Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
45<br />
Große Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche monieren,<br />
wie schon 2003, ein Drittel der Bildungsausländer. Eine deutliche<br />
Zunahme <strong>des</strong> Anteils der Betroffenen ist im Vergleich mit 2003<br />
bei denen festzustellen, die Schwierigkeiten beim Kontakt mit der<br />
Bevölkerung und bei der Verständigung auf deutsch sehen. Aber<br />
auch die studienbezogenen Sachverhalte (Anerkennung von Studienleistungen,<br />
Leistungsanforderungen im Studium, Studienplatzzusage),<br />
die in der Rangfolge die hinteren Plätze einnehmen,<br />
werden deutlich häufiger genannt als 2003.<br />
Frauen und Männer unterscheiden sich bezüglich der auftretenden<br />
Schwierigkeiten bei folgenden Sachverhalten: Frauen fällt<br />
die Orientierung im Studiensystem deutlich häufiger schwer (44 %<br />
vs. 37 %), Männer hingegen haben häufiger große Schwierigkeiten<br />
bei der Wohnungssuche (37 % vs. 30 %), beim Visum/der Aufenthaltsgenehmigung<br />
(31 % vs. 26 %) und bei der Verständigung in<br />
deutscher Sprache (30 % vs. 24 %).<br />
Bei einigen Sachverhalten unterscheiden sich die Anteile der<br />
Studierenden, die damit Schwierigkeiten haben, auch erheblich<br />
in Abhängigkeit von der Einkommenssituation im Heimatland<br />
(Bild 2.62). So werden große Schwierigkeiten mit der Finanzierung<br />
vor allem von den Studierenden, die nicht aus Ländern mit<br />
einem hohen Pro-Kopf-Einkommen stammen, eingeräumt (44 %<br />
bzw. 41 % vs. 23%).<br />
Es fällt auf, dass die Studierenden aus einkommensschwächeren<br />
Ländern (low+lower middle income) bei den meisten Sachverhalten<br />
am häufigsten Schwierigkeiten haben. Ausgenommen davon<br />
sind die Orientierung im deutschen Studiensystem und der<br />
Kontakt zu Hochschullehrern.<br />
Ergänzend ist noch darauf aufmerksam zu machen, dass die<br />
Bildungsausländer, für die Deutschland auf der Wunschliste der<br />
Studienländer keinen oberen Rang einnimmt, anteilmäßig häufiger<br />
mit Schwierigkeiten konfrontiert sind als dies im Durchschnitt<br />
aller Bildungsausländer der Fall ist. So haben 48 % dieser<br />
Studierenden Schwierigkeiten beim Kontakt mit deutschen Studierenden<br />
(im Ø 39 %), 44 % bei der Finanzierung <strong>des</strong> Studienaufenthalts<br />
(im Ø 38 %) und 41 % beim Kontakt mit der deutschen Bevölkerung<br />
(im Ø 34 %).<br />
2.6.3 Hilfen für Studierende – Unterstützungsangebote<br />
Um zu ermitteln, welche Unterstützungsangebote den Bildungsausländern<br />
ggf. den Studienaufenthalt erleichtern, wurden dreizehn<br />
Angebote vorgegeben, deren Wichtigkeit aus der Sicht der<br />
Studierenden anhand einer 5er-Skala von „überhaupt nicht wichtig“<br />
bis „sehr wichtig“ einzuschätzen war. Ergänzend wurde danach<br />
gefragt, welche dieser Angebote tatsächlich genutzt wurden.<br />
Die Ergebnisse dieser beiden Fragestellungen sind in Bild<br />
2.63 dargestellt, wobei die Reihenfolge der Angebote nach dem<br />
Anteil der sie nutzenden Bildungsausländer aufgestellt wurde.<br />
Erwartungsgemäß fällt bei jedem Angebot der Anteil, der dieses<br />
Angebot generell für wichtig hält, höher aus, als der Anteil,<br />
der sich veranlasst sah, dies Angebot in Anspruch zu nehmen. Die<br />
Einschätzung der Wichtigkeit und die tatsächliche Nutzung stimmen<br />
noch am ehesten bei den am häufigsten wahrgenommenen<br />
Bild 2.62<br />
Schwierigkeiten in Deutschland – Studierende nach der<br />
Einkommenssituation im Herkunftsland<br />
Bildungsausländer, Anteil, der sich mit (sehr) großen Schwierigkeiten konfrontiert<br />
sieht, in%<br />
Schwierigkeiten:<br />
Finanzierung<br />
Kontakt mit<br />
deutschen Stud.<br />
Zimmer-/<br />
Wohnungssuche<br />
Orientierung<br />
im Studiensystem<br />
Kontakt zur<br />
Bevölkerung<br />
Verständigung in<br />
deutscher Sprache<br />
Arbeitserlaubnis<br />
Kontakt zu<br />
Hochschullehrern<br />
Anerkennung meiner<br />
bisherigen Schul-/<br />
Studienleistungen<br />
Beantragung <strong>des</strong><br />
Visums/ der Aufenthaltsgenehmigung<br />
Leistungsanforderungen<br />
im Studium<br />
Studienplatzzusage<br />
low+lower<br />
middle income<br />
15<br />
17<br />
17<br />
18<br />
19<br />
19<br />
20<br />
21<br />
23<br />
22<br />
22<br />
upper middle<br />
income<br />
26<br />
25<br />
26<br />
25<br />
24<br />
25<br />
27<br />
28<br />
28<br />
31<br />
30<br />
31<br />
30<br />
30<br />
33<br />
34<br />
37<br />
39<br />
38<br />
38<br />
41<br />
41<br />
44<br />
44<br />
43<br />
high income<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung