Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
33<br />
haltsrechtlichen Fragestellungen steht in der Regel diese Gruppe<br />
im Fokus. Die weiteren Haushaltstypen werden gebildet durch<br />
Studierende im Erststudium, die ledig sind und bei den Eltern<br />
wohnen (Typ „Elternwohner“), verheiratete Studierende im Erststudium,<br />
die nicht bei den Eltern wohnen (Typ „Verheiratet“) und<br />
Studierende, die bereits ein erstes Studium abgeschlossen haben,<br />
nicht im Elternhaus wohnen und ledig (Typ „Graduiert – ledig“)<br />
oder verheiratet sind (Typ „Graduiert – verheiratet“).<br />
Nach dem Modell der Haushaltstypen ergeben sich für die Bildungsausländer<br />
<strong>des</strong> Jahres 2006 monatliche Einnahmen in folgender<br />
Höhe:<br />
Haushaltstyp Monatliche Anteil der<br />
Einnahmen Bildungsausländer<br />
• Normalstudent 654 € 65 %<br />
• Elternwohner 519 € 3 %<br />
• Verheiratet 723 € 13 %<br />
• Graduiert – ledig 849 € 15 %<br />
• Graduiert – verheiratet 1.098 € 4 %<br />
Bei der weiteren Betrachtung der finanziellen Situation kann die<br />
Lage der Elternwohner und der verheirateten Graduierten nicht<br />
differenzierter untersucht werden, da die Zahl der im Rahmen<br />
der Sozialerhebung Auskunft gebenden Studierenden dieses<br />
Haushaltstyps zu gering ist.<br />
Differenziert nach dem Haushaltstyp zeigt sich, dass bereits die<br />
Häufigkeit, mit der die verschiedenen Finanzierungsquellen den<br />
Studierenden <strong>des</strong> jeweiligen Haushaltstyps zur Verfügung stehen,<br />
sich erheblich unterscheidet (Bild 2.39): Während von den<br />
Studierenden der Gruppen „Normalstudent“ und „Verheiratet“<br />
jeweils rd. zwei Drittel sich mit eigenem Verdienst finanzieren,<br />
liegt der entsprechende Anteilswert beim Typ „Graduiert-ledig“<br />
bei 50 %. Eine finanzielle Unterstützung der Eltern erhält gut die<br />
Hälfte der Studierenden <strong>des</strong> Typs „Normalstudent“ (53 %) aber nur<br />
ein Fünftel <strong>des</strong> Typs „Verheiratet“. Ledigen Graduierten steht weit<br />
häufiger ein Stipendium zur Verfügung als den beiden anderen<br />
Gruppen (33 % vs. 18 % „Normalstudent“ bzw. 11 % „Verheiratet“).<br />
Erwartungsgemäß werden verheiratete Studierende häufig vom<br />
Partner bzw. der Partnerin finanziell unterstützt (42%), während<br />
bei den ledigen Studierenden eine finanzielle Unterstützung<br />
durch den Partner/die Partnerin eher die Ausnahme ist.<br />
Die Finanzierungsquellen werden nicht nur unterschiedlich<br />
häufig von den Studierenden der drei genannten Gruppen genutzt,<br />
auch die Beträge, die jeweils zur Verfügung stehen unterscheiden<br />
sich zum Teil erheblich (Bild 2.39).<br />
Haushaltstyp „Normalstudent“<br />
Die monatlichen Einnahmen der Bildungsausländer, die zu dieser<br />
Gruppe gehören, belaufen sich 2006 auf durchschnittlich 654 €.<br />
Sie verfügen damit über deutlich geringere monatliche Einnahmen<br />
als die entsprechenden deutschen Studierenden (770 €). Verglichen<br />
mit dem Ergebnis von 2003 , liegen die durchschnittlichen<br />
Einnahmen dieser Bildungsausländer 2006 um nominal<br />
3,3% höher. Allerdings fällt die nominale Steigerung der monatlichen<br />
Einnahmen geringer aus als der Preisanstieg in diesem Zeitraum,<br />
der nach dem Verbraucherpreisindex bei 5,4 % liegt. Den<br />
Bildungsausländern 2006 steht mit ihren monatlichen Einnahmen<br />
folglich eine um 1,9 % geringere Kaufkraft zu Verfügung als<br />
den Bildungsausländern <strong>des</strong> Jahres 2003.<br />
Die Zusammensetzung <strong>des</strong> monatlichen Einnahmenbudgets<br />
hat sich gegenüber 2003 erheblich verändert. Sowohl der Anteil<br />
<strong>des</strong> Budgets, der von den Eltern bereitgestellt wird, als auch der<br />
Anteil, der durch Stipendien gedeckt wird, ist deutlich zurückgegangen<br />
(Bild 2.40). Der Anteil, der durch eigenen Verdienst bestritten<br />
wird, ist hingegen von 33 % auf 39 % gestiegen. Im Vergleich<br />
dazu liegt bei den entsprechenden deutschen Studierenden<br />
der Anteil <strong>des</strong> eigenen Verdienstes an den monatlichen Einnahmen<br />
2006 mit 24 % erheblich niedriger. Außerdem ist bei den<br />
deutschen Studierenden eher eine rücklaufige Tendenz <strong>des</strong> eigenen<br />
Verdienstes – von 27 % 2003 auf 24 % 2006 – zu konstatieren.<br />
Die Bedeutung <strong>des</strong> eigenen Verdienstes zur Finanzierung <strong>des</strong> Studienaufenthalts<br />
in Deutschland hat sich bei den Bildungsausländern<br />
also deutlich ausgeweitet.<br />
Bild 2.40<br />
Höhe und Zusammensetzung der monatlichen<br />
Einnahmen der Bildungsausländer <strong>des</strong> Haushaltstyps<br />
„Normalstudent“<br />
Höhe in €<br />
633<br />
654<br />
Zusammensetzung nach Quellen,<br />
Anteil in %<br />
17 18<br />
Bild 2.39<br />
Finanzierungsquellen der Studierenden je Haushaltstyp<br />
Bildungsausländer, je Haushaltstyp in %, arithm. Mittelwert in €<br />
33<br />
39<br />
Finanzierungsquelle<br />
Normalstudent<br />
Anteil Betrag<br />
Haushaltstyp<br />
Verheiratet<br />
Anteil<br />
Betrag<br />
Graduiert<br />
– ledig<br />
Anteil Betrag<br />
eigener Verdienst<br />
Eltern<br />
67<br />
53<br />
383<br />
380<br />
66<br />
20<br />
439<br />
394<br />
50<br />
42<br />
484<br />
430<br />
Stipendium<br />
Partner/Partnerin<br />
18<br />
8<br />
425<br />
219<br />
11<br />
42<br />
*<br />
352<br />
33<br />
5<br />
941<br />
*<br />
übrige Quellen 31 329 26 476 22 466<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
* zu geringe Fallzahl, um einen aussagefähigen Mittelwert zu berechnen<br />
2003 2006<br />
Finanzierungsquelle:<br />
Eltern<br />
Stipendien<br />
16<br />
12<br />
34 31<br />
2003 2006<br />
Verdienst<br />
übrige Quellen<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung