlichen<br />

Zentren des Gehirns kontrolliert und ausgeführt. Die beteiligten Strukturen sind teilweise<br />

spezifisch, teilweise stehen sie im Dienst mehrerer Systeme. Sie können gleichgerichtet<br />

wirken oder sich im Sinne einer Über-/Unterordnung beeinflussen. 18,23,25<br />

1.3.2 Einzelne Systeme<br />

Die von uns <strong>bei</strong> den Probanden untersuchten okulomotorischen Parameter sind dem<br />

System der langsamen Augenfolgebewegung, der Fixation sowie dem sakkadischen<br />

System zuzuordnen.<br />

1.3.2.1 System der langsamen Augenfolgebewegung<br />

Langsame Augenfolgebewegungen (AFB) ermöglichen uns, ein sich bewegendes Objekt<br />

unabhängig von seiner typischerweise unbewegten Umgebung zu verfolgen; mit anderen<br />

Worten: seine Projektion im Bereich der Fovea zu halten. Zu diesem Zweck nutzt das<br />

AFB-System sowohl Information über die Geschwindigkeit des Gegenstandes als auch<br />

über seine Position. 30 Normalpersonen erreichen <strong>bei</strong> kontinuierlicher AFB Winkelgeschwindigkeiten<br />

von 50 bis 100°/s. 55 Während sich die Untersuchung am Krankenbett<br />

auf die Beurteilung einer bereits initiierten Folgebewegung beschränken wird, können<br />

unter Laborbedingungen zusätzlich Veränderungen in der Anfangsphase der AFB<br />

quantifiziert werden.<br />

1.3.2.2 Fixation und Blickhaltefunktion<br />

Obwohl funktional verwandt mit der Blickfolge (AFB mit 0°/s), wird die Fixation als ein<br />

unabhängiges System angesehen. Es dient primär dazu, ein stationäres Objekt vor<br />

unbewegtem Hintergrund konstant auf die Fovea zu projizieren. Dazu müssen zum einen<br />

langsame Drifts des Auges vermieden werden, zum anderen unbeabsichtigte Sakkaden<br />

unterdrückt werden. 30 Eine besondere Herausforderung stellt es dar, die Augen in einer<br />

exzentrischen Position zu stabilisieren (sog. Blickhaltefunktion). Aufgrund der elastischen<br />

Eigenschaften des Aufhängeapparates tendiert das Auge zur Rückstellung in die<br />

Mittelposition. Mangels mechanischer Arretierung bedarf es einer tonischen Kontraktion<br />

bestimmter Augenmuskeln, die die rückstellende Kraft der jeweiligen Antagonisten

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