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Seniorenpost Ausgabe Dezember 2006 - in Straelen

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Inhaltsverzeichnis<br />

Weihnachtsgedicht, R<strong>in</strong>gelnatz Seite 3<br />

Weihnachtsgeschichte, ausgesucht von Gertrud Schummers Seite 4<br />

70 Jahre Wasserwerk, Bernhard Keuck Seite 6<br />

Effkes lüstere, Peter Brimmers Seite 10<br />

INFO: Projekt „Seniorenbüro“ Seite 12<br />

Hospiz: Hospizgedanke und Hospizbewegung, Norbert Roosen Seite 13<br />

Zur Geschichte der Hospizbewegung, Dr. Paul Becker, B<strong>in</strong>gen Seite 14<br />

Geplante Veranstaltungen der AWO - <strong>Straelen</strong>/Wachtendonk für 2007, Seite 18<br />

Me<strong>in</strong> Hobby: Der morgendliche Spaziergang Seite 19<br />

Das allgeme<strong>in</strong>e Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Seite 20<br />

Seniorenverbände fordern die Gleichbehandlung älterer Kunden Seite 20<br />

Alternatives Wohnform: Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Service Seite 21<br />

Vielfältige Aktivitäten ARG <strong>Straelen</strong> im 4. ten Quartal <strong>2006</strong>, Hans Rütten Seite 23<br />

Regionalsem<strong>in</strong>ar des Regierungsbezirks Düsseldorf am 07.09.<strong>2006</strong> <strong>in</strong><br />

Moers, Peter Danzer<br />

Seite 24<br />

S<strong>in</strong>d Sie fit für den W<strong>in</strong>ter, Gertrud Schummers Seite 25<br />

Witze, Witze, Witze Seite 26<br />

Der neue Vorstand des Seniorenbeirates Seite 27<br />

Foto Rückseite: Mit dem Abbruch der Nebengebäude des Marienhauses<br />

wurde im Oktober <strong>2006</strong> begonnen<br />

Seite 28<br />

2


Schenken<br />

Schenke groß oder kle<strong>in</strong>,<br />

Aber immer gediegen.<br />

Wenn die Bedachten<br />

Die Gaben wiegen,<br />

Sei de<strong>in</strong> Gewissen re<strong>in</strong>.<br />

Schenke herzlich und frei.<br />

Schenke dabei<br />

Was <strong>in</strong> dir wohnt<br />

An Me<strong>in</strong>ung, Geschmack und Humor,<br />

So dass die eigene Freude zuvor<br />

Dich reichlich belohnt.<br />

Schenke mit Geist ohne List.<br />

Sei e<strong>in</strong>gedenk,<br />

Dass de<strong>in</strong> Geschenk<br />

Du selber bist.<br />

Ihnen und Ihren Familien wünschen wir<br />

e<strong>in</strong> gesegnetes Weihnachtsfest und<br />

alles Gute für das Jahr 2007<br />

Ihr Seniorenbeirat<br />

3


Weihnachtsgeschenk e<strong>in</strong>es Matrosen<br />

Weihnachtsgeschenk e<strong>in</strong>es Matrosen<br />

Ausgesucht von Gertrud Schummers<br />

Tu, was du kannst, mit dem, was du hast,<br />

wo immer du bist.<br />

Sehr geehrter Herr Admiral,<br />

dieser Brief kommt mit e<strong>in</strong>em Jahr Verspätung.<br />

Trotzdem ist es wichtig, dass Sie ihn<br />

bekommen. Ich wurde von 18 Personen gebeten,<br />

ihn zu schreiben. Letztes Weihnachten<br />

war ich mit me<strong>in</strong>er Frau und unseren<br />

drei Söhnen <strong>in</strong> Frankreich. Wir fuhren von<br />

Paris nach Nizza, und fünf schreckliche Tage<br />

lang war so ziemlich alles schief gegangen,<br />

was nur irgendwie schief gehen konnte.<br />

Unsere Hotels erwiesen sich als „Touristenfallen“<br />

und unser Mietwagen brach zusammen.<br />

Dazu war es für fünf Personen viel<br />

zu eng <strong>in</strong> dem kle<strong>in</strong>en Auto, unsere Stimmung<br />

war gereizt. Als wir am Heiligen A-<br />

bend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em heruntergekommenen Hotel<br />

<strong>in</strong> Nizza Quartier bezogen, waren wir alles<br />

andere als <strong>in</strong> weihnachtlicher Stimmung. Es<br />

war kalt und regnerisch, als wir zum Essen<br />

g<strong>in</strong>gen. Wir fanden e<strong>in</strong> schäbiges kle<strong>in</strong>es<br />

Lokal, das mit kitschigem Weihnachtsschmuck<br />

dekoriert war. Es roch nach altem<br />

Fett. Nur fünf der Tische waren besetzt –<br />

zwei deutsche Paare, zwei französische Familien<br />

und e<strong>in</strong> amerikanischer Matrose. In<br />

e<strong>in</strong>er Ecke des Restaurants klimperte e<strong>in</strong><br />

Mann lustlos Weihnachtslieder auf dem<br />

Klavier. Ich war zu verbohrt, zu müde und<br />

unlustig, um auf dem Absatz kehrtzumachen.<br />

Als ich mich umsah, fiel mir auf, dass<br />

die anderen Gäste <strong>in</strong> eisiges Schweigen<br />

versunken waren. Der e<strong>in</strong>zige, dem es gut<br />

zu gehen schien, war der amerikanische<br />

Matrose. Er schrieb beim Essen e<strong>in</strong>en Brief,<br />

und dabei schmunzelte er. Me<strong>in</strong>e Frau bestellte<br />

unser Essen auf Französisch. Der<br />

Kellner brachte das Falsche, und ich warf<br />

me<strong>in</strong>er Frau Unfähigkeit vor. Sie brach <strong>in</strong><br />

Tränen aus. Die Jungs ergriffen für sie Partei,<br />

was nicht unbed<strong>in</strong>gt zur Besserung me<strong>in</strong>er<br />

Laune beitrug. In dem Augenblick gab<br />

der Vater der französischen Familie an dem<br />

Tisch zu unserer L<strong>in</strong>ken e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der<br />

wegen irgend e<strong>in</strong>er Nichtigkeit e<strong>in</strong>e<br />

Ohrfeige, und der Junge f<strong>in</strong>g an zu heulen.<br />

Rechts von uns f<strong>in</strong>g die dicke, blonde Deutsche<br />

an, ihren Mann zu beschimpfen. In<br />

diesem Augenblick fegte e<strong>in</strong> unangenehm<br />

kalter Luftzug durch das Lokal, und e<strong>in</strong>e<br />

alte Blumenverkäufer<strong>in</strong> kam zur Tür here<strong>in</strong>.<br />

Regen tropfte von ihrem abgetragenen<br />

Mantel, und die abgetretenen Schuhe h<strong>in</strong>terließen<br />

bei jedem Schritt kle<strong>in</strong>e Pfützen<br />

auf dem Boden. Mit dem Blumenkorb im<br />

Arm g<strong>in</strong>g sie von Tisch zu Tisch.<br />

„Blumen, Monsieur? Nur e<strong>in</strong> Franc!“ Ke<strong>in</strong>er<br />

kaufte ihr irgendetwas ab. Müde setzte<br />

sie sich an den Tisch zwischen uns und dem<br />

Matrosen. „E<strong>in</strong>en Teller Suppe, bitte“, bestellte<br />

sie beim Ober. „Ich habe heute noch<br />

ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Strauß verkauft“. Und an<br />

den Klavierspieler gewandt fügte sie mit<br />

heiserer Stimme h<strong>in</strong>zu: „Kannst du dir das<br />

vorstellen, Josef? Suppe am Heiligen<br />

Abend?“ Er deutete achselzuckend auf se<strong>in</strong>en<br />

eigenen leeren Teller. Der junge Matrose<br />

war mit dem Essen fertig und stand auf.<br />

Nachdem er se<strong>in</strong>en Mantel angezogen hatte,<br />

g<strong>in</strong>g er zum Tisch der Blumenfrau h<strong>in</strong>.<br />

„ Frohe Weihnachten!“, sagte er und griff<br />

sich zwei Sträußchen aus ihrem Korb. „Was<br />

macht das?“<br />

„Zwei Franc, Monsieur..“ Er drückte e<strong>in</strong>es<br />

der Sträußchen flach und schob es <strong>in</strong> den<br />

Brief, den er geschrieben hatte. Dann gab er<br />

der Frau e<strong>in</strong>e Zwanzigfrancsnote. „Ich kann<br />

Ihnen nicht herausgeben, Monsieur“, erwiederte<br />

sie „der Kellner kann bestimmt wechseln.“<br />

„Lassen Sie es gut se<strong>in</strong>!“ Er beugte<br />

sich über sie und küsste sie auf die Wange.<br />

„Das ist me<strong>in</strong> Weihnachtsgeschenk für<br />

Sie.“ Dann richtete er sich auf und kam an<br />

unseren Tisch. Er hielt mir das zweite<br />

Sträußchen entgegen und sah mich fragend<br />

an: „Würden Sie mir erlauben, Ihrer wunderhübschen<br />

Frau diese Blumen zu schenken?“<br />

Und ohne lange zu warten, drückte er<br />

sie ihr <strong>in</strong> die Hand, wünschte uns e<strong>in</strong> frohes<br />

4


Fest und wandte sich zum Gehen. Alle Augen<br />

waren auf den Matrosen gerichtet. Ke<strong>in</strong>er<br />

aß mehr. Alles war still. Und kaum war<br />

er zur Tür h<strong>in</strong>aus, da kehrte <strong>in</strong> dem Restaurant<br />

schlagartig Weihnachten e<strong>in</strong>. Die alte<br />

Blumenfrau sprang von ihrem Stuhl auf,<br />

wedelte mit dem Zwanzigfrancssche<strong>in</strong>, legte<br />

e<strong>in</strong> paar Tanzschrittchen h<strong>in</strong> und rief dem<br />

Klavierspieler zu: „Joseph, schau, das ist<br />

me<strong>in</strong> Weihnachtsgeschenk! Und ich teil es<br />

mit dir, damit wir zusammen schlemmen<br />

können!“ Der Klavierspieler stimmte das<br />

Lied vom guten König Wenzeslaus an. Se<strong>in</strong>e<br />

Hände flogen nur so über die Tasten, und<br />

er nickte mit dem Kopf im Takt. Me<strong>in</strong>e<br />

Frau bewegte ihren Blumenstrauß im<br />

Rhythmus der Musik. Sie strahlte und sah<br />

m<strong>in</strong>destens 20 Jahre jünger aus. Die Tränen<br />

waren aus ihren Augen gewichen, und ihre<br />

Mundw<strong>in</strong>kel waren nach oben gezogen. Als<br />

sie zu s<strong>in</strong>gen anf<strong>in</strong>g, ließen sich auch unsere<br />

drei Söhne nicht bitten und erfüllten mit ihren<br />

Stimmen den Saal. „Gut, gut“ riefen die<br />

Deutschen. Sie sprangen auf die Stühle und<br />

stimmten deutsche Lieder an. Der Kellner<br />

umarmte die Blumenfrau und mit ausladenden<br />

Gesten sangen sie auf Französisch. Der<br />

Franzose, der se<strong>in</strong>en Sohn geohrfeigt hatte,<br />

schlug im Takt mit der Gabel e<strong>in</strong>e Flasche<br />

an. Der Junge kletterte auf se<strong>in</strong>en Schoß<br />

und jubelte <strong>in</strong> k<strong>in</strong>dlichem Sopran. Die<br />

Deutschen bestellten We<strong>in</strong> für alle und<br />

schenkten ihn selber aus. Dabei umarmten<br />

sie alle Gäste und riefen Weihnachtswünsche<br />

aus. E<strong>in</strong>e der französischen Familien<br />

ließ e<strong>in</strong>e Flasche Champagner kommen,<br />

reichte Gläser herum und küsste uns alle auf<br />

die Wangen. Der Besitzer des Restaurants<br />

sang „Stille Nacht“ und wir fielen mit e<strong>in</strong>,<br />

die Hälfte von uns mit Tränen <strong>in</strong> den Augen.<br />

Von der Straße drängten immer neue<br />

Gäste here<strong>in</strong>, bis nur noch Stehplätze vorhanden<br />

waren. Die Wände bebten, weil so<br />

viele Hände und Füße im Takt der Weihnachtslieder<br />

klatschten und stampften.<br />

Kaum e<strong>in</strong> paar Stunden zuvor hatte e<strong>in</strong>e<br />

Handvoll missmutiger Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

schäbigen Restaurant gesessen – bis sich<br />

daraus mit e<strong>in</strong>em Mal das allerfröhlichste<br />

Weihnachtsfest entwickelte, das sie je erlebt<br />

hatten.<br />

Davon, sehr geehrter Herr Admiral, wollte<br />

ich Ihnen berichten. Als oberster Befehlshaber<br />

der US-amerikanischen Seestreitkräfte<br />

sollten Sie wissen, was für e<strong>in</strong> ganz besonderes<br />

Geschenk uns e<strong>in</strong> Matrose der US Navy<br />

machte – mir, me<strong>in</strong>er Familie und den<br />

anderen Gästen des Restaurants. Weil Ihr<br />

Seemann den Geist des Weihnachtsfestes<br />

im Herzen trug, brach er der Liebe und<br />

Freude Bahn, die wir unter so viel Ärger<br />

und Enttäuschung begraben hatten. Er hat<br />

uns Weihnachten geschenkt.<br />

Herzlichen Dank und e<strong>in</strong> gesegnetes Fest.<br />

William J. Lederer<br />

5


70 Jahre Wasserwerk<br />

Bernhard Keuck<br />

Mit größter Selbstverständlichkeit setzen<br />

wir se<strong>in</strong>e Verfügbarkeit voraus. Die Erkenntnis,<br />

es bei ihm mit dem wichtigsten<br />

Lebensmittel zu tun zu haben, ist zwar bei<br />

vielen durchgesickert, doch hat man manchmal<br />

den E<strong>in</strong>druck, dass wir es noch immer<br />

nicht richtig zu schätzen wissen: das Wasser,<br />

Grundstoff allen Lebens. Ke<strong>in</strong> Element<br />

ist schillernder. Ohne es <strong>in</strong> ausreichender<br />

Menge zu sich zu nehmen, kann der<br />

Mensch, wie andere organische Geschöpfe<br />

auch, nicht leben, schwappt es aber <strong>in</strong> zu<br />

großer Menge auf e<strong>in</strong>en zu, br<strong>in</strong>gt es als<br />

Hochwasser Fluten des Elends und der<br />

Zerstörung. <strong>Straelen</strong> ist <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Beziehung<br />

zum Wasser eher verwöhnt, das trifft vor<br />

allem auf die Leistungsfähigkeit se<strong>in</strong>es<br />

Wasserwerks <strong>in</strong> Kastanienburg und die dort<br />

zum Teil aus 80 m Tiefe geförderte Wasserqualität<br />

zu. Aber auch mit Blick auf Unwetter<br />

und Hochwasser könnte man <strong>Straelen</strong> als<br />

Insel der Seligen betrachten. Das verdanken<br />

wir vor allem der Lage des Orts fernab von<br />

großen Strömen oder reißenden Bächen.<br />

Hochwasser hat es früher zwar regelmäßig<br />

gegeben, doch das letzte Niershochwasser<br />

mit größeren Schäden <strong>in</strong> der Landwirtschaft<br />

liegt viele Jahrzehnte zurück. Lang und<br />

nicht immer idyllisch ist der Weg, den der<br />

Umgang mit dem Wasser <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong> zurückgelegt<br />

hat. Seit dem Mittelalter geschah<br />

die Förderung des Wassers im Stadtgebiet<br />

durch die Pumpen und Brunnen, die, zu<br />

Straßengeme<strong>in</strong>schaften gehörig, die Stadt <strong>in</strong><br />

Nachbarschaften e<strong>in</strong>teilten. Zu ihrer Benutzung<br />

bestanden genaue Regeln, die <strong>in</strong> den<br />

Nachbarschaftsstatuten niedergelegt waren.<br />

Dies Wasser diente vorwiegend als Tr<strong>in</strong>kwasser,<br />

zum Kochen und Wäschewaschen.<br />

Getrübt wurde die Hygiene durch die<br />

Plumpsklos, die sich zu oft <strong>in</strong> der Nähe der<br />

auch noch vorhandenen Privatbrunnen<br />

befanden. War man e<strong>in</strong>erseits bemüht, die<br />

menschlichen Fäkalien als kostbaren Dünger<br />

den Feldern und Gärten nicht vorzuenthalten,<br />

woh<strong>in</strong> sie <strong>in</strong> Driettonnen oder Jauchekarren<br />

verbracht wurden, so trugen andererseits<br />

die durch die Straßenr<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die<br />

Stadtgräben ablaufenden Abwässer aus<br />

Haus, Hof und Gewerbe ke<strong>in</strong>eswegs zur<br />

Steigerung der hygienischen Verhältnisse<br />

bei. Dass solche im wahrsten S<strong>in</strong>ne des<br />

Wortes zum Himmel st<strong>in</strong>kende Verhältnisse<br />

den Nährboden für Epidemien wie Cholera,<br />

Ruhr aber auch Pest abgaben, verwundert<br />

nicht, doch s<strong>in</strong>d diese Zusammenhänge erst<br />

heute am Beispiel von Großstädten wie<br />

Hamburg und Paris genau erforscht, den<br />

Menschen früher dürften sie verborgen<br />

geblieben se<strong>in</strong>. Was diese Umstände für die<br />

Wasserqualität der Brunnen genau bedeutete,<br />

lässt sich nur annäherungsweise sagen.<br />

E<strong>in</strong>e Untersuchung des Gesundheitsamtes<br />

Moers hatte 1928 den Nachbarschaftsbrunnen<br />

zwar vorzügliche Wasserqualität besche<strong>in</strong>igt,<br />

doch waren die Privatbrunnen<br />

nicht untersucht worden. E<strong>in</strong>e vergleichbare<br />

Untersuchung 1934 <strong>in</strong> Xanten erbrachte e-<br />

benfalls e<strong>in</strong>e niedrige Belastung der Nachbarschaftspumpen,<br />

ermittelte aber e<strong>in</strong>e hohe<br />

Belastung bei den Privatbrunnen. Als Gründe<br />

werden die zu ger<strong>in</strong>gen Entfernungen der<br />

Abortgruben von den Hausbrunnen angegeben,<br />

die vielfach weniger als 3 m betrugen.<br />

Die <strong>Straelen</strong>er Verhältnisse dürften damit<br />

vergleichbar gewesen se<strong>in</strong>. Noch 1922 gab<br />

es 14 öffentliche Brunnen <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong>, doch<br />

die Hauptlast der Wasserversorgung trugen<br />

die Privatbrunnen, deren Zahl der Bürgermeister<br />

1925 mit 1020 angibt. Da diese<br />

„E<strong>in</strong>richtungen“ der wachsenden Bevölkerung<br />

und modernen Standards nicht mehr<br />

entsprachen, fand der Plan e<strong>in</strong>er zentralen<br />

Wasserversorgung noch vor dem Ersten<br />

Weltkrieg auf die Agenda der Verantwortlichen.<br />

Mehrere Kommunen planten gleichzeitig<br />

e<strong>in</strong>e zeitgemäße Wasserversorgung,<br />

so entstand die Idee e<strong>in</strong>es Wasserverbunds<br />

von Nieukerk, Aldekerk, W<strong>in</strong>ternam, Stenden,<br />

Eyll, <strong>Straelen</strong> und Wachtendonk.<br />

Doch verh<strong>in</strong>derten der Weltkrieg und die<br />

Zwanziger Jahre e<strong>in</strong>e Ausführung.<br />

Erst 1936 ließen stabile F<strong>in</strong>anzen die Errichtung<br />

e<strong>in</strong>es Wasserwerkes zu, jetzt aller-<br />

6


d<strong>in</strong>gs alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong>er Regie. Das Projekt<br />

bestand aus mehreren Teilen: der Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nung<br />

im Pumpwerk Hetzert, wo<br />

man nach vielen Bohrungen auf Wasser<br />

führende Schichten gestoßen war, der Wasserbevorratung<br />

im Wasserturm an der Marienstraße,<br />

dem höchsten Punkt <strong>Straelen</strong>s<br />

und dem Rohrnetz, das das Wasser zur den<br />

Verbrauchern zu br<strong>in</strong>gen hatte. Den Zuschlag<br />

für Planung und Bauleitung erhielt<br />

der Wasser<strong>in</strong>genieur J. Endris aus Gerolste<strong>in</strong>.<br />

Mit großem Elan betrieb er die Aus-<br />

7


führung und schuf im Wasserturm an der<br />

Marienstraße auch e<strong>in</strong> neues architektonisch<br />

gelungenes Wahrzeichen. E<strong>in</strong> paar Zahlen<br />

mögen die Dimensionen dieses Beg<strong>in</strong>ns vor<br />

70 Jahren andeuten: die drei Pumpen <strong>in</strong><br />

Hetzert schaffen 90 cbm pro Stunde, der<br />

Behälter im Wasserturm fasste 250 cbm,<br />

das Rohrnetz wuchs auf 22 km Länge, gefördert<br />

wurden im ersten Jahr 39 993 cbm.<br />

Angeschlossen waren vorerst „nur“ die<br />

Stadt, Hetzert, Zandt und Kastanienburg mit<br />

3 650 E<strong>in</strong>wohnern, 500 Stück Großvieh und<br />

1 800 Stück Kle<strong>in</strong>vieh. Die Kosten betrugen<br />

365 000 RM. Wasserengpässe, zuletzt im<br />

trockenen Sommer 1935 und die geschilderten<br />

Misslichkeiten hatten die Bevölkerung<br />

längst von der Notwendigkeit e<strong>in</strong>er leistungsfähigen<br />

Wasserversorgung überzeugt,<br />

so dass Bürgermeister Bongartz nur <strong>in</strong> wenigen<br />

Fällen vom Zwangsanschluss<br />

Gebrauch machen musste, ungewohnter<br />

Protest schlug ihm aber bei se<strong>in</strong>em Vorhaben<br />

entgegen, die öffentlichen Pumpen wegen<br />

Verkehrsbeh<strong>in</strong>derung abzubrechen.<br />

Mehrfach musste er die Nachbarschaften<br />

dazu auffordern, bis S<strong>in</strong>t Pieters Pömpke<br />

am Markt 1938 als letztes Relikt jahrhunderte<br />

alten Brauchtums fiel. Die Jahrzehnte<br />

nach dem zweiten Weltkrieg s<strong>in</strong>d gekennzeichnet<br />

durch stetig steigenden Wasserverbrauch.<br />

Die mit WC, Duschen und<br />

Waschmasch<strong>in</strong>en aufrüstenden Haushalte<br />

auf der privaten und die mit Beregnungsanlagen<br />

nachziehenden Gärtner auf der betrieblichen<br />

Seite waren dafür die<br />

Hauptursache. Lag der Verbrauch 1954 bei<br />

139 736 cbm, so stieg er im heißen Sommer<br />

1959 schon auf 312 219 cbm. Die Pumpen<br />

<strong>in</strong> Hetzert waren diesem Ansturm nicht ge<br />

wachsen. Es mussten neue Wasserquellen<br />

gefunden werden. Nach e<strong>in</strong>em Zwischenspiel,<br />

<strong>in</strong> dem der Plan zum Ausbau des vom<br />

Fliegerhorst Venlo-Herongen 1941 errichteten<br />

Wasserwerks <strong>in</strong> Rieth 1959 fallen gelassen<br />

werden musste, wurde e<strong>in</strong> neues<br />

Wasserwerk am 04.06.1962 <strong>in</strong> Kastanienburg<br />

<strong>in</strong> Betrieb genommen. Se<strong>in</strong>e Grundlage<br />

waren ergiebige Wasser führende<br />

Schichten <strong>in</strong> 40 m Tiefe.<br />

Im Verwaltungsbericht 1974 heißt es: Mit<br />

Wasserturm: 05.12.1935<br />

dem Wasserwerk <strong>in</strong> Kastanienburg kann<br />

das gesamte 74 qkm große Geme<strong>in</strong>degebiet,<br />

e<strong>in</strong>ige Gebäude <strong>in</strong> Nettetal und e<strong>in</strong> Abnehmer<br />

<strong>in</strong> Arcen mit Wasser versorgt werden.<br />

Doch der heiße Sommer 1976 führte erneut<br />

an die Grenzen. Bis zu 6780 cbm mussten<br />

an Spitzentagen <strong>in</strong>s Rohrnetz gepumpt werden.<br />

Aufrufe zum Wassersparen erwiesen<br />

sich nicht als Lösung. Als zusätzliche Erschwernis<br />

musste man Pläne auffassen, dass<br />

sich Krefeld, Moers und Mönchengladbach<br />

mit Grundwassermengen im Gelderland<br />

versorgen wollten, e<strong>in</strong> Ans<strong>in</strong>nen, das die<br />

Kommunen des Gelderlands geme<strong>in</strong>sam betraf.<br />

Sie verbündeten sich daher am 27. September<br />

1977 zu e<strong>in</strong>em „Zweckverband zur<br />

Sicherstellung der Wasserversorgung“ im<br />

Südkreis. Der Rat der Stadt <strong>Straelen</strong> entschloss<br />

sich überdies zu e<strong>in</strong>em Kraftakt: e<strong>in</strong><br />

weiterer Brunnen wurde bis auf 80 Tiefe<br />

getrieben und die Aufbereitungsanlage erweitert.<br />

Das aus dieser Tiefe geförderte<br />

Wasser ist bis heute von bester Qualität,<br />

weist <strong>in</strong>sbesondere weniger Eisen als aus<br />

den anderen Schichten auf. Mit dieser neu<br />

erbohrten Quelle konnte die Stadt 1982 so-<br />

8


gar das Wagnis e<strong>in</strong>es Wasserlieferungsvertrags<br />

mit der Geme<strong>in</strong>de Wachtendonk e<strong>in</strong>gehen.,<br />

deren Wasser zu viel Nitrat enthielt.<br />

Als größere Investition musste e<strong>in</strong>e 8,5 km<br />

lange Transportleitung gelegt werden. Pro<br />

Jahr bezieht Wachtendonk seitdem etwa<br />

150 000 cbm aus <strong>Straelen</strong>. Die <strong>Straelen</strong>er<br />

Kapazität erreichte 1989 den Höchststand<br />

von 122 5000 cbm, e<strong>in</strong>e Größenordnung,<br />

die seitdem <strong>in</strong> etwa pro Jahr abgesetzt wird.<br />

Größere Investitionen der letzten Zeit s<strong>in</strong>d<br />

der Bau des 2000 cbm fassenden Re<strong>in</strong>wasserspeichers<br />

am Wasserturm 1984 und die<br />

Errichtung e<strong>in</strong>es neuen Wasserwerksgebäudes<br />

an Stelle des alten <strong>in</strong> Kastanienburg<br />

1994/95. Das alte Gebäude war <strong>in</strong> die Jahre<br />

gekommen und ließ wegen der veralteten<br />

Armaturen ke<strong>in</strong>e Aufbereitung des Wassers<br />

rund um die Uhr zu. In der neuen Anlage<br />

können <strong>in</strong> vier Kesseln bis zu 600 cbm<br />

Wasser <strong>in</strong> der Stunde aufbereitet werden,<br />

dies geschieht <strong>in</strong> drei Schritten: das Eisen<br />

wird durch Hydroanthrazit und Kies entzogen,<br />

die aggressive Kohlensäure verschw<strong>in</strong>det<br />

<strong>in</strong> den Rießlern, <strong>in</strong> denen das Wasser<br />

zusätzlich mit Sauerstoff angereichert wird<br />

und das Mangan filtert das Hydrogencarbonat<br />

heraus.<br />

9


Effkes lüstere<br />

Peter Brimmers<br />

Aus Vaters (geb. 1882) Karnevalskistchen<br />

habe ich kürzlich se<strong>in</strong>e Vorträge <strong>in</strong> Platt<br />

