Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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26 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
dener mit der Anerkennungspraxis sind, wenn sie anstatt als Graduierte<br />
als Studierende im Erststudium eingestuft werden (Bild<br />
2.24).<br />
Hochgerechnet nach den Angaben der Befragten, hatten von<br />
den im Sommersemester 2006 eingeschriebenen Bildungsausländern<br />
rd. 80.000 bereits vor der Studienaufnahme in Deutschland,<br />
einen Studienabschluss erworben. Anerkannt wurde in Deutschland<br />
lediglich der Hochschulabschluss von gut 37.000 Bildungsausländern.<br />
2.4.2 Deutschkenntnisse<br />
In der Regel wird von ausländischen Studierenden erwartet, dass<br />
sie über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen, wenn sie zu<br />
einem Studienaufenthalt nach Deutschland kommen. Mittlerweile<br />
werden allerdings auch in Deutschland Studiengänge in englischer<br />
Sprache angeboten, so dass deutsche Sprachkenntnisse<br />
nicht immer unabdingbare Vorraussetzung für ein Studium in<br />
Deutschland sind. Danach gefragt, wo sie die deutsche Sprache<br />
gelernt haben, bevor sie mit dem Studium in Deutschland begannen,<br />
erklärten – wie 2003 – 80 % der Bildungsausländer, die ersten<br />
Kenntnisse im Heimatland erworben zu haben. Fast zwei Drittel<br />
der Bildungsausländer (64 %, 2003: 60 %) gaben an, vor der Studienaufnahme,<br />
auch in Deutschland die deutsche Sprache erlernt<br />
bzw. die Kenntnisse verbessert zu haben.<br />
Im Heimatland wurden von knapp zwei Fünfteln der Bildungsausländer<br />
bereits in der Schule erste Deutschkenntnisse erworben<br />
– von Frauen häufiger als von Männern (Bild 2.25). An einer<br />
Hochschule <strong>des</strong> Heimatlan<strong>des</strong> haben 28 % die deutsche Sprache<br />
erlernt – auch hier häufiger Frauen. Ein Goethe-Institut oder<br />
eine andere deutsche Einrichtung im Heimatland war der Lernort<br />
Bild 2.25<br />
Sprachkenntnisse<br />
erworben<br />
im Heimatland<br />
Orte <strong>des</strong> Erlernens der deutschen Sprache<br />
Bildungsausländer, in %, Mehrfachnennungen<br />
- in der Schule<br />
- an der Hochschule<br />
- am Goethe-Institut,<br />
anderer deutscher<br />
Einrichtung<br />
- durch Sprachkurs außerhalb<br />
der Hochschule<br />
- per Fernunterricht bzw.<br />
im Selbststudium<br />
in Deutschland<br />
- am Studienkolleg<br />
- an der Hochschule<br />
- durch Sprachkurs außerhalb<br />
der Hochschule<br />
auf andere Weise<br />
habe vor Studienbeginn<br />
kein Deutsch gelernt<br />
Geschlecht<br />
männlich weiblich<br />
30<br />
22<br />
26<br />
21<br />
45<br />
33<br />
16<br />
18<br />
5 8<br />
15<br />
25<br />
37<br />
10<br />
11<br />
25<br />
39<br />
14<br />
8 2<br />
Sprachkurse während <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong><br />
Der Anteil der Bildungsausländer, der während <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong> in<br />
Deutschland Sprachkurse zur Vertiefung der Deutschkenntnisse<br />
besucht, liegt 2006 mit 48 % genauso hoch wie bereits 2003. Männern<br />
nehmen etwas häufiger als Frauen an solchen Sprachkursen<br />
teil (49 % vs. 47 %). Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der Studierenden<br />
im Teilstudium und der im postgradualen Studium, die<br />
einen vertiefenden Sprachkurs besuchen (64 % bzw. 60 %). Studierende<br />
im Erststudium besuchen hingegen deutlich seltener<br />
Sprachkurse (42 %).<br />
Unterschieden nach Fächergruppen wird von den meisten<br />
Studierenden der Ingenieurwissenschaften und den wenigsten<br />
Studierenden der Medizin, Gesundheitswissenschaften ein vertiefender<br />
Sprachkurs besucht (55 % vs. 39 %). Unterdurchschnittlich<br />
sind die entsprechenden Anteile bei den Studierenden der Fächergruppen<br />
Mathematik, Naturwissenschaften sowie Sozialwissenschaften,<br />
Psychologie, Pädagogik (jeweils 43 %). Während die Anteilswerte<br />
der Studierenden der Sprach- und Kulturwissenschaften<br />
sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, die einen<br />
Deutschkurs besuchen, mit 47 % bzw. 49 % in etwa dem Durchschnitt<br />
entsprechen.<br />
Studierende, die an keinem vertiefenden Sprachkurs während<br />
<strong>des</strong> bisherigen <strong>Studiums</strong> in Deutschland teilgenommen haben,<br />
gaben überwiegend die Begründung, dass dies nicht nötig<br />
gewesen wäre (Bild 2.26). Einem jeweils kleinen Teil der Bildungsausländer<br />
waren die angeboten Kurse zu teuer (6 %) bzw. sie wur-<br />
insgesamt<br />
38<br />
28<br />
21<br />
19<br />
6<br />
13<br />
25<br />
38<br />
12<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
5<br />
für 21 % der Bildungsausländer – diese Möglichkeit nutzten Männer<br />
häufiger als Frauen. Welche Möglichkeiten darüber hinaus<br />
im Heimatland genutzt wurden, um die deutsche Sprache zu erlernen,<br />
ist in Bild 2.25 dargestellt.<br />
In Deutschland haben 38 % der Bildungsausländer – vor der<br />
Aufnahme <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong> – durch einen Sprachkurs außerhalb der<br />
Hochschule die deutsche Sprache erlernt bzw. deren Kenntnis verbessert;<br />
25 % taten dies an der Hochschule und 13 % am Studienkolleg.<br />
Immerhin jeder zwanzigste Bildungsausländer gab an, vor<br />
Studienbeginn kein Deutsch gelernt zu haben. Unter den Männern<br />
liegt dieser Anteil mit 8 % deutlich höher als unter den Frauen<br />
mit 2 %.<br />
Bild 2.26<br />
Deutschkenntnisse während <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong> in Deutschland<br />
durch Sprachkurse vertieft<br />
Bildungsausländer, in %, Mehrfachnennungen<br />
Sprachkurs<br />
Geschlecht insgesamt<br />
männlich weiblich<br />
- ja, an der Hochschule<br />
38<br />
36<br />
37<br />
- ja, außerhalb der Hochschule<br />
- nein, es gab keine angemessene<br />
Kurse<br />
17<br />
6<br />
18<br />
5<br />
18<br />
5<br />
- nein, die Kurse waren zu teuer<br />
- nein, ich hatte keine Zeit dafür<br />
7<br />
18<br />
6<br />
14<br />
6<br />
16<br />
- nein, es war nicht nötig 27 33 30<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung