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Untersuchung eines neuartigen Mechanismus der Aktivierung ...

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Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Der Begriff „Allergie“ wurde erstmals 1906 von dem österreichischen Kin<strong>der</strong>arzt und<br />

Universitätsprofessor Clemens von Pirquet in die medizinische Fachsprache eingeführt. Er<br />

erkannte als erster, dass Antikörper nicht nur schützende Immunantworten vermitteln,<br />

son<strong>der</strong>n auch Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können. In den letzten Jahren stieg<br />

die Anzahl <strong>der</strong> Allergieerkrankungen, hauptsächlich in Industrielän<strong>der</strong>n, an (Aberg et al.,<br />

1995; Ninan et al., 1992). Es leiden heute ungefähr 20 – 30 % <strong>der</strong> Weltbevölkerung unter<br />

einer Allergie (Ring et al., 2001), wobei ca. 130 Millionen <strong>der</strong> Bevölkerung an Asthma leiden<br />

mit steigen<strong>der</strong> Anzahl (Sears MR, 1997). Unter einer Allergie versteht man generell eine<br />

Hyperreaktivität des Immunsystems gegenüber harmlosen Antigenen (Allergenen). Vor dem<br />

erstmaligen Auftreten von Beschwerden liegt die so genannte „Sensibilisierungsphase“, d. h.,<br />

das Immunsystem muss zunächst mit dem Allergen in Kontakt treten und sensibilisiert<br />

werden, bevor sich allergische Symptome manifestieren. Die häufigste Form ist die Typ I-<br />

Allergie, auch genannt Allergie vom Soforttyp, da die Symptome in <strong>der</strong> Regel sehr schnell,<br />

schon einige Minuten nach dem Allergenkontakt, auftreten. Neben <strong>der</strong> Typ I-Allergie gibt es<br />

nach Coombs und Gell (1963) noch weitere Formen <strong>der</strong> Allergie (Typ II – IV). In <strong>der</strong><br />

vorliegenden Arbeit bezieht sich <strong>der</strong> Begriff Allergie auf die Typ I-Allergie. Die Entstehung<br />

einer Allergie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Hierbei können sowohl die<br />

genetische Veranlagung als auch Umweltfaktoren einen Einfluss haben. Eine zentrale Rolle<br />

bei einer allergischen Reaktion spielt die gesteigerte Synthese des Immunglobulin E (IgE).<br />

Der Klassenwechsel zu IgE in den Plasmazellen wird durch die Zytokine Interleukin-4 (IL-4)<br />

und Interleukin-13 (IL-13), welche von aktivierten T-Helferzellen vom Typ 2 (Th2-Zellen)<br />

freigesetzt werden, induziert (Punnonen et al., 1993; Romagnani, 1990). Die Faktoren für die<br />

Auslösung einer Th2-Antwort sind allerdings weitgehend unbekannt. Infektionen mit<br />

helminthischen Parasiten führen meist zuverlässig zu einer starken Entwicklung einer Th2-<br />

Antwort mit gesteigerter IgE-Produktion (Sher et al., 2003). Um generelle Erkenntnisse über<br />

den <strong>Mechanismus</strong> für die Auslösung einer Th2-Antwort zu erhalten, sind helminthische<br />

Parasiten, wie <strong>der</strong> Pärchenegel Schistosoma mansoni, daher als Modell gut geeignet. Bei S.<br />

mansoni ist es das Eistadium, das eine Th2-Antwort induziert (Grzych et al., 1991). Schramm<br />

et al. (2003) gelang es einen Triggerfaktor zu isolieren und zu charakterisieren, <strong>der</strong> aus<br />

basophilen Granulozyten eine starke IL-4-Freisetzung induziert. Dieser Faktor wurde IPSE<br />

(„IL-4-inducing principle from Schistosoma mansoni eggs“) genannt. Da die Differenzierung<br />

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