Kfo Altklausuren
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<strong>Kfo</strong> <strong>Altklausuren</strong><br />
Bei dieser Fragesammlung handelt es sich um eine Zusammenfassung von<br />
verschiedenen Gedächtnisprotokollen! Weder die Fragen noch die<br />
Antworten haben Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit!<br />
Halte- und Bewegungselemente<br />
20) Nennen sie mindestens 4 Halteelemente der Platte und ihre Indikation S.315 ff<br />
- Pfeilklammer bei geschlossener Zahnreihe i.d.R. als<br />
Doppelarmklammer in 2 benachbarten<br />
Interdentalräumen<br />
- Adamsklammer bei unterbrochener Zahnreihe bevorzugt am<br />
Sechsjahresmolar, selten an Prämolaren<br />
- Tropfenklammer bei geschlossener Zahnreihe. Vor allem in<br />
Interdentalräumen im Prämolarenbereich<br />
(Milchmolaren) und der Sechsjahresmolaren.<br />
Gelegentlich auch zwischen Eckzahn und ersten<br />
Prämolar<br />
- Dreiecksklammer ähnelt in Form und Indikation der Tropfenklammer<br />
- Zugklammer entspricht der prothetischen Einarmklammer.<br />
Vorwiegend an freistehenden Molaren sowie zur<br />
Abstützung bei sagittaler Erweiterung<br />
48) Was ist eine Pfeilklammer? Vorteile, Nachteile und alternativen.<br />
S. 317 Pfeilklammer ist ein Halteelement bei geschlossener Zahnreihe mit zusätzlicher<br />
Möglichkeit von geringgradigen Zahnverschiebungen in mesio-distaler Richtung<br />
Vorteil: -<br />
Nachteile: -große Reparaturanfälligkeit (meistens Bruch an der Pfeilspitze <br />
Verlust des Plattenhalts<br />
-Gefahr der Einlagerung der Pfeile mit Beschädigung der<br />
Zahnfleischpapille<br />
Alternativen: - rückläufige Form der Pfeilklammer<br />
- Tropfenklammer<br />
- Dreiecksklammer<br />
34) Nennen Sie mindestens 4 Bewegungselemente der Platte und ihre Indikation<br />
- Labialbogen Retrursion der Inzisivi,<br />
Ausformung des Frontzahnbogens
manchmal Verbesserung des Plattenhalts<br />
- Interdentalfeder Mesial- bzw. Distalbewegung von<br />
Frontzähnen und Prämolaren<br />
- Überkreuzte Feder Ein Diastema mediale kann bei<br />
Gleichzeitgen Einbau einer transversalen<br />
Schraube mittels überkreuzter Feder verkleinert<br />
bzw. beseitigt werden.<br />
- Protrusionsfeder Protrudieren von Schneidezähnen<br />
sowie zur Bukkalbewegung<br />
von Eckzähnen und Prämolaren<br />
- Protrusionsschlinge Protrudieren unterer Schneidezähne<br />
und zur Einordnung eines palatinal<br />
stehenden, oberen Prämolaren in den Zahnbogen.<br />
- Öse kurzgestielete Drahtelemente<br />
Mit mehreren Funktionen: Verhinderung von<br />
Zahnverschiebungen, intramaxilläre Abstützung,<br />
Distalbewegungen von Eckzähnen im geringen<br />
Ausmaß, geringradige Einzelzahnbewegungen<br />
(z.B. Torsion)<br />
- Bukkalfeder Einordnung bukkal stehender<br />
Eckzähne, Prämolaren und Molaren in den<br />
Zahnbogen. Wenn am Ende des bukkalen Teils<br />
zusätzlich eine Öse eingebogen wird <br />
Bewegung von Zähnen in mesio-distaler<br />
Richtung.<br />
- Rechter Winkel Zur Bewegung eines außerhalb<br />
des Zahnbogens stehenden Frontzahnes nach<br />
palatinal oder lingual.<br />
- Rückholfeder Distalbewegung von nach<br />
mesial gekippten Eckzähnen (Vor allem nach<br />
Prämolarenextraktion im Rahmen<br />
kieferorthopädischen Behandlungen)<br />
1) Beschreiben sie die Funktion der Adamsklammer. Vorteile und Nachteile und<br />
Alternativen<br />
Funktion:
- Körperliches Halteelement (bevorzugt am oberen 6J-Molar, selten am Prämolar)<br />