hervorgezaubert, die er bei manchen geselligen<br />

Veranstaltungen hielt, meist zu Anfang<br />

der 30er Jahre. Man erkennt bald, dass nach<br />

fast 80 Jahren bereits e<strong>in</strong>e Anzahl von<br />

mundartlichen Wörtern verloren gegangen<br />

ist, z. B. bei nachfolgendem Gedicht, das<br />

zuletzt <strong>in</strong> „Die W<strong>in</strong>dmühle“ am 17. 09.1949<br />

veröffentlicht wurde mit der Überschrift<br />

„En haarechtig Spööl“, e<strong>in</strong>e haarige Angelegenheit.<br />

Der Tierarzt Stelkens hatte e<strong>in</strong>en Adlatus,<br />

„Vessers Wellem“, Junggeselle, Pferdeknecht<br />

und Kutscher, auf se<strong>in</strong>en Herrn zugeschnitten<br />

an Alter und Aussehen. Da er<br />

auch bei den Behandlungen und Operationen<br />

assistierte, bediente er sich zuweilen<br />

auch der mediz<strong>in</strong>ischen Ausdrücke, <strong>in</strong><br />

<strong>Straelen</strong>er Platt umgewandelt, z. B. „Crême<br />

tartare“ hieß bei ihm „Creëmertart“. In dem<br />

Gedicht tritt der Fall e<strong>in</strong>, wo er den Arzt alle<strong>in</strong><br />

vertritt, was gründlich misslang!<br />

Dröck woor’t <strong>in</strong> den Härres on Weenterdaag,<br />

Heën woër suwat van den Dokter s<strong>in</strong>n<br />

Schlaag.<br />

Wenn en Kuh enne Kier niet gut kaolve<br />

koos,<br />

Off et Peerd haij sech doorgetrocke die<br />

Boors,<br />

Haij enne Möpp wat an den Huuf, de Geijt<br />

an den Tiën,<br />

Daon dokterten die Twië nett aolles beijiën.<br />

Wenn die Twië daon saame <strong>in</strong> dat Chaiske<br />

soëte,<br />

Koos me sech gaonz bestemmt drop verloëte,<br />

Besoonders wenn se schuckelde na Holland<br />

herien,<br />

Die Twië kriege Stroële <strong>in</strong> den Düstere te<br />

sien,<br />

Se haije werr en Kier gemakt sonn Tour,<br />

On woëre <strong>in</strong> Schaondele beij Rieterbur,<br />

Du woëre se suwat met dat Doktere kloër,<br />

On et goëf Water, gebraont, on dat es<br />

schwoër.<br />

Enne Viëdokter woër doër vör laongere<br />

Joër,<br />

Ennen Dokter, wie doër römm on tömm<br />

genne woër.<br />

Sonne schlauwe on ok ennen döchtegen<br />

Baas<br />

Met en Praxis, die g<strong>in</strong>g bis gönn Sie de<br />

Maas.<br />

Den Dokter, deën haij <strong>in</strong> den dröcken Tied,<br />

Enne Staolknääch, enne Meens, deë Wellem<br />

hiet.<br />

Op de Rückreis koëme se nevven et Wiesenthal,<br />

on droonke noch jidder en paar gruëte Boval.<br />

Du haije se suwat dat rääch Geweeg,<br />

On wortte onderhaons ok müh <strong>in</strong>t Geseech.<br />

Tegge negen Uhr komme se <strong>in</strong> Stroële aan.<br />

Van dat chaiske koosse die Twië baold niet<br />

vaan.<br />

Dat Perdje liet haonge die Uhre so laonk,<br />

On <strong>in</strong> de Kopp woëre se aollebeij ääch kraonk.<br />

10


Wie Wellem dat Perdje versorregt haij,<br />

On met s<strong>in</strong>ne Geschirrkroëm woër <strong>in</strong> de<br />

Reij,<br />

Du goëf et <strong>in</strong> de Köök en Paonn fresse Kerbuut,<br />

Die oët Wellem bes op et letzte Stöck uut.<br />

Den Dokter woër müh na son laonge Reis,<br />

On woër blij wie heën boove woër soonder<br />

Gegreijs.<br />

Heën g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> et Beet, on et düürte niet laong,<br />

Du schnoorkten heën, dat se baold wortten<br />

baong.<br />

Na en gut Vierelürske, du sprengt heën op,<br />

van aoll dat Gebimmel on van dat Geklopp.<br />

Heën hüërt wie se oonder de Döör opmaake,<br />

On wie immes vertellt over Geijtesaake.<br />

sööchte.<br />

Mar nauw goëf et nex mier te overlegge,<br />

Heën moos et nauw weete, wat heën daij<br />

segge.<br />

“Hier Dokter”, rüpt Grett, “Gott Daonk sitt<br />

geij hier,<br />

Nauw hüürt et ens kärme, dat ärme Dier,<br />

Nauw makt toch dat se wörd beëter gauw,<br />

Geij sitt toch aonders ömmer suë schlauw“.<br />

Heën bekickt sech dat Dier ens suë van de<br />

Kaont,<br />

On seët tegge Grett met en gruët Verstaond:<br />

Dat es aoll son Spöölke met die Geijt,<br />

Dat Dier dat lied an Hartleivegkeijt.<br />

Ennen Oogenbleck bluës, du woër bove s<strong>in</strong><br />

Vrouw,<br />

On seët teggen öre Baas: „Nauw hür ens<br />

gauw,<br />

In Gevohr stiët oonder an et Westerbruck<br />

En draagende Geijt, die hät Kräämp <strong>in</strong> den<br />

Buck.<br />

Deë Wellem deë kreeg ut s<strong>in</strong>n Doktertäss,<br />

Van van Schayckes Oëli sonn Litersfläss,<br />

„Suë Grett, nauw aolldag en Tass ut dat<br />

Krüxke,<br />

Daon sall et sech waal duuke <strong>in</strong> de Geijt ör<br />

Büxke.<br />

„Verdöllt“, seët den Dokter, „suë laat wegges<br />

en Geijt,<br />

Die Köösters Grett es wall nimmer gescheijt!<br />

Hür ens hier Vrauw, wetze wie ek dat maak<br />

Ek overdraag et bees ose Wellem die Saak“.<br />

Deë Wellem, deën brommte wall suë wat<br />

dorher,<br />

Maar sonn bitje doktere, dat daij heën toch<br />

geer,<br />

Heën noëm <strong>in</strong> dat Chaiske deën Dokterskaos<br />

met,<br />

On vuur daon heronder na Köösters Grett.<br />

Van wiits soëch heën aoll en Läämpke<br />

lööchte,<br />

Suë heën an s<strong>in</strong>n doktere doch, moos heën<br />

„Hier Dokter“, rüpt Grett, „nauw hüürt toch<br />

ens op,<br />

Et löppt mech aoll aolles roond door de<br />

Kopp,<br />

11


De Schitt hät die Geijt, die es niet verstoppt,<br />

Ek glüëf, gaij hebt mech bluës wat gefoppt”.<br />

Et stong ja de Praxis hier <strong>in</strong> Gevohr.<br />

Heën rüpt: „On verstoppt es de Geijt, dat<br />

doktere duunt waij,<br />

De Schitt, deën hät se noch neëvenbaij.<br />

Deën Wellem, deën doch <strong>in</strong> de Groond te<br />

verseenke,<br />

wie heën an s<strong>in</strong>ne gujen Dokter moos<br />

deenke,<br />

On dat heën suë wiet derneëve moos hauwe,<br />

Dat koos heën vör s<strong>in</strong>nen Dokter rechteg<br />

schauwe.<br />

Na enne Oogenbleck wörd s<strong>in</strong>ne Kopp<br />

wärr kloor,<br />

INFO: Projekt „Seniorenbüro“<br />

„Konzept zur Errichtung e<strong>in</strong>es Seniorenbüros“<br />

Im Rahmen ihrer Projektarbeit erarbeiten 5 Studenten der Hochschule Nijmwegen<br />

e<strong>in</strong> Konzept zur Errichtung e<strong>in</strong>es Seniorenbüros <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong>. Das Ergebnis wird im<br />

Mai 2007 präsentiert werden<br />

Norbert Roosen begrüßt die Studenten im <strong>Straelen</strong>er Rathaus<br />

12


Hospiz: Hospizgedanke und Hospizbewegung<br />

Norbert Roosen<br />

Am 30.10.<strong>2006</strong> referierten Dr. med. Johannes<br />

Horlemann und Herr Rudi Melzig<br />

über den Hospizgedanken und die<br />

Hospizbewegung im Vortragssaal der<br />

Volksbank <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong>.<br />

Frau Elvira Marcuse überreicht Herrn Melzig (li.) und Dr. Horlemann<br />

(re.) zum Dank für den Vortrag je e<strong>in</strong>en Blumenstrauß<br />

Ziel der ambulanten Hospizarbeit ist es ,<br />

die Lebensqualität sterbender Menschen zu<br />

verbessern. Im Vordergrund der ambulanten<br />

Hospizarbeit steht die ambulante<br />

Betreuung im Haushalt oder <strong>in</strong> der Familie<br />

mit dem Ziel, sterbenden Menschen e<strong>in</strong><br />

möglichst würdevolles und selbstbestimmtes<br />

Leben bis zum Ende zu ermöglichen.<br />

Die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden<br />

Menschen und ihrer Angehörigen stehen<br />

im Zentrum der Hospizarbeit. Wesentlicher<br />

Bestandteil ist das Engagement Ehrenamtlicher.<br />

Durch ihr qualifiziertes Engagement<br />

leisten sie ebenso wie professionelle<br />

Mitarbeit e<strong>in</strong>en unverzichtbaren Beitrag<br />

zur Teilnahme des sterbenden Menschen<br />

und der ihm nahe Stehenden am Leben.<br />

Die ambulante Hospizarbeit leistet e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag dazu, dass der palliative Versorgungsbedarf<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Art und von<br />

se<strong>in</strong>em Umfang her durch den<br />

E<strong>in</strong>satz ehrenamtlich tätiger Personen<br />

und weitere ambulante Versorgungsformen<br />

(z. B. vertragsärztliche<br />

Versorgung) im Haushalt<br />

oder der Familie erfüllt werden<br />

kann.<br />

Die Entwicklung der Hospizbewegung<br />

zeigt, dass nach wie vor e<strong>in</strong><br />

Interesse am helfenden Ehrenamt<br />

besteht. Es ist für viele Interessierte<br />

e<strong>in</strong> wichtiges und stark emotional<br />

bestimmtes Anliegen, Menschen<br />

auch am Ende des Lebens<br />

zu begleiten. Dieser Wunsch, zu<br />

helfen, ist durchaus positiv wahrzunehmen.<br />

Deshalb plant die Ambulante Hospiz-<br />

Initiative Kevelaer, Regionalgruppe der<br />

IGSL-Hospiz e.V., im nächsten Jahr die<br />

Heranbildung von ehrenamtlichen Lebens–<br />

und Sterbebegleitern <strong>in</strong> vier Intensivsem<strong>in</strong>aren<br />

mit <strong>in</strong>sgesamt 128 Unterrichtsstunden<br />

und e<strong>in</strong>em Praktikum mit 60 Stunden -<br />

verteilt auf e<strong>in</strong>en Zeitraum von etwa e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

Jahren. Dafür stehen als Referenten<br />

u.a. Dr. Paul Becker (Gründer und Ehrenvorsitzender<br />

der ISGL), Prof. Dr. Werner<br />

Burgheim (ehem. Vorsitzender der<br />

ISGL), Dr. Johannes Horlemann<br />

(Vorsitzender der ISGL) und Gottfried Rudolph<br />

(Lehrbeauftragter der ISGL) zur<br />

Verfügung. Die Sem<strong>in</strong>are werden nach den<br />

bundesweit anerkannten ISGL-Curriculum<br />

zertifiziert und <strong>in</strong> Kevelaer durchgeführt.<br />

Zur Geschichte der Hospizbewegung soll<br />

der folgende Artikel <strong>in</strong>formieren.<br />

13


Zur Geschichte der Hospizbewegung<br />

Dr. Paul Becker, B<strong>in</strong>gen<br />

I. "Wie alles anf<strong>in</strong>g"<br />

Jede Geschichte hat ihren Ursprung und<br />

Anfang - so auch die der Hospizarbeit <strong>in</strong><br />

Deutschland und es ist sicherlich gut, sich<br />

von Zeit zu Zeit immer wieder e<strong>in</strong>mal daran<br />

zu er<strong>in</strong>nern eben" wie alles anf<strong>in</strong>g" (und<br />

dann auch weiterg<strong>in</strong>g).<br />

Ke<strong>in</strong>e Pflanze und ke<strong>in</strong> Baum leben ohne<br />

Wurzeln und je fester diese im Boden haften,<br />

umso stabiler ist das Wachsen und Gedeihen<br />

dessen, was wir sehen und wahrnehmen.<br />

Die Geschichte der Hospizarbeit <strong>in</strong><br />

Deutschland hat e<strong>in</strong>e Vorgeschichte <strong>in</strong> den<br />

