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Untersuchung eines neuartigen Mechanismus der Aktivierung ...

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Infektionen mit parasitären Würmern führen zuverlässig zu einer Th2-Antwort mit<br />

gesteigerter IgE-Synthese und sind daher als Modell für die Aufklärung des Th2-auslösenden<br />

<strong>Mechanismus</strong> bei einer Allergie gut geeignet. Aus den Eiern des Trematoden Schistosoma<br />

mansoni wurde ein Triggerfaktor (IPSE) isoliert, <strong>der</strong> die IL-4-Freisetzung aus humanen<br />

Basophilen von nicht-infizierten Spen<strong>der</strong>n bewirkt und daher ein potenzieller<br />

Immunmodulator in Richtung Th2-Antwort ist. Frühere <strong>Untersuchung</strong>en zeigten, dass IPSE<br />

ein Immunglobulin-binden<strong>der</strong> Faktor ist (Blindow, 2004), <strong>der</strong> Basophile IgE-vermittelt<br />

aktiviert (Haisch et al., 2001). Die IgE-vermittelte <strong>Aktivierung</strong> von Basophilen erfolgt<br />

anerkanntermaßen durch Quervernetzung von FcεRI-rezeptorgebundenem IgE (Metzger,<br />

1992). Eine Quervernetzung kann dabei entwe<strong>der</strong> antigenspezifisch durch Allergene, o<strong>der</strong><br />

antigenunspezifisch durch Lektine (Haas et al., 1999) o<strong>der</strong> B-Zellsuperantigene (Patella et al.,<br />

1999; Florio et al., 2000; Genovese et al., 2003) erfolgen (s. auch 1.5). Für IPSE ist ein<br />

antigenspezifischer Wirkungsmechanismus sehr unwahrscheinlich, da IPSE, wie bereits<br />

erwähnt, auch Basophile nicht-infizierter Spen<strong>der</strong> aktiviert und zudem auch an humanes<br />

monoklonales IgE <strong>eines</strong> gesunden Spen<strong>der</strong>s (Firma Diatec) bindet. Ein Lektin-artiger<br />

Wirkungsmechanismus wurde von Blindow (2004) ausgeschlossen, da IPSE auch an<br />

deglykosylierte Immunglobuline bindet. Somit lag die Vermutung nahe, dass es sich bei IPSE<br />

um ein B-Zellsuperantigen handelt. Diese sind von an<strong>der</strong>en pathogenen Organismen bekannt,<br />

z.B. Protein L aus Peptostreptococcus magnus, Protein A aus Staphylococcus aureus o<strong>der</strong> das<br />

Hüllprotein gp120 des Human Immunodeficiency Virus. Erstaunlicherweise ergaben jedoch<br />

alle bisher durchgeführten Experimente, wie Sandwich-Blots, Doppelimmunodiffusions-<br />

Experimente und Biacore-Analysen (Schramm, unveröffentlicht; Blindow, 2004; Wodrich<br />

2006), dass IPSE im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en oben genannten B-Zellsuperantigenen nicht in<br />

<strong>der</strong> Lage ist, Immunglobuline querzuvernetzen. Daher stellte sich die Frage: Erfolgt die<br />

Basophilenaktivierung durch IPSE über einen neuen Wirkungsmechanismus ohne IgE-<br />

Quervernetzung allein über eine Konformationsän<strong>der</strong>ung ausgelöst durch die Bindung an<br />

IgE?<br />

Ein solcher Wirkungsmechanismus ist durchaus denkbar, da in einer Reihe von Publikationen<br />

bei <strong>der</strong> Bindung von IgE an FcεRI Konformationsän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Interaktionspartner<br />

beschrieben worden sind (Sutton and Gould, 1993; Wan et al., 2002; Garman et al., 2001).<br />

Charles et al. (2004) beschrieben kürzlich ein Fc-assoziiertes 28 kDa Protein (p28),<br />

welches nach Bindung von IgE an den Rezeptor dissoziiert und nach Dissoziation von IgE<br />

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