Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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DEUTSCHE STUDIERENDE IM AUSLAND<br />
49<br />
3. Deutsche Studierende im Ausland<br />
Die nachfolgend dargestellten Ergebnisse basieren auf den Angaben<br />
von 16.590 Studierenden an deutschen Hochschulen, die anlässlich<br />
der im Sommersemester 2006 durchgeführten 18. Sozialerhebung<br />
auch nach ihren Erfahrungen mit und ihrer Einstellung<br />
zu studienbezogenen Auslandsaufenthalten befragt wurden (Details<br />
zur Anlage der Untersuchung sind dem Hauptbericht der 18.<br />
Sozialerhebung zu entnehmen, S.33ff). Erstmals werden neben<br />
den deutschen Studierenden auch die studierenden Bildungsinländer/innen<br />
(d. h. Studierende ausländischer Staatsbürgerschaft,<br />
die aber ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben<br />
haben) in die Berichterstattung mit einbezogen. Die Befundlage<br />
stellt sich dadurch nicht signifikant anders dar.<br />
Bei studienbezogenen Auslandsaufenthalten wird unterschieden<br />
zwischen dem zeitweiligen Studium an einer ausländischen<br />
Hochschule, dem im Ausland durchgeführten Praktikum<br />
oder Sprachkurs sowie sonstigen studienbezogenen Auslandsaufenthalten<br />
wie zum Beispiel Forschungsaufenthalten oder Exkursionen.<br />
Das Ausmaß der Auslandsmobilität wird beschrieben durch<br />
die Quote der heimischen Studierenden, die zum Zeitpunkt der<br />
jeweiligen Sozialerhebung bereits studienbezogen im Ausland<br />
waren. Zum einen wird eine Querschnittsquote über alle Studierenden<br />
berechnet und zum anderen eine Quote nur bezogen auf<br />
Studierende in höheren Semestern (s. u.). Letztere dient dazu, eine<br />
Einschätzung zu ermöglichen, wie viele Studierende bis zum erfolgreichen<br />
Abschluss <strong>des</strong> Erststudiums studienbezogene Auslandserfahrungen<br />
gesammelt haben. Wird die Mobilitätsquote<br />
für Studierende in höheren Semestern, ergänzt um den Anteil<br />
derjenigen, die in dieser fortgeschrittenen Studienphase noch die<br />
feste Absicht für einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt haben,<br />
ergibt sich eine gute Schätzung <strong>des</strong> Anteils der Erstabsolventen,<br />
die im Verlauf <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong> Auslandserfahrungen gesammelt<br />
haben.<br />
Die Quotenberechnung für höhere Semester wurde bisher auf<br />
der Basis der Studierenden im Erststudium an Universitäten ab<br />
dem achten Semester und an Fachhochschulen ab dem sechsten<br />
Semester durchgeführt. Beim Abgleich der aktuellen Sozialerhebungsergebnisse<br />
mit den entsprechenden Ergebnissen der HIS-<br />
Absolventen-Befragung 2005 (Briedis, 2007, S. 9f) wurde deutlich,<br />
dass bei diesen Semestergrenzen die Auslandsquote eher unterschätzt<br />
wird. Deshalb wurde entschieden, für die Berechnung der<br />
prognostischen studienbezogenen Auslandsquote von Erstabsolventen<br />
die Studienphase auszuwählen, in der sich die meisten<br />
Auslandserfahrungen kumulieren. Dies sind bei den Studierenden<br />
an Universitäten das neunte bis 14. Hochschulsemester, bei<br />
den Studierenden an Fachhochschulen das siebte bis elfte Hochschulsemester.<br />
Soweit im Folgenden Zeitvergleiche auf der Basis der Studierenden<br />
in höheren Semestern vorgenommen werden, sind die<br />
Auslandsquoten der vorangegangenen Sozialerhebungen nach<br />
dem modifizierten Verfahren neu berechnet worden.<br />
3.1 Art und Umfang<br />
Von den Studierenden, die sich gemäß obiger Definition im Sommersemester<br />
2006 bereits in höheren Semestern befanden, hatten<br />
31 % einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt durchgeführt.<br />
Weitere 6 % dieser Studierenden äußerten die feste Absicht<br />
noch vor dem Studienabschluss einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren<br />
(Bild 3.1). Folglich ist davon auszugehen, dass zurzeit<br />
schätzungsweise 37 % der Erstabsolventen über studienbezogene<br />
Auslandserfahrungen verfügen.<br />
Bild 3.1<br />
Bei den Studierenden in höheren Semestern, hat sich der Anteil<br />
derjenigen, die sich studienbezogen im Ausland aufhielten,<br />
von einem Fünftel im Jahre 1991 bis auf knapp ein Drittel im Jahre<br />
2003 erhöht, 2006 ist dieser Anteil leicht rückläufig (vgl. nachfolgende<br />
Übersicht). Die Quote der Studierenden, die zeitweise an ei-<br />
immatrikuliert<br />
16%<br />
Studienbezogene Auslandsaufenthalte und Auslandspläne<br />
Studierende im Erststudium in höheren Semestern, in %<br />
ja<br />
31%<br />
Art <strong>des</strong><br />
Auslandsaufenthaltes<br />
2<br />
Praktikukurs<br />
Sprach-<br />
15% 7%<br />
Studierende in höheren<br />
Semestern 1<br />
100 %<br />
studienbedingt<br />
im<br />
Ausland<br />
gewesen?<br />
Sonstiges<br />
4%<br />
ja 3<br />
16%<br />
eventuell<br />
10%<br />
nein<br />
69%<br />
Aufenthalt<br />
während <strong>des</strong><br />
<strong>Studiums</strong><br />
geplant?<br />
bestimmt<br />
3%<br />
vorbereitet<br />
3%<br />
nein 4<br />
53%<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
1 Universität o.ä. neuntes bis 14. Semester, FH siebtes bis elftes Semester<br />
2 Mehrfachnennungen möglich<br />
3 Summe der positiven Antwortkategorien „eventuell“, „bestimmt“ und „vorbereitet“<br />
4 Summe der Antwortkategorien „kein Interesse“und „keine Chance“ sowie „weiß nicht“<br />
Quote der Studierenden mit durchgeführten studienbezogenem<br />
Auslandsaufenthalt im Erststudium (höhere Semester), in %<br />
Jahr Aufenthalte insg. Auslandsstudium<br />
1991<br />
1994<br />
20<br />
23<br />
7<br />
9<br />
1997<br />
2000<br />
29<br />
32,1<br />
12<br />
15,2<br />
2003<br />
2006<br />
32,4<br />
31,5<br />
16,3<br />
16,4