Vere<strong>in</strong>igten Staaten und <strong>in</strong> England. 1967<br />

hatte Elisabeth Kübler-Ross <strong>in</strong> den USA ihr<br />

Buch "O n Death And Dy<strong>in</strong>g" veröffentlicht<br />

und damit e<strong>in</strong> Nachdenken, schließlich e<strong>in</strong>e<br />

Bewegung ausgelöst, die 1971 den europäischen<br />

Kont<strong>in</strong>ent erreichte (mit der deutschen<br />

Übersetzung " Interviews mit Sterbenden).<br />

Im gleichen Jahre - also 1967 g<strong>in</strong>g<br />

Cicely Saunders im Südosten Englands daran,<br />

e<strong>in</strong> Haus für Menschen zu errichten, die<br />

"nur noch zu sterben hatten" und ke<strong>in</strong>e andere<br />

Bleibe fanden. Sie nannte diese E<strong>in</strong>richtung<br />

Hospice St. Christopher. Diese<br />

E<strong>in</strong>richtung wurde bei uns bekannt durch<br />

e<strong>in</strong>en am Fronleichnams tag 1971 im ZDF<br />

gezeigten Bildbericht des Jesuiten P. Re<strong>in</strong>hold<br />

Iblacker aus München. Für den<br />

23./24.10 1971 kündigte die katholische A-<br />

kademie Bayern <strong>in</strong> München e<strong>in</strong>e Tagung<br />

an mit dem Thema "Menschenwürdiges<br />

Sterben". Dabei wurde der oben genannte<br />

Filmbericht unter dem Titel "... noch 16 Tage"<br />

<strong>in</strong> deutschsprachiger Fassung erstmals<br />

gezeigt gleichzeitig berichtete Elisabeth<br />

Kübler-Ross - vom Bett ihrer sterbenden<br />

Mutter (<strong>in</strong> Zürich) kommend - erstmals vor<br />

e<strong>in</strong>em deutschen Forum über ihre Gespräche<br />

mit Sterbenden.<br />

Ich selbst hatte bei gleicher Gelegenheit die<br />

Aufgabe, über die Sterbesituation <strong>in</strong> unseren<br />

Krankenhäusern zu berichten - e<strong>in</strong> gewiss<br />

gewagtes Unterfangen, gab es doch bis<br />

dah<strong>in</strong> ke<strong>in</strong>erlei Erfahrungsberichte aus unseren<br />

Stationen. Umso deutlicher zeigte sich<br />

aber der Rückstand <strong>in</strong> unserem Lande gegenüber<br />

den Entwicklungen <strong>in</strong> den angelsächsischen<br />

Ländern, den es nunmehr aufzuholen<br />

galt. Am Tage danach rief ich <strong>in</strong><br />

unserem Krankenhaus <strong>in</strong> Limburg me<strong>in</strong>e<br />

Stationsschwestern zu e<strong>in</strong>er Konferenz zusammen<br />

und wir konfrontierten uns mit den<br />

folgenden Fragen:<br />

· Wie gehen wir <strong>in</strong> unserer Kl<strong>in</strong>ik mit<br />

Sterbenden um?<br />

· Wie gehen wir mit den mit betroffenen<br />

Angehörigen und Trauernden<br />

um?<br />

· Was bedeutet es für uns, wenn (auch<br />

uns) immer wieder Menschen sterben,<br />

die doch eigentlich <strong>in</strong> unsere<br />

Kl<strong>in</strong>ik gekommen waren um zu gesunden?<br />

· Wie sehen <strong>in</strong> unserer alltäglichen<br />

Arbeit Sterbesituationen aus und<br />

können wir es nach den gerade gewonnenen<br />

Kenntnissen e<strong>in</strong>fach dabei<br />

bleiben lassen?<br />

E<strong>in</strong> Prozess des Nachdenkens, aber auch<br />

zum Umdenken begann.<br />

II. "Was bewegte uns"<br />

Wenn ich an me<strong>in</strong>e eigene K<strong>in</strong>dheit <strong>in</strong> den<br />

30iger Jahren zurückdenke, dann geschah<br />

das Sterben der Menschen damals <strong>in</strong> der<br />

Regel zu Hause, <strong>in</strong> den bekannten vier<br />

Wänden, im Kreis der Familie und Nachbarn,<br />

also dort: wo der Mensch auch se<strong>in</strong><br />

Leben gelebt hatte. Selbst aus e<strong>in</strong>em Krankenhaus<br />

holte man die Sterbenden heim -<br />

Altenheime waren die Ausnahme, "S<strong>in</strong>gles"<br />

waren fast immer im Familienverbund e<strong>in</strong>bezogen.<br />

E<strong>in</strong> <strong>in</strong>stitutionalisiertes Sterben<br />

war eher die Ausnahme. Gewiss soll damit<br />

solch familiär e<strong>in</strong>gebundenes Sterben nicht<br />

glorifiziert werden, aber es war doch nicht<br />

das schlechteste - geschah es doch <strong>in</strong> der<br />

Geborgenheit erfahrenen Mite<strong>in</strong>anderlebens.<br />

Und der Begriff e<strong>in</strong>er Enthäuslichung<br />

14


des Sterbens (ZULEHNER) war ke<strong>in</strong>eswegs<br />

denkbar und auch nicht erfahrbar.<br />

Nach dem Krieg mit se<strong>in</strong>em massenhaftem<br />

Sterben hatte man ganz offensichtlich "des<br />

Sterbens genug" und erwartete gerade von<br />

der Mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie: "das Schlimmste<br />

zu verh<strong>in</strong>dern" und wir Ärzte fühlten uns,<br />

oft auch gerade unter dem Druck der Angehörigen,<br />

dazu verpflichtet, Leben um jeden<br />

Preis zu erhalten und damit auch das Sterben<br />

zu verh<strong>in</strong>dern (<strong>in</strong>direkt auch zu verlängern).<br />

Was dies für den Betroffenen meist<br />

bedeutete, wurde nicht erkannt und nicht<br />

h<strong>in</strong>terfragt und <strong>in</strong> den Institutionen (Krankenhäuser<br />

und Kl<strong>in</strong>iken), <strong>in</strong> denen solches<br />

geschah, wurde es zudem meist verdrängt <strong>in</strong><br />

so genannte "Sterbezimmerchen": e<strong>in</strong> sozialer<br />

Tod bevor der körperliche folgte.<br />

Solches hatten auch Elisabeth Kübler-Ross<br />

und Cicely Saunders <strong>in</strong> ihrer kl<strong>in</strong>ischen Alltagsarbeit<br />

erlebt und sich gefragt, ob sie<br />

denn selbst damit gut leben und sterben<br />

könnten. Dies führte <strong>in</strong> London zu ersten<br />

Hospizhäusern, <strong>in</strong> Kanada zu Hospizstationen<br />

(Queen Victorys Hospital <strong>in</strong> Montreal),<br />

<strong>in</strong> den USA vorwiegend zu e<strong>in</strong>em Verbund<br />

mit so genannten Hornes. Der schon erwähnte<br />

Film aus England hatte leider den<br />

zusätzlichen Untertitel "...e<strong>in</strong> Filmbericht<br />

aus e<strong>in</strong>er Londoner Sterbekl<strong>in</strong>ik" - e<strong>in</strong> Begriff,<br />

der für viele verbunden war mit der<br />

Vorstellung e<strong>in</strong>er erneuten Isolierung von<br />

Sterbenden. Unsere damalige Bundesregierung<br />

stellte unter anderem an die deutsche<br />

Bischofskonferenz die Frage, was man wohl<br />

dort von "Sterbekl<strong>in</strong>iken" halte und erhielt<br />

e<strong>in</strong>e ablehnende Antwort, zumal man sich<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft an e<strong>in</strong>em solchen<br />

Titel zunächst e<strong>in</strong>mal störte, ohne den Inhalt<br />

des dortigen Tun überhaupt zu kennen.<br />

Dem konnte nur begegnet werden durch<br />

persönliches Kennen lernen der Hospizarbeit<br />

im Rahmen von Hospitationen, sei es <strong>in</strong><br />

den USA, <strong>in</strong> Kanada oder <strong>in</strong> England. Dabei'<br />

mussten wir kennen lernen, dass es<br />

nicht nur e<strong>in</strong>en Auftrag gibt, alles zu tun,<br />

um e<strong>in</strong>em erkrankten Menschen wieder Genesung<br />

zu vermitteln (kurativ), sondern dass<br />

es auch die Aufgabe geben muss: bei so genannter<br />

"Unheilbarkeit" Heil <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em umfassenden<br />

ganzheitlichen S<strong>in</strong>ne l<strong>in</strong>dernd<br />

(palliativ) spürbar werden zu lassen. Allmählich<br />

kam dann auch noch die Frage h<strong>in</strong>zu,<br />

ob solche Angebote der Hilfe nur <strong>in</strong> Institutionen<br />

denkbar seien und nicht auch zu<br />

Hause. An die mit betroffenen H<strong>in</strong>terbliebenen<br />

wurde anfangs weniger gedacht und es<br />

dauerte schon e<strong>in</strong> paar Jahre, bis man sich<br />

allmählich an die Arbeit mit Trauernden<br />

heranwagte. E<strong>in</strong>es wurde jedoch schon<br />

recht bald offenkundig, nämlich, dass es e<strong>in</strong>en<br />

anderen Umgang mit dem Sterben geben<br />

müsse, wenn man der Frage nach der<br />

Würde <strong>in</strong> Zukunft gerechter werden wolle.<br />

E<strong>in</strong>e Erneuerung der Kultur des Sterbens<br />

erschien unverzichtbar geworden.<br />

III. Was war nun das Neue <strong>in</strong> den englischen<br />

Hospizen?<br />

Wenn man <strong>in</strong> London zum ersten Mal e<strong>in</strong><br />

Hospiz betrat, war man sofort bee<strong>in</strong>druckt<br />

von der Ruhe der Atmosphäre: ke<strong>in</strong>e Hektik,<br />

ke<strong>in</strong>e Lautstärken, ke<strong>in</strong> Stress. Der Gast<br />

(hospes) bestimmte den Ablauf von Tag<br />

und Nacht während se<strong>in</strong>es ihm noch verbleibenden<br />

Lebens. Ke<strong>in</strong> Kompetenzgerangel<br />

konnte persönliche Zuwendung<br />

stören. Jeder im Team übernahm dann<br />

und dort se<strong>in</strong>e Rolle, wann, wo und wie diese<br />

gerade von ihm erwartet wurde. Nicht<br />

mehr die Krankheit des Patienten stand im<br />

Vordergrund, vielmehr war der Kranke<br />

selbst im Mittelpunkt allen Geschehens.<br />

Se<strong>in</strong>e Diagnose stand ohnedies fest, e<strong>in</strong>e<br />

Beschränkung auf die Kontrolle se<strong>in</strong>er<br />

Symptome und Beschwerden genügte völlig.<br />

L<strong>in</strong>dernde (palliative) Maßnahmen - so gegen<br />

se<strong>in</strong>e Schmerzen, gegen e<strong>in</strong> Wundliegen,<br />

gegen Verdursten oder Verhungern,<br />

gegen alle belastenden Reize wie Husten,<br />

Erbrechen oder Hautjucken, für die Sicherung<br />

der Nachtruhe und für den Abbau von<br />

Ängsten) hatten alles Kurative abgelöst,<br />

e<strong>in</strong>mal abgesehen von Krisen<strong>in</strong>terventionen<br />

bei bedrohlichen und beherrschbaren Situationen.<br />

Alles geschah jedoch nur mit Zustimmung<br />

der Patienten und nie gegen deren<br />

Willen. Nur so kam nie der E<strong>in</strong>druck<br />

15


auf, etwa "austherapiert“, isoliert, abgeschoben<br />

oder vernachlässigt zu se<strong>in</strong>. Die<br />

ganzheitlichen Bedürfnisse (also körperlich,<br />

seelisch, sozial, spirituell, religiös und<br />

rechtlich) wurden situations- und bedarfsgerecht<br />

wahrgenommen und geachtet.<br />

Schließlich war die Wahl des Begleiters<br />

dem Patienten selbst anheim gestellt.<br />

Im Hospiz standen alle Türen offen, wenn<br />

möglich auch nachts - es sei denn, es bestanden<br />

andere Wünsche. Letztendlich gab<br />

es ke<strong>in</strong>e begrenzten Besuchszeiten, rund um<br />

die Uhr. So blieb der Gast e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Welt voller Lebendigkeit. Se<strong>in</strong> Recht<br />

auf Offenheit und Ehrlichkeit wurde respektiert.<br />

E<strong>in</strong>e noch so wohl geme<strong>in</strong>te<br />

"barmherzige Lüge" fand ke<strong>in</strong>en Platz, der<br />

Realität se<strong>in</strong>er eigenen Wahrnehmungen<br />

und Empf<strong>in</strong>dungen gemäß. Schon sehr bald<br />

war erkannt worden, dass e<strong>in</strong>e wichtige,<br />

wenn nicht die Voraussetzung für e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende<br />