Vorteil:<br />
- Kann bei unterbrochener Zahnreihe verwendet werden, wenn der Einsatz<br />
interdentalgreifender Halteelemente nicht möglich ist.<br />
- Auch wenn während der Behandlung durch path. Prozesse oder im Verlauf des<br />
Zahnwechsels ein Milchzahnverlust droht<br />
Nachteil:<br />
- Kann transversales Wachstum blockieren bei Einsatz über einen längeren<br />
Zeitraum nur in Verbindung mit einer Schraube.<br />
- Haltefunktion ist vor allem bei kurzen Kronen nicht optimal Sie blockiert die<br />
Bewegung der Klammerzähne in alle Richtungen.<br />
Alternativen:<br />
- Voss-Klammer (anstelle der U-Schlaufe greift ein S-förmiger Drahtteil in den<br />
Interdentalraum ein.)<br />
- Modifizierte Adamsklammer im Unterkiefer (nur eine mesiale Schlaufe)<br />
2) Wann ist ein festsitzender and wann ein herausnehmbarer Lückenhalter indiziert.<br />
Vorteile und Nachteile<br />
Ein Lückenhalter ist generell nur im Seitenzahnbereich zum Erhalt der Stützzone indiziert.<br />
Festsitzende Lückenhalter sind nur beim Verlust einzelner Milchzähne zu empfehlen. Als<br />
Alternative und sowie bei Verlust mehrere Milchseitenzähne kommen herausnehmbare<br />
Lückenhalter in Betracht.<br />
Vorteile von festsitzenden Lückenhaltern:<br />
- rationelles Arbeiten durch vorgefertigte Lückenhalter möglich. Das anzementieren<br />
kann sofort nach Extraktion des Milchzahnes erfolgen da nur etwa 30 min benötigt<br />
werden.<br />
Nachteile von festsitzenden Lückenhaltern:<br />
- Überlastung der Ankerzähne u. vorzeitige Wurzelresorption ist möglich.<br />
- Behinderung des nachfolgenden Zahnes ist nicht auszuschließen.<br />
- Häufiger Verlust -7 Wiederholte Eingliederung bzw. Neuanfertigung.<br />
- Nach zu frühem Entfemen sind trotzdem Lückeneinengungen zu erwarten<br />
- Verlängerung des Antagonisten kann nicht verhindert werden.<br />
- Das Absinken des Lückenhaltedrahtes in die Gingiva und die Schädigung des<br />
Zahnhalteapparats kann durch unterschiedliches vertikales Wachstum der<br />
Nachbarzähne, Wanderung des abgestützten Zahnes, Einwirkung der Kaufunktion<br />
oder Habits (z.b. Bleistiftkauen) eintreten.<br />
- Gefahr der Kariesentstehung und Lockerung der Ankerzähne<br />
Vorteile von herausnehmbaren Lückenhaltern:
- Nicht nur Platzhalterfunktion, können auch Elongation der Antagonisten sowie die<br />
konsekutive Störung der Okklusion durch Einfügen eines Aufbisses verhindern.<br />
Erhalten eine ungestörte Weichteilfunktion<br />
Nachteile von herausnehmbaren Platzhaltern:<br />
- Erfolg ist von der Mitarbeit des Patienten abhängig.<br />
- Im Falle einer späteren <strong>Kfo</strong>- Therapie ist die Gesamtbehandlungszeit sehr lang <br />
Nachlassende Kooperationsbereitschaft der Kinder und Eltern möglich<br />
- Laboranfertigung<br />
41) Beschreiben sie 3 Typen von funktionskieferorthopädischen Geräten.<br />
Alle genannten Typen sind Modifikationen des Aktivators<br />
- starre funktionskieferorthopädische Geräte<br />
o skelettierte Basis<br />
o in der Sperrleiste durchtrennt und mit Verstellmöglichkeiten bzw. mit<br />
Spezialschrauben versehen<br />
o höherer Konstruktionsbiß<br />
• vertikale Bisssperre von 12-20 mm beim Schlafen passive<br />
Dehnung der Muskeln und Ausnutzen eines<br />
„Erinnerungsvermögens“<br />
- elastische funktionskieferorthopädische Geräte<br />
o Gebissformer (Bimler)<br />
o Kinetor (Stockfisch)<br />
