Strafrecht BT I

2. Tatkomplex: Das Geschehen vor dem Gebäude – Strafbarkeit des A
I. §§ 212, 211 durch den Ruf des A
TB: Tod eines Menschen: (+), da C und D beide tot sind
Vorsatz (-)
• dolus eventualis (-)
• entsprechende Hemmschwelle bei A durch Rettung von B
verdeutlicht (a.A. vertretbar)
Strafbarkeit des A wegen §§ 212, 211 (-) (a.A. vertretbar)
II. § 222 durch den Ruf des A
TB: Erfolgseintritt: Tod des C und D (+)
Kausalität zwischen Ruf des A, es befänden sich in dem
Gebäude noch weitere zu rettende Personen, und Tod des C
sowie D (+)
S. 11
Objektive Zurechnung:
• Definition: Schaffung einer rechtlich relevanten Gefahr und
Realisierung dieser Gefahr im tatbestandlichen Erfolg
• hier aber: eigenverantwortliche Selbstgefährdung?
∗ insbesondere erforderlich, dass der letzte, entscheidende
Schritt vom Verletzten bzw. Getöteten selbst getan wird
∗ hinsichtlich C: (+), da C freiwillig und in Kenntnis der
Gefahr in das Haus gegangen ist; daher Tod des C nicht
Werk des A (a.A. vertretbar)
∗ hinsichtlich D: (-), da D als Feuerwehrmann verpflichtet
das Haus zu betreten; daher Tod des D dem A
zurechenbar
Sorgfaltspflichtverletzung sowie objektive Vorhersehbarkeit
des Todes (+)
RW/SCH (+)
Strafbarkeit des A wegen § 222 (+) hinsichtlich des Todes des D
III. § 145 I Nr. 2 durch den Ruf des A
TB: Vortäuschen, dass wegen eines Unglücksfalles oder wegen
gemeiner Gefahr oder Not die Hilfe anderer erforderlich ist (+)
Wissentlichkeit (+)
RW/SCH (+)
Strafbarkeit des A wegen § 145 I Nr. 2 (+)
Konkurrenzen:
A: §§ 222; 145 I Nr. 2; 52 (unterschiedliche Rechtsgüter)
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Prof. Dr. Hans Kudlich Vorlesung Strafrecht BT I WS 2010/2011
Prof. Dr. Hans Kudlich Vorlesung Strafrecht BT I WS 2010/2011