Kommunikation mit dem Betroffenen<br />

se<strong>in</strong>e Schmerzfreiheit war. Es dauerte<br />

aber noch e<strong>in</strong>e Reihe von Jahren, bis dies<br />

allmählich erst verlässlich geregelt werden<br />

konnte. In Amerika entwickelte man zunächst<br />

e<strong>in</strong>e so genannte Brompton-Mixture<br />

(e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation von Coca<strong>in</strong> und Morphium);<br />

<strong>in</strong> London wurden re<strong>in</strong>e Morph<strong>in</strong>gaben<br />

verordnet, mussten jedoch wegen der<br />

zeitlich begrenzten Wirksamkeit <strong>in</strong> 4-<br />

stündlichen Abständen und <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Dosen<br />

e<strong>in</strong>genommen werden; e<strong>in</strong>e sehr aufwendige,<br />

Zeit fordernde und <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> der Nacht belastende Methode. Depot-<br />

Präparate standen damals noch nicht zur<br />

Verfügung. Dies hatte allerd<strong>in</strong>gs häufig zur<br />

Folge, dass an Entlassungen nach Hause <strong>in</strong><br />

der Regel nicht (und nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen) zu<br />

denken war. Dadurch g<strong>in</strong>g die Verweildauer<br />

häufig über Wochen und Monate, meist bis<br />

zum Tode h<strong>in</strong>. Letztendlich konnte jedoch<br />

hierdurch der E<strong>in</strong>druck von verb<strong>in</strong>dlichen<br />

Endstationen nicht erspart bleiben.<br />

Es dauerte erst bis <strong>in</strong> den Anfang der 80iger<br />

Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>, dass dem Bestreben nach e<strong>in</strong>er<br />

antizipativen (vorbeugenden) Schmerzverh<strong>in</strong>derung<br />

zum Durchbruch verholfen werden<br />

konnte. Und Deutschland stand nunmehr<br />

bei diesen Bemühungen schon <strong>in</strong> vorderster<br />

L<strong>in</strong>ie. Insbesondere war es der Verdienst<br />

unserer pharmazeutischen Industrie<br />

(Mundipharma Limburg), auf me<strong>in</strong> Drängen<br />

h<strong>in</strong> das erste retardiert wirkende Morph<strong>in</strong>präparat<br />

(MST ret) mit e<strong>in</strong>er 8-<br />

stündigen Wirksamkeit zur Verfügung gestellt<br />

zu haben. Damit war (nicht nur, aber<br />

auch) e<strong>in</strong>e 8-stündige Nachtruhe für den Patienten<br />

gewährleistet.<br />

IV. H<strong>in</strong>dernisse bei uns<br />

Alles Neue ist dem Menschen zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

fremd, es führt nicht ohne weiteres zu<br />

Enthusiasmus, eher zu e<strong>in</strong>em reservierten<br />

Abwarten bis h<strong>in</strong> zur Skepsis und zur Distanz.<br />

So erg<strong>in</strong>g es auch dem Hospizgedanken<br />

bei uns. Das hatte manchmal sogar se<strong>in</strong>e<br />

verstehbaren Begründungen.<br />

Da war zunächst e<strong>in</strong>mal die verme<strong>in</strong>tliche<br />

Grundaufgabe der Mediz<strong>in</strong>: nämlich immer<br />

kurativ tätig se<strong>in</strong> zu müssen. Gewiss<br />

wünscht sich der krank gewordene Mensch<br />

nichts sehnlicher als se<strong>in</strong>e Gesundung. Daher<br />

glaubte man lange Zeit nicht, dass es<br />

auch für die "Heil-Kunde" e<strong>in</strong>e humane<br />

Verpflichtung bei Unheilbarkeit zu geben<br />

habe und überlies diese Menschen nur allzu<br />

gerne dem Bereich religiöser Verantwortung<br />

und Zuständigkeit. Solches Verhalten<br />

führte bis h<strong>in</strong> zu persönlicher, unkollegialer<br />

und professioneller Ablehnung: "Die Sterbehelfer<br />

kommen nicht <strong>in</strong> unser Haus, sonst<br />

machen die aus unserem Krankenhaus geradezu<br />

e<strong>in</strong>e Sterbekl<strong>in</strong>ik“. E<strong>in</strong> Nachdenken,<br />

welches zu e<strong>in</strong>em klügeren Verhalten hätte<br />

verhelfen können, wurde blockiert - manchmal<br />

kann man solches auch heute noch erfahren.<br />

An die Seite der kurativen Mediz<strong>in</strong><br />

war e<strong>in</strong>e Palliativmediz<strong>in</strong> noch nicht getreten,<br />

es gab sie so noch gar nicht. Gelegentlich<br />

gipfelte solches Widersetzen sogar <strong>in</strong><br />

Formen des Mobb<strong>in</strong>gs.<br />

In der Pflege lief vieles nicht anders als <strong>in</strong><br />

der Mediz<strong>in</strong>; verständlich: s<strong>in</strong>d doch beide<br />

aufe<strong>in</strong>ander zugeordnet und angewiesen.<br />

Und e<strong>in</strong> junges Mädchen, das sich zum<br />

Krankenpflegeberuf entschieden hat, möchte<br />

doch die Kranken gesund pflegen und<br />

nicht nur sterben lassen. In der Ausbildung<br />

16


fehlten entsprechende Lehr<strong>in</strong>halte und Anleitungen.<br />

Alles <strong>in</strong> dieser Richtung wurde<br />

argwöhnisch registriert. Noch deutlicher<br />

wurden die Defizite <strong>in</strong> der Ausbildung zur<br />

Altenpflege spürbar. Den Begriff e<strong>in</strong>er<br />

"palliative care" gab es bis <strong>in</strong> die 90 iger-<br />

Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> vielerorts noch gar nicht. Die<br />

damals allgeme<strong>in</strong> gültigen Sterbeorte waren<br />

sowohl personell als auch strukturell auf<br />

Hospizarbeit im weitesten S<strong>in</strong>ne weder vorbereitet<br />

noch e<strong>in</strong>gestellt. Der Londoner<br />

Begriff e<strong>in</strong>er Sterbekl<strong>in</strong>ik war alles andere<br />

als verlockend und e<strong>in</strong>ladend und wurde am<br />

ehesten mit e<strong>in</strong>em Sterbeghetto identifiziert;<br />

dann könne man es ja auch bei den bekannten<br />

Sterbezimmerchen belassen.<br />

Nicht zuletzt erschien es nicht mehr als nur<br />

e<strong>in</strong>e Illusion, dem Wunsch des Sterbenden<br />

zu entsprechen, zum letzten Sterben nach<br />

Hause gehen zu können. Das Schw<strong>in</strong>den<br />

der Mehrgenerationen und Großfamilien<br />

unter e<strong>in</strong>em Dach führte schon <strong>in</strong> hohem<br />

Maße zu Vere<strong>in</strong>samungen mitten im Leben.<br />

In me<strong>in</strong>er Heimatstadt B<strong>in</strong>gen gab es bei<br />

etwa 28.000 E<strong>in</strong>wohnern schon bis zu 42%<br />

E<strong>in</strong>zelhaushalte (heute sollen es schon an<br />

die 50% se<strong>in</strong>) - und das bedeutet "S<strong>in</strong>gletum".<br />

In e<strong>in</strong>em gel<strong>in</strong>genden Leben mag es<br />

schon e<strong>in</strong>mal schön und wünschenswert ersche<strong>in</strong>en,<br />

dies ungebunden verwirklichen zu<br />

können - im Sterben bedeutet es aber oft<br />

den sozialen vor dem körperlichen Tod.<br />

Dem könne und sollte wohl auch nicht<br />

durch e<strong>in</strong>e erneute Institutionalisierung des<br />

Sterbens abgeholfen werden.<br />

Schlussendlich kamen umgehend natürlich<br />

auch Fragen der F<strong>in</strong>anzierbarkeit auf den<br />

Tisch. Bau, E<strong>in</strong>richtung und Erhaltung von<br />

räumlichen Vorgaben; Anleitung, Fortbildung<br />

und Versicherungsschutz für Ehrenamtliche;<br />

Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit<br />

- all dies war von Anfang an undenkbar<br />

gewesen, e<strong>in</strong>mal abgesehen von Pflegekosten,<br />

von der F<strong>in</strong>anzierung mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Leistungen und palliativ-therapeutischer<br />

Aufwendungen. Noch nicht e<strong>in</strong>mal die großen<br />

karitativen und diakonischen Trägerschaften<br />

fanden sich bereit, hier mitzuwirken<br />

- oft allerd<strong>in</strong>gs mit der sche<strong>in</strong>bar entschuldigenden<br />

Begründung: "Hospizarbeit<br />

brauchen wir nicht, das machen wir doch<br />

schon immer!" Doch was blieb da nun zu<br />

tun übrig? Nichts anderes als die Verwirklichung<br />

ehrenamtlicher Hospizdienste vor<br />

Ort: quasi e<strong>in</strong>e "Pionierarbeit im Dunkeln" -<br />

also e<strong>in</strong>e erneute Tabuisierung, so als müsse<br />

das Sterben der Gesellschaft im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

verborgen bleiben und damit vorenthalten<br />

werden. Es entsprach zwar der Realität,<br />

aber nicht dem Wunschdenken der meisten<br />

Menschen.<br />

V. Erste Schritte<br />

Die "Interviews mit Sterbenden" (Kübler-<br />

Ross) und der Filmbericht "... noch 16 Tage"<br />

aus London (Pater Iblacker S. J. mit Cicely<br />

Saunders) lösten recht unterschiedliche<br />

Reaktionen bei uns aus: Von heller Begeisterung<br />

bis zu tiefer Betroffenheit, von grenzenloser<br />

Zustimmung ("... das ist es") bis zu<br />

totaler Ablehnung (...versteckte Euthanasie<br />

<strong>in</strong> Ghettos), von persönlicher Unerfahrenheit<br />

und Hilflosigkeit der hauptamtlichen<br />

und ehrenamtlichen Dienste <strong>in</strong> Institutionen,<br />

<strong>in</strong> denen <strong>in</strong> der Regel bei uns gestorben<br />

wurde - bis h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>em nicht ganz arroganzfreien<br />

Selbstverständnis großer Verbände:<br />

"Sterbebegleitung brauchen wir<br />

nicht, dass machen wir sowieso schon". Im<br />

Grunde geschah aber auch dort so gut wie<br />

nichts! Was war nun s<strong>in</strong>nvoller weise zu<br />

tun?<br />

Es blieben eigentlich nur zwei grundlegende<br />

Schritte übrig: zum e<strong>in</strong>en der: dorth<strong>in</strong> zu<br />

gehen, wo schon etwas geschah; und zum<br />

anderen der: es dann vor Ort bei uns <strong>in</strong> die<br />

Tat umzusetzen. Und solches geschah dann<br />

auch unsererseits bereits <strong>in</strong> den frühen 70iger<br />

Jahren, zum e<strong>in</strong>en durch Hospitationen,<br />

beispielsweise <strong>in</strong> London, Chicago, New<br />

York und anderswo. Zum anderen war die<br />

Umsetzung danach bei uns allerd<strong>in</strong>gs vorerst<br />

nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en stationären E<strong>in</strong>heiten<br />

(Krankenhaus und Altenheim), die dem Gedanken<br />

e<strong>in</strong>er persönlichen Sterbebegleitung<br />

aufgeschlossen waren, möglich.<br />

E<strong>in</strong>e große Hilfe war uns damals u. a. die<br />

Bereitschaft von Elisabeth Kübler-Ross,<br />

nach Deutschland zu kommen, um über ih-<br />

17


e Erfahrungen zu berichten. Ihr erstes oder<br />

erster Workshop fand bereits 1973 <strong>in</strong> Kirchähr<br />

bei Limburg statt. E<strong>in</strong> erstes Sem<strong>in</strong>arangebot<br />

unsererseits an 7 Krankenschwestern<br />

e<strong>in</strong>er Koblenzer Krankenanstalt folgte<br />

dem unmittelbar (- <strong>in</strong>zwischen s<strong>in</strong>d diesem<br />

624 Grundsem<strong>in</strong>are bis heute gefolgt!).<br />

Gleichzeitig mit e<strong>in</strong>em Landarzt aus dem<br />

Ludwigshafener Umland wurden erste Behandlungen<br />

mit e<strong>in</strong>er alterierten Brompton<br />

Mixture (die im Orig<strong>in</strong>al bei uns nicht e<strong>in</strong>zusetzen<br />

erlaubt war) zur Schmerztherapie<br />

unternommen. Erste offizielle Versuche zur<br />

E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung von Lehr- und Erfahrungs<strong>in</strong>halten<br />

<strong>in</strong> die Krankenpflegeausbildung<br />

(etwa im Bereich der Sozialethik) wurden<br />

gewagt.<br />

Die Kirchen hielten sich (etwa bis <strong>in</strong> die<br />

Zeiten nach dem Konzil) im allgeme<strong>in</strong>en<br />

sehr zurück und verwiesen auf ihre sakramentalen<br />

Dienste und auf ihren Auftrag <strong>in</strong><br />

der Verkündigung, ohne dabei schon die<br />

ganzheitliche Betroffenheit der Sterbenden<br />

und ihrer Angehörigen und damit auch deren<br />

spirituelle Bedürfnisse erfasst zu haben.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs war die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er<br />

Trauerarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong><br />

diesen ersten Jahren noch nicht erkannt<br />

worden. Erst e<strong>in</strong>ige Zeit später wurde erstmals<br />

unsere Arbeit im Rahmen e<strong>in</strong>er Limburger<br />

Kreuzwoche thematisiert: "der<br />

Dienst der Kirche an der Grenze des Lebens".<br />

So blieb lange Zeit die Hospizarbeit die Sache<br />

von E<strong>in</strong>zelkämpfern - allerd<strong>in</strong>gs weitgehend<br />

frei von jeder Professionalität und<br />

<strong>in</strong>stitutionalisierter "Kompetenz"; die Sache<br />

von ehrenamtlich engagierten "Pionieren" -<br />

bis h<strong>in</strong> zu persönlicher Erschöpfung und<br />

mancher Resignation vom Gesundheitswesen<br />

(und <strong>in</strong>sbesondere von der universitären<br />

Gesundheitslehre), vom Staat und se<strong>in</strong>em<br />

Rechtswesen eher abwartend beargwöhnt<br />

als schon wohlwollend toleriert, schon gar<br />

nicht gefördert.<br />

Geplante Veranstaltungen der AWO - <strong>Straelen</strong> für 2007<br />

04. 01. 2007 Neujahrs - Frühstück - Sektempfang 9. 30 Uhr<br />

14. 02 2007 Besuch im Altenheim-Valent<strong>in</strong>stag<br />

20. 02.2007 Fastnacht <strong>in</strong> der AWO 14 °° Uhr<br />

22. 03. 2007 Frühl<strong>in</strong>gsfest <strong>in</strong> der AWO 14 °° Uhr<br />

10 .04. 2007 Osterkaffee <strong>in</strong> der AWO 14 °° Uhr<br />

10. 05. 2007 Muttertagskegeln 15 °° Uhr<br />

Zum Stadtfest: Grillen <strong>in</strong> der AWO<br />

12 °° Uhr<br />

09. 09. 2007 Herbstkirmes 14.30 Uhr<br />

04. 10. 2007 Erntedankfest 14 °° Uhr<br />

15. 11. 2007 Mart<strong>in</strong>skaffee 14 °° Uhr<br />

15. 12. 2007 Weihnachtsfeier 15 °° Uhr<br />

18


Me<strong>in</strong> Hobby: Der morgendliche Spaziergang<br />

Verfasser anonym<br />

Ich gehe täglich spazieren, auch wenn die<br />

Witterung schlecht ist. Die richtige, der<br />

Witterung angepaßte Kleidung schützt mich<br />

und hält mich warm. Großen Wert habe ich<br />

auf hochwertiges Schuhwerk gelegt. Lassen<br />

Sie sich Zeit beim E<strong>in</strong>kauf und achten Sie<br />

besonders auf geschmeidiges Obermaterial<br />

mit e<strong>in</strong>er gut bewegbaren aber stabilen Sohle.<br />

Probieren Sie oft, auch wenn der Verkäufer<br />

ungeduldig wird, es s<strong>in</strong>d schließlich<br />

Ihre Füße und Ihr Geld.<br />

Der morgendliche Spaziergang ist e<strong>in</strong> Genuss<br />

für den Körper. Die Lunge tankt frische,<br />

gleichsam re<strong>in</strong>e Luft. Sie füllt und<br />

leert sich im Wechsel des Atemrhythmus.<br />

Der Puls ist ruhig und gleichmäßig, nur<br />

schnellere Schritte und Ansteigungen können<br />

ihn beschleunigen. Ich fühle, me<strong>in</strong><br />

Kreislauf ist okay. Me<strong>in</strong>e Augen sehen im<br />

Licht der Morgendämmerung die Konturen<br />

der Bäume und Sträucher. Mit der Zunahme<br />

des Lichtes werden aus Konturen sich bewegende<br />

Strukturen – Blätter – Äste – Halme<br />

– Blüten, Farben leuchten. Ich höre die<br />

ersten zaghaften, leisen Vogelstimmen und<br />

versuche, den Vogel zu bestimmen. Ich höre<br />

me<strong>in</strong>e Schritte. Me<strong>in</strong>e Haut spürt die angenehme<br />

Kühle des Morgens oder auch den<br />

Regentropfen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Gesicht. Die Luft<br />

ist vermischt mit dem Balsamduft der am<br />

Niederrhe<strong>in</strong> wachsenden Pappeln.<br />

E<strong>in</strong> dünner Schleier Nebel liegt auf den<br />

Wiesen. - Me<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d da!<br />

Der tägliche, morgendliche Spaziergang ist<br />

e<strong>in</strong> Erlebnis <strong>in</strong> der Natur. Selbst kle<strong>in</strong>ste<br />

Veränderungen werden wahrgenommen<br />

und prägen sich <strong>in</strong>s Gehirn e<strong>in</strong>. Der Kopf<br />

wird frei von Balast, die Gedanken ordnen<br />

sich. Morgendliche Rückenschmerzen, die<br />

auch ich habe, s<strong>in</strong>d nach e<strong>in</strong>igen hundert<br />

Metern verschwunden. Bewegung, Spazierengehen<br />

ist die Mediz<strong>in</strong> für die Wirbelsäule,<br />

e<strong>in</strong> Medikament das ich mir selbst verschreibe,<br />

ganz ohne Arzt und es kostet<br />

nichts, möchte ich fast sagen. Alle Gelenke,<br />

die beim Spazieren bewegt werden, ernähren<br />

den Knorpel, das s<strong>in</strong>d die Hüfte, die<br />

Knie, die Füße und die Schultern, natürlich<br />

auch die Wirbelsäule. Die Empfehlung e<strong>in</strong>es<br />

Spaziergängers: Überw<strong>in</strong>den Sie Ihren<br />

<strong>in</strong>neren Schwe<strong>in</strong>ehund, starten Sie zu e<strong>in</strong>em<br />

Erlebnis dem<br />

„ SPAZIERERLEBNIS „<br />

Es ist sicherlich möglich, dass wir uns mal<br />

begegnen.<br />

Morgengedicht<br />

Jürgen Henkys<br />

Morgenlicht leuchtet, re<strong>in</strong> wie am Anfang<br />

Frühlied der Amsel, Schöpfer lobkl<strong>in</strong>gt.<br />

Dank für die Lieder, Dank für den Morgen,<br />

Dank für das Wort, dem beides entspr<strong>in</strong>gt.<br />

Sanft fallen Tropfen, sonnendurchleuchtet.<br />

So lag auf erstem Gras erster Tau.<br />

Dank für die Spuren Gottes im Garten,<br />

grünende Frisch, vollkommnes Blau.<br />

Me<strong>in</strong> ist die Sonne, me<strong>in</strong> ist der Morgen,<br />

Glanz der zu mir aus Eden aufbricht!<br />

Dank überschwenglich, Dank Gott am Morgen!<br />

Wiedererschaffen grüßt uns das Licht.<br />

19


Das Allgeme<strong>in</strong>e Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

Am 29. Juni <strong>2006</strong> hat der Bundestag und<br />

am 7. Juli <strong>2006</strong> der Bundesrat – nach e<strong>in</strong>em<br />

langen Diskussionsprozess - das Allgeme<strong>in</strong>e<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG) beschlossen.<br />

Mit dem Gesetz kommt Deutschland - endlich<br />

- se<strong>in</strong>er Verpflichtung nach, vier Richtl<strong>in</strong>ien<br />

der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft zum<br />

Schutz vor Diskrim<strong>in</strong>ierung <strong>in</strong> nationales<br />

Recht umzusetzen.<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Gesetz<br />

zur Umsetzung der Rechtsbereiche Arbeitsrecht,<br />

Zivilrecht, Beamtenrecht und Sozialrecht.<br />

Mit Hilfe dieses Gesetzes können<br />

sich Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger nun besser gegen<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung wehren. Sie haben die<br />

Möglichkeit, ihre Ansprüche ggf. auf dem<br />

Gerichtsweg geltend zu machen. Nach Ansicht<br />

der Bundesjustizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Brigitte<br />

Zypries könne der Staat zwar Toleranz im<br />

Umgang mite<strong>in</strong>ander nicht verordnen, aber<br />

durch se<strong>in</strong>e Rechtsordnung deutlich machen,<br />

was gesellschaftlich missbilligt wird.<br />

Im Arbeitsrecht (dem Schwerpunkt des Gesetzes)<br />

und <strong>in</strong>sgesamt bei den Instrumenten<br />

des Gesetzes sieht der Gesetzentwurf vor,<br />

die EU-Richtl<strong>in</strong>ien 1:1 umzusetzen. Die<br />

Ausgestaltung des Benachteiligungsverbotes,<br />

die Entschädigungsregeln bei nachgewiesener<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung, die Beweislastregel<br />

– jedoch ke<strong>in</strong>e Beweislastumkehr wie<br />

laut EU-Angaben gefordert - sowie die Beteiligung<br />

von Verbänden und Betriebsräten<br />

entsprechen dem von der EU vorgegebenen<br />

Rahmen. Nur an e<strong>in</strong>em Punkt im Zivilrecht<br />

geht das Gesetz über aktuelle EU-Vorgaben<br />

h<strong>in</strong>aus: Konzentriert auf sogenannte Massengeschäfte<br />

des täglichen Lebens<br />

(Verträge mit Gaststätten, Kaufhäusern, z.<br />

B. der Zugang zu Gaststätten) werden neben<br />

der ethnischen Herkunft und dem Geschlecht<br />

auch Benachteiligungen aufgrund<br />

der Religion oder Weltanschauung, des Alters,<br />

der sexuellen Identität oder e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung<br />

mit e<strong>in</strong>bezogen. Die beim Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend angebundene Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsstelle<br />

unterstützt Benachteiligte bei<br />

der Durchsetzung ihrer Rechte und hat die<br />

Aufgaben: Information, Beratung, Vermittlung<br />

(Mediation), wissenschaftliche Untersuchungen,<br />

Empfehlungen zur Beseitigung<br />

sowie Vermeidung von Diskrim<strong>in</strong>ierung zu<br />

formulieren sowie Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit<br />

zu leisten. Ältere Menschen<br />

s<strong>in</strong>d mit diesem Antidiskrim<strong>in</strong>ierungsgesetz<br />

nicht nur im Bereich Beschäftigung<br />

und Beruf – wie <strong>in</strong> den EU-<br />

Richtl<strong>in</strong>ien vorgesehen – berücksichtigt. Es<br />

gilt nun, ältere Menschen darüber zu <strong>in</strong>formieren<br />

und für dieses Thema zu sensibilisieren.<br />

Seniorenverbände fordern die Gleichbehandlung älterer Kunden<br />

Bei e<strong>in</strong>er Befragung von Banken und Versicherungen<br />

ist die Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der Senioren-Organisationen<br />

(BAGSO) auf Fälle von Altersdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

gestoßen. So ist der Abschluss e<strong>in</strong>er<br />

privaten Zusatz-Krankenversicherung <strong>in</strong> der<br />

Regel nur bis zum Alter von 65 oder 70<br />

Jahren möglich. Falls e<strong>in</strong>e Reisekrankenversicherung<br />

überhaupt noch abgeschlossen<br />

werden kann, steigt der Beitrag ab e<strong>in</strong>em<br />

bestimmten Alter um 50, 100 oder sogar<br />

250 % an. „Solche Unterschiede lassen sich<br />

nur schwerlich mit e<strong>in</strong>er risikogerechten<br />

Kalkulation erklären. Man hat eher den E<strong>in</strong>druck,<br />

es geht den betreffenden Unternehmen<br />

um Abschreckung“, so die BAGSO<br />

Vorsitzende Roswitha Verhülsdonk.<br />

Auch das Verhalten der Banken und Sparkassen<br />

wird von den Seniorenvertretern kritisiert.<br />

Insbesondere bei der Kreditvergabe<br />

spielt das Alter e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle,<br />

auch wenn es hier ke<strong>in</strong>e starren Altersgrenzen<br />

gibt. Die Banken berücksichtigen nicht<br />

nur die statistisch ger<strong>in</strong>gere Lebenserwartung<br />

älterer Menschen. Sie gehen häufig<br />

20


pauschal davon aus, dass die Rückzahlung<br />

des Kredits durch den E<strong>in</strong>tritt e<strong>in</strong>es Pflegefalls<br />

oder durch die Verm<strong>in</strong>derung der Rente<br />

im Falle der Verwitwung gefährdet ist.<br />

„Berechtigte Überlegungen, die aber im Ergebnis<br />

nicht dazu führen dürfen, dass Kredite<br />

von vornhere<strong>in</strong> verwehrt werden“, so<br />

Verhülsdonk. „Da müssen eben <strong>in</strong>dividuelle<br />

Lösungen gefunden werden, die den Interessen<br />

der Beteiligten gerecht werden.“ Besonders<br />

empörend f<strong>in</strong>det es die BAGSO-<br />

Vorsitzende, wenn Banken ihren langjährigen<br />

Kunden den Dispo-Kredit streichen,<br />

auch wenn der nie <strong>in</strong> Anspruch genommen<br />

wurde. Dass dies dann auch noch „zum<br />

Schutz des Kunden“ geschieht, zeigt, dass<br />

etwas mit dem Altersbild <strong>in</strong> unserer Gesellschaft<br />

nicht stimmt.<br />

Ältere Menschen haben e<strong>in</strong> Recht darauf,<br />

ebenso behandelt zu werden wie andere<br />

Kunden auch. Dies muss auch, so die Forderung<br />

des Dachverbands, der über se<strong>in</strong>e<br />

Mitgliedsorganisationen mehr als 12 Mio.<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren vertritt, im zivilrechtlichen<br />

