Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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16 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
Bildungsausländer in den alten und neuen Ländern nach dem Kontinent<br />
<strong>des</strong> Herkunftslan<strong>des</strong> (Studierende in %):<br />
Kontinent alte Länder neue Länder<br />
Afrika 10 7<br />
Amerika 7 7<br />
Asien 26 35<br />
Australien/Ozeanien 0,1 -<br />
Europa 54 48<br />
- EU vor 2004 13 9<br />
- neue EU-Staaten 2004 12 22<br />
- Bulgarien, Rumänien 10 4<br />
unbekannt 4 4<br />
2.2.2 Zeitaufwand<br />
Die Frage nach dem wöchentlichen Zeitaufwand für Lehrveranstaltungen,<br />
Selbststudium und Erwerbstätigkeit wurde von 91 %<br />
der Bildungsausländer beantwortet. Auf der Basis dieser Angaben<br />
ergibt sich ein durchschnittlicher wöchentlicher Zeitaufwand<br />
von 16,5 h für Lehrveranstaltungen (2003: 15,2 h) und 17,7 h für das<br />
Selbststudium (2003: 14,7 h). Das zeitliche Engagement für das<br />
Studium fällt bei den im Sommersemester 2006 befragten Bildungsausländern<br />
mit durchschnittlich 34 h pro Woche um gut<br />
vier Stunden höher aus als bei den Bildungsausländern <strong>des</strong> Jahres<br />
2003, die dafür im Durchschnitt wöchentlich 30 h investierten. 3<br />
Der zeitliche Aufwand für das Studium wird erheblich durch<br />
den jeweiligen Studienstatus und ggf. durch neben dem Studium<br />
investierte Zeit für eine Erwerbstätigkeit beeinflusst (Bild 2.10).<br />
Zeitaufwand nach Studienstatus<br />
Graduierte betreiben das Studium mit dem höchsten zeitlichen<br />
Aufwand (36 h pro Woche). Wobei sie mit wöchentlich 22 h deutlich<br />
mehr Zeit für das Selbststudium aufwenden als Studierende<br />
im Erststudium (17 h) und solche im Teilstudium (14 h). Für den Besuch<br />
von Lehrveranstaltungen investieren Studierende im Erststudium<br />
mit durchschnittlich 17h pro Woche eine Stunde mehr<br />
als die im Teilstudium und drei Stunden mehr als die in postgradualen<br />
Studiengängen.<br />
Verglichen mit den Ergebnissen <strong>des</strong> Jahres 2003 liegt der wöchentliche<br />
Aufwand für Lehrveranstaltungen bei den Bildungsausländern<br />
im Erststudium und denen in postgradualen Studiengängen<br />
2006 um rd. eine bzw. eine halbe Stunde höher. Deutlicher<br />
gestiegen ist der Zeitaufwand für das Selbststudium; dafür<br />
investieren beide Teilgruppen jeweils drei Stunden mehr als 2003.<br />
Bei den Bildungsausländern im Teilstudium fällt hingegen der<br />
zeitliche Aufwand für Lehrveranstaltungen um drei Stunden höher<br />
aus als 2003, während der wöchentliche Aufwand für das<br />
Selbststudium sich um eine Stunde erhöht hat. Die zeitliche Inanspruchnahme<br />
durch das Studium liegt folglich in allen Teilgruppen<br />
deutlich höher als 2003.<br />
3 Ein Vergleich mit dem zeitlichen Studienaufwand der deutschen Studierenden<br />
ist an dieser Stelle aufgrund der unterschiedlichen Fächerstruktur<br />
und der unterschiedlichen Zusammensetzung der Studierenden<br />
nach dem Studienstatus nicht angemessen. Eine vergleichende Darstellung<br />
wird im Abschnitt „Studienaufwand nach Fächergruppen und<br />
Hochschulart“ vorgenommen.<br />
Zeitaufwand für Studium und Erwerbstätigkeit<br />
Der Einfluss der Erwerbstätigkeit auf die zeitliche Intensität <strong>des</strong><br />
<strong>Studiums</strong> wird bereits dadurch deutlich, dass Bildungsausländer,<br />
die ohne Erwerbstätigkeit das Studium betreiben, dafür wöchentlich<br />
36 h investieren, während diejenigen, die neben dem Studium<br />
auch noch Geld verdienen, in einem zeitlichen Umfang von<br />
durchschnittlich 32 h pro Woche dem Studium nachgehen (Bild<br />
2.10). Erwerbstätige Bildungsausländer investieren vor allem weniger<br />
Zeit in das Selbststudium, im Durchschnitt drei Stunden wöchentlich<br />
(zum Umfang der Erwerbstätigkeit der Bildungsausländer<br />
s. Kap. 2.5.2).<br />
Bild 2.10<br />
Zeitaufwand für das Studium nach dem Studienstatus und<br />
nach Erwerbstätigkeit<br />
Bildungsausländer, arithm. Mittelwerte in Stunden/Woche<br />
Studienstatus<br />
34<br />
17<br />
36<br />
17 22<br />
30<br />
14<br />
14 16 17 16<br />
Erststudium<br />
postgradual<br />
Teilstudium<br />
Lehrveranstaltungen<br />
Erwerbstätigkeit<br />
ohne<br />
DSW/HIS 18. Sozialerhebung<br />
Wird der Studienstatus zusätzlich danach differenziert, ob<br />
Zeit für Erwerbstätigkeit aufgewandt wird, hat dies erhebliche<br />
Auswirkungen auf den zeitlichen Aufwand, der in das Studium<br />
investiert wird (Bild 2.11)<br />
Erwerbstätige Bildungsausländer im Erststudium und solche<br />
im Teilstudium wenden für das Studium durchschnittlich vier<br />
Stunden pro Woche weniger auf als die entsprechenden Studierenden,<br />
die nicht erwerbstätig sind. Noch deutlicher ist dieser Unterschied<br />
bei den Bildungsausländern in postgradualen Studiengängen:<br />
Erwerbstätige investieren in das Studium wöchentlich<br />
im Durchschnitt 13 h weniger als Nicht-Erwerbstätige.<br />
Während die nicht erwerbstätigen Bildungsausländer im<br />
Erststudium und in postgradualen Studiengängen 2006 wöchentlich<br />
vier bzw. sechs Stunden mehr als 2003 in das Studium investieren,<br />
hat sich der Zeitaufwand, den erwerbstätige Bildungsausländer<br />
für das Studium aufwenden, kaum verändert – die im Erststudium<br />
haben den wöchentlichen Aufwand um eine Stunde erhöht,<br />
die im postgradualen Studium um eine verringert.<br />
Die Zeit, die zum Geld verdienen aufgewandt wird, liegt bei<br />
den erwerbstätigen Graduierten mit durchschnittlich 19 h pro<br />
Woche am höchsten, gefolgt von den Erwerbstätigen im Erststudium,<br />
die wöchentlich 16 h einem Job nachgehen, und denen im<br />
36<br />
19<br />
32<br />
16<br />
mit<br />
Selbststudium