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Closer - 35/2014 Leseprobe

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Seine großen Erfolge<br />

Mork vom Ork<br />

Mit der Hauptrolle in der Sitcom (1978–<br />

1982) wurde Robin Williams weltbekannt.<br />

Der Club der toten Dichter<br />

In „Hook“ (r.,<br />

1991) verkörperte<br />

Williams<br />

Peter Pan, neben<br />

ihm Dustin<br />

Hoffman (77).<br />

Oben: in „Der<br />

Club der toten<br />

Dichter“ (1989)<br />

als Englischlehrer<br />

John Keating.<br />

Hook<br />

Good Morning, Vietnam<br />

In der Komödie<br />

„Mrs. Doubtfire“<br />

(1993) spielte Williams<br />

den Schauspieler<br />

Daniel Hillard,<br />

der sich als<br />

Kindermädchen<br />

verkleidet, um seinen<br />

Kindern näher<br />

zu sein. Oben: In<br />

„Good Morning,<br />

Vietnam“ (1987)<br />

spielt er einen<br />

Radio-Moderator.<br />

Good Will Hunting<br />

Mrs. Doubtfire –<br />

Das stachelige<br />

Kindermädchen<br />

An der Seite von Matt Damon (43, l.)<br />

30 CLOSER x | <strong>2014</strong><br />

spielte er den Psychologen Sean Maguire.<br />

Die Innenseite von Mr. Williams’<br />

linkem Handgelenk wies mehrere<br />

Querschnitte auf. Ein Taschenmesser<br />

mit geschlossener<br />

Klinge wurde in seiner Nähe gefunden“,<br />

berichtet der zuständige Sheriff Keith<br />

Boyd in einer Pressekonferenz.<br />

Was bleibt, ist die traurige Frage<br />

nach dem Warum. Was belastete den<br />

Mann, der Millionen Menschen über Jahrzehnte<br />

so viel Freude bereitete, so stark,<br />

dass er keinen Ausweg mehr sah?<br />

Es gibt Indizien. „Die Art und Weise<br />

sowie der Ort des Suizids lassen darauf<br />

schließen, dass er unglücklich mit seinem<br />

Privatleben war. Offensichtlich wollte er<br />

bei seinen Hinterbliebenen genau das Gefühl<br />

hinterlassen, das er zuletzt gefühlt<br />

hat. Und das ist eine große Hilflosigkeit“,<br />

analysiert Psychotherapeut Dr. Christian<br />

Lüdke für CLOSER.<br />

Eine Hilflosigkeit, die vermutlich<br />

seiner Sucht entsprang. Nach seinem<br />

Durchbruch griff der Comedian in den<br />

frühen 80er­Jahren exzessiv zu Alkohol<br />

und Kokain. Schon damals begannen<br />

auch seine Angstzustände. Durch die Geburt<br />

seines ersten Kindes, Sohn Zachary<br />

im Jahr 1983, kam er weg vom Koks.<br />

Doch der Alkohol und die Angst blieben<br />

Williams’ Feinde – bis zu seinem Lebensende.<br />

Er soll 20 Jahre trocken gewesen<br />

sein, bevor er 2003 einen Alkoholrückfall<br />

hatte. Für Dreharbeiten war er damals in<br />

einer kleinen Stadt in Alaska. „Ich dachte<br />

einfach, hey, vielleicht hilft ja Trinken.<br />

Weil ich mich einsam fühlte und ängstlich“,<br />

gestand der Oscar­Preisträger vor<br />

vier Jahren. Bis 2006 hing er dann wieder<br />

an der Flasche. Seine Familie griff durch,<br />

schickte ihn in eine Rehaklinik.<br />

Doch Williams kämpfte inzwischen<br />

an mehreren Fronten. Er habe an Parkinson<br />

im Anfangsstadium gelitten, sei<br />

aber nicht in der Verfassung gewesen,<br />

DREHORt VOn „MORK VOM ORK“<br />

In diesem Haus in Colorado spielte er<br />

den Außerirdischen Mork. Auch hierher<br />

kamen seine Fans, legten Blumen<br />

und Widmungen nieder.<br />

„seine Diagnose öffentlich zu machen“,<br />

berichtet jetzt seine Ehefrau. Um seine<br />

Alkoholsucht in den Griff zu kriegen,<br />

checkte er vor wenigen Wochen erneut<br />

im „Hazelden Addiction Treatment Center“<br />

in Lindstrom,<br />

Minnesota, ein.<br />

Ein letzter Versuch,<br />

zurück ins<br />

Leben zu finden.<br />

Vergeblich.<br />

Nach Williams’<br />

Tod<br />

schwappt eine<br />

Welle des Mitgefühls<br />

durch die<br />

sozialen Netzwerke.<br />

Dabei<br />

verbreitet sich<br />

eine Geste wie<br />

ein Laubfeuer:<br />

Weltweit posten<br />

die Menschen<br />

Bilder<br />

von sich,<br />

wie sie auf<br />

ihre Tische<br />

steigen – so<br />

wie es Williams<br />

als<br />

Englischlehrer<br />

im Film<br />

„Der Club<br />

der toten<br />

Dichter“ getan<br />

hat. Eine<br />

letzte Geste des Respekts.<br />

Goldjunge:<br />

1998<br />

bekam er<br />

den Oscar<br />

als bester<br />

nebendarsteller<br />

in<br />

„Good Will<br />

Hunting“.<br />

Auf twitter gratulierte sich<br />

Williams mit einem Affenschnappschuss<br />

am 21. Juli<br />

selbst zum 63. Geburtstag.<br />

Doch für Williams’ Familie, für seine<br />

Frau und Kinder bleibt vorerst<br />

nur eins: ein herzzerreißender<br />

Schmerz. Williams’ Tochter Zelda (25)<br />

schrieb: „Ich werde niemals verstehen,<br />

wie er so geliebt sein konnte, aber es<br />

nicht schaffte hierzubleiben.“<br />

Jessica Eschenbach, Michael Klitzsch<br />

Fotos: ACtIoN PREss (8), BRoADIMAGE, DDP IMAGEs, GEttY IMAGEs, IMAGo, INstAGRAM, LAIF, tWIttER

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