Strafrecht BT I
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• hier hinsichtlich Privatmann C:<br />
∗ C als privater Retter weder moralisch noch rechtlich<br />
verpflichtet das Gebäude zu betreten<br />
∗ eigenverantwortliche Selbstgefährdung des C daher (+)<br />
∗ spezifischer Gefahrzusammenhang zwischen<br />
Brandstiftung und besonders schwerer Folge (-)<br />
wenigstens Leichtfertigkeit bezüglich der schweren Folge,<br />
§§ 306c, 18:<br />
• spätere Behauptung, es befänden sich noch Personen im<br />
Gebäude, kein Ansatzpunkt, da bei § 306c Todesfall „durch<br />
die Brandstiftung“ erfolgen muss<br />
• daher bereits Brandlegung mittels Benzin in Privatwohnung<br />
und im Treppenhaus eines Wohngebäudes leichtfertig<br />
hinsichtlich später pflichtgemäß hinzukommende<br />
Feuerwehrleute<br />
RW/SCH (+)<br />
Anmerkung: Rechtfertigungsgründe kommen vorliegend nicht in<br />
Betracht, da D als Feuerwehrmann allenfalls in die Gefährdung seines<br />
Lebens, jedoch nicht in die Tötung eingewilligt hat, was wegen § 216<br />
ohnehin nicht möglich wäre.<br />
Strafbarkeit des A wegen § 306c (+) hinsichtlich des Todes von D<br />
IX. §§ 212, 211, 22, 23 I wegen des Anzündens des Hauses zum<br />
Nachteil des B<br />
VP: keine Vollendung: B lebt<br />
Strafbarkeit des Versuchs: §§ 23 I, 12 I<br />
TE: Vorsatz gerichtet auf:<br />
• Tathandlung: Töten durch In-Brand-Setzen des Hauses (+)<br />
• Eintritt des tatbestandsmäßigen Erfolges: Tod des B (+)<br />
Mordmerkmal der Verdeckungsabsicht, § 211 II Gruppe 3 (+),<br />
s.o.<br />
UA: vgl. § 22: hier mit dem In-Brand-Setzen des Hauses (+)<br />
S. 7<br />
RW/SCH (+)<br />
Rücktritt, § 24 I<br />
kein fehlgeschlagener Versuch<br />
Unterscheidung zwischen unbeendetem und beendetem<br />
Versuch<br />
• beendeter Versuch: A hat hier nach seiner Sicht alles getan,<br />
um den tatbestandlichen Erfolg herbeizuführen<br />
• A hat mit dem Heraustragen des B aus dem Haus aktiv den<br />
Taterfolg verhindert (hier sogar Voraussetzungen des § 24<br />
I 1 Var. 2 erfüllt!)<br />
Freiwilligkeit: (+), da A aus autonomen Motiven gehandelt hat<br />
(er wird von Reue erfasst)<br />
Strafbarkeit des A wegen §§ 212, 211, 22, 23 I (-)<br />
X. §§ 306c, 22, 23 I durch das Anzünden des Hauses zum Nachteil<br />
des B<br />
VP: keine Vollendung: (+)<br />
Strafbarkeit des Versuchs: §§ 23 I, 12 I<br />
TE: Vorsatz gerichtet auf:<br />
• Objektiv und subjektiv tatbestandsmäßige Brandstiftung<br />
nach §§ 306- 306b: (+)<br />
• Eintritt und Verursachung der besonderen Folge: Tod eines<br />
anderen Menschen (+)<br />
• spezifischer Gefahrzusammenhang zwischen Brandstiftung<br />
und besonders schwerer Folge (+)<br />
• wenigstens „Leichtfertigkeit“ bezüglich der schweren Folge,<br />
§§ 306c, 18: hier Vorsatz erforderlich wegen<br />
Versuchsprüfung: (+)<br />
UA: vgl. § 22 (+)<br />
RW/SCH (+)<br />
Rücktritt, § 24 I (+), vgl. oben<br />
S. 8<br />
Prof. Dr. Hans Kudlich Vorlesung <strong>Strafrecht</strong> <strong>BT</strong> I WS 2010/2011<br />
Prof. Dr. Hans Kudlich Vorlesung <strong>Strafrecht</strong> <strong>BT</strong> I WS 2010/2011