Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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34 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
Werden die Bildungsausländer <strong>des</strong> Typs Normalstudent danach<br />
unterschieden, ob sie in Deutschland ein Studium absolvieren<br />
wollen oder nur für ein kurzfristiges Teilstudium in Deutschland<br />
sind, wird deutlich, dass sich die Finanzierungsstruktur dieser<br />
beiden Teilgruppen und auch die Höhe der monatlichen Einnahmen<br />
erheblich unterscheidet (Bild 2.41). Studierende im Teilstudium<br />
finanzieren ihren Studienaufenthalt in Deutschland zum<br />
größten Teil mit Stipendien (32 %) und durch finanzielle Zuwendungen<br />
der Eltern (28%). Mit eigenem Verdienst bestreiten sie lediglich<br />
16 % <strong>des</strong> Einnahmenbudgets. Studierende, die in Deutschland<br />
das Studium absolvieren wollen, finanzieren hingegen 43 %<br />
der Lebenshaltungskosten mit eigenem Verdienst.<br />
Bild 2.41<br />
647<br />
Höhe und Zusammensetzung der monatlichen<br />
Einnahmen der Bildungsausländer <strong>des</strong> Haushaltstyps<br />
„Normalstudent“ nach dem Studienstatus<br />
Höhe in €<br />
702<br />
Zusammensetzung nach Quellen,<br />
Anteil in %<br />
17<br />
24<br />
23 % kaum von dem Selbstfinanzierungsanteil der deutschen Studierenden,<br />
der bei 24 % liegt. Diese Bildungsausländer werden in<br />
einem erheblich höheren Umfang finanziell von den Eltern unterstützt<br />
als die Bildungsausländer aus einkommensschwächeren<br />
Herkunftsländern (Bild 2.42). Letztere sind vor allem auf eigenen<br />
Verdienst zur Bestreitung der Lebenshaltungskosten während <strong>des</strong><br />
Studienaufenthalts in Deutschland angewiesen. 47% der monatlichen<br />
Einnahmen werden mit eigenem Verdienst bestritten, wenn<br />
die Studierenden aus Ländern mit niedrigem und unterem mittleren<br />
Pro-Kopf-Einkommen stammen, 51 % bei denen, die aus Ländern<br />
mit gehobenem mittleren Einkommen nach Deutschland<br />
gekommen sind.<br />
Bild 2.42<br />
Höhe und Zusammensetzung der monatlichen<br />
Einnahmen der Bildungsausländer <strong>des</strong> Haushaltstyps<br />
„Normalstudent“ – Status Erststudium nach der Einkommenssituation<br />
im Herkunftsland<br />
Höhe in €<br />
617 635<br />
756<br />
Zusammensetzung nach Quellen,<br />
Anteil in %<br />
15 17 21<br />
Erststudium<br />
Teilstudium<br />
Finanzierungsquelle:<br />
Eltern<br />
Stipendien<br />
16<br />
43<br />
32<br />
8<br />
32 28<br />
Erststudium Teilstudium<br />
Verdienst<br />
übrige Quellen<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
low+ upper<br />
lower middle<br />
high<br />
middle<br />
Pro-Kopf-Einkommen<br />
im Herkunftsland<br />
Finanzierungsquelle:<br />
Eltern<br />
Stipendien<br />
47<br />
5<br />
34<br />
low+lower<br />
middle<br />
51<br />
14<br />
18<br />
upper<br />
middle<br />
Verdienst<br />
übrige Quellen<br />
23<br />
11<br />
45<br />
high<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
Die Situation derer, die nach Deutschland gekommen sind,<br />
um ein vollständiges Studium zu absolvieren, war bereits 2003<br />
nicht wesentlich anders. Damals verfügten diese Bildungsausländer<br />
über monatliche Einnahmen in Höhe von 620 € – deutsche<br />
Studierende hingegen über 767 €. Von den Bildungsausländern<br />
2003 wurden 39 % der monatlichen Einnahmen durch Erwerbstätigkeit<br />
neben dem Studium aufgebracht, bei 34 % lag der Beitrag<br />
der Eltern, 10 % waren durch Stipendien gedeckt und 17 % wurden<br />
durch die übrigen Finanzierungsquellen beigesteuert.<br />
Wird die finanzielle Situation dieser Bildungsausländer abhängig<br />
von der Einkommenssituation im Herkunftsland ermittelt,<br />
ist Folgen<strong>des</strong> festzustellen: Die Situation der Studierenden<br />
aus Herkunftsländern mit einem hohen Pro- Kopf-Einkommen ist<br />
nach der Höhe der monatlichen Einnahmen vergleichbar mit der<br />
Situation der deutschen Studierenden (756 € vs. 770 €). Auch der<br />
Anteil, mit dem diese Bildungsausländer durch eigenen Verdienst<br />
zu den monatlichen Einnahmen beitragen, unterscheidet sich mit<br />
Es ist kaum vorstellbar, dass die Bildungsausländer aus einkommensschwächeren<br />
Herkunftsländern in Deutschland ohne<br />
die Möglichkeit studieren könnten, den Studienaufenthalt mit eigenem<br />
Verdienst zu finanzieren. Ohne eigenen Verdienst würden<br />
sich die monatlichen Einnahmen dieser Bildungsausländer (Bild<br />
2.42) annähernd halbieren. Ihnen stünde dann ein Betrag zur Verfügung<br />
(327 € bzw. 311 €), mit dem eine angemessene Lebensführung<br />
in Deutschland auch bei geringsten Ansprüchen kaum zu<br />
realisieren ist. Hier ist anzumerken, dass es sich bei der beschriebenen<br />
Gruppierung nicht um eine Randgruppe der Bildungsausländer<br />
handelt, sondern damit die finanzielle Situation von fast<br />
zwei Fünfteln aller Bildungsausländer (39 %) charakterisiert ist.<br />
Haushaltstyp „Verheiratet“<br />
Die monatlichen Einnahmen der verheirateten Studierenden belaufen<br />
sich 2006 auf durchschnittlich 722 €. Sie fallen damit deut-