- funktionskieferorthopädische Geräte mit vestibulär liegender Basis<br />
o Funktionsregler (Fränkel)<br />
3) Nennen sie drei funktionskieferorthopädische Geräte S. 363f<br />
- Aktivator (klassischer Aktivator von Andresen -Häupl)<br />
o<br />
- Gebissformer von Bimler.<br />
o Graziles Gerät bei dem der Kunstoff weitgehend durch Draht ersetzt wurde.<br />
Der obere und der untere Apparatteil ist elastisch miteinander verbunden<br />
hohe Reparaturanfälligkeit.<br />
- Kinetor von Stockfisch.<br />
o Wie Gebissformer. Allerdings hat man hier auswechselbare Steckteile<br />
wegen der hohen Reparaturanfälligkeit entwickelt.<br />
- Bionator von Balters.<br />
o Zählt zu den skelettierten Geräten<br />
o Kunstoffbasis beschränkt sich auf den Bereich der Seitenzähne und den<br />
Bereich der unteren Front<br />
o Normalisierung der Zungenlage wird durch einen omegaförmigen<br />
Palatinalbügel gefördert<br />
o Abhalten der Wangen erfolgt durch Buccinatorschlaufen im<br />
Seitenzahngebiet
- Offener Aktivator von Klammt.<br />
o Zählt zu den skelettierten Geräten<br />
- Funktionsregler nach Fränkel (Basis nach vestibulär verlegt)<br />
o Ins Vestibulum verlagerte, skelettierte Kunststoffbasis mit Schilden im<br />
Seitenzahnbereich.<br />
o Als weitere Elemente lassen sich z.b. palatinale Versteifungsbügel, labiale<br />
und linguale Drahtbügel, Schlaufen, Auflagen, Abstützungselemente sowie<br />
ein Aufbiss integrieren<br />
29) Möglichkeiten der Fluoridierung der Zähne aufzählen und in welchem Lebensalter<br />
sind diese anzuwenden?<br />
4) Fluoridierungsmaßnahmen der KFO Behandlung<br />
- Lokale Fluoridierungsmaßnahmen<br />
o Lokaler Angriff auf den Schmelz mit niederkonzentrierten<br />
Fluoridpräparaten bei hoher Anwendungsfrequenz<br />
• Natrium-fluorid- Tabletten.<br />
• Bei Fluoridkonzentration im Trinkwasser < 0,3 ppm wird<br />
folgende Tablettendosierung /Tag empfohlen: 1. -3.<br />
Lebensjahr. 0,25 mg; 4.-6. Lebensj 0,5 mg; 7.12 Lebensjahr<br />
1 mg .<br />
• Bei F1uoridkonz von 0,3 - 0,7 ppm: im 4.-6. Lebensj. 0,25<br />
mg; im 7.-12. Lebensj. 0,5 mg .<br />
• Liegt der Fluoridgehalt > 0,7 ppm 7 keine zusätzliche<br />
Fluoridierung<br />
• Fluoridhaltige Zahnpasta (verzicht bei Kleinkindern, die<br />
Fluoridtabletten einnehmen)<br />
• Fluorhaltige Mundspüllösungen.<br />
• Mit 2000 ppm 7 einmal wöchentlich nach dem<br />
Zähneputzen.<br />
• Mit 500 ppm 7 täglich Abends nach dem Zähneputzen (<br />
tägl. Ist wirksamer)<br />
o Fluorgelee nur auf zahnärztlicher Anweisung und durch den Zahnarzt ( ¼ -<br />
1/2 jährlich bei hoher Kariesanfälligkeit; nie ohne Mundhygiene- u.<br />
Ernährungsberatung! Kontraindikation bei Kindern unter 6 Jahren.<br />
Applikation mit individuellen Löffel über 5 min.<br />
o Fluorlacke<br />
• Nach Applikation ca. 2 Stunden nichts essen um Abrieb zu<br />
vermeiden<br />
• Kontraindikation bei Kindern unter 6 Jahren<br />
• Lack wird mit Wattepallet auf den Zahn aufgetragen (ätzt die<br />
Zahnoberfläche nicht an, sondern haftet durch Trägersubstanz)<br />
.<br />
- Fluoridprophylaxe bei kieferorthopädischer Behandlung mit herausnehmbareren<br />
Geräten
o Falls keine individuelle Prophylaxe durch den Patient je nach Bedarf<br />
viertel bis halbjährlich eine Fluoridprophylaxe (mit Gelee oder<br />
hochkonzentrierten Fluorid) durch den Kieferorthopäden oder Zahnarzt<br />
- Bei Behandlung mit festsitzenden Apparaturen<br />
o Vor Beginn 3 Mundhygieneunterweisungen<br />
