Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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20 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
nach Deutschland kommen (2003: 35 %). Die übrigen Stipendiaten<br />
werden durch ein europäisches Stipendium (15 % – 2003: 13%),<br />
durch eine internationale Organisation (3 % – 2003: 3%) oder durch<br />
einen nicht näher bezeichneten Stipendiengeber gefördert (7 % –<br />
2003: 9 %).<br />
Durch ein deutsches Stipendium werden vor allem Stipendiaten<br />
aus einkommensschwächeren Ländern unterstützt. Von den<br />
geförderten Stipendiaten kommem 46 % aus Ländern mit geringeren<br />
Einkommen (low + lower middle income), 36 % aus Ländern<br />
mit gehobenem mittleren Einkommen (upper middle income)<br />
und 14 % aus Ländern mit hohem Einkommen (bei den verbleibenden<br />
4 % ist das Herkunftsland unbekannt).<br />
Stipendiaten aus einkommensstarken Ländern bringen vor<br />
allem ein Stipendium ihres Heimatlan<strong>des</strong> mit (50 %) oder werden<br />
durch ein europäisches Stipendium gefördert (24 %). Die Förderung<br />
durch europäische Stipendien, kommt vor allem Studierenden<br />
aus einkommensstarken Ländern zu gute. Von den Stipendiaten,<br />
die mit einem europäischen Stipendium nach Deutschland<br />
kommen, stammen 59 % aus einkommensstarken Ländern, 29 %<br />
aus Ländern mit gehobenem mittleren Einkommen und 11 % aus<br />
einkommensschwächeren Ländern (bei 1 % ist das Herkunftsland<br />
unbekannt).<br />
Höhe der Stipendien<br />
Stipendiaten werden von den Stipendiengebern mit durchschnittlich<br />
661 € pro Monat unterstützt. Damit liegt 2006 die<br />
durchschnittliche Höhe der Stipendien um 100 € höher als 2003.<br />
Vor allem graduierte Stipendiaten werden 2006 mit wesentlich<br />
höheren Beträgen unterstützt als 2003 (1.007 € vs. 771 €). Ebenfalls<br />
höher sind die Stipendien der geförderten Studierenden im Erststudium<br />
(546 € vs. 489 €), während Stipendiaten im Teilstudium<br />
Bild 2.15<br />
Höhe der Stipendien nach ausgewählten Merkmalen<br />
Bildungsausländer, arithm. Mittelwerte in € pro Monat<br />
Merkmal<br />
Pro-Kopf-Einkommen im Herkunftsland<br />
bis 875 $ (low income)<br />
876 - 3.465 $ (lower middle income)<br />
3.466 - 10.775 $ (upper middle income)<br />
über 10.775 $ (high income)<br />
Studienstatus<br />
Erststudium<br />
Zweitstudium<br />
Teilstudium<br />
Art <strong>des</strong> Stipendiums<br />
Betrag<br />
922<br />
797<br />
675<br />
499<br />
546<br />
1.007<br />
365<br />
Stipendium <strong>des</strong> Heimatlan<strong>des</strong><br />
593<br />
deutsches Stipendium<br />
816<br />
europäisches Stipendium<br />
446<br />
Stipendium einer internationalen Organisation 1 510<br />
sonstige Stipendien<br />
559<br />
insgesamt<br />
661<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
1 aufgrund geringer Fallzahlen nur als Tendenzaussage zu interpretieren<br />
2006 durchschnittlich geringere Stipendien erhalten als 2003<br />
(365 € vs. 414 €).<br />
Abhängig von der Einkommenssituation im Heimatland der<br />
Stipendiaten fällt die durchschnittliche Höhe der Stipendien<br />
umso höher aus, je geringer das Pro-Kopf-Einkommen im Herkunftsland<br />
ist (Bild 2.15).<br />
Bildungsausländer, die mit einem Stipendium in Deutschland<br />
studieren, werden mit monatlich 816 € unterstützt, soweit sie ein<br />
deutsches Stipendium erhalten (2003: 705 €). Wer ein Stipendium<br />
aus dem Heimatland mitbringt, erhält im Durchschnitt 593 € pro<br />
Monat (2003: 480 €). Mit einem europäischem Stipendium ausgestattete<br />
Bildungsausländer erhalten mit 446 € pro Monat (2003:<br />
354 €), die im Vergleich mit den Stipendien der übrigen Stipendiengeber<br />
(Bild 2.15), betragsmäßig niedrigsten Stipendien.<br />
Programmstudierende<br />
Als Programmstudierende werden solche Studierenden bezeichnet,<br />
die im Rahmen eines Mobilitäts-, Partnerschafts-, Kooperations-<br />
oder Austauschprogramms nach Deutschland gekommen<br />
sind. Dies gilt für 15 % der im Sommersemester 2006 in Deutschland<br />
studierenden Bildungsausländer. 2003 lag der entsprechende<br />
Anteil bei 17 % und 2000 bei 16 %.<br />
Einen Überblick darüber, wie viele Bildungsausländer mit<br />
welchem Programm den Weg nach Deutschland gefunden haben,<br />
bietet Bild 2.16. 4<br />
Die meisten Programmstudierenden in Deutschland sind im<br />
Jahre 2006 Teilnehmer <strong>des</strong> ERASMUS-Programms (34 %). Fast vier<br />
Fünftel der Teilnehmer <strong>des</strong> ERASMUS-Programms stammen aus<br />
Mitgliedsländern der EU (Gebietsstand 2006). Teilnehmer <strong>des</strong><br />
ERASMUS-Programms absolvieren in der Regel in Deutschland<br />
ein Teilstudium (92 %).<br />
Teilnehmer eines deutschen Programms (23 % der Programmstudierenden)<br />
stammen vor allem aus Staaten mit mittlerem Pro-<br />
Kopf-Einkommen (zwei Drittel). Der Anteil aus EU-Ländern (ein<br />
Fünftel) ist relativ gering. Mehrheitlich befinden sich diese Studierenden<br />
in postgradualen Studiengängen (60 %).<br />
Studierende, die aufgrund eines Kooperationsabkommens<br />
zwischen ihrer Heimathochschule und der hiesigen Hochschule<br />
in Deutschland studieren (22 % der Programmstudierenden) kommen<br />
zu jeweils einem Drittel aus asiatischen Staaten und älteren<br />
EU-Staaten (Gebietsstand vor 2006). Fast die Hälfte stammt aus<br />
Ländern mit einem hohen Pro-Kopf-Einkommen (high income),<br />
knapp ein Drittel aus Ländern mit einem geringeren mittleren<br />
Einkommen (lower middle income). Unterschieden nach dem<br />
Studienstatus befindet sich jeweils rd. ein Drittel dieser Studierenden<br />
im Erst- oder Teilstudium oder in einem postgradualen Studium.<br />
4 Die Teilnahme an einem Programm bedeutet nicht immer auch eine finanzielle<br />
Unterstützung. Mehrheitlich sind Programmstudierende zwar<br />
auch Stipendiaten/innen; ein Anteil von 30 % studiert in Deutschland<br />
aber ohne die Unterstützung eines Stipendiengebers (2003: 20 %).