Teil des neuen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

zum Ausdruck kommen. Es<br />

muss verh<strong>in</strong>dert werden, dass sich die Unternehmen<br />

nur die Ros<strong>in</strong>en aus dem Seniorenmarkt<br />

herauspicken und die älteren Menschen<br />

von Angeboten ausschließen, die allen<br />

anderen Kunden zur Verfügung stehen.<br />

Alternative Wohnform: Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Service<br />

Wohnen im Alter - Es gilt der Grundsatz:<br />

Selbstbestimmt und selbstständig.<br />

Die meisten Menschen wünschen sich, bis<br />

zum Tod <strong>in</strong> der eigenen Häuslichkeit selbstständig<br />

zu leben. Vielfach s<strong>in</strong>d die Wohnungen<br />

im Bestand, aber nicht dazu geeignet<br />

und Wohnungsanpassungen können nur<br />

bis zu e<strong>in</strong>em gewissen Grad Abhilfe schaffen,<br />

denn der Anpassung im Bestand s<strong>in</strong>d<br />

f<strong>in</strong>anzielle und technische Grenzen gesetzt.<br />

Die Umzugsbereitschaft älterer Menschen<br />

steigt und dies <strong>in</strong>sbesondere dann, wenn<br />

Wohnalternativen e<strong>in</strong>e langfristige Versorgungssicherheit,<br />

d. h. e<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zwischen<br />

verlässlicher Versorgung und dem<br />

möglichst langen Erhalt der Selbstständigkeit.<br />

Beim sogenannten Betreuten Wohnen oder<br />

Wohnen mit Service handelt es sich um e<strong>in</strong>e<br />

private Wohnform, für die es bislang ke<strong>in</strong>e<br />

eigene gesetzliche Regelung gibt. Die<br />

Begriffe s<strong>in</strong>d damit auch gesetzlich nicht<br />

geschützt. Lediglich im Heimgesetz f<strong>in</strong>det<br />

sich e<strong>in</strong>e Vorschrift zur Abgrenzung zum<br />

Pflegeheim. Im Wesentlichen handelt es<br />

sich um e<strong>in</strong>e Kopplung von altersgerechten<br />

Wohn- und Dienstleistungsangeboten. Ziel<br />

ist es, selbstständiges Wohnen mit bedarfsgerechten<br />

Hilfen zu verb<strong>in</strong>den. Der Grundgedanke<br />

des Betreuen Wohnens besteht dar<strong>in</strong>,<br />

soviel Selbstständigkeit wie möglich zu<br />

erhalten und so viel Betreuung wie nötig zu<br />

bieten, d. h. der Wohncharakter und nicht<br />

die pflegerische Versorgung steht im Vordergrund.<br />

Beim Betreuten Wohnen oder<br />

Wohnen mit Service schließt der Bewohner<br />

mit e<strong>in</strong>em Vermieter e<strong>in</strong>en Mietvertrag ab.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus schließt er mit e<strong>in</strong>em Service-<br />

oder Betreuungsanbieter - <strong>in</strong> der Regel<br />

e<strong>in</strong> ambulanter Pflegedienst - e<strong>in</strong>en Servicevertrag<br />

ab. Hier<strong>in</strong> ist die Abnahme von bestimmten<br />

Grundleistungen vere<strong>in</strong>bart. Der<br />

sogenannte Grundservice umfasst <strong>in</strong> der Regel<br />

Leistungen aus den Bereichen Haustechnischer<br />

Service und Betreuung/<br />

Persönlicher Service, z. B. Mülltonnenservice,<br />

W<strong>in</strong>terdienst, Information über<br />

Dienstleistungs- und Freizeitangebote, Vermittlung<br />

pflegerischer und betreuerischer<br />

Leistungen, Organisation von Geme<strong>in</strong>schaftsaktivitäten,<br />

- jedoch ke<strong>in</strong>e pflegerische<br />

Leistung!<br />

Für den Grund-Servicevertrag ist monatlich<br />

e<strong>in</strong>e Pauschale zu entrichten. Der Grund-<br />

Servicevertrag kann maximal für e<strong>in</strong>e Laufzeit<br />

von zwei Jahren geschlossen werden.<br />

Danach hat der Mieter die Möglichkeit, diesen<br />

zu kündigen und mit e<strong>in</strong>em anderen Anbieter<br />

e<strong>in</strong>en neuen Vertrag abzuschließen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus kann sich der Mieter nach<br />

21


eigenem Wunsch und Bedarf <strong>in</strong>dividuelle<br />

(zusätzliche) Wahlleistungen, z. B. aus dem<br />

Bereich der pflegerischen und hauswirtschaftlichen<br />

Dienste bei dem Betreuungsanbieter<br />

oder e<strong>in</strong>em Anbieter se<strong>in</strong>er Wahl,<br />

h<strong>in</strong>zukaufen.<br />

E<strong>in</strong>e Rund-um-die-Uhr-Versorgung ist im<br />

Betreuten Wohnen <strong>in</strong> der Regel nicht gewährleistet.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

zu beachten, dass viele Ältere <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Betreutes<br />

Wohnen mit dem Glauben ziehen, dort<br />

bis zum Tod bleiben zu können. Dies ist<br />

nicht immer möglich, da meist ke<strong>in</strong>e 24-<br />

Stunden-Betreuung gewährleistet ist. Liegt<br />

beispielsweise e<strong>in</strong>e schwere Demenz oder<br />

e<strong>in</strong>e aufwendige Pflegesituation vor, kann<br />

die Versorgung meist nicht mehr sichergestellt<br />

werden und e<strong>in</strong> Umzug <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pflegeheim<br />

sche<strong>in</strong>t unvermeidbar. E<strong>in</strong>e gute Beratung<br />

und differenzierte Information Interessierter<br />

ist daher vor E<strong>in</strong>zug unerlässlich.<br />

Kosten s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>heitlich. Zu den Kosten<br />

des Betreuten Wohnens oder des Wohnens<br />

mit Service lassen sich - aufgrund der<br />

vielfältigen Formen - ke<strong>in</strong>e abschließenden<br />

Aussagen machen. In jedem Fall trägt der<br />

Mieter die Mietkosten. Diese sollten sich <strong>in</strong><br />

Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete bef<strong>in</strong>den.<br />

Es gibt aber auch Angebote, deren<br />

Mietpreise weit darüber liegen, z. B. <strong>in</strong> Seniorenresidenzen.<br />

Neben der Miete s<strong>in</strong>d die<br />

üblichen Neben- und Heizkosten vom Mieter<br />

zu entrichten. Darüber h<strong>in</strong>aus entstehen<br />

Kosten für den Grundservice. Hier variieren<br />

die Preise zum Teil erheblich. Gemäß<br />

Heimgesetz muss das Entgelt von untergeordneter<br />

Bedeutung se<strong>in</strong>. Die Gesetzesbegründung<br />

erläutert hierzu, dass die Pauschale<br />

für den Grundservice nicht mehr als 20 %<br />

der monatlichen Miete betragen darf. Die<br />

Kosten für die Wahlleistungen richten sich<br />

nach den <strong>in</strong>dividuellen Wünschen und Bedürfnissen<br />

der Mieter. Die Ref<strong>in</strong>anzierung<br />

der Kosten erfolgt überwiegend aus eigenen<br />

Mitteln. Je nach Leistungsanspruch können<br />

<strong>in</strong>dividuelle grund- und behandlungspflegerische<br />

Leistungen von der Pflege- und/oder<br />

Krankenkasse sowie dem Sozialhilfeträger<br />

übernommen werden.<br />

Die Angebote des Betreuten Wohnens oder<br />

des Wohnens mit Service s<strong>in</strong>d sehr unterschiedlich<br />

und weisen e<strong>in</strong>e große qualitative<br />

Bandbreite auf. Für die zahlreichen Formen<br />

existieren noch ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> gültigen<br />

M<strong>in</strong>destanforderungen. Um hier Handlungs<br />

- und Orientierungssicherheit sowie<br />

Markttransparenz für Interessierte, aber<br />

auch für die Investoren sowie die planenden<br />

Architekten zu schaffen, wurde unter Federführung<br />

des M<strong>in</strong>isteriums für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales des Landes NRW<br />

e<strong>in</strong> „Qualitätssiegel Betreutes Wohnen für<br />

ältere Menschen NRW“ entwickelt. Dieses<br />

Qualitätssiegel wird zunächst für den Neubau<br />

entsprechender Angebote vergeben. E<strong>in</strong>e<br />

Erweiterung auf Bestandsangebote ist<br />

geplant. Die zugrunde liegenden Maßstäbe<br />

betreffen die Bereiche Bauwerk und Umfeld,<br />

Grundservice, Wahlservice sowie Vertragsgestaltung.<br />

Die im Qualitätssiegel aufgeführten<br />

Qualitätsmaßstäbe s<strong>in</strong>d als Empfehlungen,<br />

nicht als verordnete Vorgaben zu<br />

bewerten. Sie haben damit e<strong>in</strong>en freiwilligen<br />

Selbstverpflichtungscharakter. Die Prüfung<br />

und Verleihung des Qualitätssiegels<br />

„Qualitätssiegel Betreutes Wohnen für ältere<br />

Menschen NRW“ erfolgt im Auftrag des<br />

hierfür gegründeten „Kuratorium Qualitätssiegel<br />

Betreutes Wohnen für ältere Menschen<br />

NRW e. V.“ (s. www.seniorenwirt.<br />

de) durch die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik<br />

mbH (DGGT). Im<br />

„Kuratorium Qualitätssiegel Betreutes<br />

Wohnen für ältere Menschen NRW e. V.“<br />

ist die Landesseniorenvertretung NRW e.<br />

V. Mitglied und wird dort durch Ruth Hunecke<br />

vertreten.<br />

22


Vielfältige Aktivitäten<br />

ARG <strong>Straelen</strong> im vierten Quartal <strong>2006</strong><br />

Hans Rütten<br />

Die Zusammenkünfte der Alten- und Rentner-Geme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>Straelen</strong> erfreuen sich immer<br />

größerer Beliebtheit. Meist s<strong>in</strong>d es etwa<br />

70 Personen, die sich im Geme<strong>in</strong>dehaus St.<br />

Peter und Paul e<strong>in</strong>f<strong>in</strong>den, um Geme<strong>in</strong>schaft<br />

zu erleben.<br />

Beim Oktober-Treff feierte die Gruppe e<strong>in</strong>en<br />

Gottesdienst, bei dem Dr. Valent<strong>in</strong> an<br />

den Tagesheiligen Ignatius von Antiochien<br />

er<strong>in</strong>nerte. Anschließend genoss man die<br />

herbstliche Kaffeetafel. Als Gast war Bürgermeister<br />

Johannes Giesen ( Foto ) erchienen.<br />

In se<strong>in</strong>em traditionellen Jahresbericht<br />

über die „neuen Entwicklungen <strong>in</strong> <strong>Straelen</strong>“<br />

erläuterte er E<strong>in</strong>zelheiten zum „Bündnis für<br />

Familien“, sowie die Weiterentwicklung<br />

des „ Seniorenplan“ mit Hilfe e<strong>in</strong>er Gruppe<br />

von Studenten der Universität Nijmegen.<br />

Auch die Gewerbeansiedlung und die<br />

Wohnbauentwicklung, als auch der Stand<br />

des Altenheimbaus waren Themen des Berichtes.<br />

Aufmerksame Zuhörer waren ihm<br />

gewiss.<br />

Im November er<strong>in</strong>nerte Pastoralreferent<strong>in</strong><br />

Sigrun Bogers an e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvolle Geschichte<br />

aus dem Alten Testament ( ca.1100<br />

Jahre v. Chr.).<br />

Der Vortrag „Rut und Naomi- zwei Generationen,<br />

zwei Wege unter Gottes Segen“<br />

schildert das Zusammenwirken von Jung<br />

und Alt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bedrängten Zeit. Die geme<strong>in</strong>same<br />

Bewältigung der Probleme zeigte<br />

Möglichkeiten auf, die beispielhaft waren.<br />

Auch heute noch aktuell.<br />

Der Besuch des hl. Nikolaus im <strong>Dezember</strong><br />

ist bei der ARG immer e<strong>in</strong> besonderes Ereignis.<br />

Macht er doch deutlich, dass das<br />

Brauchtum e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert hat. Bei<br />

dieser Gelegenheit wird e<strong>in</strong> herzlicher Dank<br />

an das bewährte ARG-Team ausgesprochen.<br />

Für die Gestaltung des Jahresprogramms<br />

s<strong>in</strong>d aktiv:<br />

Marga Lemmen, Gisela Oslislo, Nelly Murmann,<br />

Luise Schopmans, Maria Harmes<br />

und Hildegard Hooge, die mit immer neuen<br />

E<strong>in</strong>fällen die Treffen attraktiv gestalten.<br />

23


Regionalsem<strong>in</strong>ar des Regierungsbezirks Düsseldorf<br />

am 07.09.<strong>2006</strong> <strong>in</strong> Moers<br />

Peter Danzer<br />

Die Landesseniorenvertretung, vertreten<br />

durch den stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Egon Backes, hatte am 07.09. <strong>2006</strong> z u<br />

e<strong>in</strong>em Regionalsem<strong>in</strong>ar nach Moers <strong>in</strong>s<br />

neue Rathaus e<strong>in</strong>geladen.<br />

Der E<strong>in</strong>ladung waren 39 Personen gefolgt.<br />

Zur Tagesordnung :<br />

1. Begrüßung<br />

1a. Grußworte<br />

2. Annahme und Erweiterung der<br />

Tagesordnung<br />

3. Vorstellung des Demenz-Service–<br />

Zentrum Reg. Niederrhe<strong>in</strong><br />

4. Zwei Jahre Landesstelle Pflegende An<br />

gehörige<br />

5. Aktuelle Seniorenpolitik<br />

6. Zusammenfassung<br />

7. Schlussworte<br />

Zu 1. Herr Egon Backes eröffnete die Tagung<br />

und begrüßte alle Anwesenden. Besonders<br />

begrüßte er die stv. Bürgermeister<strong>in</strong><br />

, Frau Erika Scholten , den Vorsitzenden<br />

des Seniorenbeirates der Stadt Moers, Herr<br />

He<strong>in</strong>z Dieter Holzum, Frau Monika Hohmann,<br />

die Referent<strong>in</strong>nen des Demenz- Servicezentrums<br />

Birgit Meyer und Petra Goller,<br />

sowie Frau Zeller und Frau Brandt von<br />

der Landesstelle Pflegende Angehörige.<br />

Zu 1a Die stv. Bürgermeister<strong>in</strong> Frau Scholten<br />

begrüßte die Teilnehmer im Namen der<br />

Stadt Moers und schilderte die Entwicklung<br />

des Seniorenbeirates und Herr Holzum gibt<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grußwort e<strong>in</strong>en Überblick über<br />

die Arbeit des Seniorenbeirates.<br />

Zu 2 Die Tagesordnung wird angenommen.<br />

Herr Backes weist daraufh<strong>in</strong>, dass es<br />

wünschenswert sei, Themenvorschläge zur<br />

Gestaltung des Sem<strong>in</strong>ars e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Zu 3 Frau Goller und Frau Meyer berichten<br />

über die Zielvorstellung und die Organisation<br />

des Demenz- Servicezentrums .<br />

Schwerpunkte <strong>in</strong> der Arbeit des Demenz-<br />

Servicezentrums für die Region Niederrhe<strong>in</strong><br />

s<strong>in</strong>d ;<br />

- Unterstützende Öffentlichkeits - und<br />

Informationsarbeit<br />

- Aufbau, Unterstützung und fachliche<br />

Begleitung von flächendeckenden<br />

Entlastungsangeboten<br />

- Vernetzung / Kooperation<br />

Näheres können Sie über : www.demenzservice-nrw.de<br />

erfahren.<br />

Zu 4 Frau Zeller berichtet über die Landesstelle<br />

Pflegende Angehörige, deren Erfolge<br />

sowie über weitere Planungen. Träger ist<br />

die Landesseniorenvertretung NRW e.V.<br />

Förderer ist das M<strong>in</strong>isterium für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales des Landes NRW.<br />

Das Projekt läuft von September 2004 bis<br />

August 2007. Zu erreichen ist die Landesstelle<br />

unter der Sevicerufnummer 0800-220<br />

4400 Auskunft geben auch e<strong>in</strong>e Broschüre<br />

„18 Fragen zur häuslichen Pflege“, sowie<br />

e<strong>in</strong> Faltblatt „Schritt für Schritt zur häuslichen<br />

Pflege“. Auch über die Homepage:<br />

www.lpfa-nrw.de kann man verschiedenes<br />

abfragen.<br />

Zu 5-7 Aus der Diskussion zu den Themenvorschlägen<br />

hatten sich schon e<strong>in</strong>ige Punkte<br />

ergeben. Weitere Punkte waren :<br />

- mögliche Konstituierungsformen von<br />

Seniorenvertretungen<br />

- Pressearbeit<br />

- Altersdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

- Vorschlag Telefonnummer der Seniorenvertretung<br />

<strong>in</strong> allen Telefonbüchern<br />

- Zum Baurecht : Geplante Verlagerung<br />

der Sozialen Wohnungsbelegung von<br />

den Kommunen auf die Kreise zum<br />

01.02.2007<br />

Mit H<strong>in</strong>weis auf das Regionalsem<strong>in</strong>ar 2007<br />

können noch Themen für die „Austauschgespräche“<br />

e<strong>in</strong>gereicht werden. Veranstaltungsort<br />

wird voraussichtlich Düsseldorf<br />

oder Essen se<strong>in</strong>. Herr Backes bedankte sich<br />

bei den Teilnehmern für die Bereitschaft an<br />

den Sem<strong>in</strong>aren teilzunehmen und für die regen<br />

und aufgeschlossenen Diskussionsbeiträgen<br />

und wünschte allen e<strong>in</strong>e gute und unfallfreie<br />

Heimfahrt.<br />

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S<strong>in</strong>d Sie fit für den W<strong>in</strong>ter?<br />

Was tun sie für sich ? Achten Sie auf Ernährung,<br />

Kleidung, Ansteckungsrisiko?<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Tipps :<br />

Nehmen Sie im W<strong>in</strong>ter heimische Gerichte<br />

auf ihren Speiseplan, wie Kohlsorten, Kartoffeln,<br />

Schwarzwurzeln, rote Bete, Sp<strong>in</strong>at,<br />

Lauch, Feldsalat usw. .Diese Gerichte bieten<br />

uns reichlich Vitam<strong>in</strong>e und M<strong>in</strong>eralstoffe.<br />

Obstsorten, wie Bananen enthalten gute<br />

Laune-Hormone, Äpfel, Kiwis, Zitrusfrüchte<br />

s<strong>in</strong>d besser als Vitam<strong>in</strong>pillen.<br />

Bei der Kleidung sollten Sie ganz besonders<br />

auf warme Füße achten, sonst wird die Rachenschleimhaut<br />

schlechter durchblutet und<br />

kühlt aus. Krankheitserreger können dann<br />

leichter angreifen. E<strong>in</strong>e Kopfbedeckung ist<br />

auch sehr wichtig, weil 70 % der Körperwärme<br />

über den Kopf abgestrahlt wird<br />

Öfter die Hände waschen verr<strong>in</strong>gert die Ansteckungsgefahr.<br />

Erkältungsviren, die mit<br />

den Händen aufgefangen werden, lauern<br />

überall.<br />

Was zieht uns <strong>in</strong>s Helle?<br />

Licht ist unser Energielieferant. Die Zirbeldrüse<br />

schüttet das Glückshormon Seroton<strong>in</strong><br />

aus. Im Gegensatz dazu macht Lichtmangel<br />

müde. Wer täglich nach draußen geht, auch<br />

an den kurzen Tagen und bei schlechtem<br />

Wetter, wirkt Stimmungstiefs deutlich entgegen.<br />

Test: Was tun Sie für sich<br />

Ich treibe Sport<br />

3 - 4 mal / Woche 1 - 2 mal / Woche nie<br />

3 Punkte 1 Punkt 0 Punkte<br />

Ich gehe nach draußen<br />

Tägl. m<strong>in</strong>d. 20 M<strong>in</strong>uten 3 mal / Woche 0 Punkte<br />

3 Punkte 1 Punkt 0 Punkte<br />

Ich esse Obst/Gemüse<br />

3 - 5 mal / täglich e<strong>in</strong>mal täglich selten<br />

3 Punkte 1 Punkte 0 Punkte<br />

Ich mache täglich etwas, worauf ich mich freue<br />

täglich ke<strong>in</strong>e Zeit selten<br />

3 Punkte 1 Punkt 0 Punkt<br />

Ich bewege mich m<strong>in</strong>destens 20 M<strong>in</strong>uten am Stück<br />

täglich 3 - 4 mal / Woche seltener<br />

3 Punkte 1 Punkt 0 Punkte<br />

Zählen Sie Ihre Punkte zusammen und schauen Sie nach, ob Sie sich optimal auf den W<strong>in</strong>ter<br />

e<strong>in</strong>gestellt haben. Bei 13-15 Punkte bef<strong>in</strong>den Sie sich voll im grünen Bereich !<br />

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Tipps zum Test<br />

Sport: Es tut dem Körper gut, wenn man<br />

m<strong>in</strong>destens 3 x pro Woche se<strong>in</strong>en Puls<br />

sportlich erhöht. Faustregel für den Pulsschlag<br />

pro M<strong>in</strong>ute: 180 m<strong>in</strong>us Lebensalter.<br />

Bewegung: Wer ke<strong>in</strong>en Sport treiben kann,<br />

sollte sich wenigsten im Alltag ausreichend<br />

bewegen: Spazieren gehen, den Hund Gassi<br />

führen, zu Fuß e<strong>in</strong>kaufen usw.<br />

Ernährung: 5 x am Tag e<strong>in</strong>e Portion Obst<br />

oder Gemüse verzehren, raten Mediz<strong>in</strong>er.<br />

Wenigsten e<strong>in</strong>en Apfel täglich sollte man<br />

essen. Zu viel Fleisch und Fette machen<br />

Stimmung und Immunsystem zu schaffen.<br />

Licht: Selbst e<strong>in</strong> trüber Himmel ist tausendfach<br />

heller als Glühlampen. Wer <strong>in</strong> Dunkelheit<br />

an die Arbeit und zurück fährt, sollte<br />

wenigsten die Mittagspause für e<strong>in</strong>en Spaziergang<br />

im Freien nutzen.<br />

Psyche: Gerade im W<strong>in</strong>ter sollte man sich<br />

täglich etwas Schönes vornehmen, was gute<br />

Laune macht. Der e<strong>in</strong>e liest gern e<strong>in</strong> unterhaltsames<br />

Buch, die andere freut sich<br />

über e<strong>in</strong> entspannendes Bad mit duftenden<br />

Kräutern.<br />

Witze Witze Witze<br />

„Ich schlafe abends immer schlecht e<strong>in</strong> .“<br />

„Das kenne ich . Ich zähle dann immer bis<br />

drei.“ „Und das hilft?“ Nicht immer.<br />

Manchmal zähle ich bis halb vier.“<br />

Im Irrenhaus. „Herr Direktor, Sie müssen<br />

den Mann neben mir <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes Zimmer<br />

verlegen!“ „Aber warum denn?“ – „Er bildet<br />

sich e<strong>in</strong>, er sei e<strong>in</strong> Hund!“- „Beißt er Sie<br />

etwa?“ –„Ne<strong>in</strong>, das nicht, aber er hat rausgekriegt,<br />

dass ich e<strong>in</strong> Baum b<strong>in</strong>......“<br />

E<strong>in</strong> Mann kommt <strong>in</strong> die Bücherei. Er: „Ich<br />

hätte gern das Buch „Die Überlegenheit des<br />

Mannes!“ Die Angestellte schaut nur kurz<br />

auf: „Utopie und Fantasie f<strong>in</strong>den Sie im ersten<br />

Stock!“<br />

Der Lehrer: „Die Vorsilbe „Un“ bedeutet<br />

meistens etwas Schlechtes, wie Unrat, Unfug,<br />

Ungerechtigkeit. Wer kann mir noch<br />

e<strong>in</strong> Beispiel nennen?“ Schüler: „<br />

Unterricht.“<br />

Der Sohn vom Verbrecher-Boss kommt aus<br />

dem Examen. „Na, wie war es?“, will der<br />

Vater wissen. „Prima!“; antwortete der<br />

Sohn. „Drei Männer haben mich stundenlang<br />

verhört, aber nichts aus mir rausgekriegt.“<br />

Heute residiert der Stammtisch Es ist schon<br />

spät, man verabschiedet sich und es war mal<br />

wieder e<strong>in</strong>e ausgiebige Zecherei. Meier<br />

macht sich auch auf den Heimweg, er<br />

schwankt durch e<strong>in</strong>e Allee und stößt gegen<br />

e<strong>in</strong>e Laterne. „Entschuldigen Sie, me<strong>in</strong><br />

Herr!“ zieht se<strong>in</strong>en Hut, macht e<strong>in</strong>e Verbeugung<br />

und zieht weiter. Bald stößt er gegen<br />

e<strong>in</strong>e zweite Laterne. Wieder entschuldigt er<br />

sich sehr formell. Nachdem sich dieser Vorgang<br />

noch sechsmal wiederholt hat, bleibt<br />

er schließlich stehen und schimpft:<br />

„Jetzt reicht’s mir aber ! Ich warte jetzt bis<br />

der dämliche Fackelzug vorbei ist“.<br />

26


Der neue Vorstand des Seniorenbeirates<br />

Norbert Roosen, Vorsitzender<br />

Elvira Marcuse, stellv. Vorsitzende<br />

Gertrud Schummers, Kassierer<strong>in</strong><br />

Hartw<strong>in</strong> Kaiser, Schriftführer<br />

Am 09.11.<strong>2006</strong> fand am Sitzungssaal des Rathauses die konstituierende Sitzung des<br />

Seniorenbeirates nach der Neuwahl statt. Der Vorstand wurde e<strong>in</strong>stimmig wiedergewählt.<br />

Foto Rückseite:<br />

Mit dem Abbruch der Nebengebäude des Marienhauses wurde im Oktober <strong>2006</strong> begonnen.<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion:<br />

Herausgeber:<br />

Seniorenbeirat<br />

der<br />

Stadt <strong>Straelen</strong><br />

Norbert Roosen<br />

Johannestraße 9<br />

02834 23 34<br />

Norbertroosen@aol.com<br />

Gertrud Schummers<br />

Mozartstraße 5<br />

02834 28 25<br />

Schummers@everlight.de<br />

Hartw<strong>in</strong> und Doris Kaiser<br />

Vossum 20<br />

02834 920 33<br />

Loevenhof@aol.com<br />

Druck:<br />

Reprografix GmbH, Geldern<br />

Auflage: 1100<br />

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