o Bei Brackets 7 Fluoridmaßnahmen erst nach dem Einsetzten der<br />
festsitzenden Apparatur ( vor Einsetzten eventueller Misserfolg, weil<br />
Säure den Schmelz nicht genügend erreicht)<br />
o Bei Bebänderung 7 vor Bebänderung fluoridieren<br />
o Bei Patienten mit schon entmineralisierten Stellen abendliches Spülen<br />
mit fluoridhaltiger Lösung<br />
Aktivator<br />
44) Was passiert in der 1. und 2. Phase der Rückbissbehandlung mittels Aktivator S.368<br />
1. Phase:<br />
- Es stellt sich, zunächst nur muskulär geführt, eine neue<br />
Position der Mandibula ein. Diese Position ist allerdings<br />
ungesichert und jederzeit reversibel die sich aber<br />
zunehmend festigt<br />
- Dauer der ersten Phase beträgt 4 bis 6 Monate<br />
- Patient wird unsicher beim Zubeißen er „schwimmt“<br />
- Es entsteht ein Dualbiß<br />
- Durch die Veränderung der Unterkieferlage bzw. der<br />
Relation der oberen und unteren Zahnbögen zueinander<br />
kann es temporär zu einem seitlich offenen Biß kommen bei<br />
der eine dentale Abstützung des muskulär geführten UK nur<br />
in der Front zu finden ist<br />
2. Phase<br />
- hier kommt es mit fließenden Übergängen zu<br />
Umbauvorgängen des gesamten Gebisssystems:<br />
a. im Kieferwinkel<br />
b. im aufsteigenden UK-Ast<br />
c. im Kiefergelenk (Capitulum und Fossa)<br />
d. im Bereich der Alveolarfortsätze des OK und UK<br />
e. im Front- und Seitenzahngebiet<br />
f. in der orofazialen Muskulatur<br />
8) Wie nehmen Sie den Konstruktionsbiß bei einem Deckbiß vor, begründen Sie dies<br />
46) Konstruktionsbiß im Kantenbiß S. 386<br />
Wenn ein Deckbiß ( Klasse II,2) vorliegt wird der Konstruktionsbiß im Kantenbiß<br />
genommen. Würde man eine Einstellung in die Neutralbisslage versuchen, dann
könnte, aufgrund der oft hochgradig retroinklinierten oberen Frontzähnen, ein frontaler<br />
Kreuzbiß entstehen.<br />
Vertikal erfolgt der Konstruktionsbiß im Frontgebiet auch nicht mit der üblichen<br />
Sperre von 1 ½ mm, weil sonst beim tiefen Biß die Einstellung im Kantenbiß eine<br />
vertikale Sperre der Seitenzähne von 6mm und mehr mit sich bringen würde<br />
32) Welche Veränderungen im Bereich der oberen bzw. unteren Front erwarten Sie,<br />
wenn eine deutliche Unterkieferrücklage mit einem Aktivator behandelt wird? S. 386<br />
Es besteht die Gefahr, dass der ventralverlagerte Unterkiefer durch die angespannte<br />
Muskulatur wieder nach dorsal gezogen wird und dabei die unteren Inzisivi durch<br />
Druck der lingualen Kunstoffpartien weiter nach labial gekippt werden.<br />
Anteinklination der unteren Front<br />
11) Welche Probleme sind bei der Aktivatorbehandlung bei Rückbiß mit<br />
Anteinklination beider Fronten zu erwarten<br />
39) Wie wird der Konstruktionsbiß bei progenem Biß genommen?<br />
Der Konstruktionsbiß wird im maximalen Rückbiß genommen!<br />
Diese Einstellung kann durch Dorsalflexion des Kopfes und (leichten) unterstützenden Druck<br />
auf das Kinn erleichtert werden.<br />
Zumindest ein Kantenbiß sollte erreicht werden.<br />
Einstellung einer geringen distalen Bisslage ist (wenn überhaupt möglich) unschädlich und<br />
erwünscht.<br />
Nur geringe interokklusale Sperre im Seitenzahnbereich wählen wegen der Gefahr der<br />
Abschwächung des vertikalen Frontüberbisses.<br />
Mineralisationsstörungen/Durchbruchszeiten<br />
49) Welche Zähne sind betroffen, wenn es bei einem 6 jährigen Kind zu<br />
Mineralisationsstörungen kommt?<br />
