Internationalisierung des Studiums - Deutsches Studentenwerk
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10 STUDIUM IN DEUTSCHLAND – BILDUNGSAUSLÄNDER<br />
2. Studium in Deutschland – Bildungsausländer<br />
2.1 Datenquelle Sozialerhebung<br />
Die Sozialerhebung <strong>des</strong> Deutschen <strong>Studentenwerk</strong>s (DSW) ist eine<br />
Untersuchungsreihe, mit der seit 1951 die wirtschaftliche und soziale<br />
Situation der deutschen Studierenden im 3-Jahres-Rhythmus<br />
ermittelt wird. Seit der 15. Sozialerhebung (1997) werden regelmäßig<br />
auch die ausländischen Studierenden in die Untersuchung<br />
einbezogen.<br />
Die Durchführung der schriftlichen Befragung, die Auswertung<br />
der Daten und die Darstellung der Ergebnisse liegen seit<br />
1982 in den Händen von HIS Hochschul-Informations-System.<br />
Auch die 18. Sozialerhebung wurde wieder mit Mitteln <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.<br />
Gegenstand dieses Kapitels sind die Ergebnisse der Befragung<br />
der so genannten Bildungsausländer im Sommersemester 2006,<br />
also der ausländischen Studierenden, die ihre Hochschulreife im<br />
Heimatland erworben haben und zum Zwecke <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong> nach<br />
Deutschland gekommen sind.<br />
Die Ergebnisse zur Befragung der deutschen Studierenden<br />
und der so genannten Bildungsinländer, also der ausländischen<br />
Studierenden, die im hiesigen Schulsystem ihre Hochschulreife<br />
erworben haben, wurden bereits im Juni 2007 unter dem Titel<br />
„Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der<br />
Bun<strong>des</strong>republik Deutschland“ veröffentlicht.<br />
2.1.1 Erhebungsinstrument<br />
Die schriftliche Befragung der Bildungsausländer wurde, wie erstmals<br />
im Rahmen der 17. Sozialerhebung, nicht mit dem gleichen<br />
Fragebogen durchgeführt wie die Befragung der deutschen Studierenden.<br />
Der für die Erhebung im Jahre 2003 entwickelte zielgruppenspezifische<br />
Fragebogen wurde 2006 in Teilen überarbeitet<br />
und enthält die Fragen zu folgenden Themenbereichen sowohl<br />
in deutscher als auch englischer Sprache:<br />
• Angaben zum Studium<br />
• Angaben zur Vorbildung<br />
• Angaben zur Wohnsituation<br />
• Mensa und Ernährung<br />
• Monatliche Einnahmen im Sommersemester 2006<br />
• Geld verdienen während <strong>des</strong> <strong>Studiums</strong><br />
• Angaben zur Person<br />
• Angaben über die Eltern<br />
• Studienland Deutschland<br />
Weitere Details sind dem im Anhang enthaltenen Fragebogen zu<br />
entnehmen.<br />
2.1.2 Durchführung der Untersuchung<br />
Zunächst wurden im Frühjahr 2006 die Hochschulen in Deutschland,<br />
ausgenommen Verwaltungsfachhochschulen, Universitäten<br />
der Bun<strong>des</strong>wehr sowie Hochschulen für das Fernstudium, gebeten,<br />
neben der obligatorischen Stichprobe für die Sozialerhe-<br />
bung eine zweite Stichprobe zu ziehen, in die jeder 18. Bildungsausländer<br />
nach dem Zufallsprinzip einzubeziehen war. In entsprechender<br />
Anzahl wurden Ende April 2006 die Befragungsunterlagen<br />
an die Hochschulen ausgeliefert und von diesen in der<br />
Regel in der Woche vom 15. bis 19. Mai 2006 an die Studierenden<br />
versandt. Zwei Wochen später erfolgte eine Erinnerungsaktion.<br />
Nach den Meldungen der Hochschulen wurde der Fragebogen<br />
an 8.706 Bildungsausländer zugestellt. Von den angeschriebenen<br />
Studierenden wurden bis einschließlich September 2006<br />
knapp 2.000 Fragebogen an HIS zurückgesandt. Verwertet werden<br />
konnten davon 1.870 ausgefüllte Fragebogen, was einer Nettorücklaufquote<br />
von 21,5 % entspricht (2003 lag die Nettorücklaufquote<br />
bei 22,3 %).<br />
Repräsentativität der Stichprobe<br />
Die realisierte Stichprobe umfasst die Angaben von 1.870 Bildungsausländern.<br />
Damit hat sich von den im Sommersemester<br />
2006 an den deutschen Hochschulen immatrikulierten Bildungsausländern<br />
in etwa jeder Hundertste an der Erhebung beteiligt.<br />
Werden die Angaben dieser Studierenden nach den Strukturmerkmalen<br />
Geschlecht und Fächergruppe mit den Daten der<br />
amtlichen Statistik verglichen, ist erkennbar, dass in der Stichprobe<br />
Studenten deutlich unterrepräsentiert, Studentinnen hingegen<br />
in entsprechendem Umfang überrepräsentiert sind (Bild 2.1).<br />
Auch die Zusammensetzung nach Fächergruppen zeigt Differenzen,<br />
die allerdings deutlich geringer ausfallen. Diese Abweichungen<br />
werden durch Gewichtung ausgeglichen.<br />
Die Verteilung der Bildungsausländer nach den Ländern <strong>des</strong><br />
Studienortes stimmt in der realisierten Stichprobe weitgehend<br />
mit der Verteilung nach den Daten der amtlichen Statistik überein<br />
(Bild 2.1).<br />
Die gewichtete Stichprobe ermöglicht repräsentative Aussagen<br />
zur Situation der in Deutschland studierenden Bildungsausländer.<br />
2.1.3 Begriffsbestimmungen, Definitionen<br />
Das im Rahmen dieser Untersuchung genutzte zentrale Unterscheidungskriterium<br />
der Bildungsausländer ist die Wirtschaftskraft<br />
ihrer Herkunftsländer. Bei den vorangegangenen Untersuchungen<br />
im Rahmen der Sozialerhebung wurden die Herkunftsländer<br />
entsprechend ihrem Entwicklungsstand unterschieden<br />
nach Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern. Basis für<br />
diese Unterscheidung war eine entsprechende Aufstellung der<br />
OECD. Da diese Aufstellung nicht mehr in der bisherigen Form<br />
fortgeschrieben wird, fiel die Entscheidung, nunmehr eine von<br />
der Weltbank geführte Liste (vgl. Anhang: World Bank list of economies)<br />
einzusetzen, die es ermöglicht, die Herkunftsländer der<br />
Bildungsausländer nach der Wirtschaftskraft zu differenzieren.<br />
Nach dieser Liste wird ausgewiesen, welches Pro-Kopf-Einkommen<br />
(gross national income [GNI] per capita, Stand: 2005) in den