Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND<br />
51<br />
37% auf 24% bei den Aufenthalten insgesamt bzw. von 20% auf<br />
12% beim Auslandsstudium, Bild 3.2). Dieser Rückgang dürfte u. a.<br />
damit zu erklären sein, dass unter den Studierenden, die das Studium<br />
bereits vor dem 15. Semester erfolgreich beendet haben,<br />
sich überproportional viele mit Auslandserfahrungen befinden.<br />
Es liegt nahe, dass die Auslandsmobilität der Studierenden an<br />
Universitäten und Fachhochschulen schon aufgrund der zeitlich<br />
und inhaltlich unterschiedlich konzipierten Studiengänge differiert.<br />
Generell ist bei den Studierenden der Universitäten eine höhere<br />
Auslandsmobilität festzustellen als bei denen der Fachhochschulen.<br />
Bezogen auf alle Studierenden im Sommersemester 2006<br />
hatten von denen der Universitäten knapp 18 %, von denen der<br />
Fachhochschulen gut 11 % studienbezogene Auslandserfahrungen<br />
gesammelt. Gegen Ende <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong>, also unter den Studierenden<br />
in höheren Semestern, liegt die Quote der auslandsmobilen<br />
Studierenden an den Universitäten bei rd. 36 % und an den Fachhochschulen<br />
bei rd. 21 % (Bild 3.2).<br />
Unterschieden nach der Art <strong>des</strong> studienbezogenen Auslandsaufenthalts<br />
ist festzustellen, dass, bezogen auf alle Studierenden,<br />
der Anteil der zeitweise an einer ausländischen Hochschule Immatrikulierten,<br />
von 2000 nach 2006 leicht gestiegen ist, während<br />
der Anteil, der im Ausland ein Praktikum absolviert hat, leicht gesunken<br />
ist (Bild 3.3). Bezogen auf die Studierenden in höheren Semestern<br />
ist eine ähnliche Entwicklung festzustellen.<br />
Bild 3.3<br />
Quote der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten<br />
nach Art <strong>des</strong> Aufenthalts<br />
Studierende im Erststudium, in %<br />
Art <strong>des</strong> Auslandsaufenthalts<br />
8,2<br />
Studium<br />
6,9<br />
Praktikum<br />
Insgesamt 3 16,9<br />
Sprachkurs<br />
4,0<br />
Sonstiger<br />
2,9<br />
Art <strong>des</strong> Auslandsaufenthalts<br />
Studium<br />
15,2<br />
Praktikum<br />
16,9<br />
Sprachkurs<br />
6,2<br />
Sonstiger<br />
4,7<br />
Insgesamt 3<br />
3.2 Beeinflussende Faktoren<br />
Studierende<br />
aller Semester<br />
2000 2003 2006 1<br />
Die Quote der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten<br />
variiert nicht nur nach der Hochschulart erheblich<br />
(s. o.), sondern auch nach einigen weiteren Faktoren.<br />
7,0<br />
8,0<br />
4,9<br />
2,5<br />
16,2<br />
7,2<br />
7,7<br />
3,8<br />
2,2<br />
15,8<br />
Studierende in<br />
höheren Semestern 2<br />
2000 2003 2006 1<br />
16,3<br />
16,8<br />
8,8<br />
5,2<br />
32,1 32,4<br />
16,4<br />
15,5<br />
6,6<br />
4,1<br />
31,5<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
1 einschließlich Bildungsinländer/innen<br />
2 Universität o.ä. neuntes bis 14. Semester, FH siebtes bis elftes Semester<br />
3 Da ein Studierender mehrere Arten <strong>des</strong> Auslandsaufenthalts angeben konnte, ist der Anteil<br />
„insgesamt“ geringer als die Summe über die einzelnen Arten<br />
Nach Fächergruppen betrachtet wird 2006 die höchste Quote<br />
der studienbezogenen Auslandsaufenthalte unter den Studierenden<br />
der Medizin sowie der Sprach- und Kulturwissenschaften gemessen<br />