S. 40 Permanente Zähne: 1er, 2er, 3er, 4er, 5er, 7er<br />
50) Welche Zähne sind betroffen, wenn es bei einem 2,5 jährigen Kind zu<br />
Mineralisationsstörungen kommt?<br />
S.40 Permanente Zähne: 1er, 2er 3er, 6er<br />
Milchzähne: 3er, 4er, 5er<br />
36) 10 Jahre
S. 40 Permanente Zähne: 3er, 4er, 5er, 7er, 8er<br />
21) Welche Zähne und welche Zahnanteile sind betroffen, wenn es bei einem 1-jährigen<br />
Kind zu Mineralisationsstörungen kommt?<br />
S. 40 Permanente Zähne: 1er, 2er, 3er, 6er<br />
Milchzähne: 1er, 2er, 3er, 4er, 5er<br />
22) Beschreiben sie den Durchbruchsstand und den Mineralisationsgrad der<br />
permanentern Zähne im 7. Lebensjahr.<br />
S. 40 Durchbruchsstand:<br />
OK u. UK 6er 1er 2er permanent<br />
Mineralisation:<br />
Auswirkungen<br />
38) Welche Auswirkungen auf dem permanenten Zahnkeim erwarten Sie bei Verlust<br />
eines Milchmolaren 3/4 Jahr vor Durchbruch des Nachfolgers?<br />
45) Welche Auswirkungen auf den permanenten Zahnkeim erwarten Sie bei Verlust<br />
eines Milchmolaren 2 Jahre vor Durchbruch des Nachfolgers. S. 49<br />
Ein vorzeitiger Milchzahnverlust kann sehr unterschiedliche Folgen für den<br />
nachfolgenden permanenten Zahnkeim haben. Es ist sowohl eine Verzögerung als<br />
auch eine Beschleunigung des Zahndurchbruchs möglich<br />
Verzögerung:<br />
Wenn über dem Keim des permanenten Zahnes nach Verlust des<br />
Milchzahnes noch eine Knochenschicht besteht. (Davon ist auszugehen,<br />
wenn der Verlust mehr als 1 ½ Jahren vor Durchbruch des<br />
permanenten Zahnes erfolgt) Antwort bei dieser Frage also<br />
VERZÖGERUNG<br />
Beschleunigung:<br />
Mit einer Beschleunigung des Durchtritts des permanenten Zahnes ist<br />
zu rechnen, wenn nach Verlust keine Knochenschicht über dem<br />
Zahnkeim des permanenten Zahnes besteht. (Davon ist auszugehen,<br />
wenn der Durchbruch des Nachfolgers in den nächsten 1 ½ Jahren zu<br />
erwarten ist. Bei dieser Frage trifft dieser Fall nicht zu!<br />
6) Auswirkungen des Daumenlutschen, Zungenpressen und Lippenbeißen.<br />
Daumenlutschen:<br />
- Alveoläre Stellungsfehler der oberen und unteren Schneidezähne (Anteinklination<br />
der oberen Inzisivi und Retroinklination z. T. auch Intrusion der unteren Inzisivi<br />
- Hemmung des vertikalen Wachstums der Alveolarfortsätze des OK u. UK im<br />
anterioren Bereich
- Bei stärkerer Ausprägung Ausbildung eines typischen lutschoffenen Bisses sehr<br />
häufig als asymmetrische Anomalie<br />
Zungenpressen:<br />
- Druckkräfte auf die Schneidezähne die erheblich über den normalen<br />
Belastungswerten liegen Formveränderungen im gnathischen System<br />
- Lokal pathologische Vorgänge im Zahnhalteapparat oder im Kiefergelenk<br />
- Anteinklination der oberen und unteren Inzisiven<br />
Lippenbeißen:<br />
- Druck der Unterlippe führt zu einer weiteren Protrusion der oberen und Retrursion<br />
der unteren Schneidezähne.<br />
- Ausbildung eines tiefen Bisses<br />
7) Auswirkungen des frühzeitigen Verlustes des 2. Milchmolaren S.49<br />
Die Stützzone, die sich von der distale Kante des 2ers bis zur mesialen Kante des 6-<br />
Jahresmolaren erstreckt, ist durc de frühzeitigen Verlust des 2. Milchmolaren versehrt<br />
(die Milchzähne können die Aufgabe der vertikalen und sagittalen Abstützung nicht<br />
mehr voll übernehmen). „Versehrt“ bedeutet, dass noch kein Platzverlust und keine<br />
unphysiologische Zahnverschiebung stattgefunden hat.<br />
