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Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk

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STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />

15<br />

telt. 16% wurden so frühzeitig informiert, dass sie ein Vierteljahr<br />

und länger Zeit hatten all das zu erledigen, was für den Umzug in<br />

ein anderes Land notwendig ist.<br />

Im Durchschnitt erreichte die Studienplatzzusage ihre ausländischen<br />

Empfänger neun Wochen vor Studienbeginn. Dabei<br />

fällt folgende Abstufung auf: Studierende, die in Deutschland ein<br />

Teilstudium durchführen, wurden im Durchschnitt 16 Wochen<br />

vor Studienbeginn informiert. Diejenigen, die hier in postgradualen<br />

Studiengängen eingeschrieben sind, erhielten die Zusage elf<br />

Wochen und die, die in einem Erststudium eingeschrieben sind,<br />

acht Wochen vor Studienbeginn.<br />

Hochschulwechsel<br />

Von den im Sommersemester 2006 in Deutschland studierenden<br />

Bildungsausländern hatten 16 % einen Hochschulwechsel innerhalb<br />

Deutschlands durchgeführt (2003: 14 %), Studierende aus einkommensschwächeren<br />

Herkunftsländern (low + lower middle income)<br />

etwas häufiger als solche aus einkommensstärkeren Ländern<br />

(16 % vs. 13 %).<br />

Ein Hochschulwechsel wurde von den Studierenden, die aktuell<br />

an einer Fachhochschule eingeschrieben sind, wesentlich häufiger<br />

realisiert als von denen, die an einer Universität studieren<br />

(24 % vs. 14 %) – ein Unterschied, der auch 2003 festgestellt wurde<br />

(23 % vs. 13 %).<br />

Die wenigsten Hochschulwechsler sind unter den ausländischen<br />

Studierenden der Fächergruppen Ingenieurwissenschaften<br />

und Mathematik/Naturwissenschaften mit jeweils 13 % zu finden,<br />

die meisten unter den Studierenden der Fächergruppe Sprachund<br />

Kulturwissenschaften mit 19 %.<br />

Erstmals 2006 wurden die Hochschulwechsler danach gefragt,<br />

welche Gründe für den Wechsel an die gegenwärtige Hochschule<br />

eine Rolle spielten. Dazu wurden acht Gründe vorgegeben,<br />

die anhand einer 5er-Skala von spielte „überhaupt keine Rolle“ bis<br />

„eine sehr große Rolle“ zu bewerten waren.<br />

Danach unterschieden, welche Gründe für den Wechsel an<br />

die gegenwärtige Hochschule am häufigsten eine große oder sehr<br />

große Rolle spielten (Mehrfachnennungen möglich), ergibt sich<br />

nach dem Anteil der Hochschulwechsler mit entsprechender Begründung<br />

die folgende Rangfolge:<br />

• Studienangebot entspricht<br />

eher den Erwartungen 56 %<br />

• Wechsel <strong>des</strong> Studiengangs 39 %<br />

• persönliche Gründe 38 %<br />

• bessere Studienbedingungen 36 %<br />

• Ruf der Hochschule 30 %<br />

• attraktivere Stadt 27 %<br />

• geringere Lebenshaltungskosten 18 %<br />

• keine/geringere Studiengebühren 13 %<br />

Es wird deutlich, dass ein Hochschulwechsel vor allem mit studienbezogenen<br />

Gründen erklärt wird. Finanzielle Gründe spielen<br />

hingegen offensichtlich eine eher nachgeordnete Rolle.<br />

Regionale Verteilung<br />

Bereits in Bild 2.1 wurde dargestellt, wie sich die Bildungsausländer<br />

nach den Daten der amtlichen Statistik innerhalb Deutsch-<br />

lands auf die einzelnen Länder verteilen. Es liegt nahe, dass diese<br />

Verteilung vor allem von der fachspezifischen Bildungsnachfrage<br />

der Bildungsausländer und dem Bildungsangebot in den Ländern<br />

bestimmt wird.<br />

In Bild 2.9 ist dargestellt, wie sich nach den Daten der Sozialerhebung<br />

die Bildungsausländer abhängig von der Einkommenssituation<br />

im Heimatland auf die einzelnen Länder in Deutschland<br />

verteilen. Die gewählte Reihenfolge der Länder richtet sich dabei<br />

nach dem Anteil an allen Bildungsausländern, der in den einzelnen<br />

Ländern studiert. Dabei fällt auf, dass Studierende aus den<br />

eher einkommensschwachen Herkunftsländern deutlich überproportional<br />

in Nordrhein-Westfalen studieren, während Studierende<br />

aus einkommensstarken Herkunftsländern deutlich überproportional<br />

in Baden-Württemberg, Bayern und Berlin zu finden<br />

sind.<br />

Der Anteil der Bildungsausländer, die in den neuen Ländern<br />

studieren, hat sich von 10% im Jahre 2003 auf 12 % im Jahre 2006<br />

erhöht. Wird die kontinentale Herkunft der Bildungsausländer in<br />

den neuen und alten Ländern miteinander verglichen, zeigt sich<br />

(s. u.), dass in den neuen Ländern anteilig mehr Studierende aus<br />

Asien eingeschrieben sind (vor allem aus Vietnam und China) als<br />

in den alten Ländern. Auch der Anteil der Studierenden aus den<br />

Staaten, die 2004 Mitglieder der EU wurden, fällt unter den Bildungsausländern<br />

in den neuen Ländern deutlich höher aus.<br />

Bild 2.9<br />

Land<br />

Verteilung der ausländischen Studierenden nach Ländern<br />

abhängig vom Pro-Kopf-Einkommen im Herkunftsland<br />

Bildungsausländer, in %<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Hessen<br />

Niedersachsen<br />

Sachsen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Hamburg<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Saarland<br />

Pro-Kopf-Einkommen im<br />

Herkunftsland<br />

low+lower<br />

upper high<br />

m.<br />

middle<br />

27<br />

14<br />

11<br />

Schleswig-Holstein<br />

2<br />

Thüringen<br />

1<br />

Mecklenburg-Vorpommern 1<br />

alte Länder 2 87<br />

neue Länder<br />

insgesamt<br />

8<br />

8<br />

6<br />

6<br />

4<br />

3<br />

3<br />

2<br />

2<br />

2<br />

13<br />

100<br />

1 einschl. Studierende ohne Angabe <strong>des</strong> Herkunftsstaates<br />

2 einschl. Berlin<br />

19<br />

16<br />

12<br />

8<br />

9<br />

7<br />

6<br />

4<br />

5<br />

1<br />

3<br />

3<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

87<br />

13<br />

100<br />

insg. 1<br />

14 22<br />

20<br />

20<br />

16<br />

4<br />

4<br />

3<br />

6<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1<br />

0,4<br />

1<br />

93<br />

7<br />

100<br />

16<br />

13<br />

10<br />

8<br />

6<br />

5<br />

5<br />

4<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

88<br />

12<br />

100<br />

DSW/HIS 18. Sozialerhebung

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