(24 % bzw. 23 %). Die niedrigste Quote findet sich dagegen<br />
mit knapp 9% in den Ingenieurwissenschaften. Nicht viel häufiger<br />
zieht es mit 11% die Studierenden der Mathematik und Naturwissenschaften<br />
studienbezogen ins Ausland. Die Quoten der übrigen<br />
Fächergruppen bewegen sich zwischen diesen beiden Polen<br />
(Bild 3.4, Fächergruppe).<br />
Wird der Frage nachgegangen, ob die Einführung neuer Studiengänge<br />
(Studienstrukturreform) sich auf die Auslandsmobilität<br />
der Studierenden auswirkt, ist zunächst darauf hinzuweisen,<br />
dass mit den Daten der 18. Sozialerhebung eine Antwort nur bezogen<br />
auf die Bachelor-Studiengänge versucht werden kann. Danach<br />
hatten im Sommersemester 2006, von den Studierenen in einem<br />
Bachelor-Studiengang 9,2 %, von denen in einem anderen<br />
Studiengang 16,7 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt<br />
durchgeführt. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass zum<br />
Zeitpunkt der Befragung Studierende in Bachelor-Studiengängen<br />
durchschnittlich seit 4 Semestern, die übrigen Studierenden hingegen<br />
durchschnittlich mehr als sieben Semester eingeschrieben<br />
waren.<br />
Die Berechnung der Auslandsquote für Studierende in einer<br />
bestimmten Studienphase dürfte folglich eher Aufschluss darüber<br />
geben, ob es bei der Auslandsmobilität Unterschiede zwischen<br />
den traditionellen und den Bachelor-Studiengängen gibt.<br />
Bezogen auf die Studierenden im sechsten und siebten Semester<br />
(Regelstudienzeit Bachelor) liegt der Anteil der Studierenden mit<br />
Auslandserfahrungen bei 17 % für Studierende in Bachelor-Studiengängen<br />
und bei 13 % für Studierende in den übrigen Studiengängen.<br />
Da in den traditionellen Studiengängen die Regelstudienzeit<br />
überwiegend bei neun Semestern liegt, ist davon auszugehen,<br />
dass ein Großteil dieser Studierenden den Auslandsaufenthalt<br />
erst nach dem siebten Semester durchführt. Dies wird bestätigt<br />
durch eine Auslandsquote von 32 % für die Studierenden, die<br />
sich in traditionellen Studiengängen im neunten und zehnten Semester<br />
befinden. Insoweit mit der Studienstrukturreform das Ziel<br />
verfolgt wird, die Auslandsmobilität zu erhöhen, sollte am Ende<br />
der Regelstudienzeit eines Bachelor-Studiengangs der Anteil der<br />
Studierenden mit studienbezogenen Auslandserfahrungen höher<br />
liegen als bei den traditionellen Studiengängen. Nach dem Stand<br />
<strong>des</strong> Sommersemesters 2006 (Auslandsquote zum Ende der Regelstudienzeit:<br />
Bachelor-Studiengänge 17 %, traditionelle Studiengänge<br />
32 %) bedarf es offensichtlich noch erheblicher Anstrengungen<br />
um diesem Ziel näher zu kommen.<br />
Die Auslandsmobilität wird aber nicht nur von studienspezifischen<br />
Faktoren beeinflusst. Ein erheblicher Faktor ist, wie auch<br />
bereits in der Vergangenheit festgestellt, nach wie vor die soziale<br />
Herkunft der Studierenden. Unterschieden nach den vier im Rahmen<br />
der Sozialerhebung gebildeten sozialen Herkunftsgruppen 7<br />
steigt der Anteil der Studierenden mit studienbezogenen Auslandsaufenthalten<br />
mit der sozialen Herkunft um mehr als das<br />
7 Gebildet aus der beruflichen Stellung, dem beruflichen Ausbildungsabschluss<br />
und dem allgemeinbildenden Schulabschluss der Eltern (Näheres<br />
s. Hauptbericht der 18. Sozialerhebung, 2007, S. 492f)