Ist die Stützzone eingebrochen, so kommt es zur Positionsänderung d.h. Mesialstand<br />
des 6 Jahresmolar, Retroinklination von Schneidezähnen Raumeinengung in der<br />
Stützzone.<br />
Es sind unterschiedliche Folgen auf die Nachfolge des permanenten Zahnkeims<br />
möglich. Es kann zu einer Verzögerung oder zu einer Beschleunigung des<br />
Zahndurchbruches kommen. Die Mineralisation der permanenten Zähne ist bei<br />
Verzögerung oder Beschleunigung aber nicht unmittelbar betroffen d.h. retinierte<br />
Zähne werden voll ausgebildet und die Wurzeln der zu früh durchgebrochenen Zähne<br />
sind altersbedingt erst gering mineralisiert.<br />
Als weitere Folgen können auftreten:<br />
- Lokale Wachstumshemmung<br />
- Mittellinienverschiebung<br />
- Torsion (z.B. der ersten Molaren)<br />
- Stützzoneneinbruch<br />
- In diesem Fall ist rasche Mesialwanderung des Sechsjahresmolar möglich. Dies<br />
führt zu einer deutlichen Lückenverkleinerung (Raummangel für permanente<br />
Zähne<br />
Grundsätzliches<br />
5) Merkmale eines eugnathen Gebisses
- Volle Zahnzahl (keine Nichtanlage bzw. Überzahl)<br />
- normale Zahnform<br />
- gut ausgeformte Zahnbögen<br />
- kein Engstand, keine Lücken (Ausnahme im Milch- Wechselgebiß)<br />
- Keine Einzelzahnabweichung (Torsion, Kippung, Außenstand etc.)<br />
- Normale vertikale Position der Zähne (keine Elongation bzw. Infraokklusion)<br />
- korrekte Größen der Kieferbasen<br />
- korrekte Einlagerung der Kieferbasen in den Schädel<br />
- neutrale Okklusion, doppelzähniger Antagonismus<br />
- Übereinstimmung von Zahn- und Kiefermitten im Ober- und Unterkiefer<br />
Horizontaler Frontzahnabstand (Overjet) = 2 mm<br />
- Vertikaler Frontüberbiss (Overbite) = 3 mm<br />
- Labialer und bukkaler Überbiß der oberen Zähne<br />
- Ungehinderte statische und dynamische Okklusion<br />
- Funktionell einwandfreie Okklusionsverältnisse<br />
37) Welche Erklärungen gibt Baume für die physiologische Okklusionseinstellung des<br />
6jahr-Molar .<br />
23) Unterschied zwischen Zielinsky-Modus und Theorie nach Baume S.44<br />
Zielinsky-Modus:<br />
Zielinsky erklärt die neutrale Okklusionseinstellung mit einem Vorgleiten der<br />
Mandibula nach Erweiterung des oberen Zahnbogens mit Lückenbildung und<br />
Abrasion der Milchmolarenhöcker<br />
Baume geht davon aus, dass die „Affenlücken“ die im OK zwischen seitlichen<br />
Milchschneidezähnen und im UK zwischen Milcheckzähnen und ersten Milchmolaren<br />
bestehen, während des Zahnwechsels im OK durch den permanenten Eckzahn<br />
ausgefüllt werden während im UK dieser Platz für den Sechsjahresmolar zur<br />
Verfügung steht.<br />
die oberen 1. Prämolaren wandern geringfügig nach distal um Platz für den<br />
Eckzahn zu schaffen. Die oberen ersten Molaren wandern, wenn überhaupt,<br />
geringfügig nach mesial. Die unteren ersten Molaren wandern physiologisch deutlich<br />
nach mesial.<br />
Andere Erklärung: Unterschiedliche Breite der 2. Milchmolaren und der 2.<br />
Prämolaren<br />
9) Welche KFO-Behandlungen sind rezidiv gefährdet und welche weniger S.<br />
291ff<br />
Hohe Rezidivgefahr bei:<br />
- Progenie (durch anhaltendes Wachstum)<br />
- Transversale Erweiterung (besonders im UK, und im Eckzahnbereich stärker als<br />
im Molarenbereich)
- Einzelzahnbewegungen (z.B. Torsion)<br />
- Aktiver Extrusion bzw. Intrusion<br />
- Bewegung ohne Erreichung einer funktionellen Anpassung<br />
Geringe Rezidivneigung bei:<br />
- Bewegung unter Ausnutzung von Wachstum<br />
- Extraktionsfälle (auch bei diesen Fällen kann ein frontaler Engstand rezidivieren)<br />
- Überstellung einfacher Kreuz- bzw. Zwangsbisse<br />
15) Welche Schäden sind im Zuge einer KFO-Behandlung zu erwarten? Wie ist dem zu<br />
begegnen?<br />
Mögliche Schäden im Zuge einer KFO-Behandlung sind:<br />
- Wurzelresorptionen<br />
o Vermeidung durch:<br />
• Verwendung von schonenderen Behandlungstechniken wie<br />
flexiblere, dünnere Bögen, geflochtene Drähte, Verwendung<br />
elastischer bzw. superelastischer Drähte aus speziellen<br />
Legierungen. Einbiegen kraftreduzierender Loops<br />
• Regelmäßige Röntgenkontrolle<br />
- Karies<br />
o Vermeidung durch:<br />
• Fluoridierungsmaßnahmen vor Bebänderung<br />
• Optimierung der Mundhygiene des Patienten<br />
• Fluoridierungsmaßnahmen während der <strong>Kfo</strong>-Behandlung<br />
• Verwendung von fluoridhaltiger Befestigungszemente bzw.<br />
Fixierung der Bänder mit GIZ die sich weniger auswaschen und<br />
stärker am Zahn haften<br />
• Regelmäßige und sorfältige Kontrolle des Bandsitzes und<br />
Rezementierung von lockeren Bändern<br />
• Ernährungsberatung und -lenkung<br />
- Parodontopathien<br />
o Vermeidung durch:<br />
• Gute Mundhygiene<br />
• Keine Überlastung der Zähne<br />
- Vitalitätsverlust<br />
o Vermeidung durch:<br />
• Behutsames Vorgehen bei Extrusion und Intrusion und<br />
Verwendung von kurzwegigen Kräften<br />
17) Welche Schäden am Gebiß können durch kieferorthopädische Behandlungen<br />
entstehen?
30) Welche Anomalien sollten behandelt werden im Säuglingsalter, Milchgebiß, frühen<br />
Wechselgebiß und im Erwachsenengebiß? S. 61 ff<br />
Säuglinsalter:<br />
- LKG Spalten (bereits in der ersten Woche ist das Einfügen einer<br />
kieferorthopädischen Platte sinnvoll, die sowohl als trinkhilfe als auch zu<br />
pröoperativen Umformung des OK im Sinne einer Annäherung der<br />
Kiefersegmente dient).<br />
- Kinder mit Down Syndrom (Therapie mit Stimulationsplatten zur Korrektur von<br />
Zungenfunktionsstörungen und zum erreichen eines Mundschlusses<br />
Milchgebiß:<br />
- nur bei ausgeprägten skelettalen Dysgnathien wie:<br />
o Milchgebißprogenie<br />
o Retrogenie mit extrem vergrößerter Frontzahnstufe (z.B. > 10 mm)<br />
o Lateraler Kreuzbiß mit Gefahr der Wachstumshemmung<br />
o Ausgeprägte Form des lateralen bzw. progenen Zwangsbisses mit Gefahr<br />
einer artikulären Fixierung oder Wachstumsbeeinträchtigung<br />
o Extreme Formen des frontal offenen Bisses<br />
o Traumatisch bedingte Kieferanomalien<br />
o Sinnvollerweise erst, wenn problemlose Abdrucknahme möglich ist in<br />
den meisten Fällen nicht vor dem 4. Lebensjahr<br />
Frühes Wechselgebiß:<br />
- fast alle progenen Formen vom einfachen Kreuzbiß bis zur Progenie<br />
- extreme Rückbissformen<br />
- gravierende Habits<br />
- Behebung von Wachstumsbehinderungen, wie lateraler bzw. distaler Zwangsbiß<br />
- Evtl. Deckbissbehandlungen<br />
- Überwachung von Lücken (z.B. nach Milchzahnverlust, Trauma etc.)<br />
Erwachsenenalter:<br />
- kieferorthopädische chirurgische Maßnahmen (z.B. bei Progenie oder skelettal<br />
offenem Biß) weil eine konservative Behandlung im Kindesalter nicht indiziert<br />
war<br />
- Präprothetische Behandlung<br />
- Bei Kiefergeleksbeschwerden<br />
- Bei Myopathien bzw. Myoarthropathien<br />
31) Aus welchen Gründen kann eine kieferorthopädische Behandlung indiziert sein ( 5<br />
Indikationen)<br />
- Kariesprophylaxe<br />
- Parodontalprophylaxe<br />
- Verbesserung der Kau- und Abbeißfunktion<br />
- Verhütung von Kiefergelenkschäden<br />
- Verbesserung der Phonetik<br />
- Korrektur entstellender Anomalien<br />
- Allgemeingesundheitliche Gründe<br />
- Präprothetische Behandlung
- Prä- bzw. postoperative Kieferorthopädie<br />
14) Beschreiben Sie die wesentlichen Unterschiede im Wachstum des Ober- und<br />
Unterkiefers. Welche Bedeutung hat dies für die Prognose einer KFO-Behandlung?<br />
S. 23<br />
Die Vergrößerung des Oberkiefers erfolg im wesentlichen durch suturales Wachstum,<br />
die Vergrößerung des Unterkiefers erfolgt weitgehendst durch chondrales Wachstum.<br />
Prognose:<br />
- UK: Transversale Erweiterung des Unterkiefers rezidiviert sehr häufig<br />
- OK: KFO-Behandlungen des Oberkiefers haben eine viel bessere Aussicht auf<br />
Erfolg.<br />
16) Was verstehen sie unter unterminierender Resorption? Welche Zähne sind<br />
bevorzugt davon betroffen? S. 93<br />
Ein permanenter Zahn resorbiert nicht nur seinen Vorgänger sondern auch den<br />
benachbarten Milzahn.<br />
Besonders betroffen sind obere Milcheckzähne sowie die oberen und unteren zweiten<br />
Milchmolaren<br />
24) Was verstehen sie unter progressiven Entwöhnung?<br />
25) Plateaueinschliff, wann wird er durchgeführt?<br />
33) Was ist Fraktionierte Einschliff und wann wird er durchgeführt?
27) Welche Apparaturen werde als Retentionsgeräte verwendet<br />
28) Erklären sie den Begriff Intrusion, Extrusion, Wurzeltorque und Torsion<br />
12) Beschreiben sie die Indikation a) y-Platte b) geführten Platte c)<br />
Gegenkieferbügelplatte<br />
18) Sie sollen bei einer Patientin folgende Zahnbewegungen durchführen, transversale<br />
Zahnbogenerweiterung, Retrursion der Inzisivi und geringgradige Rotationen im<br />
Frontbereich? Welche Behandlungsgerät würden Sie einsetzen und warum?
47) Beschreiben Sie unter Berücksichtigung des Alter die Möglichkeit zum Abgewöhnen<br />
des Daumenlutschens.<br />
Tab. 4 S. 83<br />
- Kleinkind<br />
o Aufbringen übelschmeckender Stoffe (Wirksamkeit fraglich)<br />
o Mechanische Lutschbehinderung (umwickeln der Ärmel, zunähen<br />
des Nachthemdes u.s.w.) psychologisch bedenklich<br />
o Umstellen auf den Beruhigungssauger zum frühest möglichen<br />
Zeitpunkt das kleinere Übel ABER Entwöhnung des Nuckels bis<br />
zum 3. Lebensjahr , weil sonst evtl. offener Biß, vergrößerte<br />
Frontzahnstufe, seitlicher Kreuzbiß<br />
- Vorschulalter<br />
o Vermeidung bzw. Reduzierung psychischer Belastungen keine<br />
Strafandrohungen beim Lutschen sondern Zuwendung bzw.<br />
Ablenkung des Kindes (besonders vor dem Einschlafen)<br />
o Gespräch des Zahnarztes mit dem Kind Ausnutzen der Autorität<br />
des Zahnarztes.<br />
o Erinnerungsstütze Kalender, Sonnen-Regenkarte, Armbandagen,<br />
Daumenpflaster bei ABGEWÖHNUNGSWILLIGEN Kindern<br />
o Konfektionierten Mundvorhofplatte<br />
- Schulkinder<br />
o Schriftliches Ehrenwort<br />
o Ggf. Kinderpsychologische Beratung<br />
o Ggf. myotherapeutische Übungen<br />
o Ggf. apparative kieferorthopädische (Früh-)Behandlung<br />
- Rotationsgeräte<br />
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- Retensionsgeräte<br />
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- Fraktionierter Einschliff<br />
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- Elemente zur Erhaltung der Stützzone/Vor- und Nachteile